Pakse: hier wollt ich hin, aber irgendwie ging es sich nicht so aus…

Mit Verspätung holte mich das Tuk Tuk ab und brachte mich zum Busbahnhof von Tha Khaek. Der Blick auf den Bus, ließ Zweifel aufkommen: schafft er die 6 Stunden Fahrt? Bleibt mein Rucksack im von Rost zerfressenen Stauraum?

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Vor dem Bus habe ich zwei Österreicherinnen kennen gelernt, die ich auf meiner restlichen Reise in Laos immer wieder sehen sollte und das ganz ohne ihre Namen zu kennen – bis heute. 🙂 Auch auf dieser Busfahrt dachte ich wehmütig an die bequemen Sitze der Busse in Südamerika. Wenigstens gab’s hübsche bunte Lichten im Bus, die man leider nich wirklich im Foto sieht. Ein rotes is da, wer findet’s? 🙂

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Die Beinfreiheit wurde zusätzlich noch dadurch beschränkt, dass der gesamte Boden zentimeterhoch mit diesem Zeug voll lag!

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Keine Ahnung was da drin is, wenn was drin is

Anfangs saß ein netter Italiener neben mir mit dem ich mich unterhalten habe, auch um die lautstark schallenden Karaokegesänge, die aus dem Fernseher kamen, zu verdrängen. Nach 2 Stunden machten wir einen Stopp in Savannakhet, wo der Italiener mit seinen zwei Freunden ausstieg. Wir hatten dort einen längeren Aufenthalt und neue Passagiere stiegen zu. Im Bus war dafür eigentlich gar kein Platz, aber scheinbar wurde aus diesem Grund der Plastikstuhl entwickelt. Wir saßen zwischenzeitlich zu sechst in einer Reihe, neben mir ein Laote, im Gang saß eine Laotin auf einem Plastikstuhl mit ihrem Baby und zwischen meinem Sitznachbarn und der Laotin hatte sich noch ein Herr gequetscht + die zwei Laoten auf den anderen beiden Sitzen neben dem Gang. Es war nicht bequem! Mit einer Verspätung hatte ich schon gerechnet, aber ich dachte, dass wir so gegen 17 Uhr in Pakse ankommen müssten. Zwei Stunden vor Ankunft wurden die Karaokevideos durch einen dermaßen schlechten Film ersetzt, dass mir fast die Videos lieber gewesen wären – aber nur fast. Wir erreichten Pakse gegen 19 Uhr…wenn ich mich recht erinnere, also 2,5 Stunden Verspätung. Wobei Pakse erreichen schon zu viel gesagt wäre, der Bus hielt aufeinmal mitten auf der Straße und alle Touristen wurden in ein Tuk Tuk verfrachtet, dass uns ins Zentrum von Pakse brachte, dafür zahlten wir noch mal einen Euro.

Fast alle Touristen stiegen im selben Hotel ab, dem Lankham Hotel. Dieses befindet sich an der Hauptstraße Nummer 13, die aktuell eine komplette Baustelle ist. Über schmale Holzbrücken mussten wir über einen Graben balancieren, um zu unserem Hotel zu gelangen. Leider war ich nicht mehr in der Lage davon Fotos zu machen. Top vorbereitet wie ich bin, hatte ich mein Zimmer vorab online gebucht (die Sucherei in Tha Khaek hatte mir echt gereicht!), was zur Folge hatte, dass ich ein relativ teures Zimmer hatte, dafür frisch renoviert und mit Fernseher.

Direkt gegenüber des Hotels war der erste „Supermarkt“ den ich in Laos gesehen habe. Dort musste ich auch gleich einen neuen Rasier plus Klingen kaufen, da ich meinen in Tha Khaek hatte liegen lassen. Gillette Venus gibts hier übrigens nicht, dafür Gillette Rasierer für Männer für 1,60€ und 4 Klingen für 1,70€! Im Jasmin Restaurant neben dem Supermarkt hatte ich zusamen mit einem französischen Pärchen, das ich aus dem Tuk Tuk kannte ein indisches und sehr günstiges Abendessen. Nach dem Tag wollten wir aber alle nur noch ins Bett und da ging es auch hin.

Eigentlich kam ich nur nach Pakse, um mir einen Tempel in einem nahegelegenen Städtchen anzuschauen, den Wat Champasak. Man kann sich hier zwar auch noch das Bolaven Plateau anschauen, aber ich hatte keine Lust mehr auf weitere Rollertouren. Tja, so schnell muss man sich umentscheiden, denn da der öffentliche Nahverkehr mich nach Champasak hingebracht, aber nicht zurückgebracht hätte, mietete ich mir am nächsten Tag wieder einen Roller. Riesenspaß, denn ich musste erst um die Baustelle herum, auf die Baustelle wieder drauf und somit durch Staub und Wassersprenkler (wohl gegen den Staub) fahren. Im Delta Café, das vom Lonely Planet wärmestens empfohlen wird, hatte ich ein Frühstück, das okay war, aber womit sich die Beschreibung im LP rechtfertigen lässt, weiß ich nicht.

Voller Motivation und mit einer kleinen Karte machte ich mich auf den Weg… immer weiter und weiter…aber ich fand diesen blöden Ort Champasak einfach nicht! Ich fragte an mehreren Tankstellen nach, aber die Laoten sprechen in diesem Teil des Landes einfach kein Englisch, sie zeigten mir aber immer an, dass ich weiter geradeaus fahren sollte. Das machte ich so lange bis mir jemand zeigte, dass ich wieder zurück fahren müsste. Oh Mann.

Also, wieder zurück…von dem Tag gibt es genau 2 Bilder, die jetzt teilweise folgen. 🙂

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Auf einmal sah ich ein Hinweisschild „zum Tempel 17 Kilomter“, super dacht ich, schaff ich es doch noch bevor er zumacht. Nach 4 Kilomtern stand ich auf einmal an einem sehr hübschen See.

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Eine Frau kam aufgeregt auf mich zu und rief „Champasak“, da sie einfach ans Seeufer lief, folgte ich ihr meinen Roller schiebend. Dort war ein sehr großes Floß, das wohl nach Champasak übersetzte. Die wollten allerdings 7 Euro von mir für die einfache Fahrt, da hatte ich keine Lust mehr und bin vom Floß wieder runter. Dabei wäre der Roller fast einen Meter tief von der Rampe gefallen. Ich hakte den Tempel dann ab, was mich ungemein geärgert hat, da es das erste Mal war (mein ich zumindest), dass ich etwas nicht gefunden habe auf dieser Reise! Egal, es ging zurück über die verstaubte Hauptstraße. Zuvor gönnte ich mir noch eine Massage, die war aber nich soo dolle, nun ja es folgte ein frühes Abendessen, wieder im Jasmin Restaurant, und danach machte ich es mir in meinem Hotelzimmer bequem.

Irgendwann plagte ich aber doch der Hunger…zwei Mahlzeiten am Tag sind einfach 1-2 zu wenig. So machte ich mich auf und suchte nach einem dieser kleinen Sandwichstände, die es im Norden Laos überall gab. Dabei kam ich an einem weiteren indischen Restaurant vorbei, wo mich eine Argentinierin ansprach und mir das Restaurant empfahl. Ich hatte ja schon indisch und wollte somit weitersuchen, sie meinte, wenn ich nichts finden würde, könnte ich ja auf ein Bier zurück kommen. Sie half mir noch ein Restaurant im LP ausfindig zu machen und ich fand es sogar, aber auch dort sprach mich nichts von der Karte an.

Somit lief ich zurück zu den zwei Argentinierinnen (leider fallen mir die Namen grad nicht ein…). Die Gruppe hatte sich mittlerweile um zwei Amerikanerinnen (Hannah und Annabel) und eine Französin vergrößert. Ich nahm Platz und super spontan hatten wir einen total lustigen Abend in diesem Restaurant. Somit hatte ich kein Abendessen, außer wieder mal Beerlao. Auch hier schließen Restaurants sehr früh, so dass wir mit unseren to go gekauften Bieren zum Hotel der anderen liefen und uns davor niederließen. Begleitet wurden wir den gesamten Weg von einem armen kleinen Hund, der hinkte und den wir alle sofort adoptierten (zumindest für die paar Stunden). Da mein Hotel um 24 Uhr die Pforten schließt, musste ich mich auch kurz vor 12 von der Gruppe verabschieden und freute mich mal wieder wie auf Reisen jeder Tag, jeder Abend ganz anders verlaufen kann als man es sich vorher gedacht hatte. 🙂

Sorry an dieser Stelle, dass es heute nur Textwüste gab, ich verspreche beim nächsten Artikel gibt es wieder mehr Bildchen.

Tha Khaek: hier wollt ich eigentlich gar nicht hin?!

Dass die Busse in Laos alt sind, hatte ich ja schon gelesen, damit kann man durchaus leben. Nebst des Alters war aber auch der Platz der einem einzelnen Passagieren zugesprochen wurde für europäische Größen unangemessen, nun gut wir sind ja nicht in Europa. Sehr vertrauenserweckend war der Riesenriss, der sich über die Fensterfront zog und mit einer Art Teer geklebt wurde, ich wartete nur auf den Moment in dem das Fenster schlussendlich durch die Erschütterungen beim Überfahren der schlechten Straßen brach.

Wir waren noch nicht einmal losgefahren, da wusste ich: ein kaputtes Fenster ist mein letztes Problem in diesem Bus. Der wahre Feind: KARAOKE Videos! Dieser Bus hatte wirklich nichts an Sonderausstattung zu bieten aber einen LCD Fernseher auf dem schon vor Abfahrt Videos gezeigt wurden inkl. Gesang – Horror.

1. Hört sich für mich jedes Lied gleich an, was heißt man hört für 5 Stundenn ein langes Lied.

2. Es ist in jedem Video die selbe Story: 2 Frauen und ein Mann, der sich entscheiden muss, natürlich tut er das jedes Mal falsch.

3. Woher ich das weiß, obwohl ich gar kein Thai spreche? Die Emotionen kann man dank der 1A Schauspielleistungen der Akteure auch als Europäer ohne Sprachkenntnisse verstehen.

Damit nicht genug, nach den schlecht produzierten Karaokevideos kamen Videos mit Gesang, der Qualität nach zu Urteilen Privatvideos der Busfahrer, denn es waren zufällig aufgenommene Menschen bei Festivals, Tanzveranstaltungen whatever… es hat genervt. Konnte meine Musik gar nicht so laut hören, wie ich die Lautsprecher (nix funktioniert hier, aber die Lautsprecher im 290 Jahre alten Bus die bringen noch maximale Lautstärke rüber!) ausblenden wollte. Hach ja, man entschuldige den langen Artikel über die Busfahrt, aber das musste ich kund tun. 🙂

Immerhin kamen wir pünktlich in Tha Khaek an. Da es in Laos fast nix zum vorher online buchen gibt, bin ich einfach davon ausgegangen, dass da eh niemand hin will und ein freies Zimmer kein Problem sein würde. Hmm…das Ganze endete in einer 2stündigen Suche inkl. vollem Gepäck mit zwei netten Finninen. Am Ende fanden wir ein Hotel 15 Minuten entfernt vom Stadtzentrum, aber das war uns egal, der gesamte Ort war ausgebucht! Was ich nicht wusste, viele kommen hierher, leihen sich ein Motorrad und fahren den Loop: 3-4 Tage von Tha Khaek nach Tha Khaek mit Stopps an verschiedenen Höhlen und. Übernachtungen.

Wir checkten schnell ein und fuhren mit unserem Tuk Tuk Fahrer, der uns schon hingefahren hatte und freundlicher Weise gewartet hatte, wieder zurück in die Stadt zum Essen. Nach Essen und einem Bier ging es zurück zum Hotel (wieder mit dem selben Tuk Tuk Fahrer). Im Hotel googelte ich dann mal so wie ich denn von Tha Khaek zum Konglor Cave kommen würde: Antwort 4 Stunden einfache Fahrt mit 3 verschiedenen Bussen – ups… schon im Bus beschlich mich die Ahnung, dass ich mich evtl. „verbucht“ hatte. Ich war so müde, dass ich das nachdenken über dieses Problem auf den nächsten Tag verschob und selig einschlief.

Früh stand ich am nächsten Tag auf, klopfte bei den Finninen (de wollten sich evtl. anschließen, schliefen aber lieber weiter) und nahm ein Tuk Tuk ins Zentrum. Bei einem der Motorradverleiher fragte ich wie lange ich mit dem Roller zum Cave brauchen würde: 4 Stunden! Okay, aber ich war nur deshalb hier im Zentrum von Laos, um diese doofe Höhle zu sehen. Spontan entschied ich: das klappt! Ich buchte meinen Bus um, der eigentlich am nächsten Tag gehen sollte, war zum Glück kein Problem, mietete den Roller (und was für einen hübschen!) für 2 Tage und checkte im Hotel aus. Da ich für 2 Nächte bezahlt hatte und mein Bus zwei Tage später ging, versuchte ich dem Mädel hinter der Rezeption beizubringen, dass ich heute auschecken würde, um dann morgen wieder zukommen – die Gute sprach KEIN WORT Englisch, ich musste es ihr am Ende irgendwie aufmalen was ich meinte. Mit einer gewissen Unsicherheit, ob mein Zimmer morgen noch verfügbar wäre, verließ ich das Hotel mit meinem neuen tollen fahrbarenn Untersatz:

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Ich bekam eine Karte vom Rollerverleih, die sehr einfach gehalten war. Es gibt hier aber eh nur eine geradeausführende asphaltierte Straße, so dass ich mich nicht groß verfahren konnte. Kurz vorm Verzweifeln war ich aber an der einzigen Kreuzung raus aus Tha Khaek, da einfach niemand englisch sprach und ich nicht wusste, ob ich ihn die richtige Richtung abbiegen würde. War aber alles gut, 1A Orientierungssinn! 🙂 Muss ich ja fast selbst lachen!

115 Kilometer waren es bis zur nächsten Abbiegung, alter Schwede, aber die Fahrt brachte eine schöne Landschaft mit sich.

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Immer geradeaus

Tatsächlich fand ich das Städtchen in dem ich nach rechts abbiegen musste und noch einmal 45 Kilometer vor mir hatte. Dieses Mal aber nicht geradeaus, sondern serpentinenartig durch die hohen Berge Laos.

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Nicht jeder konnte das mit den Kurven so dolle, wie man am umgefallenen Laster erkennen kann. Nach 3 Stunden war ich endlich in Ban Khoun Kham angekommen, der Ort in dem ich eigentlich direkt von Vientiane aus landen wollte, gibt nämlich Busse hierher. Ich suchte mir ein Guesthouse und für 8€ hatte ich mein eigenes Zimmer mit TV und warmer Dusche.

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Meine Bleibe für die Nacht

Schnell stillte ich meinen Hunger in einem kleinen Restaurant mit gebratenen Nudeln und kämpfte ich durch die nächsten 45 Kilometer Straße bis zur Höhle. Echt witzig, wie hier Städte entstehen zu scheinen, es gibt eine asphaltierte Straße und an deren beiden Seiten bauen die Menschen Häuser und so ists irgendwann ein Ort. So kann man sich wenigstens nicht verfahren.

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Impressionen vom Weg

Tatsche: irgendwann war ich angekommen! Zahlte 5.000 Kip für mein Motorradl und mich und fuhr durch ein Stückerl Wald zur Höhle – dem Konglor Cave – der Lonely Planet schreibt Kong Lo, aber die Schilder endeten überall mit „r“, also übernehm ich die Schreibweise.

Diese Höhle ist wohl einzigartig in Südostasien: 7,5 Kilometer lang, teilweise bis zu 100 Meter hoch und gefüllt mit Wasser! Mit einem Holzboot schipperte man zwei Stunden durch die Höhle und wieder zurück. Ich zahlte die 11€ fürs Boot und folgte meinem Kapitän über Sand und Stein in die Höhle.

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Konglor Cave Eingang

Man bekommt sogar eine Rettungsweste sowie eine Taschenlampe mit, so dass man im Dunkeln auch was sehen kann. Die Höhle war echt toll! Zum Teil gruselig, zum Teil sehr schön. Gruselig, wenn man nichts sehen konnte außer Schatten von Steinen und die Spiegelungen der Felsen im Wasser, schön, wenn sie beleuchtet war.

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Nach 10 Minuten musste man das Boot nämlich schon wieder verlassen und konnte durch den beleuchteten Teil der Höhle laufen. Trotz der langen Dauer des Bootsausfluges wird einem nicht langweilig, es kommt immer wieder vor, dass man aussteigen muss, weil das Wasser so seicht ist und das Boot stecken bleibt.

Vom Rest des Trips in der Höhle gibts keine Bilder, das macht mit meiner Kamera leider keinen Sinn, aber die Bootsfahrt führt einen raus aus dem Cave und man befindet sich wieder inmitten der Berge.

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Wir fuhren zu einem kleinen Dorf, das hinter der Höhle liegt. Wo man selbstverständlich auch ein Beerlao käuflich erwerben kann. Nach dem kurzen Stopp ging es zurück vorbei an Kühen, die auf Sandbänken liegen und den ganzen Weg durch die Höhle zurück.

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Es gibt eine Stelle in der Höhle an der ich Passagiere von anderen Booten aussteigen sah, weil das Boot über eine kleine Stromschnelle musste, so wurden sie nicht nass. Nicht so bei mir, wir sind da volle Kanne drüber gebrettert, was zur Folge hatte, dass bis auf meinen Oberkörper alles nass wurde.

Nun gut, durch die 1-stündige Fahrt auf dem Roller zurück, war auch fast alles wieder trocken als ich in meinem Guesthouse ankam. Ich beeilte mich bei der Rückfahrt, denn ich wollte wirklich nicht im Dunkeln auf laotischen Straßen unterwegs sein, alle naselang kreuzen Kühe und Hühner deine Wege!

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Auf dem Rückweg

Ich zog mir trockene Sachen an und ass in einer kleinen Bäckerei mit angeschlossenem Restaurant zu Abend, richtig gute Nudeln gabs da. Anschließend verbrachte ich den Abend mit meiner Photoshop App, denn WLAN gabs in meiner Unterkunft nicht. So hatte ich aber mal Zeit und kenie Ablenkung mir mehr über Myanmar durchzulesen, was auch nicht schlecht war.

Morgens um 7 Uhr wurde ich von schreienden Engländern geweckt, die auch Gäste des Hotels warens, da habe ich mich mal lautstark auf Englisch beschwert, half auch. Frühstück ließ ich ausfallen und machte mich auf meinen 3-stündigen Rückweg. In Tha Khaek angekommen, konnte ich tatsächlich ohne Probleme im Hotel wieder einchecken! 🙂

In meinem Stammrestaurant (ich ass nur dort) gab es ein gutes Frühstück und ich vergammelte den Nachmittag. Finde ich aber auch berechtigt nach ast 400 Kilometern auf einem Roller in ein wenig mehr als 24 Stunden. Zurück im Hotel fand ich HBO im Fernsehen und sah mir nen echt krassen FIlm an Number 13 – hoffe so was gibts nicht in echt (will ja jetzt hier nicht alles verraten, falls einer den Film noch sehen möchte). Abends fuhr ich mit meinem Roller wieder ins Restaurant und wen traff ich dort wieder? Bert und Joke! 🙂 die Beiden hatte ich schon am 1. Abend kurz in Tha Khaek gesprochen, aber da war ich noch auf Zimmersuche und sozusagen im Stress.

Bert & ich, Joke & ich

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Diese Bilder entstanden übrigens nur, da meine Kamera sich an diesem Tag von mir verabschiedet hatte. Irgendwie wollte ich sie zu schnell zurück in die Kameratasche stecken, was dem noch ausgefahrenen Objektiv nicht so gefiel und seitdem ging sie nicht mehr Objektivfehler. 🙁 joke hat sie aber repariert und so machten wir die zwei Bilder. Der Abend war cool, aber nicht zu lang. Am nächsten Morgen gab ich meinen Roller ab, frühstückte und wartete auf meine Abholung am Hotel, um meinen Bus nach Pakse zu bekommen.

Vientiane: die kleinste Hauptstadt der Welt

Die Fahrt nach Vientiane sollte 3 Stunden dauern, aber es waren am Ende gute 4, wie immer. Dauert halt bis man alle Touristen eingesammelt hat, nicht wahr. In Vientiane angekommen nahm ich mir ein Tuk Tuk und der Fahrer hat mich mal schön vera…, der ist nen Riesenumweg gefahren, um die 20.000 Kip zu rechtfertigen. Merke: Traue niemals einem Tuk Tuk oder Taxifahrer!

Im Sihome Backpackers Hostel angekommen, wusste dort niemand etwas von meiner Reservierung, ich wäre wohl im anderen Hostel, das sich Sihome Backpackers Garden nennt. Ein Angestellter fuhr mich schnell mit dem Roller rüber, ein Spaß mit 3 Gepäckstücken. Dort wusste man auch nix von einer Reservierung, aber ich bekam ein Bettchen im 8er Dorm – mit WiFi im Zimmer!

Im Zimmer unterhielt ich mich gleich mit Carlos (26, Schweiz), der sich gerade aufmachen wollte, um sich den Sonnenuntergang am Fluß anzuschauen. Vientiane ist ja nur durch den Mekong von Thailand abgegrenzt und man kann die thailändische Seite vom Flußufer aus sehen, aber leider nicht von meinem Foto, wie ich gerade merke. 🙂

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Wir liefen über die Uferpromenade an einer Riesengruppe sportelnder Laoten vorbei, die alle den Anweisungen einer Trainerin folgten, die diese lautstark über uralte schlechte Lautsprecher kund tat.

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Vientiane hat den Ruf, dass man hier nicht viel tun kann, was wohl wahr ist, aber man kann super essen. Wir kehrten abends in ein sehr modern gestaltetes italienisches Restaurant ein „Al Capone“ hieß es wohl, geführt von zwei Italienern. Super Nudeln hatten wir und ich zur Vorspeise noch Büffelmozzarella mit Cherrytomaten und Rucola, zwar teuer für Laos, aber für gutes Essen gibts bei mir ja keinen zu hohen Preis.

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Direkt nach der Nahrungsaufnahme sind wir zurück ins Hostel und ich habe mich den Rest des noch jungen Abends mit Myanmar beschäftigt. Der nächste Morgen drehte sich auch um dieses Land, denn ich bin zur Botschaft, um mir dort mein Visum zu holen. Dieses braucht man immer noch vorab und kann in jeder Botschaft in jedem Land beantragt werden. Ich nahm mir ein Tuk Tuk für 100.000 Kip (10€) für Hin- und Rückweg inkl. Wartezeit. Die Botschaft ist schon etwas außerhalb vom Zentrum, somit fand ich den Preis gerechtfertigt, vielleicht war es aber auch zu viel. An der Botschaft angekommen, trug ich mich in ein Buch ein und ging ins Botschaftsbüro bzw. in dessen Vorraum. Gleich kam eine Dame heraus, die mir Stift und Visumsantrag gab. Schnell war alles ausgefüllt inkl. Angabe welcher Rasse ich angehöre, sehr kurios. 20 Dollar habe ich bezahlt und konnte nach 5 Minuten wieder die Botschaft verlassen. Leider gibt es hier keinen 1-Tagesvisums-Service, weshalb ich erst Montag das Visum abholen konnte. Somit hieß es das Wochenende in Vientiane verbringen.

Ich nahm mein Tuk Tuk zurück in die Stadt und hatte ein qualitativ sehr hochwertiges Frühstück in einem der vielen französischen Cafés in der Stadt. Danach lief ich zurück zum Hostel und machte weiter mit meiner Recherche. Dabei lernte ich Dan (27, Deutschland) kennen, der in Ecuador studiert hatte und durch Südamerika gereist war, somit hatten wir ein nettes Gespräch bis er seinen Bus nach VangVieng nahm. An diesem Freitag erreichten auch Abbe, Craig und Zoe Vientiane, die mir schrieben, ob wir uns später treffen wollten. Gesagt, getan, gegen 19 Uhr holte ich die Drei an ihrem Hotel ab und wir hatten gutes indisches Essen in einem Restaurant um die Ecke. Ich bin weiter in eine Bar, die ebenfalls Boun gehört, er hatte mich dort seinem Freund angemeldet mit dem er die Bar hat. Die anderen sind zurück ins Hotel, da die letzte Nacht in VangVieng wohl sehr spät wurde und alle verkatert waren. In der Bar traff ich durch Zufall Sam und Siobhan wieder und wir hatten einen lustigen Abend, an dem wir uns dazu verabredeten am nächsten Tag zusammen das COPE Visitor Centre zu besuchen.

Etwas mitgenommen (laotischer Rotwein…) stand ich auf und nutzte noch ein wenig das gute Internet im Hostel – man weiß ja nie wann man das wieder hat. Drew schrieb mir gerade als ich los wollte und somit verabredeten wir uns am Hotel von Abbe, Craig und Zoe. Ich holte Sam und Siobhan an ihrem Hotel ab und wir liefen zum Stadtzentrum. Vorm Hotel traffen wir dann zufällig die drei Engländer, die gerade erst aufgewacht waren und meine Nachricht gelesen hatten. Am Hotel warteten wir alle ca. 40 Minuten! auf Kanada (Dave & Drew). Deren Hotel war eigentlich direkt um die Ecke, aber sie hatten sich verlaufen. Irgendwann waren wir tatsächlich vollständig und gingen im französischen Café vom Vortag frühstücken.

Anschließend machten sich Drew, Dave, Sam, Siobhan und ich auf das COPE Visitor Centre zu besuchen. Abbe begleitete Zoe ins Krankenhaus, da sie immer noch Probleme mit ihrem Nacken hatte, Craig wollte auf die beiden warten. Wir nahmen uns ein Tuk Tuk und fuhren zum Besuchszentrum. Der gemeinnützige Verein hilft Menschen, die durch Minen verletzt wurden, baut kostengünstige Protesten und hat eine Dauerausstellung zum Thema. Obwohl Laos nie offiziell im Vietnamkrieg involviert war, bombardierten die US das Land für Jahre.

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Am COPE Visitor Centre

DIe Ausstellung ist klein, aber gut gemacht und ich war mal wieder schockiert was Menschen sich gegenseitig so alles antun. Laut Zeitzeugen schlugen teilweise alle 8 Minuten Bomben ein und die USA gab jeden Tag 2 Millionen für eben diese aus, über Jahre. Ein Großteil der Bomben ist immer noch nicht entschärft, aus diesem Grund können ganze Teile von Laos nicht landwirtschaftlich genutzt werden, da die Gefahr zu groß ist auf eine Mine zu treten. Jedes Jahr werden Menschen durch die nicht hochgegangenen Minen verletzt, 40 % sind Kinder, da sie denken sie haben ein Spielzeug gefunden. Wir schauten uns auch eine 40-minütige Dokumentation zum Thema an.

Die Stimmung war kurzzeitig ein wenig getrübt, was ja normal ist nachdem man sich mit so einem Thema beschäftigt hat. Wir nahmen uns ein Tuk Tuk zurück und langsam besserte sich die Laune aller wieder. Wir traffen die anderen und zusammen tranken wir in einem Restaurant Cider bzw. die anderen einen ganzen BeerTower, 3 Liter Bier…

Etwas angeduselt verließen wir die Bar und verabredeten uns für dort 2 Stunden später. Ich schrieb im Hostel an meinem Blog, buchte den Bus zum Konglor Cave (dachte ich zumindest, dazu im nächsten Artikel mehr) und machte mich ausgehfertig. Der Abend war super, wenn auch etwas traurig, da Dave und Drew am nächsten Morgen nach Kambodscha fliegen würden, wir mussten also Abschied nehmen. Die Gruppe vergrößerte sich, wir traffen Bert und Joke wieder und ein englisches Pärchen gesellte sich noch zu uns. Es wurde spät, wir waren noch in einem Pub indem Fußball gezeigt wurde, wieder mal New Castle.

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Im Pub

Das Kleid, das ich da trage, ist übrigens neu – hatte mir ein Mädel aus dem Hostel geschenkt, sie kam einfach auf mich zu und fragte, ob ich es haben wolle, da sagt man doch nicht nein. 🙂

Man konnte im Pub auch Billard spielen, allerdings nur gegen laotische Frauen und wenn man verlor musste man 3.000 Kip an die Damen zahlen, interessantes Geschäftsmodell.

Am nächsten Tag wurde ausgeschlafen, soweit das ging, denn natürlich mussten an diesem Tag alle anderen aus meinem Dorm früh aufstehen… gerade als ich mich aufmachen wollte zum Frühstück, schrieb mir Abbe und so holte ich sie und Zoe wieder mal an ihrem Hotel ab. Beim eher Mittagessen als Frühstück beschlossen Zoe und ich den 25 Kilometer entfernten Buddha-Park zu besuchen. Durch Zufall traffen wir das englische Pärchen vom Vorabend und wir fuhren zu viert dorthin. Für 200.000 Kip (für alle) konnten wir mit einem richtigen Auto fahren, das uns der Tuk Tuk Fahrer in der Straße anbot. Das war auch gut so, denn auf diesen Dingern ists immer so windig und die Straße war am Ende nicht mehr asphaltiert, so dass es auch staubig geworden wäre.

Der Buddha-Park ist von einem wohl recht durchgeflippten Künstler kreiert worden und kostet nur 5.000 Kip Eintritt.

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So cool – man konnte in dieses „Monster“ hineinlaufen.

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Im Inneren dieses „Dinges“ schaute man durch Löchter in kleine Räume, die gefüllt waren mit merkwürdigen Figuren, sehr scary.

Danach schauten wir uns in Ruhe die anderen Statuen an, wobei die große liegende Buddhafigur mein Favorit war.

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Im Buddha-Park

Wir verließen den Park und fanden unseren Fahrer nicht…wir warteten, suchten, warteten, das englische Pärchen wollte schon mit einem anderen Taxi heim, das habe ich aber zu verhindern gewusst, wäre ja voll fies gewesen. Ich ging nochmal in den Park und da saß er, wartete auf uns, die treue Seele, nur hatte er uns beim Verlassen des Parkes nicht gesehen. Somit gings mit etwas Verspätung wieder zurück nach Vientiane. Ich ging zurück zum Hostel, ruhte mich ein wenig aus und hatte danach im Stadtzentrum eine gute Falafel mit leckerem Hummus. Dank WiFi erfuhr ich, dass die anderen in die Bar vom Vorabend gingen, so dass ich mich auf den Weg machte. Sie waren aber noch nicht da, so dass ich wieder zurück zu ihrem Hotel lief, aber sie wieder verpasste und eine letzte Runde zum Restaurant lief. Da habe ich sie auch endlich getroffen und wir verbrachten ein paar Stunden im Restaurant, aber ganz ohne Alkohol!

Da die Busse nach Tha Khaek nur vormittags gingen und ich mein Visum erst nachmittags abholen konnte (mittlerweile war Montag), blieb ich insgesamt 5 Nächte in Vientiane. Ich ging in einen Laden den ich vorher schon gesehen hatte, um ein Pancake-Frühstück zu haben. Da ich Zeit hatte, dachte ich mir, ich laufe zur Botschaft – eine Idee, die ich zwischendrin immer mal bereuen sollte. Vom Zentrum sind es gute 4,5 Kilometer zur Botschaft. Auf dem weg dorthin machte ich noch einen Umweg über den Patuxai. Sozusagen das laotische Pendant zum französischen Arc de Triomphe. Das war mit Hin- und Rückweg sicherlich auch nochmal n Kilometer…

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Tor des Sieges – Patuxai

Auch hier kann man ein paar Treppen erklimmen und eine Aussicht über die Stadt haben, was sich jetzt aber nicht so sehr lohnt:

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Aussicht über Vientiane

In der glühenden Mittagshitze setzte ich meinen kleinen Spaziergang fort…ich wurde relativ bestaunt von den Einhemischen, es scheint als würden nicht viele Touristen zur Botschaft laufen. Irgendwann dort angekommen konnte ich mein Visum ohne Probleme abholen und war wieder nach 5 Minuten aus der Botschaft raus. Den Rückweg habe ich nicht mehr zu Fuß bewältigt, sondern ein Tuk Tuk in Anspruch genommen. Nachmittags hielt ich noch ein Nickerchen bis ich mich wieder mit Abbe, Zoe und Craig traff. Wir waren im wohl schlechtesten Restuarant Vientianes, der Hummus dort war so schrecklich, dass ich ihn zurück gehen ließ. Wurde auch ohne Beanstandung akzeptiert, was mich noch mehr misstrauisch werden ließ.

Wie auch immer, wir liefen noch ein wenig über den Night Market bis wir uns verabschiedeten. Denn an diesem Tag trennte sich die Gruppe der letzten Tage vollständig, Abbe, Craig, Zoe, Siobhan und Sam flogen am darauf folgenden Tag nach Vietnam. Dienstag hatte ich das erste Mal das kostenlose Frühstck in meinem Hostel, das überraschender Weise echt gut war. Ich checkte aus und wartete auf meine Abholung zum Busbahnhof. Mit dem Minivan ging es ca. 3 Minuten in die Stadt, wo das ältere Pärchen, das mit mir im Minivan saß und ich umgesiedelt wurden in so ein großes Tuk Tuk, nochmal 20 Minuten ging es zum Busbahnhof. Von dort ging es dann mit dem VIP Bus auf nach Tha Khaek – dazu mehr im nächsten Artikel, denn die Fahrt war „spannend“.

VangVieng: Friends

Ich nahm den Bus um 19.30 Uhr nach VangVieng. Vielleicht ist dem ein oder anderen dieser Ort bekannt, hier starben angeblich die meisten Australier außerhalb Australiens. Bis vor eins zwei Jahren kamen Backpacker hierher, um sich mit Bier und Drogen in einen Gummireifen zu setzten und den Fluß hinabzu „tuben“. Tubing gibt es zwar immer noch, aber viele der Bars sind geschlossen worden und seitdem ist, glaube ich, auch niemand mehr ums Leben gekommen.

Da ich den Kouang Si Wasserfall bei Luang Prabang sehen wollte, hatte ich mich für den späten Bus entschieden. Vorausschauend wie ich bin hatte ich mein Hostel vorab gebucht, denn egal wo ich bisher in Laos war, es war super busy und ich hatte keine Lust mir mitten in der Nacht ein Bettchen zu suchen. Laut Reisebüro sollte die Fahrt 5 Stunden dauern, laut Mensch am Busbahnhof 6 Stunden und am Ende waren es dann 7,5 Stunden!

Ich rechnete damit gegen 1 Uhr in VangVieng anzukommen, da der Bus bis nach Vientiane fuhr und nur kurz in VangVieng stoppen sollte, bekam ich leichte Panik als ich aufwachte und feststellte, dass es 2 Uhr morgens war. Hatte ich den Stopp verpasst? Fuhr ich geradewegs in die laotische Hauptstadt? Das Nachfragen bei der Buscrew war extremst frustrierend, kein Mensch sprach Englisch und auf meine Frage „VangVieng?“ kam die Antwort „no“ – frei zu interpretieren, ob das meinte, dass wir noch nicht da wären oder nicht hinfahren würden. Ich überlegte mir schon, was ich so in Vientiane tun könnte, als wir gegen kurz nach 3 Uhr hielten und tatsächlich in ViengVang waren. Irritiert hatte mich, dass ich der einzige Passagier war, der den Bus verliess, wo VangVieng doch so ein beliebtes Backpackerziel ist. Nun ja, mit dem einzig verfügbaren TukTuk fuhr ich in die Stadt. Der Preis war unverschämt hoch, aber die 2 Kilometer laufen wollt ich auch nicht.

In meinem Guesthouse mit dem schönen Namen Nana Guesthouse angekommen, wurde ich sogar erwartet und sollte kurz Platz nehmen. In dem Moment gab es einen Riesenschlag und der Hotelbesitzer rannte in den 1. Stock. Ein paar betrunkene (wahrscheinlich kanadische) Männchen hatten versucht auf dem Dach rumzuklettern, das dann einkrachte. Welcome to ViengVang. 🙂

Ich schlief in einem 6er Dorm, nur Jungs und ich, n Traum. Äußerst befremdlich, es waren keine Stockbetten, sondern normale Betten, die in einer Reihe nebeneinander standen. Meines war so nah an den zwei Betten neben mir, dass ich mit dem Engländer, der im anderen Bett lag, sozusagen Nase an Nase schlief. Da die 4 16-jährigen Engländer so einen Krach machten beim Aufstehen, war ich auch wach und machte mich fertig. In der Lobby nutzte ich kurz das Internet, als sich Abbe neben mich setzte. Sie, Craig und Zoe waren zufällig im selben Guesthouse abgestiegen, wollten sich aber auf die Suche nach etwas neuem machen. Wir verabredeten, dass ich erstmal frühstücken ginge und wir später zusammen tuben gehen würden.

Vang Vieng hat als Stadt selbst nicht viel zu bieten, es ist die Natur drumherum, wie die Blaue Lagune (wieder mal ein Wasserfall in dem man schwimmen kann) oder verschiedene Höhlen, die man besuchen kann.

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VangVieng

Mein Frühstück war in einem der zahlreichen Restaurants auf der Hauptstraße, es war okay, aber für 2,20€ kann man auch nicht viel mehr erwarten als O-Saftkonzentrat und MischMasch-Kaffee. Später traff ich die anderen in genau dem Restaurant wieder. Die Gruppe hatte sich mittlerweile vergrößert um Dave und Drew (21, Kanada) und Bert (26, Belgien) sowie seine Freundin Yoke (23, Belgien). Vorher hatte ich mir noch für 3€ eine schicke Tubingshorts gekauft sowie ein wasserdichtes Täschle. Alle zusammen machten wir uns auf den Tubingstartpunkt zu finden, dabei verliefen wir uns ein wenig und waren etwas spät dran.

So ein Reifen kostet 55.000 Kip Miete + 60.000 Kip Pfand. Man muss einen kleinen Zettel mit Name, Hotel und Kontaktperson im Notfall ausfüllen, dieser Zettel bekommt eine Nummer und diese Nummer wird mit Edding auf die Hand geschrieben. Sehr praktisch sollte Dir was passieren, wird einfach geschaut welche Nummer du hast und man kann deine Verwandten benachrichtigen. 🙂 Mit dem Tuk Tuk wurden wir zum Fluß gefahren, wo eine Gruppe Mädels mit FreeShots wartete. Ich nahm Abstand davon… doch wir alle gönnten uns ein alkoholisches Slushgetränk und dieses Foto entstand:

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„The Family“

Die Mädels von der Bar erzählten uns nämlich die nächste Bar wäre 15 Minuten von hier entfernt und deshalb sollten wir doch hier etwas konsumieren…hmmm, wir waren kaum im Wasser als nach 2 Minuten, die „First Bar“ kam. Hieß wirklich so. Man bekommt eine Flasche an einem Seil zugeworfen und der Mann von der Bar zieht einen an Land. Was tut man in der Bar? Ein Bier bestellen, dazu gibt es einen FreeShot und ein geflochtenes Bändchen. Wir waren dort ca. eine halbe Stunde bis es wieder ins Wasser ging. Das Ganze war schon spaßig. 🙂

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Vorallem als Craig seinen Reifen verlor und ihm im 5 cm tiefen Wasser nachhechtete. So ganz habe ich nicht verstanden wie hier Menschen ums Leben kommen konnten, das Wasser war zum Teil so seicht, dass wir Mühe hatten voran zu kommen, aber kann natürlich auch von der Jahreszeit abhängen. Unser nächster Stopp galt der „Second Bar“, die mit Abstand die beste war. Gute Musik, noch mehr Bändchen und die Jungs spielten BierBong (ja, niveautechnisch war VangVieng eher unten angesiedelt). Wir spielten ein für mich unwahrscheinlich schwieriges Trinkspiel, das ich zu Hause mal vorstellen werde und machten uns weiter, da wir die Reifen bis 18 Uhr zurück geben mussten, ansonsten hätten wir Strafe zahlen müssen.

Die „Last Bar“ war, wie schon die erste Bar, eher spartanisch ausgestattet, immerhin gabs ein Lagerfeuer, was zur Folge hatte, dass wir alle nach Rauch rochen. Schwierige Verhandlungen mit dem Tuk Tuk Fahrer verzögerten unsere Abreise und wir kamen Punkt 18 Uhr zurück und konnten noch schnell unseren Pfand abholen. Da es wieder mal kein Mittagessen gab, hatten wir alle ein Sandwich von einem der zahlreichen Stände hier in VangVieng. Wir verabredeten uns für später und ich sollte Dave und Drew, die im selben Guesthouse wohnten, um halb Acht in der Lobby treffen. Ich duschte (wieder) und wartete in der Lobby, aber kein Dave, kein Drew. Also, lief ich einfach mal los und so durch die Stadt, als ich es schon aufgab die anderen zu finden, lief ich zurück zum Hotel und wer kam mir entgegen? Die ganze „Familie“ Bert, Yoke, Zoe, Abbe, Craig, Drew und Dave, sie hatten nach mir gesucht. Das fand ich wirklich süß. Wir gingen in einen irischen Pub, hatten super gutes Essen und spielten wieder ein paar Spielchen, dieses Mal ganz ohne Trinken als Gewinn/Strafe.

Anschließend gingen wir in die Bar „Fat Monkey“, wo man Lachgasluftballons für 2€ kaufen konnte. Irgendwann machten sich Bert, Yoke und der englische Part der Familie nach Hause und ich ging mit Dave, Drew und Justin (der die anderen auch kannte) in eine Art Club „Room 101“, dort waren wir bis morgens. Dort traff ich auch Shiboun und Sam wieder mit denen ich am letzten Abend in Vientiane aus war. Wie es so geht, die beiden kannten Drew und Dave aus Chiang Mai. 🙂 Die beide kamen mit in unser Hotel wo wir uns auf die Dachterrasse setzten und den Abend ausklingen ließen.

Am nächsten Morgen ging es uns allen weniger gut, was ich wahrscheinlich gar nicht zu erwähnen brauchte. Zu meiner Verteidigung, die ich wahrscheinlich gar nicht brauche, ich war die Wochen vorher ja wirklich wenig aus und in ViengVang passte einfach alles, Leute, Stimmung und Lokalitäten. In der Lobby traff ich Drew und Dave, zusammen gingen wir zu den anderen in einer der vielen „Friends“-Bars. Vor zwei Fernsehern stehen jede Menge Liefeflächen mit Tischen und den ganzen Tag laufen sämtliche Friendsstaffeln. Wir hatten dort Frühstück und verbrachten fast den ganzen Tag in liegender Position, es war einfach so entspannend. 🙂

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Friends-Bar

Irgendwann rafften wir uns aber auf und liefen zum Irish Pub, um einen kleinen Snack zu uns zu nehmen. WIe es so geht, traffen wir dort Susan und Christian wieder. Wir verabredeten uns alle für später und so gingen wir heim, um ein Nickerchen zu machen. Ich konnte aber nicht schlafen und schrieb an meinem Blog. Später kam Dave und holte mich und Drew ab. In einer Bar traffen wir uns alle und die Gruppe wurde immer größer:

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Später gingen wir in eine der Friends Bars bis sie zumachte und anschließend wieder in die erste Bar des Abends. Damit war der Abend aber noch nicht zu Ende, Drew, Dave, Zoe und ich blieben noch bis vier Uhr morgens in unserem Guesthouse auf der Veranda wach und unterhielten uns mit dem ein oder anderen Kanadier. VangVieng war voll mit Kanadiern!

Trauriger Weise stand am nächsten Tag schon meine Abreise bevor, die anderen blieben alle bis Freitag, aber ich wollte freitags zur myanmarischen Botschaft mein Visum beantragen. Nach einem Frühstück in einer der Friends Bars unterhielt ich mich am Hostel mit – Überraschung – Kanadiern bis ich abgeholt wurde. Mit dem Minivan ging es fast 4 Stunden nach Vientiane. Auch hier wieder wunderschöne Landschaft! Mit mir im Van: Kanadier. 🙂

Vang Vieng waren zwei supercoole Tage und ich hatte mega viel Spaß dort! Auch wenn ich es durch die Gruppendynamik nicht schaffte einen Heißluftballonflug zu machen, die kosten hier nämlich nur 80 Dollar, aber dann komm ich halt nochmal wieder. Und zum Abschluss noch ein Sonnenuntergangsfoto.

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Luang Prabang: französisches Flair am Mekong

Luang Prabang ist ein wunderhübsches kleines Städtchen am Mekong, es besticht durch seine französische koloniale Architektur, die vielen Cafés und der entspannten Atmosphäre. Ich war dort 5 Nächte und wäre noch länger geblieben, wenn es Übernachtungsmöglichkeiten gegeben hätte – denn aktuell war Chinese New Year und somit Hochsaison für Luang Prabang, da macht man mal die authentische Erfahrung was es heißt Urlaub zu machen, wenn Halbchina es auch tut…

Aber weiter in der Geschichte, am nächsten Morgen klopft es an unsere Hotelzimmertür, Boun hatte sich das Überwachungsvideo angesehen und man kann erkennen wie der Drogendealer, der wohl selbst sein bester Kunde ist, mein Handy vom Tisch klaut als ich es gerade für wenige Sekunden dort abgelegt hatte, um meinen großen Rucksack anzuziehen. Was soll ich sagen, war ich selbst mit schuld und die meisten wundert es wahrscheinlich eh, dass ich es so lange hatte.

Nun der erste Tag in Luang Prabang fing somit um eine Gewissheit mehr und etwas verkatert an. Djamel und ich hatten Frühstück in einem der zahlreichen Cafés und wählten natürlich das aus, dass sich Please Don’t Rush auf die Fahne geschrieben hat. Wir bestellten und warteten und warteten und warteten, dabei sehnte ich mich doch so sehr nach meinem Soda Water. 🙁 Der kleine laotische Kellner stand aber auch so nutzlos hinter dem Tresen, das ich mich aufmachte und ihn nach dem Wasser fragte, seine verlegene Antwort, er wäre gerade „busy“, unterstrich er indem er mit höchschter Konzentration die Ketchupflaschen neu sortierte… ich versuchte es mit Humor zu nehmen.

Irgendwann kam die Bestellung, aber nicht annähernd so wie wir unser Frühstück bzw. für Djamel Mittagessen bestellt hatten. Der junge Mann isst nämlich am liebsten gebratenen Reis mit Gemüse und das ohne Probleme 3x am Tag. Nee, also da war klar ich werde ihm nichts wegessen.

Von Anfang an fühlte ich mich pudelwohl in Luang Prabang. Da es so klein ist, traffen wir ständig Leute, die ich gern hatte. Wir erkundeten ein wenig die Stadt zu Fuß und traffen dabei Abbe und Craig wieder (die Freunde von Zoe aus Thailand), die beiden hatte ich zuvor auch kurz auf dem Slow Boat gesehen. Wir begegneten mindestens zweimal täglich Eric, der sich in den Kopf gesetzt hatte den Mekong mit einem Holzboot hinunter nach Vientiane zu paddeln oder unterhielten uns zufällig mit dem schwedischen Pärchen Susan und Christian, das uns Abbe und Craig vorgestellt hatte. So was passiert mir zu Haus fast nie, das ich ständig in bekannte Menschen laufe.

Wir hatten uns relativ spät auf Erkundungstour durch Luang Prabang begeben, so dass wir einfach ein wenig herumliefen und uns das Städtchen anschauten.

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Unter anderem haben wir uns in einem Elektronikladen (ich nenn es mal so), Handys angeschaut. Man kann hier ohne Probleme echte iPhones, Samsungs whatever kaufen oder Kopien, die um einiges günstiger sind als die Originale. Djamel hatte aber einen thailändischen Freund befragt und der meinte man könne Glück haben und das Gerät würde halten, oft würden sie sich aber nach ein paar Monaten verabschieden. Also, entschied ich mich gegen einen Kauf.

Trozu unseres Vorsatzes abends nichts zu trinken, landeten wir um 17.00 Uhr in Bouns Bar und tranken doch…im Nachhinein kann ich die ganzen Tage gar nicht mehr so rekonstruieren, aber ich meine es war nicht allzuspät. Wir verabredeten uns aber mit einem von Bouns Freunden Winnie, um am nächsten Tag zu vietnamesischen Neujahrsfest zu gehen.

Der nächste Morgen begann mit einem außergewöhnlich guten Frühstück, richtigem Kaffee (kein 3in1 MischMasch), frischem Orangensaft und einem leckeren Bagel im Le Café Ban Vat Sene. Allerdings hatte ich schon vorher einen guten Kaffee bei Boun, der uns am Abend vorher dazu eingeladen hatte. Djamel verschlief das aber…
Ohne Kater lässt sich Sightseeing so viel besser bewerkstelligen, so dass wir uns wieder aufmachten. Rund um Luang Prabang sieht man einen Tempel, den Wat Phu Si auf einem Berg thronen und natürlich kann man dort hinauf steigen. Was war das eine Freude leicht lädiert die 300 Stufen hochzuklettern…vder Tempel an sich is nich spektakulär, man kann sich einen Fußabdruck Buddhas ansehen, war aber zu dunkel zum Fotografieren.

Wie immer wurde man aber mit einer hübschen Aussicht belohnt.

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Statuen am Tempel und die Aussicht

Danach liefen wir weiter durch die Stadt, bei unserem Spaziergang liefen wir über einen kleinen lokalen Lebensmittelmarkt und man fragt sich, ist es Absicht die Würstchen so in die pralle Mittagssonne zu hängen? Soll das das Räuchern ersetzen? Vielleicht weiß jemand kundiges in Sachen Wurstwaren ja Rat.

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Da die Gegend um Luang Prabang schön sein soll, lieehen wir uns einen Roller. Um einiges teurer als in Thailand, wir zahlten 9 € für den Roller. Dummer Weise war es einer mit Schaltung, so dass ich den leider nicht fahren konnte. Somit blieb dies Djamel überlassen. Wir fuhren ein paar Kilometer außerhalb und erfreuten uns an der Aussicht und den Bergen.

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Abends traffen wir uns gegen 19.00 Uhr mit Winnie in der Red Bull Bar, er spielte aber noch eine Runde Billard, so dass wir uns doch ein Bier gönnten. Da es auf dem vietnamesischen Neujahrsfest Essen & Trinken geben sollte, hatten wir absichtlich auf das Abendessen verzichtet. Grade als wir los wollten, stießen Abbe und Craig zu uns, mit denen ich mich verabredet hatte.

Das Neujahrsfest war eine tolle Erfahrung: an weiß gedeckten Tischen saßen vietnamesische Familien aßen und schauten den Darbietungen auf der Bühen zu. Wir kamen gerade an, als einer dieser großen Drachen, der von Menschen bewegt wird auf der Bühne.

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Abbe und Craig machten sich schnell wieder auf, um Susan und Christian dazu zu holen, so dass sie leider den größten Teil der Show verpasst haben. Es sagen und tanzen kleine Mädchen, Erwachsene und Teenager. Es gab einen Zauberer und Reden, alles in einer Sprache von der wir kein Wort verstanden. Außerdem waren wir die einzigen Toursten dort!

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Was ich nicht wusste, Rot gilt als Glücksfarbe für das neue Jahr, hätte mir das jemand vorher gesagt, hätte ich mein schickes rotes Kleid angezogen, nächstes Jahr dann. Da alle Tische besetzt waren, gab es für uns leider kein Abendessen, sondern nur Bier..oh Mann…so ging das bis Winnie auf einmal aufgerannt weg rannte und meinte „my neighbour is on fire“– ich dachte, ja gut da ist ne Riesenparty bei seinem Nachbarn, aber nein, das Haus seiner Nachbarn und vier weitere standen in Flammen.

Mittlerweile waren auch Abbe, Craig, Susan und Christian wieder da, so dass wir uns zurück zur Red Bull Bar machten. Djamel und ich hatten noch schnell gebratenen Reis zum Abendessen, leider das einzige noch verfügbare Gericht zu de Uhrzeit… In der Bar hatten wir alle noch ein paar Kaltgetränke und Boun setzte sich immer mal wieder zu uns, wir hatten einen superlustigen Abend und gingen alle später zu Bett als gewollt und dass obwohl die Bars hier alle gegen 23.30 Uhr schließen. Abbe und Craig hätten auf jeden Fall früher heimgehen sollen, denn ihr Guesthouse schloß um 24 Uhr die Türen, das kommt hier ebenfalls öfters vor, um 12 Uhr wird einfach abgeschlossen.

Wir konnten aber ohne Problem in unser Hotel und schliefen aus bzw. Djamel. Muss das Alter sein, der Junge konnte ewig schlafen. Ich ging in der Zwischenzeit schon einmal rüber zu Boun und bekam wieder einen 1A Kaffee serviert. Bei der Gelegenheit schaute ich mir doch mal das Video vom Diebstahl meines geliebten Telefons an, ja was soll man sagen, ist halt passiert. An diesem Tag mussten wir aus unserem Hotel auschecken, denn unser Zimmer war nicht mehr frei. Wir hatten schon am Morgen viele Leute gesehen, die mit Rucksäcken durch die Stadt liefen auf der Suche nach einer Bleibe. In der Nacht zuvor hatte schon ein deutsches Pärchen bei Boun in der Wohnung übernachtet, da sie einfach kein Zimmer bekommen hatten. Wir versuchten es nachdem Kaffee bei Boun genau bei einem Hotel, das natürlich voll war und buchten schnellentschlossen etwas online.

Als Djamel auch irgendwann mal wach war, gingen wir zum selben Ort an dem am ersten Morgen frühstücken waren…der Service war nicht viel besser, aber man gewöhnt sich ja an alles. Mit dem Roller machten wir uns auf und fuhren fast vier Stunden durch die Gegend – superschön.

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Dabei kamen wir auch am geplanten Staudammprojekt vorbei, dass für die Gegend hier Strom erzeugen soll. Viel hat man vom Staudamm selbst noch nicht gesehen, aber es scheint ein ganz neues Dorf rund um ihn zu entstehen. Auf unserem Weg passierten wir auch einen Aussichtspunkt an dem sich nur Laoten aufhielten, wieder mal waren wir die einzigen Touristen. Wir wurden auch leicht bestaunt.

Als wir zurück in der Stadt waren, plagte mich der Hunger und hatte ein leckeres Sandwich im französischen Café bei dem wir schon mal zum Frühstück waren.

Unsere Rucksäcke hatten wir morgens bei Boun gelassen, da wir erst abends in unserer neuen Bleibe einchecken wollten. Den Roller hatten wir schlauer Weise verlängert, wobei das auch schon ein Riesenakt war, denn einem Laoten beizubringen, dass man schon für 24 Stunden bezahlt hat und nun gerne 48 Stunden hätte, das kann einen schon zur Verzweiflung bringen. Mit einem Tuk Tuk brachte ich die Rucksäcke zum neuen Hotel und Djamel kam auf dem Roller hinterher. Dort die böse Überraschung, es kam so wie ich es mir ehrlich schon gedacht hatte, die wussten nichts von unserer Reservierung! GRRRR!

Beharrlich wies ich auf meine Reservierung bin bis der kleine laotische Junge mir den Telefonhörer hin hielt und ich mit einer Person sprach, die der englischen Sprache mächtig war. Die Dame hatte nichts von Booking.com bekommen, so dass kein Zimmer für uns frei war. Oh Mann, es war mittlerweile fast dunkel und ich hatte echt keinen Bock mich wieder auf die Suche nach einem Zimmer zu machen. Mein Flehen wurde erhört und die Dame sicherte mir zu, wenn wir 30 Minuten warten würden, bekämen wir ein Zimmer… und was für eines… aus den 30 Minuten wurde natürlich eine Stunde, immerhin gabs WiFi in der Lobby.

Als die Dame uns abholte, um uns zu unserem Zimmer zu führen, kurze Freude. Weniger Freude als wir aus dem Hotel rauslaufen, über einen Hof, durch eine Garage und in einem verlassenen Haus Treppen hochsteigen, die einfach zu hoch sind, wenn man 18 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken hat. Das Zimmer wurde, glaube ich, 10 Minuten vorher zum Hotelzimmer ummöbliert, es sollte aber nur für eine Nacht sein, also nahmen wir es hin, was war unsere Alternative?

Abbe hatte mir inzwischen geschrieben und so fuhren wir mit dem Roller in die Aussie Bar, wo die anderen (Abbe, Craig, Sisan, Christian) Fußball schauten. Das Essen dort war, meiner Meinung nach, echt gut, aber auch teuer. Lange waren wir eh nicht da, denn müde waren wir alle, so dass ich noch schnell alle verabschiedete, u.a. auch Zoe, die an diesem Tag mit dem Slow Boat nachgekommen war.

Sonntags schlief ich auch mal richtig aus, bis wir um 12 Uhr umzogen in ein richtiges Hotelzimmer, war das schön. Wir fuhren in die Stadt und mein Plan war ein SUPER Frühstück zu haben. Leider landeten wir mit unserer Restaurantwahl beim wohl schlechtesten Speisenzubereiter Luang Prabangs. Der frische O-Saft war Konzentrat, auf Nachfrage hieß es dann der frische wäre „finished“ – die Antwort liebe ich ja, in diesem Land ist ständig alles grade finished… mein bestellter Fruchtsalat kam nie und der Kaffee war eine widerliche Kaffee, Zucker, Milchpulver 3in1 Mischung, bäh. Man kann sich vorstellen wie meine Laune danach war. Hinzu kam, dass ich geplant haben wollte wann es wo wie hingehen würde. Da Djamel keine Ahnung hatte wo er wie hinwollte, setzten wir uns erstmal wieder in die Aussie Bar und planten unsere jeweiligen Trips. Da Djamel nur noch 10 Tage zum Reisen hatte, beschloss er direkt weiter in die Hauptstadt Vientiane zu fahren und ich beschloss den Bus für Montag Abend 19.00 Uhr nach VangVieng zu nehmen. Schnell buchten wir unsere Bustickets und besuchten den Night Market Luang Prabangs.

Zu erwähnen gilt noch, dass wir vorher den Roller zurück brachten, dessen Hinterrad beträchlich an Luft verlor und zwar auch nachdem wir ihn mit frischer Luft befüllten. Wir hatten aber Glück, der platte Reifen wurde bei der Rückgabe bemerkt, aber nach einmal Aufpumpen schien das dem Herrn zu reichen, um zu sehen, dass der Reifen nicht kaputt ist und gab Djamel seinen Reisepass zurück.

Auf dem Markt gibt es eigentlich die selben Dinge zu kaufen wie bisher auf jedem asiatischen Markt, es ändern sich nur die Biermarken, die aufs T-Shirt gedruckt werden. Mein persönliches Highlight dann die 30 Sandwichstände, die alle frische Fruchtsäfte (wahlweise auch mit Oreo Keksen) und Sandwiche anbieten. Dort hatte ich das beste Avocadao-Thunfisch-Käse Sandwich ever für 2€, ich denke jetzt noch gerne daran zurück!

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Nach dem Essen gingen wir (natürlich) wieder in die Red Bul, wo wir uns am Ende mit zwei ausgeflippten Berlinern unterhielten. Djamel machte sich dann aber nach Hause und ich ging mit den beiden nach Ladenschluss rüber zur Party in der LaoLao Bar.

Dort lernte ich Shiboun und Sam kennen, sowie Freunde von ihnen. Es kam wie es immer kommt, die Bar schloss und wir fuhren alle gemeinsam in eine laotische Bar etwas außerhalb. Dort bekamen wir gerade noch ein Bier bis auch diese Bar schloss…mit dem Tuk Tuk ging es zurück nach Hause. War das kalt!!! Am Hotel angekommen wollte der Tuk Tuk Fahrer einen unverschämten Preis von mir, da hats mir aber mal gelangt, ich sagte ihm, ja, ich sei Tourist und ich bins gewöhnt, dass man micht abzockt, aber irgendwann wäre auch mal gut und schon war der Preis 20.000 Kip weniger! Geht doch!

Vor den Toren des Hotels die nächste Überraschung: abgeschlossen. Ahhh! Super, durfte ich über Blumen und Mauern steigen bis ich endlich in meinem Bettchen lag. Aber selbst mein wohlverdienter Schlaf wurde gestört, da die riesige chinesische Reisegruppe auf dem Hof auf ihre Abreise wartete und dies durch laute Musik, lautes Gerede und Gespucke (in widerlichster Art und Weise) tat. Irgendwann langte es mir und ich ging raus, schimpfte in deutsch wie widerlich das alles wäre und ging wieder zurück ins Zimmer. Englisch hätten die eh nicht verstanden, behaupte ich mal. Zweimal kam noch die Putzkolone in unser Zimmer bis ich es aufgab und aufstand. Djamel wurde just in time vorm Auschecken wach, wir schnappten unser Zeug und fuhren los.

Unsere Sachen ließen wir im Reisebüro indem wir die Bustickets gekauft hatten und buchten einen Transport zum nahegelegenen Wasserfall, den uns Susan und Abbe so empfohlen hatten. Schnell frühstückten wir in einem kleinen Restaurant, Qualität durchschnittlich, aber bei 2,50€ fürs gesamte Frühstück will man sich mal nicht beschweren.

Der Kouang Si Wasserfall ist eigentlich nur 33 Kilometer entfernt, dennoch dauert die Fahrt mit dem Minivan 1 Stunde! Dort angekommen, waren wir beide etwas enttäuscht, super touristisch, Massen an Leuten!

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Hier konnte man auf einen Berg hinter dem Wasserfall hochklettern…was eine Tortur, mal wieder…Aussicht war dann so na ja.

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Der Abstieg war super rutschig, aber ich überlebte. 🙂 Wir schauten uns noch den Rest vom Gelände an, denn wir hatten fast 3 Stunden vor Ort.

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Am Ende des Geländes befindet sich noch eine Rettungsstation für Bären, die werden hier nämlich immer noch gefangen, um Medizin aus ihrem Gallensaft zu machen. 🙁

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Schnell hatten wir noch einen Snack an einem der vielen Essensstände und schon ging es zurück. An der Red Bul bar warteten wir noch bis ich zum Reisebüro musste. Von der Reise nach VangVieng dann später mehr.

Slow Boat: es geht noch langsamer

Das nächste Ziel auf meiner Reise sollte Luang Prabang sein, eine der schönsten Städte Südostasiens, wie es heißt. Man kann mit dem Bus anreisen oder man nimmt eine 2-tägige Bootsfahrt mit Übernachtung in Pakbeng in Anspruch – ich entschied mich für letzteres. So eine Schiffsfahrt auf dem Mekong macht man ja auch nicht alle Tage. Das Ganze nennt sich dann Slow Boat und macht seinem Namen alle Ehre, meine Güte, das wir nicht ruckwärts gefahren sind, war alles. Es hätte zwar auch die Alternative Speed Boat gegeben, aber wie wurde mir zugetragen im englischen Lonely Planet steht „it is not uncommon to die“ – so sehr wollte ich mein Schicksal doch nicht herausfordern.

Nach einem Frühstück in meinem Guesthouse wartete ich auf den obligatorischen Tuk Tuk Pick Up, der war etwas zu spät, aber mittlerweile kümmert mich das gar nicht mehr so, bisher ging ja alles reibungslos in Sachen Transport. Am Anlegesteg angekommen deckte ich mich noch schnell mit Proviant ein, denn auf dem Schiff gibt es außer Chips und Bier nichts zu kaufen.

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Abfahrt sollte um 10.30 Uhr sein – sie war dann gegen 12.00 Uhr. Grund: wir warteten auf noch mehr Passagiere. Die wollten das Boot aber auch wirklich voll bekommen, wie man sehen kann.

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Slow Boat – Full Boat

Interessanter Weise legte gleichzeitig ein Schiff der gleichen Dimension ab, aber mit nur 2 Passagieren! Es ging das Gerücht um, dass die beiden älteren Herrschaften das Boot gechatert hatten und deshalb so komfortabel reisen konnten. Ich hatte noch Glück, ich saß ganz vorne im Boot und nicht hinten direkt beim Motor, dem man live bei der Arbeit zu sehen konnte, da er weder abgetrennt noch verdeckt installiert war.

Die Fahrt dauerte 7 Stunden, anfangs findet man die Landschaft noch interessant, denn Laos ist wirklich sehr schön. Mir war vorher gar nicht bewusst wie viele Berge es hier hat.

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Mehrmals sahen wir auch die berüchtigten Speedboote vorbeirauschen, deren Passagiere tragen zum Schutz einen Motorradhelm, sieht recht amüsant aus. Das Boot schlägt die ganze Zeit aufs Wasser und ich kann mir nicht vorstellen wie es den Nackenwirbeln nach 7 Stunden Fahrt ergangen ist. Ein Speedboot passt so gar nicht zum eigentlichen Mottos der Lao P.D.R. (eigentlich People’s Democratic Republic) – für uns aber: Laos Please Don’t Rush – ist echt stark angesagt in dem Land.

Während der Fahrt las ich, schlief ich und unterhielt mich mit verschiedenen Leuten, darunter einem kanadischen Pärchen und einem Schweden, der gerade aus Myanmar wiedergekommen war. Kurz bevor wir in Pakbeng anlegten, setzte sich neben mich ein Laote, mit dem ich aber nur ein paar Worte wechselte. Ebenfalls kurz zuvor schaltete sich ein Amerikaner in das Gespräch der zwei Kanadier und mir ein, aber auch nur kurz. Und nun komme ich zum Punkt was ich am alleine reisen so liebe, du weißt nie mit wem Du die nächsten Stunde, Tage, Wochen verbringen wirst. Denn kaum legten wir Pakbeng an (wo unzählige bettelnde Kinder im Weg herumstanden und dreist nach MEINEN Pringles fragten!) kam es irgendwie dazu, dass ich mit eben jenem Laoten und kurz erwähntem Amerikaner eine Bleibe suchte. 🙂

So lustig, wir hatten uns fast gar nicht unterhalten, doch es geschah so, dass wir uns zu dritt ein Zimmer teilten. Man frage bitte nich was für ein Zimmer. Es war ja zum Glück nur für ein paar Stunden, aber mehr als die 3 Betten hätten in die rosa gestrichene Besenkammer auch nicht gepasst. Dort stellten wir uns auch gegenseitig vor, der Laote hieß Boun (31 Jahre alt) und der Amerikaner Eric (26 Jahre alt), nachdem die Förmlichkeiten ausgetauscht waren, suchten wir uns ein nettes Restaurant und ich ass tradtionell laotisch: Sticky Rice und Curry auf Bouns Empfehlung hin. Boun besitzt in Luang Prabang eine Bar und hat uns im Restaurant einen Longdrin gemixt: LaoLao (der billige laotische Whiskey), SevenUp, Minze und Limone, nicht schlecht. Boun spricht sogar ein wenig Deutsch, da er mal einen Freund aus Deutschland hatte und 2 Monate in Deutschland zum Reisen war, generell ist er schon viel rumgekommen. Er war ein halbes Jahr in Amerika, weshalb es auch der erste Laote war, den ich traff, der fließend Englisch sprach.

Nach dem Essen gingen wir noch auf ein Bierchen (Bierchen ist gut, hier gibts ja nur große Flaschen) aus und danach früh in die Heia. Am nächsten Tag standen ja wieder 7-8 Stunden Bootsfahrt an. Äußerst hilfreich ist so ein Laote in Laos, wenn man am frühen Morgen Kaffee bestellen möchte. 🙂 Wir holten uns Kaffee und Sandwiches to go für den letzten Tag an Bord und suchten uns zwei hübsche Bänkchen aus, um die Reise fortzusetzen.

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Tag 2 auf dem Boot

Die Landschaft war zwar immer noch sehr schön, aber irgendwann ist’s halt doch ä bissi fad, nicht wahr… immerhin lenkten unsere Gespräch von den sich langsam dahinstreichenden Stunden ab. Nach kurzer Zeit gesellte sich Djamel dazu (21, Deutschland), mit dem Boun sich am Tag vorher kurz auf dem Boot unterhalten hatte. War das schön mal wieder Deutsch zu reden nach den 3 Tagen Gibbon Experience mit australischer Mehrheit in der Gruppe.

Sehr nett war auch das deutsche ältere Paar neben uns, das mir doch tatsächlich nicht glauben wollte, dass Mainz nicht zu Hessen gehört und Wiesbaden unsere Landeshauptstadt ist?!?! Ich gab ihnen meine Emailadresse, bat sie es zu googlen und mich dann mit Bitte um Entschuldigung zu kontaktieren, bisher ist mein Postfach noch leer…

Doch es kam der Zeitpunkt da halfen auch keine intellektuellen Gespräche mehr, da musste ein Bier daher (<- ein Reim!). Damit fing das Verhängis meines Telefons an…Eric und ich teilten uns zwei Bier und auf einmal waren wir doch schon da. Der Anlegesteg des Bootes ist jetzt außerhalb von Luang Prabang, vorher war er direkt an der Stadt, nun muss man ein Tuk Tuk nehmen und sich eigentlich dafür anstellen. Zunächst hieß es aber warten auf die Rucksäcke, meiner und Djamels waren die letzten, aber Eric und Boun hatten auf uns gewartet. Wieder kam der laotische Vorteil zutage, denn Boun lief mit uns einfach an der Schlange wartender Menschen vorbei und wir bestiegen das Tuk Tuk. Ein wenig asozial kam ich mir dabei ja schon vor, ich schiebe es auf den Alkohol.

Das Tuk Tuk ließ uns ans Bouns' Bar in der Nähe des Stadtzentrums raus. Sein Angestellter war gerde dabei die Bar zu öffnen, was natürlich hieß das wir noch schnell ein Bierchen trinken mussten. Um uns herum lief die ganze Zeit so ein merkwürdiger Typ, der ständig versuchte seine Drogen zu verkaufen.

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Eric, Bound & ich sowie die Red Bull Bar von außen

Als es langsam dunkel wurde, half Boun Djamel und mir ein Hotel zu finden. In Asien ist die Hostlekultur ja irgendwie noch nicht so ausgesprägt und sich ein Zimmer zu teilen, kostet meist dasselbe wie ein Bett im Dorm, deshalb teilten wir uns spontan für die knappe Woche Luang Prabang ein Zimmer. Eine halbe Minute von der Bar entfernt, gab es ein kleines Guesthouse und wir konnten dort für 10€ pro Nacht einchecken. Schnell liefen wir zurück zur Bar und holten unsere großen Rucksäcke – da hatte ich mein Handy noch. Nachdem wir im Hotel geduscht hatten, suchte ich meine Sachen zusammen und stellte fest, mein Handy ist weg. Djamel meinte, nee, das ist irgendwo, das finden wir schon…hmmm… nee leider nicht. Irgendwie wusste ich das es weg war. In der Bar erzählte ich Boun davon, der meinte er würde morgen mal die Überwachungskamera checken. Ich ignorierte das verschwundene Telefon einfach und genoss den restlichen Abend. Denn nett wie Boun ist nahm er uns mit zu einem Essen mit seinen Freunden in einem super schönen Restaurant in Luang Prabang.

Dort gab es auch endlich mal wieder einen g’scheiten Rotwein. Eric verschwand irgendwann, weil er sich die Stadt erlaufen wollte, so dass Djamel und ich uns alleine mit dem deutsch sprechenden Laoten unterhielten, der gerade zur Gruppe dazu gekommen war. Leider fehlt mir ab hier meine Erinnerung, ich weiß noch, dass wir zu einer laotischen Bar gefahren sind und ich kann mich bruchstückhaft daran erinnern was da war, aber ein komplettes Bild habe ich nicht mehr. Weiß aber noch, dass ich mich mit einem Argentiner auf Spanisch unterhalten habe und dass da eine superschöne Katze war!

Dabei habe ich nur Bouns Rat gefolgt „you have to drink, supports local economy!“ 🙂

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Djamel, ich unds Kätzle (Fotos sind übrigens von Djamel)

Zumindest sind wir aber gesund für 10.000 Kip Tuk Tuk Fahrtgeld wieder im Hotel angekommen und schliefen am nächsten Tag erstmal laange aus.

Houay Xin: The Gibbon Experience

Der nächste Tag begann mit einem guten Frühstück: Spiegeleier und Baguette, es war nicht das erste Mal, dass ich den Franzosen innerlich dankbar für ihre Kolonialisierungspolitik war.

Mit all meinem Kram (mittlerweile 3 permanente Gepäckstücke) schlurfte ich rüber zur Gippon Experience. 3 Tage sollte es durch das Naturreservat Bokeo gehen, zu Fuß und per Zipline. Der Spaß war nicht ganz so billig, 245 Euro habe ich bezahlt – dauerte ein wenig bis ich das in laotischen Kip aus dem Automaten hatte, aktuell sind 10.000 Kip ein Euro. Bevor es tatsächlich los ging schauten wir uns ein Video zum Thema Sicherheit an. Im Nachhinein etwas abstrus, da unsere Guides so ziemlich alles taten was man laut Video nicht tun sollte.

Unser Guide sprach nur gebrochenes Englisch, war ansonsten sehr nett, aber für das Geld hätte ich schon etwas mehr erwartet an Betreuung. Es gibt zwei Varianten der Gibbon Experience: die klassische und den Wasserfall. Für meinen Termin war nur noch die Waterfall Experience buchbar, bei der man weniger wahrscheinlich Gibbons sieht und mehr läuft – super für mich! 🙂

Unsere Gruppe bestand aus 9 Leuten: Bec, Rhian, Emily, Emma (alle Australien), Kaya & Andrew (ebenfalls Australien), Cecil & Alex (Frankreich). Mit einem Pickup fuhren wir los, 4 Leute hatten im Fahrerhaus Platz, der Rest musste auf die Ladefläche. Meine Güte – es war so a…kalt!! Wir saßen auf der Ladefläche und wickelten alles um uns was uns zur Verfügung stand, wir machten unangebrachte Witze wie man sich so als Flüchtling fühlt und hatten im Endeffekt jede Menge Spaß trotz der Kälte.

Über eine unbefestigte Straße ging es nach einem Stopp weiter. Die vier australischen Mädels boten an Plätze zu tauschen. Da wir alle nicht mehr hinten sitzen wollten, quetschten wir uns zu fünft ins Fahrerhaus. 🙂
Auf diesem Teil der Strecke war es zwar nicht mehr kalt, aber dafür äußerst holprig, so dass die Mädels auch ihren Teil der spannenden Fahrt hatten.

Endlich kamen wir in einem kleinen Dorf an:

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Los ging es zu Fuß durch laotischen Wald. Laos gefällt mir bisher am Besten in Südostasien, die Landschaft ist unglaublich schön und die Menschen sehr freundlich. Wir liefen ca. 20 Minuten bis zur ersten Pause, um dort Lunch zu haben. Baguette mit Hünchen, eine Alternative gab es nicht, war aber nicht schlimm, da ich auf der Fahrt mein Sandwich gegessen hatte. Einer der Guides meint dann ich könnte später Reis mit Ei haben, ich war mir ziemlich sicher, dass ich das verneint hatte, aber dazu später mehr. Auf einmal fiel jemandem auf, dass zwei der Guides einen Sack dabei hatten, der sich bewegte. Darin waren zwei kleine Kätzchen! Sie sollten zu den Baumhäusern gebracht werden, um die Ratten von dort fern zu halten, schön und gut, aber die beiden waren in einer Art Mehlsack eingesperrt! Das hat natürlich alle Mädels in der Gruppe empört, aber geholfen hats leider nix.

Wir machten uns weiter auf und natürlich ging es schön bergauf, irgendwann kamen wir zu einer Hütte.

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Dort warteten wir darauf unsere Gürtel zu bekommen mit denen wir uns an die Zipline hängen würden. Ich ruhte mich in der Sonne aus als mir ein Mädel Reis mit einem Spiegelei brachte… oh Mann, aus Höflichkeit ass ich ein wenig, aber glücklich hat mich das natürlich nicht gemacht. HInzu kam, dass irgendwie nicht genügend dieser Gürtel da waren und wir so länger dort warten mussten als geplant. Irgendwann war die Ausrüstung aber ausreichend vorhanden:

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Ich auf Mission

Endlich ging es weiter und nach kurzer Zeit waren wir an der ersten Zipline. Das macht echt Spaß, vorallem wenn man 200 Meter über einen Fluß gleitet und die wunderschöne Aussicht genießen kann.

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Das Problem ist, wenn man zu früh bremst und sich dadurch ein gutes Stück des Weges an der Leine entlang hangeln muss…

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So wie ich 🙂

Wir hatten an dem Tag mehrere Ziplines und liefen munter bergauf, bergab durch den Dschungel.

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Bis wir schließlich in unserem Baumhaus ankamen, 150 Meter über dem Boden.

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Das Baumhaus, die Toilette am „Abgrund“

Da waren wir nun – „gefangen“ im Baumhaus. Über zwei Ziplines und einen 5minütigen Spaziergang konnte man das Baumhaus verlassen, eine Runde laufen und wieder zurück ziplinen, was einige von uns auch taten. Danach kam ein laotischer Junge mit essen, sehr lustig, wenn man auf einmal die Zipline zurren hört und jemand mit Futter reinkommt. 🙂 Es gab Reis, verschiedene Gemüse und Fleisch, sehr lecker alles, bis auf den Reis natürlich… wir hatten einen lustigen Abend, tranken unser warmes Bier (das wurde uns beim Verlassen des Gibbon Experience Büros mitgegeben) und probierten LaoLao, den billigsten Schnaps, den man hier bekommen kann.

Irgendwann ging es doch zu Bett, die Pärchen bzw. die 2 2er Gruppen hatten alle eine Doppelmatratze mit Moskitonetz und ich mein eigenes kleines Reich: Matratze und Moskitonetz. Dann kam die Nacht und wir wurden vorab gewarnt alles essbare in eine Box einzuschließen, da nachts die Ratten kommen würden. Und sie kamen! Ich konnte sie ständig hören, mich hat es weniger gestört, dass ein plüschiges Getier auf der Suche nach Nahrung neben mir herläuft, sondern dass sie dabei so einen KRACH machten! Die Nacht war somit durch ständiges Aufwachen geprägt, bis es um 8.00 Uhr Frühstück gab: REIS! Zum Frühstück, nee also das ist wirklich nichts meins!

Wieder ging es über die Zipline aus dem Baumhaus in den Dschungel. An diesem Tag sollten wir den Wasserfall erreichen und nur 2 Ziplines benutzen, Laufen war angesagt.

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Impressionen vom Weg

Ab und zu erklärte unser Guide uns etwas zu den Pflanzen, die sich am Wegesrand fanden, aber sehr informativ war das nicht. Der Weg zum Wasserfall war doch etwas mehr bergauf als der erste Tag, was mich ja ein wenig nervte, aber gut. Irgendwann ging es bergab zum Wasserfall, der anscheinend so kalt war, dass manche keine Luft mehr bekamen als sie reinsprangen. Da ich noch nicht mal Badesachen dabei hatte, habe ich vom Schwimmen in eiskaltem Wasser Abstand genommen.

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Nachdem geplanscht wurde, gab es Mittagessen: Reis, Gemüse, Fleisch und Pommes, das HIGHLIGHT. Anschließend liefen wir noch einmal 15 Minuten bis wir unser Baumhaus für die 2. Nacht erreichten.

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Das Baumhaus von innen und die Aussicht

Einige machten sich noch mal auf die umliegenden Ziplines zu nutzen, aber ich ging duschen und ruhte. Ich war fertig mit der Welt. Nach und nach kamen alle wieder und es gab Abendessen: Reis und Gemüse. Wir hatten recht früh Abendessen und saßen noch zusammen, aber irgendwie war wohl jeder fertig, so dass wir alle gegen 19.30 Uhr im Bettchen lagen. 🙂

Auch in dieser Nacht hatten wir wohl Ratten zu Besuch, nur hörte ich sie dieses Mal nicht. Dafür hatten sie sich durch Emmas Rucksack gebissen, der neben ihr im Zelt lag und das obwohl noch nicht einmal etwas zu essen im Rucksack war.

Zur Veranschaulichung: dieses Loch haben Ratten in die die Aufbewahrungsbox gebissen.

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Über die Zipline ging es zurück zum Wanderweg und wir liefen fröhlich zurück.

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Zu erwähnen ist, dass wir dabei zweimal durch einen Fluss gehen mussten und ich auf einer Brücke mit meinem linken Bein in ein Loch krachte und kurzzeitig auf der Nase lag – is aber nix passiert.

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Die Landschaft auf dem Rückweg

Gegen Mittag erreichten wir das Ausgangsdörfchen und mit dem Pick-Up ging es zurück, nur dass dieses Mal auf der Ladefläche 12 Personen Platz nehmen mussten – zum Glück bekam ich einen Sitz im Fahrerhaus! Nach einer äußerst holprigen Fahrt, die die anderen auf der Ladefläche weniger genossen haben, hielten wir an einem laotischen Restaurant zum MIttagessen. Da es wieder nur Reis mit Gemüse gab, habe ich ausgesetzt und mir ein Snickers gekauft. Leider tauschten wir nach dem Stopp Plätze, so dass auch wir wieder in den Genuss des Freiluftfahrens kamen. Immerhin waren die anderen Passagiere alle am Restaurant rausgelassen worden.

Im Büro der Gibbon Experience holten wir unser verstautes Gepäck ab, verabschiedeten uns und ich checkte wieder im Hotel der alten Dame ein. Bei ihr buchte ich auch das Ticket für das Slow Boat am nächsten Tag nach Luang Prabang. Ich freute mich so auf eine Dusche, denn im Baumhaus war diese natürlich kalt gewesen. Anschließend schwang ich mich in meine Gammelklamotten und erholte mich von den 3 anstrengenden Tagen. Abends gab es eine gute Pizza bei einem kleinen laotischen Restaurant um die Ecke. Danach fand ich im Fernsehen voller Freude das Exklusivinterview der ARD mit Edward Snowden., wobei ich aber einschlief bis am nächsten Tag um 7.30 Uhr mein Wecker klingelte.

Chiang Mai – Teil 3: Opium, Elefanten und laotische Grenzbeamte

Nun fuhr ich also wieder zurück nach Chiang Mai, denn ich hatte es ja schon erwähnt, ich wollte den Elefanten etwas Gutes tun, da ich ihnen vorher geschadet hatte. In der Nähe von Chiang Mai gibt es den Elephant Nature Park, der Elefanten rettet und ihnen ein hübsches Leben bereitet. Der Ort ist allerdings sehr beliebt, weshalb ich erst eine Tagestour für Donnerstag buchen konnte (wir hatten Montag). Somit nutzte ich die 2,5 Tage davor, um in Chiang Mai ein paar Sachen zu erledigen. Denn für meine Reise nach Myanmar steht noch einiges an Organisation auf meiner To Do Liste. Nachdem einchecken in meinem Hostel Deejai Backpackers bin ich los, um Geld abzuheben. Meine Visa Karte hat exakt einmal funktioniert, danach wurde sie gesperrt, zumindest dachte ich das. Ich sollte Recht behalten, die Fachabteilung der DKB meinte, das Geld abheben in Thailand komisch wäre und sperrte die Karte umgehend. Super! Zum Glück hat Marina ja noch eine Mastercard und hat fleißig Baht abgehoben, um sie bei einer Bank in Dollar zu wechseln. In Myanmar gibt es wohl mittlerweile Bankautomaten, aber man zahlt oft in Dollar, weshalb ich dieses Wechselspiel machten musste.

Anschließend kaufte ich noch ein paar Kosmetikartikel, denn man weiß ja nie was es so in Ländern wie Laos und Kambodscha für eine Auswahl an Shampoos gibt. Bei einem kleinen Restaurant hatte ich einen Snack und bin danach ins Hostel zurück. In meinem Dorm lernte ich Sophie (Belgien) kennen mit der ich sehr gut unterhalten habe. Außerdem war da ein merkwürdiges dänisches Mädel, dass in 3 Monaten ganz Südostasien und Nepal bereisen wollte sowie in ihren ersten Tagen in Thailand erstmal ein Makeup-Pinsel Set kaufte. Die Kleine war mir von Anfang an unsympathisch, da sie einfach ihren Kram auf mein Bett schmiss – während ich drauf saß! Ich bin ja eigentlich unkompliziert im Dorm, aber dieses Bett ist mein einziger privater Bereich, da hat die nix drauf zu schmeißen!

Abends kümmerte ich mich um meinen Blog, dabei lernte ich Nikola (Deutschland) kennen. Da ich schon gegessen hatte, bin ich nicht mit ihr und den anderen mit zum Abendessen, sondern war langweilig im Hostel. :p Am nächsten Tag musste ich aber auch früh raus, da ich eine super Touritour für Chiang Rai gebucht hatte. Eigentlich wollte ich nur den weißen Tempel dort sehen, aber ich war zu faul, selbst zum Busbahnhof zu gehen, also buchte ich im Hostel eine Tour – Anmerkung: Gott, habe ich das bereut! Nie wieder bin ich faul!

Um 7.15 Uhr sollte ich abgeholt werden. Zum Glück gab es im Hostel Frühstück ab 6.30 Uhr! Im Endeffekt hätte ich aber auch länger schlafen können, denn ich wurde mit einer Stunde Verspätung abgeholt! Grrr!

Nun ging es mit dem typischen Minivan gefüllt mit Touristen los und wir hielten nach einer 1,5 stündigen Fahrt an den Hotsprings Chiang Rai – bitte nich lachen, wer jetzt das Foto als nächstes berachtet…

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Hotsprings Chiang Rai – MUSS man gesehen haben!

Hach ja, nach einem Stopp dort ging es weiter zum weißen Tempel und der hat sich wirklich gelohnt. Aber durch die Verspätung hatten wir dort nur 30 Minuten Zeit, hat aber auch gereicht. Der weiße Tempel, dessen Name Wat Rong Khun ist, ist der einzige weiße Tempel in Thailand und ein wenig kurios. Ein abgedrehter asiatischer Künstler gestaltet an dem Tempel seit 1997 herum und das etwas unorthodox.

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Wat Rong Khun

Der Besuch des Tempels kostet keinen Eintritt, man läuft einfach über die Brücke zum Eingang und dort trifft man schon die ersten ungewöhnlichen Gestaltungsmerkmale für eine heilige Stätte.

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Köpfe im Baum und Predator im Garten

Dennoch muss man auch hier Knie und Schultern bedecken, wenn man den Tempel besichtigen möchte, also auf die heilige Funktion wird noch Rücksicht genommen.

Auf dem Weg zum Tempeleingang durchschreitet man die Hölle, dargestellt durch Arme und Köpfe, die aus der Erde herausragen:

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Hier noch ein paar Details vom Tempel, der wirklich hübsch aussieht!

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Leider ist es nicht gestattet Bilder im Inneren des Tempels zu machen, denn dort finden sich Wandmalereien, die erstens noch nicht fertig sind und zweitens entdeckt man neben Buddha, der auf eine Totenschädel sitzt auch Michael Jackson, Elvis, die gelben Viecher aus „Ich Unverbesserlich“, Superman, Batman usw. – echt schräg! 🙂

Zu erwähnen gilt übrigens noch unser Guide, der sich an diesem Tag ca. 4x umzog, indem er die Hüte wechselte, hier ein besonders schönes Exemplar.

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Und damit ihr wisst, wie ich aktuell so aussehe, hier ein Foto von mir. 🙂

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Neben mir im Van saß ein russisches Pärchen mit dem ich mich ein wenig unterhielt, sehr interessantes Volk. Er fragte mich warum ich denn nur alleine reisen würde, meine Antwort: weil ich es so wollte. Konnte er nicht verstehen, aber abgesehen davon sehr nett die Beiden. Nun ja, weiter ging es mit der Tour und zwar zu einem der sogenannten Long Neck Villages, hatte ich glaube ich, schon erwähnt. Dass sind diese Dörfer in denen eigentlich keiner wohnt, sondern Frauen aus Myanmar rübergekarrt werden nach Thailand, damit Touristen Bilder machen können. Ich hatte das nicht gebucht und saß dann dort ein wenig doof rum…

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Hatte aber „tierisch“ gute Gesellschaft

Unser nächster Halt war dann sehr überraschend für mich, denn wir fuhren an die Grenze zu Myanmar, damit die zwei Russen ihren Visa Run machen konnten, hätt ich das mal früher gewusst! Denn an der selben Grenze war ich ja 10 Tage zuvor auch gewesen! Aber gut, dort gönnte ich mir einen mit Farbstoffen und Geschmacksverstärkern gespicktes Sandwich aus dem seven-eleven und wartete. Nach einer halben Stunde ging es weiter zum Golden Triangle. Das ist der Bereich wo sich Thailand, Laos und Myanmar Grenzen teilen, getrennt durch den Mekong und einen anderen Fluß. Golden wird die Ecke genannt, weil dort früher Opium angebaut wurde und die Pflanze dafür wohl golden aussieht. Ob das jetzt wirklich stimmt, keine Ahnung, unser Guide sprach ein sehr starkes thenglisch (thai + englisch).

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Am Golden Triangle

Dort konnte man eine Fahrt auf dem Mekong machen, zu meiner Überraschung war das für mich sogar inkludiert, welch Freude! (<- Ironie) Mit unserem definitiv nicht tüv-geprüftem Boot, besser gesagt Holzkahn fuhren wir den Mekong hinauf:

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Und hinunter:

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Was ich auch nicht wusste – ihr merkt, ich war wirklich nicht informiert – dass wir an einer Art Freihandelszone von Laos anlegten. Dort kann man jede erdenkliche Marke kaufen: Louis Vuitton, Hermes, Prade, Lacose, whatever – aber in sauschlechter Qualität. Außerdem wird dort Whiskey mit Schlange und Skorpion verkauft – SCHRECKLICH!!!

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Gehört verboten meiner Meinung nach und jeder Tourist, der das kauft, sollte von Schlange und Skorpion gebissen werden!

Da es dort für mich so rein gar nichts zu kaufen gab, setzte ich mich in die Sonne und las. Vergessen hatte ich noch, das in unserem Van 3 Italiener waren, die mich auf der Rückfahrt fragten wie ich denn hieße und natürlich ganz erfreut waren über meinen italienischen Vornamen. Gesungen haben sie das Lied nach dem ich benannt wurde auch noch. 🙂

Wieder zurück an Land, die Horrornachricht: wir fahren 4 Stunden zurück nach Chiang Mai, habe die Zeit mit Lesen verbracht. Im Hostel angekommen habe ich gerade noch so eine Portion Pommes bekommen und habe mich mit einem Mädel, das gerade aus Myanmar kam unterhalten. Das war super, denn sie konnte mir ein paar brennende Fragen beantworten.

Der nächste Tag stand unter dem Motto chillen. Ich wechselte noch einmal Baht in Dollar und fuhr mit dem Tuk Tuk zu einem Café, das ich vorher gesehen hatte. Dort saß ich schön in der Sonne bis mich 3 Jungens ansprachen, die seit Monaten in Chiang Mai sind und das Café war wohl ihr Stammplatz. Die 3 Kanadier waren echt lustig und da zeigte sich doch mal wieder, wenn man alleine reist, ist man eigentlich nie alleine. Anschließend legte mich an den Pool des Hostels, der sich in der selben Straße befand.

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Dort recherchierte ich weiter für Myanmar und ließ es mir gut gehen. Zwischendrin besuchte mich Nikla, die sich auf den Weg nach Sukhothai machte. Abends ging ich ein ein neueröffnetes Restaurant bei uns um die Ecke, das so toll war! Leider sind alle Fotos des Essens auf meinem iPhone gewesen. Richtig gute Antipastia hatte ich und einen 1A Schokokuchen!

Am nächsten Tag war es dann soweit, der Besuch des Elephant Nature Parks! Pünkltich wurden ich und zwei chilenische Mädels aus meinem Hostel abgeholt und wir fuhren los. Im Auto erzählte unser Guide etwas zu den Elefanten und wir schauten eine Dokumentation über den Park. Dort wurden auch Babyelefanten gezeigt, die in der Straße zum Betteln benutzt werden. Elefanten nehmen jede Vibration über ihre Füße auf, so dass der kleine Babyelefant ständig von einem Fuß auf den anderen stieg, weil auf der Straße so viel Verkehr war. So traurig war das, dass ich wirklich ein paar Tränen vergossen habe. Wenns um Tiere geht, werde ich leider sentimental.

Im Park angekommen, wurde uns zunächst die Küche gezeigt.

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Futter für einen Tag

Der Park beherbergt im Augenblick 37 Elefanten, die entweder vom Arbeiten als Lastenelefant, aus Trekkingcamps oder sonst wo gerettet wurden. In unserer Gruppe waren auch ein paar Chinesen, die einfach nicht wissen, wie man sich zu benehmen hat, aber das hatten wir, glaube ich, schon. Zunächst ging es aber an das Elefanten füttern. Wir hatten zuerst einen sehr langsamen Elefanten, weshalb die Fütterung doch etwas länger dauerte. 🙂

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Elefantenfütterung

Anschließend machte sich ältere Elefantendame mit ihrem Mahout davon…

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.. und wir fütterten einen Elefanten, dessen Fresstrieb doch schon eher meinem ähnelte.

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Wir besuchten als nächstes eine kleine Elefantenfamilie, bestehend aus 3 Damen. Eine von ihnen hat die Hüfte gebrochen, da ihr Besitzer sie von einem Bullen befruchten lassen wollte und sie dafür anband. Da sie aber nicht wollte, versuchte der Bulle es immer weiter und brach ihr dabei die Hüfte, nur eine von vielen traurigen Geschichten um die Elefanten.

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Der Elefant ganz links ist der mit der gebrochenen Hüfte

Später traffen wir noch einen Elefanten, der auf beiden Augen blind ist. Die Elefantendame war schwanger und musste dennoch als Arbeitselefant schwere Lasten tragen. Als das Baby kam, lief sie gerade einen Berg hinauf wordurch das Baby den Berg hinabrutschte. Es war ihr nicht erlaubt zu schauen, ob es noch lebte, so dass sie ab da die Arbeit verweigerte. Daraufhin trat ihr Besitzer ihr aufs Auge so lange bis sie blind war. Als sie sich mit dem Rüssel wehrte, tat er das gleichte mit dem anderen Auge.

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Blinder Elefant

Danach war es soweit: Mittagessen – komplett vegetarisches Büffet. Denn auf der Farm werden auch Büffel, Hunde und sonstiges Getier gerettet und die Besitzerin möchte nicht, dass die Toursiten denken sie würden die Tiere essen, die sie vorher gestreichelt haben.

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Während des Essens unterhielt ich mich mit MIke, einem ca. 50-jährigen Kanadier, der am Film arbeitet als Lichtmann und bei Herr der Ringe dabei war, sehr interessanter Typ!

Danach gin ges ans Elefanten baden, ein enasse Angelegenheit.

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Die Putzaktion verlief gut und danach war es soweit, wir sahen das 8 Monate alte Elefantenbaby!

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Süß! Aber ich muss sagen, ich mag die ausgewachsenen Elefanten mehr!

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Zum Schluss besuchten wir noch die Elefantenklinik, in der gerade ein Elefant von Tierarztstudenten an seiner Wunde behandelt wurde.

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Außerdem wurde uns eine weitere Elefantendame vorgestellt, die eine Art Blume im Ohr trägt. Sie hat dort ein Loch, das sie von den Haken bekommen hat, die die Elefantenguides beim Trekking benutzen.

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Armes Ding, also der Elefant nicht ich

Der Tag war rundum ein Erfolg und ich bin froh die fast 60 Euro investiert zu haben, denn neben den Tieren war die Landschaft rund um den Park sehr schön anzusehen. Schade, dass sie nur so wenige Elefanten rettennen.

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Am Ende konnte ich noch ein Foto von deinem der 360 Hunde machen, die auf der Farm leben.

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Übrigens gibt es gerade von Peta eine Petition dafür, das Wildtiere aus deutschen Zirkussen verbannt werden -ist mit einer sehr aufwendigen Produktion gemacht worden! Danke an Kathi von der ich den Link habe!

http://www.tyke2014.de

Mit dem Minivan ging es wieder zurück zum Hostel, wo ich durch Zufall Abbe, Craig und Zoe wiedertraff. Gemeinsam machten wir uns auf zum Night Market Chiang Mais, wo ich mich mit Monic traff, die ich auf Koh Tao kennen gelernt hatte. Die Welt ist klein. 🙂 Monic war allerdings gut zu spät, da sie mit vielen Leuten aus ihrem Hostel unterwegs war. Nicht zu schlimm ich brachte den drei Engländern bei wie man „ich spreche kein Englisch“ auf Deutsch ausspricht. Die 3 wollten erst noch ein wenig über den Markt gehen, wir hatten Hunger, so dass ich mich mit Monic und ihren Freunden aufmachte. Allerdings wollten die in ein Fischrestaurant, darauf hatte ich aber keine Lust, so dass ich schnell was indisches gegessen hatte, und mich dann wieder zu ihnen gesellte.

Wir wollten uns nämlich eine Varieteshow mit Ladyboys anschauen. Die waren echt super und das ganze war kostenlos, man musste nur einen Drink bestellen.

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Foto ist leider nicht so gut geworden

Die anderen zogen danach noch weiter, ich habe mich aber brav zurück zu meinem Hostel aufgemacht. Am nächsten Tag stand nämlich mein Grenzübertritt nach Laos an.

Beim Frühstück verabschiedeten mich noch Zoe und Sophie und los ging es mit dem Minivan Richtung Grenze. Der Van war so voll gestopft, da war wirklich kein Platz mehr für irgendwas. Neben mir saß eine Texanerin mit der ich mich gut unterhielt, da sie auch schon oft in Südamerika war. Zu meiner Überraschung hielten wir auf dem Weg zur Grenze, ratet wo? AM WEISSEN TEMPEL! Gut, habe ich den halt zweimal gesehen…

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Wir hatten eine echt nette Zusammenstellung an Leuten im Bus, mit einem Engländer, einer Engländerin und zwei Holländern habe ich mich in der Pause unterhalten. Übrigens an dem Café an dem ich bei meinem Visarun war – würde behaupten die Gegend kenn ich jetzt. Zu erwähnen gilt, dass eigentlich alle außer mir mit dem Bus nach Chong Dok (oder so) an der thailändischen Grenze fahren, dort eine Nacht übernachten und am nächsten Tag die Grenze nach Houay Xin in Laos überqueren, um mit dem Slowboat weiter nach Luang Prabang zu fahren. Nur ich wollte schon an diesem Tag nach Houay Xin, ich für den nächsten Tag die Gibbon Experience gebucht hatte – dazu dann mehr im nächsten Artikel.

Somit war ich die Einzige, der es wichtig war, wann die Grenze zu machen würde. WIr waren viel zu spät dran und erreichten das Guesthouse der anderen erst um 17.00 Uhr. Die Grenze sollte um 18.00 Uhr zu machen! Nach Nachfragen meinerseits fuhr mich der Fahrer tatsächlich doch noch zur Grenze. Dort war ich irritiert, denn eigentlich gibt es eine Bootsverbindung zwischen Chang Dok und Houay Xin. Stattdessen musste ich erst ein Busticket für 1 Euro kaufen, um dann meinen Aureisestempel aus Thailand zu bekommen. Mit dem Bus ging es nach Laos, ich wartete immer noch, ob da nicht doch noch evtl. ein Boot kommen würde. Kam nichm laotischen Grenzbüro kamen wir zu einer ungünstigen Zeit, denn die Herren hatten erstmal Abendessen! SO warteten wir alle geduldig bis sich der ein oder andere Grenzbeamte gesättigt genug fühlte, um unsere Visaanträge zu bearbeiten. 30 Dollar kostet das Visa on Arrival hier – 31 Dollar, wennman wie wie zu spät ist und nach 18 Uhr die Grenze übertritt. Dabei wären wir pünktloich gewesen, hätten die Herren nicht gemeinschaftlich diniert.

Langam rann mir die Zeit davon, denn ich musste bis 19 Uhr im Büro der Gibbon Experience für den nächsten Tag einchecken. Mittlerweile klöärte sich, dass dieser Grenzübergang brandneu war und erst seit einer Woche offen. Problem war für mich, dass der alte direkt in HOuay Xin war und der neue außerhalb, so dass wir erst ein Tuk Tuk nehmen mussten. Dieses schlich sich mit gefühlten 15 km/h durch die Nacht… ich schaffte es mit etwas Verspätung ins Büro der Gibbon Experience, denn wir hielten zum Glück direkt davor an. Eingecheckt, suchte ich mir ein Guesthouse direkt neben der Gibbon Experience, das BND Guesthouse. Geführt von einer alten sehr lustigen Dame, die aber auch gemein sei konnte, aber nicht zu mir zum Glück. 🙂

Im hoteleigenen Restaurant ass ich tatsächlich Reis mit Gemüse und danach war der Abend für mich gelaufen und ich genoss die Ruhe meines Einzelzimmers.

Pai: hier könnt ich wohnen

Nach unserer kleinen Achterbahnfahrt nach Pai, kamen wir gegen 21 Uhr in dem kleinen Ort an. Pai ist bekannt als Hippiestadt und seine angenehme relaxte Atmosphäre. Kann ich nur bestätigen, so schön war es da. Als wir ankamen, war gerade der Markt in der Walking Street noch in vollem Gange. Dort zeigt sich recht deutlich der Hippiegeeinfluss auf die Stadt, man kann allerlei kurioses und hübsches kaufen.

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Ein wenig planlos machten wir uns auf die Such nach unserem Hotel Walking Street Guesthouse, als wir es fanden, war mein persönliches Highlight das schnelle Internet und die freundliche Besitzerin, sie war wirklich ein Goldschatz. Nur die Matratzen im Bett waren viel zu hart, man lag wie auf einem Stein. Da der Markt so nett aussah, sind wir über ihn geschlendert und haben noch das ein oder andere Straßenessen probiert.

Am nächsten Morgen stand die Erkundung Pais auf dem Plan. In unserer Zimmerrate war ein Frühstück enthalten, das aber nicht wirklich gut war. Wir mieteten uns einen Roller und machten uns auf. Erst hatten wir ja an Fahrräder gedacht, bin ich froh, dass wir das gegen ein motorenbetriebenes Gerät getauscht hatten, mit dem Radl wären wir nicht annährend so weit gekommen.

In meinem Reiseführer stand Pai hätte nicht wirklich etwas zu bieten in Bezug auf Sehenswürdigkeiten, aber das kann ich gar nicht bestätigen. Die Berge um Pai sind wunderschön und auch so gab es einiges zu sehen. Zum Beispiel diesen weißen Buddha mitten in den Bergen.

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Oder die Landschaft, wie gesagt…

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Auf unserem Weg kamen wir zunächst an der Memorial Bridge vorbei. Diese Brücke wurde von den Japanern während des 2. Weltkrieges erbaut und am Ende des Krieges gesprengt, damit sie den Amerikanern nicht nutzt. Allerdings war die Brücke zu dieser Zeit wichtig für die Einheimischen geworden und so baten sie die Regierung eine neue Brücke zu bauen, was auch getan wurde.

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Memorial Bridge

Der Pai Canyon war unser nächster Halt und von dort hatte man eine sehr schöne Aussicht. Mittlerweile war allerdings die Mittagssonne draußen und das durch den Canyon krabbeln war eine schweißtreibende Angelegenheit.

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Pai Canyon

Wir hatten vorher ein wenig im Internet gelesen und einen Tempel gefunden von dem man eine tolle Aussicht haben sollte, aber irgendwie glaube ich, dass wir das verwechselt hatten mit einem den wir später besucht haben. Dennoch eins, zwei Bildchen.

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Der Aufstieg zum Tempel: natürlich Stufen

Da wir eine kleine Karte hatten, wollten wir uns noch einen Wasserfall ansehen. Der Weg dorthin war aber sehr uneben und unser Benzin näherte sich dem roten Bereich, so dass wir umdrehten und in einem kleinen Bauernhof (so nenn ich es jetzt mal) nach dem Weg fragten. Außerdem wollte ich dort einen frischen Maracujasaft – der beste Saft der Welt- zu trinken, der großflächig beworben wurde. Natürlich gab es denn aber gerade nicht. 🙁 Wir machten uns dann doch noch einmal auf und fanden den Wasserfall auch. Aber ich merks immer wieder, ich finde Wasserfälle einfach nicht spektakulär.

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Viel spannender fand ich die Kühe, die uns auf dem Weg entgegenkamen.

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Nach dem Besuch des Wasserfalls versuchten wir noch einen Aussichtspunkt zu erreichen, aber mit unserem kleinen Roller ging das leider nich so gut, von den Straßenverhältnissen mal abgesehen. Also, haben wir uns auf den Rückweg gemacht und haben dem Tempel auf dem Berg (mit dem weißen Buddha) einem Besuch abgestattet.

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Auch zu diesem Tempel hätte man ewigst lang Treppen hochlaufen müssen, aber mit dem Roller konnten wir direkt hochfahren. Nur die 150 Meter zum Buddha mussten wir uns noch erklettern.

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Der Buddha & die Aussicht
Der Tag war doch recht lang, so dass wir kurz zu Hause ausruhten. Abends sind wir bei einem kleinen Burgerladen eingekehrt, der sogar vegetarische Varianten anbot!

Leider sind die Fotos des Burgers gerade nicht verfügbar, da sie auf meinem Handy waren und der Download der Dropbox zu lange dauert – FOLGT 😉

Durch Zufall traffen wir das österreichisch-schweizer Pärchen vom Kochkurs wieder. Die beiden hatte ich zuvor nicht erwähnt, weil ich ihn komisch fand. Tu ich auch jetzt noch, aber wir hatten dennoch einen netten Abend mit ein paar Bierchen, bis wir uns absetzten und heim sind. Manu musste am nächsten Morgen früh raus, um rechtzeitig mit dem Bus nach Chiang Mai zu fahren, um dort seinen Flug nach Bangkok zu bekommen.

Nun war ich dann wieder alleine, immer erstmal ein komisches Gefühl, das aber auch schnell wieder vergeht, immerhin habe ich das ja jetzt schon bald 10 Monate lang geschafft. Nachdem ich Manu verabschiedet hatte, zog ich mit meinen Sachen in mein neues Hotel, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß. Zum Glück hatte ich mir das Zimmer für die nächsten 3 Nächte schon an unserem ersten Tag in Pai organisiert, denn es fand ein Festival statt und viele Touristen waren auf der Suche nach einem Bett. Für 300 Baht hatte ich mein eigenes riesiges Zimmer mit warmem Wasser und WiFi und einer super Lage.

Zum Frühstück ging ich in ein eher gehobeneres Hotel, aber dort konnte man so schön in der Sonne sitzen. In aller Ruhe gab es ein großes Frühstück und ich fing an meine Blogeinträge zu schreiben. Den Rest des Tages habe ich mit Recherche über Myanmar und munterem Blogschreiben im Hotel verbracht. Abends ging es nur noch um die Ecke, um eine Falafel zu essen. Der Mensch braucht ja auch mal Ruhe, nich wahr. Am nächsten Tag war ich aber aktiv! Ohne Frühstück ging ich um 10 Uhr zum Yoga! Bei Mum’s Yoga kosten 1,5 Stunden Yoga und eine halbe Stunde Meditation nur 200 Baht, also 5 €! Geht man sieben Mal hin sogar nur insgesamt 600 Baht – ich war aber nur einmal da. 🙂 Mumy ist eine 63-jährige Thailänderin, ehemalige Schönheitskönigin und hat 3 Ehemänner überlebt, die alle auf unglückliche Art und Weise gestorben sind (in Fluß gefallen, auf Treppe ausgerutscht usw.). Da Mums Auto gerade kaputt war, wurden wir mit einem Roller, der eine Art Metallkasten an der Seite montiert hat zu Dritt zum Yogastudio, das etwas außerhalb der Stadt liegt, gebracht.

Das Yoga hat super viel Spaß gemacht, auch deshalb da wir nur unter einem Dach, also keine Wände sportelten und man eine schöne Aussicht auf die Berge hatte.

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Beim Yoga lernte ich Hannah und Georgia aus England kennen gelernt mit denen ich anschließend zusammen zum Frühstücken bin. Das Ganze dauerte schließlich länger als geplant, so dass ich nur noch 3 Stunden hatte, um mich fertig zu machen und weitere meine To Do Liste abzuarbeiten. Denn gegen meine Pläne ging ich doch zum Musikfestival in Pai, Hannah und Georgia hatten mich gefragt, ob wir uns dazu nachher treffen wollen, da sagt man ja nicht sein.

Zusammen mit Georgia, die mich am Treffpunkt abholte, bin ich zu dem Hostel der beiden gelaufen. Dort hat uns netter Weise ein Australier Marco, der ein Motorrad hatte, Bier mitgebracht aus dem Supermarkt. Irgendwann startete die ganze Gruppe (Hannah, Georgia, Marco und zwei englische Mädels), um auf dem Night Market noch etwas zu Abend zu essen. So lecker: Crêpe mit Nutella und Erdnussbutter, Wachteleier, Frühlingsrolle und Pizzastückchen – ich war glücklich. 🙂 Irgendwer oraganisierte ein Tuk Tuk und für wenig Geld wurden wir zum Festivalgelände gefahren.

Das Festival war schon lustig, aber skurill. Es gab vier oder fünf Bühnen, der Großteil war elektronische Musik und es gab mal wieder Alkohol aus Eimern zu trinken.

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Wie man sieht, gab es sogar Heißluftballone! Davon ist einem aber zwischendrin die Luft ausgegangen. Auf der Hauptbühne legten dann zwei DJs auf. Wobei ich keine Ahnung habe, wer das war, denn auf der Bühne tanzten so viele Menschen unorganisiert herum… zunächst kamen einfach 10 Ladyboys, die ohne jegliche Choreografie ihre eigene mehr oder weniger ansprechende Show ablieferten.

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Bild ist leider nicht so gut geworden

Neben den Ladyboys gab es einen Mann im roten T-Shirt, der leicht obszön tanzte und für mich so aussah, als ob er grade einfach so auf die Bühne gesprungen wäre. Schien aber keinen der anderen AKteure zu stören, wie den Vorzeige-HipHoper oder den Mann mit der gelben Lockenperücke – man merkt, es war eine verrückte Show.

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Ich, Hannah und Georgia sowie einmal die gesamte Gruppe

Bis 3 Uhr waren wir auf dem Festival und am nächsten Morgen schlief ich mich erstmal aus. Ich gestehe einen leichten Kater ein, der dazu führte, dass ich mich nach dem Frühstück gerade wieder ins Bett legte. Ich schaffte es aber noch einmal über die Walking Street zu laufen und das ein oder andere Souvenir käuflich zu erwerben. Und ich hatte sogar noch einen sehr guten grünen Salat mit Kürbis und Fetakäse im Witching Well, wo ich schon mit Hannah und Georgia zum Frühstück war.

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Man beachte Broom Parking 🙂

An diesem Abend verpasste ich leider Zoes Ankunft (sie kannte ich von meinem Visa-Run), aber wir verabredeten uns zum Frühstück am nächsten Tag. Dabei lernte ich auch Abbe und Craig kennen, die Zoe auf ihrer Reise kennen gelernt hat, die lustiger Weise aus der selben Gegend in England kommen wie sie. Durch Zufall gesellte sich auch noch Marco vom Vorabend zu uns bis wir alle aufbrachen, denn ich hatte meinen Bus um 12 Uhr zu bekommen, um zurück nach Chiang Mai zu fahren.

Abschließend kann ich sagen, dass Pai definitiv eine Reise wert ist, der Ort hat einen ganz besonderen Charme und ich überlege schon ständig wie ich eine Rückkehr dorthin in meine Reise integrieren kann. 🙂

Chiang Mai – Teil 2: thai cooking do it yourself

Wir hatten in Chiang Mai weiterhin volles Programm, Montag stand unser Kochkurs an. Gegen Neun Uhr wurden wir von Sammy’s Organic Thai Cooking School abgeholt. Im Auto (mit Auto meine ich die Ladefläche auf der wir saßen) waren schon vier Mädels, die lustiger Weise alle aus Deutschland kamen. Unsere erste Station war der lokale Markt auf dem uns Sammy zunächst einmal das wichtigste aller Lebensmittel vorstellte: Reis. Hat mich persönlich jetzt weniger interessiert…

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Reis, mein Freund

Nebst einer Demonstration wie man frische Kokosmilch herstellt…

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Maschine zum Raspeln der Kokosnuss

…hatten wir ein paar Minuten, um über den Markt zu laufen und sich ein paar thailändische Spezialitäten anzuschauen.

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Was man so auf dem Markt findet in Thailand

Anschließend ging es mit dem Auto (immer noch gemeint: Ladefläche, überdacht) zur Kochschule. Diese befindet sich etwas außerhalb von Chiang Mai, mitten im Grünen. An einer sehr langen Tafel standen für jeden schon „Werkzeug“ und Kochschürze bereit und es konnte losgehen.

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Jeder konnte vorher wählen welche Gerichte er oder sie kochen würde. Beim Thema Curry gab es die Wahl zwischen grünem, roten und gelben Thaicurry. Ich hatte mich für das gelbe entschieden, Manu für das grüne. Jeder bekam seine Zutaten zur Herstellung der frischen Currypaste gereicht und es ging ans schneiden und im Mörser zerstampfen, welch ein Spaß. 🙂

Ganz vergessen bevor wir uns ans Kochen machten, erklärte uns Sammy noch jede Menge verschiedene in Thailand verwendete Kräuter und Gewürze.

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Nachdem sich jeder mit seiner Paste abgemüht hatte, gab es für jeden eine kleine „Kochnische“ und es ging ans Zubereiten. Das Ganze war äußerst gut organisiert und strukturiert, klare Ansage was nun zuerst oder zuletzt in den Kochtopf gehörte.

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Das Curry wurde je nach Teilnehmer mehr oder weniger fachmännisch zubereitet und warm gestellt. Hier dann das fertige Ergebnis:

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Denke farbtechnisch habe definitiv ich gewonnen. :p

Wir haben an dem Tag echt viel gekocht, u.a. eine typisch thailändische Suppe Tom Yum – die ich aber geschmackstechnisch nicht ganz so dolle fand. Manu hatte, glaube ich, da mir gerade das Kochbuch nicht vorliegt, Hühnchen in Kokosmilch zubereitet.

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Nach so viel Arbeit sollte man sich ausruhen und somit konnten wir Platz nehmen in einer der vielen vorhandenen Hängematten und konnten chilllen.

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Für die ersten 3 Gänge musste jeder seine Zutaten selbst schneiden und verarbeiten, beim Nachmittagsprogramm bekamen wir die vorgeschnittenen Zutaten angereicht, da war aber auch keiner böse drum. Ich hätte am liebsten einfach weiter in der Hängematte gelegen. 🙂 So gab es am Nachmittag dann noch Frühlingsrollen, Papayasalat und zum Nachtisch Sticky Rice mit Mango sowie eine Art Soufflé mit Kürbis. Alles sehr lecker, wobei mir im Salat die rohe Tomate eine zu wichtige Rolle einnahm.

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Nach der ganzen Kocherei gab es für jeden ein Rezeptbuch mit allen Rezepten des Tages, so dass das ein oder andere Gericht mit Sicherheit mal im Kochzirkel seinen Auftritt haben wird.

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Das Gruppenfoto (mit dem Teil der Gruppe mit dem wir uns am Besten verstanden) beschloss den Kochkurs und wir wurden wieder alle an unseren Hotels abgesetzt. Trotz der großen Nahrungsaufnahme an diesem Tag, sind wir abends spät noch mal zum Mexikaner und haben eine Kleinigkeit gegessen. Dieses Mal waren wir bei „Miguel’s“ und dort war das Essen so viel besser als beim vorherigen Mexikaner und äußerst wichtig: warm. Somit endete dieser Tag relativ früh, da wir am nächsten Tag auch schon wieder „Termine“ wahrnehmen mussten.

Wir begannen den Tag mit einem erneuten Frühstück bei Wraps & Fresh (oder umgekehrt, bin grad zu faul zum Nachschauen) und dem Auschecken aus dem Hotel, machten wir uns auf den Weg zum Tempel Wat Son Douk. Dort würde unser 2-tägiger Meditationskurs beginnen. Wir hatten noch Zeit bis es um 13 Uhr los gehen sollte, so dass wir uns erst den Tempel selbst angeschaut haben.

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Wat Son Douk

Eingeplant war noch ein weiterer Tempelbesuch, der des Wat Phrasingh. Leider hat er uns beide enttäuscht, den Stress mit hin- und zurückfahren hätten wir uns auch sparen können, aber der Vollständigkeit halber die Fotos dazu.

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Dank der Empfehlung von Simone hatte ich uns schon die Woche zuvor bei diesem Workshop „Meditation Retreat“ angemeldet, in gut 24 Stunden (inkl. einer Übernachtung) bekommt man die Grundlagen der Meditation beigebracht und verbringt einen Tag ähnlich dem eines Mönches. Zunächst schauten wir uns ein Video zum Thema Buddhismus an bis es mit zwei überdachten Tuk Tuks (ich sollte echt mal den Namen googlen) zum Meditationszentrum 1 Stunde außerhalb von Chiang Mai ging.

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Das Meditationszentrum & mein Zimmer

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon äußerst hungrig, da wir in Chiang Mai nichts schnelles auf die Hand gefunden hatten. Meine Konzentration lag somit erst einmal darauf im Ablaufplan zu sehen, wann es denn Abendessen geben würde, Antwort: zu spät. Ich hoffe, die Meditation würde mir gegen das Hungern helfen. In einem großen Saal lagen schon Matten und ein DIN A4 Blatt mit Liedern und Texten bereit.

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Unser Lehrer war ein 26 Jahre alter Mönch, der sich sehr darüber freute mit uns sein Englisch aufbessern zu können. Er erklärte uns anschließend 3 Arten der Meditation:

– Meditation im Laufen
– Meditation im Sitzen
– Meditation im Stehen

Man fragt sich zunächst: Meditieren im Laufen? Im Nachhinein ist das für mich die beste Meditationsart. Es geht ja beim Meditieren darum sich nur auf seinen Atem zu konzentrieren, alle Gedanken abzuschalten und dadurch den Geist zu reinigen. Die Mönche nennen es „Monkey Mind“, wenn unser Geist von einem Gedanken zum anderen springt. Bei der Meditation im Laufen konzentriert man sich ganz auf das Laufen selbst, was mir einfacher fällt als sich im Sitzen oder Liegen nur aufs Atmen zu fokussieren.

Nach den ersten Meditationsübungen gab es dann Abendessen. Juchu! Das Essen dort war generell sehr lecker, grundsätzlich vegetarisch, was mir aktuell ja entgegen kommt.

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Bevor es ans Essen geht, wird allerdings zusammen gesungen. Inhaltlich ging es darum, dass das Essen nicht zum Genuss da ist, sondern um den Magen zu füllen. Wie traurig, also nein, damit kann ich mich nun wirklich nicht anfreunden.
Nachdem Essen gab es etwas Freizeit bis wir uns wieder zum Singen und Meditieren traffen. Leider war der Leiter dieses Projektes, der den Abendteil mit uns verbringen sollte, gute 30 Minuten zu spüt, aber er sprach ein sehr gutes Englisch und hat uns einige interessante Dinge erzählt wie z.B. wo er schon überall hingereist ist als Mönch und warum er das Projekt Monkchat gegründet hat. Neben diesem Meditationskurs gibt es nämlich noch die Möglichkeit sich mit Mönchen zu unterhalten, um mehr über ihr Leben zu erfahren, das sind dann Abendveranstaltungen.

Früh bin ich an diesem Abend ins Bett, meine Zimmernachbarin ursprünglich aus Russland, lebt aber nun in Australien, tat das Gleiche und gegen 22.30 Uhr war das Licht aus. Am nächsten Morgen mussten wir aber auch um 5.00 Uhr aufstehen. Begonnen wurde der Tag mit Gesang und Sportübungen. So ein bisschen Yoga am Morgen ist auch nicht verkehrt. Mönche gehen morgens ja üblicher Weise auf die Straße und betteln um ihr Frühstück, wir durften uns deshalb jeder mit einem Schüsselchen Reis aufstellen und dieses dann in die Almosenschüssel für die Mönche füllen.

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Danach hieß es dann auch für uns Frühstück. Es gab asiatisches Frühstück aber auch Toast mit Marmelade. Nach einer erneuten Meditationsrunde teilte sich die große Gruppe auf. Wir durften zunächst für uns alleine weiter meditieren und genossen die Sonne im Garten. Ich gebe aber zu, meine liegende Meditation wurde schnell zum Mittagsschläfchen. 🙂 Die andere Gruppe unterhielt sich während dessen mit unserem Lehrer. Danach tauschten die Gruppen und wir durften dem Mönch fragen stellen.

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Ein wenig schwierig gestaltete sich diese Frage-Antwort-Runde dadurch, dass das Englisch des Mönches doch leicht begrenzt war und er manchmal überhaupt nicht passende Antworten gab, da er die Frage einfach nicht verstand. War dennoch interessant, er ist jtzt 26 und seit er 14 im Kloster. Wie lange er noch bleiben will, weiß er nicht, er hat Pläne, aber die wollte er uns noch nicht verraten.

Das Mittagessen bestand aus Reis und Gemüse, war aber immerhin schmackhaft. Natürlich meditierten wir auch nach dem Mittagessen weiter…

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Es gab noch ein Gruppenfoto und fertig war unser 2-tägiger Ausflug in die Techniken der Meditation.

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Mir hat der Kurs super gut gefallen und ich versuche seitdem auch jeden Tag ein wenig zu meditieren. Das hat weniger was mit neuerworbener Liebe zur Spiritualität zu tun, sondern damit, dass man durchs Meditieren ruhiger und gelassener wird. Eigenschaften, die mir sicher gut tun würden. Mit dem Tuk Tuk ging es wieder zurück nach Chiang Mai und da wir erst gegen 17 Uhr abgeholt werden sollten, um nach Pai weiterzufahren, stellten wir uns im 7-11 ein Picknick zusammen und aßen vorm Mönchstempel. Auf einmal stand aber schon ein junger Herr vor uns und wollte uns zum Busbahnhof bringen, zu früh! Wir wollen uns aber nicht beschweren, durch den Feierabendsverkehr ging es zum Busbahnhof und mit einer halben Stunde Verspätung im Minivan nach Pai. Die Strecke dorthin hat es in sich: 762 Kurven auf 139 Kilometern. Zum Glück war es dunkel und unser Fahrer fuhr human, hatte Horrorgeschichten von anderen gehört. Außerdem hatte jeder von uns eine 2er Sitzbank für sich, sehr komfortabel und wir unterhielten uns länger mit einem jungen Franzosen, der mit uns im Bus saß und richtig gutes Englisch sprach. Mehr zu Pai dann im nächsten Artikel.