Quito: die letzten Tage

Mittlerweile ist es über 1 Monat her, dass ich Deutschland verlassen habe und so langsam wird es Zeit weiterzuziehen. Ich habe mich ja dafür entschieden nach Kolumbien zu fliegen und dafür ein paar Orte in Ecuador auszulassen, aber evtl. führt mich meine Reise nach Peru ja noch einmal durch Ecuador. Und damit auch alles komplett ist, ein (ich versuch’s!) kurzer Bericht meiner letzten Tage hier in Quito. Nachdem ich aus Galapagos zurückgekehrt war, hatte ich noch 3 Tage Spanischunterricht zu bewältigen, langsam war meine Motivation zum Spanisch lernen auf eher unterirdischem Niveau angekommen. Mittwoch Abend war ich dafür leider übermotiviert was den Konsum der kostenlosen Mojitos anging – ihr erinnert Euch mittwochs „Ladies Night“ – aufgrund dessen war der Donnerstag kein schöner Tag. Freitag stand dann mein Umzug an, denn mein Flug nach Cartagena geht erst heute (Montag) und um ein wenig Geld zu sparen, hab ich fürs Wochenende in Franzis WG gewohnt. Nochmal allerliebsten Dank, meine Liebe für die coole Zeit! Du wirst mir fehlen!! Am Wochenende war allerdings nicht nur ich einquartiert, sondern auch die Schwester von Franzis Mitbewohnerin und 2 Freunde von Amanda – Full House. 🙂 Freitag Abend waren wir auch nochmal in der Mariscal unterwegs und haben Canelazo getrunken – ein alkoholisches Heißgetränk, das vor allem in Ecuador, Peru & Kolumbien bekannt ist. Ich war eh schon müde und nach dem Genuss des Canelazo war es dann total vorbei mit mir und ich bin als erste schnell heim und bin selig zu den Klängen, der in der Nachbarschaft angesiedelten Karaokekneipe eingeschlafen.

Samstag stand nun endlich die richtige Altstadtbesichtigung an, das musste noch sein. Tamara, die Schwester von Lea hat mich begleitet, so sind wir relativ früh mit dem Taxi zur Plaza Grande gefahren. Dort ist zum einen der Palacio del Gobierno – also der Präsidentenpalast angesiedelt. Wir hatten Glück, dass am Samstag „Tag der Museen“ in Quito war und somit alle Sehenswürdigkeiten gratis waren. 🙂 Zunächst haben wir uns das Centro Cultural Metropolitano angeschaut, architektonisch wirklich hübsch mit 2 Dachterrassen und wechselnden Kunstausstellungen ein interessanter Ort. 20130520-083903.jpg

Der Innenhof – Centro Cultural Metropolitano

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Die Dachterrasse – Centro Cultural Metropolitano

Anschließend haben wir eine Kirche besichtigt, deren Namen ich vergessen habe, aber hübsch war sie. 🙂 Da ich ja einen kleinen Faible für Kunst habe, stand als nächstes das Museo Camilo Egas auf dem Plan. Señor Egas ist einer der bekannteren indigenen Maler Ecuadors. Das Museum ist klein, aber nett gemacht. Hier mal ein Beispiel für seine Bilder.

Vor dem Mittagessen (Tortillas Queso auf die Hand), haben wir noch schnell einen Halt im Museo Franciscano gemacht. In meinem ersten Bericht von Quito müsste die Kirche San Francisco erwähnt sein, das Museum liegt direkt neben an. Angeblich beherbergt dieses einige der schönsten Kunstwerke der Kirche, was ich jetzt nicht so empfand. Kann aber auch sein, weil sich natürlich sämtliche Gemälde und Statuen um Religion drehen und mein Interesse für Religion bekanntlich einfach nicht groß ist. Schön fand ich allerdings den Park im Innenhof und die Papageien, die dort wohnen. 🙂

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Die kleine Parkanlage

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Die Bewohner des Parks

Da ja alle Museen umsonst waren, haben wir auch dem Museo del Banco Central einen Besuch abgestattet, das sich der Geschichte des Geldes in Ecuador widmet. Fanden wir jetzt beide nich so wirklich spannend, hatte mehr erwartet nachdem vorm Eingang eine Riesenschlange war. Anschließend kam aber ein wirkliches Highlight, die angeblich schönste Kirche Ecuadors La Compañia de Jesús. Der Bau dieser Jesuitenkirche dauerte 160 Jahre und geht heute weiter, da bei einem Erdbeben der Glockenturm zerstört wurde. Die Kirche ist über und über vergoldet und beeindruckt durch ihre Symmetrie, so wurde z.B. um diese zu erhalten an einer Stelle neben eine echte Treppe eine seitenverkehrte Treppe gemalt, sah täuschend echt aus. Drinnen durfte man leider keine Fotos machen.

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La Compañia de Jesús von außen

Nun haben wir am Ende auch noch den 3. Platz des historischen Centers Quitos besucht den Plaza de Santo Domingo. Die dazugehörige Kirche war allerdings schon zu, weshalb wir zum Abschluss einmal über die bekannte La Ronda gelaufen sind. Das ist eine lange Straße neben dem Plaza de Santo Domingo in der früher Schriftsteller und Musiker gewohnt haben. Heute ist die Straße gesäumt von Verkäufern und abends auch Künstlern – und wichtig: autofrei.

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Plaza Santo Domingo

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La Ronda

An den Fotos kann man übrigens sehr schön den typischen Wetterverlauf Quitos beobachten. 🙂
Nach diesem vollgepackten kulturellen Tag bin ich danach mit Franzi zur neuen Wohnung, die Mädels zogen dieses Wochenende um und die neue Bleibe wollte ich ja auch mal sehen. In kleiner Runde wurde der unterschriebene Vertrag mit Muscheln, Krebs & Bier gefeiert. Franzi und ich sind zum Abendessen (ja, ich esse gerne zweimal zu abend) dann zu Las Comidas gegangen – eine Aneinanderreihung von Essenständen gleich um die Ecke meiner Zwischenunterkunft im Stadtteil La Floresta, man könnt sagen, das Bornheim Quitos. Für 2,75$ gabs ein „Completo“ – Kartoffelbrei, Fleisch, Salat, Avocado und Spiegelei. Danach haben wir den Abend mit einem Film ausklingen lassen bzw. wir sind beide gleich eingepennt. 🙂

Sonntag – Mein letzter Tag in Quito – ein wenig melancholisch war ich ja schon beim Aufstehen, aber das war schnell verflogen. Nach dem Skypen mit meiner Familie morgens um 8 Uhr (es lebe die Zeitverschiebung), war erstmal ein wenig Chaos in der Küche angesagt, zu viele Leute. 🙂 Aber am Ende gab es draußen im Hof ein traumhaftes Frühstück mit Pfannkuchen! Ich hatte Franzi als Dankeschön Nutella gekauft, weiß nich, ob ich’s schon erwähnt hatte, hier kostet das mittlere Glas über 5$ und das große 10$, da überlegt man sich den Kauf 2x, aber aus dem Grund gabs Pfannkuchen mit Nutella! Nachdem ich den Mädels geholfen hatte ein paar Sachen in die neue Wohnung (Fußweg 5 Minuten) zu verfrachten, habe ich mich mal alleine aufgemacht zum Parque Itchimbia. Dieser kleine Park liegt östlich der Altstadt und bietet einen traumhaften Blick über Quito.

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Direkt am Parkeingang befindet sich das Centro Cultural Itchimbia, normalerweise finden hier temporäre Kunstausstellungen statt, als ich da war gings allerdings wohl mehr darum, dass Kinder mehr lesen sollten. Alles voll mit spanischen Kinderbüchern, Kindern und Großfamilien. Trotzdem wärs ein netter Ausflug für 2 Stunden und einem super leckeren Kokoseis…

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Centro Cultural Itchimbia

Nach einem kurzen anschließenden Spaziergang durch die Altstadt, hab ich den Mädels dann beim Putzen der neuen Wohnung geholfen. Zum Abschluss war dann abends in der alten Wohnung eine kleine Abschiedsfeier für Amanda, die am Mittwoch zum Urlaub zurück in die Schweiz fährt. Es gab die leckerste Guacamole, die ich je gegessen habe (danke nochmal, dass die Tomaten raus gelassen wurden), Pasta, Tortilla, Couscous-Salat und Livemusik auf der Gitarre, ein Traum. Der Spanischunterricht hat sich übrigens schon ausgezahlt, da ich sonntags Bier kaufen konnte, das ist hier eigentlich verboten, aber der Herr ließ sich überzeugen. Nun sitze ich hier am Flughafen von Bogotá und warte auf meinen Weiterflug nach Cartagena, der angeblich schönsten Stadt Kolumbiens. Heute Morgen fing erstmal nich so gut an, fragt mich die Dame beim Checkin doch nach meinem Rückflugticket – hab ich ja nicht. 🙁 Leichte Panik, zum Glück hatte ich grad vorher das Hostel für Ende Juni in Lima gebucht. Die Buchungsbestätigung hat ihr dann gereicht, um mir zu glauben, dass ich Kolumbien auch wieder verlassen werde. Und nu hab ich ein 3-monatiges Visa für Kolumbien und ihr hört von mir, wenn ich dort etwas erlebt habe. Hier gibts aber bestimmt was zu erzählen, komme schon ma nich mit dem Geld klar: 2.540 kolumbianische Pesos sind ein Euro, hab grad schon aus Versehen versucht zu viel Geld abzuheben mit den ganzen 0en, in jedem Fall bis bald. 🙂

Galápagos: Seelöwen, Flamingos, Sonne & Mee(h)r

Wie bereits beim letzten Mal angekündigt, ging es für mich am Dienstag auf die Galápagos-Inseln – und das ziemlich früh. Mein Flug ging um 8.15 Uhr auf die Insel Baltra. Diese kleine Insel liegt direkt neben der Insel Santa Cruz, zu der ich später noch komme. 2 Stunden vorher sollte ich am Flughafen sein…nun liegt der neue Flughafen Quitos leider nicht mehr ganz so nah wie der alte, weshalb ich um 4:30 Uhr aufgestanden bin, um gegen 5 Uhr mit dem Schwager meiner Gastmutter zum Flughafen zu fahren. Da die Galápagosinseln ein Nationalpark sind bzw. ca. 95 % (wenn ich mich recht erinnere), muss man eine Kontrollkarte am Flughafen kaufen bevor man eincheckt, kostet 10 $. Aber es geht wohl mehr um die 10 $ als um die Identifikation der Besucher, denn wie so oft wurde mein Name falsch geschrieben und ich heiße auf meiner Karte jetzt Mariana…Nach dem Erwerb der besagten „Kontroll“karte wird das Gepäck noch einmal extra durchleuchtet und wenn alles ok ist, bekommt das Gepäckstück einen hübschen kleinen Anhänger. Mit diesem Anhänger geht man dann zum Check-in Schalter, so ist’s gedacht. Nur dass mir das irgendwie entgangen ist, und mich die nette Dame vom Check-In wieder zurückgeschickt hat, weil ich eben diesen Anhänger nicht hatte. Aber ich hab’s dann auch geschafft und durfte dann noch über 2 Stunden am Flughafen warten, weil mein Flug verspätet war… Sinnlos war die Durchleuchtung aber auch, weil die mit der Beschauung der Gepäckstücke beauftragte Person auch gleichzeitig die Anhänger anbringt, gerade mit letzerem beschäftigt war als mein Koffer übers Band lief und somit mein Gepäck eigentlich gar nicht kontrolliert wurde…aber gut.
Alle Flüge zu den Galapagosinseln halten in Guayaquil, der größten Stadt Quitos, und wohl auch eine der hässlichsten, wie ich so gehört habe. Praktisch ist, dass man einfach im Flugzeug sitzen bleibt und nach einer halben Stunde dann weiter in Richtung Galapagos startet. Am Flughafen angekommen, darf man dann gleich noch einmal bezahlen und zwar die Gebühr für den Nationalpark, das sind aktuell 100 $. Ab spätestens nächsten Jahres soll sich diese aber auf 200 $ verdoppeln – so zumindest das Gerücht. Da ich nicht in der Hauptsaison hierher wollte, konnte ich meine Tour auch recht spontan buchen, Donnerstag habe ich bezahlt und Dienstag bin ich geflogen. Allerdings war ich auch bei 5 Reisebüros und die Suche nach der richtigen Tour war gar nicht so einfach, da ich zwei Inseln in jedem Fall in meiner Schiffsroute haben wollte, hat aber schlussendlich alles geklappt und ich kam „relativ“ günstig davon mit 1.640 $ für eine 8-tägige Bootstour in der Tourist Class inkl. Flug (um die 500 $). Und jetzt beginnt auch endlich mal der interessante Teil über die Inseln selbst. 🙂 Wen’s aber interessiert, hier ein paar Fakten:

Fläche: 7.880 km Land (verteilt über eine Meeresfläche von 50.000 km)
Bevölkerung: ca. 30.000 Einwohner
Zeitunterschied: 8 Stunden hinter Deutschland
Hauptstadt: Puerto Baquerizo Moreno

Und meine Route:

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Tag 1 / Santa Cruz Highlands

Santa Cruz beherbergt die größte Stadt der Galápagos-Inseln: Puerto Ayora. Viele der 125 Inseln sind gar nicht bewohnt und in Santa Cruz kommt eigentlich jeder mal vorbei. Am Flughafen wurde ich gleich von unserem Guide Alfonso abgeholt und habe meine Zimmernachbarin Dharmee (England) sowie Marco (dt. Schweiz) kennengelernt. Die Boote bieten normalerweise 4, 5 oder 8-Tagestouren an, weshalb die Passagiere wechseln, wenn man eine lange Tour gebucht hat. So waren an Bord schon 6 andere Passagiere und Avital (Israel) kam später auch noch dazu. „Mein“ Schifft trägt übrigens den Namen New Flamingo und ist nicht wirklich groß, aber nach 6 Tagen sehe ich das als ziemlichen Vorteil an. Auf den großen Schiffen (bis zu 100 Passagiere) sind vornehmlich Amerikaner im Ruhestand, und unsere Gruppe war jung und bunt gemischt. Nach dem Lunch ging es dann mit dem Bus zu einer der vielen Farmen auf Santa Cruz. Früher haben die Farmer die Riesenschildkröten, die hier lebten wohl gejagt, heute ist das anders. Die Schildkröten bewegen sich frei auf dem Gelände der Farmer und gehören zum Nationalpark. Hier hatten wir gleich nach 5 Minuten die Gelegenheit eine imposante Riesenschildkröte zu sehen. Leider ist meine Kamera bzw. Franzis, die sie mir freundlicherweise geliehen hat, am ersten Tag kaputt gegangen, weshalb ich kein Bild von mir und dem Urdinosaurier habe. Aber gut hat sich ins Gedächtnis eingebrannt und die liebe Dharmee hat mich ihre Fotos klauen lassen. Auf unserem Farmbesuch haben wir aber noch ein viel größeres Exemplar gesehen: ca. 200 kg schwer und 120 Jahre alt, wirklich beeindruckend. Nach dem Versuch frisch vom Baum gepflückter Guayaba (mir schmeckt’s nicht) und richtigem Kaffee (Südamerikaner trinken hauptsächlich Nescafé) und der Durchwanderung eines Lavatunnels, ging es dann zu einem Besichtigungsspaziergang durch die Stadt.

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Guayaba schmeckt aber den Schildkröten

Bei der Stadtbesichtigung sind wir auch an einem ganz kleinen Fischmarkt vorbeigekommen und hier das nächste Highlight: Seelöwen und Pelikane direkt neben den Fischständen. Das tolle an den Tieren ist, dass sie keine Angst vorm Menschen haben und man aufpassen muss, dass man dem Seelöwen nicht auf die Hinterflosse tritt beim Laufen. Abendessen gabs dann auf dem Schiff und da wir erst nachts weitergefahren sind, konnten wir noch auf ein Bier (5$!!) an die Strandpromenade gehen. Und nach diesem langen Tag bin ich danach auch sofort eingeschlafen und zum Glück bin ich in der ersten Nacht wie bis (fast) zur letzten Nacht seekrankfrei geblieben.

Tag 2 / Isla Floreana (od Santa María oder Charles)
(Devil’s Crown / Cormorant Bay – Mirador de la Baronesa / Post Office Bay)

Mein erster Morgen auf hoher See begann so schön wie man es sich kaum vorstellen kann, unsere Kabinen haben Doppelbetten und ich darf oben schlafen, was mir am ersten Morgen einen herrlichen Ausblick auf das Meer, die Küste und Seevögel beschert hat. Nach dem Frühstück, das hier immer relativ früh ist, zwischen 6 – 7 Uhr sind wir mit dem kleinen Beiboot zur Devil’S Crown gefahren – ein Halbkreis aus zackigen Felsen, der einer der markantesten Sehenswürdigkeiten der Inseln ist. Schon bei unsererm ersten Landgang haben wir Seelöwen, Vögel und die rote Klippenkrabbe gesehen. Auf unserem Spaziergang über die Insel haben wir ebenfalls aus weiter Entfernung in einer märchenhaften Lagune 3 Flamingos gesehen, aber wirklich weit weg.

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Floreana ist übrigens eine mysteriöse Insel. Sie diente einmal als Strafkolonie für Häftlinge, aber noch mehr Geschichten ranken sich um die ersten Inselbewohner in den 1930-er Jahren. Angeblich wohnte hier eine Baronin mit ihren 3 Liebhabern sowie ein exzentrischer Arzt, der sich aus Angst vor Zahnbeschwerden vorab einfach alle Zähne hat ziehen lassen. Ebenfalls bekannt ist die Familie Wittmer (stammt ursprünglich aus Köln), die als einzige Bewohner, die Insel überlebt haben. Diese drei Gruppen haben sich nämlich nicht gut verstanden und die Baronin sowie einer ihrer Liebhaber verschwanden einfach, der Dr. starb an einer Lebensmittelvergiftung, ein anderer Gespiele der Baronin kam bei einem Schiffsunglück ums Leben. Margret Wittmer wurde auf der Insel 95 Jahre alt (sie hat zu den Vorkommnissen auch ein Buch geschrieben, muss ich kaufen!. :)). Margrets Nachfahren betreiben noch heute auf der Insel ein Hotel, aber mal weiter zu meinem Tag, wir sind an Devil’s Crown auch schnorcheln gegangen, bei klarem Wasser konnte ich ganz kurz einen Hai sehen (aber klein) sowie Seesterne, Seegurken, Seeigel sowie eine Vielzahl tropischer Fische.

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Unser nächster Landgang führte uns dann zu einer weiteren Sehenswürdigkeit der Insel Floreana: das Post Office Bay. Touristen werfen hier in ein kleines Holzfaß ihre Postkarten und hoffen, dass andere Touristen diese mitnehmen und zustellen. Ich habe auch mal drei reingeworfen, also Bruderherz, Stevie und Mark, solltet ihr ne Karte von den Galápagosinseln bekommen, bitte ich um Meldung. Dafür habe ich aber auch 3 mitgenommen, die ich dann, wenn ich wieder in Deutschland bin, hoffentlich zustellen werde.

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Post Office Bay

Hinter dem Post Office kann man dann noch in eine Lavahöhle klettern, was wir auch prompt getan haben. Beeindruckend, aber der Tunnel endet in Wasser und da wollte ich dann mit meinen Wanderschuhen doch nicht rein. Beim zweiten Schnorcheln an diesem Tag habe ich dann das Glück gehabt 4 Schildkröten, 3 Rochen und die 2. von 3 vorhandenen Seegurken zu sehen. Nach dem Abendessen wurde unser Schiff dann von 3 Seelöwen begleitet, die uns wohl zeigen wollten, das sie schneller sind als wir, ja das haben sie geschafft. 🙂

Tag 3 / Isla Española (od. Hood)
(Suarez Point / Gardner Bay – Gardner Islet / Osborn Islet) – und heute bin ich genau 1 Monat unterwegs!

Wegen dieser Insel war es so schwierig die richtige Route zum richtigen Datum zu finden. Denn die Isla Española ist die südlichste Insel der Galápagos-Inseln und die einzige auf der es Albatrose zu sehen gibt und sollte somit unbedingt in meiner Reiseroute integriert sein. Unser erster Stopp war am Punta Suárez, zu sehen bekamen wir eine schwarze Felsküste, auf der wir gleich Krabben und Seelöwen trafen. Ein felsiger Weg führt einen zuerst an einer Seelöwenkolonie vorbei: die Viecher sind echt zu putzig, vor allem die ganz Kleinen.

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Danach kam das eigentliche Highlight: die verschiedenen Vogelkolonien. Zum einen die Nasca-Boobies, weiße Vögel mit schwarzer Maske um die Augen, weshalb sie auch eigentlich einmal Masca-Boobies hießen und zum anderen die für die Galápagos-Inseln berühmten Blaufußtölpel. Und die sind wirklich zu goldig, diese Vögel haben absolut keine Angst vorm Menschen und bleiben einfach stur auf dem Wanderweg sitzen, wenn man vorbeigeht. Zudem hatten wir das Glück ein Paar bei ihrem berühmten Tanz beobachten zu können. Männchen und Weibchen tanzen 25 Minuten lang, begleitet von Gepfeife (er) und Gegurre (sie), bevor es dann über geht zum eigentlichen Akt – der dauert allerdings nur 3 Sekunden.

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Atemberaubend waren danach auch die Blowholes – einströmendes Meerwasser schießt hier meterhoch die Klippen hinauf. Gleich hinter den Blowholes nisten Albatrosse, wunderschöne Tiere, die ebenfalls keine Scheu zeigen. Die Tiere können bis zu 40 Jahre alt werden und aufgrund ihrer Größe und Gewicht (ausgewachsen ca. 7 kg) ist es für sie gar nicht so einfach auf den Klippen zu landen. Der Wind und ihre Geschwindigkeit machen es ihnen schwer, einen Albatros konnten wir beobachten wie er mehrere Runden drehen musste, bis er eine glückliche Landung geschafft hatte.

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Die Blowholes

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nur hier zu sehen: der Albatros

Beim anschließenden Schnorchelausflug bin ich den Seelöwen ganz nah gekommen, richtig spielen wollten sie aber nicht, faules Pack. Die Isla Española gilt als Nummer eins Ziel der gesamten Galápagosgruppe (hat zumindest unser Guide erzählt) und das kann ich auch nur bestätigen. Denn nachmittags sind wir an einen traumhaft weißen Sandstrand gegangen, mit Ausblick auf türkisblaues Meer und natürlich: eine Seelöwenkolonie am Strand…unglaublich, das die sich echt nicht stören lassen. Aufpassen muss man allerdings, dass der Seelöwenbulle, dem der Harem gehört im Wasser ist und dass man keiner trächtigen Seelöwenkuh zu nahe kommt. Auch die kleinen Babies dürfen nicht angefasst werden, ansonsten wird das Kind von der Mutter verstoßen, weil sich sein Geruch verändert hat durch all das was wir Menschen so an uns tragen. Süß war auch zu beobachten wie ein Kleines seine Mama gesucht hat, sie laufen dann quäkend durch die Gegend und versuchen bei jeder Seelöwenkuh Milch zu nuckeln, allerdings adoptieren Seelöwen nicht, d.h. das Kleine wird so lange weggejagt bis es die richtige Mama gefunden hat.

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Zwischen Snack-Time und Abendessen habe ich mich dann mit Lenin, einem der Jungs von der 5-köpfigen Crew unterhalten. Und Panos, da musste ich natürlich sofort an Dich denken. Denn ich dachte erst, der Junge heißt Lenny – nein, sein Vater war Kommunist und nannte ihn Lenin. Aber es kommt noch besser, einer seiner 6 Brüder heißt Stalin (mit Vornamen, is hier aber wohl nich soo selten), ein anderer Ernesto (wg. Che Guevara), als der Vater den vierten Sohn Fidel nennen wollte, ist die Mutter dann doch mal eingeschritten und meinte sie hat genug Kommunisten im Haus.

Abends konnten wir dann auf der Insel San Cristóbal, die wir mittlerweile erreicht hatten, wieder mal an Land gehen. Die Hafenstadt Puerto Baquerizo Moreno ist der politische Sitz der Galápagosinseln und hat wie Santa Cruz/Baltra einen Flughafen. Sie ist die 5.-größte Insel und besitzt die zweithöchste Einwohnerzahl der Inselgruppe. Hier stand mal eine Zuckerfabrik, die einem Herrn Cobos gehörte, Häftlinge waren seine Angestellten und der mir etwas größenwahnsinnige erscheinende Herr hat auf der Insel sein eigenes Geld gedruckt: „Cobos“. Ging so lange gut bis er 1904 von seinen Angestellten ermordet wurde, heut ist von der Fabrik wohl nur noch eine Ruine übrig. Wenn man durch Puerto Baquerizo Moreno läuft, stolpert man zwangsläufig über einen Seelöwen. Die Viecher liegen hier echt überall, auf den Parkbänken, den Straßen, in Rutschen und auf dem Spielplatz und sie sind gar nicht mehr so verspielt, wenns um ihre Nachtruhe geht. 🙂 In der Bar „Iguana Rock“ traffen wir dann rechtzeitig zur Happy Hour ein, d.h. 2 Caipi zum Preis von einem (5$), Dharmee war noch ziemlich motiviert weiter zu ziehen und hat versucht mich zu überreden noch mitzukommen und später mit unserem Wassertaxi zurück zu fahren, als dann aber die ersten um 23 Uhr abgeholt wurden, bin ich auch schnell in unser Beiboot gesprungen und bin brav früh heim. Ich war sooo müde. Is aber auch kein Wunder bei all der Sonne, dem Schnorcheln, den ganzen Eindrücken und der Sonne. Ja, ich hab sie zweimal erwähnt, denn ich hab mir schön nacheinander sämtliche Körperstellen verbrannt. Ist so schlimm, dass meine Mitreisenden mich regelmäßig nach meinem Befinden fragen und mich Lenin „Flaminga“ nennt…so rot bin ich allerdings gar nicht, das ist Bräune!

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Eine gewöhnliche Parkbank in San Cristóbal

Tag 4 / San Cristóbal
(Interpretation Center – Leon Dormido / Lobos Island)

Am vierten Tag wechselte ein Teil unserer Gruppe, die Tour der anderen endet heute nach 8 Tagen und Avita hatte nur eine kurze 4-tägige Tour gebucht. Aus diesem Grund sind wir früh an Land und haben uns auf San Cristóbal das „Interpretation Center“ angeschaut, eine Art Museum zur Geschichte und Entstehung der Galapágos-Inseln. Höhepunkt ist hier gleich am Anfang „Pepe“, eine Riesenschildkröte, die einem Pfarrer gehört hat und nun in einem Freigehege des Interpretation Centers lebt. Ansonsten war das ganz nett gemacht, aber man hat nichts verpasst, wenn man nicht da war. Anschließend war tatsächlich Freizeit angesagt und Marco und ich haben uns an den naheliegenden Strand gelegt Der Versuch ins Wasser zu gehen, wurde aber nicht durchgeführt, es war einfach zu kalt. Dafür waren ganz in unserer Nähe zwei Seelöwen, die sich im Wasser vergnügt haben. Zum Mittagessen sind wir dann mit Dharmee wieder in die Stadt gelaufen, bei einer unglaublichen Hitze! Das Essen auf dem Schiff ist wirklich lecker, auch wenn der Hinweis an die Reiseagentur „keine rohe Tomate“ irgendwie ungehört blieb (hab ich auch nur geschrieben, als die zum 3. Mal nachgefragt haben!). Aber natürlich gibt es hier fast immer als Beilage REIS…die meisten wissen ja wie sehr ich auf Reis stehe…deshalb war ich auch so froh als die einhellige Gruppenmeinung über das Mittagessen darin bestand Burger essen zu gehen. Ich habe dann all mein Spanisch zusammen genommen und in einem Café gefragt, ob sie denn wüssten wos ein Restaurant gibt, in dem auch Hamburger auf der Speisekarte stehen. Fragende Blicke, und ich dachte schon „soo falsch war das doch jetzt nicht mit dem Spanisch“, aber dann fiel auch den anderern unserer kleinen Reisegruppe auf, dass direkt hinter uns ein Restaurant sehr auffällig damit warb Burger zu verkaufen…hm, das hat mir der nette Herr aus dem Café dann auch gesagt. Gesehen, getan, schnell hin und gegessen – ich war so glücklich. 🙂 Kein Reis weit und breit. Wieder zurück an Boot kamen auch kurz nach unserer Ankunft die neuen Gäste: Amber, Anja und Nikki (alle aus England, leben aber in Australien), Lisa und Tanja (dt. Schweiz) und Steve und seine Schwester (ebenfalls Australien) – auch wieder eine sehr nette junge Gruppe. Nach dem Mittagessen brachte uns eine 1,5stündige Fahrt, die ich mit schlafen an Deck verbracht habe, zum „Leon Dormido“ – zu dt. schlafender Löwe. Angeblich sieht dieser Felsen so aus, für mich war das aber eher ein schlafender Seelöwe, vielleicht ist das ja aber auch gemeint. Weiterer Name für diese Insel ist „Kicker Rock“.

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Leon Dormido

Unserem Boot war das Schnorcheln am Kicker Rock vom Nationalpark aus nicht erlaubt worden (die sind hier eh wirklich strikt mit den ganzen Regeln), deshalb sind wir zweimal drum herum gefahren. War aber auch beeindruckend, weil sich ein kleines Stück der Insel, das aber widerrum sehr hoch ist, durch Errosion abgeteilt hat. Wer sich fragt woher ich die ganzen schlauen Sachen weiß, ich habe hier neben dem Schreiben Lisas Lonely Planet „Ecuador & die Galápagosinseln“ liegen. 🙂 Ca. 1/2 Stunde vom Kicker Rock liegt die kleine Insel „Isla Lobos“ (Lobo zu dt. Seelöwe) an der wir zum Schnorcheln waren. Gesehen haben wir dort: Seelöwen (klar :)), Blaufußtölpel, eine Schildkröte, Rochen, bunte Fische und Nazcaboobies. Das ist auch ein Vorteil der kleinen Boote, mit 10 Passagieren kann man ohne Probleme einmal oder zweimal am Tag schnorcheln gehen, aber mit 100 Gästen an Bord? Generell kann ich mein Boot nur empfehlen, die Kabinen sind zwar winzig und hier gibts auch keinen Whirlpool, aber das brauchts (für mich zumindest) auch nicht. Auf unserem Weg zurück nach Santa Cruz, konnten wir abends noch einmal in San Cristóbal an Land gehen. Also, mit der neuen Gruppe wieder in die selbe Bar und danach noch in einen Club, der so früh allerdings noch relativ leer war. Aber immerhin hab ichs so lange ausgehalten!

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Tag 5 / Isla Santa Fé
(Punta Carrion)

Diese Insel ist nur ca. 24 km groß und ist Heimat des Santa Fé-Landleguans, der nur an diesem Ort der Welt zu Hause ist. Begrüßt wird man an Land, wie könnt es anders sein, von einer Seelöwenkolonie. Hätte ich eine Kamera wäre wohl jedes zweite Bild, das eines Seelöwen… Anschließend kraxelt man über einen steinigen Weg in gleißender Sonne (auch schon morgens um 8 Uhr!) über die Insel und tatsächlich haben wir mehrmals die Leguane beobachten können. Diese Tierchen sehen nicht wirklich gut, hören dafür aber um so besser. Weshalb unser Guide die Echse durch das Werfen von Stöckchen ganz nah an uns ranlocken konnte. Das arme Ding wurde dann für seine Mühen auch mit einer Kaktusfrucht belohnt. Besonders an Santa Fé sind nämlich auch die Kakteen, die über 10 m hoch sein können, so eine Kaktee wächst ca. 1 cm / pro Jahr. Manche von Ihnen sind also schon eine gewisse Zeit auf Erden und bieten gleichzeitig Nahrung für die Leguane.

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Seelöwen 🙂

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Der Santa Fé-Landleguan

Und auch an diesem Tag war unser Landausflug gefolgt von einem Schnorchelgang. Auch dieses Mal wieder Schildkröten, Rochen, Fische und ein sehr verspielter und großer Seelöwe, der ganz nah gekommen ist und neugierig geschaut hat, echt süß. Ich wollt ihn ja gerne mitnehmen, aber das ist wohl verboten… An diesem Tag hat unser Boot nachmittags eine 3-stündige Fahrt zurück zur Nordinsel von Santa Cruz unternommen, die ich mit sonnen und schlafen verbracht habe. Viel mehr kann man hier aber auch nicht tun…beim darauffolgenden Schnorchelgang hab ich allerdings nicht viel gesehen, das Wasser war leider etwas trüb und der angekündigte Hai hat sich auch nicht blicken lassen. Dafür wurde ich aber abends mit einem Highlight entschädigt: Spaghetti Bolognaise!!! Wooohooo! Man kann sich meine Freude kaum vorstellen – kein Reis! Und Pudding zum Nachtisch, ich war so selig. So selig, dass ich dann während dem Film, den wir geschaut haben, eingeschlafen bin. Hab ich aber auch nicht wirklich was verpasst, die Ecuadorianer stehen total auf Filme in denen viel geschossen wird, viel Blut fließt und möglichst wenig Dialoge stattfinden. Hatten wir schon auf der Hinfahrt nach Banos einen nervtötenden Nazifilm, war es dann gestern die Geiselnahme des russischen Präsidenten durch Terroristen während eines Popkonzertes…Titel war, glaube ich, „Terroristas“, für alle die den Film evtl. doch sehen möchten.

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Unterwasserbild – leider nich so scharf

Tag 6 / Santa Cruz
(North Seymour – Black Turtle Cove)

Man kann sagen was man will, aber Pünktlichkeit wird hier auf hoher See geschätzt, so war das für 7 Uhr angesetzte Frühstück schon um 6.50 Uhr, was dann doch den Zeitplan der ein oder anderen durcheinander gebracht hat und auch Lunch war heute schon um 11:30 Uhr…naja, nach dem Frühstück ging es zumindest gleich wieder mit dem kleinen Boot an Land auf die Nordinsel von Santa Cruz. Dieser Ausflug gehört, obwohl ich es nicht erwartet hätte, zu einem meiner liebsten. Den auf dieser kleinen Insel, die durch einen Kanal von der Insel Santa Cruz getrennt ist, befinden sich unzählige Brutstätten verschiedener Vogelarten, darunter auch zwei Fregattvögelarten. Bei beiden Spezien gehört es zum Paarungsritual, das die Männchen den roten bzw. pinken Kehlkopfsack aufplustern, um den Weibchen zu imponieren. Wie fast alle Tiere auf Galapagos sind auch diese Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Wirklich unglaublich. Wir konnten auch wieder Blaufußtölpel beim „Tanzen“ sehen, die kleinen lassen sich echt durch nichts beeindrucken und schauen Dich aus 15 cm Entfernung direkt an.

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Fregattvogel

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Auch konnten wir den Galápagos-Landleguan sehen, der eine hübsche gelb-braune Färbung zu dieser Jahreszeit trägt und sich aus nächster Nähe bestaunen ließ. Dieses Exemplar bekam auch eine Kaktusfrucht als Belohnung für die vielen Fotoaufnahmen, die es über sich ergehen lassen musste. Zudem konnten wir die Vögel bei ihrem Balzritual, bei der Fütterung der Küken sowie beim Kampf um Territorien beobachten. Leider haben wir auch gesehen, dass ein männlicher Fregattenvogel ein Küken (Küken ist gut, die sind größer als ausgewachsene Hähne) aus dem Nest gestoßen hat, um das Nest für sich zu beanspruchen. Armes Ding, seine Mutter wird es auf dem Boden liegend nich füttern und somit wird das Kleine wohl elendig verhungern, aber gut so ist die Natur. Rettungsmanöver sind vom Nationalpark auch untersagt.

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Landleguan & Belohnung

Nach der täglichen Snack-Time an Bord, ging es dann mal wieder zum Schnorcheln. Einen sehr großen Rochen habe ich gut gesehen und natürlich Fische, leider hat sich auch dieses Mal der Hai gut vor mir versteckt. Zu unserer Freude schwimmen Haie allerdings wohl gerne um Boote herum und somit konnten wir dann doch zwei große Exemplare bei unserer Rückkehr zur New Flamingo betrachen. Irgendwie ein komisches Gefühl, wenn einer im Wasser ruft „Hai!“ und alle springen hinterher anstatt das Weite zu suchen. Die zwei waren aber sehr friedlich und hatten wohl ihren Lunch schon hinter sich. Den Nachmittag haben wir mit einer 2-stündigen Bootstour (im kleinen Beiboot) beim Black Turtle Cove verbracht. Eine Vegetation, die sich inmitten von Wasser befindet, hat mich ein wenig an den Urwald erinnert. Hier konnten wir den Blick auf einige Schildkröten im Wasser sowie senffarbene Rochenschwärme (unzählige!) erhaschen. Auch Haie haben sich gezeigt, klein wie groß.

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Rochenschwarm

Der Abend wurde dann mit einer doch recht guten spontanen Geburtstagsparty zu Ehren des Chefkochs beendet, meine Vorstellung von 7 Tagen ohne Alkohol, hatte ich aber schon vorher sprichwörtlich über Bord geworfen.

Tag 7 / Santa Cruz
(Cerro Dragón – Ballena Bay / Eden Island)

An unserem letzten richtigen Tag stand auch wieder ein Landgang auf dem Programm, auf der Insel Cerro Dragón bekamen wir dann doch noch die Gelegenheit in einer Lagune einen weiteren Flamingo zu sehen – und vor allem mit weniger Entfernung.

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Leider waren unsere beiden Schnorchelgänge an diesem Tag nicht sehr spannend, denn das Wasser war trübe und wir konnten relativ wenig bis gar nichts sehen. Ich muss aber gestehen mir hat das nicht so viel ausgemacht, ich hatte langsam keine Lust mehr auf Schnorcheln…dafür war dann mehr Zeit zum Sonnen. 🙂 Auf unserer Rückfahrt nach Puerto Ayora haben wir dann alle doch nochmal zu spüren bekommen was starker Seegang ist. Mir war dann auch auf einmal nicht mehr wirklich gut, weshalb ich ab da bis zum abendlichen Besuch der Stadt nur noch horizontal im Esszimmer zugebracht habe. Nur unterbrochen vom Versuch das Abendessen zu mir zu nehmen, was sich als äußerst schwierig dargestellt hat (auch mein vorheriges Fußnägel lackieren, wurde erschwert!). An Land merkte ich dann erst einmal wie sehr ich schwanke, ist aber wohl normal bei Touristen wie mir die Crew diplomatisch erklärt hat, aber abgehalten hat mich das nicht vom Weinchen zum Ausklang des letzten Abends.

Tag 8 / Santa Cruz
(Charles Darwin Station)

Unser letzter von 8 Tagen bestand größtenteils aus Rückreise und da unser Flieger um 10.45 Uhr die Isla Baltra verlassen hat, gab es auch schon um viertel vor sechs Frühstück und für mich leichte Hektik, weil ich ja noch die Bilder kopieren musste…aber ich habs geschafft und beim morgendlichen Packen um 5 Uhr wohl nichts auf dem Schiff vergessen. Unsere letzte Reisestation war die Charles Darwin Station – um die Galápagosinseln und Charles Darwin geht es hier recht oft, weil er angeblich hier seine Evolutionstheorie begründet hat. Die Station züchtet auch Schildkröten nach, weshalb man dort vom Schildkrötenei bis zur ausgewachsenen Riesenschildkröte alles beobachten kann. Bekannt ist sie geworden für Lonesome George, er war der letzte Schildkröterich seiner Art, weshalb jahrelang alles versucht wurde ihn zur Reproduktion zu bewegen. Das hat allerdings nie geklappt und George ist in 2012 gestorben und hat somit auch das Ende seiner Art besiegelt. Die Station ist schon interessant, allerdings nach den letzten 7 Tagen Eindrücke ohne Ende konnte sie nicht mehr so punkten. Anschließend gings dann wieder mit Taxi, Wassertaxi und Bus zurück zur Isla Baltra an den Flughafen. Wie gesagt mein Flug ging um kurz vor Elf und zu Hause war ich um halb Sieben abends…dementsprechend fertig leg ich mich jetzt auch hin und ziehe die Woche noch meine letzten 3 Tage Spanischunterricht fort bevor es am Montag dann auf nach Kolumbien an die Küste Cartagenas geht. Guts Nächtle Euch!

Baños: das wahrscheinlich sportlichste Wochenende meines Lebens

Heute habe ich ausnahmsweise mal keine Schule und kann somit in Ruhe von meinem echt tollen Wochenende in Baños berichten. Baños ist ein kleiner Ort mit gerade mal 15.000 Einwohnern ca. 3,5 Stunden von Quito entfernt, der bekannt ist für seinen gelegentlich aktiven Vulkan, unzählige Sportmöglichkeiten, heiße Quellen und Melcocha – das ist eine Art Toffee, das es dort an jeder Ecke zu kaufen gibt in zig verschiedenen Sorten. Aufmerksamen Lesern ist jetzt nicht entgangen – SPORT?? Was will Marina denn da?? Absolut richtig, ich habe mich das auch gefragt, aber Baños soll sehr schön sein und stand auf meiner Liste der Orte, die ich besuchen wollte. Nun ging es leider Freitag erstmal gar nicht so gut los, denn mein Magen hatte sich mit irgendwas, das ich lecker fand, nicht so gut verstanden, weshalb ich mich nach 2 Stunden Spanischunterricht auf die Couch in der Sprachschule gelegt habe. Ganz lieb habe ich Tee & Zwieback bekommen und den ganzen Tag eigentlich nur gelegen. Gegen 17 Uhr wurden Franzi und ich dann von Marco mit dem Taxi abgeholt und es ging in Richtung Busterminal. Da Quito so lang gezogen ist, gibt es für jede Himmelsrichtung in die man fährt mehr oder weniger ein eigenes Busterminal, mittlerweile war ich, glaub ich, an 3en. Am Busterminal haben wir Freunde von Franzi und Marco getroffen: Gabi und Gabi. Der Bus fuhr dann auch pünktlich los und gegen 22 Uhr waren wir in Baños. Dort wurden wir von englischen Freunden von Gabi & Gabi abgeholt und sind erstmal ins Hostal Erupcion (zu dt. Ausbruch, konnt man sich ja aber auch denken.) – welch schöner Name in einem Ort in dem ein aktiver Vulkan steht.

Nach kurzer Stärkung in einem Döner Lädchen (für mich trockene Pommes), sind wir dann auch in die Heia, denn am Samstag stand einiges auf dem Plan.

Joah, wir sin‘ mim Rad’l do, joah, wir sin‘ mim Rad’l do

Das Frühstück war im Preis von 9 $/Nacht für das 4Bettzimmer (Franzi, Marco, Gabi & ich) im Preis enthalten und nach Stärkung von Instantkaffee (stehen die hier drauf) und Spiegeleiern gings dann schnell in den Supermarkt Proviant kaufen und los zum Fahrräder ausleihen. Wir waren relativ viele, Marco, Franzi, Gabi, Gabi, ich und 3 Engländer (Mat, Oli und Archi – ob ich den letzten Namen richtig schreibe, weiß ich leider grad nicht) und die ecuadorianische Freundin von Mat – Alejandra. Hab ich jemanden vergessen? Glaub nich…zumindest gibt es einen 60 km weiten Weg nach Puyo, den man sich erradeln kann. Vorab: nein, wir sind nicht die komplette Strecke gefahren. Unser kleiner Ausflug wurde auch prompt nach ca. 2 km unterbrochen, als sich Mat beim Umdrehen in der Kurve richtig schön in den Straßengraben gelegt hat. Sah relativ böse aus wie er sich alles aufgeschürft hatte… 🙁 Marco und Gabi waren vorgefahren und Marco hatte ein 1. Hilfekit, zum Glück konnte Franzi einen Rollerfahrer bitten, dass er die beiden informiert zurückzukommen. Mit einem Pickup kamen sie dann auch wieder und Mat konnte ein wenig verarztet werden. Für ihn und Alejandra allerdings war die Tour dann leider schon zu Ende. Die dezimierte Gruppe ist dann ca. 15 weitere Kilometer an einen Fluß gefahren. Ging übrigens manchmal ganz schön bergauf, aber die Strecke war stark kurvig und Radfahren macht ja sogar mir Spaß. Am Fluß habe ich dann aufgrund der Kälte des Wassers Abstand genommen vom Baden und mich auf Füße eintauchen beschränkt. Aber gesonnt habe ich mich im Bikini, mit dem Ergebnis nun weiß – rot gestreift zu sein. Ein Traum… nach der erholsamen Pause gings dann zum Pailón del Diablo.

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Die Aussicht von meinem Sonnenbad-Plätzchen

Der Pailón del Diablo ist ein beeindruckender Wasserfall, den man sogar begehen kann. Nachdem wir es geschafft hatten mit einer Kette 7 Fahrräder abzuschließen, sind wir zu Fuß zum Wasserfall gelaufen. Allerdings lerne ich auch einfach nicht, dass alles was ich runterlaufe, ich nachher auch irgendwie wieder hochkommen muss… denn es ging doch bestimmt 20 Minuten bergab zum Wasserfall. Nach einigen Aussichtspunkten kann man sich dann noch weiter hoch begeben und durch einen kleinen Gang, den man fast auf Knien bewältigen muss hoch zum Wasserfall kämpfen. Ich kann sagen: ja, man wird nass.

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Nach einem kurzen Sonnenbad mit Bierchen & Trockungsversuch für mein T-Shirt an einem Aussichtspunkt, den man man nach einer mehr oder weniger vertrauenswürdigen Hängebrücke erreichen konnte, haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Das war dann doch anstrengender als gedacht. Deshalb war ich danach auch relativ happy als es hieß wir fahren mit dem Auto zurück, die Räder mit uns hinten in einem Transportwagen (Kosten: 1,50 $). Der Plan war nämlich anschließend die Gegend mit Quads zu erkunden (für meine lieben Großeltern: das sind so vierrädige motorradähnliche Verschnitte). Vorher gab es noch ein spätes Mittagessen im Park mit Brötchen, Avocado, Frischkäse, Thunfisch und natürlich: Tomate – auch hier wieder leichte Irritation „wie du magst keine Tomate?“ Ja, ich find die doof…aber das wissen mittlerweile auch alle. Während unseres Picknickes hatten wir auch einen neuen Freund, der uns nach seiner Fütterung immer mal wieder auf Schritt und Tritt gefolgt ist:

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Aber zurück zum Quad fahren, denn dafür braucht man entweder einen Führerschein ODER einen Ausweis im Original – hatte aber nicht jeder dabei. Da Gabi sich fürs Quadfahren doch mehr begeistern konnte als ich jetzt (hätts gemacht, aber die Gelegenheit ergibt sich sicherlich nochmal), hab ich ihr meinen deutschen Reisepass gegeben. Kurzes Auswendiglernen wie sie heißt und ja, das geht wirklich, eine Ecuadorianerin mit grünen Augen konnte meinen Ausweis benutzen, um ein Quad zu mieten (Anmerkung: ohne Ausweis geht aber nicht!). Wie sinnvoll… aber gut. Franzi und ich haben die Zeit dann genutzt, um unter die Dusche zu hüpfen und im OSAKA Spa eine Massage zu buchen. Traumhaft kann ich nur sagen, hübsches Ambieten mit Musik, Schokomaske im Gesicht und Ganzkörpermassage (60 Minuten) für 20$ – Jule, da musste ich natürlich an Dich denken. 🙂 Eigentlich hatten wir 80 Minuten für 25 $ gebucht, aber die Damen haben nach einer Stunde aufgehört, nach kurzem Hin und Her sagen wir jetzt was, haben wir dann doch mal nachgefragt und nur den Preis für die 60-minütige Massage bezahlt. Danach hätte ich sofort einschlafen können, andere Personen, die ich aus Datenschutzgründen nicht nennen möchte, haben das mit dem Schlafen ja auch schon vorher hinbekommen. 🙂

Wie gesagt, ich war fertig mit der Welt, aber Baños hat ja noch einen Vulkan, den es zu besichtigen gibt. Und somit sind wir mit einem sogenannten Partybus (hab vergessen wie die in Spanisch heißen) um 23 Uhr zu einem Aussichtspunkt gefahren. Die Fahrt war lustig, weil man in einem überdachten, aber ansonsten offenen Bus mit einer Lichtanlage, die epileptische Anfälle und einer Musikanlage, die Tinitus auslösen kann im Dunkeln fährt. Getanzt haben wir auch, aber irgendwann wurde mir doch ein wenig schlecht von dem ständigen Geblinke in rot, grün, weiß und blau. Angekommen am Aussichtspunkt wurde auf Spanisch etwas zu dem Vulkan erzählt, aber ich bin mal ehrlich, ich habe nix gesehen…die Aussicht auf die Stadt war aber ganz nett.

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Kommt jetzt aufm Foto nich so rüber

Nach einem Schluck Zuckerrohrschnaps gings dann weiter – ich dachte ja hoch auf den Vulkan, aber nee rein in ne Disko…kam mir ein wenig vor wie auf ner Kaffeefahrt, aber ihr könnt beruhigt sein, ich habe keine Lamadecke gekauft…nach 5 Minuten sind wir aus dem Laden auch wieder raus und ins Hostal. Denn am nächsten Morgen sollte es früh losgehen…

Piscina de la Virgen

Die kleine Stadt ist nämlich wie bereits erwähnt für heiße Quellen bekannt, diese sind ab 7 Uhr aber schon total überfüllt, weshalb wir gegen 6 Uhr los sind, um dort ein Bad zu nehmen. Ha, von wegen ab 7 Uhr, lieber Lonely Planet, wir kamen an und schon ne Schlange an ecuadorianischen Großfamilien. Ich muss gestehen hübsch war das jetzt nicht, es gab zwei Ebenen, unten konnte man kostengünstig (30 Cent) die obligatorische Badekappe aus Plastik erwerben sowie sich umziehen und oben gab es dann drei Becken – gefüllt mit Menschen, die alle Badekappen trugen. Sah ein wenig merkwürdig aus. 🙂 Nett ist, dass neben dem Thermalbad ein Wasserfall entlang fließt, was widerrum schon eine hübsche Aussicht war. Wir dann zumindest mal auf ins erste heiße Bad und das war wirklich heiß!!! Hat sich super mit meinem neuerworbenen Sonnenbrand verstanden. 🙁 Lange waren wir nicht in dem Bad, zwei mal heiß gebadet und kalt abgeduscht, dann sind wir wieder heim, es war einfach zu voll und wir mussten unseren Kram packen. Denn anschließend ging es auf zum Canyoning (Erklärung folgt) und deshalb mussten wir unser Hostelzimmer räumen und auschecken.

Canyoning – Auge in Auge mit der Höhe und weiteren Ängsten

Wikipedia bescheibt Canyoning als Schluchteln oder Schluchting :). Kommt bestimmt aus Österreich der Ausdruck – d.h. man begeht eine Schlucht von oben nach unten durch Abseilen, Abklettern, Springen, Rutschen und Schwimmen. Davon haben auch wir einiges getan. Nach Packen und Frühstück ging es dann etwas verspätet los zu unserem Touranbieter. Da schon mal die erste Freude für mich: Wetsuits – man sieht aus wie ein Pinguin, der lieber blau als Schwarz trägt und das ganze wird getoppt durch einen Bauchgurt mit Sicherungsseilen und einem schicken Helm in wahlweise Rot oder Blau. Fotos habe ich leider noch nicht, aber ich hoffe, die werden demnächst getauscht, denn das will ich Euch nicht vorenthalten. Ach, ganz wichtig noch, damit man sich beim Rutschen nicht den Wetsuit kaputt macht, eine schicke „Windel“ in dezentem Knallrot.

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Im Pickup gings dann los, 12 Leute waren wir, wenn ich mich nicht verzähle und ich kann sagen, es war ein Riesenspaß. Marco hatte es ja vorher voll drauf, mir das Ganze positiv zu verkaufen ja, ist schon anstrengend, man klettert halt und wird nass, Marina dachte nämlich zuerst wir reden von Rafting beim Ausdruck Canyoning. Sicherheitshalber haben wir auch vor Start der Tour erstmal unsere Versicherungsdaten ausgetauscht, naja… wie eine kleine Familie im Einheitslook sind wir dann neben einem Wasserfall hochgelaufen bis wir auf einem Felsvorsprung saßen, neben dem Wasser herunterlief – sozusagen neben dem Wasserfall. Unser Guide Nacho erklärte uns dann, dass wir jetzt nacheinander rückwärts gesichert am Seil diesen Felsen runterlaufen und am Ende dann ins Wasser springen. Toll wie einfach sich das liest, aber ich saß da und habe mir erstmal Gedanken über mein bisheriges Leben gemacht. Ich war die vorletzte, die das versucht hat, obwohl meine Antwort auf Mat’s „Ladys first“ „I don’t care when I will die“ war. Aber ganz ehrlich, das hat Spaß gemacht. 🙂 Ich war ja noch nie richtig klettern, d.h. das Zurücklehnen beim Klettern kenne ich nicht und es fühlt sich auch irgendwie unnatürlich an sich an einem Felsen nach hinten zu lehnen. Der Guide meinte aber, wenn ich das nicht tue, würde ich nicht runterkommen und obwohl ich seine Frage „are u ready“ mit „no“ beantwortet habe, hab ichs tatsächlich runtergeschafft. Eine Stelle gabs an der hat sich, glaube ich, jeder hingelegt. Und am Ende das Seil loslassen und schön ins Wasser fallen, war nur halb so schlimm wie ich dachte. Nach dieser Aktion (Kiners, ihr dürft stolz auf mich sein), ging es dann zum nächsten kleineren Wasserfall, denn wir zu zweit aneinandergebunden auf dem Rücken runtergerutscht sind. Natürlich gesichert, was dann auch dazu geführt hat, dass der Guide jede der kleinen 2er Gruppen im Wasserfall hat hängen lassen. Hier gibt es auch einige tolle Fotos dazu. 🙂 Eine Riesengaudi – wie der Bayer sagt. Abschließend ging es dann zu einem anderen Wasserfall, so saßen wir dann alle hintereinander an der Stelle, an der das Wasser anfängt runterzufließen im Nass und freuten uns unseres Lebens. Denn nun hieß es 40 m tief Abseilen – ich wäre die letzte gewesen, wenn Gabi es nicht mit der Angst bekommen hätte und sich erstmal nebenan gestellt hat. Genau richtig war die Entscheidung einfach nicht nach unten zu schauen als ich mich um den Felsen bewegt habe. Denn von oben konnte ich ebenfalls nicht sehen wie es unten aussieht und vor allem wie tief das Ganze war. Und wieder hieß es zurücklehnen und 1 m nach unten klettern und aufeinmal die Instruktion „jump“ – wie jump???? Ich soll da runterspringen???? :(? Aber gut, hab ich auch gemacht und es war cool!! 🙂 Durch den Wasserfall und einen Regenbogen gesprungen (gesichert natürlich) und unten nochmal richtig schön ins Wasser gefallen. Aber eine echt coole Erfahrung! Man muss auch sagen, dass unsere Gruppe echt cool war und man immer angefeuert wurde, wenn man dran war mit Springen, Klettern oder sonst was. Gabi hat es dann nämlich auch noch geschafft!

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Mit dem Pickup ging es zurück ins Städtchen zum Umziehen & Duschen. Und langsam kann ich ja mal erzählen, was ich auf dem Trip schon alles verloren/vergessen habe:

1. Meinen Buff (Schal) im Bus von Quito nach Tena – wollte ihn auf dem Rucksack trocknen lassen, dabei ist er mir wohl runtergefallen.

2. Meine Schuhe in der Hektik des Umziehens beim Canyoning Anbieter (Name folgt) bin ich nur mit FlipFlops los und habe meine Sneaker stehen lassen -aber die hab ich wieder. 🙂

3. Meine Sonnencreme war aber nicht meine Schuld. Gabi hatte sie zum Eincremen vorm Canyoning und irgendwie hat es die Flasche Sonnencreme nicht wieder zurück in meinen Rucksack geschafft…wäre ja nicht so schlimm, wenn hier ne Flasche Sonnencreme nicht 18 $ kosten würde!

Geht doch aber eigentlich nach 28 Tagen, oder? 🙂

Oh Leute, es tut mir leid, dass der Bericht so lang geworden ist, aber in den 2 Tagen haben wir echt viel gemacht. Is aber gleich geschafft: nach Körperhygiene und Stärkung in Form eines trockenen Stück Fleischs getränkt in einer nach Koriander schmeckenden Soße (das Zeug ist hier ÜBERALL drin!) – den Reis hatte ich abbestellt – und Pommes haben Marco, Heidi (die ist am Samstag noch dazugestoßen), Franzi und ich noch ein wenig gebummelt. Gabi hat sich währenddessen im Park ausgeruht. Shopping war erfolgreich, bin nun stolze Besitzerin eines Lederarmbandes (1$), einer braunen Käppi (4,50$) und eines neuen Reisegefährten: Señor Snugglez – habe ihn heute morgen spontan von Mr. Snugglez auf Señor umgetauft 🙂 Sind ja schließlich in Südamerika.

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Für 2,50$ – is er nicht süß 🙂

Schön ist, dass er auch laut von sich gibt, wenn man ihn drückt und dass im Bus das ein oder andere Mal auch getan hat….sorry an die Mitreisenden. Er wird ab sofort in meinem Rucksack wohnen. Das absolute Highlight war aber die Rückfahrt, denn wir waren grad um die erste Ecke gebogen, ging ein Raunen durch den Bus: der Vulkan nahe Baños war aktiv!!! Eine tiefdunkle Wolke kam aus dem Vulkan und wurde immer größer – Hammer, das mal gesehen zu haben!

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Nach knapp 3,5 Stunden Fahrt zurück sind wir dann mit abschließender Taxifahrt gegen 22 Uhr wieder zu Hause gewesen und schließe nun hiermit meinen Bericht. Denn ich muss noch ins Reisebüro meine Tickets für Galapagos abholen, da gehts nämlich morgen hin. Ihr habt jetzt also erstmal 8 Tage Ruhe von mir, denn WLAN gibts auf meinem Schiffchen noch nicht. 🙂

Ecuador: Kaffeeernte

Heute war in Ecuador wie in Deutschland ein Feiertag, der erste Mai. Normalerweise wäre ich an diesem Tag wahrscheinlich in alter Tradition mit meinen Mädels an die Waldhütte gefahren und hätte den ein oder anderen Äppler getrunken. Nun hatte Rosa (nur für alle, die es sich nicht merken können, meine Gastmutter) schon am Sonntag gefragt, ob ich denn Lust hätte am freien Tag einem „Familenausflug“ beizuwohnen… langsam müsste ich es eigentlich wissen, aber in Ecuador ist halt alles ein wenig anders als zu Hause, auch die Definition eines Ausfluges. Zumindest habe ich diese Woche an den anderen vier Tagen (um keinen Stunden zu verpassen) anstatt 6 Stunden -> 7,5 Stunden Spanischunterricht und das ist echt anstrengend. Wobei ich am Dienstag die Nachmittagsstunden mit meiner Lehrerin im Museum des Kulturzentrums Quitos verbracht habe. Das Museum widmet sich der Entstehung und der Entwicklung der ecuadorianischen Kultur bis hin zur Kolonialisierung durch Spanien. Sehr hübsch gemacht und interessant, wir haben einer spanischen kostenlosen Führung beigewohnt, bei der ich definitiv nicht alles, aber doch schon etwas verstanden habe. Aber eigentlich will ich ja vom heutigen Ausflug erzählen:

Die Kaffeernte

Zu einer mir sehr ungewohnten Uhrzeit klingelte heute Morgen mein Wecker: 5 Uhr – denn zwischen 5 Uhr und 5:30 Uhr wollten wir uns mit dem Auto zur Finca des Vaters meiner Gastmutter aufmachen, um dort bei der Kaffeeernte zu helfen. Allerdings habe ich mir schon fast gedacht, dass es bestimmt später wird und deshalb bin ich auch erst mit „Schlummer“-Funktion um Viertel nach 5 aufgestanden. Mitgefahren sind meine Gastmutter Rosa, Matteo ihr Sohn, Diana ihre Tochter, deren Freund Kai, Maurizio – Rosas Bruder und Franzi, die in der Sprachschule arbeitet. Ebenfalls zu erwähnen eine Vielzahl an Geschwistern von Rosa, sie hat davon nämlich 12. Dachte ich schon auf der Fahrt nach Tena kurzzeitig darüber nach, dass mir die Sicherheitsgurte im Bus doch irgendwie fehlen, war heute ohne Untertreibung die krasseste Autofahrt meines Lebens. Die Finca liegt ca. 2,5 Stunden weit weg von Quito und das wirklich im Nirgendwo irgendwo auf einem Berg. Zunächst ging es durch Quito (war ja noch okay), aber dann weiter auf asphaltierten Straßen von einer Kurve in die nächste, begleitet von gelben Warnschildern „Peligro“ – zu dt. Gefahr. Mein Versuch zu schlafen, beschränkte sich auf krampfhaftes nicht gegen meine Mitfahrer geworfen zu werden. Franzi hat’s tatsächlich geschafft zu schlafen, ich frag mich immer noch wie sie das hinbekommen hat. 🙂 Ein Härtetest für meine Bandscheiben wurde dann allerdings der folgende Part auf zum Teil unasphaltierten Straßen mit Schlaglöchern, die riesig waren. Zumal hatte es vorher geregnet und es war an manchen Teilstücken der Straße richtig rutschig. Angst hatte ich jetzt nicht, aber ich war in Gedanken schon beim Orthopäden. Dennoch alles gut, wir sind beim Restaurant von Rosas Schwester angekommen und es gab erstmal ecuadorianisches Frühstück, Platano (grüne Banane), Yuka Tortilla (hat mit ein wenig an Kartoffelplätzchen erinnert) und Spiegelei, dazu Bananenmilch und überlebenswichtig: Kaffee.

Nun liegt die Finca und somit auch die Kaffeefelder auf einem Berg, der von uns erwandert werden sollte. Franzi und ich haben aber wohl so viel gemeckert, dass wir mit Rosas Bruder mit dem Auto hochfahren durften. Das war auch ne aufregende Fahrt mit kurzem Stopp, um sich zu informierten wie genau man denn mit 4-Radantrieb im Matsch einen Berg hochfährt. Die Anleitung im Auto war auf Englisch und das führte erstmal zu verschiedenen Versuchen, die darin endeten, das Franzi und ich vorm herabrollenden Auto geflüchtet sind hinter dem wir standen. Jetzt weiß ich allerdings auch warum es hier so unwahrscheinlich viele SUVs gibt, anders kommt man außerhalb der Stadt gar nicht vorwärts, war mir vorher nich so bewusst, geb ich offen zu. Oben angekommen, ging es dann auch ziemlich direkt los (man wartet halt mal bis alle da sind nich, und wartet dann nochmal bis klar ist was getan werden soll). Bewaffnet mit Eimern sind wir auf das Feld gegangen und haben Kaffee geerntet. Relativ leicht: einfach die roten Kaffeebohnen bzw. die Vorstufe davon abreißen und in den Eimer werfen. Erschwert wird einem das nur durch verschiedene Dinge:

1. Moskitos – waren heute aber relativ friedlich. Franzi und ich haben uns mit Limette eingerieben und ohne Mist, ich hab nur einen Stick soweit ich das heute beurteilen kann.

2. Die Sonne – anfangs ging es noch, aber zur Mittagszeit war eine schöne Hitze und ich habe einen 1A Abdruck von meinem Tanktop…weh tuts noch nicht, mal schaun, wies morgen ist.

3. Die Kaffeepflanze selbst – manche sind wirklich mit vielen Ästen und Blättern gesegnet, durch die man sich erstmal „kämpfen“ muss

4. Die Tierchen, die in den Pflanzen sitzen. Und DAS war mein größtes Problem. Da oben wars wie im Dschungel bzw. es ist meiner Definition nach einer, d.h. es gibt so einiges an Viehzeug, das es sich in den Kaffeepflanzen gemütlich gemacht hat. Wirklich eklig waren die Chininpanzer, von Käfern die sich wohl eine neue Optik gegönnt haben und ihre äußere alte Hülle auf den Blättern abgelegt haben. Spinnen habe ich auch die ein oder andere gesehen und ein noch größeres Problem: Raupen. Viele von denen haben Gift in ihren Fädchen und lösen schlimme allergische Reaktionen aus. Wobei Maurizio irgendwie immer die Raupen gefunden hat, sah nicht schön aus, kann ich sagen, aber er hats überlebt. Wobei die Familie irgendwie nicht einsehen wollte, dass es mir total sch***egal ist, ob die Viecher giftig sind und ich einfach Spinnen 1000x ekliger finde…naja.

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Raupe – gefährlich

Aber weiter im Kaffeeherstellungsprozess: nach dem Einsammeln kommt die frischgepflückte Ernte in diese Maschine, die die Hülle vom Kaffee trennt.

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Anschließend wird der Kaffee dann getrocknet. Übrigens wen’s interessiert, die Sorte, die hier liegt, ist Arabica.

Das Ganze war schon anstrengend, aber wir hatten Spaß . . .

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… und ich werde ab sofort jeden Kaffee mit mehr Respekt trinken. Zur Belohnung gabs dann nach dem Runterlaufen des Berges (dieses Mal auch wir) im Restaurant wieder Tilapia (hoffe ich schreib das grad richtig). Frittierten Fisch mit Kochbanane und Reis – hab ich jetzt mal kein Foto gemacht, der Fisch wiederholt sich ja in meinem Speiseplan. 🙂 Schon während wir auf dem Rückweg waren, hat es angefangen zu regnen und es hat auch erst einmal nicht mehr aufgehört, was den Teil vom Rückweg, der mit dem Auto bestritten wurde, nicht unbedingt angenehmer gemacht hat. Eigentlich wollte wir dann nur kurz in der nächsten Stadt halten, damit Kai für Rosa weiterfährt, aber Rosa fiel dann auf, dass das Auto qualmt. Da standen wir nun, anscheinend war der Kühlschlauch geplatzt, was hieß weiterfahren unmöglich. Ich habe mich dann dazu entschlossen erstmal Schokolade zu kaufen, man weiß ja nie wanns wieder was gibt. Schnell war aber auch der andere Teil von Rosas Familie da und Franzi und ich hatten die Wahl nehmen wir den Bus zurück oder fahren wir auf der Ladefläche des Pickups von Rosas Schwester mit. Für mich war das klar: Ladefläche! 🙂 Rosa meinte zwar ich würde morgen krank sein, aber das Argument hab ich ignoriert. Franzi und ich also hopp auf die Ladefläche und los gings. So konnte man auch endlich mal sehr genau und aus der Nähe die waghalsigen Überholungsmanöver der Ecuadorianer (vorzugsweise in engen Kurven mit Gegenverkehr) beobachten. Gringas auf Ladeflächen fallen übrigens weniger auf als ich dachte. Ein wenig ungemütlich wurde es als es (hätte uns ja klar sein können) anfing zu regnen.

Das hat auch erstmal nicht mehr aufgehört, aber wir hatten Regenjacken und haben uns ziemlich gut selbst unterhalten. Die Mitfahrer im Inneren des Wagens haben auch eins zwei mal per Handzeichen nachgefragt, ob bei uns denn alles gut ist. Haben wir immer positiv beantwortet, obwohl mich interessiert hätte, was denn die Alternative zur Ladefläche gewesen wäre bei negativer Antwort. Naja, gegen 21 Uhr waren wir dann wieder zu Hause und ich schreibe schnell noch diesen Blogeintrag. Demnächst werde ich wahrscheinlich wieder eine zeitlang offline sein. Am Freitag fahre ich mit Franzi und ihren Freunden übers Wochenende nach Baños und wenn morgen alles mit dem Bezahlen klappt, fliege ich am Dienstag nach Galapagos. Eigentlich habe ich nächste Woche Mo-Mi Schule, aber das verlege ich auf die Woche danach Mi-Fr. War schwer genug überhaupt ein passendes Angebot für Galapagos zu finden, da nehm ich das Umplanen in Kauf. Und nu meine Lieben, guts Nächtle.

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Quito: Mitad del Mundo & El Aeropuerto Mariscal Sucre

Nun bin ich schon wieder seit über zwei Tagen zurück in Quito und da Wochenende war bzw. hier noch ist, kann ich auch das ein oder andere Lebenszeichen von mir geben. 🙂

Zunächst einmal war ich Freitag nach Tena eigentlich relativ fertig mit der Welt, aber nachdem ich in 3 Wochen noch nicht richtig weg war, konnte ich Kerstins Angebot mal rauszugehen nicht ausschlagen und so sind wir dann in Mariscal direkt am Plaza Forche auf zwei Maracuja Daiquiris (soooooo lecker!!!!) raus und haben über Gott und die Welt gequatscht. Hier ist übrigens abends schon ein wenig was los, wie das Bild zeigt.

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Danach habe ich mich Franzi und ihren Freundinnen angeschlossen in Mariscal tanzen zu gehen, nach einem kurzen Stopp zu Hause, um Maurizio und ein wenig Geld aufzugabeln, ging es dann in eine Bar mit Tanzfläche, deren Namen ich mir wohl nie merken werde. Aber es war saulustig (an dieser Stelle liebsten Dank an Franzi) und wir waren bis 3 Uhr morgens unterwegs. Ich konnte mich sogar auf Spanisch unterhalten, sehr amüsant war es als ich den Ecuadorianern erklärt habe, dass die deutsche Redewendung „einen Kater haben“ (im spanischen: chuchaqui) auf Spanisch übersetzt tener un gato heißt, ein wenig kompliziert, aber ich konnts erklären! 🙂 Alles in allem in gelungener Abend, aber wie soll es auch anders sein bei 3$ für einen Wodka-O. Dementsprechend haben wir samstags ein wenig länger geschlafen, aber nach leckerem Pfannkuchenfrühstück, haben sich Franzi, Maurizio, Karrey und ich getroffen, um zum alten Flughafen Quitos zu fahren. Denn Obacht: die Ecuadorianer waren schneller als wir Deutschen und haben ihren neuen Flughafen im März eröffnet – Berlin kann sich da ma ne Scheibe abschneiden, wa? Der alte Flughafen wird zu einem Park umgewandelt und wurde am Samstag, so weit ich das weiß, eröffnet oder zumindest kurz vorher. Der alte Flughafen liegt direkt in der Stadt, wohingegen der neue – auf dem ich auch gelandet bin – schon n gutes Stück außerhalb ist. Allerdings sind Karrey, Franzi und ich bei der Anreise erstmal zu weit mit dem Bus gefahren, also raus aus dem Bus und wieder zurück, dann haben wir uns mit Marco, einem Freund von Franzi und Heidi, einer Freundin von Marco (übrigens Ecuadorianerin, was man bei dem Namen wohl nicht denkt) in der Stadt getroffen. Dann hieß es nochmal warten und den Bus zum Flughafen nehmen. Trotz Heidis Ortskenntnisse sind wir auch dieses Mal zu spät ausgestiegen und haben mit dem Bus ne kleine Ehrenrunde gedreht. Ich war mittlerweile natürlich total ausgehungert, wir also auf diesem Fest rum und haben tatsächlich zwei Stände gefunden, die was zu Essen verkauft haben. Aber hier hat sich das ecuadorianische Talent für Organisation gezeigt. Denn die Stände hatten nicht wirklich das was auf der Karte stand verkauft, sondern tata Überraschung: Hühnchen mit Reis. Der andere Stand mit Pizza war uns zu teuer, also wir weiter über den halben Flughafen, um weitere Angebote kulinarischer Art zu entdecken – aber nee, nix. Dafür Informationsstände der Feuerwehr und der Polizei Quitos, sehr zur Freude der Kinder.

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Naja, wir dann wieder zurück zum Pizzastand und für 2,50$ jeder ein Stück Pizza gekauft. Allerdings hätt‘ ich mich bei der Durchführung des Backprozesses fast weggeschmissen, denn es standen vier Kerle hinter dem mehr oder weniger professionellen Stand von denen aber keiner wusste was er jetzt mit unserer Bestellung tun sollte. Dann hat sich einer dazu durchringen können, Teig von irgendwo her zu holen (ohne Soße, ist hier üblich) und ihn zu belegen. Mit den bloßen Händen wurde die Pizza transportiert und zwar in Richtung Kühlschrank – kurze Denkpause und die Einsicht, dass sich die Pizza im Ofen besser macht. Auch dort wird der Teig mit der Hand platziert…aber gut die Feuerwehr wäre ja zur Not für die erste Hilfe in der Nähe gewesen. 🙂 Wie in Quito nicht selten, hat sich dann ziemlich schnell das Wetter geändert, es war kalt und nachdem wir noch einige Zeit einem ecuadorianischen Sänger gelauscht haben, haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. Und nach Freitag sind wir alle mal Samstag Abend schön zu Hause geblieben.

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So schnell geht das hier mit dem Wetter…

Mitad del Mundo

Und nun zum heutigen Tag: 1736 führte Charles-Marie de la Condamine Messungen durch, um die Linie des Äquators zu bestimmen und dieser Ort Mitad del Mundo liegt nur ca. 22 km entfernt von Quito. Leider hat sich der gute Mann ein wenig vermessen und die richtige geografische Breite 0°00′ verläuft ca. 300 m weiter nördlich. Aber ein Foto hier ist obligatorisch!

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am „falschen“ Äquator

Nett ist allerdings, dass dort wo die richtige Linie verläuft ein kleines Freiluftmuseum Museo Solar Inti Nan ist, dass sich der indigenen Bevölkerung Ecuadors widmet und den Kräften, die am Äquator wirken. Da sind wir dann auch gleich mal (wieder ich mit Franzi, Karrey und Maurizio) hin. Der Lonely Planet zweifelt zwar ein wenig an den Experimenten, die dort wissenschaftlich vorgeführt werden wie z.B. das ablaufendes Wasser auf der Südseite des Äquators in die eine und auf der Nordseite in die andere Richtung fließt, aber ich fands süß gemacht und außerdem hat die Sonne geschienen. Was will man mehr 🙂 Im Eintrittspreis von 4$ ist eine Führung enthalten, die ich auch echt gut fand und wir haben sie sogar auf Spanisch gehört und ich habe doch mehr verstanden als ich erwartet hätte. Übrigens bin ich froh, dass ich den Viechern in Tena nicht begegnet bin:

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Maurizio & ich an der richtigen Äquatorlinie

Man kann dort auch versuchen aufgrund der angeblich herrschenden Zentrifugalkräfte ein Ei auf einem Nagel zu platzieren…ja, also ich hab das nicht hinbekommen.

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Danach sind wir noch lecker Fisch essen gegangen, zwar teuer für 6,25$, aber dafür viel. Wobei man erwähnen muss, dass das Gemüse hier immer kalt ist und/oder nach Essig schmeckt und vor allem, dass ich Reis überhaupt nicht leiden kann!!! Aber gut, und hier Papa nur für Dich :):

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Frittierter Fisch mit Reis, Gemüse, Kochbanane und Bohnen

Nach unserem netten Tagesausflug sind wir nochmal auf zum Parque Carolina in Quito, aber auch heute: auf einmal wars kalt und ich bin auch mal wieder müde, weshalb ich den Sonntag Abend jetzt damit verbringen werde den deutschen Tatort in der ARD Mediathek zu schauen. Ich liebe das Internet 😉 An Euch guts Nächtle, meine Lieben.

Tena: 5 Tage im Dschungel

Nun ist es soweit, ich bin wieder zurück aus dem Dschungel und ich werde versuchen die Erlebnisse der letzten Tage kurz zusammen zu fassen, damit ihr nicht Euer gesamtes Wochenende mit Blog lesen beschäftigt seid.

Nun sind Malwina und ich am Sonntag um 7:30 Uhr früh mit unseren beiden Lehrerinnen Adriana und Sylvia los auf den Weg nach Tena. Ich war ein wenig zu spät morgens, weil ich Samstag natürlich nicht mehr gepackt habe…ich hatte kurzzeitig echt Angst mir die Höhenkrankheit geholt zu haben, wars wohl auch kurz, denn mir war schlecht, hatte Kopfschmerz, konnte aber nicht schlafen, typische Symptome. Sonntag Morgen gings dann aber wieder und ich habe gepackt, 7:12 Uhr war ich immer noch „zu Hause“- Bin dann schnell durch die Küche gerannt, um loszulaufen, aber es gab doch tatsächlich noch Frühstück. Meine Gastmutter hat mich und meine Lehrerin Adriana (kam grad zur Tür) dann zur Schule gefahren, die anderen schnell eingesammelt und ab zur Busstation. Es wurde allerdings mehrmals erwähnt (im Spaß), dass ich ja schuld wäre an der Verspätung, ich meinte daraufhin, dass ich mich ecudorianischen Verhaltensweisen anpasse… 😉

Mit dem Bus ging es dann ca. 5 Stunden (Fahrpreis 6 $) nach Tena, die Fahrt war bis auf den leicht suizidalen Fahrstil der Ecuadorianer sehr gut zum Schlafen und ich war wirklich begeistert von der Aussicht, überall GRÜN. Wirklich toll. Irgendwie ist dann aber was nicht so rund gelaufen und die Lodge in die wir eigentlich sollten, konnte uns nicht aufnehmen, also sind wir erstmal in Tena was essen gegangen: Hühnchen mit Reis – ist hier sehr beliebt…dazu aber später mehr. Mit dem Taxi ging es dann über Steine und Flüsse in den Dschungel zu einer anderen Lodge. Hier mal ein Einblick in unser zu Hause für einen Tag:

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Wir hatten dann noch jede 3 Stunden Spanischunterricht und danach gings zum Abendessen. Da ich gerade das Buch „Tiere esse“ lesen (sehr zu empfehlen), fand ich die vegetarische Pasta total super. Zum Essen sind wir dann in die nahe liegende Nachbarslodge gegangen, wo eine Reisegruppe Amerikaner zu Hause war, allerdings haben wir zu denen nicht wirklich Kontakt geknüpft. Danach war ich auch totmüde und wir sind ziemlich direkt gegen 21 Uhr!!! schlafen gegangen… so lange es ging. Denn die Lodge war offen bis auf ein Welldach und in der Nacht hat es geregnet, so stell ichs mir beim Weltuntergang vor. Naja, also so richtig erholt war ich da nicht. Nach dem Frühstück (dank der amerikanischen Reisegruppe: Pancakes!!) hatten wir dann wie die darauffolgenden Tage immer 4 Stunden Unterricht und nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Taxi zu unser ursprünglich angedachten Lodge – die um einiges luxuriöser war als die erste. Ich sehe jetzt mal davon ab jeden Tag einzeln zu beschreiben, aber es war echt cool. Bis auf die Tatsache, dass die ecuadorianische Küche ziemlich viele Dinge bereithält, die doch der Geschmacksneutralität sehr nahe kommen z.B. Kochbanane wie hier im Frühstück hinter dem Rührei):

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oder halt Hühnchen mit Reis, wahlweise auch Reis mit Hühnchen…oder Käse, der nach nichts schmeckt, aber gut, andere Länder, andere Speisepläne.

Aber nun zum eigentlich interessanten, nach dem Mittagessen sind wir nachmittags immer zu verschiedenen Aktivitäten aufgebrochen und hier lasse ich auch einfach mal Bilder sprechen. Wir sind die ersten zwei Tage durch den Dschungel gewandert, haben gelernt welche Pflanze bei welche Krankheit hilft, haben Termitennester aus der Nähe gesehen (und jede Menge anderes Gevieh) und konnten Ameisen beim Materialtransport beobachten.

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Der Weg durch den Urwald

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Unser Guide Don Matildo

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Paradiesbaum mit Frucht

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Termitennest – 🙁

Mittwoch waren wir dann auf dem Río Runa und zwar mit Reifen. 🙂 Aufgrund der aktuellen Gewichtsproblematik wird auf Bilder im Bikini verzichtet, aber so sah der Río aus und so die Reifen. 🙂 Die kleine Hütte ist übrigens wichtig, denn wir waren auf einer kleinen Insel im Dschungel und nur über eine Seilwinde und eine Mini-Transportkabine kam man da hin.

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Die Hütte mit Seilwinde

Am nächsten Tag sind wir nachmittags dann auf Goldsuche – haben aber leider im Fluß nix gefunden…dafür war es unglaublich heiß, weshalb ich mir mal ein Bad im Fluß gegönnt habe, während Don Matildo auf der Suche nach Gold war. 🙂

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Nach dieser Abkühlung sind wir noch ein wenig mit dem Kanu auf dem Fluß gefahren bis es dann wieder an Land ging. Ich war ja natürlich naß und Don Matildo meinte nur Gummischuhe und Bikini plus Bluse reiche doch…hmmm…als wir uns dann dem dicken Gestrüpp namens Urwald wieder näherten hab ich mich dann doch dazu entschieden mich vollständig zu bekleiden, denn da leben Insekten…nee, die wollte ich einfach nicht näher kennenlernen. Im „Gemüsegarten“ von Don Matildo (ihm gehört die Lodge) wurde dann Yuka gepflückt und von uns geschält. Yuka wird hier zu allem verarbeitet, schmeckt ein wenig wie Kartoffel, ansonsten ja wen wunderts: geschmacksneutral. Man macht daraus vor allem auch eine Milch, die irgendwann leicht alkoholhaltig ist, ich habs probiert, also mir ist Tequilla Sunrise lieber. Nach der Yukaernte ging es zurück zur Lodge, wo die Yuka frisch gekocht wurde (über offenem Feuer). Da durften wir dann alle mal probieren…wir durften aber auch noch mehr probieren, denn da lag noch mehr auf dem Grill… 🙁

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Maden – ich habs probiert und fühlte mich wie im Dschungelcamp – schmeckt auch so ziemlich nach nix, aber knusprig 🙂

So, nach all diesen spannenden Tagen ging es heute dann morgens früh zurück nach Quito. Die Busfahrt war bis auf die Polizeikontrolle unspektakulär. Ich frag mich zwar was das gebracht hat meinen Pass versuchen zu lesen, denn Deutsch konnte von den Polizisten bestimmt keiner und mal kurz in meinen Rucksack reinzuschauen, aber okay. Nun sitz ich hier wieder in Quito und wenn ich diesen Bericht fertig habe, werde ich mal ausgehen. Kerstin, die mit mir hier wohnt, will das Nachtleben erkunden und es werden sich auch eins zwei aus der Schule anschließen. Es tut mir übrigens leid, dass dieser Bericht evtl. nicht so unterhaltsam war wie die vorherigen, aber es ist so viel und ich gerate gerade in Zeitnot. 🙂 Aber zum Schluss kann ich noch erzählen, dass wir in unserer Lodge zweimal sehr unschönen Besuch hatten, von zwei (oder war es immer die selbe?) Spinnen. Einmal wurde sie von männlichem Personal hinausbefördert und das zweite Mal habe ich sie mit Detan-Spray erlegt…Problem war, das Vieh saß im Badezimmer und danach roch das gesamte Bad nach Detan. Das ist übrigens das Zeug, das man nur draußen anwenden soll…nach dem sich das Vieh nicht mehr bewegt hat, sind Malwina und ich erstmal raus, um zu besprechen wies weitergeht und auch nicht unwichtig um frische Luft zu atmen. Wir haben dann einen äußerst durchdachten Schlachtplan ausgetüftelt und haben die Spinne dann mit Wasser (dank an Malwina an dieser Stelle, die sich dieser Aufgabe angenommen hat) in die Dusche befördert. Um von dem Vieh auch nicht überrascht zu werden, haben wir zur Sicherheit noch eine Flasche mit Wasser gefüllt und diese als Notwaffe neben die Dusche gestellt, sollte das Miststück doch noch leben – aber Entwarnung: sie war tot – wäre ich nach der Chemiekeule wohl auch gewesen. So richtig viel hat das Spray aber nicht gegen Moskitos geholfen, ich bin total zerstochen… und nun zum Abschluss noch ein paar Eindrücke aus dem Dschungel. 🙂

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Das kann man auch aus der Frucht des Paradiesbaumes machen – ich „Spaßvogel“

Quito: El Teleférico & der Berg des Grauens Rucu Pichincha

So, meine Lieben, bevor ich morgen nach Tena in den Urwald fahre (ja, das hat geklappt), schreibe ich mal schnell die jüngsten Ereignisse auf. Heute ist Samstag und der Plan war mit dem Teleférico zu fahren, das ist die Seilbahn Quitos, die einen auf 4.100 m auf den Volcán Pichincha bringt. Ich weiß übrigens nicht, welcher Vulkan hier letztens ausgebrochen ist, hier weiß keiner von was, war also anscheinend nicht so schlimm. 🙂

Der Plan hat auch ziemlich gut funktioniert. Aktuell ist einer der sechs Brüder meiner Gastmutter zu Besuch, normalerweise wohnt und arbeitet er in Deutschland, wir können also in zwei Sprache mehr oder minder sprechen. Nachdem er mir gestern geholfen hat im Norden Quitos ein Reisebüro für die Galapagos Inseln zu finden, hat er sich uns heute angeschlossen auf den Ruca Pichincha zu wandern. Das ist nämlich der zweite Teil des Planes gewesen nach dem Teleférico 500 Höhenmeter auf den Gipfel zu laufen. So, und der Dre*** Lonely Planet sagt dazu: „about a three-hour hike for fit walkers.“ Hmmm…fit walker bin ich anscheinend nicht…aber dazu später mehr. Maurizio (der Bruder) und ich haben uns um kurz nach 8 Uhr mit Karrey an der alten Sprachschule getroffen, die ist ja umgezogen. Dort haben wir dann unverhoffter Weise erstmal jede Menge biologischen Abfall in ein Auto geworfen, ist ja kein Thema, man hilft ja gerne. Danach wollten wir uns eigentlich um halb Neun mit Stephan treffen, der kam aber nicht, also wir los ins Taxi und für 6 Dollar zum Teleférico gefahren. Und auch hier das wunderbare Preissystem: andere Nationen 8,50 $ und Ecuadorianer 4,90 $, aber find ich immer noch nicht teuer. Wir waren grade oben, als Stephan doch noch dazukam und wir uns zu viert auf den Weg gemacht haben. Man kann dort oben übrigens auch Pferde mieten – hätt ich das mal besser getan. . .

Man muss vor allem erwähnen, dass heute das schlechteste Wetter überhaupt für diesen „Spaziergang“ war. Es war nämlich total wolkig, wenn es klar ist, kann man auf den Cotopaxi schauen und auf noch ein paar andere Dinge, bin aber grade zu müde nach zuschauen welche das sind. Zumindest war bei uns mieses Wetter, und ich habe gleich beim Loslaufen gemerkt, dass ich wohl noch nicht so richtig aklimatisiert bin, denn ich habe echt schlecht Luft bekommen. Ich gebs auch ehrlich zu: ich war das schwächste Glied in der Gruppe, aber dafür hatte ich den coolsten Rückweg, dazu nachher mehr. Irgendwann habe ich den anderen auch gesagt, sie können einfach weiterlaufen und sollen nicht auf mich warten. Später konnte ich sie auch nicht mehr sehen. Eigentlich konnte man den Weg nicht verfehlen, denn mitten im Grün und im Gras war ein schmaler Weg, dem man einfach folgen musste. Bis der irgendwann aufgehört hat…ja da stand ich nun, wieder zurück und hochgeklettert. Und jetzt mal wirklich fit walkers hin oder her, ich musste da an Felswänden langklettern und es ging schon ein Stückerl bergab. Ich war allerdings nicht in der Lage davon ein Foto zu machen als mich leichte Panik überkam. Dann wurde es immer kälter und es hat natürlich auch noch geregnet, ein Heidenspaß für Groß und Klein, nur nicht für Marina…

Über kleine Bäche, Steine, Felswände und so weiter kam ich dann irgendwann in so einen Nebel, das man nicht mehr viel gesehen hat und dort habe ich dann Maurizio und Karrey wiedergetroffen – die waren nur schon auf dem Rückweg. Auf meine Frage wie lange ich denn noch hoch brauchen würde, kam die Antwort 15 Minuten (Anmerkung der Autorin: ich weiß jetzt, das sämtliche Zeitangaben, die mir an diesem Tag mitgeteilt wurden, gelogen waren, ob zur Motivation oder aus Unwissenhheit weiß ich jetzt nicht, aber ich glaube es sollte mir ein Gefühl geben, dass ich es hochschaffen kann.) Maurizio bot mir dann an mit mir nochmal hochzugehen, und ich dachte mir wenn ich jetzt hier schon bin, dann geht der Rest auch noch. Es ging auch, aber ich war zwischendrin wirklich am Verzweifeln, ohne die Hilfe von Maurizio wäre ich wieder umgekehrt. Wir waren auch nicht GANZ GANZ oben (Stephan wohl schon), das wäre für mich auch einfach zu gefährlich gewesen, der Nebel wurde immer schlimmer und ich war wirklich entkräftet. Nach kurzer Pause hieß es dann zurückgehen…von wegen der ABSTIEG ist leichter!!!! Ich hab zwischendrin wirklich Panik bekommen, weil durch den Regen die Steine rutschig waren und ich einfach nur noch mich da diesen Berg habe runterstürzen sehen. Aber wie ihr merkt, ich habs überlebt. 🙂 Allerdings hab ich beim Abstieg echt das ein oder andere Mal fast geheult, weil ich es sooo schrecklich fand, gut wir wissen auch alle, dass ich Sport doof finde und Rauchen ist auch nicht grade förderlich. Gehässige Kommentare werden übrigens nicht veröffentlicht, also versucht’s erst gar nicht. 😉 Stephan kam dann irgendwann zu uns zweien dazu (Karrey ist alleine zurück) und der Abstieg wurde nach dem felsigen Stück auch für mich machbar, ich habe zwar in allen mir zur Verfügung stehenden Sprachen (seit 2 Wochen +1) geflucht, aber ansonsten gings mit Pausen.

Irgendwann haben wir dann Motorengeräusche gehört und als wir um die Ecke gebogen sind, haben wir am grasigen Abhang (jetzt nicht ganz so steil) 5 Motorradfahrer gesehen, die mit ihren motorisierten Weggefährten hochfahren wollten. Es hatte aber so geregnet, dass die Strecke ziemlich matschig war und die Räder sich festgedreht hatten. Wir haben dann versucht zu helfen und einen oder zwei konnte (vor allem Maurizio) hoch helfen. Oben haben wir uns dann mit einem der 5 Jungs unterhalten und dabei habe ich dann beschossen, dass ich den Rest mit dem Motorrad zum Teleférico zurück fahre. 🙂 Der Ecuadorianer hatte da auch nix dagegen und somit war das ausgemacht (war übrigens der erste Ecuadorianer, der größer war als ich.)

Meine beiden Weggefährten haben sich dann zu Fuß aufgemacht während ich versucht habe noch mal einem der Motorradfahrer zu helfen, das ging auch, nur als er losgefahren ist, waren danach alle Helfer von oben bis unten voll mit Matsch, den das Hinterrad hochgewirbelt hatte…naja egal, schmutzig, nass und demoralisiert war ich eh schon. Ich bin dann schwupp rauf auf dieses Crossbike oder wie die sich nennen und dann ging’s den Weg zurück. Ich hatte den Weg aber irgendwie in meiner Vorstellung idealisiert, denn so uneben hatte ich den nicht in Erinnerung…irgendwann fiel mir auch auf, dass ich ja gar keinen Helm habe, aber egal man lebt nur einmal und die Jungens machen das wohl jedes Wochenende – ich hatte Vertrauen. Ging auch alles gut, wenns zu gefährlich wurde, bin ich abgestiegen und wurde danach wieder aufgesammelt. Irgendwann habe ich dann meine ursprüngliche Begleitung überholt und Herdentier, das ich bin, habe ich den Rest des Weges zu Fuß zurückgelegt. Und ich kann Euch gar nicht sagen wie froh ich war, als ich endlich diese Seilbahn wieder sehen konnte… Wir waren dann mit dem Taxi (das uns nicht ganz nach Hause gefahren hat und ich schon wieder laufen musste!!!!!!) gegen 16 Uhr daheim und sind eben nochmal mexikanisch Essen gegangen. Also, Maurizio, mein Gastbruder Mateo und ich, da habe ich mir mal zwei Bier gegönnt nach dem Tag. Jetzt packe ich noch schnell für Tena und dann werde ich sofort schlafen und mich psychisch auf den morgigen Muskelkater vorbereiten, den mir tut jetzt schon alles weh.

Alles in allem wars trotzdem ein cooler Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde und wir hatten in den Zeiten, in denen ich nicht geflucht, schwer geatmet oder den Tränen nahe war, auch echt Spaß. Außerdem wird mein Spanisch ein wenig besser und das freut mich ja schon. Und hier zwei Impressionen vom Berg der Grauens: Rucu Pichincha.

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Da war noch alles gut, ca. 5 Minuten nach dem Ausstieg aus der Seilbahn

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Ich auf dem „fast-Gipfel“

Quito: El Panecillo & La Basilica del Voto Nacional

Momentan bin ich schon wirklich fleißig was das Schreiben angeht, oder? Aber ich muss auch gestehen abends stelle ich nicht allzu viel an, d.h. ich habe Zeit und ich kann mich auch noch erinnern an das was ich getan habe. 🙂

Heute war das erste Mal, dass ich mir Quito angeschaut habe. Ja, ich gebs zu, wir sind mit so einem Hop On – Hop Off Bus gefahren, aber Quito ist riesig (bzw. seeehr lang, aber nicht breit) und da war der Bus schon eine super Alternative, um sich einen Überblick zu verschaffen. Quito besteht grob gesagt aus drei Teilen, dem historischen Zentrum (UNESCO Weltkulturerbe), der Neustadt im Norden und das Viertel Mariscal Sucre – hier wohne ich übrigens direkt nebenan. Eigentlich hätten wir es ja wissen müssen, dass es nicht so einfach ist so einen Bus zu finden, denn heute ist Sonntag und in Quito gibt es eine Vielzahl an Straßen die sonntags autofrei sind. Und wer scharf nachdenkt, bemerkt autofrei heißt auch busfrei. Wir haben dann ungelogen sechs Personen gefragt wo denn der Bus heute fährt, nein wartet mit dem Portier aus dem Hilton Hotel sieben bis wir schlussendlich den Bus gefunden haben. Dann lief aber eigentlich alles gut, Fotos lade ich noch auf die Seite „Fotos“ hier im Blog. Leider ist meine Internetverbindung nicht die schnellste und somit dauert das ein wenig. So richtig die Altstadt haben wir heute noch nicht erkunden können, es ist einfach total viel, denn dieser gesamte alte Teil ist aus der Kolonialzeit und wohl beeindruckend.

Wir sind dann erst einmal mit dem Bus zum Wahrzeichen Quitos gefahren El Panecillo. Zu deutsch: kleiner Brotlaib, El Panecillo ist ein Hügel der von überall aus gesehen werden kann und aufgrund seiner runden Form kam der Name zustande. Auf dem Hügel steht La Virgen de Quito, eine ziemlich große Statue in die man auch für 2 $ hineingehen kann. Haben wir natürlich gemacht. 🙂 Leider war das Wetter nicht so super, wie in Quito nicht selten, war es bewölkt (Anmerkung der Autorin: dennoch hat die Sonne genug geschienen, um mir gehörig das Gesicht zu verbrennen).

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La Virgen de Quito

Danach sind wir zurück in die Altstadt und haben was zu essen gesucht, irgendwie war das gar nicht so leicht und ich habe nur schnell bei einem kleinen Bistro Toast und Früchte mit (viel) Sahne gegessen. Man kann anmerken, dass die Ecuadorianer total auf süß stehen, hier gibts echt alles mit Sirup, Zucker oder Zuckerstreuseln. Unser nachfolgender Versuch uns in einer Kathedrale ein besonderes Gemälde anzuschauen, schlug leider fehl, da sonntags die Kathedrale geschlossen ist oder gerade zu dem Zeitpunkt als wir hin wollten. Deshalb haben wir uns dann dazu entschieden die Basilica del Voto Nacional zu besichtigen. Das hat sich auch wirklich gelohnt, man kann ziemlich hoch hinauf klettern und ich meine wirklich klettern. In diesem Gebäude gab es Treppen, die in Deutschland NIEMALS dazu zugelassen wären, damit Personen auf sie steigen. Aber gut wir sind in Ecuador. Schlimm war eher, dass mir gar nicht so bewusst war wie sehr ich mich doch vor Höhe ängstige, aber ich war tapfer und dank meiner netten Begleitung Malwina und Karrey, die mir gut zugesprochen haben, hab auch ich es ganz nach oben geschafft.

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Die Treppe

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Die Aussicht auf La Virgen de Quito von der Basilika aus

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Noch mehr Aussicht

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Die Basilika

Danach war ich zumindest ziemlich geschafft, aber die 2 $ Investition haben sich gelohnt, Ecuadorianer zahlen übrigens nur 1 $. Das ist in Südamerika aber wohl nicht selten, dass Ausländer mehr zahlen, gibts auch bei Flügen. Nett fand ich auch, dass der Herr an der Eingangskontrolle uns erzählt hat, dass er schwedisch spricht und sein Hund auf deutsche Kommandos hört…Sachen gibts. 🙂

Unser Plan war anschließend mit dem Bus zurück nach La Mariscal zu fahren, allerdings hatten wir den letzten erwischt und der hielt am Startpunkt des Quitotour-Buses…das war dann ein wenig unpraktisch, denn laufen wollte die Strecke von uns keine mehr. Aber wir haben es tatsächlich geschafft einen der normalen öffentlichen Buse zu nehmen (Anmerkung der Autorin exklusiv für den RMV: 0,25 € / Fahrt). Ein super Thema um auch mal den Schauermärchen ein Ende zu setzen, hier ist in GAR KEINEM FALL an jeder Ecke Mord und Totschlag. Im Gegenteil die Menschen sind total nett, ich habe schon mehrmals nicht verstanden was ich für Wasser oder Essen bezahlten sollte und wenn ich zu viel gegeben habe, habe ich das zurück bekommen. Alle Menschen, die wir angesprochen haben wegen des Weges waren super freundlich und generell erzählen die Menschen hier gerne von sich. Ich hatte auch schon eine nette Unterhaltung mit einem alten Mann als ich am Mittwoch auf die anderen Mädels gewartet habe. Er fragte mich zwar, ob wir die DDR noch hätten, aber ansonsten war das trotz meiner begrenzten Spanischkenntnisse einfach nett. Es gibt einfach ein paar Regeln zu beachten, z.B. sobald es dunkel ist, nimmt man sich ein Taxi (kostet hier viel weniger als bei uns) oder den Weg hoch zum El Panicello läuft man nicht, sondern auch hier nimmt man sich ein Taxi. Und eben auch im Bus muss man einfach aufpassen, ansonsten kann es sein, dass einem das Geld aus der Tasche gestohlen wird. Man neigt auch dazu hier überall erst einmal was böses zu vermuten, was absolut falsch ist. In Otavalo habe ich auch einem Verkäufer 10 $ gegeben (1 $ sollte ich bezahlen) und er ist damit weg zum Wechseln, das hat zwar gedauert, aber er kam wieder. Und das Beste war, er konnte meinen Schein nicht wechseln, also hab ich nur um die 50 Cent (mein letztes Kleingeld) gezahlt. Also, kein Grund zur Sorge. 🙂 Und mit diesen beruhigenden Worten schließe ich für heute. Schlaft gut!

Otavalo & die Wasserfälle von Peguche

Heute war nun der erste Tag in Ecuador ohne Unterricht, d.h. ich hatte auch Zeit mir mal etwas anzuschauen. Auf meiner Liste stand ganz oben der Kunsthandwerkermarkt in Otavalo und den habe ich mir heute zusammen mit Malwina, Karrey und Stephan (allesamt aus der Sprachschule angeschaut). Los ging es zu einer unverschämt frühen Uhrzeit: wir haben uns um 7 Uhr getroffen und sind dann mit dem Taxi zum Busterminal im Norden gefahren. Zu erzählen gibt es vor der Fahrt noch, dass ich an einem kleinen Stand am Treffpunkt einen Kaffee gekauft habe. Denn wie so oft war ich zu spät zum Frühstück, es bestand dann (sorry Mama & Papa) aus Zigarette und Kaffee. Leider hatte ich vergessen, dass die Ecuadorianer in jedes Getränk der flüssigen Art Unmengen an Zucker schütten, ich hatte somit eigentlich Zucker mit ein wenig Kaffee…ich hab ihn dann nicht ausgetrunken.

Nach der Taxifahrt mit einem sehr netten Fahrer, den ich leider nicht immer verstanden habe, sind wir dann am Busterminal angekommen und haben uns in eine lange Schlange eingereiht. Die Fahrt nach Otavalo kostet 2 $, denn in Ecuador werden die Fahrpreise nach der Fahrtzeit berechnet und nach Otavalo braucht man so ca. 2 Stunden. Ich finde, das ist ein Preissystem, das man auch in Deutschland mal andenken könnte, zumindest der absolut überteuerte RMV, aber nur mal so am Rande.

Otavalo an sich ist berühmt für verschiedene Dinge, allerdings vor allem für den bereits erwähnten Kunsthandwerksmarkt. Dort verkaufen die indigenas verschiedenste Waren, die in Handarbeit gefertigt worden sind. Wobei ich sagen muss, ein paar Sachen sahen mir schon verdächtig nach Massenware aus und ich glaube, das ein oder andere kommt in großen Kisten aus dem fernen Osten, aber wir wollen uns mal nicht die Illusion nehmen lassen. Fotos konnte ich leider nicht allzu viele machen, denn das mögen die Einwohner in Otavalo nicht so. Karrey hat einmal eine Frucht an den Kopf geschmissen bekommen als sie ein Foto (ungefragt) machte. Hätte ich ja auch keine Lust zu, dass mich andauernd jemand fotografiert bei der Arbeit, also ich kann da die Einheimischen zumindest verstehen. Leider waren wir zu spät für den Tiermarkt, der schließt um 10 Uhr.

Aber der Kunsthandwerkmarkt ist schon toll, man kann Taschen, Decken, Ponchos, CDs (gefälscht) und jede Menge weitere Handwerksarbeiten kaufen – ich verrate an dieser Stelle, das ein oder andere Mitbringsel hat es in meine Tasche geschafft. Vor allem bekommt man aber auch Coca Produkte angeboten: als Tee, als Bonbons oder auch die puren Blätter. Coca ist die Bezeichnung für die getrockneten Blätter des Cocastrauchs und ja, die Pflanze dient als das in Bankerkreisen so beliebte Kokain. In Ecuador werden hauptsächlich die Blätter gekaut, weil auch diese eine angenehme Wirkung entfalten und vor allem aber die Inhaltsstoffe gegen die Höhe helfen. Mittags haben wir dann auch auf dem Markt gegessen, ich hatte einen super leckeren Fisch:

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Das gesamte Essen für 3,50 $ – kann man nicht meckern, weils so lecker war!!

Auch habe ich mir ein Stück des angeblichen besten Kuchens Otavalos gegönnt und ich kann es bestätigen seeeehr lecker. Auf dem Markt gab es auch für Europäer die ein oder andere Kuriosität, so wird dort halt mal ein ganzes Schwein gebraten (mit Apfel im Mund) und gegrillt. Die Fotos davon hat Malwina, sobald wir die ausgetauscht haben, werde ich das noch ergänzen. Nachdem wir über den gesamten Markt geschlendert sind, hatten wir noch genug Zeit zu einem „kleinen“ Ausflug zu den Wasserfällen (spanisch: cascade) des nahe gelegenen Dorfes Peguche. Ich gebe zu, ich hatte mir da naiver Weise so einen kleinen hübschen verträumten ebenerdigen Wasserfall vorgestellt, ich schiebe die Schuld auf Lonely Planet… Naja, erstmal ließ die Beschilderung zu wünschen übrig, aber nach mehrmaligem fragen wo wir lang laufen müssten und wie lange das denn dauern würde (die Antwort war jedes Mal 15 Minuten) haben wir dann doch Schilder gefunden. Ich dachte ja: „Wanderschuhe? Brauche ich heute nich!“ hmmm….hätt ich sie mal lieber mitgenommen, denn es ging doch über recht unebene Straßen. Als wir dann angekommen sind, mussten wir uns noch schnell an der Information eintragen und los gings, sah meiner unerfahrenen Meinung nach aus wie im Urwald. Nach einer Brücke ging es dann doch auf unsteten Wegen immer weiter bergauf, auch eine Treppe aus Holz und ja Stein oder so was, es hat zumindest meine Schuhe braun gefärbt. Positiv denkend wie ich bin, habe ich das einfach mal als Übung für Maccu Picchu gesehen. Der Weg hat sich aber gelohnt, wir sind dann am Wasserfall angekommen und mussten durch einen kleinen Tunnel kriechen, um anschließend durch das Wasser zurückzulaufen an das Ende des Weges. Ist ein wenig kompliziert zu beschreiben, aber es war schon recht glitschig auf den Steinen rumzukraxeln und sich nicht hinzulegen. Auf dem Weg zurück hatten wir noch einen sehr schönen Ausblick auf die Cascade de Peguche und sind dann von dort bis zum Busterminal zurück gelaufen. Da wusste ich aber auch was ich getan habe…meine Güte. Nun ist Samstag Abend, ich hatte Maiskolben zum Abendessen bei meiner Gastfamilie und bin jetzt totmüde. Muss aber noch für morgen was recherchieren, weil wir morgen Quito erkunden wollen, und ich erstmal rausfinden muss wo ich da hin soll. 🙂 Aber das wird bestimmt. Immerhin treffen wir uns morgen erst um 10 Uhr anstatt um 7 Uhr. Dann mal Euch eine gute Nacht!!

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Weitere Bilder folgen!! Hier mal ein ganz kleiner Eindruck vom Markt.

Und ein größerer vom Wasserfall – das sieht jetzt eventuell unspektakulär aus, aber ich stand da bis zu den Knien im Wasser, um das Foto zu machen:

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Die ersten Tage in Quito

Ich kann schon einmal vorweg sagen, dass dieser Bericht wahrscheinlich weniger unterhaltsam sein wird als der letzte, denn mir ist tatsächlich noch nichts für mich typisches passiert…ich bin selbst etwas irritiert, aber die Reise ist ja noch lang. Also, die Hoffnung nicht aufgeben. 🙂

Nach meiner gestrigen Anreise konnte ich mir ganz kurz die Sprachschule anschauen, diese ist erst vor zwei Tage umgezogen. Zum alten Standort hätte ich von meiner Gastfamilie aus vier Minuten Laufweg gehabt, nun sind es ca. 15 Minuten, aber das ist nicht wirklich schlimm. Ich wohne bei der Besitzerin der Sprachschule Rosa und habe jetzt für 4 Wochen eine Gastschwester Daniela (21 Jahre) und einen Gastbruder Maeto (11 Jahre alt). Daniela hat in München studiert und kann somit ziemlich perfekt Deutsch, ihr Freund Kai, der in der Schule aushilft ebenfalls. Nach einem kurzen Mittagessen gestern, habe ich mich dann erst einmal hingelegt und habe auch bis zum Abendessen nichts getan außer ein wenig Film geschaut (habe ich schon erwähnt, dass ich mein iPad Mini liebe?). Meine vegetarischen Ambitionen kann ich in Südamerika aber wohl wirklich komplett vergessen, hier besteht eigentlich jedes Mahl (bisher) aus Hähnchen.

Heute war dann mein erster Tag in der Sprachschule. Nach einem „ecuadorianischen“ Frühstück – meines bestand aus extrem leckeren Müsli mit Papaya und Banane sowie Yogur (Joghurt), Toast mit Marmelade, die aber aus ganz anderen Früchten besteht als bei uns (irgendwie auch logisch) und Kaffee, ging es dann zu Fuß in die Sprachschule. Zu Fuß, weil heute Mittwoch ist in Ecuador und in Quito nicht an jedem Tag alle Autos fahren dürfen. Es hängt vom Nummernschild ab, wann das Auto gefahren werden darf. Eine Maßnahme, um den CO2 Ausstoß hier zu reduzieren, was auch dringend nötig ist. Denn zu der enormen Höhe hier – Quito liegt auf 2.850 m – kommt der Smog, der Neuankömmlinge aus Flachlandeuropa wie mich erstmal schnaufen lassen. Ich habe eine sehr nette Spanischlehrerin, die mit mir morgens 4 Stunden lang Vokabeln und Grammatik paukt und eine ebenfalls sehr sympathische Lehrerin, die mit mir nachmittags zwei Stunden Dialoge sprechen übt. Aber ich bin da jetzt mal ehrlich meine Sätze klingen noch ziemlich nach Grundschulniveau. Es ist schon interessant in ein Land zu kommen in dem man sich nicht verständigen kann. Gerade zusammen mit der Gastfamilie ist es schon komisch nicht gleich mitreden zu können, aber das motiviert wenigstens die Sprache schnell zu lernen.

Mein Highlight heute (am Mittwoch) war allerdings bisher das almuerzo – Tagesmenü. Man bekommt in kleinen Restaurants für 2 Dollar eine Suppe und ein Hauptgericht. Oft ist das Hühnchen mit Reis und/oder Linsen. Ich hatte heute dazu auch noch gebackene Kartoffeln, Kochbanane und es ist unglaublich auch in Südamerika ist der Feind zu Hause: GURKENsalat. Muss ich nicht erwähnen, dass ich den habe stehen lassen… ich dachte ja schon die wollen von mir als nicht Ecuadorianerin mehr Geld, aber nein 2 Dollar…

Nun habe ich als Streberin meine Hausaufgaben für heute erledigt und werde mich gleich noch mal hinlegen bevor ich nachher mit Leuten aus der Sprachschule auf einen Mojito weggehe. 🙂 Und wer sich jetzt denkt, warum ich auf meiner kleinen Weltreise so viel schlafe: die Höhe nimmt einen echt mit. Heute Mittag war mir während des Unterrichts schlecht und schwindelig. Man soll es die ersten Tage auch ruhig angehen lassen, weshalb ich auch heute Abend nicht gleich in vollen Zügen das ecuadorianische Nachtleben austesten werde. Das hat auch einigermaßen funktioniert, ich war gegen 0 Uhr wieder daheim. Allerdings mein nicht ganz erst gemeinter Vorsatz gar nicht zu trinken, wurde radikal untergraben. Denn in Quito gibt es 3 Bars in denen Frauen bis 22 oder 23 Uhr umsonst trinken. 🙂 Das Konzept wie man damit Umsatz macht, hat sich mir noch nicht erschlossen, aber hat mir zwei Mojitos beschert. Danach sind wir noch in eine Art Diskothek / Salsa Bar – man tanzt dort halt Salsa. Und hier Obacht mal an die deutschen Männer, die Ecuadorianer tanzen alle.

Und ja ich gebe es zu: ein Bier habe ich mir noch in der Bar gegönnt, Ich habe sogar ein wenig Salsa getanzt – also das was ich dafür halte, denn Tanzstunden hatte ich noch nicht. Als Frau steht man an der Seite und wartet bis man aufgefordert wird zum Tanzen. Allerdings habe ich die meiste Zeit mit den einheimischen Freundinnen unserer Studienkoordinatorin Franzi getanzt.

Am Donnerstag (also gestern) begann der Tag dann mit strahlendem Sonnenschein, ich bin mit meiner Gastmutter und dem Hund der Familie Fidou im Auto (heute durfte es gefahren werden) zur Schule gefahren und hatte meine vier Stunden Grammatikunterricht. Und wehe es sagt noch mal einer Spanisch lernen sei einfach – ha! Da schaue man sich mal die Verben ser, estar, tener, haber und hacer an….5 Verben für ähnliche Bedeutung…aber meine Lehrerin meinte, das würde noch werden. Mittags bin ich zusammen mit Malwina, die ebenfalls aus Deutschland kommt und hier Spanisch lernt wieder in das kleine Restaurant zum almuerzo. Leider haben wir die Bedienung mit keinem Wort verstanden als sie uns mitteilen wollte, was es als Hauptgericht gibt. Ich habe mir dabei jetzt nichts groß gedacht, wie es meine schüchterne Art ist, habe ich nämlich erstmal festgestellt, dass ich nicht weiß, was ich da zu mir nehme. Malwina fragte mich deshalb, ob ich wissen wolle, was ich da esse. Leichtsinnig sagte ich ja klar…hätte ich das mal besser sein lassen, es war nämlich Zunge. Und ab dem Moment konnte ich das nicht mehr essen. Ich habe mich dann an den Reis gehalten…glaube irgendwie so was passiert mir noch öfters. Kai hat mir dann erzählt, dass in der Suppe zur Vorspeise oft Hühnerherzen sind, aber da habe ich alles was nicht aussah wie Kartoffel nicht angerührt, war wohl besser so. Naja, so viel zum kulinarischen Teil – und Papa ja, ich mach Fotos 🙂

Nun ist mein Eintrag schon so lang, aber es sind ja auch ein paar Tage vergangen. Gestern hat sich der strahlende Sonnenschein dann in ein Ungewitter mit Massen an Regen verwandelt. Das ist aber aufgrund der Höhe von Quito nichts ungewöhnliches. Abends habe ich dann mal Vokabeln gelernt und bin relativ früh eingeschlafen.

Heute ist Freitag und bisher ist uns die Sonne erhalten geblieben. Nach der gestrigen Erfahrung waren Malwina und ich allerdings zum MIttagessen in einer Bäckerei und dort gab es dann ein komplett zungenfreies Sandwich für mich. Davon habe ich keine gegessen, aber lecker sehen sie aus, oder?

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Wenn alles klappt, werde ich die dritte meiner vier Wochen Unterricht zusammen mit Malwina in Tena machen können. Dort ist Dschungel und man hat nur vormittags Unterricht, nachmittags erkundet man dann den „Urwald“. Mal schaun, ob das klappt. Rosa (meine Gastmutter) muss das noch für mich umbuchen. Ansonsten habe ich es heute das erste Mal in den ecuadorianischen Supermarkt geschafft, um dort Handcreme zu kaufen. Aber es ist krass, wie teuer hier alles ist, gerade die Kosmetikartikel. Zum Beispiel kostet Shampoo 3-5 Dollar, Mascara (bin halt dran vorbeigelaufen) 18 Dollar usw… aufgefallen ist mir, dass hier alle Verpackungen viel größer sind als bei uns. Brot, Margarine, Käse, alles fast doppelt so groß als bei uns. Ich schließe das darauf zurück, dass es hier normal ist Familie zu haben, nicht so wie in der Single-Haushalt Großstadt Frankfurt. 😉 So, und nun habe ich Euch genug Eurer Zeit geklaut. Obwohl heute Freitag Abend ist, werde ich wohl zu Hause bleiben, weil wir morgen nach Otavalo wollen. Dazu dann aber mehr demnächst. Freu mich auf Eure Kommentare – habe mich auch sehr über die letzten gefreut!!!