Belo Horizonte: gelungener Abschied von Brasilien

Ich hatte ja das große Glück in Ushuaia zwei Brasilianer, Andre und Victor, kennen gelernt zu haben, die beide aus Belo Horizonte stammen. Und noch viel mehr Glück hatte ich, dass ich bei Andre über das Wochenende wohnen durfte und er mich sogar vom Flughafen abgeholt hat. 🙂 Andre war aber ein wenig zu spät und ich stellte fest, sollte er mich nicht abholen, habe ich echt Null Ahnung wo es in Belo Horizonte sicher ist zu wohnen und wo ich dann hin sollte, aber glücklicher Weise hatte er mich nicht vergessen.

Belo Horizonte ist nicht wirklich ein Ziel für Touristen, zumindest haben mich alle immer fragend angeschaut und nicht verstanden warum ich denn dort hin will…ich hatte dafür ja aber einen ganz bestimmten Grund: den Kunstpark Inhotim. Ansonsten hatte mein Reiseführer nicht viel zur Stadt zu sagen, außer das es einen großen Markt gibt. Andre allerdings hat mir schon auf dem Weg zu seiner Wohnung seine Heimatstadt näher gebracht. Wir sind auf dem Weg zum Mittagessen nämlich an einer Lagune (künstlich) vorbeigekommen. Essen war wir lustiger Weise in einer Schnellrestaurantkette für Nudeln und das im Stadion von Belo Horizonte, oder besser gesagt auf dem Komplex gelegen. Und da ja bald die WM ansteht, war vor dem Stadion auch einiges los und Bauarbeiter haben irgendetwas fertig gestellt.

Das Essen war ausgesprochen lecker, Nudeln hatte ich schon lange nicht mehr…glaub ich zumindest.

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Für die WM 2014: das Stadion in Belo Horizonte

In Brasilien gibt es einen ziemlich bekannten Architekten Oskar Niemayer und der hat auch einiges in Belo Horizont gestaltet wie z.B. die Kirche, die an der Lagune steht. Sieht meiner Meinung nach nicht aus wie eine typische Kirche, aber sehr cool.

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Architektur by Oskar Niemayer

Die Lagune fand ich wirklich hübsch, auch wenn Andre meinte, dass das Wasser eher dreckig wäre, aber da habe ich mittlerweile schon schlimmeres gesehen.

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Ich find sie ja hübsch

Nach der kleinen Besichtigungstour haben wir uns dann auf den Weg gemacht zu Andre’s Wohnung. Er wohnt recht schick in einem Apartementhaus, zusammen mit seiner Mutter, was aber für Brasilianer nichts ungewöhnliches ist. Ausgezogen wird normaler Weise erst, wenn man verheiratet ist. Andre ist dann noch mal für ein paar Stunden arbeiten gegangen und ich habe mich am Hochgeschwindigkeitsinternet erfreut. Außerdem hatte ich noch Gesellschaft vom Hund der Familie, Sissi, ein ganz hässliches kleines Rattentier, das habe ich ihr aber nur in Deutsch gesagt, so dass sie das nicht verstanden hat. Sissi ist auch schon älter und richtig schnell ist sie nicht mehr, aber ab und zu hat sie mich besucht während ich mich endlich mal über Neuseeland informiert habe, wenn auch nur meine erste Destinition: Auckland. Ich muss auch erwähnen, dass sich Andre wirklich sehr bemüht um mich gekümmert hat, ebenso Victor, der mir schrieb, wenn ich will könnten wir uns treffen, da Andre ja arbeiten ist. Ich hatte aber echt noch n bissi was zu tun und somit dachte ich als es schon nach 19 Uhr war, dass Andre heimkommen würde. Das war dann aber seine Mutter, die eigentlich über das Wochenende verreisen wollte. Leider spreche ich ja kein Portugiesisch und Andre’s Mama nicht wirklich Englisch, wir haben aber dennoch versucht eine Unterhaltung zu führen bis Andre dann auch heimkam. Mit dem Auto sind wir dann los, um Victor und seine Freundin Gabi zu treffen.

In einer ganz coolen Bar saßen die beiden schon und hatten auch Essen bestellt: Hühnchenherzen…armes kleines Huhn…oder besser die armen Hühner, aber wenigstens wird der Rest hier ja auch gegessen. In der Bar arbeitete auch Bianca, eine langjährige Freundin der beiden und zu fünft hatten wir einen echt guten Freitag Abend. Ich mag ja eigentlich keinen Schnaps, aber hier habe ich dann doch mal welchen probiert, da man sich aus 50 verschiedenen Geschmäckern 3 für einen Shot aussuchen konnte, der dann noch mit einem Tropfen Pfefferessenz verfeinert wird…also brauch ich jetzt nicht unbedingt. Die Nacht war dann fast zu kurz, da wir erst gegen halb Drei heimkamen, aber schon um 7 Uhr wieder aufgestanden sind, weil wir am nächsten Tag den eigentlichen Grund für meinen Besuch in Angriff nehmen wollten, Inhotim. Angeblich wurde der Kunstpark nur gebaut, um Geld zu waschen, aber darüber gibt es verschiedene Meinungen, ob das nun wahr ist oder nicht, war mir aber eh relativ egal. 🙂

Ich fands ja echt toll, dass Andre mitgekommen ist, denn der Park liegt doch noch mal fast 45 MInuten Autofahrzeit von Belo Horizonte entfernt, ich wäre am Ende auf der Autofahrt auch fast eingenickt, wenn die Straße nicht in einem so dermaßen schlechten Zustand gewesen wäre, dass an Schlafen nicht zu denken war. Vorm Parkplatz bot uns dann der Securitymann an die Eintrittskarten bei ihm zu kaufen – für 20 Reals anstatt 28 am Eingang…haben wir gemacht, aber merkwürdig war das schon. Der Park war relativ gut besucht, was mich ja fast gewundert hat, da ja oftmals noch nicht mal Brasilianer was von dem Park wussten.

Der Park hat mir sehr gut gefallen und ich bin super froh, dass ich den von meiner möchte ich einmal im Leben gesehen haben-Liste abhaken kann. Zumal der Park auch echt recht groß ist – leider nicht flach…wir sind manchmal echt gut bergauf gelaufen, aber das war es wert, denn die höher gelegenen Kunstwerke waren meist die coolsten. Der Park besteht aus geschlossenen Galerien, aber auch jeder Menge Freiluftkunst sprich Skulpturen und Installationen. Die Galerien sind alle architektonisch außergewöhnlich gestaltet und manchmal an den jeweiligen Künstler, der dort ausstellt angepasst. Manche Kunstwerke wurden auch extra nur für Inhotim angefertigt.

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In Inhotim

Ich versuche mal den Gang durch das Gelände zu rekonstruieren.

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Künstler: Hélio Oiticica

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Künstler: Edgar de Souza

Die im oben gezeigten Statuen zeigen ein und die selbe Figur bei einer Rollbewegung des Körpers, aber ohne Kopf. Sehr süß war, dass später ein Kind probiert hat das nachzumachen und seine Eltern ihn fotografiert haben.

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Künstler: Doug Aitken

In der oben gezeigten Galerie gab es nicht viel zu sehen, nur zu hören und zwar die Geräusche der Erde. In der Mitte ist ein Loch in das 12 Meter tief eine Mikrofon hinab gelassen wurde und man nun in der Galerie der Erde lauschen kann. Viel hört man zwar nicht, aber das Ganze hatte eine irgendwie interessante Atmosphäre.

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Sammelsurium von Dingen, die mir gefallen haben 🙂

Insgsamt konnte sich aber auch die Landschaftsarchitektur im Park sehen lassen:

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Nach einem erneuten Aufstieg kamen dann wir zu einem meiner Lieblingskunstwerke, von dem ich vorher schon gehört hatte. Die Autos waren alle drei unterschiedlich farbig, der Künstler hat dann die Teile der einzelnen Autos miteinander getauscht, so dass alle drei nun bunt sind. Mit einem dieser Autos ist er dann auf einen Roadtrip, die zwei anderen wurden von Freunden gefahren und seitdem wurde an den Fahrzeugen wohl auch nichts mehr geändert.

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Künstler: Jarbas Lopes

Noch weiter oben stand dann die folgende Installation, der Künstler hat da wohl Männerträume wahr werden lassen und hat mithilfe eines Krans diese Metallstangen in flüssigen Zement fallen lassen – sozusagen Mikado im großen Stil nur umgekehrt. 🙂

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Künstler: Chris Burden

Nach dem wir diesen Berg erklimmt hatten, ging es endlich mal flach weiter und zwar zu dem hier:

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Künstler: Marilá Dardot

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Die Aussicht vom Berg hat sich aber wenigstens gelohnt

Die Buchstaben sind eigentlich Blumenkästen, in manchen wuchsen auch noch Pflanzen, aber irgendwie nicht in denen die ich brauchte. Die ganze Wiese war voll mit den Kästen und es war interessant zu sehen was für Worte die Leute doch so legen. Es gab sogar Gießkannen und frisches Wasser mit denen man sein Wort gießen konnte.

Direkt nebenan, gab es diesen Pool, der ein Telefonbuch darstellen soll. Ich erinnere mich noch, dass das ein Merkmal des Künstlers war, dass er versucht Alltagsgegenstände probiert in neuen Formen zu interpretieren, wie das Telefonbuch im Pool.

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Künstler: Jorge Macchi

Mittags waren wir dann in einem der zwei (oder waren es drei) Restaurants im Park essen. Billig war das nicht gerade, aber es hat sehr gut geschmeckt und hätten wir nicht ewig warten müssen, wäre ich rundum zufrieden gewesen. 😉 Von einem meiner persönlichen Highlights durfte ich leider keine Bilder machen, denn ganz am Anfang waren wir in einer Galerie in der ein Videofilm gezeigt wurde, es ging zusammengefasst um Karneval und Natur und die Beziehung des Menschen zu beiden, irgendwie so, komplett hatte ich das nicht verstanden. Aber der Künstler ließ eine Art Monstertruck im Karnevalszug mitfahren, dieser steht unter einer Art Glaskubel mitten im Wald in Inhotim, aber wie gesagt leider kein Foto. Allerdings hat die SCHIRN auch schon darüber berichtet (ist das letzte Bild im Artikel)einfach hier klicken.

Es gab noch ganz viele andere tolle Sachen, die ich leider nicht fotografieren durfte oder die sich nicht fotografieren ließen wie die Soundinstallation von Janet Cardiff und George Bures Miller mit dem Titel The Murder of Crows. Man sitzt in einer riesigen Halle umgeben von Unmengen an Lautsprechern, die um die Zuhörerstühle herum verteilt wurden. Die Lautsprecher spielen nie alle gleichzeitig, man muss sich das so vorstellen, dass man z.B. das Gefühl bekommt jemand läuft hinter einem vorbei, weil jeder Lautsprecher nur einen Schritt wiedergibt, total cool gemacht und singen kann die Janet auch.

Wir waren im Park bis er geschlossen hat und dennoch haben wir nicht alles gesehen, manche Galerien waren aber auch gerade geschlossen, um für neue Kunstwerke Platz zu machen. Mit dem Auto sind wir wieder zurück nach Belo Horizonte und nach einer kurzen Ruhepause sind wir dann bei einem Argentinier Pizza Essen gegangen. Das Restaurant war echt gut und es gab eine Pizza mit vier verschiedenen Belägen, u.a. benannt nach den Fußballclubs Buenos Aires‘. 🙂

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Man sieht leider nicht so viel, aber ein wirklich schönes Restaurant

Zu Hause haben wir uns dann noch eine Flasche Rotwein gegönnt und dann war auch schon Sonntag, mein letzter kompletter Tag in Brasilien. 🙁 Das Frühstück haben wir ausfallen lassen, da ich erstmal mit meinen Lieblingseltern geskypt habe (inkl. meiner Oma und meinem Bruderherz) und es dann schon Zeit fürs Mittagessen war. In einem netten Restaurant saßen wir draußen, denn es war aufeinmal richtig warm. Den Nachmittag habe ich dann bei Victor und seinen Freunden verbracht, da Andre arbeiten musste. Victor’s Appartementhaus hat auch einen Pool mit BBQ Anlage, und da wohl ein wichtiges regionales Fußballspiel anstand, waren Freunde da, um sich das Spiel bei einem BBQ anzuschauen. Was soll ich sagen, ich habe das Spiel auf der Sonnenliege verschlafen. 🙂 Abends gab es noch ein paar Bier und nachdem Andre mich abgeholt hatte, sind wir nur noch heim und haben Pizza nach Hause bestellt. Übrigens ne Unverschämtheit in Brasilien hat McDonalds einen LIEFERSERVICE!! Nur nicht in das Viertel in dem Andre wohnt, hätte ich ja gerne mal ausprobiert.

Ich hatte echt ein Rundumsorglospaket, den Montag Morgen wurde ich von Andre auch wieder zum Flughafen gebracht und das war gar nicht mal spät. Um 09:17 Uhr ging mein Flug zurück nach Rio de Janeiro, mein Plan war den Tag am Flughafen zu verbringen, da es dort aber kein WiFi gibt und ich irgendwie schlagskaputt war, habe ich mir mal richtig was gegönnt. Ganz dekadent habe ich mich im Flugzeughotel einquartiert. Die hatten einen Infoschalter direkt am Gate und hatten mir den stolzen Preis von 350 Reals genannt, aber das hatte ich eh die ganze Zeit schon vor und somit wurde ich mit dem Shuttle Service in das Linx Hotel gebracht und habe in einem so luxoriösen Zimmer gewohnt – ein Traum. 🙂 Mit eigenem Bad, Doppelbett, TV, Klimaanlage und einem Pool im 2. Stock.

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Das Allerbeste war allerdings das Internt, es war so schnell, dass ich über 1.000 Bilder hochladen konnte, daran denke ich sehnsüchtig zurück, denn das Internet in Neuseeland – ich sag es mal ganz direkt – kotzt mich an! Man darf zahlen, aber die Qualität ist super mies und ich bin froh, wenn ich heute 5 Bilder der 270 verbliebenen hochladen kann…aber gut. Kommen wir mal schnell zum Ende, denn ich war dann bis 23 Uhr im Hotel, hatte freundlicher Weise wieder einen kostenlosen Shuttle-Service zum Flughafen und bin an den Check-In Schalter. Da haben die erstmal nach meinem Ticket aus Neuseeland raus gefragt, hatte ich ja sogar nur nicht zusammen mit dem Hinflugticket gebucht. Dann musst erst recherchiert werden, ob ich als Deutsch den ein Visum für Neuseeland brauche – nein, nicht für 90 Tage oder für Australien – nein, war nur ein Transitflug…der Herr von Emirates war aber sehr nett und wir konnten uns dann einigen, dass ich mitfliegen darf, wenn ich meine Wasserflasche vorher austrinke. Und dann ging er los mein Marathon:

Rio de Janeiro – Dubai – Melbourne – Auckland = 43 Stunden unterwegs
Dabei habe ich komplett das Gefühl für die Zeit verloren und wusste nicht, ob ich frühstücken oder Abend essen sollte. Am Flughafen von Dubai hatte ich dann 11 Stunden Aufenthalt, die ich mit Blog schreiben, shoppen (brauchte ne neue Tasche und Kopfhörer) verbracht habe. Und da ich mir dachte, ich bin mal richtig dekadent habe ich mir im Spa am Flughafen eine Massage gegönnt, dort konnte ich dann auch gleich mal duschen, ganz nett so bei 3 Tagen Reise. Und dann war ich endlich da: NEUSEELAND!

Rio de Janeiro Teil 2: neue Spezies entdeckt – der Punkaffe

Beim Frühstück am nächsten Tag habe ich mich dann mit einem weiteren Deutschen unterhalten: Dirk (mein Alter), der ebenfalls für mehrere Monate durch die Welt reist. Spontan hat er sich uns angeschlossen eine DER Sehenswürdigkeiten Rios zu besichtigen, den Cristo Redentor. Ich fand es ja unfassbar praktisch und nett, dass die anderen immer wussten wie man wo hinkommt und ich mir keine Gedanken machen musste. So sind wir dann mit der Metro los und an der Station Largo do Machado ausgestiegen. Es gibt ab diesem Punkt verschiedene Wege zum Cristo hochzukommen, entweder nimmt man einen öffentlichen Bus, die Zahnradbahn (hat aber, glaube ich, als wir da waren grade nicht funktioniert) oder mit einem kleinen Van. WIr haben für Hin -& Rückfahrt 39 Reals bezahlt, der Eintrittspreis war da aber auch mitdrin. Mit diesem kleinen Van ist man innerhalb von 20-30 Minuten am Eingang zum Cristo.

Man steigt ein paar Treppen hinauf und hat schon von dort aus einen unglaublichen Ausblick.

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Die ersten Bilder am Cristo

Steigt man weiter hinauf, wird man von putzigen kleinen Punkäffchen begrüßt. 🙂

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Habe der Spezies einen neuen Namen gegeben: Punkaffe

Und dann stand Cristo schon vor uns, zur Abwechslung mal eine Hinteransicht.

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Der Besuch des Cristos war schon toll, allerdings wäre es noch besser ohne die Massen an Touristen gewesen. Klar, ich bin ja auch einer von Ihnen, aber ich versuche wenigstens anderen Leuten nicht dauernd im Weg zu stehen. Was zugegeben recht unmöglich war, weil es so voll war an manchen Aussichtspunkten. Aber ich will mich gar nicht beschweren, wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter und konnten eine phantastische Aussicht genießen. Ich hatte vorher schon von anderen gehört, die an einem wolkigen Tag auf dem Cristo waren und noch nicht einmal mehr als Cristos Unterkörper gesehen haben.

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Und hier ist dann auch mal der Grund unseres Besuches:

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Das Wahrzeichen Rios: Cristo Redentor

viel zu erzählen gibt es sonst dazu nicht, deswegen einfach ein paar Bildchen.

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Eigentlich sollte der Cristo ein Kreuz in der einen Hand als Symbol für Religion und in der anderen eine Kugel als Symbol für die Welt halten. Dann wurde aber entschieden, dass Cristo durch seine ausgestreckten Arme die Religion darstellt und die Welt bzw. Menschheit durch die Stadt Rio zu seinen Füßen. Ebenfalls interessant fand ich, dass zur Eröffnung der Statue die wahnwitzige Idee aufkam, Cristo anzuleuchten aus Rom! Aufgrund von Wolken war dies aber nicht möglich…

Nach diesem kleinen Ausflug sind wir los etwas zum Mittagessen zu suchen, denn es war schon längst Zeit dafür. 🙂 Dabei konnten wir gleich eine weitere Besonderheit Brasiliens testen: Restaurants in denen man sein Essen nach Gewicht bezahlt. Es gibt ein Büffet und der Gast kann sich nehmen so viel er will, am Ende wird der Teller gewogen und nach dem Essen bezahlt man an einer Extrakasse. War recht lecker, und lustiger Weise mussten Yannis und ich beide exakt 34,18 Reals bezahlen.

Den Nachmittag habe ich dann genutzt um FlipFlops zu kaufen, die sind hier so günstig und es gibt eine Riesenauswahl. Dirk hat mich freundlicher Weise dabei beratend unterstützt. Abends sind wir dann nur um die Ecke zu einem kleinen Imbiss und haben verschiedene brasilianische Snacks gegessen. Zum einen gibt es größere Kugeln gefüllt mit Hühnchen, ummantelt von einer Art Kartoffelteig. Den Namen davon habe ich leider vergessen, aber es ist ziemlich massiv und mehr als eines könnt ich davon nicht essen. Unsere Gruppe hatte mittlerweile neue Mitglieder, die beiden Freunde von Jeff Steve und Ian waren angekommen und unglaublich lustig, ich mag die Iren. 🙂 Georgie und Emma hatten beschlossen auf eine Party in den Club ZeroZero zu gehen, ich war davon allerdings weniger angetan. Da die Iren und Dirk erstmal was trinken gehen wollten, habe ich mich denen angeschlossen und bin nach dem ganzen brasilianischen Bier auf Wodka Red Bull umgestiegen…nun ja, das Ende vom Lied war, dass ich dann doch spontan mit den 3 Iren auf diese Party bin ohne jegliches Geld. Die Party war ganz cool, am Ende klebte der Boden nur so, dass meine FlipFlops sich nicht mehr von diesem lösten, echt krass. Am Ende hatten Jeff und ich nicht genug Geld, um unsere beiden Rechnungen (man bekommt beim Eintritt eine Karte auf die alles gebucht wird) zu bezahlen. Zum Glück war Ian noch da und der konnte uns aushelfen. Um es perfekt zu machen, hat uns der Taxifahrer dann auch noch zu früh rausgelassen und wir mussten unseren Weg zurück zum Hostel suchen…danach war dann erstmal schlafen angesagt.

Am nächsten Tag ging es mir jetzt nicht so dolle, wie auch dem Rest, der auf der Party war. Somit sind wir erstmal los zum Strand: Jeff, Emma, GEorgie, Steve, Ian und noch ein paar mehr aus dem Hostel. Der Tag war recht entspannt und das Highlight war als einer der Brasilianer frisch gebratene Scampis gekauft hatte und sie mit uns teilte, sooo lecker. 🙂

Der Tag war aber nicht komplett faul, wir traffen uns nämlich um vier Uhr mit Dirk und Yannis im Hostel. Beide waren nicht mit auf der Party und waren somit fit genug die Free Walking Tour in Rio zu laufen. Nach schnellem Duschen sind wir dann mit dem Taxi los um zum nächsten Must-Sees Rios zu fahren: dem Zuckerhut. Zwei Taxis waren voll und am Zuckerhut angekommen, haben wir uns das Geld für die erste von zwei Seilbahnen gespart und sind hochgelaufen

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Die Seilbahn zum Zuckerhut

…hätte ich gewusst wie der Weg war, hätte ich das sicherlich nicht getan. Außerdem waren wir zu spät dran, wir wollten von oben den Sonnenuntergang sehen, so dass wir mehr oder weniger hoch rannten. Der Weg war natürlich super steil und nicht befestigt…Jeff hat ein nettes Foto von mir wie ich nach Luft ringend am Baum lehne…

Aber wenigstens haben wir auf dem Weg auch wieder die Punkaffen gesehen. 🙂

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Ob der in meiner Tasche wohnen möchte?

Komplett fertig mit der Welt war ich so froh, als wir am ersten Aussichtspunkt angekommen waren. Manche Leute gehen wohl gar nicht direkt auf den richtigen Zuckerhut hoch, weil die Aussicht vom ersten Berg schon ziemlich der Hammer ist.

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Schon wieder Aussicht…

Als wir die Tickets für die Seilbahn hoch auf den Zuckerhut kauften, sprachen mich drei Jungs an, die ebenfalls aus Deutschland sind. Irgendwie wussten die nicht so genau welches Ticket sie kaufen sollten. Wir haben uns ganz nett unterhalten, aber dann ist meine Reisegruppe weiter zur Seilbahn.

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Der Blick auf den Zuckerhut

Und wir hatten es doch tatsächlich noch geschafft rechtzeitig zum Sonnenuntergang da zu sein! 🙂

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Der Blick vom Zuckerhut

Da die Seilbahn ab 19.00 Uhr umsonst ist, haben wir so lange gewartet und konnten so die Stadt auch noch mal erleuchtet sehen, der Cristo wird momentan übrigens in Rosa angestrahlt.

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Rio bei Nacht

Mit dem Taxi ging es dann zurück, leider wieder nur in die Nähe des Hostels, so dass wir wieder unseren Weg suchen mussten. Yannis war da aber ziemlich gut drin. Abends sind Georgie, Ian, Steve und ich Sushi essen gegangen. Eigentlich wollten wir es nur abholen, aber dann war das Restaurant so nett, dass wir grad dort geblieben sind. Mit dabei war auch noch ein Typ aus dem Oman, der interessante Geschichten aus seinem Heimatland erzählt hat z.B. wenn du nur kurz in der Apotheke bist, kann es sein, dass du rauskommst und dein Auto auf vier Backsteinen anstatt Reifen steht.

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Mein Abendessen – Portion ausreichend

Und damit endete dann mein vorletzter richtiger Tag in Rio. Am nächsten Tag habe ich dann endlich das in die Tat umgesetzt, was ich seit meiner Ankunft vorhatte, die Free Walking Tour mitzumachen. So habe ich dann auch mal das Zentrum Rios gesehen, das meiner Meinung nach auch wirklich einen Besuch wert ist. Mit der Metro bin ich dann ohne Probleme zum Treffpunkt gefahren und lustiger Weise, der erste mit dem ich mich von der Tour unterhalte, war Argentinier. Die Gruppe war recht groß und die Tour hat sich definitiv gelohnt.

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Rio’s Zentrum

Wir haben u.a. Halt gemacht bei einer superschönen Bäckerei – dort hätte ich ja alles kaufen können, habe mich aber auf eine typisch brasilianische Süßigkeit beschränkt, die aus Kondensmilch und Schokolade gemacht wird, hat mich ja an Rumkugeln ohne Rum erinnert.

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Die edelste Bäckerei Rios – angeblich

Auf unserem Weg haben wir auch eine Kirche besucht, die eine außergewöhnliche Geschichte trägt. Da unsere Reisegruppenleiterin recht schnell gesprochen hat, habe ich den Anfang nicht so richtig verstanden. Ich versuchs dennoch, die Armee schoß irgendwie mit größeren Kalibern in der Stadt rum, aber angeblich nicht, um irgendwen zu bekämpfen. Eines der Geschoße landete dann im Kirchenturm wo eine Marienfigur stand. Daraufhin hat diese sich dann verabschiedet und ist ein paar Meter in die Tiefe gestürzt, da sie aber nur einen Finger abgebrochen hatte, gilt die ganze Geschichte seitdem als Wunder… als die Menschen dann versuchten sie wieder in die Kirche zu bringen, brachen sie dann doch das Kreuz, das sie in der Hand hält an einem Ende ab.

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Igreja de N. Snr. da Lapa dos Mercadores

Direkt um die Ecke der Kirche steht man schon fast im Wasser, dort ist der Hafen Rios. Vor einigen Jahrhunderten war dieser allerdings noch viel weiter in Richtung Stadt und dieses Wasserhäuschen war der einzige Ort der Stadt an dem es frisches Wasser gab. Die Treppen links neben dem Wasserhäuschen führten direkt in das Meer.

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Am Hafen

In Rio protestieren gerade die Lehrer für besseres Gehalt und argumentieren vorallem damit, dass Millionen für die WM ausgegeben werden, aber nicht genug Mittel zur anständigen Bezahlung der Lehrkräfte bereit gestellt werden.

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Erinnerungen an Bloccupay werden wach

Als nächstes schauten wir uns dann das Theater an, dessen Architektur von Paris inspiriert ist, da der Bürgermeister ein großer Fan der französischen Hauptstadt war und wollte, dass Rio genau so aussieht.

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Unsere Tour endete dann in Lapa an dem alten Aquädukt, auf dem bis vor kurzem noch ein Zug fuhr. Der brachte die Leute nach Santa Teresa, man erinnere sich an den steilen Berg dort, den konnte man mit dem Zug erklimmen. Der Zug hatte aber einen Unfall und Leute starben, nun ist Rio gerade dabei ihn wieder in Stand zu setzen, damit er zur WM wieder fährt.

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In Lapa

Anschließend ist die gesamte Gruppe noch los, um DAS brasilianische Gericht feijoada zu essen: Schweinefleisch gekocht mit schwarzen Bohnen, Reis, einer Art Granulat gemacht aus getrocknetem Gemüse und Algen. Dazu gab es noch einen Caipi, der recht stark war. Das Essen war gut, aber jeden Tag bräuchte ich das auch nicht.

Foto folgt

Nach dem Essen hat die Gründerin der Free Walking Tour uns zu den bunten Treppen geführt, ich kannte sie ja schon, aber ich fand sie so toll, dass ich noch mal mit bin.

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Die Tour endete dann am frühen Nachmittag, so dass ich mich noch mal zum Strand aufmachte. Mit mir kam ein Deutscher, der für die Uni in Rio auf einem Kongress war und noch 3 Wochen Urlaub dran gehängt hat. Mit der Metro sind wir zu meinem Hostel, wo durch Zufall gerade alle anderen saßen und somit sind wir alle gleich los zum Strand nachdem ich mich noch schnell (komplett umsonst) in meinen Bikini geschmissen hatte. Denn als wir am Strand waren, war es plötzlich richtig kalt und windig, so dass wir nach 20 Minuten grade wieder umgedreht sind. Netter Weise hat Georgie dann im Hostel pochierte Eier auf Toast mit Kirschtomaten gekocht, so lecker. Der Abend war dann ruhiges Zusammensitzen mit allen und noch mehr brasilianischem Bier. Das einzige Problem war, dass die anderen alle ausgehen wollten und ich mich aber standhaft weigerte mitzugehen. Ich war standhaft und bin wirklich nicht mit, und wie ich am nächsten Tag hörte, hab ich auch nix verpasst. Ist ja meistens so nich wahr.

Und dann war schon Freitag und ich flog nach Belo Horizonte, der 3. größten Stadt Brasiliens.

Rio de Janeiro Teil 1: willkommen im Irrenhaus

Freitag Morgen war es dann soweit und ich flog in die Stadt der Strände und des Karnevals: Rio de Janeiro. Da ich in meinem Hostel El Misti Hostel Copacabana 7 Nächte gebucht hatte, gab es einen kostenlosen Abholservice. Fand ich super, aber das war auch schon fast das einzig gute am Hostel…mein erster Eindruck von Rio war leider verregnet. Zumal fährt man vom Flughafen nach Copacabana an Favelas vorbei und Menschen versuchen auf der Autobahn neutral schmeckendes Gebäck (hab’s probiert) zu verkaufen. Mittlerweile wurde mir aber erklärt warum alle das selbe verkaufen, früher wurde einfach nur gebettelt, heute bekommt man wenigstens Bonbons oder dieses Gebäck als Gegenleistung für die Spende. Wieder was gelernt.

Der Fahrer hat dann erstmal nach 5 Minuten Fahrt an der Straße bzw. Autobahnauffahrt angehalten, um was zu essen. Da ich kein portugiesisch spreche, war unsere Kommunikation auch quasi nicht vorhanden. Ich dachte ja durch das Spanisch würde ich Portugiesisch verstehen, aber nein, die Aussprache ist so unterschiedlich, dass ich ganz selten was verstanden habe. Lesen ging allerdings ganz gut. Nun ja, im Hostel angekommen, war mein erster Gedanke „ich bin zwar kein Star, aber holt mich hier raus „. Das Personal war zwar super freundlich an diesem Tag und sprach auch Englisch, aber das Hostel hat ungefähr eine Kapazität von 100 Leuten, aber ist sehr beengt, so dass man sich wie auf dem Bahnhof fühlt – speziell wenn brasilianische Großfamilien einchecken. Das Internet funktionierte nur im Bereich um die Rezeption und mein Zimmer ähnelte mehr einer Zelle. Um in diese zu gelangen, musste man auch erstmal einen 14-Bett Dorm durchqueren. In Rio wohl üblich sind 3-stöckige Betten, zum Glück hatte ich eines der unteren, in das dritte wäre ich gar nicht hochgekommen! Die Betten waren auch einfach unhübsch, schwarzes Metall und der Raum karg weiß gestrichen, da kam nicht wirklich ein heimiges Gefühl auf. Nun gut, ich konnte nicht stornieren, also findet man sich damit ab. Da es regnete und schon Nachmittag war, bin ich zunächst Geld holen gegangen. Wieder in einem Supermarkt, der praktischer Weise direkt am Hostel lag, man musste nur eine 3-spurige Straße überqueren…das konnte allerdings etwas dauern. Irgendwie fühlte ich mich in Rio am Anfang nicht so wirklich wohl, ich hatte ja auch von Brasilianern gehört, dass Brasilien nicht sicher sei und das ließ mich erstmal skeptisch sein. Zur Verteidigung Rios, ich hatte auch von Brasilianern gehört, dass jetzt alles viel sicherer sei, vor allem die touristischen Gebiete Rios. Anmerkung: jetzt im Nachhinein kann ich auch letzters nur bestätigen!

Nun wollte ich im überdachten Außenbereich vom Hostel ein wenig Recherche betreiben, was denn so in Rio zu tun sei, aber wie es so ist, dazu kam ich gar nicht. Erst habe ich mich mit einer Gruppe Argentinier unterhalten – juchu Spanisch – und dann stellte sich heraus, dass das Pärchen, das mir gegenüber auf der Couch saß halb deutsch, halb französisch war. Dazu kamen dann noch Georgie (England) und Yannis (Zypern). So nach und nach gab es dann eine große Runde, die sich unterhalten hat und da Freitag Abend war, entschloss ich mich doch spontan mit nach Lapa zu gehen. Jeden Freitag Abend findet in Lapa eine Art riesengroßes Straßenfest statt. Kleine Stände verkaufen Essen & Trinken und ich konnte gar nicht glauben wie viele Menschen sich da tummelten. Vorher gab es aber noch Paella, die vom Hostel gekocht wurde, das war ganz nett, jeden zweiten Abend hatte man die Möglichkeit im Hostel billig zu essen.

Wie es so ist mit großen Gruppen, waren natürlich nicht alle gleichzeitig fertig, so dass ich mit Jonas (Deutschland) und seiner Freundin (die Französin) im Bus nach Lapa gefahren bin. Eigentlich haben wir in Rio alles gemacht, was man nicht machen soll wie z.B. nachts mit dem Bus fahren. 🙂 Aber das war wirklich total ungefährlich, der Bus war nur voll mit Leuten, die auch nach Lapa wollten. Im Hostel hatten wir einen Voucher für einen Club gekauft, der uns 2 Stunden freie Caipirinhias ermöglichte – ja, ich weiß jetzt auch warum die frei waren, die waren so was von widerlich! Bäh! Ich muss ja gestehen, ich wäre lieber noch länger durch diese Straßenstände geschlendert als in diesem Club Samba-Musik zu hören, aber irgendwann wurde zu internationaler (schlechter) DJ Musik gewechselt und man konnte auch als Europäer tanzen. Die Gruppe wurde dann noch erweitert um Lydia (England), Emma (Whales) und Matt (Australien). Alle sehr nett, nur Matt war für einen Australier unglaublich still. Da Jonas und seine Freundin am nächsten Tag früh raus mussten, und ich alt bin, bin ich dann mit den beiden wieder mit dem Bus zurück zum Hostel gefahren und hatte meine erste Nacht im Irrenhaus.

Mit mir im Zimmer war ein etwas merkwürdiger Portugiese und eine wirklich seltsame ältere Frau, die meist nur komplett desorientiert im Hostel herumlief. Gegen 6 Uhr morgens fing besagte Frau dann an zu packen – ist ja schon mal nicht ganz so nett den anderen gegenüber, aber wie sie packte! Jeder Gegenstand kam in eine einzelne Plastiktüte und in noch eine und noch eine, von dem ganzen Geraschel war ich dann natürlich wach und habe mal geschaut was sie da so treibt und der ganze Boden war voll mit Klamotten, Plastiktüten und Schuhboxen. Im Laufe des Tages sammelte sich dieser Haufen Kram dann auf einem der Sofas an der Rezeption an, keine Ahnung was sie da gemacht hat, aber das erklärt sich mir nur mit nicht 100%iger mentaler Gesundheit. Da es doch etwas später war am Freitag und ich 3 von diesen Caipis getrunken hatte, habe ich das Frühstück ausfallen lassen und dachte ich mache mir einen lockeren Tag.

Als ich mich dann aber unten auf einem der Sofas niederließ, saßen da schon Yannis, Georgie und Lydia. Die wollten sich die berühmten Treppe Rios, die Escadaria de Sélaron anschauen. Ein exzentrischer chilenischer Künstler hat 215 Treppenstufen zunächst mit Fliesen in den Nationalfarben Brasiliens grün, gelb, blau verschönert. Dann sah er auf einem Markt Fliesen aus verschiedenen Ländern und fing an die alten Fliesen teilweise durch die neuen zu ersetzen. Leute, die davon hörten, schickten ihm Fliesen aus ihren Ländern und so ist die Treppe nun ein kunterbunter Mix und man entdeckt an jeder Ecke etwas neues, interessantes. Nachdem Lydia dann meinte, ich müsse aber mit, habe ich mich dann doch überreden lassen und habe schnell geduscht (großer Fehler: schnell, denn ich habe mein komplett volles Shampoo sowie die Spülung in der Hektik in der Dusche stehen lassen!). Yannis und Lydia sind schon vor und ich bin dann mit Emma und Georgie los. Rio hat ein ganz gutes Metrosystem, so dass wir mit einmal Umsteigen an der Station Cinderella – so heißt sie nicht wirklich, aber so haben wir sie uns gemerkt (richtiger Name: Cinelandia)– ausgestiegen sind und dank Emma, die schon mal in Rio war, haben wir die Treppe, die etwas versteckt liegt, auch problemlos gefunden. Die Treppe ist ein Touristenmagnet, versteh ich aber auch, ich hätte hier stundenlang herumwandern können!
Der Künstler hat sich übrigens Anfang dieses Jahres selbst umgebracht und zwar auf der Treppe, angeblich weil er Angst vor einem Drogenkartell hatte.

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Escadaria de Sélaron

Man fährt zwar nach Lapa, um die Treppe zu sehen, sie befindet sich aber eigentlich im Künstlerviertel Santa Teresa, das auf einem steilen Berg liegt. Den sind wir hoch gelaufen (mein lauthalses Beschweren sorgte zum Amüsieren der Gruppe – die dachten cht ich mache Witze…ts…). Durch unseren kleinen Aufstieg kamen wir so zum Parque das Ruinas, auf den ersten Blick erschloss sich uns nicht so ganz was genau die Ruinen sein sollte, da wir zunächst nur einen Hof betraten in dem eine eine Bühne aufgebaut war, aber man hatte einen super Blick über Rio.

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Der Aufstieg

e mich danach dann auf ins Land der süßen Träume gemacht, denn brasilianisches Bier konnte ich schon langsam nicht mehr sehen…20131019-212550.jpg20131019-212600.jpg

Der Ausblick

Als wir dann aber um die Ecke gegangen sind, ergab der Park der Ruinen auch seinen Sinn. Hier steht das Haus einer berühmten Nachtclubbesitzerin Rios, zumindest hat das Lydia erzählt. Die Ruine ist mit moderner kühler Architektur kombiniert worden und hat mir total gut gefallen. Außerdem hatte man auch hier vom obersten Stockwerk aus eine tolle Aussicht, es hätte nur etwas sonniger sein können.

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Die Aussicht von der Ruine aus

Über eine Brücke gelangt man dann zu einem weiteren Anwesen, dem Museo de Chácara do Céu. Das Haus gehörte einem reichen Industriellen, der auch Kunstliebhaber war und nach seinem Tod sein Haus und seine Kunstsammlung der Öffentlichkeit vermachte, so kann man beides für den Preis von 2 Reals besichtigen. Das haben Georgie und ich dann gleich gemacht. Das Museum ist hübsch gestaltet und toll ist der Garten in dem verschiedene Statuen moderner Art stehen.

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Museo de Chácara do Céu

Mittlerweile hatten die anderen uns auch gesucht und im Museum gefunden, zusammen machten wir uns dann auf den Rückweg und haben an einem kleinen Eckcafé Halt gemacht und durch Zufall eine super gute Pizza gegessen. Respekt an die Brasilianer! Mit der Metro ging es dann wieder zurück, dank Emmas Ortskenntnissen haben wir aber erstmal die Bahn in die falsche Richtung genommen. 🙂 Schön, dass so was nicht nur mir passiert. Den Nachmittag habe ich dann mit Blog schreiben und Lesen verbracht. Die anderen wollten noch ausgehen, ich war aber eigentlich mit Astrid aus Foz do Iguacu verabredet. Irgendwie fühlte ich mich aber nicht so gut und so habe ich dann auch Astrid abgesagt, gelesen und bin früh eingeschlafen. In meinem Zimmer war mittlerweile eine brasilianische Familie eingezogen, 6 Leute, Bruder, 2 Schwestern, Ehemänner und ein Teenager. Mit dem einen Bruder hatte ich mich noch ganz nett auf spanisch unterhalten, aber nachts hörte die Freundschaft dann auf. Wir hatten im Zimmer einen Ventilator, der wenn er an war, mir direkt ins Gesicht geweht hat. Außerdem gab es noch eine Klimaanlage, da ich am Abend alleine im Zimmer war, habe ich die ausgestellt. Nun kam die brasilianische Großfamilie gegen 1 Uhr vom Essen zurück, erstmal Licht an und in Normallautstärke wird sich unterhalten – okay, andere Länder, andere Sitten. Um 5:30 Uhr war dann aber echt der Spaß zu Ende, die eine fing plötzlich an in einer Lautstärke zu reden, die anderen antworten und ich denke, was ist denn da jetzt los?? Das Licht geht an und der Ventilator gleich mit – nee, aber nicht mit mir. Auf Spanisch habe ich dann gesagt, dass der definitiv nicht anbleibt, der war abgesehen vom Wind auch noch richtig laut! Ein Brasilianer (2. Stockbett) meinte dann wir könnten ja tauschen, dann würde mich der Ventilator nicht stören. Recht unfreundlich antwortete ich dann, dass ich nicht tauschen will, sondern schlafen, weil es halb Sechs Uhr morgens ist und sie dann doch einfach die Klimaanlage anmachen sollen!!! Das war nämlich das Grundproblem, denen war zu warm, was ich nicht nachvollziehen konnte, denn es war zu dieser Zeit nicht sonderlich warm in Rio und wenn jemand an Hitze gewöhnt sein müsste, dann doch irgendwie die Brasilianer. Lange Rede, nicht viel Sinn, irgendjemand kam und hat die Klimaanlage angestellt…war mir zu kalt und ich habe mit Jacke geschlafen, vom Lärm mal ganz abgesehen – somit Nacht Nummer 2 mit nicht wirklich erholsamen Schlaf.

Das war dann das Ende der deutsch-brasilianischen Freundschaft…die Familie hat dann nicht mehr so viel mit mir gesprochen, was mir aber auch nur recht war.

Sonntag war es dann endlich sonnig in Rio! Dementsprechend sind Yannis, Emma, Matt und ich nach dem Frühstück auf zum Strand von Ipanema. Bekannt ist Rio ja für seine Strände: Ipanema, Copacabana und Leblon. Ipanema wird sich von verschiedenen Gruppen aufgeteilt, so ist der Posto 9 (Abschnitt 9) Treffpunkt für die Schönen der Stadt und Posto 11 für die Schwulen. Unser Hostel lag sehr nah an der Copacabana, bis Posto 9 in Ipanema sind wir aber mal gute 40 Minuten gelaufen. Sonntags ist die Straße, die am Strand entlangführt für den Verkehr gesperrt und sie war voll mit Skateboardern, Inlinefahrern, Joggern, Touristen und Einheimischen – so wie man sich das vorstellt.

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An der Copacabana

Am Strand von Ipanema angekommen, haben wir für günstige 3 Reals jeder einen klappbaren Stuhl gemietet und lagen in der Sonne. Erst war der Strand noch nicht so voll, das hat sich aber mit der Zeit geändert und um uns rum lagen jede Menge Brasilianer, die verstärkt auf ihren Körper geachtet haben, sprich bodybuilderähnliche Ausmaße hatten. Ich muss leider anmerken, so viele wunderhübsche Mädels in knappen Bikinis habe ich jetzt nicht gesehen… dafür habe ich mir eine Kokosnuss gegönnt und dank Yannis Verhandlungsgeschick (die Südeuropäer) hat sie auch nur 5 anstatt 6 Reals gekostet. Am Strand habe ich auch noch brasilianischen Matee probiert, schmeckte wie Eistee und ein Hühnchensandwich. Im Großen und Ganzen war das ein ein sehr entspanner Strandtag.

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Ipanema

Auf dem Rückweg haben wir noch einmal Halt gemacht für eine Portion Pommes, die leider nicht so richtig gut war, aber naja. Im Hostel angekommen, ging dann das ewige Problem los, keine Dusche frei. Wie gesagt für gut 80-100 Leute gab es nur 5 Duschen! Dass das nicht ausreichend ist, muss ich eigentlich gar nicht erwähnen. Da stellte ich dann auch fest, dass mein Shampoo und meine Spülung weg waren, sehr ärgerlich, weil der Kram hier ja so teuer ist…oh Mann, ich unverbesserlich. Der Typ von der Rezeption war auch nicht unbedingt hilfreich und meinte, wenn ich das gestern vergessen hätte, wäre es ja klar, dass das jetzt weg wäre… nach dem Duschen bin ich dann erstmal in den Supermarkt und habe für 10 € neues Shampoo und Spülung gekauft. Denkt man ja, das geht ganz schnell, nicht in Brasilien, ich hätte in der Zeit, die die Frau brauchte zum Scannen meiner 5 Artikel, mal locker 3 Kunden abgefertigt. Und das ist jetzt keine Arroganz, ich hab ja mal bei minimal (wer sich noch erinnert, das hieß so bevor es REWE wurde) an der Kasse gearbeitet.

Abends wollte ich ja eigentlich wieder langweilig zu Hause bleiben, aber da hatte ich keine Chance. Zu viele junge Menschen, die keine Ausrede gelten ließen, so dass ich dann mit bin. Mittlerweile war auch Jeff (26, Irland) angereist, der unglaublich lustig war, wie ein kleiner verrückter Professor lief und auf zwei Freunde wartete, mit denen er für 6 Monate durch Südamerika reisen wird. Zunächst haben wir im Hostel das günstige Bier getrunken, 3 Reals für eine Kaltweizenschorle, da kann man nichts sagen – mal abgesehen von der Promo 4 zum Preis von 10 Reals! Da Georgie sich mit einem Mädel aus einem anderen Misti Hostel treffen wollte, haben wir uns alle aufgemacht und sind zwei Straßen weiter ins nächste Misti gelaufen (es gibt insgesamt 5 El Misti, weshalb ständig jemand im falschen Hostel anreist). Dort gab es dann für Jeff und mich jeweils 2 Caipis. Insgesamt war die Gruppe echt nett und der Running Gag war, dass wir uns ständig gegenseitig Geld geliehen haben, Rio ist halt teuer, nicht wahr. So habe ich dann auch mal für Jeffs Drinks gesorgt, der ja gerade erst vom Flughafen kam. Mittlerweile setzte bei mir dann doch ein verstärktes Hungergefühl ein und ich war so froh, als Sophie (das andere Mädel) endlich im Hostel war und wir los konnten. Da wir nämlich zu spät waren, ist Sophie zu unserem Hostel gelaufen während wir zu ihrem sind…englische Organisation. Sophie hatte noch ein Mädel im Schlepptau: die Gabi, die lustiger Weise auch aus Belo Horizonte kam, die Stadt, die mein letztes Reiseziel in Südamerika sein würde.

Wir sind dann in ein super Restaurant gegangen, bei dem man so lange Fleisch frisch von einem Metallspieß abgeschnitten bekommt bis man seine kleine Karte, die man vorher erhält von grün auf rot dreht. Dazu gab es ein super Salatbüffet, das aber komplett vernachlässigt wurde, weil andauernd neues Fleisch auf dem Teller lag und zwar wirklich gutes. 57 Reals hat dieses all you can eat gekostet, also knapp 20€. Eigentlich wollte ich dann ja heim, aber ich hatte immer noch keine Chance und da Gabi so ortskundig war, sind wir dann mit zwei Taxis zur Casa Rosada gefahren. Ein Club, der zum Teil unüberdacht ist und komplett in Rosa angeleuchtet wird. Die Preise waren okay, die Leute auch cool, aber die Musik…nee, also die Liveband war mir zu langweilig und der Dancefloor war mir zu südamerikanisch. Um 1 Uhr war der Spaß dort dann auch schon wieder vorbei, keine Ahnung warum der Club so früh zu macht, aber ich war gar nicht so böse drum und dann kam die dritte Nach im Irrenhaus.

Ich hatte ja schon erwähnt, dass noch ein Brasilianer mit im Zimmer war, sein Bett war direkt neben meinem, so dass ich dachte, mein Schwein pfeift als sein Wecker um 5:30 Uhr morgens klingelte – was ja noch geht – aber er fing dann an zu packen!!! Ernsthaft, so was macht man doch vorher, wenn man in einem Mehrbettschlafsaal schläft! Die anderen Brasilianer waren davon dann irgendwann so genervt, dass sie lautstark das Zimmer verlassen haben…wieder eine Nacht in der ich nicht durchschlafen konnte…

So unschön ich das Hostel fand, die Leute waren echt cool und das Frühstück konnte sich auch sehen lassen, das hat mich morgens motiviert aufzustehen. Rio zeigte sich an diesem Tag aber nicht von seiner besten Seite und es regnete in Strömen. Da wir auch noch Montag hatten, konnten wir auch in kein Museum, da saßen wir dann alle. Erwähnen kann ich auch noch, dass das Hostel direkt an dieser 3-spurigen Straße inkl. Tunnel lag sowie einer Baustelle, gemixt mit Regen prasselnd auf Wellblechdach hat man sein eigenes Wort nicht verstanden. Georgie schlug dann irgendwann vor, dass wir bei dem Wetter dann doch eine Favelatour machen könnten. Das habe ich dann mal organisiert und um 11 Uhr mit Favelatours.com.br (Empfehlung aus dem LP) ausgemacht, dass sie uns um 14.00 Uhr abholen. Während ich da so am Organisiern war, kam dann der Rezeptionist und versuchte mir in gebrochenem Englisch beizubringen, dass ich aus meinem Dorm in einen anderen umziehen müsste, weil der Raum gestrichen wird. Ich hatte mich morgens schon gefreut, denn die Großfamilie war abgereist und so war ich alleine im Zimmer. 🙂 Ja, falsch gedacht, ich meinte dann, wann ich umziehen müsste, Antwort „jetzt“. Ich frage mich was passiert wäre, wenn ich nicht im Hostel gewesen wäre, was hätten die denn dann mit meinem Kram gemacht?? Denn während ich meine Sachen von meinem 9-er Dorm in den 14er von Emma und Georgie brachte, kam der Maler schon mit der Farbe rein. Wie auch immer, habe ich durch diesen Umzug einen tragischen Verlust zu vermelden, denn meine blaue Trinkflasche ist bei diesem Umzug verschwunden, ich glaube ja, die Putzfrau hat sie weggeschmissen, weil sie so verloren hinter dem Bett stand. 🙁 Muss ich jetzt ne neue kaufen. Da ich ja in einen billigeren Raum umzog, ging ich davon aus, dass ich die Differenz, die ich zu viel gezahlt hatte, wiederbekomme. Das Mädel von der Rezeption fing doch dann an mit mir darüber zu diskutieren, gegen meine Natur war ich aber mal wirklich der genervte Kunde mit dem Ergebnis, dass ich das Geld doch bekam! Ist ja schlimm, dass man meist nur mit Dreistigkeit weiter kommt…

Ein Besuch in der Favela

Wir waren uns eigentlich alle nicht so einig, ob das so eine tolle Sache mit den Favelatouren ist, denn irgendwie will man sich ja nicht arme Menschen wie im Zoo anschauen. Auch jetzt nach der Tour weiß ich nicht, ob ich es empfehlen würde, evtl. gibt es auch bessere als die mit der wir unterwegs waren, aber in der kurzen Organisationszeit waren das die einzigen, die uns zugesagt hatten. Nun wurden wir auch nicht am Hostel abgeholt, sondern mussten durch diesen Tunnel laufen, um zu einem anderen Hotel zukommen. Vorher waren wir übrigens noch lecker bei einem Mini-Schnellimbiss für asiatische Küche & Sushi Mittag essen. Am Hotel angekommen, hielt kurz darauf der weiße Van und unsere französische Tourleiterin stellte sich vor. Sie hat selbst 2 Jahre in Favelas in Brailisien gelebt und konnte somit immerhin von ihrer eigenen Erfahrung sprechen. Zunächst besuchten wir eine der kleinsten Favelas in Rio: deren Namen ich noch googlen muss.. Interessant ist, dass direkt neben den Ärmsten der Armen die Superreichen in prunkvollen Villen leben.

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Direkt gegenüber der Favela

Ich versuche mal ein wenig die interessanten Infos, die ich aus der Tour mitgenommen habe zusammen zu fassen: als immer mehr Menschen auf der Suche nach Arbeit in die Großstädte Brasiliens zogen, war einfach nicht genug Wohnraum bzw. bezahlbarer Wohnraum vorhanden. Die Menschen wussten sich zu helfen und bauten ihre Häuser am einzig möglichen Ort in Rio de Janeiro: in den Bergen. Das hat zur Folge, dass die Favelas die beste Aussicht über Rio genießen, was man später an den Bildern sehen wird. Das Gesetz in Brasilien zum Thema Grundstücksbesitz ist allerdings recht außergewöhnlich, wenn ein Haus 5 Jahre lang steht, gehört es demjenigen der es erbaut hat inkl. dem Grund und Boden auf dem es steht. Somit kann man die Favelas auch nicht einfach abreißen. Nun gelten Favelas ja allgemein als super gefährlich und da die WM sowie die Olympischen Spiele vor der Tür stehen, versucht Brasilien gerade die Probleme in den Favelas in den Griff zu bekomme. Laut unserem Guide sind Favelas aber weit weniger gefährlich als andere Gegenden in Rios, weil die Leute hier eigentlich recht zufrieden sind. Keiner sagt ihnen was sie tun dürfen und was nicht, es gibt keine Regeln an die man sich halten muss und die meisten Favela-Bewohner verfügen nicht über viel Schulbildung, so dass sie ihr Leben dort nicht hinterfragen. Wie gesagt, dass sind die Infos aus der Tour, ob das so stimmt, ewiß ich nicht zu beurteilen. Uns wurde auch erzählt, dass man nie in einer Favela überfallen werden würde, weil die Leute dort gar nicht mit Wertgegenständen rechnen würden, Diebe würden dort hingehen wo viele Touristen sind. Klingt irgendwie logisch, aber ich denke, sollte jemand mit iPhone durch eine Favela laufen, wird er höchstwahrscheinlich ohne wieder rausgehen…

Vor dem eigentlichen Favelabesuch haben wir noch eine Art Schülerhilfe besucht, die von einem reichen europäischen Pärchen gegründet wurde, dass direkt gegenüber der Favela gewohnt hat – erst vor kurzem sind beide Eheleute gestorben.

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Para ti – Schülerhilfe für Kinder aus der Favela

Dort habe ich dann auch ein Bild käuflich erworben, dass von diesen Kindern gemalt wurde – Geld musste ich mir übrigens von Jeff leihen, da ich vorher Georgie Geld für die Tour geliehen hatte… 🙂 Das wirklich interessante an der Favela war für mich eigentlich die Architektur – unglaublich wie schief man Stockwerke aufeinander bauen kann…

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Ganz neue Architektur

In dieser Favela haben die Straßen sogar Namen, d.h. die Bewohner können Post empfangen. Viel Spaß wünsche ich dem Postboten, denn die Straßen in den Favelas sind super eng und vorallem geht es andauernd hoch und runter, weil in jedes freie Eckchen doch noch ein Haus gequetscht wurde.

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Sich ein Beispiel daran genommen, hat wohl dieser Hund…

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Ob das bequem ist?

Obwohl die Menschen hier arm sind, versuchen manche doch wirklich erfolgreich ihr Häuschen zu schmücken.

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Insgesamt hatte ich einen recht positiven Eindruck von dieser ersten Favela, wenn ich das so sagen darf. Die Leute dort haben uns alle recht freundlich gegrüßt und es war auch kein Problem Fotos zu machen, man brauchte um nichts Angst haben. Was mir an unserer Tour nich so gefiel, dass wir öfters im Van saßen. Wir sind dann nämlich zur größten Favela Brasiliens gefahren worden: Rocinha. Angeblich wohnen hier über 250.000 Menschen und hier gibt es keine Straßennamen, man muss in einen nahegelegenen Bäcker, Flipflopladen, Kiosk, was immer, um dort seine Post abzuholen.

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Rocinha

Auch hier kam uns jetzt nicht die schlimmste Armut entgegen, ich hatte mehr den Eindruck eines geschäftigen, wenn auch echt dreckigen Stadtviertels. Mit dem Van ging es dann den Berg hoch tiefer in die Favela hinein und nachdem wir eine Autowerkstatt durchquert hatten, konnten wir diesen Ausblick genießen.

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Riesig, oder?

Das Wetter war halt nicht so schön, aber ich war trotzdem echt beeindruckt. Nachdem ich fast meine Kamera vom Balkon hätte gleiten lassen (danke an Jeff, der hat sie aufgefangen!), sind wir dann wieder mit dem Van ein Stück weiter hoch gefahren und hatten die Möglichkeit noch mehr Arbeiten von Künstlern aus der Favela käuflich zu erwerben. Aber wir hatten auch einen echt guten zweiten Ausblick von dort, hat schon eine gewisse Ironie, dass die Leute mit dem geringsten Einkommen den besten Blick über die Stadt haben:

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Und damit endete unsere 2-stündige Tour zum Preis von 75 Reals, wir wurden an der Copacabana rausgelassen und sind zurück zum Hostel gelaufen. Montag Abend hatte Yannis dann die Idee Steaks zu braten, das war auch eigentlich ne super Idee bis darauf, dass wir bis 21.30 Uhr die Küche nicht benutzen konnten, weil dort das Hostelessen zubereitet wurde! Somit gab es unser Essen erst gegen 22 Uhr und ich war schon leicht gereizt und das dann für ca. 6 Minuten Genuss…naja ich habe mich danach dann auf ins Land der süßen Träume gemacht, denn brasilianisches Bier konnte ich schon langsam nicht mehr sehen…

Foz do Iguacu: die brasilianische Seite der Iguazú-Wasserfälle

Leider war meine letzte Nacht in Argentinien überhaupt nicht erholsam, ich hatte tierische Kopfschmerzen und habe kaum geschlafen. Immerhin war die Dusche morgens frei als ich sie brauchte. Super motiviert habe ich mich dann zum Frühstück bewegt, das übrigens echt gut war. Packen musste ich auch noch, aber Check Out war zum Glück erst um 11.00 Uhr. Arthur hat sich an diesem Tag die brasilianische Seite der Wasserfälle angeschaut und Ash wusste noch nicht ganz genau wie seine Pläne aussahen. Ich hatte aber schon entschieden, dass ich mit diesem Kopf mir gar nichts anschauen werde und nur die Grenze nach Brasilien überqueren werde. Lustiger Weise habe ich dann am Busterminal Arhur wiedergetroffen und wir haben uns noch mal verabschiedet. Und jetzt kommt der Hammer, mein Bus über die Grenze hat nur 8 Pesos gekostet! Ich dachte ja erst, ich hätte den jungen Mann von der Rezeption falsch verstanden, aber nein der Bus war wirklich so günstig. Überhaupt nicht günstig ist, dass Busse in Brasilien Drehkreuze hinter dem Fahrer haben. Man bezahlt entweder bei ihm und darf dann versuchen sich mit seinem gesamten Gepäck durchzuzwängen oder es sitzt eine Frau neben dem Drehkreuz und man zahlt bei ihr. Äußerst merkwürdiges System…

Die Einreise nach Brasilien war dann relativ einfach. Man fährt mit dem Bus bis zur argentinischen Grenze und lässt sich dort den Ausreisestempel geben, als nächstes hält man dann an der brasilianischen Einreisebehörde und bekomme ein neues Busticket, denn der alte Bus fährt ohne einen weiter. Gut, dass wir mir das einer gesagt hat, ich wollte schon meinen großen Rucksack im Bus lassen, weil ich so unmotiviert war ihn zu tragen…ja, braucht keiner was sagen, war mir eine Lehre ohne das was passiert ist. Die Brasilianer haben mir dann ein 90 Tage Visum gegeben und nach 10 Minuten warten kam dann der nächste Bus, der mich wieder mitgenommen hat.

Ich hatte morgens noch schnell ein Hostel in Foz do Iguacu gebucht und war heilfroh als sich herausstellte, dass es das Hostel war, das nur 100 Meter vom Busterminal entfernt war. Denn ich hatte nur Pesos und konnte weit und breit keinen Geldautomaten finden. So bin ich dann zum Hostel Iguassu Guest House gelaufen und war so froh als ich endlich meinen Rucksack ablegen konnte. Das Hostel war nicht gerade günstig, aber dafür super schön, mit Pool und auch die Zimmer haben mich eher an ein Hotel anstatt ein Hostel erinnert. Da mein Zimmer aber noch nich bezugsfertig war, bin ich erstmal in den Supermarkt, um dort Geld abzuheben. Im Gegensatz zu Argentinien hat das auch mal problemlos geklappt, so dass ich gleich mal einkaufen gegangen bin. Von den Preisen her fand ich Brasilien ja fast günstiger als Argentinien, zumindest was Lebensmittel anging. Nachmittags habe ich mich dann einfach an den Pool gelegt und nichts getan bis ich mir abends meinen Salat gemacht habe und Astrid (30, Deutschland) kennen gelernt habe. Wir waren zusammen im Zimmer und haben dann gleich ausgemacht am nächsten Tag zusammen die brasilianische Seite der Wasserfälle zu besuchen.

Kurze Geschichte zur Insektenbekämpfung zwischendurch

Und dann passierte das wovor ich mich ja mit am meisten fürchte: ich alleine im Zimmer mit Ungeziefer. ARGH!! Astrid war gerade duschen und ich am Dexter schauen als gradlinig durch das Fenster eine RIESENKAKERLAKE geflogen kam. Ja, die können fliegen, ich habe es gegoogelt! Das Vieh war riesig, mind. 15 Zentimer mit Fühler, da könnt ihr Astrid fragen, ich übertreibe nicht. Gut, dachte ich was machst du jetzt. Das Vieh lief unbeirrt auf dem Spiegel auf und ab und betrachtete sich selbst. Todesmutig habe ich mir mein weißes Bettlaken über geschmissen (Anmerkung: bin irgendwie davon ausgegangen, dann sieht mich die Kakerlake nicht), bin zu meinem Rucksack gekrochen und habe mein Deet-Spray rausgeholt. Mann, hat mich das Überwindung gekostet, das Vieh anzusprühen. Leider nicht mit gewünschtem Erfolg, denn es hat sich einfach hinter dem Fernseher versteckt, um dann hinterlistig auf mein Bett zu fliegen und von dort zur Klimaanlage über Astrids Bett. In dem Moment kam Astrid rein und ich habe sie erstmal mit einem lauten Schrei begrüßt. Kurz habe ich ihr die Sitaution geschildert und da standen wir beide nun. Als das Drecksding wieder rausgekrochen kam, fand auch Astrid, dass wir das Zimmer nicht teilen können und hat den Rezeptionisten geholt. Zum Glück hatte an dem Abend keine Frau Nachtdienst…er kam dann und wie es so ist, das Vieh war unauffindbar. Die Klimaanlage wurde geschüttelt, aber es tat sich nichts. Lapidar meinte er, wenn sie wiederkommt, ruft mich. Hmm…gesagt, getan, er war gerade aus der Tür, da krabbelt dieses widerliche Ding wieder hervor und wir fangen beide an zu schreien. Da brauchten wir ihn gar nicht holen, er hatte uns gehört und kam wieder zum Zimmer rein und war selbst ganz schön erstaunt, als er sah wie groß das Ding war. Ich musste dann leider das Zimmer verlassen, die Nerven. Dem heiligen Spaghettimonster sei Dank hat er das Vieh dann mit einem Handtuch gepackt und das Klo runtergespült!! Was eine Erfahrung!!! Danach war ich heilfroh nicht im Bad übernachten zu müssen, denn mit dem Ding im Zimmer hätte ich da sicherlich nicht geschlafen. Aber so konnten wir dann doch irgendwann beruhigt einschlafen…

Am nächsten Morgen standen Astrid und ich dann relativ zeitig auf und haben uns sehr nett am Frühstückstisch mit einem deutschen Pärchen und einem Brasilianer unterhalten. Generell reisen Brasilianer recht viel, zumindest habe ich einige davon getroffen. Wir sind dann zur Busstation gelaufen und da man über Brasilien ja nicht nur gutes hört, haben wir beide nur ausreichend viel Geld mitgenommen. Das Terminal war ja bei uns um die Ecke und wir konnten sogar noch einen Bus anhalten, der uns knapp einen Euro gekostet hat. So konnte ich auch gleich sehen wo der Flughafen war, denn der liegt auf dem Weg zum Nationalpark und von hier ging am nächsten Tag mein Flug nach Rio de Janeiro.

Uns wurde schon beim Frühstück berichtet, dass es wohl regnen sollte, es sah aber gar nicht danach aus, so dass ich keine Regenjacke mitgenommen hatte. Der Nationalpark Iguacu kostet, glaube ich, um die 40 Reals, also ca. 13 €. 1 € sind 3 Reals, wieder ein neuer Umrechnungskurs… im Gegensatz zum argentinischen Nationalpark kommt man von der brasilianischen Seite erstmal nicht so nah an die Wasserfälle. Deswegen wird auch eigentlich empfohlen erst die brasilianische Seite für einen Überblick zu besuchen und dann die argentinische, die allgemein als die bessere gehandelt wird. Außerdem fährt hier kein Zug, sondern ein Bus auf einer aspahltierten Straße durch den Park. Ausgestiegen sind wir am Path of The Falls Stop, dort steht mitten im Park ein Hotel.

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Von dort ging es dann los und wir sind einen kleinen Weg runtergelaufen und hatten den ersten Blick auf die Wasserfälle.

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Der erste Blick von der brasilianischen Seite

Da es auch noch die Möglichkeit gab ein wenig durch die Vegetation des Parkes zu laufen, haben wir das auch gemacht und kamen an einer Art Kletterpark raus, der aber bis auf uns und zwei Angestellte komplett leer war.

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Kletterpark im Nationalpark Iguacu

Weil es dort nicht so spannend war, sind wir wieder zurück und weiter den Weg entlang der Wasserfälle gelaufen. Dabei hat sich doch einer dieser Nasenbären daran versucht in meine Tasche zu klettern, als ich hochkonzentriert versuchte ein Foto von den Wasserfällen zu machen! Astrid konnte mich aber warnen, so dass ihm das nicht gelang!

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Der Übeltäter

Ansonsten kann ich jetzt gar nicht viel erzählen, außer dass die Wasserfälle auch von der brasilianischen Seite einfach atemberaubend sind und ich jedem zustimme der sagt, dass man beide Seiten gesehen haben muss! Allerdings war es ab und zu recht nass und um das zu veranschaulichen, zeige ich einfach mal die Bilder.

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Man bemerke die Farbveränderung im Himmel anhand der Fotos…

Langsam fing es dann doch schon an sich zuzuziehen, aber wir sind tapfer weiter bis zum so genannten Naipi Square, das ist eine Aussichtsplattform mit Fahrstuhl, so dass man die Wasserfälle von 3 verschiedenen Ebenen besichtigen kann.

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Die erste Ebene und der Fahrstuhl

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Ich bitte um Beachtung der Hinweise in Englisch

Nimmt man den Fahrstuhl nach oben, ist man wirklich ganz nah an den Wasserfällen und kann von dort aus weiter zum Ende des Parkes laufen, wo es Restaurants und eine weitere Bushaltestelle gibt.

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Am Naipi Square

Wir haben dann den Fahrstuhl wieder nach unten genommen, denn wie auf der argentinischen Seite gibt es eine Plattform, die an eine Stelle führt an der man garantiert super nass wird. Astrid ist da voller Freude mit ihrer Regenjacke reingelaufen, ich habe (da ohne Regenbekleidung) freudig meinen Proviant verzehrt, denn ich am Vortag vorausschauend zubereitet hatte. Langsam fing es dann auch an zu regnen, so dass wir noch mal den Fahrstuhl nahmen – und natürlich wieder dafür anstanden – um zu den Restaurants zu gehen. Der Plan war einen Kaffee zu trinken und abzuwarten, wie sich das Wetter entwickelt. Allerdings wurde das nicht wirklich besser und mir war kalt, so dass wir uns dazu entschlossen in den neben den Park liegenden Vogelpark zu gehen. Eigentlich wollten wir noch einen 9 Kilometer langen Weg durch den Dschungel laufen, aber bei strömendem Regen war da die Motivation nicht so vorhanden.

Zum Glück sind die Brasilianier geschäftstüchtig und vor dem Park hat eine Frau Regencaps verkauft, habe ich doch gleich mal eines käuflich erworben, schick, nicht?

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Der Vogelpark war total schön, allerdings tatata unüberdacht, so dass wir wieder durch den Regen gelaufen sind. Man kann so einiges an Vögelchen bestaunen und was richtig gut war, dass man in manche Gehege reingehen konnte und die Vögel da nur so rumsaßen und den Regen wohl genau so doof fanden wie wir…

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Selbstbeherrschung im Regen

Total süß war der kleine Tukan, der auf der Geländerstange hin und her gehüpft ist, als würde er Skifahren. 🙂 Da ich leider versucht habe meine Kamera nicht nass zu machen, sind die Fotos alle etwas unscharf, aber der Vogel ist trotzdem süß!!

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Möchte bitte so einen zum Geburtstag haben!

Ich gebe es zu, wir sind dann etwas durch den Park gehetzt, weil das Wetter einfach nicht besser wurde. Am Ende gab es aber noch eine Überraschung, da konnte man nämlich ein Foto mit einem Ara machen, der sich ganz brav auf den Arm gesetzt hat.

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Mit dem Bus sind wir dann nach etwas Warten vom Nationalpark wieder zurück gefahren. Dabei sind wir leider zu früh ausgestiegen, weil ich dachte, dass der Supermarkt den Astrid sah, der direkt an unserem Hostel gewesen wäre. Da wir beide ja nicht wirklich viel Geld dabei hatten, dachten wir, okay dann laufen wir halt. Beim Blick auf die Karte stellte sich aber heraus, das ist einmal durch die Stadt laufen. Zum Glück hatte ich noch genau das Geld für zwei Busfahrten dabei, so dass wir grad in den nächsten Bus eingestiegen und dann dieses Mal auch richtig ausgestiegen sind. Ich bin dann in den Supermarkt um noch mal Kleinigkeiten fürs Abendessen einzukaufen und nachdem Astrid und ich gegessen hatten, haben wir uns noch ein Bier am Pool gegönnt. Am nächsten Tag ist Astrid sich dann die argentinische Seite anschauen gegangen und ich habe fertig gepackt und bin mit dem Bus zum Flughafen.

Und das System habe ich dann wirklich nicht verstanden: das Drehkreuz im Bus ist ja da, damit niemand einfach einsteigt ohne zu bezahlen. Nun hielt der Bus ca. 4 Minuten mit offener hinterer Tür am Terminal, so dass alle inkl. mir einsteigen konnten ohne zu zahlen. Als ich dann kurz vorm Flughafen den Versuch unternommen hatte bei der Dame am Drehkreuz zu zahlen, hat sie mir irgendwas auf portugiesisch gesagt, was ich nicht verstanden habe, aber sie wollte in keinem Fall mein Geld?!?! So bin ich dann kostenlos zum Flughafen gekommen, auch nicht schlecht. Im Moment ist ja ganz Brasilien eine Baustelle wegen der WM und den Olympischen Spielen, so auch der Flughafen in Iguacu. Und da muss ich mich mal beschweren: kein freies WiFi in brasilianischen Flughäfen!!! Böser Nachteil, Brasilien… Mein Flieger ging pünktlich und so flog ich dann mit TAM knapp zwei Stunden zu meinem nächsten Ziel Rio de Janeiro.