Cusco: endlich was zu essen!

Da waren wir nun also angekommen in Cusco, mit dem Taxi für das wir definitiv auch zu viel gezahlt haben (aber ich hatte keine Lust zum Handeln) ging es dann zu unserem Hostel Frankenstein. Das Hostel gehört einem Deutschen: Ludwig, der äußerst amüsant und hilfsbereit ist. Vor allem ist es schön, dass man mit ihm alles in Deutsch klären kann. 🙂 Da wir gegen späten Nachmittag mit Auspacken usw. fertig waren, mussten wir erstmal was essen. Wir waren ja den ganzen Tag im Bus und dieses Mal gab es noch nicht mal ein superweiches Brötchen mit trockenem Hühnchen und Mayo aus dem Beutelchen. Ludwig ist schon deutsch, denn er hat sogar einen kleinen Guide selbst zusammen gestellt, der die kulinarischen Highlights Cuscos beinhaltet. Und nach 4 Tagen in Cusco werden mir meine Mitreisenden zustimmen: endlich was zu essen (auf diesem Kontinent)!! So sind wir gleich mal losgestiefelt, um die von Ludwig angepriesenen Riesenburger bei Los Perros zu probieren. Los Perros = die Hunde, aber es liefen vorm Restaurant noch Straßenhunde rum, scheint also nicht so als würde der Name in Zusammenhang mit den Zutaten stehen. Und was soll ich sagen, es war wirklich ein Riesenburger, leider ohne Pommes, aber dafür super super lecker:

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400g Fleisch zwischen südamerikanischem Brötchen

Nachdem wir dieses Monstrum an Fleischware verputzt hatten und glücklich waren, musste noch ein Nachtisch her und dafür sind wir dann zu Heidi’s, einem sehr hübschen Café direkt in der Altstadt Cusco’s. Dort hat sich dann jeder etwas anderes gegönnt, ich habe den Käsekuchen versucht und der war auch sehr lecker, aber Oma, Deiner ist leckerer. 🙂 Heidi ist wohl auch Deutsche, denn die Karte war auf Spanisch und Deutsch geschrieben und Heidi macht sogar ihren Yoghurt und ihr Müsli selbst. Können wir also auch nur empfehlen. Da in unserem Hostel am ersten Tag das Internet nicht funktionierte, sind wir noch in eine echt nette Bar eingekehrt in der wir uns alle woohoo ein Wasser bzw. einen Saft bestellt haben, um dann das freie WiFi nutzen zu können. Die Bar hat aber auch richtig gute Musik gespielt, kennt man sonst gar nicht so von diesem Kontinent. . .Nach diesem Tag sind wir dann huschhusch zurück ins Hostel und haben uns unseren wohlverdienten Schlaf gegönnt.

Cusco – Free Walking Tour

Am nächsten Tag hatten wir uns auf die Fahne geschrieben an der Free Walking Tour Cusco teilzunehmen, aber vorher musste natürlich erstmal gefrühstückt werden. Und an dieser Stelle mal herzlichen Dank an Sanne, die mir zu allererst Jack’s empfohlen hat. Ein Traum von einem Lokal! So gut, dass wir bisher jeden Tag dort frühstücken waren. 🙂 Aber wenn man sich diese Teller anschaut, kann das wohl auch jeder verstehen.

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Desayuno Gordo: Eier, Kartoffeln, Würstel, Bacon & Toast (19 Soles)

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Pancakes mit Mangoschaum, Bananen & Erdbeeren

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Müsli mit Yoghurt & Obst

Also, es wird dieses Mal ein Artikel, der sich sehr um das kulinarische in und um Cusco dreht. Was eigentlich eine Schande ist, denn diese Stadt und das sie umgebende heilige Tal haben auch kulturell sehr viel zu bieten. Auf 3.300 Meter liegt Cusco mit nur halb so vielen Einwohnern, wie Frankfurt sie zählt. Berühmt ist es vor allem deshalb, weil es der Ausgangspunkt zum berühmten Machu Picchu – der verlorenen Stadt ist. Aber davon berichte ich dann nächstes Mal, wenn wir vom 4-tägigen Inkatrail zurück gekommen sind. Somit sind wir nach diesem sagenumwobenen Frühstück los zum Treffpunkt der Free Walking Tour, ein kleiner Park direkt um die Ecke unseres Hostels. Die Tour war doch etwas anders als die anderen Walking Touren, die ich bisher mitgemacht hatte, aber auch sie hatte ihren Charme und immerhin muss man ja nur Trinkgeld geben. So sind wir dann durch die Altstadt Cuscos gelaufen zum Stadtteil San Blas. Dieser Part Cuscos ist heute das Künstlerviertel, ähnlich wie der Prenzlauer Berg in Berlin vor 15 Jahren wollte da keiner wohnen und heute ist es das „Inviertel“. Zufälliger Weise war an diesem Tag irgendein Jubiläum in Cusco, weshalb auf der Plaza de Armas 1.000 Leute und vor allem verkleidete Kinder eine Art Umzug abgehalten haben. Sehr farbenfroh anzusehen.

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Feierlichkeiten an der Plaza de Armas & im kleinen Park um die Ecke

Die Tour ist gar nicht so viel an klassischen Sehenswürdigkeiten vorbeigekommen, weshalb ich dazu jetzt auch gar nicht so viel erzählen kann. Wir haben einfach einen hübschen Spaziergang durch das historische Viertel und San Blas gemacht, wo ich jetzt mal die Fotos sprechen lasse:

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Eine Inkastätte (ich weiß den Namen einfach nich…) & die Kathedrale (Foto is von nem anderen Tag)

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Lama 🙂

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Aussicht über Cusco

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Noch mehr Aussicht

Nach diesem Teil der Tour sind wir dann dem kulinarischen Part Cuscos vorgestellt worden. 🙂 Zunächst ging es in den wohl einzigen Sushiladen Cuscos, der Fisch wird jeden Tag frisch von Arequipa aus eingeflogen, allerdings war ich so satt von Jack’s, das ich das nicht auch noch probieren konnte. Weiter ging es im nächsten Restaurant mit Alpaca-Probierstückchen, aber das hatten wir ja schon im Colca Canyon, das brauchte ich nicht nochmal. Danach durften wir in einem kleinen Imbiss Chicha Morada probieren. Aufmerksame Leser erinnern sich an mein Chicha Erlebnis in Bogotá? Sicherlich, nicht wahr, nun Chicha Morada ist aus dunklem Mais und hat wohl nicht immer Alkohol, dennoch das Zeug ist lila und so schmeckt es auch, ist nichts was es sich lohnen würde nach Europa zu importieren. Danach sind wir in einer kleinen Verkaufsshow gelandet, direkt um die Ecke unseres Hostels ist ein Innenhof in dessen Geschäften Textilien aus Alpaca und Lama verkauft werden, außerdem gibt es einen Schmuckladen. Dessen Werkstatt haben wir natürlich auch angeschaut und konnten die verschiedenen Felle von Alpaca, Babyalpaca und Lama anfassen. Babyalpaca heißt übrigens nicht, dass die Wolle von einem kleinen Alpaca ist. Nein, falsch gedacht (wusst ich bis dahin auch nicht), Babyalpaca bezeichnet man die Wolle von einem Alpaca, das das erste Mal geschoren wurde. Wieder was gelernt. 😉 Nach diesem kleinen Shoppingausflug in dem ich fast ein Armband für 120 Dollar gekauft hätte (keine Panik, hab ich nicht), ging es in das kostenlose Schokoladenmuseum Cuscos. Da habe ich mit Panos auch Schokoladenaufstrich mit Erdbeeren gemischt probiert, ist ganz lecker, wenn man die Erdbeeren weglassen würde. Schokotee gab es auch, aber Kedda meinte den gibts auch im Alnatura, brauchte ich also nicht kaufen. Dafür hab ich mir eine Tafel Schokolade gegönnt. Und dann ging es zum letzten Probierrestaurant, da stand wie konnte es anders sein: Pisco Sour auf der Karte.

Da Kedda und ich eigentlich vorhatten den Manu Nationalpark zu besuchen, haben wir uns nach der Tour auf die Suche nach verschiedenen Agenturen gemacht, die in unseren Reiseführern empfohlen wurde. Leider haben wir das Ganze irgendwie leicht unorganisiert gestartet, denn entweder war die Agentur umgezogen oder wir hatten uns die Adresse aufgeschrieben ohne Namen der Agentur und haben somit die falsche Agentur in der richtigen Straße gesucht und ach ja, also wir hatten trotzdem am Abend drei Angebote, die aber alle nicht passten. Die einzige richtig professionell erscheinende Agentur hatte leider nur Touren, die für uns vom Datum her ungünstig gewesen wären, die andere wollte uns eine Tour mit Rafting und Ziplining verkaufen und wiederum eine andere Agentur machte einen viel zu günstigen Preis (4 Tage für 270 Dollar). Zum Vergleich, die professionelle Agentur offerierte uns 3 Tage für ca. 410 Dollar, da konnte also irgendwas nicht stimmen. Nun hatte die eine Agentur zu der wir wollten nicht mehr auf, weshalb wir dort dann am nächsten Tag hin sind.

Abends waren Kedda und ich doch relativ kaputt wegen der ganzen (sinnlosen) Rennerei, so dass Kedda im Hostel geblieben ist und ich doch mit mir gerungen habe mich noch mal aufzuraffen, um mit den Jungs und Melanie essen zu gehen. Aber ich bin doch sehr froh, dass ich mitgegangen bin, denn der Laden war der Hammer. Auf die Empfehlung einer Freundin von Panos sind wir ins Fallen Angel gegangen und der Name ist Programm. Hätte ich gewusst, dass wir in so ein tolles Restaurant gehen, hätte ich mich ja mal rausgeputzt… das ganze Ambiente war äußerst stylish und kreativ. Total toll waren einige der Tische, die Badewannen mit Glasplatte oben drüber waren und in den Wannen schwammen echte Goldfische. 🙂 Der Rotstich in den Fotos kommt übrigens von der schön schummrigen Beleuchtung.

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Fliegende Schweine an der Decke

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Schwimmende Fische unterm Teller

Auch das Essen war wirklich gut, und in so einem Ambiente gönnt man sich ja mal was, weshalb ich über 130 Soles ausgegeben habe, aber für 3 Gänge und ein Glas Wein, das man hier sowieso fast nie bezahlen kann. Nur das Mousse im Nachtisch war ein wenig zu fest, aber ansonsten hat sich dieser Ausflug echt gelohnt!

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Garnelen auf Kartoffel mit Speck

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Rind in Senfsauce mit Kartoffelkuchen und Gemüseturm

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Weißes Mousse auf Erdbeersoße

Nun stand am nächsten Tag ja Keddas und meine Agenturensuche noch an, aber natürlich erst nach einem Frühstück bei Jack’s. 🙂 Ich hatte ganz vergessen mein Ham & Egg Sandwich vom ersten Tag zu posten, das geht natürlich nicht.

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Nach diesem wunderbaren Start in den Tag, sind Kedda und ich noch mal zu Bonanza Tours gegangen, die um 9 Uhr öffnen sollten – ja, haben sie aber nicht. Das Ganze stand ja schon am Tag vorher unter keinem Stern, da war die Frustration doch zum Greifen nahe. Aber dann halt los zur nächsten Agentur, wir haben sogar dieses Mal in der richtigen Straße, die richtige Agentur gesucht, nur wusste keiner von uns die Hausnummer…aber durch Glück haben wir sie dann doch gefunden, sollte um 9 Uhr auf haben – hatte sie aber nicht! Aber ein kleines Schild sagte uns, wir sollten doch mal im Büro schräg gegenüber nachfragen, da sind wir dann auch hin, aber leider konnten die uns auch nicht helfen. Wir sollten unsere Daten da lassen und die Senorita würde uns dann ein Angebot schicken…mittlerweile ist Sonntag Abend und wir haben kein Angebot bekommen. Auch nicht von Bonanza Tours, denen wir auch geschrieben hatten, somit sieht unser Plan jetzt so aus nach Machu Picchu am nächsten Tag abends nach La Paz zu fahren. Sehr schade, denn der Park muss echt toll sein, aber manchmal soll es halt nicht sein. Ein Grund wiederzukommen. Und somit schließe ich hiermit meinen sehr auf die kulinarischen Genüsse ausgelegten Bericht über Cusco. Aber wir haben uns auch was angeschaut, das folgt dann im nächsten Bericht. 🙂

5 Gedanken zu „Cusco: endlich was zu essen!

  1. Boah, das sieht ja alles super-lecker aus! 🙂

    Was heißt eigentlich „Plaza de Armas“?
    Ich dachte immer arma heißt Waffe oder so ähnlich, aber warum sollten die Städte alle einen „Waffenplatz“ haben? 🙂 Mir scheint, meine Logik hat einen Fehler…

  2. Danke….jetzt habe ich doch glatt mal Hunger bekommen……

    Das Armand nicht zu kaufen, ist mit Sicherheit die richtige Entscheidung gewesen……..es müsste sonst ein paar Wochen später zu 100% auf deiner Lost (& Found) Liste niedergeschrieben werden………..

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