Ushuaia: am Ende der Welt

Nächstes Mal überlege ich mir das zweimal, ob ich einen so frühen Flug nehme, meine Laune war unterirdischst…und natürlich dann wollen alle Taxifahrer mit einem Konversation betreiben. Aber gegen 9 Uhr kam ich dann in meinem Hostel Cruz del Sur an, sehr hübsch von außen, alles blau und orange. 🙂 Nicht so hübsch, hat mir erstmal keiner aufgemacht – irgendwann wurden aber auch mir die Pforten geöffnet. Auch nicht so schön, dass ich bis 12 Uhr warten musste bis ich in mein Bettchen durfte. Die 3 Stunden bis ich einchecken durfte, nutzte ich dann zur Recherche und war danach so motiviert, dass ich mich gar nicht mehr hingelegt habe, sondern duschen gegangen bin und los in die Stadt.

Ushuaia ist übrigens die südlichste Stadt der Welt, es gibt zwar noch ein chilenisches Dorf südlicher, aber halt nur ein Dorf, keine Stadt. Die Löhne sind hier vergleichsweise hoch, weshalb viele Argentinier sich dafür entscheiden hier zu wohnen und zu arbeiten. Als ich dann aus dem Hostel raus bin, hat es schon geschneit…ist schon lustig, in Deutschland ist Spätsommer und ich laufe am anderen Ende der Welt durch den Schnee. 🙂 Mir hat Ushuaia aber insgesamt sehr gut gefallen und ich fand das mit dem Schnee auch mal eine nette landschaftliche Abwechslung zu den vorherigen 5 Monaten meiner Reise.

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Ushuaia

Zunächst einmal habe ich meine kommenden Tage organisiert, bin zu Canal Fun und habe meinen Ausflug für den nächsten Tag gebucht: Kanu fahren im Nationalpark. Außerdem hatte ich mir vorgenommen eine Hundeschlittenfahrt zu machen, aber leider hatte sich für diese Woche noch niemand angemeldet, so dass ich da erstmal warten musste auf Rückmeldung von der Agentur. Also, bin ich zum Hafen gelaufen und habe für den übernächsten Tag bei Patagonia Adventure Explorer eine Tour auf dem Beagle Kanal gebucht. Rückblickend kann ich jetzt sagen, dass Feuerland (da liegt Ushuaia) und Patagonien, wo ich danach gewesen bin, echt teuer waren…aber man hätte auch einiges billiger haben können als ich es gebucht habe, denke ich.

Nun nach der ganzen Orga ging es dann an die Kultur und ich bin in das Museo Yámana gegangen. Ein sehr kleines, putziges Museum, das sich mit der Geschichte der indigenen Bevölkerung Feuerlands befasst. Daher hat dieser Teil Argentiniens auch seinen Namen Tierra del Fuego (zu dt. Feuerland), weil die Yámanas in ihren Kanus und auch ansonsten immer ein Feuer brennen hatten. Trotz der eisigen Kälte in dieser Region, war dieses Urvolk Tag und Nacht stets komplett unbekleidet. Aus dem einfachen Grund, dass Klamotten hier unten ständig nass werden (Schnee und Regen) und das unangenehm auf der Haut ist, deshalb die Entscheidung zur Freiluftkultur. 🙂

Das Museum ist sogar auf Englisch erklärt und es ist nicht schlecht etwas über die Kultur hier zu wissen, denn man trifft immer wieder auf Dinge und Riten, die damit zusammenhängen. Um mehr Geld zu holen, bin ich danach noch einmal ins Hostel und habe mich dort mit Juan (26, Buenos Aires) unterhalten. Zusammen sind wir dann in das Museo del Fin del Mundo gegangen. Generell ist hier alles „am Ende der Welt“: die Postkarten, der Wein, für alles gibt es eine eigene Marke mit diesem Vermerk. Das Museum fand ich jetzt nicht so dolle, eigentlich hat man das selbe erfahren wie im vorherigen und es gab noch ein paar ausgestopfte Tiere. Immerhin habe ich nur 30 anstatt 50 Pesos Eintritt bezahlt, weil Juan behauptet hat, ich wäre Argentinierin und würde in Buenos Aires leben. Im Preis für dieses Museum ist auch der Eintritt für ein weiteres enthalten, die Legislatura Provincial. In diesem Gebäude hat einmal der Gouverneur der Provinz gewohnt und es gibt zwei Räume, die sich nur mit dem Nationalgetränk der Argentinier beschäftigen: Fernet mit Cola. Bäh…widerlich, trinken die hier aber ständig und in diesen zwei Räumen, waren unterschiedliche Werbeplakate für die Marke Fernet zu sehen. Waren ein paar nette und lustige dabei, aber Fernet werde ich trotzdem nicht kaufen.

Nach so viel Kultur haben Juan und ich uns erstmal ein Stück Torte in einem netten Café gegönnt. Da muss man erst ans Ende der Welt fahren, um Schwarzwälder Kirschtorte zu bekommen.

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Könnte diesen Blog auch „on the road and in the restaurant“ nennen…

Da Juan schon im Museo del Presidio war, hat er mich dort hingebracht und auch dort versucht für mich einen Rabatt zu bekommen in dem er behauptet hat ich wäre Brasilianerin. Hat leider nicht so funktioniert, die müssen auch den vollen Preis bezahlen und dafür hatte ich dann die Informationsbroschüre in Portugiesisch, super, versteh ich nämlich kein Wort. 🙂 Aber gut, dieses Museum ist ein altes Gefängis, denn auf Ushuaia befand sich eine Sträflingskolonie. 1920 wurde das Gebäude fertig, von den Insassen selbst erbaut, die zur Beschaffung von Baumaterial im Wald Bäume gefällt haben und dafür eigens einen kleinen Zug zum Transport hatten. Diese Zugstrecke ist heute eine Touristenattraktion, aber wohl viel zu teuer und der Zug fährt nur unglaubliche 7 km in Schrittgeschwindigkeit. Ich fand das Museum echt interessant, man erfährt echt viel, wenn man das alles lesen mag. Gut fand ich ja die Geschichten über besondere Insassen, da gab es schon ein paar Kranke: einer hatte sehr abstehende große Ohren, der zu extrem brutalen und perfiden Gewaltverbrechen neigte, vor allem das Foltern von Babies und Kleinkindern hat ihm wohl Freude bereitet. Ihm wurden irgendwann die Ohren durch einen kosmetischen Eingrif verkleinert und angelegt, weil man vermutete seine Böswilligkeit käme von dieser Deformation.

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Museo del Presidio

Kurz angemerkt in diesem Museum ist auch noch ein maritimes Museum integriert, das ich mir aber fast komplett gespart habe, Schiffe und Meereskunde sind nicht so meine Steckenpferde. Als ich das Museum verlassen habe, war es dann schön am schneien. Schnell im Hostel angekommen, habe ich mich weiter mit Juan unterhalten. Dazu sind dann noch zwei Chinesen gestoßen, die lustiger Weise Deutsch sprachen, weil sie in Weimar studieren. Irgendwann wurde dann Wein geöffnet und wir waren eine recht lustige Truppe: Jens (mein Alter, Deutschland), Andre und Victor (Brasilien), Juan, Maria (Buenos Aires) und die Chinesen. Maria und Juan wollten dann zum Supermarkt für Pizza einkaufen, und ich sollte mit – warum weiß ich auch nicht, den ich war total nutzlos, habe weder was in die Tüte getan noch bezahlt. 🙂 Allerdings sehr vorbildlich es gibt hier keine Plastiktüten im Supermarkt, nur wiederbenutzbare Taschen für 4,90 Pesos. Maria hat dann zusammen mit dem Hostelbesitzer die Pizza belegt und dann gab es zur argentinisch typischen Uhrzeit Abendessen…ganz so spät wurde es aber insgesamt nicht, da ich am nächsten Tag (wie immer!) früh raus musste in den…

Parque Nacional Tierra del Fuego

Der in der Überschrift genannte Nationalpark befindet sich in zwei Ländern: Chile und Argentinien, die ihn sich hübsch aufgeteilt haben. Ich muss sagen, der Besuch dort war echt toll. Im Winter ist ein Großteil des Parkes wegen dem Schnee für Besucher gesperrt, deshalb kostet er auch kein Eintritt, im Sommer werden dann wieder 130 Pesos fällig…oder im Sommer 2014 dann noch mehr, bei der Inflation hier. Ich hatte ja eine Kanutour und Wanderung durch den Park gebucht, weil ich mich nicht alleine auf den Weg durch den Park machen wollte, wobei das wohl überhaupt kein Problem ist, die Wege sind gut ausgeschildert. So wurde ich dann morgens von der Agentur abgeholt und wir waren zu Dritt, eine Italienerin, ein Argentinier (den ich am Vortag schon im Museum gesehen hatte) und ich, dann noch unser Guide und der Fahrer.

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Der Weg durch den Parque Nacional Tierra del Fuego

Im Park angekommen, ging es dann gleich los mit dem Kanufahren.

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Wir hatten Besuch am Kanu von einem Rotfuchs

Wie man sieht, sind die Rotfüchse hier überhaupt nicht scheu, weil Touristen dazu neigen sie zu füttern. Das Kanufahren hat auch echt Spaß gemacht, bis auf das Stück See, welches komplett zugefroren war, das ging dann doch gut in die Arme, der Ausblick hat die Mühen aber entlohnt!

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Ausblick beim Kanufahren

Lustiger Weise gibt es hier Vögel, die nicht fliegen können und deshalb über das Wasser „rennen“, hab ich leider nicht auf die Linse bekommen, aber das sah schon goldig aus. Mit unserem Kanu sind wir dann am Ende der Ruta 3 rausgekommen, diese zieht sich komplett durch Süd- und Zentralamerika bis runter nach Ushuaia und endet genau hier:

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Am Ende der Welt, am Ende der „Ruta 3“

Anschließend sind wir noch für fast 2 Stunden (würde ich behaupten) durch den Park gelaufen, einfach atemberaubend schön.

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Am ersten Aussichtspunkt direkt am Ende der Ruta 3

Nach einem kleine Aufstieg sind wir dann zu einem weiteren Aussichtspunkt gekommen und unser Guide hat uns einiges zu den Schiffrouten von Ushuaia sowie zu den Falklandinseln erzählt bis wir wieder weiter gelaufen sind.

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Ausblick vom zweiten Aussichtspunkt

Beim weiteren Spaziergang haben wir ein wenig was über die Flora und Fauna von Feuerland gelernt. Ein Problem sind die nicht von hier stammenden Biber, eigentlich wollte man die Tierchen hier züchten, um ihr Fell zu verkaufen. Nur wird es hier leider nie so kalt wie z.B. in Kanada, wo die Biberzucht ganz toll funktoniert, diese fehlende Kälte hat zur Folge, dass das Fell des Bibers nicht so dick wird und sich deshalb nicht verkaufen lässt. Seitdem streifen die Biber alleine durch die Gegend und zerstören regelmäßig große Flächen Baumbestand. Aber ein paar stehen noch:

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Nach dem letzten Aussichtspunkt…

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…ging es dann mit dem Auto zum Mittagessen. Endlich! Ich hatte so Hunger!

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Zum Glück gab es vor den Spaghetti Bolognaise noch Oliven, Käse und Salami. Leider gab es auch schon wieder Wein und ich hatte ja erst am Vorabend welchen, aber wenn er schon von einem Weingut am Ende der Welt ist, muss man ihn ja auch probieren. Typisch patagonischen Nachtisch gab es auch, eine Art Kekse mit Dulce de Leche gefüllt, mit was auch sonst. 🙂 Nach dem Essen sind wir noch zum See Lago Roca (benannt nach einem argentinischen Präsidenten) gelaufen, der hinter dem Restaurant lag. Leider sind wir Dank mir den selben Weg zurückgelaufen wie hin und nicht dorthin wo unser Auto stand, aber zu meinr Verteidigung, ich hatte gesagt, dass ich mir nicht sicher wäre. Haben das Auto dann aber gefunden und auf der Rückfahrt bin ich eingeschlafen, ich war so müde.

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Der Lago Roca

Im Hostel wollte ich dann eigentlich weiterschlafen, aber dann war doch ein wenig was zu tun. Glaubt man gar nicht, da ich ja gerade joblos bin, aber ich musst immer noch ein bissi was organisieren. Da mit der einen Agentur die Hundeschlittenfahrt nicht geklappt hat, bin ich wieder zu Canal Fun und habe da eine Tour für Donnerstag gebucht. Spontan hatte ich mich dann entschlossen zu meinem nächsten Ziel El Calafate zu fliegen und habe den Flug noch schnell online gebucht. Nach dem ganzen Kram und Duschen, bin ich später mit Victor, Andre und Jens Essen gegangen. Da wir ja direkt am Meer waren, wollte ich unbedingt Meeresfrüchte essen. So sind wir dann ins Restaurant Gustino, wo ich eine Königskrabbe hatte. War zwar nur eine Vorspeise, aber das langte und außerdem durfte ich Andre’s Steak aufessen als er nicht mehr konnte. 🙂

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Lecker Königskrabbe und Nachtisch gab’s natürlich auch 🙂

Ich muss mich wieder mal entschuldigen für den langen Artikel, aber Ushuaia war echt ein Highlight für mich, daher die vielen Details, aber Hälfte haben wir geschafft.

Eine Fahrt auf dem Beagle-Kanal…

sollte man gemacht haben, wenn man in Ushuaia war. Eine Fahrt in die Antarktis habe ich nich gemacht, die Fahrten dauern 10-11 Tage im Schnitt und die Zeit wollte ich lieber im Rest von Argentinien verbringen. Also, die kleine Variante eine 4-stündige Schifffahrt auf dem Beaglekanal. Patagonia Adventure Explorer wurde im Reiseführer und von unserem Hostel empfohlen, also habe ich mit denen die Tour gemacht. Müde war ich aber irgendwie wieder, was durch das Geschaukel vom Schiff (das allerdings sehr komfortabel war) nicht besser wurde. Die Fahrt war wirklich nett, zunächst hat man einen Ausblick auf Ushuaia und auf die Stelle wo der Beagle-Kanal in den Atlantik fließt.

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Auf dem Beagle-Kanal

Toll war, dass wir eine Gruppe Pinguine im Wasser schwimmen sahen!

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Leider nicht so leicht aufs Foto zu bekommen: Pinguinschwimmgruppe im Wasser

Unser erstes Ziel war dann eine Seelöwenkolonie, süß, aber jetzt spricht der gelangweilte Tourist, die habe ich jetzt schon so oft gesehen. 🙂 War natürlich trotzdem nett.

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Seelöwenkolonie am Ende der Welt

Spannender fand ich dann fast die Kormorane, deren Brutplatz wir besucht haben. Eigentlich wollte ich ja erzählen, dass das eine Pinguinkolonie ist, weil man das von Weitem auf den Fotos gar nicht so sieht, aber ich bin einfach zu ehrlich, sind nur normale schwarz-weiße Vögelchen.

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Pinguine – nee, ok doch nur Vögel…

Wir erreichten dann den südlichsten Punkt Feuerlands, den Leuchtturm El Faro, wird durch Solarzellen betrieben und ziert hier fast jede Tasse oder T-Shirt.

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El Faro, noch südlicher kommt nicht mehr viel

Nach einer weiteren Insel mit Vogelbrutplätzen gab es dann auch einen kleinen Snack Tee und Gebäck, was sehr angenehm war, da es draußen an Deck doch recht kühl war und da wollte man ja sein, um Fotos machen zu können. Auf dem Schiff hat sich dann ein Argentinier versucht mit mir zu unterhalten, habe ihn aber nicht verstanden und sein Englisch war begrenzt. Ich war an dem Tag einfach nicht so motiviert meine Spanischkenntnisse zu verbessern, sprach ich doch schon mit Juan nur Spanisch und das war anstrengend genug.

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Noch mehr Vögelchen

Nicht bei allen Schiffstouren hat man die Gelgenheit auf der Isla Bridges einen kleinen Spaziergang zu machen, was allerdings, meiner Meinung nach, empfehlenswert ist. Die Yámanas waren ein Nomadenvolk und errichteten aus Zweigen und Ästen kleine Hütten, die sie nur für ein paar Tage nutzten und danach für andere umherstreifende Familien stehen ließen. Der Speiseplan dieses Volkes bestand vorallem aus Muscheln, die es hier zu Hauf gibt. Gegessen wurde in der Hütte, der Müll wurde nach draußen geworfen – durch die Jahre entstand dadurch um den „Zeltplatz“ herum ein Ring aus Müll, der nach und nach zu Erde wurde. So eine Stelle haben wir uns dann angeschaut, denn das kann man sehr gut erkennen, dass die Mitte des Platzes tiefer ist, als die darumliegende Erde. Ich hoffe, man konnte verstehen wie ich das meinte. 🙂 Ansonsten hat die Insel einfach fantastische Aussichten.

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Islas Bridges

Mit dem Boot ging es dann zurück und nach einem erfolglosen Versuch käuflich Haarschaum zu erwerben (scheinen die hier nicht zu benutzen), bin ich zurück ins Hostel. Dort war es aber auch nett, es war eine wirklich sehr lustige Gruppe. Nach einem Mittagsschläfchen und einem spärlichen Abendessen aus meinen Supermarktüberresten haben Andre, Victor, Jens und ich den Abend mit ein wenig Wein ausklingen lassen, denn es war von den Dreien der letzte Abend in Ushuaia. Der Abend war lustig, aber auch nicht allzu spät, so dass ich am nächsten Tag fit war für meine Hundeschlittenfahrt.

Nach dem recht guten Frühstück im Hostel, bin ich unter die Dusche gesprungen und wurde gegen 12 Uhr von der Agentur abgeholt. Ich wusste schon, dass die Zeit mit den Hunden nicht sooo lange sein wird, aber ich wollte wenigstens einmal in so nem Schlitten sitzen. Mit dem Auto ging es dann tief in den Schnee. Mit mir war eine argentinische Familie auf der Tour, Eltern mit zwei Kindern, aber schon älter. Die waren ganz interessiert an meiner Geschichte warum ich reise, wo ich war, wo es hingeht, war mir ja fast unangenehm andauernd zu erzählen. Die Familie war aber so herzlich und hat mich dauernd in ihre Familienfotos integriert. 🙂

Nun, was ich nicht wusste, dass wir drei Aktivitäten vor uns hatten, was sich am Ende als echt cool rausgestellt hat. Zunächst einmal die Fahrt mit dem Hundeschlitten.

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Die Hunde, wir, beim Fahren

Die Fahrt war doch ziemlich schnell und manchmal, wenn es über Senken ging, doch etwas unbequem. Aber nach 20 Minuten war der Spaß schon wieder vorbei, muss ich in jedem Fall noch mal machen mit selbst den Wagen lenken. 🙂

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Hätte ja ewig bei den Hunden bleiben können

Nun stand aber schon die zweite Aktion auf dem Plan, Quad fahren durch den Schnee. Anstatt Rädern mit den Dingern, die auch Panzer haben, mir fällt grad nicht ein, wie das heißt. Das war echt lustig, aber auch anstrengend. Natürlich bin ich einmal fast in einen Busch gefahren und konnte den Rückwärtsgang nicht finden, unser Guide hat mir aber geholfen und dann bin ich unfallfrei den Rest der Strecke gefahren.

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Nach den beiden passiven Fortbewegungsmitteln mussten wir dann mittels Scheeschuhe selbst durch den Wald wandern, war nett, nur war ich mal wieder so hungrig.Ich war froh als wir wieder an der Hütte waren und es Essen gab – unverbesserlich, ich weiß.

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Zum Essen gab es dann selbst gebackenes Brot und mal wieder Wein. Das Hauptgericht war leider nicht so gut wie ich es erwartet hatte. Ich sah, dass unsere Guides Steak mit Pommes bekamen -wir leider nicht, wir hatten irgendwie eine Art Gulasch, ist ja so gar nicht meines. Aber immerhin das Tiramisu zum Nachtisch war gut. Nach dem Anschauen eines Filmes über den Besitzer der Huskeyfarm, der auch das letzte große Hundeschlittenrennen in Alaska bestritten hat, sind wir dann zurück gefahren worden. Alles in allem ein sehr netter Tag bis ich dann wieder im Hostel war und mit der Realität verbunden. Meine Eltern baten mich sie anzurufen, was ja nie etwas gutes bedeuten kann. War es auch nicht, mein Opa war gestorben. Ich hatte schon die ganze Zeit Angst davor, dass das passiert während ich weg bin, aber meine Familie meinte ich müsste nicht nach Hause kommen. Ich habe dann erstmal nach Flügen zurück nach Deutschland geschaut, aber die waren Oneway schon unglaublich teuer zwischen 1.500-1.800 €. Nun bin ich nicht nach Hause geflogen und habe hier an meinen Opa gedacht als die Beerdigung war. Der Tag war danach natürlich gelaufen und ich habe mich früh ins Bett gelegt und bin am nächsten Tag wie geplant nach El Calafate geflogen.