Die Agentur für Arbeit

Leider ist die Bürokratie ja eine unangenehme Begleiterscheinung des Sozialsystems über das wir in Deutschland verfügen. Aber immerhin, hätten wir es nicht, würde ich nach der Reise auch kein Geld bekommen, somit muss man sich leider ein wenig mit der Agentur für Arbeit sowie der Krankenkasse beschäftigen. Um es einmal vorweg zu nehmen, bei mir war das alles viel weniger bürokratisch als gedacht. Meinen Job habe ich zum 31.03. gekündigt, meine Reise startet am 08.04.2013. Gekündigt habe ich schon am 30.01., damit mein Arbeitgeber genug Zeit hatte, um meine Nachfolgerin zu finden.

Eigentlich müsste man sich ja innerhalb der nächsten 3 Tage (oder war es sogar nur einer?) arbeitssuchend melden. Ich gebs zu – ich hab das verpeilt. 🙂 Dazu aber später…nachdem ich mich telefonisch zwei Wochen nach meiner Kündigung arbeitssuchend gemeldet habe, füllte sich mein kleiner Briefkasten mit einer Unmenge von Formularen. Mein Favorit war die Umfrage zum Thema Migrationshintergrund (als ob ich hier illegal ausgewandert wäre?! Insider verstehen diesen Witz) – muss man aber nicht ausfüllen, die Angaben sind freiwillig. Ich musste dann innerhalb von 10 Tagen meine Bewerbungsunterlagen dort abgeben (auch da war ich einen Tag zu spät) und mein Arbeitgeber musste ein bestimmtes Formular ausfüllen. Ansonsten braucht man noch eine Kopie der Kündigung (wahlweise Aufhebungsvertrag), eine Kopie der Lohnsteuerkarte (oder dem Wisch vom Finanzamt über die digitale Lohnsteuerkarte) und den Perso (zum Termin) – das steht aber auch alles in einem der Briefe von der Agentur selbst. Ich musste dann noch die Stellungnahme zur eigenen Kündigung abgeben, hier habe ich bei Kündigungsgrund einfach „Längerer Auslandsaufenthalt“ und bei der Frage „haben Sie etwas gegen diese Gründe, die Sie zur Kündigung veranlasst haben getan?“ siehe Frage obendrüber geantwortet. Zusätzlich musste ich noch eine Stellungnahme zur verspäteten Arbeitssuchendmeldung abgeben, hier habe ich geschrieben, dass ich es nicht besser wusste. Der nette Herr von der Hotline meinte, das würde dann halt evtl. noch eine Sperre nach sich ziehen, auf meine Antwort, dass ich doch eh 3 Monate gesperrt sei wegen Eigenkündigung, meinte er ich hätte Recht – soll das einer verstehen.

Meinen ersten und bisher einzigen Termin beim Arbeitsvermittler habe ich abgesagt mit der Begründung, dass ich noch angestellt bin und keine Zeit habe wegen einer Tagung, bisher kam da auch noch kein neuer Terminvorschlag, wenn einer kommt, werde ich der Agentur für Arbeit mitteilen, dass ich an keinen Jobangeboten interessiert bin (bis her kam eh kein einziges). Inzwischen war ich aber am Dienstag mit allen geforderten Unterlagen (wichtig!! alles mitbringen, sonst dürft ihr noch mal hin) bei einer sehr netten Dame, um das Arbeitslosengeld I zu beantragen. Leider war ich noch nicht arbeitslos gemeldet, und erst dann kann der Antrag auf Arbeitslosengeld I bearbeitet werden. Also, bin ich ein Haus weitergestapft (es schneite in Frankfurt nicht grad wenig an dem Tag) und habe mich bei der (ebenfalls sehr netten) Empfangsdame arbeitslos gemeldet. So, und nun hatte ich gestern, sprich zwei Tage nach dem Termin bei der Agentur für Arbeit meinen Bewilligungsbescheid für AG I im Briefkasten. Ich hoffe, damit sind meine Ansprüche dann für 4 Jahre gesichert.

Insgesamt kann ich wirklich sagen, dass das alles halb so schlimm war und bei mir hier in Frankfurt super gut funktioniert hat, nur frühzeitig genug sollte man anfangen.