Cañón del Colca: Kondore, Staub und Alpakas

2 Uhr aufstehen was soll ich sagen, es gibt schönere Zeiten, um einen Tag zu beginnen. Gegen 3 Uhr wurden wir dann aber von einem kleinen Minibus mit anderen Touristen abgeholt. Unsere 3-tägige Tour hat 170 Soles gekostet, zusätzlich muss man dann aber vor dem Canyon noch ein Touristenticket für 70 Soles kaufen…hier gibt’s auch für alles ne Steuer oder ein besonderes Ticket. Der Colca Canyon ist mit 3.191m übrigens der zweittiefste der Welt, nur der gleich nebenan gelegene Canon Cotahuasi ist noch 163m tiefer. Unser Frühstück hatten wir dann in einem Restaurant in dem es eiskalt war, da die Wände unverputzt waren und nach oben hin nur ein Wellblechdach Schutz vor dem Wetter bot. Leider gab’s auch nur Brötchen mit Margarine und Marmelade, nicht so der beste Start…aber gut. Unser erster Halt war dann aber die Reise wert: der Cruz del Cóndor.

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Dort kann man Kondore beobachten, die in den Felsvorsprüngen nisten. Die Viecher haben aber ganz schön lange auf sich warten lassen und man konnte sie auch eher von weiter weg sehen, mit dem Foto wurde das Ganze leider auch nicht richtig was.

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Kondor – von nahem sind die eh hässlich :p

Nach einer weiteren Fahrt mit dem Bus ging es dann los mit dem Trekking. Der LP warnt ein wenig davor den Canyon mit einer Tour zu besichtigen, zu viele Touristen etc. Aber mir kam das Ganze auch nicht touristischer vor als andere Orte. Gut, am Kondor Aussichtspunkt standen schon viele Touristen, aber das wäre so oder so gewesen, auch wenn wir uns auf eigene Faust auf die Socken gemacht hätten. Unsere Gruppe war aber klein, nur 6 Personen, das heiß wir vier und ein französisches Pärchen. Leider habe ich kein gutes Bild von ihm, denn er sah genau so aus wie TingelTangel Bob aus den Simpsons. 🙂 Waren aber beide sehr nett und konnten Englisch sprechen, da sie 5 Jahre in Sydney gelebt haben. Die beiden sind schon seit 8 Monaten auf Weltreise und haben in Südostasien angefangen, sozusagen meine Route umgekehrt. Der erste Tag des Trekkings war hauptsächlich nur in den Canyon 1.000 Höhenmeter runter zuwandern – von 3.800m auf 2.800 m. Der Weg war allerdings recht staubig und an einem Punkt hat es wohl einen Erdrutsch gegeben, zumindest mussten wir ein paar Bauarbeiter an einem steilen recht unbefestigten Stück Weg passieren, aber die Aussicht war Hammer.

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Der Weg & die Aussicht

An einer Brücke haben wir dann gerastet bis es danach ein kleines Stück bergauf ging.

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Panos & ich

Nach ca. 3 Stunden hatten wir dann auch unser Lager für die erste Nacht erreicht. Eine schlichte Unterkunft, aber okay, es gab Suppe zum Mittagessen und Alpaca mit Reis. Schmeckt ein wenig wie zähes Rind, oder die haben das zu lange gebraten, kann auch sein. Wir waren alle doch ein wenig müde nach dem frühen Aufstehen, weshalb wir uns bis zum Abendessen nochmal hingelegt haben. Irgendwie haben wir auch ein Riesenglück, denn gerade an diesem Tag feierte das Dorf in dem wir abgestiegen waren, dass eine neue Familie sich um die Wasserkanäle, die das Dorf mit eben diesem versorgen kümmert. Jedes Jahr muss das eine Familie unbezahlt tun und das wird gefeiert – mit Blasmusik und jede Menge Alkohol. Diese musikalische Unterhaltung wurde uns dann bis neun Uhr abends geboten…

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Peruaner + Alkohol + Blasinstrument = schlechte Mischung

Nach dem Abendessen (Suppe, Reis und Kartoffelfladen gefüllt mit „Käse“) sind wir dann auch alle schon wieder ins Bett (trotz musikalischer Unterhaltung), denn es wurde auf den 2.800m doch recht kühl nachts.

Der zweite Tag war vom Laufen her leichter als der erste, nach dem Frühstück um sieben Uhr sind wir los gestiefelt. Zunächst ein wenig auf und ab und dann 30 Minuten den Berg hinauf…ich weiß aber nicht woran es lag, ob an den Coca Blättern, die ich dort angefangen habe zu kauen oder vielleicht wird meine Kondition ja doch endlich mal besser, es hat sogar Spaß gemacht. Oben angekommen konnten wir uns an einem der zahlreichen Wasserkanäle, die durch den Canyon fließen abkühlen. Danach ging es eigentlich nur noch bergab und das hat mir sogar wirklich gut gefallen. Ich mag Coca. 🙂 Ich weiß gar nicht, ob ich davon schon erzählt hatte, zumindest kaut das hier fast jeder, die Blätter helfen gegen die Höhe und du fühlst dich einfach besser. Immerhin wird aus diesen Blättern ja auch Kokain hergestellt, weshalb ich der Wirkung jetzt einfach mal glaube. Hier ein paar Eindrücke vom Weg:

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2. Wandertag

Unser Ziel war an diesem Tag eine Oase mitten im Canyon, die wir auf unserem Weg runter in den Canyon schon sehen konnten und es war dort wirklich traumhaft. Weniger traumhaft war die Aussicht auf unseren 3stündigen Marsch am nächsten Tag, wir konnten von oben nämlich auch den Weg aus dem Canyon wieder raus sehen, aber dazu dann später mehr.

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Das rote lange Dach: unser Hostel in der Oase

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Der Weg für Tag 3…

In der Oase hatten wir ein sehr spartanisches 4er Zimmer, aber dafür einen Pool und es war immer Happy Hour. 🙂 Echt toll, normalerweise kostet ein Pisco Sour 10 Soles, aber in der Happy Hour kosten zwei nur 15 Soles, Happy Hour ist aber immer. Ich mag die Peruaner vielleicht doch langsam. Den Nachmittag haben wir dann so lange am Pool verbracht bis es zu kalt wurde.

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Der Pool…

Danach haben Panos und Christian Melanie und mir ein neues Kartenspiel beigebracht, das sogar mir als weniger Spiele begeisterten Person Spaß gemacht hat. Leider war das Mittagessen in der Oase überhaupt nicht mein Fall, Kartoffelpüree, Thunfischsalat (mit Tomaten und Zwiebeln) und ha na was? Reis…haben sich Christian und Panos über meine Portion freuen können. Das Abendessen war dann aber besser, Spaghetti mit Tomatensoße. Unser vorheriger Versuch noch einen Cocktail zu bestellen, scheiterte leider daran, dass der Hostelbesitzer betrunken war und meinte nehmt euch einfach zwei Bier, ich weiß auch gar nicht, ob wir die überhaupt bezahlt haben. Auch diesen Abend sind wir zu einer Rentnerzeit ins Bett, um 20 Uhr lagen wir in der Heia, aber es gab dort auch keine Elektrizität und auch hier mitten im Canyon war es nachts recht kalt. Außerdem hieß es am nächsten Morgen um 4:30 Uhr aufstehen…

4:30 Uhr Wecker – Sachen packen (nichts vergessen!!! – auch wenn ich zwei Mal panisch Unterwäsche und Sonnenbrille im Verlauf des Tages gesucht habe…)
5:00 Uhr warmer Tee zur Stärkung, kein Frühstück. 🙁 Das fand ich gar nicht toll, denn ich wusste für die Wanderung aus dem Canyon hoch waren 3 Stunden angesetzt. Ich hatte da ja schon echten Bammel vor, denn Hochlaufen ist ja nicht gerade meine Stärke und nun 3 Stunden lang mit 1.000 Höhenmetern Unterschied? Vorsorglich habe ich mal ganz viel Coca gekaut und ich glaube, das hat auch geholfen. Mit Stirnlampen sind wir die erste Stunde den Canyon hochgelaufen, über Steine und ab und zu treppenartigen Gebilden. Wir waren dieses Mal nicht nur unsere Gruppe, sondern ziemlich viele, muss lustig ausgesehen haben die vielen kleinen Lichter, die sich den Berg hoch geschlängelt haben. Was soll ich sagen, bis zur Hälfte ging das Laufen ganz gut, auch wenn ich schon eher langsam war. Panos und die beiden Franzosen hatten sich ziemlich schnell abgesetzt und Melanie hatte sich ein Muli genommen, um den Weg zu besteigen. Aber ab da war es für mich dann doch ganz schön anstrengend und auch das Coca hat irgendwie nicht mehr so geholfen. Ich war heilfroh als ich nach ziemlich genau 3 Stunden endlich oben war. Langsam liefen wir nämlich auch in der prallen Sonne (stückchen Weise). Vor mir waren zum Teil auch Leute mit riesigen Rucksäcken, die ich echt nicht beneidet habe 12 Kilo oder was das war den Canyon hochzuschleppen. Ich hatte ja schon mit meinem kleinen 3-4 Kilo schweren Rucksäckle zu kämpfen. Panos und die Franzosen haben den Weg in krassen 2 Stunden geschafft, Christian in 2,5 Stunden und ich wie gesagt in 3 Stunden, aber immerhin in der veranschlagten Zeit! Und das bei dem Weg:

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Der Weg: Nahaufnahme

Danach sind wir dann in die Stadt gelaufen, um zu frühstücken. Und endlich: Spiegeleier! 🙂 Ich war so froh, dass ich gleich noch eine Portion bestellt habe. Man kann sich vorstellen, dass wir relativ kaputt waren (variierte Panos war fit wie ein Turnschuh) und vor allem dreckig. Der Weg war zwischendrin so staubig und am ersten Tag sind wir auch kurze Zeit durch den Rauch von einem Feuer gelaufen, d.h. unsere Klamotten brauchten dringend eine Wäsche. Im Bus, der uns zurück nach Arequipa bringen sollte, bin ich dann erst mal eingepennt und habe gar nicht mitbekommen, dass wir zu spät los sind, weil wir auf vier Israelis gewartet haben. Ich bin ja wirklich die allerletzte, die in irgendeiner Art rassistisch oder antisemitisch denkt, wirklich nicht, aber man hört hier schon öfters, dass sich die Isrealis hier unter aller Sau benehmen. Sie sind (angeblich) immer zu spät, laut, unhöflich und dreist. Können wir jetzt bestätigen, es soll sogar Hostels in Südamerika geben, die keine Israelis in Gruppen mehr aufnehmen. Als wir beim Mittagessen wieder auf die isrealische Gruppe gewartet haben, hat uns das der Guide dieser Gruppe auch bestätigt, dass sie immer Probleme mit diesen Leuten haben. Ob das durch das gestärkte Selbstbewusstsein nach 3 bzw. 2 Jahren Armee kommt? Keine Ahnung, es hat genervt. Da wir zu spät waren, war unser ganzes Timing ziemlich hinten dran. Auf dem Weg zum Mittagessen haben wir deshalb nur ganz kurz an zwei Aussichtspunkten Halt gemacht:

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Aussichtspunkt 1 & 2: Nummer 2 angeblich Incagräber

Das Mittagessen hatten wir in einem Restaurant und das erste Mal für mich in Südamerika: Büffet. War lecker, aber leider wurde irgendwann, wie es so oft ist, nicht mehr aufgefüllt…aber dafür konnte ich ein typisches peruanisches Gericht probieren. Gefüllte Paprika oder besser Pepperonischote, war nämlich ganz schön scharf. Anschließend konnten wir noch für 15 Soles Eintritt heiße Quellen in Chivy besuchen. Das haben Panos, Christian und ich auch getan, war jetzt nix besonderes, aber das warme Wasser war pure Erholung für die gepeinigten Beinmuskeln. Anschließend sind wir mit dem Bus auf 4.900 Meter Höhe gefahren, dort oben lag Schnee und es war richtig kalt, aber ich bin nur mal kurz aus dem Bus um eins, zwei Mal zu Atmen, ich war einfach müde. Aber ich habe mich aus dem Bus gequält als wir danach noch bei Alpakas gehalten haben, so süß. 🙂

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Alpacas 🙂

Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder in Arequipa und danach gab es für mich nur noch duschen, packen und Feierabendbierchen mit Christian. Heute sind wir nämlich schon wieder unterwegs, die beiden letzten Artikel habe ich im Bus (dieses Mal Cruz del Sur) geschrieben, da wir gerade auf dem Weg nach Puno am Titicacasee sind. Wir schrauben uns also höhenmäßig hoch und ich bin sehr gespannt auf den See und freue mich, denn dort treffen wir in zwei Tagen Kedda, die mit uns den Inkatrail machen wird. 🙂

Arequipa: die weiße Stadt

Nach unserer unwahrscheinlich erholsamen Busfahrt sind wir dann gegen 14 Uhr in unserem Hostel Amazing Hostel Arequipa angekommen. Nach der Fahrt war natürlich erstmal eine Dusche fällig und Auspacken. Am späten Nachmittag sind wir dann los zu einer ersten Erkundung Arequipas – der weißen Stadt. Weiß deshalb, da die zweitgrößte Stadt Perus aus weiß getünchtem Vulkangestein errichtet wurde. Denn Arequipa wird von mehreren Vulkanen umgeben, von denen sieben semiaktiv sind. Der bekannteste ist wahrscheinlich Misti (5.822 m), den man auch von der Stadt aus sehr gut sehen kann. Zunächst einmal sind wir nach Stunden ohne Essen auf die Suche nach Nahrung gegangen. Fündig geworden sind wir in der Straße San Francisco bei El Turko, ein Dönerladen. Und allen Vorurteilen entgegenwirkend, ich fand’s lecker und war glücklich über mein günstiges Mittag/Abendessen inkl. freiem WiFi. Allerdings wird es in Arequipa auch relativ schnell kalt und ich hatte mich ein wenig unpassend angezogen, aber zum Glück kann man ja auch hier käuflich warme Kleidung erwerben und das sogar aus Baby Alpaca. 🙂 Der liebe Panos hat mir mal schnell etwas Geld geliehen und ich habe mir in einem kleinen Laden (von denen es hier 100e gibt) eine schwarze Jacke aus eben diesem weichen und warmen Stoff gekauft. Ich war eh schon die ganze Zeit auf der Suche nach einer schwarzen Jacke… danach sind wir runter zur Plaza de Armas gelaufen und konnten den Platz sowie die Kathedrale bewundern.

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Die Kathedrale

Mittlerweile nähere ich mich auch dem dritten Monat in dem ich nicht zu Hause war und somit musste der ein oder andere Kosmetikartikel nachgekauft werden. In Kolumbien war ich eine Riesenauswahl von eben diesem Sortiment gewöhnt, das war jetzt leider in Arequipa im Supermarkt nicht so. Außerdem sind hier Shampoo, Bodylotion und sämtliche andere Flüssigkeiten zur Körperpflege eingeschlossen, man muss erst eine Dame bitten, dass sie einem das gewünschte Produkt aus dem Schrank gibt und diesen zuvor aufschließt. Zusätzlich sind die Preise hier echt der Hammer: 13 Pesos für Shampoo, also mehr oder weniger 4€. Wattepads hatten die erst gar nicht und in der Apotheke wollten sie für ein Päckchen 2,50 Soles…die liebe Kedda bringt mir aber jetzt auch das mit. Danke. 🙂 Nach diesem mehr oder weniger erfolgreichen Shopping ging unser erster Tag in Arequipa dann auch zu Ende.

In unserem Hostel war sogar Frühstück inkludiert, Pfannkuchen mit Banane und Arequipa. Frisch gestärkt sind wir dann los, um uns der Kultur Arequipas zu widmen. Zunächst haben wir uns die Kathedrale direkt an der Plaza de Armas mit einer Führung angeschaut. Für nur 5 Soles pro Person wurde uns die Kathedrale, das Museum der Kathedrale und der Turm gezeigt. Hier wurde auch mal wieder die südamerikanische Arbeitsweise deutlich, denn in der Kathedrale steht eine riesige Orgel, die in Belgien gefertigt wurde. Als sie in Peru ankam wusste aber niemand wie sie zusammen gebaut werden sollte, somit stand die Orgel 100 Jahre lang still in der Kathedrale bis in den 90er Jahren ein paar Peruaner die Pläne in Belgien geholt haben und die Orgel richtig zusammen setzen konnten. Bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob auch ein Belgier in Arequipa dann mal geholfen hat, aber viel toller finde ich, dass das Instrument einfach mal ewige Zeiten ungenutzt rumstand.

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Die Orgel -jetzt auch mit Funktion

Die Kathedrale wurde durch eines der vielen Erdbeben in Arequipa schon drei Mal komplett zerstört und wurde mit Hilfe von Spenden nun wieder aufgebaut. Toll war, dass wir auf die Kathedrale drauf konnten und somit einen super Blick auf die Plaza de Armas und den Vulkan Misti hatten.

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Die Aussicht von der Kathedrale

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Misti: der Vulkan

Das Museum, das wir vorher noch besichtigt haben, war jetzt nicht so spannend, man hat verschiedene religiöse Artefakte sowie die Gewänder des Bischofs für unterschiedliche Anlässe gesehen. Danach sind wir zum Museum Sanctuarios Andinos nur ein paar Minuten von der Kathedrale entfernt gegangen. Das Highlight dort ist „Juanita, die Eisprinzessin„. Um die Götter z.B. bei Kriegen, Vulkanausbrüchen oder Lawinen zu besänftigen, opferten die Inkas Kinder auf den verschiedenen Vulkanen rund um Arequipa. Juanita war eine davon, sie ist so besonders, da sie in Eis eingeschlossen war und somit sehr gut erhalten ist. Das Museum kostet 30 Soles Eintritt und man bekommt zurst einen Film über die Entdeckung Juanitas gezeigt. Anschließend wird man von Studenten durch das Museum geführt, dem Guide gibt man dann noch ein Trinkgeld, weil die Führung im Preis nicht enthalten ist. Ich fand die Führung gut, man hat die Kleidung gesehen, die Juanita und andere geopferte Kinder getragen haben sowie die Grabbeigaben, die mit den Kindern gefunden wurden, darunter z.B. ganz kleine Lamafiguren. Außerdem hat man erfahren, dass die Kinder, die geopfert wurden, schon im Alter von 1-2 Jahren ausgewählt wurden und diese alle zusammen aufgewachsen sind mit dem Wissen, dass sie irgendwann sterben werden, schon krass. Juanita wird von Januar bis April nicht ausgestellt, weshalb wir Glück hatten und sie sehen konnten. Allerdings bin ich mir nicht sicher was ihre Konservierung angeht, denn in ihrem Glaskasten war sie ziemlich mit Eis überzogen, aber das müssen die Peruaner wissen.

Mittlerweile war dann auch schon Zeit für das Mittagessen, leider hatte die Chevicheria, die wir uns ausgesucht hatten, geschlossen und somit sind wir dann in einem netten Restaurant direkt an der Plaza de Armas mit Blick über den Platz essen gegangen. Anschließend haben wir uns ein altes koloniales Herrenhaus angeschaut die Casa de Moral, sehr hübsch mit begehbarem Dach für eine coole Aussicht.

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Casa del Moral: Gang zum Garten & Innenhof

Danach stand das Monasterio Santa Catalina auf dem Plan – eine Stadt in der Stadt. Dieses Kloster hat eine besondere Geschichte, denn dort wurden fast ausschließlich nur Mädchen aus reichen spanischen Familien Nonnen. Doch die Nonnen hatten dort ein äußerst luxoriöses Leben mit Einzelappartements und Dienerinnen. Gekostet hat eine Aufnahme in dieses Kloster übrigens 50 Kilo Gold und normalerweise ereilte immer die zweite Tochter einer Familie das Schicksal der Nonne. Allerdings änderten sich die Zeiten drastisch als nach fast 300 Jahren ausschweifendem Lebensstil eine strengere Obernonne das Zepter in die Hand nahm und die Nonnen ab da in Gemeinschaftsschlafsälen nächtigen mussten ohne Dienerinnen und deshalb auch selbst kochen und putzen mussten. Bis 1970 war dieser Ort der Öffentlichkeit nicht zugänglich und Geheimnis umrungen, heute vermieten die Nonnen einen Großteil des Klosters und es kann besichtigt werden. Wir haben uns auch eine deutschsprachige Touristenführerin gegönnt, die in perfektem Deutsch die Geschichte des Klosters erzählt hat. Heute leben ca. 80 Nonnen in einem moderneren Teil des Monasterios und nicht mehr nur reiche Spanierinnen sondern zum Großteil Peruanerinnen. Diese Anlage ist definitiv einen Besuch wert und wunderschön:

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Monasterio Santa Catalina – eine Stadt in der Stadt

Hier sieht man auch mal wie luxuriös die Nonnen gelebt haben mit edlem Geschirr aus Frankreich.

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Da wir am nächsten Tag los wollten zu einem 3-tägigen Trekking mussten wir noch packen und ein Restaurant für das Abendessen musste auch noch gefunden werden. Panos und Christian haben sich das Monasterio noch etwas länger angeschaut und Melanie und ich sind los, um im Hatunpa einen Tisch zu reservieren. Melanie wollte noch etwas für das Trekking in einem Outdoor Laden kaufen und dort habe ich doch dann spontan mal einen neuen Buff (also keinen echten, aber egal) gekauft, war auch ne super Sache für das Trekking. Bevor es ans Packen ging, haben wir noch einer der ältesten Kirchen Arequipas, der jesuitischen Iglesia de La Compania einen Besuch abgestattet. Nachdem Packen ging es dann zum Essen und das Restaurant war ein Volltreffer (ist auch Nummer 2 auf Tripadvisor in Arequipa bei Restaurants.) Es bietet nur Platz für 16 Personen, deshalb auch die Reservierung, hier bekommt man drei verschiedene Sorten Kartoffeln zusammen mit einem Belag und das tolle man kann eine kleine Portion eines anderen Belages dazu bestellen. Sehr lecker!

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Soo lecker!!

Die Zeit haben wir uns damit vertrieben, die 63 Flaggen, die auf dem Tischuntersetzer zu sehen waren mit Ländern zu versehen. Wenn man 50 weiß, bekommt man die Getränke zum halben Preis, wir haben es zwar nicht ganz geschafft, aber trotzdem 4 Soles beim Wasser gespart. 🙂 Nach dem Essen hieß es dann aber schon Zeit fürs Bett, denn wir mussten um 2 Uhr aufstehen, da wir um 3 Uhr für das Trekking in den Colca Canyon abgeholt wurden…das ist keine Uhrzeit, um aufzustehen, hab ich mal wieder festgestellt…

Cial: Bus des Grauens

Ich muss ja sagen, dass bisher meine Reisen von A nach B in Ecuador sowie in Kolumbien einwandfrei funktioniert haben, mal abgesehen von den Straßenverhältnissen vielleicht. In Peru haben wir aber zu viert Südamerika total erlebt. Um 20.00 Uhr sollte unser Nachtbus am Sonntag Abend in Ica losfahren und 12 Stunden später in Arequipa ankommen. Und jetzt ein Tipp für alle die durch Peru reisen:

    Fahrt niemals mit Cial!!!!

Zunächst einmal war die Busstation von Cial komplett runtergekommen, von den Toiletten erst gar nicht zu sprechen, das waren die miesesten die ich in Südamerika bis dahin jemals gesehen hatte. Nun wurde es dann 20.00 Uhr und unser Bus fuhr auch ein, aber es hieß wir sollten noch kurz warten, Tickets hatten wir auch noch nicht. Diese wurden uns aber kurz später ausgehändigt, mit den großen Rucksäcken ging es dann an den Bus, aber nein „momento“ hieß es dann von einem dieser kleinen Peruaner, die da wohl zum Arbeiten angestellt waren. Da standen wir nun, nach ein paar Minuten wurde mir das zu blöd und ich habe ihn freundlich darauf hingewiesen, dass so ein Rucksack Gewicht hat und wir die gerne in den Bus laden würden. Nein, das würde jetzt nicht gehen, stellt die Rucksäche hier in die Ecke. Da standen sie dann auch vorm Bus – eine lange Zeit standen sie da. Es wurde dann irgendwann halb Neun meine ich, als der Herr meinte wir könnten jetzt in den Bus da gäbe es jetzt Essen, aber die Rucksäcke nicht. Gut, wir dann in den Bus und unser Essen bekommen: Reis mit Hühnchen. Ich find’s ja mittlerweile schon fast lustig. Dazu noch ein Schluck IncaCola, nein die habe ich verweigert, das Zeug ist knallgelb und schmeckt wie Waldmeister nur noch synthetischer.

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Incacola

Uns hat ja schon irritiert, dass unsere Rucksäcke immer noch nicht eingeladen wurden und es immer später wurde…gegen 22 Uhr habe ich dann mal einen anderen echt ätzenden Typen gefragt, was denn jetzt eigentlich los wäre und warum unsere verdammten Rucksäcke immer noch vor dem Bus stehen würden. Seine Antwort: dieser Bus wird nicht fahren. Das hatten wir uns auch schon fast gedacht, weil ein Mechaniker unter dem Bus lag und zwischendrin verzweifelt telefoniert hat. Meine Frage, was denn dann die Lösung wäre, wurde mit „en cinco minutos“ abgetan. Nach diesen 5 Minuten habe ich mit Panos den Herren erneut aufgesucht, meint er „dime“ also sag mir. Ich: die 5 Minuten sind um. Er: Ja, der Bus fährt nicht. DANKE für diese Information! Als ich dann nachfragte, was denn seine Lösung sei, meinte er, es kommt ein neuer Bus um halb Eins und dann fahren wir nach Arequipa…großartig. Gut, also dachten wir uns warten wir halt, sind ja nur 4 Stunden Verspätung. Der eine Teil hat geschlafen, der andere, darunter meine Wenigkeit vor dem Bus hin und her getigert. Jetzt weiß ich wie sich Raubkatzen im Zoo fühlen, denn wir durften das Gelände auch nicht verlassen, sondern waren eingeschlossen. Da ist natürlich die erste Idee: Bier! Ich dann den kleinen Peruaner gefragt wo ich denn hier Bier kaufen kann. Nein, ich darf kein Bier kaufen, weil dann könnten wir nach Alkohol riechen…?????? WAS?! Okay, also kein Bier für uns, das hat die Laune nicht gebessert. Ich weiß gar nicht mehr warum wir dann noch mal mit dem Hässlichen gesprochen haben, aber irgendwann kam raus, dass im 1 Uhr Bus nicht genug Platz für alle sein wird und es einen anderen Bus um 3 Uhr gibt. Da war’s dann ja vorbei mit meiner Diplomatie und der Typ wollte uns am Ende auch einfach nicht verstehen und hat sich damit rausgeredet, dass er unser Spanisch nicht versteht. Irgendwie sollte es dann eine Lotterie geben, um auszulosen wer in welchem Bus fährt, aber da wir ja eine Gruppe wären, würde es ja Sinn machen, dass wir erst gar nicht daran teilnehmen. Der Typ wollte halt erstmal alle Peruaner besänftigen, bevor die dummen Ausländer dran sind. Ganz demokratisch ist er dann in den Warteraum und hat nach fast 3 Stunden eigen initiativ mal mit uns kommuniziert. Das war ja eh das Beste, der Bus fuhr und fuhr nicht, aber kein Schwein hat was gesagt. Wir hätten da auch immer noch wie die Schafe mit den Rucksäcken vor dem Bus stehen können…

Die Menge hat die Nachricht von der Verspätung aber relativ gelassen aufgenommen, es kam dann noch der abwegige Vorschlag Personen mit Kindern sollten definitiv im ersten Bus fahren, aber das wurde dann auch schnell verworfen. Ich habe meiner Wut dann in einer Flut von Kraftausdrücken, natürlich in Deutsch, freie Luft gelassen und mit kleinen Akten der Gewalt mich gegen das Busunternehmen gewehrt wie z.B. Klopapier in die Toilette zu schmeißen (was man in Südamerika niemals tun sollte), Plakate abzureißen und meinen Müll auf den Boden zu werfen. So richtig gut hat das aber auch nicht getan. Irgendwann konnt ich nicht mehr tigern und habe mich im kaputten Bus hingelegt. Ach so, es war übrigens nur die Kupplung, die nicht mehr ging. Grad war ich eingeschlafen als Melanie mich und Panos weckte, los wir müssen mit den Rucksäcken zum Bus.

Da standen wir dann alle, wir die Peruaner und noch zwei Franzosen vor den vergitterten Toren. Das muss ein Bild für die Götter gewesen sein. Dann kam auch endlich der Bus und auf einmal waren die kleinen Peruaner ganz schnell und haben ihr Zeug hinten in die Gepäckaufbewahrung geschmissen. Ich habe mich schon gewundert woher auf einmal die Eile und warum auf einmal alle (außer der 12köpfigen frnazösischen Reisegruppe, die vorher schon aussortiert wurde) es so eilig haben. Ja, als wir dann im Bus drinne waren, wussten wir es: es gab nicht genug Sitzplätze!!!

Ich dachte ja, dass muss ein Missverständnis sein. Nein, nach dem Nachfragen wussten wir, dass in Nazca 8 Personen aussteigen werden und dann können alle sitzen. Vorher müssen wir aber 2 Stunden stehen! Ich konnt’s nicht glauben, gab natürlich auch keine Preisreduktion. Eine halbe Stunde haben Panos, Christian und ich es geschafft zu stehen, es war mittlerweile nach 1 Uhr und wir hatten 5 Stunden Verspätung. Danach haben wir uns auf die Treppe hoch zum zweiten Stock gesetzt und tatsächlich, ich weiß nicht wie, wir sind da eingeschlafen. Eingekeilt, saukalt und immer mal wieder gestört von Personen, die zur Toilette im ersten Stock wollten. Melanie hatte das Glück und konnte einen Sitz ergattern. Als wir dann in Nazca ankamen, sind wir sofort in das Abteil gegangen und haben uns 4 Sitze geschnappt. Wenigstens hatten wir jetzt cama, obwohl wir nur semicama gebucht hatten. Danach hieß es dann ca. 13 Stunden lang Bus fahren und aus dem Nachtbus wurde ein halber Tagesbus. Wir konnten auch so lange schlafen bis um 8.30 Uhr das Entertainment mit amerikanischen Sinnlosfilmen losging mit spanischer Synchronisierung. Aber hier kann man sich nicht aussuchen, ob man den Ton hört, man MUSS ihn über die Lautsprecher hören.

Zusammengefasst: wir waren schlagskaputt als wir gegen viertel vor Zwei in Arequipa ankamen!
Verspätung insgesamt: 6 Stunden und 2 Stunden mehr oder weniger ohne Sitzplatz verbracht. In Arequipa haben wir uns gleich bei Cial beschwert, die wollten uns dann als Entschädigung was zu essen geben, wir haben sie immerhin auf 10 Soles pro Person gehandelt. Kam dann in die Gemeinschaftskasse…nach einer kurzen Taxifahrt hatten wir es dann geschafft und waren in unserem Hostel in Arequipa angekommen. Ab jetzt fahren wir nur noch die Luxusklasse Cruz del Sur!!!

Nachtrag: trauriger Weise habe ich dann in diesem Bus meine super tolle Schlafmaske vergessen :(, gibt jetzt auch nen Artikel unter Allgemein in dem steht, was ich bisher alles vergessen habe…

Huacachina: Ein Traum in der Wüste

Wie bereits im letzten Artikel erwähnt, waren wir (sag ich jetzt einfach mal so für die Gruppe sprechend) extrem happy die Sonne zu sehen. Mit dem Bus sind wir ja nach Ica gefahren, einer Stadt, die an sich wohl nicht so wirklich viel zu bieten hat, weshalb wir dort auch keinen Stopp eingelegt haben, sondern mit dem Taxi direkt weiter gefahren sind nach Huacachina. Dieser wirklich kleine Ort mit nur 200 Einwohnern (von denen meiner Meinung nach ca. 150 im Tourismus arbeiten) besteht aus einer malerischen Oase umgeben von riesigen Sanddünen. Unser Hostel Banana’s Adventure war ebenfalls ein voller Treffer. Statt dem 4-er Dorm haben wir zwei Doppelzimmer bekommen in einer kleinen Hütte direkt am Pool. Nun hatten wir es leider nicht geschafft in Pisco das Nationalgetränk Pisco Sour zu trinken, was wir dann an der Bar des Hostels gleich mal geändert haben. Schmeckt ganz gut, aber die abgewandelte Maracuja Variante hat mir ja besser geschmeckt.

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Unser Pool & die Lagune

Nach dieser kleinen Erfrischung sind wir zur Lagune gelaufen, die ca. 3m von unserem Hostel entfernt war, die Sanddünen hoch. Meine Güte, das war richtig anstrengend. Da saßen wir dann in der Sonne mit Blick auf die Lagune – traumhaft!

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Danke Melanie fürs Foto 🙂

Abends haben wir dann beim BBQ des Hostels mitgemacht, wobei Christian und ich uns einig waren, dass es definitiv nicht genug zu essen war. Ich habe das mit Daiquiris kompensiert, was ich mal besser hätte lassen sollen. Es gibt da Fotos, die bitte niemals die Öffentlichkeit erreichen, ja Herr Paulus? Danke.

Am nächsten Tag haben wir nach einem wirklich leckeren Frühstück* im Hostel den ersten Ausflug gemacht und zwar mit einem außergewöhnlichen Gefährt durch die Sanddünen zu fahren und dabei dann auch gleich auf einer Art simplen Snowboard die Dünen runterzusausen. Die Fahrt war richtig cool, wie eine Achterbahn nur im Sand mit

    Traumwetter

und jeder Menge schreiender Mädels. 🙂

*auch wenn ich den Fehler gemacht habe ein gekochtes Ei zu bestellen, das kam dann erst geschält und kalt, nach Reklamation immer noch geschält, aber warm, dennoch steinhart ach ja..

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Bild 1: unser Gefährt
Bild 2: Christian & ich beim Sandboarden
Bild 3: die Aussicht

Das einzig doofe war, dass unsere Tour nur 1,5 Stunden anstatt der versprochenen 2 Stunden ging, aber das haben wir reklamiert und jeder hat 5 Soles (weniger als 2€) Rabatt bekommen, immerhin. Und danach ging es dann auch gleich weiter zur nächsten Tour der Besichtigung einer Destillerie für Pisco Sour inkl. Verkostung. Ja, das war ganz nett gemacht und unser Guide hat uns das auch alles sehr nett erzählt, aber Pisco ist dennoch nicht mein Fall, ist halt ein Traubenschnaps.

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Der Ort der Verkostung

Danach sind wir nochmal zu einer Art Museum für Pisco, dort standen jede Menge alte Gefäße rum gefüllt mit Pisco und da war dann für mich nach dem insgesamt, ich glaube, 8. Pisco Schluss, einer mehr und ich hätte ganz schnell die örtlichen Sanitäranlagen aufsuchen müssen…aber nett war’s für eine Nachmittagsbeschäftigung. Den Rest des Tages haben wir dann im Hostel verbracht, wo ich ja noch kurz davor war den kleinen peruanischen Typen zu hauen der hinter der Bar des Hostels, die gleichzeitig auch Restaurant war, gearbeitet hat. Denn ich hatte mir einen Hamburger bestellt ohne Tomate, aber mit Pommes. Wer verdammt nochmal isst denn bitte Hamburger ohne Pommes?? Denn mein Burger kam dann ohne Beilage, wer mich kennt, weiß, ich ess‘ meinen Hamburger nicht ohne Pommes, da bin ich schwierig. Sofort zur Bar und reklamiert – was wirklich auffällig ist in Südamerika hier entschuldigt sich keine Sau, es wird immer jemand anderem die Schuld gegeben, in diesem Fall: mir. Ha, aber so nicht Freundchen, ich habe ihm dann deutlich zu verstehen gegeben, dass Pommes jetzt sehr freundlich wären und zwar hurtig. Daraufhin hat die Küche dann angefangen zu werkeln und hat sich auch gleich um Christians Essen gekümmert. Auf einmal kommt der Koch mit zwei neuen Burgern inkl. Pommes aus der Küche, ich natürlich gleich gefragt wo denn nun meine fehlenden Pommes wären. Antwort: der Koch hat gedacht, er muss auch einen neuen Burger machen, kundenfreundlich wäre ja gewesen mir nun das neue warme Essen zu geben, aber nein man schichtet die Pommes einfach auf einen anderen Teller und gibt mir diese…ich muss es ja nicht verstehen, war aber dennoch lecker. Meine Laune war nur kurzzeitig nahe dem Gefrierpunkt. So haben wir dann aber unseren Nachmittag verbracht bis es dann um 19.00 Uhr mit dem Taxi los ging, um den Nachtbus nach Arequipa zu erwischen. Und die Fahrt war so absolut unfassbar, dass es dafür einen extra Artikel geben wird: Cial: Bus des Grauens

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Da war die Welt noch in Ordnung…

Was bisher alles verloren ging

Ich werde meinem Ruf andauernd etwas zu verlieren auf dieser Reise wirklich gerecht und da ich mich selbst erziehen muss, mache ich diese Untugend jetzt öffentlich. Heute war es nämlich soweit und ich habe meine echt coole Schlafmaske im Bus verloren (was nach dieser Busfahrt eigentlich total verständlich ist…). Ärgerlich ist das dennoch und ich gelobe jetzt Besserung und nun hier die Liste:

1. Schal (Buff) im Bus nach Tena
2. Sonnencreme im Büro des Tourveranstalters in Baños
3. Schnelltrocknendes Handtuch im Hostel in Santa Marta
4. Sonnenbrille (2 Monate alt) ebenfalls im Hostel in Santa Marta
5. Oberteil beige kurzärmelig irgendwo in Bogotá
6. Schlafmaske im Bus nach Arequipa
7. Mein schwarzes echt tolles Longsleeve keine Ahnung wo es hin ist, ich dachte eigentlich ich hätte extra gut drauf aufgepasst
8. Mein Taschenaschenbecher – im Salzhostel im Salar de Uyuni
9. Mein American Spirit Zigarettenetui samt Feuerzeug – auf der Weintour durch Maipú (da hatte ich noch keinen Schluck Alkohol getrunken!)
10. Lange Thermounterhose – keine Ahnung wo, aber ich glaube, das war unbewusst, weil sie so hässlich war
11. Die zweite Schlafsmaske mitgebracht bekommen von Kedda – im Hostel in Mendoza
12. Mein neuer Hut aus Thailand – im Hostel in Siem Reap liegen lassen
13. Rasierer – im Hotel in Tha Khaek
14. Seifenunterlegeding – verschwand auf mysteriöse Weise im Bad des Guesthouses auf Koh Rong

Was bisher geklaut wurde…

1. Señor Snugglez aus dem großen Rucksack beim Flug von Santa Marta nach Medellín
2. Mein gesamtes Portemonnaie inkl. aller Kreditkarten und meinem Apple-Adapter zum Fotos importieren am Busbahnhof in Córdoba
3. iPhone 4 in Luang Prabang in der Red Bul Bar

Pisco: Klein Galápagos

Zwar waren wir in dieser Nacht in Pisco, allerdings war die Stadt Pisco nicht unser primäres Ziel, das wir uns anschauen wollten, sondern klein Galápagos: die Islas Ballestas. Auf dieser Inselgruppe nisten zehntausende Vögel, darunter Tölpel, Pelikane und noch weitere Arten, deren Namen ich jetzt nicht mehr weiß. Wirklich früh (und das nach einer Nacht mit wenig Schlaf) sind wir um 8.00 Uhr abgeholt worden von einem Kleinbus und sind nach Paracas gefahren. Unser Guide war außergewöhnlich sprachlich begabt und konnte Englisch, Französisch sowie Spanisch sprechen, allerdings muss er auch schon einmal Gäste verloren haben, denn er hat peinlichst genau darauf geachtet, dass wir immer genau da stehen wo er uns abgestellt hat und dieser Bereich wurde uns vorher ganz genau durch bestimmende Handbewegungen kenntlich gemacht. Mit einem kleinen Boot für 30 Passagiere ging es dann los. Ach nein, ich vergass, vorher mussten wir noch die Hafensteuer bezahlen: 7 Soles. Aber die kann man nicht auf einmal bezahlen, nein man bezahlt bei einer Dame 5 Soles und bekommt einen Voucher für diese Steuer und bei einer anderen Dame zahlt man dann die verbleibenden 2 Soles und bekommt einen kleinen Voucher, warum das nicht eine Dame in einem Aufwasch erledigen kann, weiß ich nicht, aber vielleicht schafft man so auch einfach Arbeitsplätze.

Ich dachte ja, dass die Inseln nicht so spektakulär wären, aber doch dieser Ausflug von 2 Stunden lohnt sich. Zuerst passiert man mit dem Boot den dreizackigen Kandelaber, eine große Figur, die in einen Hügel geritzt ist. Niemand weiß wohl so genau was er bedeutet oder wer ihn geschaffen hat, aber mich hat es ja schon gewundert, wie das da so lange alle Wetterbedingungen überdauern konnte, angeblich regnet es dort nicht, oder Volontäre müssen das einmal im Jahr überarbeiten, damit es erhalten bleibt, ist aber nur meine persönliche Vermutung.

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Kandelaber

Danach haben wir ca. eine Stunde lang die Inseln umschifft und dabei eine Unmenge an Vögeln gesehen. Seelöwen und sogar Humboldtpinguine konnten wir auch beobachten, das war wirklich toll. Vorallem da ich in Galápagos ja keine Pinguine gesehen habe. (Foto vom Pinguin folgt)

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Islas Ballestas

Die Islas Ballestas sind übrigens auch die Inseln auf denen Guano abgebaut wurde – Vogelmist, der als Dünger dient. Dieser war so wertvoll, dass die Peruaner mit den Chilenen einen Krieg über diese Inseln geführt haben, heute allerdings hat Kunstdünger Guano abgelöst und ein Abbau findet nur noch ca. alle 10 Jahre statt. Am Hafen wieder angekommen, sind wir mit dem Taxi zur Plaza de Armas von Pisco gefahren. Pisco ist der Ort indem auch der gleichnamige Schnaps ansässig ist. Bekannt ist ja der Pisco Sour, der sich übrigens so mixen lässt:

3 Teile Pisco
1 Teil frischgepresster Limonensaft
2 Teelöffel löslicher Zucker
1 Eiweiß
Angostura und 10 gestoßene Eiswürfel

Im Mixer 2 Minuten durchrühren und in Gläser füllen, nach Wunsch mit Zimt bestreuen. Zum Geschmack des Getränkes kommen wir später noch bzw. im nächsten Artikel zu sprechen. Pisco wurde in einem schlimmen Erdbeben 2007 fast komplett zerstört und so sieht es dort auch aus. Mit einem Taxi sind wir zur Plaza de Armas gefahren und haben uns dort ein wenig umgeschaut sowie mal einen Snack zu uns genommen.

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Plaza de Armas

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Die immer noch zerstörte Kirche am Plaza de Armas

Mit einem Taxi ging es dann wieder zurück zum Hostel, wo wir nur schnell die Rucksäcke geschnappt haben und direkt weiter sind zum Platz an dem die Busse nach Huacachina abgefahren sind – der Ort an dem wir endlich nach vier Tagen wieder Sonne sehen konnten. 🙂