Pisac: Incas, Incas und noch mal Incas

Wir haben uns tatsächlich auch mit etwas Kultur beschäftigt. Denn am Samstag stand dann das Heilige Tal auf dem Programm. Zunächst einmal mussten Kedda und ich aber nach unserem erfolglosen Agenturgesuche die Straße finden in der die Collectivos nach Pisac abfuhren. Gesagt, getan und dort haben die anderen Drei schon auf uns gewartet. Für 3,50 Soles haben wir dann ziemlich schnell die 33 km zu einer der wichtigsten Inkastätten bewältigt, bis auf die für europäische Ohren sehr gewöhnungsbedürftige Musik war die Fahrt auch ohne besondere Vorkommnisse. Dort angekommen haben sich Melanie, Christian und Panos ein wenig auf dem lokalen Handwerksmarkt umgeschaut. Kedda und ich hatten nicht so richtig Lust zum Shopping und haben auf die anderen gewartet und ein wenig versucht in der Sonne zu sitzen. Danach haben wir uns ein Taxi genommen (zu fünft in einem…) und sind für 30 Soles zur Inkafestung oben in den Bergen gefahren. Die Anlage ist wirklich groß, aber genau aus diesem Grund auch leicht unübersichtlich. So richtig weiß ich jetzt nicht welchen von den Tempeln wir gesehen haben und wo die Sonnenuhr sein sollte, die ausgeschildert war, hab ich auch nicht mitbekommen. Dennoch das Ganze war recht beeindruckend.

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Die Inkafestung

Da wir den 4 km langen Weg zur Festung schon nicht hochgelaufen sind, wollten wir ihn wenigstens herunterlaufen. So richtig gut war der Weg aber nicht ausgeschildert, weshalb Melanie erst einmal vor einer der recht steilen Stufen auf unsere Rückkehr gewartet hatte.

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Die Treppe

Nach dieser Treppe darf man sich dann durch einen für Incagröße angelegten Tunnel zwängen, um dann auf einem kleinen Plateau zu landen. Dort haben wir uns dann mit ein paar Amerikanern unterhalten, die uns bestätigten, dass dieser Weg weiter zurück ins Dorf Pisac führt. Nun musste Christian zurück, um Melanie zu holen. Wir anderen warteten so lange und konnten in dieser Zeit ein äußerst amüsantes Schauspiel beobachten. Es kam nämlich noch eine Gruppe Amerikaner diesen Weg entlang, die aber doch recht außergewöhnlich war. Eine Dame hatte schneeweißes Haar und ich schätze sie auf über 60 Jahre, eine andere hatte graues Haar, das ganz kurz abgeschnitten war bis auf einen langen geflochtenen Zopf…so viel zum Erscheinungsbild der beiden auffälligsten Exemplare. Als dann aber die Dame mit dem Zopf auch noch anfing auf ihrer Panflöte zu spielen und von der Energie der Geister sprach, war der erste verwunderte Blick unsererseits recht nah. Währenddessen legte die andere Dame Coca-Blätter in die Vertiefungen der Inkaruine auf dem Plateau und fing ebenfalls an mit den Geistern zu sprechen… die Gruppe hatte auch einen Guide dabei, dessen Blick fast unbezahlbar war. Ich denke mal der arme Junge hat einfach nur auf Trinkgeld gehofft für das was er da mitmachen musste. 🙂 Eine dritte Dame, die ihrer Atemfrequenz nahe dem Erstickungstod war, ließ dann von ihrer Stoffinkakatze noch ein Foto anfertigen lassen. Die weißhaarige Dame hat die Katze hübsch platziert und ein nettes Foto von dem Tier in den Ruinen gemacht…die Amerikaner…

Wir haben uns dann als Melanie und Christian eingetroffen sind, weiter auf den Weg gemacht und haben die esoterische Gruppe hinter uns gelassen. Der Weg war allerdings jetzt nicht immer so richtig gut ausgeschildert. Schon in der Anlage war man sich nie so sicher, ob man jetzt richtig geht und wir standen auch gerne mal an einem Ort an dem es nicht weiter ging.

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Da weiß doch jeder gleich wo es lang geht…

Auf diesem Weg sind wir dann noch an zeremoniellen Bädern und Militäranlagen der Inkas vorbeigekommen, man fragt sich da wirklich wie dieses Volk das alles bauen konnte. Vor allem in der Höhe und mitten in den Bergen auf schwierigem Untergrund.

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Alles Inca…

Der Weg war, wie so oft, schon ein wenig, sagen wir mal, robust. Wir haben auch die Terrassen überquert, die wir vorher gesehen hatten und auf einer diese standen wir dann auf einmal vor einer uralten Holzleiter über die wir zur nächstunteren Terrasse gelangt wären. Die Leiter war uns dann aber doch allen nich so geheuer und weiter hinten ging es über einen nicht ganz so einfachen kleinen Weg dann aber auch noch runter.

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Die Terrassen

Irgendwann waren wir dann aber doch wieder zurück in Pisac und haben unser nächstes Ziel gesucht: Ulrike`s Café.

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Ganz da oben waren wir

Ulrike’s Café wurde uns schon von Ludwig empfohlen und heute habe ich gesehen, es steht ja sogar im Lonely Planet. Und da kann man sagen was man will, aber das Geschäft von Ulrike läuft. Ich wage zu behaupten, dass es das auch tut, weil Ulrike Wert auf die deutschen Tugenden legt. Die Angestellten sind wirklich nur so von A nach B geflitzt und in der Küche konnte man auch Zettel mit genauen Anweisungen erspähen. Sogar einen Steinofen für Pizza hat Ulrike und da war ja nur gefrühstückt hatten, haben Christian, Panos & ich uns auch eine große Pizza geteilt. Und ja die war lecker, richtiger Käse, frische Champignons und superdünner Boden! Yummy! Zum Nachtisch haben Christian und uns dann noch je einen Apfelstrudel mit Eis bestellt, aber auch Panos und Keddas Karottenkuchen war ein Traum.

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Apfelstrudel im Nirgendwo von Peru, wer hätt’s gedacht

Eigentlich hatten wir vor nach dieser Stärkung zur nächsten Ausgrabungsstätte zu fahren, aber als wir dann so auf den Collectivo warteten, merkten wir, dass es doch schon ganz spät war und wir wollten nicht riskieren evtl. nach Sonnenuntergang zurück nach Cusco laufen zu müssen. Die Inkastätte Tambomachay liegt ca. 8 km von Cusco entfernt und dort wären wir normalerweise ausgestiegen, um uns von dort zu Fuß auf den Rückweg nach Cusco zu machen und bei der Gelegenheit noch weitere Ruinen, die auf dem Weg liegen, zu besichtigen. Aber im Dunkeln wären uns nur noch die Collectivos geblieben und wir befürchteten, dass diese alle schon voll wären oder nicht genug Platz für 5 Personen hätten, die zwischendrin zusteigen möchten. So sind wir dann direkt nach Cusco gefahren.

Wir mussten auch spätestens um 19 Uhr wieder im Hostel sein, da unser Guide für den Inkatrail zum Briefing vorbeikam. Er hat uns alles nett erklärt, wir konnten Fragen stellen und bezahlt wurde der Trek auch noch schnell. Nach einer Stunde waren wir mit dem Briefing fertig und Kedda, Panos und ich sind noch einmal raus, denn ich habe, wie auch immer, mein schweineteures Trekkinglongsleeve verloren. Ich weiß wirklich nicht wo, weil ich ernsthaft dauernd drauf aufgepasst habe und ja, ich ärgere mich immer noch, aber es ist weg. Nun habe ich nichts anderes langärmeliges zum Trekken, also habe ich schnell noch zwei Oberteile im Topitop gekauft. Einem peruanischen Klamottenladen, der echt ganz hübsche Sachen hat. Danach sind wir noch zu The Muse, eine ganz stylishe Location zum Essen und Karaoke singen, in der wir aber nur Nachos mit Dip gegessen haben, war aber sehr lecker. Befremdlich war allerdings die Musikauswahl, nachdem wir ein Shakira Album durch hatten, lief auf einmal Xavier Naidoo und danach Udo Lindenberg?!? Nix gegen Udo Lindenberg, aber in Peru? Naja, danach kamen dann die gängigen House/Trance/Technoliedchen, die bei uns in schlechten Clubs auch gespielt werden. Schnell vor dem Schlafen gehen haben wir noch unsere Besichtigungspläne für den nächsten Tag umgeworfen und sind ins Bett gegangen.

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Im „The Muse“

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