4.000 Islands: außergewöhnlich schön

Leider gab es nur einen Bus um 8.00 Uhr um zu den 4.000 Islands zu fahren. Dementsprechend früh und ohne Frühstück wartete ich auf meine Abholung. Der Bus war ein Minivan – zuerst… wir holten mehrere andere Touristen ab und hielten am Büro des Busunternehmens. Dort warteten wir ewig, immer wieder wurden die Touristen gezählt, manche verließen den Minivan, um in einen großen Bus umzusteigen, andere kamen dazu und so verspätete sich unsere Abfahrt schon mal um gute 45 Minuten. Endlich ging es los, bis wir nach 10 Minuten Fahrt mitten an der Hauptstraße anhielten. Keiner wusste was los ist bis einer herausfand, dass wir auf den Bus warteten um umzusteigen?!?!?! So war es wirklich, der Bus den wir vorher hatten stehen sehen und in den die Hälfte von uns umsteigen musste, hielt an der Straße, das Gepäck wurde umgeladen und wir nahmen ebenfalls im Bus Platz. Mir erzähle noch mal einer in Asien sind alle so gut organisiert… 🙂

3 Stunden ging die Fahrt in der wohl jeder kurz vorm Verhungern war. Netter Weise schenkte mir ein deutsches Pärchen zwei kleine Bananen. Wir kamen an und durften in der prallen Mittagssonne zum Bootsableger laufen. Welch Freude! Mit einem kleinen Bootchen fuhren wir 15 Minuten zur kleinen Insel Don Det und bekamen so einen ersten Eindruck von der wunderschönen Landschaft hier.

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Im Boot

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Der erste Eindruck der 4.000 Islands

Dieser Teil Laos Si Phan Don wird auch 4.000 Islands genannt, weil der Mekong hier großflächig entlang läuft und dabei je nach Jahreszeit mehr oder weniger alles überflutet, dadurch entstehen jede Menge kleine und große Inseln, was sehr hübsch anzusehen ist. 3 Inseln sind bewohnt, wovon Don Det als Partyinsel gilt, was es aber, meiner Meinung nach, nicht wirklich ist. Wir kamen am Anlegesteg der Insel an bzw. einfach am kleinen Stück Strand, das es hier gibt.

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Mit all meinem Hab & Gut lief ich durch die einzige Straße – gesäumt von Restaurants und Bars aneinanderreihen. Viele Leute suchen sich einen Bungalow direkt am Ufer mit Blick auf den Mekong, aber mir war wichtig zentral zu wohnen – nah an WiFi und Essensmöglichkeiten. Somit entschied ich mich für einen Bungalow mitten im Zentrum mit eigenem Bad, Fan und Moskitonetz sowie einer Hängematte, die auf meiner Terrasse angebracht war. Das alles gab es für 5€! Klingt idyllischer als es war, die Dusche war kalt, das Bett durchgelegen und das Licht im Bungalow ganz schrecklich, aber man gewöhnt sich ja an (fast) alles. Kurz vorm Verhungern checkte ich ein und ging zu einem der vielen Restaurants und hatte ein Sandwich. Dort traff ich Jeis wieder, den ich über Monic in Chiang Mai kennen gelernt hatte, wir unterhielten uns kurz und er erzählte mir, dass er und seine Freunde später in einer der Bars am Sonneuntergangsufer sein würden.

Ich schnappte mir aber zuerst meine Kamera und wollte die Insel ein wenig erkunden. Dabei geschah eine äußerst skurille Begegnung, ich lief an einer Gruppe Bier trinkender Laoten vorbei und ein Mädel rief in Englisch „hey, do you wanna have a beer shot?“ Da sagt man ja nicht nein. 🙂 Somit saß ich inmitten von Laoten und zwei Französinnen, mir wurde traditionelles Essen angeboten sowie Zigaretten und Bier. Dabei bekommt nicht jeder ein Glas, sondern es gibt ein Glas, das reihum geht. Das war zwar ganz nett, aber ich wollte wirklich die Insel sehen und verabschiedete mich nach einer halben Stunde wieder. Allerdings war es ziemlich warm, so dass ich nicht allzuweit lief…

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Schön, oder?

Aufgrund der Hitze machte ich mich auf den Rückweg und zur anderen Seite der Insel (sie ist wirklich nicht sehr breit), wo ich in einer der Bars Jeis sah. Ich gesellte mich zu ihm und dem australischen Pärchen, das er kennen gelernt hatte Jake und Agnes. Dort verbrachten wir den kompletten restlichen Tag bis zum Sonnenuntergang, es gibt auf dieser Insel wirklich nicht viel zu tun. 🙂

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Jeis und Jake schafften es tatsächlich aktiv zu sein und besuchten mit einem Tube eine der kleinen Sandbänke rund um die Insel, davon habe ich aber Abstand genommen, ich wollte nicht nass werden. Zum Abendessen trennten wir uns, da die 3 laotischen essen wollten und ich nicht. Später traffen wir uns aber wieder im Don Det Thai Restaurant, wo ein Film gezeigt wurde. Der Klang war allerdings so schlecht und ich so müde, dass ich mich gegen 21 Uhr verabschiedete und nach einem kleinen Kampf mit meinem Moskitonetz ins Land der Träume.

Der nächste Tag war allerdings voll mit Aktivitäten, denn ich hatte eine Kayaktour gebucht – und die war echt anstrengend!

In der Tour war sogar Frühstück inkludiert und dabei lernte ich Sarah und Susi aus Deutschland kennen. Mit den beiden verstand ich mich von Anfang an super! Jeis setzte sich inzwischen zu uns, bis er merkte, dass er im Restaurant eines andere Tourenveranstalters saß und so für sein eigentlich kostenloses Frühstück zahlen musste. 🙂 Nach dem Frühstück ging es los zu den Kayaks, da ich alleine war, bekam ich ein Einzelkayak und der Guide fragte mich „strong woman?“ und ich so „no, weak woman“ – er dachte wohl ich scherze, lachte und ging seines Weges. Brauche eigentlich kaum zu erwähnen, dass ich die letzte war, meine Güte war das anstrengend. Die beiden Guides, die das Essen transportierten, waren mit mir hinten und haben sich köstlich über mich amüsiert – speziell als ich abgetrieben wurde und kurz in einer der 4.000 Inseln hängen blieb.

Ich glaube, dass wir zuerst zur Hauptinsel Don Khong kayakten (sagt man das so?), um dort einen kleinen Spaziergang zu einem Wasserfall zu machen. So viel zum Thema: keine Wasserfälle für Marina. Wir stapften über Reisfelder, um an diesem kleinen Wasserfall anzukommen.

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Joah, war halt’n Wasserfall, ne. 🙂 Wir verbrachten dort ca. 20 Minuten in denen Susi und ich uns bösartig an Dornen verletzten und beide blutende Wunden davon trugen – ich übertreibe natürlich kein Stück, tu ich ja nie. In der prallen Sonne liefen wir zu den Kanus, die inzwischen mit Autos an ein anderes Ufer gebracht wurden.

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Dort angekommen, hieß es „swim, swim“, was uns sagen sollte, wenn wir möchten, könnten wir nun hier gerne ein erfrischendes Bad nehmen. So gesagt, so getan, nur leider war das Wasser hier nicht wirklich tief, so dass wir da alle ein wenig irritiert im hüfttiefen Wasser standen. Somit verließen wir das Gewässer wieder und setzten uns ans Ufer. Kurze Zeit später kam ein älterer Herr aus des Wasser mit einer mindestens 20 cm langen Wunde an seinem Oberschenkel. An dieser Stelle wird wohl gefischt und er hatte sich das Bein an einem Fischerhaken aufgerissen. Zum Glück hatten wir zwei Ärzte in der Gruppe, die auch Verbandsmaterial dabei hatten, denn unsere Guides hatten noch nicht mal ein Pflaster!

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Der Ort des Geschehens

Der Franzose nahm es aber relativ gelassen und kayakte danach tatsächlich die komplette Tour weiter! Zunächst gab es aber BBQ Lunch, was einen Spieß mit Tomate, Zwiebel, Ananas und einem Stückerl Hühnchen (für mich nicht) bedeutete sowie gebratener Reis und Baguette. Es waren insgesamt 3 Gruppen von verschiedenen Veranstaltern unterwegs, aber wir machten alle exakt die gleiche Tour, nur wir bekamen als einzige Baguette. 🙂

Als es ans Besteigen der Kayaks ging, meinte unser Guide, ob ich nicht lieber mit dem Guide mitfahren wollte. Jajajaja, das wollte ich! Welch Erleichterung, es ging so viel schneller zu zweit und mit jemandem der weiß wie man das Paddel richtig hält. So paddelten wir fröhlich an den anderen vorbei und hielten mitten auf dem Wasser, um die seltenen Irrawaddy Delphine zu sehen.

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Warten auf Flipper

20 Stück soll es von den kleinen grauen Tierchen noch geben und die haben wir tatsächlich gesehen, wenn sie zum Luft holen an die Oberfläche kamen. Allerdings habe ich gar nicht erst versucht davon ein Foto zu machen.

So mitten auf dem Wasser knallte die Sonne ganz gut, so dass ich mir am Ende meinen Sarogn um den Kopf band, um keinen Sonnenstich zu bekommen. Nach der Tierbeobachtungs ging es weiter nach Kambodscha. Tatsächlich, es gibt ein kleines Stück Land wo man einfach so nach Kambodscha gehen und Angkor Bier käuflich erwerben kann. Die Kayaks wurden auf Autos verladen, wir in Tuk Tuks und es ging zurück nach Laos, um einen weiteren Wasserfall zu sehen.

Mittlerweile war der Großteil der Gruppe richtig fertig und manche schliefen im Tuk Tuk. Am Konephanpheng Wasserfall hatten wir dann 40 Minuten Zeit und dieser Wasserfall war doch einen Ausflug wert. Gemessen am Wasservolumen ist es angeblich der größte Wasserfall Südostasiens.

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Konephanpheng Wasserfall

Schlau wie ich ausnahmsweise war, hatte ich mir trockene Klamotten zum Wechseln mitgenommen. Die gesamte Gruppe ging nämlich davon aus, dass es vorbei war mit Sportarten, die im Wasser stattfinden. Pustekuchen! Wir saßen im Tuk Tuk und erfuhren, dass wir doch nach Don Det zurück kayaken würden – darauf hatte wirklich keiner mehr Lust! Trotz totaler Erschöpfung schleppte ich mich mit Sarah und Susi zu deren Bungalow, um ein wohlverdientes Bier zu genießen. Es blieb natürlich nicht bei einem, so dass ich noch einen Sonnenuntergang am Flußufer sehen durfte.

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Später holten mich die beiden ab und nach einem indischen Abendessen, hatten wir einen Mojito in einer Bar, der kurioser und unpassender Weise mit Cola zubereitet wurde?! Nun ja, an diesem Abend lernten wir Barinder (27, England) kennen und ich traf Monic wieder (kenne ich aus Thailand). Der Abend klang am Strand aus, denn das ist der einzige Platz, der um 24 Uhr nicht geschlossen ist und irgendwie macht dort jeden Abend einer ein Lagerfeuer – ramontisch.

Aufgrund des vorherigen Abends und der Tatsache, dass man auf Don Det eigentlich nix tun kann, schlief ich aus. Für Myanmar stand immer noch einiges auf meiner To Do Liste, so dass ich mich in ein Restaurant setzte (wo ich by the way eines der schlimmsten Frühstücke ever hatte!) und deren 1A WiFi nutzte. Ich verbrachte dort viel Zeit und traff zweimal zufäiig Barinder dort. Beim zweiten Mal entschieden wir zusammen in das Don Det Thai Restaurant zu gehen. Mittlerweile war es schon Abend und ich brachte mein iPad zum Bungalow zurück. Im Bungalow merkte ich, dass Wasser auf dem Boden war! Der Nachbarbungalow hatte einen Wasserrohrbruch und der bereitete auch mir Freude. War am Ende aber relativ schnell geregelt, es war nur etwas schwierig die 80-jährige laotische Besitzerin, die sich sehr genau mit dem Schaden befasste, wieder aus meinem Bungalo zu katapultieren. Ich hatte mich mit Barinder für das Abendessen verabredet. Die Bar, die wir uns dafür aussuchten, schloss aber nach 10 Minuten wieder, da sie „ruun out of everything“ waren… Laos ist ja generell schon entspannt, aber Si Phan Don ist nochmal ne Nummer härter. Interessant ist auch die Art und Weise wie sich Kellner verhalten: in Thailand bist du noch am essen und sie wollen deinen Teller, in Laos wird nie abgeräumt bis du bezahlst und in Kambodscha bleibt der Kellner so lange neben dir stehen bis du dich entschieden hast, was du bestellst.

Nun ja, Barinder reiste mit einer Art organisierten Tour und so gingen wir in das Restaurant wo der Rest seiner Reisegruppe war. Dort traff ich dann die zwei Finninen aus Tha Khaek und die zwei Amerikanerinnen aus Pakse wieder. 🙂

Eigentich sollte das eine early night werden, aber irgendiwe landeten wir doch in der Reggae-Bar, wo Monic mit ihren Freunden war. Zusammen ging es wieder an den Strand und es wurde später als gedacht. Leider fiel deshalb am nächsten Tag unsere Fahrradtour aus, die Barinder und ich machen wollten. Wir verbrachten den folgenden Tag nur in Bars zum Nichtstun und waren sehr früh in der Heia. Auch wenn Drogen hier eigentlich verboten sind, Leute rauchen in aller Öffentlichkeit ihre Joints, was auch keinen interessiert. Außer an diesem Abend, die Polizei war auf der Insel, aber nicht um Touristen zu kontrollieren, sondern ihr Schmiergeld von den Bars einzukassieren. Is schon ein wenig anders als zu Hause…

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Der Ausblick von einer der Bars

Mein Visum für Laos lief am 22. Februar aus, so dass ich entschied diese fast komplett zu nutzen und am nächsten Tag leihte ich mir kurz entschlossen ein Fahrrad für umgerechnet 1€ und ging auf Erkundungstour.

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Die Straße führt einen lange Zeit am Ufer entlang bis man zu einer alten Brücke kommt. Diese hatten die Franzosen für die Eisenbahn gebaut, die über Don Khon und Don Det verlief. Don Khon ist die Nachbarinsel von Don Det und gilt als ruhiger, wobei auch Don Det nicht annährend zu vergleichen ist mit Partyinseln wie Koh Phangan.

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Die alte Brücke & Aussicht

Um Don Khon zu besuchen, muss man am Ende der Brücke 2,50€ Eintritt bezahlen. Nun, das tat ich und radelte weitere. Ein wenig planlos folgte ich im Straßenrand liegenden Schildern bis ich an einen kleinen Strand kam an dem man Boote heuern kann, um eine Delfintour zu machen.

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Ich hatte die Delfine ja aber schon gesehen und nach Bootstour war mir nicht so, also radelte ich zurück. Die Sonne brannte auch wieder so, dass ich entschied zurück nach Don Det zu fahren.

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Eindrücke von Don Khon

Auf Don Det radelte ich fröhlich einen Weg entlang, den ich noch nicht kannte, der mich durch die Reisfelder zurück zum Stadtzentrum brachte.

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Den Rest des Tages verbrachte ich in einer Bar und schrieb an meinem Blog. Lustiger Weise war Barinder auch in der Bar und so setzte ich mich ein wenig zu ihm und seinen Freunden, die XBox oder so was spielten. Da ich noch packen musste, ging ich aber gegen Neun heim und machte alles soweit startklar. Um 7.50 Uhr musste ich mich nämlich am Pier einfinden, um nach Kambodscha zu kommen. Am Pier wartend sah ich die beiden Österreicherinnen wieder, die ich im Bus von Tha Khaek nach Pakse kurz gesprochen hatte. Wir waren aber in verschiedenen Booten, so dass ich sie erst an der Grenze wieder sah. Zunächst ging es wieder 15 Minuten zurück ans Festland und wir liefen zur Busstation. Auf dem Weg fing uns unser Guide ab, der für uns die Visas arrangieren würde. Das war ein Durcheinander! Er gab uns den Visumsantrag und die Arrival sowie Departure Card. Er kontrollierte alle Pässe, ob auch niemand zu lange im Land war und sammelte das Geld für das Visa sowie die Departure Cards für Laos ein – Moment, Departure Card? Ich hatte keine, ausnahmsweise hatte ich sie auch nicht verloren, sondern ich habe wirklich nie eine bekommen! Hat mich dann 2 Dollar Schmiergeld gekostet, womit ich leben konnte. Mit dem Minivan ging es an die Grenze. Dort warteten wir insgesamt 3 Stunden, um weiterzufahren. In der prallen Sonne! Als auf einmal ein Bus kam, warf jeder seinen Rucksack davor, weil wir davon ausgingen, dass das unser Bus ist.

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War’s aber nicht. 🙂 Fast wären wir im falschen Minivan gelandet, aber wir schafften es in den richtigen. In diesem saßen wir zu 16.! Zusätzlich wurden die Rucksäcke unter unsere Sitze geschoben, das heißt Beinfreiheit war auch nicht. Hinzu kam ich habe noch nie so schlechte Straßen wie in Kambodscha erlebt! Aber mehr Details dann im nächsten Artikel. 🙂

3 Gedanken zu „4.000 Islands: außergewöhnlich schön

  1. Hi, liebste Marina – ich beneide dich nicht nur wegen der Erlebnisse und der herrliches Landschaften, sondern auch wegen der Wärme. Du wirst ganz sicher in DE frieren – auch noch im April – deine Kerstin

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