Tena: 5 Tage im Dschungel

Nun ist es soweit, ich bin wieder zurück aus dem Dschungel und ich werde versuchen die Erlebnisse der letzten Tage kurz zusammen zu fassen, damit ihr nicht Euer gesamtes Wochenende mit Blog lesen beschäftigt seid.

Nun sind Malwina und ich am Sonntag um 7:30 Uhr früh mit unseren beiden Lehrerinnen Adriana und Sylvia los auf den Weg nach Tena. Ich war ein wenig zu spät morgens, weil ich Samstag natürlich nicht mehr gepackt habe…ich hatte kurzzeitig echt Angst mir die Höhenkrankheit geholt zu haben, wars wohl auch kurz, denn mir war schlecht, hatte Kopfschmerz, konnte aber nicht schlafen, typische Symptome. Sonntag Morgen gings dann aber wieder und ich habe gepackt, 7:12 Uhr war ich immer noch „zu Hause“- Bin dann schnell durch die Küche gerannt, um loszulaufen, aber es gab doch tatsächlich noch Frühstück. Meine Gastmutter hat mich und meine Lehrerin Adriana (kam grad zur Tür) dann zur Schule gefahren, die anderen schnell eingesammelt und ab zur Busstation. Es wurde allerdings mehrmals erwähnt (im Spaß), dass ich ja schuld wäre an der Verspätung, ich meinte daraufhin, dass ich mich ecudorianischen Verhaltensweisen anpasse… 😉

Mit dem Bus ging es dann ca. 5 Stunden (Fahrpreis 6 $) nach Tena, die Fahrt war bis auf den leicht suizidalen Fahrstil der Ecuadorianer sehr gut zum Schlafen und ich war wirklich begeistert von der Aussicht, überall GRÜN. Wirklich toll. Irgendwie ist dann aber was nicht so rund gelaufen und die Lodge in die wir eigentlich sollten, konnte uns nicht aufnehmen, also sind wir erstmal in Tena was essen gegangen: Hühnchen mit Reis – ist hier sehr beliebt…dazu aber später mehr. Mit dem Taxi ging es dann über Steine und Flüsse in den Dschungel zu einer anderen Lodge. Hier mal ein Einblick in unser zu Hause für einen Tag:

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Wir hatten dann noch jede 3 Stunden Spanischunterricht und danach gings zum Abendessen. Da ich gerade das Buch „Tiere esse“ lesen (sehr zu empfehlen), fand ich die vegetarische Pasta total super. Zum Essen sind wir dann in die nahe liegende Nachbarslodge gegangen, wo eine Reisegruppe Amerikaner zu Hause war, allerdings haben wir zu denen nicht wirklich Kontakt geknüpft. Danach war ich auch totmüde und wir sind ziemlich direkt gegen 21 Uhr!!! schlafen gegangen… so lange es ging. Denn die Lodge war offen bis auf ein Welldach und in der Nacht hat es geregnet, so stell ichs mir beim Weltuntergang vor. Naja, also so richtig erholt war ich da nicht. Nach dem Frühstück (dank der amerikanischen Reisegruppe: Pancakes!!) hatten wir dann wie die darauffolgenden Tage immer 4 Stunden Unterricht und nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Taxi zu unser ursprünglich angedachten Lodge – die um einiges luxuriöser war als die erste. Ich sehe jetzt mal davon ab jeden Tag einzeln zu beschreiben, aber es war echt cool. Bis auf die Tatsache, dass die ecuadorianische Küche ziemlich viele Dinge bereithält, die doch der Geschmacksneutralität sehr nahe kommen z.B. Kochbanane wie hier im Frühstück hinter dem Rührei):

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oder halt Hühnchen mit Reis, wahlweise auch Reis mit Hühnchen…oder Käse, der nach nichts schmeckt, aber gut, andere Länder, andere Speisepläne.

Aber nun zum eigentlich interessanten, nach dem Mittagessen sind wir nachmittags immer zu verschiedenen Aktivitäten aufgebrochen und hier lasse ich auch einfach mal Bilder sprechen. Wir sind die ersten zwei Tage durch den Dschungel gewandert, haben gelernt welche Pflanze bei welche Krankheit hilft, haben Termitennester aus der Nähe gesehen (und jede Menge anderes Gevieh) und konnten Ameisen beim Materialtransport beobachten.

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Der Weg durch den Urwald

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Unser Guide Don Matildo

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Paradiesbaum mit Frucht

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Termitennest – 🙁

Mittwoch waren wir dann auf dem Río Runa und zwar mit Reifen. 🙂 Aufgrund der aktuellen Gewichtsproblematik wird auf Bilder im Bikini verzichtet, aber so sah der Río aus und so die Reifen. 🙂 Die kleine Hütte ist übrigens wichtig, denn wir waren auf einer kleinen Insel im Dschungel und nur über eine Seilwinde und eine Mini-Transportkabine kam man da hin.

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Die Hütte mit Seilwinde

Am nächsten Tag sind wir nachmittags dann auf Goldsuche – haben aber leider im Fluß nix gefunden…dafür war es unglaublich heiß, weshalb ich mir mal ein Bad im Fluß gegönnt habe, während Don Matildo auf der Suche nach Gold war. 🙂

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Nach dieser Abkühlung sind wir noch ein wenig mit dem Kanu auf dem Fluß gefahren bis es dann wieder an Land ging. Ich war ja natürlich naß und Don Matildo meinte nur Gummischuhe und Bikini plus Bluse reiche doch…hmmm…als wir uns dann dem dicken Gestrüpp namens Urwald wieder näherten hab ich mich dann doch dazu entschieden mich vollständig zu bekleiden, denn da leben Insekten…nee, die wollte ich einfach nicht näher kennenlernen. Im „Gemüsegarten“ von Don Matildo (ihm gehört die Lodge) wurde dann Yuka gepflückt und von uns geschält. Yuka wird hier zu allem verarbeitet, schmeckt ein wenig wie Kartoffel, ansonsten ja wen wunderts: geschmacksneutral. Man macht daraus vor allem auch eine Milch, die irgendwann leicht alkoholhaltig ist, ich habs probiert, also mir ist Tequilla Sunrise lieber. Nach der Yukaernte ging es zurück zur Lodge, wo die Yuka frisch gekocht wurde (über offenem Feuer). Da durften wir dann alle mal probieren…wir durften aber auch noch mehr probieren, denn da lag noch mehr auf dem Grill… 🙁

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Maden – ich habs probiert und fühlte mich wie im Dschungelcamp – schmeckt auch so ziemlich nach nix, aber knusprig 🙂

So, nach all diesen spannenden Tagen ging es heute dann morgens früh zurück nach Quito. Die Busfahrt war bis auf die Polizeikontrolle unspektakulär. Ich frag mich zwar was das gebracht hat meinen Pass versuchen zu lesen, denn Deutsch konnte von den Polizisten bestimmt keiner und mal kurz in meinen Rucksack reinzuschauen, aber okay. Nun sitz ich hier wieder in Quito und wenn ich diesen Bericht fertig habe, werde ich mal ausgehen. Kerstin, die mit mir hier wohnt, will das Nachtleben erkunden und es werden sich auch eins zwei aus der Schule anschließen. Es tut mir übrigens leid, dass dieser Bericht evtl. nicht so unterhaltsam war wie die vorherigen, aber es ist so viel und ich gerate gerade in Zeitnot. 🙂 Aber zum Schluss kann ich noch erzählen, dass wir in unserer Lodge zweimal sehr unschönen Besuch hatten, von zwei (oder war es immer die selbe?) Spinnen. Einmal wurde sie von männlichem Personal hinausbefördert und das zweite Mal habe ich sie mit Detan-Spray erlegt…Problem war, das Vieh saß im Badezimmer und danach roch das gesamte Bad nach Detan. Das ist übrigens das Zeug, das man nur draußen anwenden soll…nach dem sich das Vieh nicht mehr bewegt hat, sind Malwina und ich erstmal raus, um zu besprechen wies weitergeht und auch nicht unwichtig um frische Luft zu atmen. Wir haben dann einen äußerst durchdachten Schlachtplan ausgetüftelt und haben die Spinne dann mit Wasser (dank an Malwina an dieser Stelle, die sich dieser Aufgabe angenommen hat) in die Dusche befördert. Um von dem Vieh auch nicht überrascht zu werden, haben wir zur Sicherheit noch eine Flasche mit Wasser gefüllt und diese als Notwaffe neben die Dusche gestellt, sollte das Miststück doch noch leben – aber Entwarnung: sie war tot – wäre ich nach der Chemiekeule wohl auch gewesen. So richtig viel hat das Spray aber nicht gegen Moskitos geholfen, ich bin total zerstochen… und nun zum Abschluss noch ein paar Eindrücke aus dem Dschungel. 🙂

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Das kann man auch aus der Frucht des Paradiesbaumes machen – ich „Spaßvogel“