Tilcara II: auf zum Wasserfall

Letzten Freitag hatte ich dann endlich den Absprung aus Humahuaca geschafft. Gegen 11 Uhr habe ich den lokalen Bus genommen und bin nach Tilcara gefahren – da kannte ich mich mittlerweile ja auch schon etwas aus. 🙂 Zu Fuß bin ich dann zu meinem Hostel La Albahaca und konnte gleich einchecken. Das Hostel sieht von außen noch nicht wirklich fertig gestellt aus, ist aber innen drin sehr hübsch und zudem auch noch billig (45 Pesos für eine Nacht inkl. Frühstück).

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La Albahaca Hostel

Der Dorm war sehr niedlich, nur vier Betten, von denen aber alle (inkl. mir) besetzt waren. Im Zimmer habe ich mich dann mit Agustin aus Buenos Aires unterhalten und glücklicher Weise ging das sogar auf Englisch. Ich musste dann aber los, weil ich mir vorgenommen hatte an diesem Tag zum Garganta del Diablo, einem Wasserfall, zu laufen. Angeblich ist der Weg 7 Kilometer lang, aber so ganz kann das nicht hinhauen, denn nach gefühlten 5 Minuten kam ich zu diesem Schild.

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Noch 4 Kilometer vor mir

Leider kam danach kein Schild mehr und ich finde es eigentlich immer ganz nett zwischendrin mal einen Einblick zu bekommen wie weit ich schon bin. Denn der Weg war natürlich wieder steil bergauf und das in der prallen Sonne, hatte leider meine Mütze vergessen, was einen leichten Sonnenbrand zur Folge hatte. Allerdings diese Mühen haben sich schon gelohnt, die Landschaft war sehr hübsch anzusehen.

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Der Weg & der Ausblick

Zwischendrin war ich aber kurz davor umzudrehen, bis ich dann auf einmal doch fast da war. Kurzzeitig verwirrt, ob der Wasserfall wirklich dort sein könnte, war mir dann aber sicher als ich 5 Pesos Eintritt zahlen sollte. Nun fand ich den Wasserfall leider überhaupt nicht spektakulär, der Weg war um einiges betrachtenswerter.

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Dort saß auch nur ein Mädel mit dem ich mich ganz kurz unterhalten habe. Interssant war, dass einer der vielen von Touristen aufgetürmten Steinhaufen direkt am Wasserfall halb zusammen gefallen ist, wir haben das dann auf die Kraft von Pachamama zurück geführt.

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Zerstört von Pachamama

Ich bin dann noch kurz in den Canyon gelaufen, aber ich gebe es zu, auch nicht den gesamten Weg, ich hatte Hunger.

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Am Garganta del Diablo

Aufgrund des dringenden Bedürfnisses nach Nahrung habe ich mich dann schnell auf den Rückweg gemacht und war tatsächlich in 40 Minuten wieder im Stadtzentrum von Tilcara. Dort saß ich dann nett in der Sonne und habe ein Milanesa Neapolitana gegessen, sehr lecker war das – wie Schnitzel mit Käse und Schinken überbacken. Allein war ich auch nicht, zwei Hunde haben mir Gesellschaft geleistet. Ab dem Moment in dem mein Essen auf dem Tisch stand waren sie treue Begleiter – beide haben dann auch was abbekommen. Kurzzeitig war großer Aufruhr vor dem Restaurant, da ein kleines Mädchen von einem Auto angefahren wurde. Es waren aber sofort Polizei und Krankenwagen vor Ort und so wie ich das gesehen habe, ist ihr nichts richtig schlimmes passiert, nur stand sie natürlich total unter Schock. Die Hälte der Anwesenden Passanten ebenfalls…

Bei einem Eis im Laden nebenan habe ich dann Maria kennen gelernt. Sie kommt eigentlich aus Buenos Aires, arbeitet aber in Tilcara und da wir uns so nett unterhalten haben, hat sie mich auch gleich auf einen Tee eingeladen – für später. Ich bin aber nicht hin, das Ganze war sehr locker gehalten und ich war an dem Tag ehrlicher Weise recht unmotiviert für rein spanische Konservationen. Lustiger Weise habe ich auf dem Rückweg zum Hostel das Mädel vom Wasserfall wiedergetroffen, die mir dann erzählt hat, dass ich über diesen ersten Wasserfall hätte drüber laufen sollen, um zum eigentlichen Wasserfall zu kommen. Angeblich war der aber auch nicht so spektakulär…naja, zurücklaufen war zumindest mal keine Option für mich.

Im Hostel habe ich mich dann auf die Dachterrasse gesetzt bis es dafür zu kalt wurde. Im Zimmer waren außer Agustin und mir noch ein Holländer, dessen Name, glaube ich Peter war und ein Mädel mit dem ich mich aber gar nicht unterhalten habe. Peter war auch sehr nett und wir haben uns über Argentinien unterhalten. Eigentlich war geplant in der Stadt Essen zu gehen, aber Agustin eröffnete uns dann, dass der Hostelbesitzer Pablo kochen würde und wenn wir wollten, könnten wir alle mitessen. Fand ich ne super Idee, da ich in meinem oberen Stockbett jedes unnötige Herunterklettern vermeide und da somit liegen geblieben bin, ich habe nämlich auch noch den echt guten Film „3 Zimmer, Küche, Bad“ geschaut. Jedes Mal, wenn Agustin dann ins Zimmer kam, dachte ich ja, es heißt jetzt „Essen ist fertig“ – nee, die Ansage war mehrmals 15, 20 Minuten noch. Zum Glück war ich nicht so hungrig, da mein Mittagessen recht spät war. Agustin war zwar der festen Überzeugung, dass ich hungrig gewesen wäre, aber dafür habe ich zu viel gesprochen. Irgendwann war es dann aber soweit und es gab Hackfleischbällchen in Tomatensoße mit Kartoffelbrei, sehr lecker. Und natürlich Wein. 🙂 Ich war aber von meinem kleinen Spaziergang so müde, dass ich mich dann ganz schnell ins Bett gelegt habe. Und somit endete mein erster richtiger Tag in Tilcara und da ich am nächsten Tag einen Tagesausflug nach Purmamarca gemacht habe, gibts dafür einen neuen Artikel.