Christchurch: ein rundum entspanntes Wochenende

Kajaken mit Delphinen fiel für mich ja aus an diese Morgen. Die anderen beiden sind zwar ein wenig auf dem See gepaddelt, aber Delphine haben sie nicht gesehen – somit alles richtig gemacht. Aufgrund dessen war ich früh wach und habe mich dazu entschlossen in Akaroa ein zweites Frühstück einzulegen und dann nach Christchurch weiter zu fahren. Glücklicher Weise kannte ich dort ja auch jemanden, nämlich Sandra, mit der ich zusammen im Nord gearbeitet habe. Ich hatte wieder mal Glück, denn Sandra wohnte sehr hübsch gelegen mit einer phantastischen Aussicht auf Christchurch.

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An dieser Stelle noch mal Danke an Sandra, die mich so lieb hat willkommen geheißen und mir eine riesige Freude mit gutem deutschen Bier gemacht hat.

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Das beste Willkommensgeschenk ever 🙂

Den Abend haben wir dann mit dem Konsum des Bieres verbracht, wir hatten uns natürlich auch einiges zu erzählen. Sandra hatte Deutschland einen Monat vor mir verlassen und somit gab es einiges zu berichten. Am nächsten Tag war dann auch glücklicher Weise das Wetter besser und die Motivation das Haus zu verlassen, war größer. Da sich die Anzahl meiner Socken (schon wieder!) auf dramatische Weise dezimiert hat, sind Sandra und ich zu einer Mall gefahren. Vorher sind wir noch bei einem Sushi-Laden vorbei, der, was mich überrascht hat, günstig war. 🙂

In der Mall habe ich dann tatsächlich neue Socken bekommen. Man möge das jetzt als banal abtun, aber in manchen Ländern ist es gar nicht so einfach kurze schwarze Socken Größe 40 zu finden. In der Mall habe ich dann noch ein paar mehr Dinge käuflich erworben und wir haben im Supermarkt alles eingekauft, um abends Pizza backen zu können.

Nachmittags sind wir dann mit Slim, der Hund der bei Sandra und Ruben wohnt, Gassi gegangen. Soo süß! Hätte ihn ja am liebsten mitgenommen, aber da waren die beiden dagegen… Dennoch auf unserem Spaziergang runter zum Strand hatten wir ein paar tolle Aussichten auf den Strand von Sumner, dem Stadtteil in dem Sandra wohnt.

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Am Strand war es richtig nett und auf dem Rückweg habe ich noch einen kleinen Snack bei einem Imbiss gegessen – man weiß ja nie wann es die nächste Mahlzeit gibt, nicht wahr?

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Der Strand und Slim

Christchurch wurde im Februar 2011 ja sehr stark von einem Erdbeben zerstört und bis heute gleich die Stadt an manchen Stellen mehr einer Geisterstadt. Auch in Sumner stehen halb zerstörte Häuser auf einem Hügel, komplett verlassen, weil die Bewohner sie nicht mehr betreten dürfen.

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Gezeichnet vom schlimmen Erdbeben in 2011

Am Strand liegen auch noch Steine, die beim Erdbeben dorthin hinunter gefallen sind.

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Zum Abendessen gab es dann selbstgemachte Pizza. Ruben hat den Teig zubereitet und wir haben alles geschnitten was es so zum Belegen einer Pizza gab. Das Ergebnis konnte sich sehen und auch schmecken lassen. 🙂

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Selbstgemachte Pizza, lecker!

Am Sonntag war das Wetter dann wieder eher regenerisch und graud, aber wir waren um 11.00 Uhr mit einer Freundin Sandras und deren Eltern verabredet. Obwohl Christchurch zum Teil wirklich ein wenig gruselig erscheint, da Teile der Stadt so aussehen als wäre das Erdbeben gerade erst passiert, wird versucht die frei gewordenen Flächen neu zu beleben und temporär auszufüllen z.B. mit diesem Park aus Paletten oder einem Café in einem Bus.

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Zu fünft sind wir durch die Stadt gelaufen und haben einige Beispiele für Häuser gesehen, die noch nicht wieder in Stand gesetzt wurden. Vor dem Erdbeben konnte man mit einer Art Tram durch die Innenstadt Christchurchs fahren, diese ist aber mehr oder weniger immer noch komplett zerstört. Mein Navi wollte mich bei meiner Anreise mehrmals durch Straßen lotsen, die abgeriegelt waren. Vorher aber noch ein paar nette Bilder von Christchurch.

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Christchurch von seiner grünen Seite

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Christchurch nach dem Erdbeben

Krass fand ich den Cathedral Square und die Kathedrale an sich, als wäre sie erst ein paar Minuten vorher eingestürzt.

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Die Kathedrale in der Innenstadt

Dennoch wurde auch hier versucht das Ganze irgendwie positiv neu zu beleben wie mit dieser Art Vorhaus durch das man nun in die Kathedrale schauen kann.

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Ebenfalls noch immer geschlossen ist die Art Gallery, sie sollte eigentlich schon vor einiger Zeit neu eröffnen, hat sie bisher aber nicht. Ich mochte aber den Gartenzwerg, den man über den Zaun erspähen konnte.

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Art Gallery Christchurch – noch immer geschlossen

Zum Mittagessen waren wir in einem netten Restaurant und dort hatte ich dann meine letzten Eggs Benni, wie der Neuseeländer sagt. Danach sind wir zur neuen Innenstadt in Christchurch gelaufen, die komplett aus Schiffscontainern besteht.

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Containerstadt – ein Ersatz für die zerstörte Innenstadt

Anschließend haben wir einen kleinen Ausflug zum Hafenstädtchen Lyttelton gemacht. Sandra und ich sind vorgefahren, da die anderen noch einkaufen mussten für ihre Weiterreise. In einer leicht abgefahrenen Bar, der Wunderbar, geführt von zwei Deutschen, hatten wir entspannt ein paar Kaffee mit Aussicht auf den Hafen.

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Lyttelton

Danach haben wir uns auf den Heimweg gemacht, denn ich musste noch packen. Welch Freude…alles was vorher im Auto herumflog, musste nun in meinen kleinen 42 plus 10 Liter Rucksack. Während dessen hat Sandra, nett wie sie ist, das Abendessen gekocht, vegetarische neuseeländisch Pies und die waren echt lecker!

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Danach haben wir den Abend entspannt auf der Couch verbracht, sehr früh bin ich dann aber in die Heia, denn um 3.30 Uhr musste ich aufstehen, um meinen Flug nach Singapur zu bekommen.

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Noch ein Abschiedsfoto mit Slim

Akaroa: das erste Mal Kajak fahren

Zum letzten Mal in Neuseeland hatte ich eine lange Fahrt vor mir, ungefähr 5 Stunden brauchte ich von Dunedin nach Akaroa. Ein wunderschönes Flecken Erde, das ganz in der Nähe von Christchurch liegt. Die Franzosen versuchten hier eine Kolonie zu errichten, weshalb die Straßen dort auch mit „Rue“ bezeichnet werden. Die Engländer haben dort dann aber doch die Oberhand gewonnen und aus der französischen Kolonie ist nichts geworden. Dennoch der kleine Ort liegt malerisch an einem See und hat mir sehr gut gefallen.

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Ausblick auf Akaroa

Dank Simone hatte ich den Tipp auf der Onuku Farm zu übernachten. Da ich ja schon ein wenig unterwegs war, dachte ich zuerst „wo bin ich denn hier gelandet?“ – denn es ging durch Akaroa immer tiefer ins Nirgendwo auf einer 1-spurigen Straße. Immerhin gab es Schilder, die mir zeigten, dass ich mich noch nicht verfahren hatte. Die Onuku Farm liegt wirklich am Ende der Straße, aber es lohnt sich. Mit einem wunderbaren Ausblick auf den See und totaler Ruhe in der Natur trumpft das Hostel auf. Geführt wird es gerade von zwei Deutschen, die meinten sie müssten mit mir Englisch reden, na gut, wer’s braucht, nicht wahr…

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Auf der Onuku Farm

Außer mir war kein Gast im Haupthaus, die meisten schlafen mit Schlafsäcken in einer Hütte. Da ich ja keinen Schlafsack besitze und auch wirklich nicht mehr nachts frieren wollte, habe ich gerne die 10 Dollar mehr pro Nacht bezahlt und war alleine in meinem 4-er Dorm. Den Nachmittag habe ich dann dazu genutzt einfach nur faul in der Sonne zu liegen, jawohl ich war faul. 🙂 Abends habe ich mir aus meinen verbliebenen Lebensmittelvorräten was gekocht, mich mit einer Französin unterhalten und den Abend mit Lesen vor dem Kamin, den es im Haupthaus gab, ausklingen lassen.

Der nächste Tag war dann ebenfalls sehr entspannt, da ich erst um 12.00 Uhr eine Kajak-Tour gebucht hatte. Somit habe ich gefrühstückt, geduscht und bin nach Akaroa rein gefahren. Dort habe ich mein Auto an der Stadtkirche geparkt und habe mir ein wenig das Städtchen angeschaut.

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Akaroa

In einem kleinen Café habe ich mich draußen hingesetzt und natürlich Eggs Benedict gegessen. 🙂

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Danach bin ich dann zum Treffpunkt für das Kajaken gelaufen. Da zwei Personen abgesagt hatten, war ich mit der Dame, die das Unternehmen gegründet hat alleine, aber das war auch gar nicht so schlimm. Hat wenigstens keiner gesehen wie dämlich ich mich beim Kajaken angestellt habe…zuerst ging es aber mit dem Jeep zur Bucht in der wir kajaken wollten. Dort kann man wirklich nur mit Vierradantrieb hinauf, alles andere ist motorischer Selbstmord. Ich würde mich das nicht trauen da hoch zu fahren. Dafür hatte man von da oben eine sehr schöne Postkarten-Aussicht auf Akaroa.

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Ein Stückchen weiter oben sind wir auf einen kleinen Hügel geklettert, um die Straße zu beobachten. Meine Kajak-Lehrerin war dann der Meinung sie hätte ein Auto den Weg hinauf fahren sehen. Was zur Folge hatte, dass wir dort oben warteten…und warteten…und warteten…bis sie dann der Meinung war, dass da wohl doch kein Auto war.

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Als wir den Weg hinunter sind, wusste ich auch, warum sie keinem Auto entgegen kommen wollte, da wäre defnitiv kein Platz gewesen auf dieser Straße! Vorbei fuhren wir an Schafen und eins, zwei Häusern zu Flea Bay. Was ich nicht wusste, dass diese Bucht Privatbesitz der Dame war. Ich sage übrigens Dame, weil die Gute schon über 60 Jahre alt war.

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Flea Bay

Auf dem Weg durfte ich dann verschiedene Gatter und Tore öffnen und schließen, damit die Schafe nicht abhauen. 🙂 Am Haus meiner Tourführerin schnappten wir uns die Paddel und los ging es. Vorher wurden wir noch von ihren Schafen begrüßt, die in Erwartung auf Futter gleich angerannt kamen. Sooo niedlich und weich die kleinen Lämmer!

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Wie bereits erwähnt, Kajaken ist nicht so mein Ding. Ich bekam am Strand eine kleine Einführung und muss das Paddel wohl so was von falsch eingesetzt haben bei meiner Trockenübung, dass die Gute ganz verzweifelt war. Sie meinte bei einer Gruppe von 5 Leuten macht das einer, warum gerade ich das jetzt bei einer einzelnen Person sein muss hat sie ganz aus der Fassung gebracht. War ja keine Absicht…so ausführlich war ihre Erklärung aber auch gar nicht, so…

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Schon nach den ersten Metern im 2-er Kajak (in denen ich mein Paddel kontinuierlich falsch hielt) sahen wir einen Seelöwen auf uns zu schwimmen und einen der auf den Felsen rumsaß.

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Gleich danach sahen wir schon die ersten Pinguine. Leider etwas schwierig die kleinen Tiere von einem wackelnden Kanu aus zu fotografieren.

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In dieser Bucht sind wir dann immer weiter gekajakt, allerdings nicht allzu lange, da das Wetter nicht so toll dafür war. Angeblich war es zu windig, oder sie war einfach genervt von meiner Paddelei. 🙂 Obwohl sie zwischendrin mal meinte, ich würde mich verbessern, hoffe das hat sie nicht aus Nettigkeit gesagt.

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Auf dem Rückweg sind wir dann noch an einer kleinen Seelöwenkolonie vorbeigekommen.

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Noch mehr Seelöwen

Bis wir wieder an unserem Ausgangspunkt waren, hatten wir noch die Gelgenheit Pinguine im Wasser schwimmen zu sehen, zu niedlich!

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Sorry, besser ging das mit dem Foto nicht.

Und da waren wir auch schon fast wieder zurück…

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Nachdem wir das Kajak an Land geschafft hatten, gab es zur Belohnung noch Muffins und Kaffee (Nescafé) im Garten der älteren Dame. Wir haben ein wenig geplaudert und dabei hat sie mir dann erzählt, dass sie inmitten einer Pinguinkolonie wohnt. Rund um ihr Haus im Garten hat sie kleine Nistplätze für die schwimmenden Freunde gebaut und die nehmen das tatsächlich an.

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Pinguin-Nistplatz im Garten

Nach der kleinen Teestunde ging es mit dem Auto zurück nach Akaroa. Ich bin noch mal kurz in den Supermarkt und habe zurück auf der Farm gekocht und diesen Blog geschrieben. Später kam ein deutsches Pärchen in das Haupthaus. Mit den beiden habe ich mich dann unterhalten und sie waren gar kein Pärchen, sondern nur Freunde, die sich bei der Arbeit bei McDonalds kennen gelernt hatten (mittlerweile haben sie andere Jobs). Die zwei waren super lustig, allerdins kann ich mich einfach nicht mehr an ihren Namen erinnern, er hieß Olli…fällt mir vielleicht wieder ein. Da wir 3 vor hatten am nächsten Tag um 7.45 Uhr mit der Frau des Farmbesitzers Kajaken zu gehen und dabei Delphine zu sehen, bin ich dann relativ früh ins Bett. Am nächsten Tag war es aber wohl wirklich zu stürmisch und die Delphinsaison hatte erst angefangen, so dass ich mich dann dazu entschieden habe nicht mitzugehen. Ich habe dann in Ruhe meine Sachen gepackt und bin entspannt in die Stadt gefahren. Dort habe ich noch mal gefrühstück und habe mich dann aufgemacht zu meinem letzten Ziel in Neuseeland: Christchurch.

Dunedin: Schafe und Pinguine auf einem Flecken Erde zusammen

Dieses Mal war meine Reise von kürzerer Dauer, nur ca. 2 Stunden bis nach Dunedin. Die Stadt an sich hat wohl nicht soo viel zu bieten, denn in Dunedin hat mich jeder Einheimische gefragt, was ich denn hier tun wolle. Dabei gilt die Stadt als „Capital of Wildlife“. Denn direkt neben Dunedin liegt die Otago Peninsula auf der es einiges an Tierchen gibt.

Da mein Zeitplan ja leider recht straff war, bin ich in meinem Hostel Manor House Backpackers gegen 13.00 Uhr angekommen und um 15.00 Uhr startete schon meine Tour mit ELM Wildlife Encounter. Die Zeit nutzte ich, um ein wenig in der Stadt herumzulaufen, allzu weit kam ich allerdings nicht. So viel hat die Stadt an sich auch wirklich nicht zu bieten.

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In Dunedin

Da es ja Mittagsessenszeit war habe ich mir einen neuseeländischen Döner gegönnt. Der Verkäufer war sehr nett und wollte auch schon immer mal ne Weltreise machen. Unser Gespräch musste ich dann aber abkürzen, weil ich wieder zurück zum Hostel musste. Ich sollte ja um 15.00 Uhr abgeholt werden…dem war aber nicht so, ne halbe Stunde stand ich da bei dem Dreckswetter (kann man ja auf den Fotos sehen) auf der Straße rum. Der Minivan war fast komplett besetzt und auf der 40-minütigen Fahrt zur Peninsula haben wir noch zwei Pärchen eingesammelt.

Unser erstes Ziel war ein Aussichtspunkt an dem man Albatrosse sehen kann. Diese Viecher sind ja riesig! Ihre Spannweite beträgt über 3 Meter! Unglaublich…da man die Vögel aber beim Fliegen über dem Meer beobachtet, ist es relativ schwierig sie zu fotografieren.

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Ein Albatros

Unsere Fahrerin war zusammen mit einem anderen Herr Tourguide, so dass sie uns noch etwas über die Albatrosse erzählt hat. Es ist wohl außergewöhnlich, dass genau an dieser Stelle Albatrosse nisten. Außerdem ist die gesamte Kolonie von einem Herrn vor Jahren schon markiert worden, so dass es wissenschaftlich gesehen ein wahres Paradies für Vogelliebhaber ist. Danach ging es mit dem Auto wieder weiter zu einem privaten Gelände, zu dem nur ELM exklusiven Zugang hat, weil der Schafsfarmer dort nur an sie vermietet. Dabei hatte ich dann aber auch mal die Gelegenheit ein neuseeländisches Schaf zu fotografieren – unser Guide meinte übrigens es gibt 53 Millionen Schafe in Neuseeland. Die Schafe werden immer weniger, weil ihre Wolle nicht mehr so populär ist. Wenn man überlegt, dass es 4,5 Millionen Neuseeländer gibt, finde ich die Zahl der Schafe dennoch beachtlich.

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Mäh

Vorher wurde schon angemerkt, dass man ein wenig laufen müsste. Das es natürlich mal wieder über Berge ging, war ja zu erwarten. Zunächst ging es aber bergab zu einer Bucht in der sich Hooker Seelöwen tummeln. Diese gehören wohl zu den seltensten Seelöwen.

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Hooker Seelöwen, wer kennt sie nicht

Nachdem wir diese Tierchen lange genug bestaunt haben, sind wir den Berg wieder hoch gekraxelt, um ihn auf der anderen Seite wieder hinunter zu laufen. Unser Ziel war diese Bucht:

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Dort kommen nämlich die Bewohner an Land, die ich unbedingt sehen wollte: Yellow-eyed Penguins. Diese sind ebenfalls recht rar, da sie verschiedene Verhaltensweisen an den Tag legen, die ihrer Vermehrung nicht wirklich positiv zuträglich sind, wie z.B. dass ein brütendes Paar sehr viel Platz um sich braucht und keine anderen Pinguine in ihrer Nähe akzeptiert. Wir traffen aber schon vor der Bucht in einem Stück hoch bewachsene Grünfläche auf Pinguine! 🙂 ELM hat den Bereich dort extra für die Pinguine angelegt und Fallen aufgestellt, damit keine Opossums oder wilde Katzen, die Pinguine zum Frühstück fangen. Die Pinguine scheinen das Areal gut anzunehmen, denn da saßen schon zwei.

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Yellow-eyed Penguin

Die heißen übrigens so, weil sie wirklich gelbe Augen haben. Zwar ist der gelbe Kranz rund um den Kopf sehr auffällig, aber auch die Augen selbst sind gelb und keiner weiß wozu sie das haben. Wir haben auf unserem Weg zur Bucht noch mehr gesehen. Dabei konnten wir auch beobachten was passiert, wenn ein Pinguin den anderen nicht leiden kann. Der eine ist ganz wild auf den anderen los bis der Angegriffene versucht hat sich am Strand abzusetzen. Ist das niedlich, wenn Pinguine versuchen am Strand zu rennen. 🙂 Vom Kampf selber hab ich keine Fotos gemacht, das wäre eh nix geworden…

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Auch der Blue Penguin nistet hier. Dafür gibt es extra eingerichtete kleine Nistplätze. Der blaue Pinguin ist allerdings im Gegensatz zu seinem gelbäugigen Cousin nicht selten.

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Zur Abwechslung ein Blue Penguin

An der Bucht haben wir dann Pinguine aus dem Wasser laufen sehen und die sind auch recht zielstrebig gelaufen und wir waren ihnen sehr nahe. Es wurde aber darauf geachtet, dass es nicht zu nah wurde. Der Pinguin hatte auch immer Vorfahrt.

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Die zwei Pinguine vor und hinter dem Holzstück waren übrigens die zwei, die sich nicht mochten

Am Strand lagen dann auch noch ein paar Seehunde rum, zumindest meine ich das so zu erinnern. Den Unterschied zwischen diesen ganzen Seeviechern habe ich immer noch nicht in mein Hirn bekommen.

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Seehund (?!)

Wir überquerten den Strand und kamen zu einem kleinen Aussichtspunkt. Von einer Art Hütte aus konnten wir die Pinguine sehen, aud dem selben Hügel auf dem die Schafe grasten. 🙂 Was ein surreales Bild: Schaf und Pinguin an ein und dem selben Ort!

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Kann jeder den Pinguin sehen?

Ab da war es leider schweinchenkalt, so dass ich nicht mehr so viele Fotos gemacht habe. Wir sind dann zu noch einem Aussichtspunkt, aber die zwei Fotos, die ich da gemacht habe, sind auch nicht so dolle geworden.

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Damit endete auch unsere Tour. Sehr positiv fand ich, dass wir in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, weil wir so viele waren. Das war sehr angenehm. Am Bus traffen wir uns dann alle wieder und es ging zurück in die Stadt. Ich war sogar die zweite, die man abgesetzt hat. Ich hatte auch gar keine Lust eine Stadtrundfahrt vorbei an Dunedins Hotels zu machen. Das Hostel in dem ich war, war eine alte Villa, was recht nett anzusehen war, aber es war sooo kalt! Im Endeffekt war ich dort ja auch wirklich nur zum Schlafen, habe es mir gar nicht richtig angeschaut. Am nächsten Tag ging es ja schon wieder weiter nach Akaroa.

Queenstown: Sprung des Grauens

Direkt bin ich von Milford Sound nach Queenstown gefahren und ich war sehr froh, das ich wusste, dass ich die nächsten Tage kein Auto fahren würde. Queenstown war übrigens mal eine Goldgräberstadt, habe ich ja überhaupt nicht gewusst. Nachdem die Goldvorräte erschöpft waren, glich die Stadt wohl mehr einem verlassenen Ort im wilden Westen. Heute ist das nicht mehr ganz so und Queenstown ist ja bekannt für die vielen verschiedenen Möglichkeiten seine Freizeit hier etwas spannender auszugestalten. Was ich auch nicht wusste, dass Queenstown sehr hübsch an einem See liegt. Ich bin auf dem Weg zum Hostel noch schnell bei einer bekannten Fast Food Kette vorbei und danach habe ich mich nicht mehr aus meinem Hostel Nomad Backpackers bewegt. Das Hostel lag super gut, ca. 1 Minute vom See und der Shotover Street entfernt. Allerdings ist es auch riesig, so richtig gemütlich war das nicht. In meinem Zimmer waren zwei Australier mit denen ich mich unterhalten habe, ein Brasilianer und ein japanisches Pärchen. Wenn ich eines mittlerweile echt hasse, dann Pärchen im Dorm, das braucht doch echt kein Mensch… Na gut, die Australier sind dann noch Einen heben gegangen, aber ich hatte einfach immer noch keine Lust mich mit Alkohol zu beschäftigen.

An meinem ersten Tag in Queenstown habe ich zunächst ein paar Erledigungen gemacht. Zum Frühstück war ich im Vudu Café, das im Internet beste Empfehlungen hatte. Und wie fast jeden Tag, hatte ich zum Frühstück Eggs Benedict, ich liebe sie einfach. 🙂 Papa, die können dann auch gerne auf die Liste der Dinge, die ich zum Frühstück haben möchte, wenn ich wiederkomme. Danke! 😉

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Eggs Benedict

Da die Portion irgendwie für mich nicht ausreichend war, habe ich mir noch einen Porridge gegönnt. Da muss ich aber leider sagen, da hatte ich schon bessere.

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Danach bin ich gut gestärkt zum Kiwi Birdlife Park gegangen. Das der auf einem Berg liegt, wusste ich auch nicht…Queenstown hat mich von seiner Architektur übrigens an einen Skiort in Österreich oder der Schweiz erinnert. Da es extrem schwer ist Kiwis in der freien Wildbahn zu sehen, hatte ich über book.me ein Ticket für den Park zum halben Preis erstanden. Denn dort ist es sozusagen garantiert, dass man Kiwis sieht.

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Der Eingang zum Kiwi Birdlife Park und das Maskottchen auf dem Park-Auto

Immerhin hatte man von da oben einen schönen Blick auf Queenstown.

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Ausblick auf Queenstown

Der Park beherbergt neben Kiwis auch noch andere Vogelarten. Aber zunächst einmal waren die Kiwis das Highlight. Da sie nachtaktiv sind, besucht man die Tierchen in einer nur mit Rotlicht ausgestrahlten Behausung. Da Vögel wohl rot nicht wirklich gut sehen, hat es für sie den Anschein als wäre es Nacht. Und da liefen tatsächlich zwei Kiwis rum! Leider darf man dort keine Fotos machen, aber so ein Kiwi ist ganz schön groß und richtig niedlich, wenn er mit seinem langen Schnabel in der Erde rumstochert auf der Suche nach Nahrung. Eine Viertelstunde später, war dann auch schon die Kiwifütterung. In einer Art Reagenzglas bekommt das Kiwi-Paar eine ganz merkwürdige Mischung an Futter. Die Tierwärterin hat die Gläser in der Erde deponiert und die beiden haben ganz harmonisch zu zweit drauß gefressen. Ein Kiwi legt übrigens ein Ei, das 30 % seiner eigenen Körpergröße entspricht, die haben uns ein Röntgenbild gezeigt, armes Kiwi-Weibchen.

Nach der Fütterung habe ich mir noch den Rest vom Park angeschaut, da folgen einfach mal ein paar Bilder. Neben den Vögeln (die ich mit meiner Kamera nicht wirklich gut fotografieren kann), gab es auch noch eine kleine Ausstellung zum Leben der Maori.

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Im Park habe ich dann auch den Papagei gesehen, der mir am Tag vorher auf der Straße begegnet war. Ich meine die heißen Kea

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Im Park liefen auch Paradiesenten herum, die ganze Familie Duck inkl. der kleinen flauschigen Küken.

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Mama Paradiesente und Küken

Im Eintrittspreis war neben der Kiwifütterung auch noch eine Tiershow enthalten. Da sind dann allerhand Vögel hin und her geflogen und mein persönliches Highlight ein Opposum. Allerdings sind die für die Neuseeländer ja mehr eine Plage, weil sie eingeschleppt wurden zur Fellzucht, jetzt sind sie ein Problem für die natürlichen Bewohner der Insel. Uns wurde auch nahegelegt Opossum Socken oder Handschuhe zu kaufen, das habe ich aber nicht übers Herz gebracht. Nach dem Besuch im Park bin ich noch am Friedhof von Queenstown vorbeigekommen. Der hatte irgendwas, so auf einem Hügel gelegen.

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Queenstowns Friedhof

Nach diesem kleinen Ausflug habe ich meine Einkäufe ins Hostel gebracht und mich nachmittags noch mal auf eine Erkundungstour begeben und bin am See, an dem Queenstown liegt vorbeigelaufen. Dort war auch gerade ein kleiner Handwerksmarkt und da Samstag war, waren auch die Straßen und Cafés voll mit Menschen. Fand ich ja gut nach der ganzen Abgeschiedenheit an der Westküste. Auf der Shotover Street habe ich dann für den nächsten Tag mein Adrenalin-Paket käuflich erworben: Rafting, Shotover Jet fahren und Bungy Jumping – zum Schnäppchenpreis von 544 Dollar – reden wir einfach nicht davon.

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Queenstown von einer seiner hübschesten Seiten

Anschließend bin ich noch eine Runde durch den Queenstown Garden gelaufen. Ein sehr hübscher Park, nett angelegt mit einem kleinen Bach, Brücken und jeder Menge Blumen.

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Queenstown Garden & das letzte Bild: Denkmal für die Opfer des 2. Weltkrieges

Danach bin ich ins Hostel und habe mich ein wenig mit dem Brasilianer unterhalten, der in seiner Woche hier zum wahren Bungy Jumping Süchtigen geworden ist, insgesamt 6 Mal ist er wohl gesprungen. Davor hatte ich ja wirklich Bammel: Springen nur an einem Seil hängend. Das stand mir dann am nächsten Tag bevor.

Ich stand extra früh auf, um bei Bob’s Weigh noch mein alltägliches Frühstück zu genießen und stand dann pünktlich um 8.00 Uhr an der Touristeninformation. Von dort aus ging es mit einem Bus zum Rafting. Leider habe ich dieses Mal keine Fotos vom Rafting, weil ich es vergessen habe danach noch mal in der i-Site vorbeizuschauen. Die Busfahrt dorthin war aber schon ein Erlebnis für sich. Nachdem wir unsere Wetsuits anhatten, ging es wieder in den Bus und auf eine der gefährlichsten Straßen der Welt, ja in Neuseeland, das gibts hier auch. Ohne Fahrbahnbegrenzung fährt man am Abgrund vorbei, an einer Stelle musste der Fahrer das rechte Vorderrad über den Abgrund schieben, damit er hinten nicht am Berg entlang schrappt…aber ich vertraue den Leuten ja immer blind und habe mir keine Sorgen gemacht. Lustiger Weise habe ich beim Raften Jess wiedergetroffen, die ich aus Franz Josef kannte, kleines Land. Das Rafting war echt ganz cool, zwischendrin etwas „langweilig“, da schipperte man nur so auf dem Kawarau River. Hier in der Nähe wurden auch Szenen von Herr der Ringe gedreht. Es gab aber zwei Stellen beim Rafting, die richtig Spaß gemacht haben, wo es an Steinen vorbei richtig hoch und runter ging. Außerdem sind wir durch einen Tunnel geraftet, angeblich der längste Tunnel, den es gibt beim Rafting weltweit. Da hier im Fluß nach Gold gesucht wurde, sind rechts und links am Ufer oft Überreste von der Maschinerie zum Goldsuchen zu sehen, hätt ich ja nicht gedacht, dass die in Neuseeland den Schrott einfach so rumliegen lassen.

Praktischer Weise lag das Unternehmen zum Jetboot fahren direkt neben dem Rafting Office. So konnten wir duschen und ein Teil der Gruppe, so wie ich, ist direkt weiter zum Shotover Jet fahren.

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Shotover Jet Queenstown

Beim dieser Aktivität fährt man mit so einem lustigen Boot super schnell auf dem Fluß herum und wird dabei nass. 🙂 Der Fahrer macht dann noch ein paar Witzchen und dreht das Boot im Kreis oder fährt ganz nah an den Felsen vorbei. Das war schon cool, aber der Spaß kostet normalerweise einzeln 129 Dollar für ca. 15 Minuten, das finde ich dann doch etwas überteuert.

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Jetboot-Ablegestelle

Vom Jetboot fahren habe ich auch keine Fotos, weil die a) nicht gut waren und b) wollten die wieder 40 Dollar von mir, irgendwann ist ja auch meine Lust am Geldauszugeben erschöpft. Schnell ging es wieder in den Bus und wir fuhren zurück nach Queenstown zum Büro von AJHAckett, dem Bungy Jumping Unternehmen. Zum Lunch hatten wir gar keine Zeit, dafür hat mich Sam (23, Australien) angesprochen, der mit Craig (ebenfalls Australien) einen Wochenendtrip nach Queenstown gemacht hat. Wir haben uns dann sehr nett unterhalten und es stellte sich heraus, dass wir sogar den gleichen Bungy Sprung machen: Nevis Bungy – mit 134 Metern der höchste in Neuseeland. Die Fahrt dorthin dauerte ca. 40 Minuten und ich war wirklich aufgeregt…ist ja auch irgendwie bekloppt 134 Meter in einen Canyon zu springen!!!

Außerdem muss den ihre Waage spinnen, so viel kann ich gar nicht wiegen! Um den Anfänger beim Bungy Jumping noch mehr zu demütigen, muss man sein Gewicht in RIESENZahlen auf seiner Hand geschrieben mit sich herumtragen. Da war ein Holländer, der 10 Kilo weniger wog als ich, da kann doch was nicht gestimmt haben! Naja, wir bekamen dann jeder den Bungy Gurt um und durften dann zur Aussichtsplattform.

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Von dieser kleinen Plattform springt man

Dort sieht man dann dieses kleine Häuschen an Seilen hängend über einem Canyon…mit einer kleinen Gondel fährt man dann dort hinüber.

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Die Gondel des Grauens

Die Typen, die da arbeiten sind schon alle ziemlich cool, dass muss man einfach sagen. So richtig wie man sich den Stereotyp vorstellt, verspiegelte Sonnenbrille, Muskelshirt und grade mit der Schule fertig. 🙂 Außerdem lief dort exrem laute Technomusik, was ich ganz gut fand, hat man die anderen wenigstens nicht schreien hören. Um das Erlebnis noch mehr auszugestalten, ist der Boden in dem Kasten teilweise verglast. So kann man von oben den Personen beim Springen zuschauen…woohoo. Ich habe zwar Bilder und Video vom Sprung gekauft, aber leider mag meine SD Karte, die nicht aufs iPad auslesen, deshalb nur Fotos von den ausgedruckten Bildern. In dem Häuschen sieht es dann so aus:

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Ich kann Euch sagen das Gefühl kurz vor dem Sprung war echt nicht schön, kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal so aufgeregt war! Außerdem sitzt man vorher noch auf einem Stuhl und bekommt das Bungyseil um..

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Meine erste Assoziation: elektrischer Stuhl

Als ich aufgestanden bin vom Stuhl um zum „Sprungbrett“ zu laufen, war mir so mulmig, ich meinte auch zu dem Typen, „I think, I can’t do that“. Aber die Jungs sind da eiskalt, der hat einfach 3,2,1 gezählt und dann musst du springen.

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Aber wer möchte da schon freiwillig runter springen???

Mir wurde gesagt, wenn man es dann nicht tut, ist die Hemmschwelle noch größer, also sprang ich.

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Sprung des Grauens

Leider bin ich wie ein Mädchen gesprungen und nich so cool, wie man es eigentlich tun sollte (und einem auf Bildern vorher erklärt wird). Aber ich habe mich getraut und wenn ich das nächste Mal die Gelegenheit habe, werde ich in jedem Fall noch mal springen. Das war echt super! Vorallem hüpft man dann ja noch ein paar Mal nach, beim ersten Mal versucht man dann irgendwas an den Beinen zu lösen, damit man nicht wie ein Fisch am Haken hochgezogen werden muss. Von da hat man dann auch eine super Aussicht. 🙂

Was ein Gefühl danach, hui. Bei Sam hat leider die Videofunktion nicht funktioniert, so dass sie ihn noch mal hätten springen lassen für umsonst, aber er wollte nicht. Ich hätte das ja sofort noch mal gemacht, um meine Haltungsnote zu verbessern. 🙂 Da wir ewig warten mussten, um die Bilder zu bekommen, aber Sam und Craig schon früher fertig waren, sind die schon mit einem Bus vor mir zurück in die Stadt. Wir verabredeten uns aber zum Essen bei Fergburger verabredet. Die Burger dort werden über alles gelobt und der Laden war echt total voll. Auch die anderen vier, die mit uns zum Sprung da waren, sind mit zum Essen dort und den Burger hatte ich mir ja redlich verdient, nicht wahr?

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Außerdem gab es Beck’s! Für günstiges 6,50 Dollar…aber egal, das brauchte ich. Danach bin ich wieder ins Hostel und habe mich etwas später mit den beiden Jungs auf ein Bierchen im Pub on Wharf getroffen. Aus einem Bier wurden allerdings mehrere und dann finden die beiden auch noch an mit Jäger-Bomb, Jägermeister Shots in Red Bull. Nachdem ich die letzten 3 Wochen fast keinen Alkohol getrunken hatte, war ich an diesem Abend doch recht motiviert, aber dementsprechend auch schnell etwas betrunken. Ich weiß nicht in wie vielen Bars wir danach waren, ich habe nur ein paar Bilder auf meinem Telefon gefunden, von denen fast alle nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, aber eines geht.

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Zu später Stunde im „Cowboy’s“

Ich hatte das Glück in dieser Nacht meinen Dorm für mich zu haben, da der Brasilianer und das Pärchen an diesem Tag abgereist waren (die Australier waren schon Samstag geflogen). Der Montag war dann überhaupt nicht schön…nachdem ich mich unter die Dusche geschleppt hatte, ging ich los um in Joe’s Garage zu frühstücken. Hatten mir Craig und Sam empfohlen, war auch wirklich sehr nett. Ich lief dann noch mal zum See habe mir bei Patagonia einen Apfel-Karotten-Orange Saft mitgenommen und mich an den See gesetzt. MIr ging es aber einfach nicht gut, so dass ich mich danach nur noch ins Bett gelegt hatte. Um es kurz zusammen zu fassen, so schlecht ging es mir in der gesamten Reisen nicht. Ich quälte mich dann mit apathischen Kopf hin und her schmeißen bis ich so hungrig war, dass ich mir an einem kleinen Stand am See was zu Essen geholt hatte und danach wieder nur im Bett verweilte. Spät abends kam ein Mädel in das Zimmer mit dem ich mich unterhalten hatte. Und sie arbeitet für Aj Hackett, ist die Sales Managerin für Bungy und da da die Firma am nächsten Tag 25 Jahre alt wurde, gab es in Queenstown eine große Feier. Sie arbeitet eigentlich in Auckland, aber darf an beiden Feiern teilnehmen. SIe hat das auch nur ca. 20x erwähnt, dass sie für AJ Hackett arbeitet, aber man muss ihr auch zugestehen, dass das schon ziemlich cool ist. Die Firma ist wohl auch sehr familiär, eine Woche vorher starb ein langjähriger Mitarbeiter bei einem Motoradunfall und die Firma hat die Beerdigung und die Raten für das Haus der verbliebenen Famliie bezahlt. Abends war sie dann noch mit AJ und dem anderen Gründer was Trinken, wie sie mir danach erzählt hat. Am nächsten Tag hat sie sich in ihr Partyoutfit gezwängt (fluoreszierende pinke Leggings und 25 Jahre T-Shirt) und ich bin los um zu meinem nächsten Ziel zu fahren Dunedin.

Franz Josef: aus einem ganz anderen Blickwinkel

Obwohl ich einige Stunden Fahrt vor mir hatte, laut Navi um die 6 Stunden, ließ ich mir beim Aufstehen ein wenig Zeit. Frühstück habe ich dennoch ausfallen lassen, da ich in naiver Art und Weise davon ausgegangen bin, dass auf meinem Weg bestimmt demnächst ein Café liegen würde. Nachdem ich mich von Sonja verabschiedet hatte, sind Erwin und ich los zum Gletscher Franz Josef an der Westküste der Südinsel. Benannt wurde der Gletscher nach dem österreichischen Kaiser, da ein Österreicher den Gletscher erforschte und somit seinen Kaiser ehrte. Der Gletscher schiebt sich jeden Tag um 1,5 Meter nach vorne, manchmal sogar 5 Meter. Man kann auch hier auf dem Gletscher wandern mit oder ohne Führung, aber da mein Zeitplan leider auf der Südinsel doch recht straff geplant war, habe ich mich nur auf eine Aktivität beschränkt. Direkt um die Ecke vom Franz Josef Glacier gibt es noch einen zweiten Gletscher den Fox Glacier, denn ich mir aber gar nicht angeschaut habe.

Zunächst aber mal zu meiner Reise dort hin, leider führten die ersten zwei Stunden meiner Fahrt mehr oder weniger durchs Nichts. Vor mir nur kurvige Straße und ab und zu mal ein anderes Auto zu sehen, dementsprechend auch keine Möglichkeit zum Frühstücken… Als sich dann irgendwo im Nirgendwo eine Tankstelle auftat, habe ich erstmal das erledigt, denn man weiß hier nie so richtig wie viele Kilometer es zur nächsten Tankstelle sind. Dem heiligen Spaghettimonster dank war auf der gegenüberliegenden Seite dann eine Art Diner und ich habe gegen 12 Uhr endlich mein englisches Frühstück gehabt. Danach war meine Laune extremst gesteigert, aber um es kurz zu fassen, diese 7 Stunden Fahrt haben mich doch echt ausgelaugt. Ist doch recht anstrengend, wenn man so weite Strecken allein im Auto zurücklegen muss. Ich habe aber meinen Weg zur Franz Josef Town gemacht und das Hostel Chateau Franz Bachpackers & Motel war sehr hübsch. Generell muss ich sagen, dass die Hostels in Neuseeland alle sehr modern, aber auch gemütlich sind, hat mir gut gefallen.

Nachdem ich mich häuslich einrichtete, habe ich mich (mal wieder) diesem Blog gewidmet. Da es im Hostel kostenlose Pizza und Suppe gab, kam ich mit Jess und Helen aus England ins Gespräch. Ich bin dann aber noch mal in den Supermarkt, um Kleinigkeiten einzukaufen. Viel mehr ist hier auch nicht möglich, Franz Josef Stadt besteht eigentlich nur aus Unterkünften, einem kleinen Supermarkt, verschiedenen Touranbietern und Touristen. Als ich wieder im Hostel war, habe ich Jess und Helen wieder getroffen, die mir erzählten, dass sie jetzt gleich den Whirlpool vom Hostel nutzen werden. Super Idee, da habe ich mich doch gleich mal angeschlossen und ein wenig entspannt. Danach gab es wieder Nudeln mit Fertigsoße zum Abendessen. Helen und Jess hatten dann noch ein paar Filme von der Rezeption ausgeliehen und so haben wir am Ende zu sechst „Notting Hill“ geschaut. Ich mag Hugh Grant eigentlich gar nicht und Julia Roberts auch nicht… aus diesem Grund, aber auch weil ich am nächsten Morgen um 07.20 Uhr einen Termin hatte, bin ich vor Ende des Films ins Bett.

Denn endlich war es so weit: mein erster Fallschirmsprung. 🙂 In Taupo war ja das Wetter zu schlecht gewesen, an diesem Tag waren allerdings perfekte Wetterverhältnisse, um aus einem fliegenden Flugzeug zu springen. Die Fallschirmsprünge hier unten sind nicht gerade billlig, aber ein wenig hatte ich gespart. Es gibt eine neuseeländische Internetseite www.bookme.co.nz über die verschiedene Aktivitäten manchmal bis zu 90 % billiger angeboten werden. So viel war es beim Fallschirmsprung jetzt nicht, aber ich glaube ich habe 100 Dollar beim Sprung gespart und so nur noch 320 Dollar bezahlt…nur…aber gut, so was macht man ja auch nicht allzu oft. Da bei Bookme auch Fotos vom Sprung billiger angeboten wurden, habe ich das auch noch dazu gebucht. Pünktlich stand ich dann bei Skydive Franz Josef vor der Tür. Insgesamt waren wir vier Leute, die an diesem Tag sprangen. Mit dem Auto ging es zum kleinen Flugplatz, wo wir unsere schicken Sprungklamotten bekamen und die Einführung in das Springen.

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Noch am Boden – alles gut

Super fand ich übrigens folgendes Hinweisschild, sehr aussagekräftig.

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Ah ja, danke für den Hinweis.

Mit dieser kleinen Propellermaschine (siehe oben) ging es dann auf 15.000 Fuß. Man hätte zwar auch von 18.000 Fuß springen können und hätte dann 75 anstatt 60 Sekunden freien Fall gehabt, aber ich dachte mir beim ersten Sprung reichen mir wahrscheinlich schon die 60 Sekunden aus. Die Aussicht vom Flugzeug war schon super, die Sonne schien auch so schön. Der Gletscher allerdings hat mich jetzt nicht so beeindruckt, nachdem ich den Perito Moreno in Argentinien gesehen habe, ist der Franz Josef leider nicht annähernd so hübsch.

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Die Aussicht

Einmal sind wir recht nah am Berg vorbeigeflogen, ich habe das Flugzeug schon einen Flügel verlieren sehen, aber wir waren ja mit Profis unterwegs, es ist nix passiert. Vorm Springen gab es dann für alle noch eine Extraportion Sauerstoff.

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War ich heilfroh, dass ich nicht die Erste war, die springen musste, sondern die Letzte. Ist schon ein merkwürdiges Gefühl aus einem Flugzeug zu springen. Aber ohne jetzt irgendwie überheblich wirken zu wollen, ich hatte nicht allzuviel Angst oder war nervös. Ich war ja nicht Diejenige, die aktiv springen musste, sondern der Herr an dem ich dran hing. Er hat das auch ganz oft überprüft, dass wirklich alle Karabinerhaken zu sind. Und da sprangen wir oder besser gesagt er… 🙂

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Der Sprung

Und dann kam der freie Fall, krasses Gefühl. Vorallem taten mir ab dem Sprung meine Ohren sauweh, wegen dem Luftdruck oder was auch immer, meine Güte, den ganzen Tag waren meine Ohren zu. Ich hatte auch eine Art Brille auf, aber meine Augen tränten trotzdem wie sau. Lustig war, dass ich ja einen persönlichen Fotografen hatte, der dann unter mir flog und seine Fotos machte. Was ein geiler Job!

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Freier Fall – ahhhhhh

Vor dem Sprung wurde zigmal abgefragt, was wir tun sollten, wenn uns während des Sprungs auf die Schultern geklopft wird: die Träger loslassen und die Arme ausbreiten. Ich war aber so mit Fallen und Schreien beschäftigt, dass ich das Klopfen auf meiner Schulter gar nicht mitbekommen habe – im Video, das es vom Sprung gibt, kann man das sehr gut sehen, wie ich auf ganzer Linie versagt habe diesbezüglich. 🙂

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Da hab ichs dann auch geschafft die Träger los zu lassem

Nach 1 Minute wurde dann der Schirm geöffnet und das Fliegen kam mir etwas kontrollierter vor.

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Mein Tandempartner löste dann irgendwelche Gurte, so dass ich freier in der Luft hing – meine Güte, war das scary. Dann durfte ich sogar den Fallschirm lenken, sehr cool. Ebenfalls mehrfach eingebläut wurde uns beim Landen mit dem Allerwertesten: die Beine hoch nehmen. Tut man das nicht richtig, kann man sich wohl leicht einen Knochen im Bein brechen. Landung lief aber auch gut, ist also nix passiert.

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Sicher gelandet

Dann gabs noch ein Abschlussbild und fertig waren wir!

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Die anderen waren ja vor mir angekommen und der Chinese war ganz euphorisch. Ich war mehr damit beschäftigt auszurechnen wann ich an meinem nächsten Zielort ankommen würde, denn ich hatte wieder 6,5 Stunden Fahrt vor mir. 🙁 Mit dem Auto ging es dann wieder zurück in die Stadt. Da wir alle Fotos oder Videos mitgekauft hatten, mussten wir auch alle nochmal 1 Stunde auf eben diese warten. Ich habe die Zeit zum Tanken und Frühstücken genutzt, meinen USB-Stick eingesteckt und los ging es – on the road again.

Mein nächstes Ziel war die kleine Stadt Te Anau, die der beste Ausgangspunkt ist, um den Fjord Milford Sound zu besichtigen. Meine Nerven lagen auch recht blank als ich dort angekommen war. Ausgehungert habe ich eingecheckt in meinem Hostel YHA Te Anau und habe mir direkt in einem kleinen Fischladen Fish & Chips mitgenommen. Nach dem Abendessen habe ich mich in meinem Zimmer mit einem Engländer und einem Amerikaner nett unterhalten, habe mich ansonsten aber auch einfach nur hinlegen wollen – was ich dann auch getan habe. 🙂 Nach so einer Autofahrt und einem Fallschirmprung kann man ja auch mal müde sein.

Milford Sound: eine Bootsfahrt, die ist lustig, eine Bootsfahrt, die ist schön!

Te Anau kann man, meiner Meinung nach, auch eher in die Kategorie verschlafenes Nest einordnen. Der Supermarkt macht um 19.00 Uhr zu und im Café kennt jeder jeden, ich war da gar nicht so böse drum nur eine Nacht verbracht zu haben. Im gleichen Fischladen wie am Abend zuvor, habe ich mir einen Kaffee und ein Sandwich mitgenommen und habe mich auf den Weg nach Milford Sound gemacht. Dort ist der gleichnamige Fjord, der wunderschön sein soll. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden und verfahren kann man sich nicht, denn irgendwann ist Milford Sound das einzige Ziel zu dem die Straße führt. Wie die gesamte Westküste war auch diese Fahrt landschaftlich sehr schön und so habe ich auch an einem der vielen Mirror Lakes angehalten. Es war, glaube ich aber, etwas zu windig, denn so richtig hat das mit dem Spiegeln nicht funktioniert.

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Mirror Lakes

Ansonsten war auch diese Strecke recht kurvig, aber man fuhr an unwahrscheinlich beeindruckenden Bergen vorbei.

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Weniger nett war dann der Tunnel an dem man warten musste, weil er 1-spurig war…

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Ich hatte drüber nachgedacht in Milford Sound kajaken zu gehen, aber da ich mein Auto bei JUCY gemietet hatte und die auch eine Bootsfahrt auf Milford Sound anbieten, habe ich mich zu einer Bootstour entschlossen bei der ich nur den halben Preis bezahlt habe. 🙂 Man muss hier ja sparen wo man kann. In Milford Sound angekommen, war der Schalter von Jucy Cruize erstmal geschlossen. In Neuseeland machen Angstellte ja alle 2 Stunden Pause, das war da wohl gerade der Fall. Die Zeit habe ich genutzt, um mal meine Korrespondenz zu beantworten. Da bezahlt man halt mal 5 Dollar für 50 Megabyte…internettechnisch ist Neuseeland echt noch in den 90igern. Leider Gottes muss ich sagen, dafür das Milford Sound so großartig von allen gelobt wurde, war ich doch etwas enttäuscht. Es wird aber auch gesagt, dass die Erfahrung die man dort macht total vom Wetter abhängt. Mit Sonne muss das bestimmt wunderschön sein, aber ich hatte einen der 360 wolkenverhangenen Tage erwischt. Außerdem war auch das Boot nicht wirklich spektakulär, es zog und dann fiel auch noch einer der zwei Motoren aus. So dauerte die Fahrt aber wenigstens etwas länger.

Nun aber mal ein paar Bilder. Beeindruckend war das natürlich schon an diesen Riesenbergen vorbei zu schippern. Der Mitre Peak ist mit 1.692 Metern der höchste Berg der direkt aus der See hervorgeht, das fand ich schon toll.

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Letztes Bild: Mitre Peak

Und so ging es dann immer weiter mit dem Bootchen über das Wasser.

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Außerdem sieht man ab und zu auch Seehunde, die da faul rumliegen.

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Delphine sind sogar auch dort herumgeschwommen, aber um sie wirklich zu sehen, dafür waren wir etwas zu weit weg. Auf der Rückfahrt sah ich dann noch ein hier heimisches Tier, als ich wieder vor dem Tunnel wartete, eine Art Papagei. Hüpfte da einfach so auf die Straße. 🙂

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Nach der Bootsfahrt war mein nächstes Ziel Queenstown mit einem kurzen Stopp in Te Anau zum Mittagessen. Wieder im selben Fischladen, aber der hatte es mir angetan. 🙂 Das Auto hatte ich auch noch mal getankt, ich glaube insgesamt, habe ich das in den zwei Tagen 5 Mal getan… Und dann ging es auch schon los nach Queenstown, und ich muss sagen ich freute mich richtig mal wieder in einer Stadt zu sein mit Restaurants, richtigen Supermärkten usw.

Auf der Fahrt war aber auch immer mal wieder so ein netter Ausblick, das ich anhalten musste.

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Ausblick von unterwegs

Tut mir leid, dass die letzten beiden Artikel weniger spannend oder unterhaltsam waren, aber wenn man nur so wenig Zeit hat, dann leidet da echt die Reiseerfahrung. Deshalb habe ich in Queenstown dann auch vier Nächte verbracht, um mal wieder etwas langsamer zu reisen.

Kaikoura: Schwimmen mit Delphinen

Am nächsten Morgen habe ich es dann mal entspannter angehen lassen und bis halb Neun „ausgeschlafen“. Mittlerweile weiß ich schon gar nicht mehr wie lange die Fahrt zu meinem nächsten Ziel Kaikoura war, aber zum Glück musste ich nicht diese schrecklich kurvige Straße zurück fahren, die ich auf meinem Hinweg nach Mouteka nehmen musste. Denn da ich einen Flug von Christchurch weiter nach Asien habe, ist mein Weg hier auf der Südinsel etwas, sagen wir, außergewöhnlich. Ich muss aber gestehen, die Südinsel wird ihrem Ruf gerecht, die Fahrt nach Kaikoura war landschaftlich unbeschreiblich schön, so dass ich ab und zu mal versucht habe ein Foto zu machen.

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Bilder von unterwegs

Ich glaube mich aber erinnern zu können, das es gut vier Stunden waren, die ich mit dem Auto brauchte. Das war dann auch genug, diese Kurven machen einen ganz deppert. Mittlerweile wurde mir aber erklärt, dass in Neuseeland alle Straßen um Berge und Flüße drumherum führen, weil sie den Maori heilig sind. Habe ich natürlich Verständnis für und beschwere mich nicht mehr über die Straßenverhältnisse (auch wenn die mir in den letzten Tagen schwer zu schaffen gemacht haben).

Mein Hostel Fish Tank Lodge lag direkt gegenüber der Touristeninformation in der ich auch Postkarten gekauft habe, 4 meiner Lieben dürfen sich also demnächst über Post aus Neuseeland freuen. Die kleine Stadt mit 3.850 Einwohnern ist im Nachhinein betrachtet mein absolutes Highlight in Neuseeland. Zum einen wegen der wunderschönen Landschaft, zum anderen wegen dem Tierreichtum. Hier tummeln sich Albatrosse, Seelöwen (oder -hunde, wer weiß das schon), Delphine, Wale und weiteres gefedertes Viehzeug. Warum sich hier so viele der See verbundenen Tiere aufhalten, hat etwas mit dem Kliff vor Kaikoura zu tun, das irgendwie steil abfällt und deshalb besonders toll ist für die Tierchen, so richtig gemerkt habe ich mir das nicht. 🙂 Auch kulinarisch war das Städtchen bei mir ganz vorne, denn „kai“ heißt in Maori-Sprache Mahl und „koura“ Languste, die gibts hier haufenweise zu essen, leider nicht sonderlich günstig, was man vielleicht erwarten würde.

Da ich am frühen Nachmittag gegen 14 Uhr in meinem Hostel angekommen war, hatte ich noch genug Zeit an diesem Tag den Kaikoura Peninsula Walkway zu laufen. Das ist ein 2-3 stündiger Weg rund um die Peninsula, die zu Kaikoura gehört, dabei kommt man auch an einer Seelöwenkolonie vorbei. Zunächst läuft man aber durch die Stadt entlang der Straße oder dem Strand (war mir aber zu steinig). Man hat dabei schon einen ersten Blick auf die Peninsula. Auf dem Weg habe ich mir ein super leckeres selbstgemachtes Eis (also nicht von mir, von der netten alten Dame) gekauft, das man im Vordergrund sieht.

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Die Peninsula und mein Triple Chocolate Eis

Oder, wenn man sich umdreht, die hinter Kaikoura liegenden Berge, die Seaward Kaikoura Range genannt.

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Seaward Kaikoura Range

Hier noch ein paar Impressionen vom Weg.

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Der Peninsula Walkway

Übrigens haben die Neuseeländer eine Kreativität bezüglich ihrer Briefkästen, was mir da schon alles so aufgefallen ist. Manche waren wahre Kunstwerke, andere kleine Wohnwagen oder wie hier ein Häuschen.

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Neuseeländische Kreativität

Auf meinem weiteren Weg bin ich schon vor der Seelöwenkolonie einem ihrer Bewohner begegnet, was auch gut war, denn im Endeffekt waren an der Seelöwenkolonie grad gar keine Seelöwen. 🙂

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Zunächst war es aber auch noch ein gutes Stück zu Laufen bis zur Kolonie.

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Wie bereits erwähnt an der Seelöwenkolonie war grad weit und breit kein Seelöwe zu sehen, nur jede Menge Touristen – um die habe ich natürlich herum fotografiert.

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Hier sollten eigentlich Seelöwen sitzen…

Nachdem man die Seelöwenkolonie passiert hat, geht es anschließend an den anspruchsvollen Part des Wanderweges. Man läuft auf die Peninsula hinauf, also bergauf. Mich schreckt das ja nicht mehr. 😉 War aber auch nicht allzu anstrengend, dennoch: ich habe ein Rentnerpärchen überholt!

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Der Weg hinauf

Von da oben hatte man einen phantastischen Ausblick und deshalb sind auch ein paar Fotos zustande gekommen. Man verlässt die Peninsula dann über einen Rundweg und hat Aussicht auf Kaikoura.

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Aussicht von der Peninsula (ich liebe dieses Wort übrigens, Peninsula…)

An diesem Tag war es recht warm und ich war dann doch irgendwann froh ein Schild zu entdecken, dass mir den Weg zurück wies. Ich lief nämlich eine gute Zeit durch die Stadt an der Küste entlang und dachte schon, ich hätte mich verlaufen. Dem war zum Glück nicht so und der Weg führte ab da dann durch ein schattiges Stück Wald. Ich merke aber gerade, ich war wohl zu fertig um noch Fotos vom Wald zu machen. 🙂

Nachdem Waldstück ging es wieder durch die pralle Sonne. Da hat mich dann ein amerikanisches junges Pärchen angesprochen. Wir standen recht lange an der Straße rum und haben uns unterhalten, die beiden waren 23 Jahre jung, schon verheiratet und hatten ihr kleines Baby dabei. Als das anfing zu schreien, sind sie auch zurück zu ihrer Gastfamilie, dort arbeiten die beiden momentan in ihrem Jahr Reise durch Neuseeland. Ich habe meinen Weg dann auch fortgesetzt und kam wieder auf die Hauptstraße Kaikouras zurück, die mich zum Hostel führte. In meinem 4-er Dorm waren nur Sonja (20, Schweden) und ich. Als wir ins Gespräch kamen, haben wir beschlossen zusammen in den Supermarkt zu fahren. Der lag nämlich doch ca. 15 Minuten Fußweg entfernt. Nach unserem Einkauf sind wir zurück ins Hostel und haben gekocht. Sonja richtig professionell mit Fleisch, Beilagen und allem, bei mir gabs nur Nudeln mit Fertigsoße, ich war unmotiviert für mehr. Netter Weise hatte unser Hostel eine Dachterrasse auf der wir dann mit einer guten, aber nur 8 Dollar teuren Flasche Rotwein gegessen haben. Dabei kamen wir mit einem Neuseeländer ins Gespräch, Matthew meine ich, war sein Name. Da ich aber in Neuseeland bisher recht wenig Alkohol zu mir genommen hatte, hat die halbe Flasche Wein doch ihre Wirkung gezeigt, so dass Sonja und ich dann gegen 23 Uhr zurück ins Zimmer sind. Wir hatten am nächsten Tag aber auch Pläne, auf die wir uns freuen konnten: Schwimmen mit Delphinen. 🙂

Zwar ist auch Walbeobachtung ein Grund weshalb viele Touristen Kaikoura besuchen, aber da ich die schon in Argentinien gesehen hatte und ich nicht noch mal so viel Geld ausgeben wollte, habe ich mich gegen Wale und für Delphine entschieden. Es gibt hier eine Firma Dolphin Encounter, die Touren zur Delphinbeobachtung anbietet, aber für ein „wenig“ mehr Geld kann man auch mit ihnen schwimmen. Um Kaikoura tummeln sich nämlich Schwärme von wilden Schwarzdelphinen, die ihren Spaß daran haben mit den Touristen im Wasser zu spielen. Nachdem wir gefrühstückt hatten, habe ich noch an diesem Blog geschrieben und dann ging es auch schon los. Das Ganze ist echt sehr professionell aufgezogen und ich hätte es gar nicht erwartet, aber sollte auf der gebuchten Tour kein Delphin gesichtet werden, bekommt man sogar sein Geld zurück, nicht komplett, aber bis auf 40 Dollar alles. Wir hatten noch Zeit für einen Kaffee und dann ging es zum Umziehen, schon wieder Wetsuit anziehen. 🙁 Dieser war auch irgendwie nicht auf meine Größe zugeschnitten, ich kam mir vor als müsste ich mich die ganze Zeit krumm machen, weil ich ca. 10 cm zu groß für ihn war. Als nächtes sind wir alle in einen Kinoraum geführt worden und dort wurde dann in 15 Minuten alles zum Delphinschwimmen erklärt. Vorallem auch, dass es sich um wilde Tiere handelt und die manchmal einfach keine Lust habenmit Touristen zu spielen, auch wenn die dafür bezahlt haben und dass man das nicht vergessen sollte. Mit dem Bus ging es dann an den Ablegesteg und rauf aufs Boot.

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Auf dem Boot

Wir hatten Glück und konnten schon nach 20 Minuten die ersten Delphine sehen – und schon waren wir im Wasser. Sonja und ich hatten uns für 40 Dollar eine Kamera in Wasserschutzhülle geliehen, ja gut, die Fotos sind nicht so der Hammer geworden, aber wenigstens ein wenig bleibende Erinnerung an das Schwimmen mit Flipper.

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Gewinnt keinen Fotografie-Preis, aber unter Wasser sieht man auch nicht so richtig klar durch die Kamera

Wir hatten insgesamt 3 Schwimmgänge mit den Delphinen, wobei wir dabei sehr lustige Geräusche durch unsere Schnorchel machen sollten. Das würde den Delphinen angeblich gefallen… Ich bin mir ja nicht so sicher, ob das nicht einfach nur zur Belustigung der Schiffscrew und der Passagiere, die nur zum Delphinschauen gekommen waren, diente. Der zweite Schwimmgang war nicht so erfolgreich, da waren Flipper und seine Freunde schnell wieder weg, aber der letzte war toll. Hatte man sich gerade mit einem Delphin um die Wette im Kreis gedreht – wobei der Delphin natürlich um Längen schneller und eleganter war, kam schon der nächste oder es schwammen kleine 3er bis 5er Gruppen an einem vorbei.

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Sonja war ja der festen Überzeugung sie hätte auch Videos gemacht…laut meiner SD Karte hat sie das aber nicht. Ich habe die Kamera andauernd ausgemacht anstatt ein Foto, das war einfach zu viel Multitasking.
Das Ganze war echt eine unbeschreibliche Erfahrung und ich war sehr froh, dass ich die 170 Dollar dafür investiert habe. Denn nachdem wir wieder aus dem Wasser raus und an Boot waren, endete die Tour noch nicht. Wir schipperten noch ziemlich lange auf hoher See herum und konnten Delphine beobachten. Das Wasser dort ist auch so klar, dass die Fotos sogar einigermaßen mit meiner kleinen Kamera was geworden sind. Die Videos sind, meiner Meinung nach, was geworden, aber das verkraftet das Internet hier nicht die hochzuladen.

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Ein Riesenglück hatten wir auch deshalb, weil die Delphine gerade Junge bekommen haben und wir deshalb mehrere Mütter mit ihren Kleinen sehen konnten. Eines muss ganz frisch geboren worden sein, denn man konnte noch die Falten wie bei einem Neugeborenen sehen. Zusammen gefasst ein rundum toller Tag, kaum zu toppen! 🙂

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Delphin-Nachwuchs

Sonja ging es am Ende übrigens nicht so gut, trotz meiner super Anti-Reisekrankheitstabletten war sie seekrank und ihr war extrem schlecht. Während ich ihr was von Möglichkeiten zum Abendessen erzählte, hat sie sich dann übergeben… als wir wieder an Land waren ging es ihr aber besser. Ich war so dermaßen ausgehungert, da wir kein Mittagessen hatten und es mittlerweile schon nach 17 Uhr war, dass ich direkt zum Abendessen los musste, da hatte ich gar keine andere Wahl. Sonja ist sogar mit, obwohl sie vorher noch meinte, sie kann noch nichts essen, sympathisches Volk die Schweden. Wie bereits erwähnt, ist hier Languste (oder wie man das hier nennt „Crayfish“) eine Spezialität und so sind wir an einen Imbissstand am Strand gefahren und haben uns dort einen Riesenlobster für 89 Dollar geteilt.

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Der Imbiss-Stand und Sonja

Dazu gab es Salat, Reis, Knoblauchbrot und einen Saft – denn Wein durfte der Stand nicht verkaufen. Die Neuseeländer und ihre Alkoholpolitik. Hatte ich schon erwähnt, dass die Strafe für Trinken in der alkoholfreien Zone in Kaikoura 20.000 Dollar beträgt? Man kann es ja auch ein wenig übertreiben, meiner Meinung nach. Aber erstmal Ehre der toten Languste.

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Languste (vorher)

Und so sah das arme Krustentier aus, nachdem wir es aufgegessen hatten.

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Languste (nachher)

Den Rest des Abends haben wir dann im Hostel verbracht und wir haben beide, glaube ich, super gut geschlafen. Das Schwimmen im Wetsuit und das Atmen durch den doofen Schnorchel (ich kann das doch nich soo richtig) war doch anstrengend. In unserem Zimmer waren dann noch zwei Irinnen angekommen, die aber zum Abendessen außer Haus sind, so dass wir uns nicht viel mit ihnen unterhalten haben. Sonja blieb noch mindestens eine Nacht länger in Kaikoura und ich habe mich aufgemacht zur ersten meiner zwei 6-Autostunden-Fahrten der kommenden zwei Tage.

Motueka: (fast) 3-Tage Trekking im Abel Tasman National Park

Meine erste Stadt auf der Südinsel war Picton, aber dort blieb ich nicht. Erwin und ich sind direkt weiter nach Motueka gefahren. Dies ist die nächst größere Stadt, die in der Nähe des wunderschönen Abel Tasman Nationalparkes liegt. Dieser leicht zugängliche Park bietet unterschiedliche Arten der Freizeitgestaltung, Kajaken ist sehr beliebt, da der Park viele traumhafte Sandstrände bietet, wandern oder mit Seehunden schwimmen. Der 51 km lange Coast Track ist einer der beliebtesten Wanderwege und dauert ca. 3-5 Tage, je nachdem wie schnell man ist. Ich hatte vor nicht ganz die 51 Kilometer in 3 Tagen zu schaffen.

Aber zunächst zu meiner Reise nach Mouteka, die Fahrt ist einfach zu beschreiben, es war schrecklich. Die ersten 30 Kilometer gingen stets nur bergab, kurvig, aber wie – jede Kurve sah gleich aus, alles um mich rum war grün, ich war kurz vorm Durchdrehen! Gott sei Dank war das irgendwann vorbei und danach war es zwar immer noch kurvig (wie fast immer in Neuseeland), aber es fiel mir nicht mehr so negativ auf. Motueka erreichte ich dann am frühen Nachmittag, was auch gut so war, da ich schon am nächsten Tag los in den Nationalpark wollte. Meine erste Station war somit die Touristeninformation i-Site, um mich noch einmal zu vergewissen, dass das Wetter für meinen Wochenendausflug passt, hat es. Im Supermarkt habe ich dann Proviant für die nächstn 3 Tage eingekauft. Da ich keinen Campingkocher besitze – geschweige denn ihn tragen möchte – gab es bei mir für die nächsten Mahlzeiten nur kalte Küche.

Mein Hostel Laughing Kiwi, war ein Traum. Eigentlich sind es drei kleine Häuser und ich war im schönsten untergekommen mit einer Riesenküche, warmen Duschen und einem gemütlichen Wohnzimmer. Dort habe ich mich gleich nett mit einem Chilenen und einem Italiener unterhalten, habe dann aber erstmal A-L-L-E-S aus meinem großen Rucksack ausgepackt. Da mein kleiner Tagesrucksack definitiv zu klein gewesen wäre, um Klamotten und Proviant für 3 Tage zu transportieren, musste ich meinen großen nehmen. So groß ist der ja aber auch eigentlich gar nicht. 🙂 Das war ein Akt, denn alles was ich die nächsten Tage nicht brauchte, landete im Kofferraum, der arme Erwin. In meinem Zimmer waren 3 Asiatinnen und eine Deutsche. Mit einer Japanerin habe ich mich aber länger unterhalten, da sie gerade erst aus dem Park zurück kam und mir einiges über das Wandern dort erzählen konnte. So stellte sich auch heraus, dass ich meinen Trip noch mal umplanen musste, denn im Park gibt es mehrere Stellen, die man nur überqueren kann, wenn gerade Ebbe ist. Meine Planung ging dadurch nicht so wirklich auf, denn ich wusste das mit der Ebbe zwar, hatte aber nie geschaut wo diese Teilstücke waren und somit hat mein vorab organisierter Rücktransport mit dem Wassertaxi nicht mehr funktioniert. (Kompliziert hier zur Erklären, habs ja selbst erst richtig verstanden als ich im Park war…) Aber um das mal ein wenig zu veranschaulichen, so sah mein Plan aus:

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Nachdem ich mit Packen, Proviant vorbereiten und Umrämen fertig war, habe ich mir mein Abendessen gekocht und danach mit zwei deutschen Mädels einen Film geschaut, den sie ausgeliehen hatten. Neben mir auf der Couch saß ein älterer Kiwi, Peter und Peter wird am nächsten Tag noch eine Rolle spielen, leider keine gute…

Nach dem Film habe ich mich in die Heia gelegt und war doch ein bisschen aufgeregt am nächsten Tag alleine loszuwandern. Vorher waren das ja immer organisierte Touren oder es war jemand mit mir dort wie z.B. im Parque Nacional Tayrona. Doch es kommt immer anderrs als man denkt, nachdem ich mich morgens wieder mit dem Chilenen unterhalten habe, fragte Peter mich, ob ich denn in den Park fahren würde. Nachdem ich das bejahte, fragte er, ob ich ihn mitnehmen könnte. Gut, dachte ich mir, der wird ja nicht dort übernachten also hast du ihn maximal einen Tag am Hals. Denn Peter war mir von Anfang an irgendwie unheimlich. Eigentlich ist er aus Wellington, lebt aber seit einem Jahr in verschiedenen Städten auf der Südinsel – in Hostels??? Naja gut, übrigens war das mit der Ebbe und Flutgeschichte wirklich wichtig, denn der Chilene hat sich den gesamten Fuß an den Felsen aufgeschnitten als er versucht hat bei ankommender Flut einen Teil des Parkes zu durchwandern.

Vorneweg, evtl. tu ich dem armen Peter auch Unrecht, aber der ging mir von Anfang an einfach tierisch auf die Nerven. Kennt ihr das? Ihr trefft Menschen und egal was sie wie sagen, sie nerven euch und ihr möchtet einfach nicht mit ihnen reden? So ging es mir mit Peter und als er dann meinte, er könnte ja fahren, da er das Rechtsfahren ja gewohnt ist, war schon nach 5 Minuten der erste Moment gekommen in dem ich ihn gerne aus dem Auto geschmissen hätte. Als er dann meinte, ich solle dem einen Auto nicht so auffahren, war der zweite Moment gekommen. Anmerkung der Autorin: ja, ich weiß, dass ich manchmal zu sehr auffahre, aber das hat mir kein dahergelaufener wahrscheinlich arbeitsloser geschiedener XX zu erzählen, den ich seit 1 Stunde kenne. Da ich bei Abel Tasman Aqua Taxi für Sonntag um 15.15 Uhr einen Rücktransport nach Marahau (das ist ein ganz kleiner Ort in dem der Parkeingang liegt) organisiert hatte, konnte ich mein Auto auf deren Parkplatz abstellen. Peter hat das aber nicht verstanden und wollte mich die ganze Zeit auf den Hauptparkplatz vorm Parkeingang lotsen. Nachdem wir geklärt hatten, dass ich entscheide wo geparkt wird, kam der nächste Brüller. Ich steige aus, Peter organisiert erstmal seine Riesentasche neu, lässt sie im Auto und schlägt die Tür zu. Es hat dann ein wenig gedauert bis er verstand, dass ich ja erst in 3 Tagen wieder zurück an dieses Auto kommen werde und seine Tasche dann ebenfalls dort so lange bleiben wird und danach dann sonstwo, aber nicht bei ihm, weil er ja heute wieder zurückwandert und dann vor einem verschlossenen Auto steht. Nachdem wir das geklärt hatten, hat er die Tasche mitgenommen in das Büro vom Wassertaxi und sie dort deponiert. Dort habe ich auch nochmal die Ebbe-Flutproblematik angesprochen und da es keinen anderen Weg gab, sollte ich am letzten Tag meiner Wanderung morgens abgeholt werden, eine Station weiter nach oben gebracht werden und dort hätte ich dann noch ein wenig wandern können. Gebucht, bezahlt und los gings.

Der Park ist wirklich wunder-wunder-schön, traumhaft, toll, kann man gar nicht beschreiben – wenn Peter nicht gewesen wäre. Da man die Hütten im Park vorab online reservieren und bezahlen muss, bin ich davon ausgegangen Peter wandert mit mir die 4 Stunden bis Anchorage und kehrt dann wieder um. So wanderten wir durch den Park und jetzt endlich mal ein paar Fotos.

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Die ersten Meter nach dem Rangerbüro auf dem Abel Tasman Coast Track

Man läuft durch unglaublich tolle grüne Dschungellandschaft und hat dabei die Möglichkeit sich verschiedene Strände anzuschauen, wenn man vom Hauptweg abweicht. Leider lagen die Strände alle tiefer als der Hauptweg, weshalb ich jedes Mal meinen Rucksack verflucht habe. Das Laufen an sich, war kein Problem, der Trek ist nicht sooo schwer, aber mit den 5-6 Kilogramm, die ich da auf dem Rücken hatte, war das doch schon ne andere Nummer. Hat sich aber leider jedes Mal wieder gelohnt.

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Auf dem Weg und der erste Strand: Sandy Bay

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Coquille Bay

Zum Weg an sich gibt es nicht viel zu sagen, der ist die meiste Zeit recht eben und nicht sonderlich anstrengend. Ansonsten versuchte Peter ein Gespräch mit mir zu führen, aber ich war dazu einfach nicht in der Lage und habe immer nur recht knapp geantwortet. Manche Menschen haben aber irgendwie auch kein Gefühl dafür wie sie auf andere Personen wirken. Außerdem wollte er andauernd meinen Rucksack tragen, war ja nett gemeint, aber ich wusste ja, dass ich ihn die nächsten Tage auch tragen muss und da habe ich einen gewissen Ehrgeiz und will das alleine packen. Aber ich will mich nicht über ihn aufregen, sondern mich lieber an die wunderschöne Landschaft erinnern.

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Wieder der Weg und Apple Tree Bay

Langsam taten mir doch ganz gut meine Nacken- und Schultermuskulatur weh und ich fragte mich wie ich am nächsten Tag die doppelte Strecke laufen wollte…aber das Ende war dann doch nahe und wir erreichten die erste Hütte zur Übernachtung Anchorage.

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Erste Übernachtungsstation: Anchorage

In der Hütte habe ich mir ein Bettchen ausgesucht, mein Zeug abgestellt und erstmal Mittag gemacht. Da Peter ja ganz spontan mit ist, hatte er nur ein paar Müsliriegel aus dem Shop vom Wassertaxi dabei, aber kein Wasser. Zum Glück gab es Trinkwasser an der Hütte. Mein Essen habe ich dann aber nicht geteilt, ich hatte ja nur für eine Person kalkuliert. Nun hoffe ich, dass er sich dann bald mal vom Acker machen würde, aber nein welch Überraschung er würde auch die Nacht dort bleiben. Leider Gottes hatte er mich im Wassertaxi-Büro so zugetextet, dass ich vergessen hatte einen Schlafsack zu mieten, was ich in der Nacht noch sehr bereuen würde. Nach dem Mittagessen habe ich mich mit einem deutschen Pärchen und einem Österreicher sehr nett unterhalten. Peter schlich immer so um uns rum, was ich ja gar nicht leiden kann, integrier dich oder lass es bleiben, aber erwarte nicht, dass ich dich integriere. Leider fuhr die Gruppe mit dem Wassertaxi wieder zurück an den Anfang des Parkes, da sie nur einen Tagesausflug dort hatten. Ich wollte mich dann an den Strand legen und was macht Peter, kommt natürlich mit. Ungefragt…am Strand sind wir beide eingeschlafen und als ich aufwachte, hatte ich kurz überlegt ihn einfach liegen zu lassen, aber ich würde ihn ja später in der Hütte wiedersehen…kein Ausweg weit und breit außer bis zum nächsten Morgen durchhalten und 8 Stunden entspannt ohne ungewollten Anhang wandern! Zum Glück übernachteten aber noch mehr Leute in dieser Nacht in der Hütte, darunter Tim und Lisa aus Deutschland. Die beiden waren sehr nett und mit ihr habe ich mich gut verstanden, so dass wir später alle zusammen los sind, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Dazu kamen noch ein Asiate, Will (UK) und natürlich Peter… Irgendwas hatte der Ranger da aber falsch an das schwarze Brett geschrieben, denn am empfohlenen Strand war es wirklich sehr hübsch, aber es gab keine Sonne. 🙂

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Sonnenuntergang ohne Sonne

In der Hoffnung die Sonne beim nächsten Aussichtspunkt zu sehen, liefen wir also einen recht steilen berghoch, aber der lag leider strategisch ungünstig. So bin ich ungewollt doch noch mal 1,5 Stunden durch die Prärie gelaufen und das auch noch ohne Sonnenuntergang. Wenigstens hat sich Lisa am Ende mit Peter unterhalten, war ich den los… der Abend endete dann damit, dass ich in meinem Bettchen einen Film schaute und mir alles abfror. Es war echt saukalt in der Nacht, ich hatte nur mein Schlafsack-Inlay dabei und habe dann alles was ich dabei hatte über mich gelegt, Regenjacke, Handtücher, Sarong. Am Ende habe ich meinen Rucksack neben mich ins Bett gelegt. Peter hatte ja gar nichts dabei und hat mich mehrmals nachts wegen der Kälte angequatscht, aber ich habe da einfach nicht reagiert. Am nächsten Morgen sah ich, dass er zwischen zwei Matratzen schlief, ihm war wohl auch kalt gewesen. Gott, war ich froh am nächsten Morgen aufzuwachen in der Gewissheit ihn endlich nicht mehr ertragen zu müssen. Als ich dann packte, stand er die ganze Zeit neben mir mich beobachtend, das kann ich ja leiden. Ich genoss dennoch mein Frühstück in den warmen Sonnenstrahlen. Meinen Rucksack warf ich mir auf den Rücken, sagte noch schnell Tschüss und lief los bis…da einer ruft „Marina, wait. I’ll walk the same way“, mein ungewollter Schatten Peter. Ich war echt zu nix mehr in der Lage, nicht nur, dass der spontan da übernachtet hat, jetzt sollte ich den Rest des Trips auch noch mit ihm verbringen??? Nee, ich war zu nichts mehr in der Lage außer einem leicht aggressiven „really“ und lief los. Er merkte dann wohl endlich, dass ich keinen Bock mehr auf ihn hatte und blieb stehen. Meine Güte war ich erleichtert! So wanderte ich über den Strand von Anchorage im Bewusstsein, dass ich jetzt 4 Kilometer mehr laufen musste als geplant, weil gerade Flut war und ich einen Umweg laufen musste…

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Der Start in meinen zweiten Tag

Und ich lief und lief, zunächst einmal steil bergauf…mir graute, dass der ganze zweite Tag so wäre bis auf einmal hinter mir jemand angerannt kam. Nein zum Glück nicht dieser Soziopath sondern der Ranger, der am Abend vorher unsere Reservierungen kontrolliert hatte. Der joggte gerade. 🙂 Wir hatten am Abend vorher besprochen wann ich wie am Besten loslaufe und als er mich da sah, fragte er mich direkt nach Peter, ob denn alles okay sei. Ich sagte ihm dann, dass ich komplett genervt sei und er erwähnte daraufhin, dass Peter gestern bei ihm auch die Awaroa Hütte gebucht hätte und er ihm aber irgendwie auch verdächtig vorkommt. Er erzählte mir aber auch, dass Peter gerade noch am Strand war und ich somit 20-30 Minuten Vorsprung vor ihm hätte. Ja, war ich denn in nem bekloppten Krimi? Da reist man 6 Monate durch Südamerika und hat NIE eine auch nur annähernd so unangehme Situation gehabt wie gerade in einem der schönsten Ecken Neuseelands!

Ich ließ mir davon aber nicht den Tag verderben und lief munter weter.

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Auf dem Weg zu Torrent Bay, Bild 3: ist übrigens der Torrent Stream

Auch hier gab es die Möglichkeit noch einen weiteren Umweg zu machen und sich Cleopatra’s Pool anzuschauen. 10 Minuten einfacher Weg waren ausgeschildert, mir kam das ja länger vor und dann war der Pool auch noch hinter Steinen gelegen, und ich hätte erst noch einen Fluß überqueren müssen, davon habe ich dann doch Abstand genommen.

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Irgendwo hinter Steinen: Cleopatra’s Pool

Relativ zügig kam ich dennoch voran und war an Torrent Bay angelangt. Hier gibt es sogar eine Art kleines Dorf.

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Torrent Bay

Zwei Stunden waren ab hier veranschlagt um nach Bark Bay zu gelangen, wo ich meine Mittagspause machen würde. Es folgen jetzt ein paar Bilder, aber es sind einfach so viele dabei, die ich hübsch fand. 🙂

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Auf dem Weg zu Bark Bay

Recht hungrig war ich dann froh am Bark Bay angekommen zu sein und machte mich über mein Mittagessen her: Brötchen, gekochte Eier, Avocado und Thunfisch, zum Nachtisch ein Mix aus Nüssen und getrockneten Früchten.

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Bark Bay und die Möve, die bei mir mitessen durfte

Und dann kam wieder so eine Stelle, die man nur bei Ebbe durchqueren kann. Dennoch Schuhe muss man ausziehen und Hose hochkrempeln. Da meine mir im Wasser runtergerutscht ist, war ich recht froh, dass es so eine praktische zip-Hose war und ich den naßen Part zum Trocknen einfach an den Rucksack hängen konnte. Leider ging es dann wieder ganz gut steil bergauf. Insgesamt fande ich den zweiten Tag anspruchsvoller als den ersten, was sich auch mit der Aussage der Japanerin deckte. Dafür hat man dann aber wenigstens immer wieder atemberaubende Aussichten.

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Impressionen vom Weg

Bergab bin ich kleine Teilstücke sogar eher runter gerannt als gelaufen, weil das so einfach einfacher war, man entschuldige die Wortdopplung im letzten Satz. Bergauf bin ich natürlich gekrochen… 😉 Und dann war ich schon am Onetahuti Beach, einem dieser Stücke für die es auch keine Alternative gibt, sollte man gerade keine Ebbe haben (bzw. 2 Stunden davor und danach).

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Am Onetahuti Beach

Auch hier hieß es wieder „Schuhe aus“, fand die Pause zum Füße trocknen aber gar nicht so schlimm. Anschließend ging es wieder bergauf und wie…langsam taten mir auch meine Muskeln wieder weg, die sind das halt nicht gewohnt. Irgendwann hilft leider auch die schön anzusehende Natur nicht mehr.

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Nah am Ende, der Weg und ich auch

Endlich kam ich zu einem der langersehnten Wegweiser, der mir sagte, dass ich in einer Stunde an der Hütte sein könnte und dabei an einem Café vorbeikommen würde oder ich konnte den offiziellen Rangerweg laufen, der 1,5 Stunden dauerte. Ich habe mich tatsächlich für den längeren Weg entschieden…oh Mann, hab ich mich gehasst. Durch den Dschungel ging es immer weiter und ich dachte das hört nie auf, tat es aber doch und zwar am Strand. Da war aber auch gerade Ebbe und der Weg bis zur Hütte dauerte noch einmal Ewigkeiten!!! So lange, dass ich mich irgendwann einfach hingesetzt habe, den Rucksack von mir geschmissen habe und nicht mehr wollte. Nach ner Minute gings aber wieder und ich habe es zur Hütte geschafft.

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Die letzten Meter

In der Hütte angekommen, war ich erstmal überrascht, denn diese war aus Holz nicht wie die neue bei Anchorage aus einer Art Wellblech. An der Hütte habe ich mich noch mit einem jungen Herrn unterhalten, der aber weiter ist zum Campingplatz. Nach dem ich geduscht hatte (eiskalt), war auch schon der Ranger da. Der Ranger von der letzten Hütte hatte mir noch gesagt, dass er in der nächsten Hütte Bescheid geben wird, dass ich einen Schlafsack gestellt bekomme, leider wusste der andere Ranger davon nichts. 🙁 Naja, es gab einen Kamin in der Hütte und es sollten noch vier Gäste kommen, so dass ich hoffte, das die das mit dem Feuer machen hinbekommen. Kurz darauf kam auch eine sehr sympathische 4-er Mädelsgruppe (Katharina, Lucia, Martina und den vierten habe ich leider vergessen). Die Mädels waren sehr nett und wir hatten einen entspannten Abend vor dem Kamin. Katharina war nämlich eine 1A Feuermacherin. 🙂 Extremm schnell und fertig mit der Welt bin ich eingeschlafen. Peter war nicht wie befürchtet aufgetaucht und es war warm in der Hütte. Nachts wurde es doch dann kälter, weil das Feuer immer mal wieder kurz vorm Ausgehen war, aber dennoch 1.000 Mal besser als in der Nacht zuvor.

Am nächsten Morgen sind die Mädels dann wieder zurück in Richtung Anchorage gewandert und ich wurde freundlicher Weise vom Ranger mit seinem Boot abgeholt, und in Nähe der Ablegestellte des Wassertaxis abgesetzt. Denn mittlerweile war wieder Flut und die Hütte lag direkt am Meer.

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Der Ranger war auch recht redselig und hat mir noch verschiedene Fische und diesen Rochen im Wasser gezeigt. 🙂 Das Leben als Ranger scheint doch ein wenig einsam zu sein. In der glühenden Sonne bin ich dann gefühlte Stunden über den Strand zum Ablegepunkt gelaufen. Da ich noch jede Menge Zeit hatte, habe ich mich entspannt in die Sonne gelegt.

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Mein Sonntagmorgen

Mein Taxi war allerdings nicht da zur vereinbarten Zeit und mich überfiel schon leichte Panik…bis auf einmal eine Gruppe Mädels und Jungs vorbeikam und fragte, ob ich Marina sei. Der Fahrer ließe ausrichten, es dauert noch ein wenig. Und wie, der war ne gute halbe Stunde zu spät und das Boot war voll bis obenhin. Ich wunderte mich schon, dass die alle weiter Richtung Norden des Parkes wollten. Während wir dann fuhren, beschlich mich schon der erste Verdacht, dass wir für mich in die falsche Richtung unterwegs waren. Als wir bei Bark Bay hielten, war ich mir dann sicher. Ich fragte den Fahrer wie er denn gedenke mich in Totaranui abzusetzen. Der fiel ja aus allen Wolken, aber auf meinem Ticket stand der richtige Zielort. Seine Idee war dann, dass ich in Bark Bay auf das nächste Taxi warte und dann hochfahre. Darauf hatte ich aber ehrlich gesagt keinen Bock, mittlerweile war es halb Zwölf und um 15.00 Uhr ging mein Transport zurück aus dem Park, die Zeit dazwischen hätte sich für fast nichts mehr gelohnt, also bin ich komplett mit nach Marahau gefahren. Lustig war, dass wir im Boot sitzen bleiben durften, während es auf einen Anhänger geladen und von einem Traktor gezogen, über die Straßen fuhr. 🙂 Die Wassertaxi-FIrma hat mir auch ohne Probleme das Geld wiedergegeben für die Fahrt, die ich nicht in Anspruch genommen hatte.

Somit bin ich nur 2 Tage durch den Park gewandert, war ich aber gar nicht so böse drüber. Der Park ist echt schön, aber nächstes Mal würde ich ne Kombi Kajak und Wandern machen, denn der Park ändert sich nicht groß je tiefer man in ihn hineinläuft, es sind immer wunderschöne Strände. Wenigstens war ich somit früher im Hostel, denn ich musste noch entscheiden wo ich überhaupt als nächstes hinfahren würde.

Im Hostel dann die Überraschung: die Besitzer hatten sich spontan frei genommen. Denn es war ein sehr sonniger Tag. Ich hatte eh sehr viel Glück mit dem Wetter im Park, muss man sagen. Freundlicher Weise hatten sie meinen Zimmerschlüssel aber unter einem Kopfkissen versteckt und so konnte ich dann doch einchecken. Den restlichen Tag habe ich dann mit Orga verbracht und zwei Ausflügen in den nahegelegenen Supermarkt – wo ich kein Bier kaufen durfte, weil ich meinen Ausweis nicht dabei hatte!?!?! Die Frau wollte mir nicht glauben, dass ich 30 werde, sympathisches Land. Und welch ein Zufall, erinnert ihr Euch an die zwei englischen Mädels vom Maori-Abend? Die stiegen im selben Hostel ab und waren mit mir in einem Zimmer. Dieses Mal war ihr Akku wohl nicht ganz aufgeladen und man konnte sich vernünftig mit ihnen unterhalten. Am Abend kam ich dann mit Katharina ins Gespräch, 19 Jahre, gerade Abi gemacht aus Rheinland-Pfalz und so lustig. Sie arbeitet in einer Fischverarbeitungsfirma und hat mir so einige interessante Stories erzählt. Somit scheiterte dann auch mein Plan früh schlafen zu gehen, weil wir so lange gequatscht haben. Dann bin ich aber sehr schnell sehr tief eingeschlafen.

Wellington: Bären und Kultur

Nach einer sehr erholsamen Nacht habe ich am nächsten Morgen Anna an ihrem Hostel abgeholt, da wir beide nach Wellington wollten. Eigentlich hat Anna einen dieser Buspässe, aber der Bus war wohl ausgebucht und so habe ich sie mitgenommen. Die Fahrt sollte gute vier Stunden dauern, so war es ganz nett, dass ich durch meine neugewonnene Beifahrerin Unterhaltung hatte. 🙂 Vorallem sind wir beide gleich hungrig und fanden es eine super Idee in Paraparaumu (oder wie das Kaff heißt) zum späten Frühstück zu halten. In einer Mall haben wir recht günstiges englisches Frühstück gehabt – wir waren uns aber auch hier einig, dass das mehr ein Appetizer war. Somit sind wir in den Supermarkt und haben noch ein paar Kleinigkeiten gekauft. Man weiß hier in Neuseeland ja auch nie, ob im nächsten Ort überhaupt ein Supermarkt existiert. Gut, weiß man wahrscheinlich schon, wenn man sich vorher über die Einwohnerzahl informiert, ich bin hier aber leider immer noch recht unvorbereitet und bin froh, wenn ich weiß warum ich überhaupt in die nächste Ortschaft fahre…

Paraparaumu scheint übrigens ein Rentnerparadies zu sein, der Altersdurchschnitt lag knapp unter 80, vielleicht etwas für den verdienten Ruhestand?

Ohne größere Vorkomnisse sind wir dann in Wellington, der Stadt der Einbahnstraßen angekommen. Dank Emma (das ist mein Navi) sind wir aber gut an unserem Hostel Nomads Backpackers angekommen. Leider ist Wellington nicht nur einschlägig bekannt für das chaotische Straßensystem sondern auch für die unwahrscheinlich hohen Preise fürs Parken – so habe ich pro Tag lockere 28 Dollar bezahlt…aber was soll man machen, kann das Auto ja schlecht mit ins Zimmer nehmen. Check in war auch erst um 14 Uhr, so dass ich die Gegelegenheit nutzte das Auto umzuparken, nachdem wir das Gepäck in den Aufbewahrungsraum gebracht hatten. Dabei bin ich auch gleich mal positiv aufgefallen, denn der Schlüssel zum Storage Room hing an einem riesigen Plüschteddybären, konnte man eigentlich gar nicht übersehen…habe ihn dennoch im Raum vergessen und dort eingeschlossen. 🙂 Gott sei Dank hatten die einen zweiten Schlüssel. Als wir dann später unsere Taschen aus dem Raum in unserer Zimmer gebracht hatten, wunderte ich mich, was da großes in meiner Jackentasche steckt – ich hatte den Plüschteddy samt Schlüssel mitgenommen. Hach ja, Anna fand das alles sehr amüsant, die Dame an der Rezeption lächelte auch als ich ihr betreten den Bären zurückbrachte…

Wir hatten solches Glück mit unseren 1,5 Tagen in der Hauptstadt Neuseelands, denn es war super sonnig. Also, haben wir uns für eine draußen-Aktivität entschieden und sind mit der alten Standseilbahn zum Botanischen Garten gefahren. Unser Hostel lag sehr zentral, so dass wir nur 5 Minuten zum Ticketschalter der kleinen Bahn laufen mussten.

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Cable Car in Wellington

Die Bahn wurde 1902 gebaut, um den auf einem Berg gelegenen Stadtteil Kelburn mit der City zu verbinden. Das ging auch wirklich recht steil hoch und hat ein wenig gescheppert. Außerdem scheint die oberste Haltestelle gerade saniert zu werden, denn als wir dort ankamen, war nur Gerüst und Bauarbeiter um die Bahn herum zu sehen.

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In der Bahn und der Blick von Kelburn aus

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Noch mehr Aussicht auf Wellington

Der 25ha große Botanische Garten ist einfach zu durchlaufen, leider hatten wir ein Rückfahrticket für die Bahn gekauft. Denn der Weg ging bergab und so mussten wir anschließend wieder alles hochlaufen…immerhin ist der Hauptweg markiert durch diese hübsche rosa Blume.

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1A Wegmarkierung

Der Garten hat auch einen Spielplatz, einen Ententeich, ein Café und ist halt vorallem grün, deshalb ein paar Bilder von unserem Spaziergang.

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Im Botanischen Garten Wellington

Herzallerliebst und zu Tränen rührend war diese Parkbank und wem sie wie gewidmet wurde. Irgendwann will ich auch ne Parkbank!

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Ist das nicht süß??

Nachdem wir durch den Garten geschlendert waren, sind wir auch noch auf einen kurzen Besuch in das Cable Car Museum, das ist nämlich umsonst. Wäre auch unverschämt dafür was zu verlangen, denn der Souvenirshop war fast größer als der Exponatenraum…. Interessant fand ich aber, dass es in Wellington mehrere private kleine Cable Cars gibt, sozusagen Treppenlifte für den Berg. 🙂 Sind wohl wahre Touristenattraktionen geworden.

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Im Cable Car Musem

Nach unserer Rückkehr mit dem Bähnchen sind wir durch Wellington gelaufen und trotz Sonne, der berüchtigte Wind, der durch die Stadt weht, ließ uns frieren. Wir kauften uns als Snacks jeder ein Sandwich, aßen es in der Sonne (das war nett) und liefen an verschiedenen wichtigen Bauten Wellingtons vorbei.

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U.a. die Bibliothek, Regierungsgebäude, Supreme Court

Dabei sind wir auch an der angeblich schönsten Kirche Neuseelands vorbeigekommen, der Old St. Pauls. Die war sogar offen, kostete keinen Eintritt und hat mir persönlich gut gefallen.

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Old St. Pauls Church

Auf unserem Rückweg sind wir an der Waterfront am Hafen entlang gelaufen. Ich hoffe, man sieht das auf den Bildern, da war eine Brücke, die recht interessant aussah und mit Kunst (dem Vogelkopf zum Beispiel) geschmückt war.

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Waterfront

In unserem 10er Dorm war außer uns zu dieser Zeit nur noch ein Ire, dessen Name mir leider gerade nicht einfällt. Zusammen sind wir zum kostenlosen Abendessen, das unser Hostel in der Bar nebenan stellt, gegangen. Das Essen ist nur eine kleine Portion, aber für 2 Dollar kann man auf eine normale Portion upgraden und das haben wir dann zusammen mit einem Bier gemacht. Den Iren mussten wir allerdings erst überreden, also zum Bier, was ist bloß aus den Iren geworden? Danach musste ich leider los, weil ich endlich mal wieder ins Theater gegangen bin. Ich hatte das schon in Auckland vor, aber dann lief dort ja nur das Musical Wicked. Somit bin ich in das Circa Theater, das gerade ein neues Stück spielte „Con“, heißt glaube ich Betrüger oder Schwindler auf Englisch und darum ging es in dem Stück. Recht verdrehte Story, aber sehr amüsant. Nur hatte ich bei einem Schaupsieler echt Probleme sein Englisch zu verstehen. Dennoch ich war richtig glücklich mir mal wieder ein Stück anzusehen und hatte sogar die Gelegenheit nach dem Stück noch bei einem Frage-Antwort-Gespräch mit den Schauspielern, Drehbuchautor und Produzent anwesend zu sein. Allerdings hat meist der Produzent seeehr lange geantwortet und das auch in einem echt schlimmen Neuseelandakzent. Und somit endete der erste Tag in Wellington.

Da Anna Italienerin ist (dem guten Kaffee also genetisch verbunden ist)und ich Kaffee einfach so mag, sind wir am nächsten Morgen auf der Cuba Street auf die Suche nach einem bestimmten Café gegangen, dem Fidel’s. Als wir schon fast aufgeben wollten, haben wir es doch noch gefunden.

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War ja eigentlich kaum zu übersehen die Werbung

Die Cuba Street ist wohl die Café und Shoppingmeile Wellingtons, machte auch einen recht kreativen Eindruck wie z.B. dieses Wasserspiel.

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Aber zu den wichtigen Dingen des Lebens: Nahrung. Denn im Fidel’s sah das Essen so gut aus, dass wir uns spontan einig waren, ein zweites Frühstück zu bestellen und wir hatten fantastische Eggs Benedict, jummy.

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FRÜHSTÜCK – eine meiner drei Lieblingsmahlzeiten am Tag

Am nächsten Tag schien immer noch die Sonne, aber Wellington ist auch die Kulturhauptstadt Neuseelands und somit sind wir zunächst in die kostenlose City Art Gallery geganen, eine Galerie für moderne Kunst. Ja, also die Kunst war dann doch wirklich sehr modern. Beispiel: wir durften uns an einen Tisch mit zwei Mikrofonen und zwei Pflanzen setzen. Durch das Mikrofon konnte man dann der Blume gut zureden, ihr viel Glück beim Wachsen wünschen und so was. Manche Sachen waren wirklich auf einem hohen Level der Konzeptionskunst angesiedelt und ich hätte mir wirklich eine Führung gewünscht, um wenigstens etwas zu verstehen, denn der Flyer zu den Ausstellungen war weniger hilfreich. Dennoch eine architektonisch beeindruckende Galerie und es war umsonst. 🙂

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City Art Gallery

Direkt um die Ecke der Galerie liegt das Te Papa Museum, das Nationalmuseum Neuseelands, ebenfalls kostenfrei. Es ist riesig! 6 Stockwerke voll mit Informationen. Selbst wenn ich dort wohnen würde und jede Woche einmal einen Teil anschauen würde, ich glaube, ich würde es niemals schaffen alles zu lesen. Das Museum ist aber sehr schön aufgebaut, es gibt Wechselausstellungen wie in unserem Fall gerade eine zu den französischen Impressionisten (die Ausstellungen kosten aber um die 17 Dollar Eintritt), ein Café, natürlich einen Souvenirshop und einen Bush Walk hinter dem Museum.

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Das Te Papa Museum

Es wird hier jedes Thema in Neuseeland behandelt, die Flora und Fauna, die Schafszucht, die Maori-Kultur, Erdbeben, Dinosaurier, Frauenrechte in Neuseeland, Kunst in Neuseeland, das einzig in Neuseeland entwickelte und gebaute Auto, der Trakker und vieles mehr. Wir waren einfach nur platt danach, schon zwischendrin wäre ich beinah auf einer Bank eingeschlafen.

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Zwei Dinge sind mir allerdings gut in Erinnerung geblieben, zum einen gab es mehrere Videos, die aus der Perspektive eines Schafes gedreht wurden. 🙂

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Die Schafs-Kamera

Das andere war ein für immer konservierter riesiger Tintenfisch. Dabei habe ich auch gelernt, dass dieses Tierchen das größte Auge im gesamten Tierreich besitzt und dass man bisher nur Weibchen dieser Spezies gefunden hat, keine Männchen, man weiß also nicht wie die aussehen.

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Riesentintenfisch

Zu dem Tintenfisch gab es sogar noch einen kurzen 3D Film, da wird an nix gespart in dem Museum. Die Wechselausstellungen haben wir uns aufgrund Überforderung und hohen Eintrittspreisen gespart und sind stattdessen an die frische Luft zum Mt. Victoria – mit meinem Auto. 🙂 Das ging aber auch steil hoch! Bei dem Aufstieg, okay der Auffahrt haben wir sogar einen dieser kleinen privaten Kabelwägelchen gesehen, niedlich. Leider konnte ich auf der schmalen Straße nicht einfach stehen bleiben zum Foto machen.

Dummerweise sind wir nicht ganz bis hoch gefahren, weil die Straße irgendwie zu aussah…also sind wir diesen Berg hoch.

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Die Aussicht auf Wellington war nett, aber dort oben war es so windig, dass wir uns schnell wieder an den Abstieg und die Rückfahrt gemacht haben.

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Aussicht auf Wellington

Da der Tag noch recht früh war, versuchten wir unser Glück und sind zum Parliament House, dem Regierungsgebäude Neuseelands gefahren, um eine kostenlose Führung mitzumachen. Wir kamen genau pünktlich an, nur der Parkautomat hat uns fast zur Verzweiflung gebracht. Dort kostete übrigens eine halbe Stunde einen Dollar…

Leider durfte man in den Gebäuden keine Fotos machen, aber die Führung war spitze. Unser Guide hat ein sehr klares englisch gesprochen und wir haben insgesamt 3 Gebäude besichtigt. Den Bienenkorb, der für repräsentative Zwecke dient, das Parlamentshaus und die dazugehörige Bibliothek. Alles drei sehr unterschiedliche Gebäude, die innen mit verschiedener Kunst dekoriert sind. DIe Bibliothek ist auch einmal komplett abgebrannt, da sie aus Holz gebaut war. Jemand hat bei einer Restaurierung vergessen einen der Trockner auszustellen und irgendwann stand die Haupthalle in Brand. Da die Bibliothek reichlich verziert ist, aber niemand in Neuseeland wusste wie man diese Dekoration restaurieren könnte, hat das dann der Mann gemacht, der normalerweise für Peter Jacksons Zombie-Filme die Zombiemasken schminkt…verrücktes Land. 🙂

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Das Parlamentshaus – der Bienenkorb war auf einem der anderen Fotos zu sehen

Nach dieser Führung sehnte ich mich dann nach ein wenig Ruhe, Anna ist in die Nationalbibliothek für freies Internet gegangen und ich habe mich im Hostel mit dem nicht kostenfreien grottenschlechten Internet herumgequält. Frage mich ernsthaft warum man etwas, das so einfach ist wie das Internet absichtlich so kompliziert gestaltet. Unser Zimmer war mittlerweile auch voll, aber so richtig ausgegangen ist niemand. Außer zwei Mädels, die sind zu einem Couchsurfing Treffen für zwei Stunden und so war ich faul zu Hause. Am nächsten Morgen musste ich aber auch unverschämt früh aufstehen, da ich um 7.15 Uhr spätestens das Auto auf der Fähre einchecken musste. Von Wellington ging es nämlich nach Picton – 4 Stunden Fähre und das auf überhaupt nicht ruhiger See. Auf der selben Fähre war Renske (29, Holland), die mit mir im Zimmer in Wellington war. Nach dem ich gefrühstück hatte, haben wir uns dort zufällig getroffen und gemeinsam gelitten. Denn die See war rauh und es schlugen ein paar Wellen gegen die Fenster…laufen erinnerte an laufen, wenn man betrunken ist, kein schönes Gefühl. Aber auch das ging um, und so waren wir dann gegen 12.00 Uhr endlich angekommen auf der Südinsel Neuseelands.

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Fähre frisst Auto

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Erster Blick auf die Südinsel

Tongariro: Vulkan des Grauens

Da war ich nun in meinem Hostel The Park im Tongariro National Park Village, das auch wieder mehr einem Hotel als Hostel glich. Der Tongariro National Park war der erste Nationalpark Neuseelands und der vierte weltweit. Man kann verschiedene Wege durch den Park wandern und das Alpine Crossing ist angeblich die schönste Tageswanderung Neuseelands. Anmerkung der Autorin: mit GUTEM WETTER!

Wirklich positiv an Neuseeland finde ich ja, dass die Nationalparks kostenlos sind. Deshalb braucht man nur einen Transport zum Start des Treks, den man laufen möchte und einen Rücktransport am Ende des Wanderweges. Mein Hostel hat diesen Service auch angeboten für stolze 35 Dollar pro Person. Die Damen von der Rezeption gingen mir aber gehörig auf die Nerven, weil mir die zwei zu jeder Frage, die ich stellte, unterschiedliche Antworten gaben…und dazu dann noch diese amerikanisch angehauchte oberflächliche Freundlichkeit…aber irgendwann waren dann alle Klarheiten bezüglich des Transportes beseitigt.

In meinem Zimmer waren 3 deutsche Mädels (Jenny, Jessy und Ingrid), eine Holländerin und ein englischsprachiger junger Herr. Wir haben uns nett unterhalten und dann auch gleichzeitig in der Küche gekocht, wobei ich mich dann anschließend früh ins Bett gelegt habe, da am nächsten Tag um 7.30 Uhr der Transport zum Trekking starten sollte. Leider trat am nächsten Tag das ein was ich befürchtet hatte, das Wetter war zu schlecht, um im Nationalpark wandern zu gehen. 🙁 Angeblich herrschten dort Winde mit 80 km/h Geschwindigkeit, dazu kam noch Regen. Die anderen aus meinem Zimmer reisten alle am frühen Morgen weiter nach Wellington, da sie alle zusammen mit einem dieser Busse unterwegs sind, die verschiedene Ziele in Neuseeland anfahren. Nun hatte ich dann aber glücklicher Weise (schon wieder) ein Einzelzimmer mit eigenem Bad, welch Luxus. Ich habe mich schon gefargt, ob die mich immer alle alleine in ein Zimmer packen aufgrund meines fortgeschrittenen Alters (im Vergleich zum Durchschnittstouristen hier)?

Nun ja, ich habe den Tag dann dazu genutzt mein 3-Tage Trekking im Abel Tasman Nationalpark zu organisieren sowie die Fähre von der Nord- zur Südinsel und mir zu überlegen was ich denn so in Wellington tun möchte. Einen Versuch unternahm ich noch, um diesen Sonntag aktiv zu gestalten, ich buchte einen Fallschirmflug im 1 Stunde entfernten Taupo, aber leider war auch dort das Wetter so schlecht, dass auch diese Unternehmung ins Wasser fiel. Am nächsten Tag hatte ich dann aber Glück und es ging pünktlich um 7.30 Uhr los zum…

Alpine Crossing

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Am Anfang des Alpine Crossing, Strecke: 19,4 Kilometer

Wir waren zu sechst im Bus, aber leider keine wirklich spannende Gruppe. Ein Pärchen, offensichtlich englisch, da sie in Joggingzügen losliefen und ein Kiwi mit zwei Mexikanerinnen im Anhang. Mit der englisch-spanischen Kombo habe ich mich auch unterhalten, aber nur so lange – Achtung, unglaublich, bis die mir zu langsam waren. 🙂 Irgendwann habe ich auch dieses händchenhaltend-wandernde Paar überholt…

Der Trek führt einen zunächst durch einen Mix von Busch und Steinen. Leider war es anfangs noch ziemlich wolkig, weshalb alles ein wenig grau aussieht.

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Alpines Gestrüpp und Stein

Man kraxelte über Steine, lief aber auch manchmal auf diesen sehr komfortablen Holzwegen, konnt man sich wenigstens nicht verlaufen.

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Auf dem Holzweg 🙂

Die ersten Kilometer waren wirklich noch harmlos und ich wartete die ganze Zeit darauf, dass es schlimm wird, denn unser Busfahrer hatte uns vorher die einzelnen Abschnitte des Weges erklärt und in seiner Rede kamen die Worte „sehr“ und „steil“ zusammenhängend vor. Obwohl es eine Tageswanderung ist, wird davor gewarnt, sie auf die leichte Schulter zu nehmen, gerade weil hier das Wetter gerne mal umschwenkt und was schlechtes Wetter hier bedeutet, habe ich später dann auch erfahren müssen. Bevor es dann an den schwierigen Teil geht, trifft man zuerst auf dieses Warnschild.

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Hat mich ja kurz verunsichert

Mutigen Herzens bin ich aber weiter gegangen, war mein Rucksack doch gepackt mit Vorräten und über 2 Litern Wasser. Dieser Teil war dann doch schon anstrengender und auf solchen Treppen ging es bergauf – inkl. Regen und Wind.

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Der Regen wandelte sich dann je höher man kam in Schnee und ich wünschte ich hätte doch meine Handschuhe mitgenommen. Wenigstens hatte ich Kopfhörer und iPhone dabei, so dass ich Musik hören konnte, um mich abzulenken.

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Leicht frostige Verhältnisse auf dem Weg

Je weiter man hoch kam, um so mehr Leute kamen einem auch entgegen, die sind wohl umgedreht, weil es oben wirklich windig war und man sich die Nase abgefroren hat. Auf einem kleinen Plateau habe ich dann Anna (28, Italien) kennen gelernt. Sie wollte weiter gehen, also habe ich mich dazu entschlossen es auch zu versuchen! Wir kämpften uns also weiter nach oben, Anna um einiges besser als ich, dafür war ich aber sogar schneller als die andere Deutsche, mit der Anna vorher gelaufen war, weil sie zusammen mit dem gleichen Transport zum Nationalpark kamen. Auf dem nächsten Plateau angekommen, hat mich die Landschaft dann doch ein wenig an den Mond erinnert.

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Ich dachte ja, das wäre der schlimmste Part gewesen…

Leider wurde ich eines besseren belehrt, denn wir mussten eine Art Gipfel überqueren und das bei 50 km/h Windgeschwindigkeit. Die Steine waren zudem vereist und der Weg schmal, ich hatte da echt ein bissi Angst beim Hochklettern. Dieser Teil hörte zum Glück genau dann auf als ich kurz davor war Umzukehren, Mann, war ich froh! Daher auch der Titel Vulkan des Grauens!

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Nach dem schlimmsten Teil

Mit uns lief, wie gesagt, das eine deutsche Mädel und noch ein Spanier, auf die wir da oben warteten. Danach ging es an den Abstieg und der war dieses Mal gar nicht so leicht, weil die Erde total locker war und man bei jedem Schritt gerutscht ist. Dafür hat aber diese Aussicht entschädigt.

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Auf unserem Abstieg sind wir an mehreren dieser warmen Seen vorbeigekommen. Danach war der Weg echt in Ordnung, ab und zu ging es mal ein wenig bergauf, aber das nette ist, dass sich hier die Vegetation regelmäßig ändert und wir nach dieser Vulkanüberquerung wieder durch Buschland gemixt mit Felswüste gelaufen sind.

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Impressionen vom Weg

Wir befanden uns übrigens in einer aktiven Vulkangegend, der letzte Ausbruch war, glaube ich, 1800-irgendwas, dass man das noch aktiv nennen darf…

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Bin ich auch mal durch Vulkangegend gelaufen

Auf unserem Weg nach unten, hatten wir dann eine tolle Aussicht und konnten auch einige der dampfenden Schwefelquellen sehen.

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Ab dort ging es dann ziemlich lange durch die selbe Landschaft immer weiter Richtung Ende des Treks entgegen.

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Bis wir dann an einer Hütte Halt gemacht haben, um was zu Essen. Carina, das andere deutsche Mädel, hatte ca. 3 Kilogramm gekochte Nudeln mit Tomatensoße dabei, war dann vielleicht doch etwas zu viel. Nach dieser Rast ging es wieder tüchtig weiter.

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Die Hütte an der wir gerastet haben

Auf dem weiteren Weg liefen wir dann durch verschieden farbige Gräser und Pflanzen. Wenn ich mir die Fotos jetzt so anschaue, muss ich sagen, ja war wirklich eine tolle 1-Tageswanderung. 🙂

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Die blautragende Person ist übrigens Anna

Irgendwann taten Anna und mir dann aber doch die Beine weh und wir sehnten uns nach dem Ende…ja, die letzten Kilometer sind immer die schlimmsten. Mein Busfahrer hatte das auch erwähnt, denn am Ende läuft man durch eine Art Tropenwald, hüpft über unzählige Treppen und Flüße und man denkt, es hört niemals auf.

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Hat es dann aber doch irgendwann! Wir waren schon froh. 🙂 Und ihr dürft ein bissi Stolz auf mich sein, denn wir brauchten für den Trek weniger als die veranschlagte Zeit, so dass ich anstatt meinem geplanten Transport um 15.00 Uhr, den eine Stunde früher nehmen konnte – und das als Einzige aus meiner Gruppe! Jawohl! 🙂 Da der Transport der anderen drei erst für 16.00 Uhr angesetzt war und sie keinen Handyempfang hatten, um das umzuplanen, sind die drei bei uns mitgenommen worden. Im Hostel habe ich erstmal heiß geduscht und mir dann einen Burger zum Abendessen gegönnt, sowie ein Bierchen. Gab nämlich 50 % Rabatt, wenn man den Hostel-Transport in Anspruch genommen hat. Sehr müder, aber auch sehr zufrieden ging ich dann zu Bett.

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Zum Abschluss: mein Belohnungsburger