Quito: Mitad del Mundo & El Aeropuerto Mariscal Sucre

Nun bin ich schon wieder seit über zwei Tagen zurück in Quito und da Wochenende war bzw. hier noch ist, kann ich auch das ein oder andere Lebenszeichen von mir geben. 🙂

Zunächst einmal war ich Freitag nach Tena eigentlich relativ fertig mit der Welt, aber nachdem ich in 3 Wochen noch nicht richtig weg war, konnte ich Kerstins Angebot mal rauszugehen nicht ausschlagen und so sind wir dann in Mariscal direkt am Plaza Forche auf zwei Maracuja Daiquiris (soooooo lecker!!!!) raus und haben über Gott und die Welt gequatscht. Hier ist übrigens abends schon ein wenig was los, wie das Bild zeigt.

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Danach habe ich mich Franzi und ihren Freundinnen angeschlossen in Mariscal tanzen zu gehen, nach einem kurzen Stopp zu Hause, um Maurizio und ein wenig Geld aufzugabeln, ging es dann in eine Bar mit Tanzfläche, deren Namen ich mir wohl nie merken werde. Aber es war saulustig (an dieser Stelle liebsten Dank an Franzi) und wir waren bis 3 Uhr morgens unterwegs. Ich konnte mich sogar auf Spanisch unterhalten, sehr amüsant war es als ich den Ecuadorianern erklärt habe, dass die deutsche Redewendung „einen Kater haben“ (im spanischen: chuchaqui) auf Spanisch übersetzt tener un gato heißt, ein wenig kompliziert, aber ich konnts erklären! 🙂 Alles in allem in gelungener Abend, aber wie soll es auch anders sein bei 3$ für einen Wodka-O. Dementsprechend haben wir samstags ein wenig länger geschlafen, aber nach leckerem Pfannkuchenfrühstück, haben sich Franzi, Maurizio, Karrey und ich getroffen, um zum alten Flughafen Quitos zu fahren. Denn Obacht: die Ecuadorianer waren schneller als wir Deutschen und haben ihren neuen Flughafen im März eröffnet – Berlin kann sich da ma ne Scheibe abschneiden, wa? Der alte Flughafen wird zu einem Park umgewandelt und wurde am Samstag, so weit ich das weiß, eröffnet oder zumindest kurz vorher. Der alte Flughafen liegt direkt in der Stadt, wohingegen der neue – auf dem ich auch gelandet bin – schon n gutes Stück außerhalb ist. Allerdings sind Karrey, Franzi und ich bei der Anreise erstmal zu weit mit dem Bus gefahren, also raus aus dem Bus und wieder zurück, dann haben wir uns mit Marco, einem Freund von Franzi und Heidi, einer Freundin von Marco (übrigens Ecuadorianerin, was man bei dem Namen wohl nicht denkt) in der Stadt getroffen. Dann hieß es nochmal warten und den Bus zum Flughafen nehmen. Trotz Heidis Ortskenntnisse sind wir auch dieses Mal zu spät ausgestiegen und haben mit dem Bus ne kleine Ehrenrunde gedreht. Ich war mittlerweile natürlich total ausgehungert, wir also auf diesem Fest rum und haben tatsächlich zwei Stände gefunden, die was zu Essen verkauft haben. Aber hier hat sich das ecuadorianische Talent für Organisation gezeigt. Denn die Stände hatten nicht wirklich das was auf der Karte stand verkauft, sondern tata Überraschung: Hühnchen mit Reis. Der andere Stand mit Pizza war uns zu teuer, also wir weiter über den halben Flughafen, um weitere Angebote kulinarischer Art zu entdecken – aber nee, nix. Dafür Informationsstände der Feuerwehr und der Polizei Quitos, sehr zur Freude der Kinder.

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Naja, wir dann wieder zurück zum Pizzastand und für 2,50$ jeder ein Stück Pizza gekauft. Allerdings hätt‘ ich mich bei der Durchführung des Backprozesses fast weggeschmissen, denn es standen vier Kerle hinter dem mehr oder weniger professionellen Stand von denen aber keiner wusste was er jetzt mit unserer Bestellung tun sollte. Dann hat sich einer dazu durchringen können, Teig von irgendwo her zu holen (ohne Soße, ist hier üblich) und ihn zu belegen. Mit den bloßen Händen wurde die Pizza transportiert und zwar in Richtung Kühlschrank – kurze Denkpause und die Einsicht, dass sich die Pizza im Ofen besser macht. Auch dort wird der Teig mit der Hand platziert…aber gut die Feuerwehr wäre ja zur Not für die erste Hilfe in der Nähe gewesen. 🙂 Wie in Quito nicht selten, hat sich dann ziemlich schnell das Wetter geändert, es war kalt und nachdem wir noch einige Zeit einem ecuadorianischen Sänger gelauscht haben, haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. Und nach Freitag sind wir alle mal Samstag Abend schön zu Hause geblieben.

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So schnell geht das hier mit dem Wetter…

Mitad del Mundo

Und nun zum heutigen Tag: 1736 führte Charles-Marie de la Condamine Messungen durch, um die Linie des Äquators zu bestimmen und dieser Ort Mitad del Mundo liegt nur ca. 22 km entfernt von Quito. Leider hat sich der gute Mann ein wenig vermessen und die richtige geografische Breite 0°00′ verläuft ca. 300 m weiter nördlich. Aber ein Foto hier ist obligatorisch!

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am „falschen“ Äquator

Nett ist allerdings, dass dort wo die richtige Linie verläuft ein kleines Freiluftmuseum Museo Solar Inti Nan ist, dass sich der indigenen Bevölkerung Ecuadors widmet und den Kräften, die am Äquator wirken. Da sind wir dann auch gleich mal (wieder ich mit Franzi, Karrey und Maurizio) hin. Der Lonely Planet zweifelt zwar ein wenig an den Experimenten, die dort wissenschaftlich vorgeführt werden wie z.B. das ablaufendes Wasser auf der Südseite des Äquators in die eine und auf der Nordseite in die andere Richtung fließt, aber ich fands süß gemacht und außerdem hat die Sonne geschienen. Was will man mehr 🙂 Im Eintrittspreis von 4$ ist eine Führung enthalten, die ich auch echt gut fand und wir haben sie sogar auf Spanisch gehört und ich habe doch mehr verstanden als ich erwartet hätte. Übrigens bin ich froh, dass ich den Viechern in Tena nicht begegnet bin:

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Maurizio & ich an der richtigen Äquatorlinie

Man kann dort auch versuchen aufgrund der angeblich herrschenden Zentrifugalkräfte ein Ei auf einem Nagel zu platzieren…ja, also ich hab das nicht hinbekommen.

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Danach sind wir noch lecker Fisch essen gegangen, zwar teuer für 6,25$, aber dafür viel. Wobei man erwähnen muss, dass das Gemüse hier immer kalt ist und/oder nach Essig schmeckt und vor allem, dass ich Reis überhaupt nicht leiden kann!!! Aber gut, und hier Papa nur für Dich :):

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Frittierter Fisch mit Reis, Gemüse, Kochbanane und Bohnen

Nach unserem netten Tagesausflug sind wir nochmal auf zum Parque Carolina in Quito, aber auch heute: auf einmal wars kalt und ich bin auch mal wieder müde, weshalb ich den Sonntag Abend jetzt damit verbringen werde den deutschen Tatort in der ARD Mediathek zu schauen. Ich liebe das Internet 😉 An Euch guts Nächtle, meine Lieben.

Tena: 5 Tage im Dschungel

Nun ist es soweit, ich bin wieder zurück aus dem Dschungel und ich werde versuchen die Erlebnisse der letzten Tage kurz zusammen zu fassen, damit ihr nicht Euer gesamtes Wochenende mit Blog lesen beschäftigt seid.

Nun sind Malwina und ich am Sonntag um 7:30 Uhr früh mit unseren beiden Lehrerinnen Adriana und Sylvia los auf den Weg nach Tena. Ich war ein wenig zu spät morgens, weil ich Samstag natürlich nicht mehr gepackt habe…ich hatte kurzzeitig echt Angst mir die Höhenkrankheit geholt zu haben, wars wohl auch kurz, denn mir war schlecht, hatte Kopfschmerz, konnte aber nicht schlafen, typische Symptome. Sonntag Morgen gings dann aber wieder und ich habe gepackt, 7:12 Uhr war ich immer noch „zu Hause“- Bin dann schnell durch die Küche gerannt, um loszulaufen, aber es gab doch tatsächlich noch Frühstück. Meine Gastmutter hat mich und meine Lehrerin Adriana (kam grad zur Tür) dann zur Schule gefahren, die anderen schnell eingesammelt und ab zur Busstation. Es wurde allerdings mehrmals erwähnt (im Spaß), dass ich ja schuld wäre an der Verspätung, ich meinte daraufhin, dass ich mich ecudorianischen Verhaltensweisen anpasse… 😉

Mit dem Bus ging es dann ca. 5 Stunden (Fahrpreis 6 $) nach Tena, die Fahrt war bis auf den leicht suizidalen Fahrstil der Ecuadorianer sehr gut zum Schlafen und ich war wirklich begeistert von der Aussicht, überall GRÜN. Wirklich toll. Irgendwie ist dann aber was nicht so rund gelaufen und die Lodge in die wir eigentlich sollten, konnte uns nicht aufnehmen, also sind wir erstmal in Tena was essen gegangen: Hühnchen mit Reis – ist hier sehr beliebt…dazu aber später mehr. Mit dem Taxi ging es dann über Steine und Flüsse in den Dschungel zu einer anderen Lodge. Hier mal ein Einblick in unser zu Hause für einen Tag:

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Wir hatten dann noch jede 3 Stunden Spanischunterricht und danach gings zum Abendessen. Da ich gerade das Buch „Tiere esse“ lesen (sehr zu empfehlen), fand ich die vegetarische Pasta total super. Zum Essen sind wir dann in die nahe liegende Nachbarslodge gegangen, wo eine Reisegruppe Amerikaner zu Hause war, allerdings haben wir zu denen nicht wirklich Kontakt geknüpft. Danach war ich auch totmüde und wir sind ziemlich direkt gegen 21 Uhr!!! schlafen gegangen… so lange es ging. Denn die Lodge war offen bis auf ein Welldach und in der Nacht hat es geregnet, so stell ichs mir beim Weltuntergang vor. Naja, also so richtig erholt war ich da nicht. Nach dem Frühstück (dank der amerikanischen Reisegruppe: Pancakes!!) hatten wir dann wie die darauffolgenden Tage immer 4 Stunden Unterricht und nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Taxi zu unser ursprünglich angedachten Lodge – die um einiges luxuriöser war als die erste. Ich sehe jetzt mal davon ab jeden Tag einzeln zu beschreiben, aber es war echt cool. Bis auf die Tatsache, dass die ecuadorianische Küche ziemlich viele Dinge bereithält, die doch der Geschmacksneutralität sehr nahe kommen z.B. Kochbanane wie hier im Frühstück hinter dem Rührei):

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oder halt Hühnchen mit Reis, wahlweise auch Reis mit Hühnchen…oder Käse, der nach nichts schmeckt, aber gut, andere Länder, andere Speisepläne.

Aber nun zum eigentlich interessanten, nach dem Mittagessen sind wir nachmittags immer zu verschiedenen Aktivitäten aufgebrochen und hier lasse ich auch einfach mal Bilder sprechen. Wir sind die ersten zwei Tage durch den Dschungel gewandert, haben gelernt welche Pflanze bei welche Krankheit hilft, haben Termitennester aus der Nähe gesehen (und jede Menge anderes Gevieh) und konnten Ameisen beim Materialtransport beobachten.

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Der Weg durch den Urwald

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Unser Guide Don Matildo

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Paradiesbaum mit Frucht

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Termitennest – 🙁

Mittwoch waren wir dann auf dem Río Runa und zwar mit Reifen. 🙂 Aufgrund der aktuellen Gewichtsproblematik wird auf Bilder im Bikini verzichtet, aber so sah der Río aus und so die Reifen. 🙂 Die kleine Hütte ist übrigens wichtig, denn wir waren auf einer kleinen Insel im Dschungel und nur über eine Seilwinde und eine Mini-Transportkabine kam man da hin.

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Die Hütte mit Seilwinde

Am nächsten Tag sind wir nachmittags dann auf Goldsuche – haben aber leider im Fluß nix gefunden…dafür war es unglaublich heiß, weshalb ich mir mal ein Bad im Fluß gegönnt habe, während Don Matildo auf der Suche nach Gold war. 🙂

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Nach dieser Abkühlung sind wir noch ein wenig mit dem Kanu auf dem Fluß gefahren bis es dann wieder an Land ging. Ich war ja natürlich naß und Don Matildo meinte nur Gummischuhe und Bikini plus Bluse reiche doch…hmmm…als wir uns dann dem dicken Gestrüpp namens Urwald wieder näherten hab ich mich dann doch dazu entschieden mich vollständig zu bekleiden, denn da leben Insekten…nee, die wollte ich einfach nicht näher kennenlernen. Im „Gemüsegarten“ von Don Matildo (ihm gehört die Lodge) wurde dann Yuka gepflückt und von uns geschält. Yuka wird hier zu allem verarbeitet, schmeckt ein wenig wie Kartoffel, ansonsten ja wen wunderts: geschmacksneutral. Man macht daraus vor allem auch eine Milch, die irgendwann leicht alkoholhaltig ist, ich habs probiert, also mir ist Tequilla Sunrise lieber. Nach der Yukaernte ging es zurück zur Lodge, wo die Yuka frisch gekocht wurde (über offenem Feuer). Da durften wir dann alle mal probieren…wir durften aber auch noch mehr probieren, denn da lag noch mehr auf dem Grill… 🙁

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Maden – ich habs probiert und fühlte mich wie im Dschungelcamp – schmeckt auch so ziemlich nach nix, aber knusprig 🙂

So, nach all diesen spannenden Tagen ging es heute dann morgens früh zurück nach Quito. Die Busfahrt war bis auf die Polizeikontrolle unspektakulär. Ich frag mich zwar was das gebracht hat meinen Pass versuchen zu lesen, denn Deutsch konnte von den Polizisten bestimmt keiner und mal kurz in meinen Rucksack reinzuschauen, aber okay. Nun sitz ich hier wieder in Quito und wenn ich diesen Bericht fertig habe, werde ich mal ausgehen. Kerstin, die mit mir hier wohnt, will das Nachtleben erkunden und es werden sich auch eins zwei aus der Schule anschließen. Es tut mir übrigens leid, dass dieser Bericht evtl. nicht so unterhaltsam war wie die vorherigen, aber es ist so viel und ich gerate gerade in Zeitnot. 🙂 Aber zum Schluss kann ich noch erzählen, dass wir in unserer Lodge zweimal sehr unschönen Besuch hatten, von zwei (oder war es immer die selbe?) Spinnen. Einmal wurde sie von männlichem Personal hinausbefördert und das zweite Mal habe ich sie mit Detan-Spray erlegt…Problem war, das Vieh saß im Badezimmer und danach roch das gesamte Bad nach Detan. Das ist übrigens das Zeug, das man nur draußen anwenden soll…nach dem sich das Vieh nicht mehr bewegt hat, sind Malwina und ich erstmal raus, um zu besprechen wies weitergeht und auch nicht unwichtig um frische Luft zu atmen. Wir haben dann einen äußerst durchdachten Schlachtplan ausgetüftelt und haben die Spinne dann mit Wasser (dank an Malwina an dieser Stelle, die sich dieser Aufgabe angenommen hat) in die Dusche befördert. Um von dem Vieh auch nicht überrascht zu werden, haben wir zur Sicherheit noch eine Flasche mit Wasser gefüllt und diese als Notwaffe neben die Dusche gestellt, sollte das Miststück doch noch leben – aber Entwarnung: sie war tot – wäre ich nach der Chemiekeule wohl auch gewesen. So richtig viel hat das Spray aber nicht gegen Moskitos geholfen, ich bin total zerstochen… und nun zum Abschluss noch ein paar Eindrücke aus dem Dschungel. 🙂

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Das kann man auch aus der Frucht des Paradiesbaumes machen – ich „Spaßvogel“

Quito: El Teleférico & der Berg des Grauens Rucu Pichincha

So, meine Lieben, bevor ich morgen nach Tena in den Urwald fahre (ja, das hat geklappt), schreibe ich mal schnell die jüngsten Ereignisse auf. Heute ist Samstag und der Plan war mit dem Teleférico zu fahren, das ist die Seilbahn Quitos, die einen auf 4.100 m auf den Volcán Pichincha bringt. Ich weiß übrigens nicht, welcher Vulkan hier letztens ausgebrochen ist, hier weiß keiner von was, war also anscheinend nicht so schlimm. 🙂

Der Plan hat auch ziemlich gut funktioniert. Aktuell ist einer der sechs Brüder meiner Gastmutter zu Besuch, normalerweise wohnt und arbeitet er in Deutschland, wir können also in zwei Sprache mehr oder minder sprechen. Nachdem er mir gestern geholfen hat im Norden Quitos ein Reisebüro für die Galapagos Inseln zu finden, hat er sich uns heute angeschlossen auf den Ruca Pichincha zu wandern. Das ist nämlich der zweite Teil des Planes gewesen nach dem Teleférico 500 Höhenmeter auf den Gipfel zu laufen. So, und der Dre*** Lonely Planet sagt dazu: „about a three-hour hike for fit walkers.“ Hmmm…fit walker bin ich anscheinend nicht…aber dazu später mehr. Maurizio (der Bruder) und ich haben uns um kurz nach 8 Uhr mit Karrey an der alten Sprachschule getroffen, die ist ja umgezogen. Dort haben wir dann unverhoffter Weise erstmal jede Menge biologischen Abfall in ein Auto geworfen, ist ja kein Thema, man hilft ja gerne. Danach wollten wir uns eigentlich um halb Neun mit Stephan treffen, der kam aber nicht, also wir los ins Taxi und für 6 Dollar zum Teleférico gefahren. Und auch hier das wunderbare Preissystem: andere Nationen 8,50 $ und Ecuadorianer 4,90 $, aber find ich immer noch nicht teuer. Wir waren grade oben, als Stephan doch noch dazukam und wir uns zu viert auf den Weg gemacht haben. Man kann dort oben übrigens auch Pferde mieten – hätt ich das mal besser getan. . .

Man muss vor allem erwähnen, dass heute das schlechteste Wetter überhaupt für diesen „Spaziergang“ war. Es war nämlich total wolkig, wenn es klar ist, kann man auf den Cotopaxi schauen und auf noch ein paar andere Dinge, bin aber grade zu müde nach zuschauen welche das sind. Zumindest war bei uns mieses Wetter, und ich habe gleich beim Loslaufen gemerkt, dass ich wohl noch nicht so richtig aklimatisiert bin, denn ich habe echt schlecht Luft bekommen. Ich gebs auch ehrlich zu: ich war das schwächste Glied in der Gruppe, aber dafür hatte ich den coolsten Rückweg, dazu nachher mehr. Irgendwann habe ich den anderen auch gesagt, sie können einfach weiterlaufen und sollen nicht auf mich warten. Später konnte ich sie auch nicht mehr sehen. Eigentlich konnte man den Weg nicht verfehlen, denn mitten im Grün und im Gras war ein schmaler Weg, dem man einfach folgen musste. Bis der irgendwann aufgehört hat…ja da stand ich nun, wieder zurück und hochgeklettert. Und jetzt mal wirklich fit walkers hin oder her, ich musste da an Felswänden langklettern und es ging schon ein Stückerl bergab. Ich war allerdings nicht in der Lage davon ein Foto zu machen als mich leichte Panik überkam. Dann wurde es immer kälter und es hat natürlich auch noch geregnet, ein Heidenspaß für Groß und Klein, nur nicht für Marina…

Über kleine Bäche, Steine, Felswände und so weiter kam ich dann irgendwann in so einen Nebel, das man nicht mehr viel gesehen hat und dort habe ich dann Maurizio und Karrey wiedergetroffen – die waren nur schon auf dem Rückweg. Auf meine Frage wie lange ich denn noch hoch brauchen würde, kam die Antwort 15 Minuten (Anmerkung der Autorin: ich weiß jetzt, das sämtliche Zeitangaben, die mir an diesem Tag mitgeteilt wurden, gelogen waren, ob zur Motivation oder aus Unwissenhheit weiß ich jetzt nicht, aber ich glaube es sollte mir ein Gefühl geben, dass ich es hochschaffen kann.) Maurizio bot mir dann an mit mir nochmal hochzugehen, und ich dachte mir wenn ich jetzt hier schon bin, dann geht der Rest auch noch. Es ging auch, aber ich war zwischendrin wirklich am Verzweifeln, ohne die Hilfe von Maurizio wäre ich wieder umgekehrt. Wir waren auch nicht GANZ GANZ oben (Stephan wohl schon), das wäre für mich auch einfach zu gefährlich gewesen, der Nebel wurde immer schlimmer und ich war wirklich entkräftet. Nach kurzer Pause hieß es dann zurückgehen…von wegen der ABSTIEG ist leichter!!!! Ich hab zwischendrin wirklich Panik bekommen, weil durch den Regen die Steine rutschig waren und ich einfach nur noch mich da diesen Berg habe runterstürzen sehen. Aber wie ihr merkt, ich habs überlebt. 🙂 Allerdings hab ich beim Abstieg echt das ein oder andere Mal fast geheult, weil ich es sooo schrecklich fand, gut wir wissen auch alle, dass ich Sport doof finde und Rauchen ist auch nicht grade förderlich. Gehässige Kommentare werden übrigens nicht veröffentlicht, also versucht’s erst gar nicht. 😉 Stephan kam dann irgendwann zu uns zweien dazu (Karrey ist alleine zurück) und der Abstieg wurde nach dem felsigen Stück auch für mich machbar, ich habe zwar in allen mir zur Verfügung stehenden Sprachen (seit 2 Wochen +1) geflucht, aber ansonsten gings mit Pausen.

Irgendwann haben wir dann Motorengeräusche gehört und als wir um die Ecke gebogen sind, haben wir am grasigen Abhang (jetzt nicht ganz so steil) 5 Motorradfahrer gesehen, die mit ihren motorisierten Weggefährten hochfahren wollten. Es hatte aber so geregnet, dass die Strecke ziemlich matschig war und die Räder sich festgedreht hatten. Wir haben dann versucht zu helfen und einen oder zwei konnte (vor allem Maurizio) hoch helfen. Oben haben wir uns dann mit einem der 5 Jungs unterhalten und dabei habe ich dann beschossen, dass ich den Rest mit dem Motorrad zum Teleférico zurück fahre. 🙂 Der Ecuadorianer hatte da auch nix dagegen und somit war das ausgemacht (war übrigens der erste Ecuadorianer, der größer war als ich.)

Meine beiden Weggefährten haben sich dann zu Fuß aufgemacht während ich versucht habe noch mal einem der Motorradfahrer zu helfen, das ging auch, nur als er losgefahren ist, waren danach alle Helfer von oben bis unten voll mit Matsch, den das Hinterrad hochgewirbelt hatte…naja egal, schmutzig, nass und demoralisiert war ich eh schon. Ich bin dann schwupp rauf auf dieses Crossbike oder wie die sich nennen und dann ging’s den Weg zurück. Ich hatte den Weg aber irgendwie in meiner Vorstellung idealisiert, denn so uneben hatte ich den nicht in Erinnerung…irgendwann fiel mir auch auf, dass ich ja gar keinen Helm habe, aber egal man lebt nur einmal und die Jungens machen das wohl jedes Wochenende – ich hatte Vertrauen. Ging auch alles gut, wenns zu gefährlich wurde, bin ich abgestiegen und wurde danach wieder aufgesammelt. Irgendwann habe ich dann meine ursprüngliche Begleitung überholt und Herdentier, das ich bin, habe ich den Rest des Weges zu Fuß zurückgelegt. Und ich kann Euch gar nicht sagen wie froh ich war, als ich endlich diese Seilbahn wieder sehen konnte… Wir waren dann mit dem Taxi (das uns nicht ganz nach Hause gefahren hat und ich schon wieder laufen musste!!!!!!) gegen 16 Uhr daheim und sind eben nochmal mexikanisch Essen gegangen. Also, Maurizio, mein Gastbruder Mateo und ich, da habe ich mir mal zwei Bier gegönnt nach dem Tag. Jetzt packe ich noch schnell für Tena und dann werde ich sofort schlafen und mich psychisch auf den morgigen Muskelkater vorbereiten, den mir tut jetzt schon alles weh.

Alles in allem wars trotzdem ein cooler Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde und wir hatten in den Zeiten, in denen ich nicht geflucht, schwer geatmet oder den Tränen nahe war, auch echt Spaß. Außerdem wird mein Spanisch ein wenig besser und das freut mich ja schon. Und hier zwei Impressionen vom Berg der Grauens: Rucu Pichincha.

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Da war noch alles gut, ca. 5 Minuten nach dem Ausstieg aus der Seilbahn

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Ich auf dem „fast-Gipfel“

Quito: El Panecillo & La Basilica del Voto Nacional

Momentan bin ich schon wirklich fleißig was das Schreiben angeht, oder? Aber ich muss auch gestehen abends stelle ich nicht allzu viel an, d.h. ich habe Zeit und ich kann mich auch noch erinnern an das was ich getan habe. 🙂

Heute war das erste Mal, dass ich mir Quito angeschaut habe. Ja, ich gebs zu, wir sind mit so einem Hop On – Hop Off Bus gefahren, aber Quito ist riesig (bzw. seeehr lang, aber nicht breit) und da war der Bus schon eine super Alternative, um sich einen Überblick zu verschaffen. Quito besteht grob gesagt aus drei Teilen, dem historischen Zentrum (UNESCO Weltkulturerbe), der Neustadt im Norden und das Viertel Mariscal Sucre – hier wohne ich übrigens direkt nebenan. Eigentlich hätten wir es ja wissen müssen, dass es nicht so einfach ist so einen Bus zu finden, denn heute ist Sonntag und in Quito gibt es eine Vielzahl an Straßen die sonntags autofrei sind. Und wer scharf nachdenkt, bemerkt autofrei heißt auch busfrei. Wir haben dann ungelogen sechs Personen gefragt wo denn der Bus heute fährt, nein wartet mit dem Portier aus dem Hilton Hotel sieben bis wir schlussendlich den Bus gefunden haben. Dann lief aber eigentlich alles gut, Fotos lade ich noch auf die Seite „Fotos“ hier im Blog. Leider ist meine Internetverbindung nicht die schnellste und somit dauert das ein wenig. So richtig die Altstadt haben wir heute noch nicht erkunden können, es ist einfach total viel, denn dieser gesamte alte Teil ist aus der Kolonialzeit und wohl beeindruckend.

Wir sind dann erst einmal mit dem Bus zum Wahrzeichen Quitos gefahren El Panecillo. Zu deutsch: kleiner Brotlaib, El Panecillo ist ein Hügel der von überall aus gesehen werden kann und aufgrund seiner runden Form kam der Name zustande. Auf dem Hügel steht La Virgen de Quito, eine ziemlich große Statue in die man auch für 2 $ hineingehen kann. Haben wir natürlich gemacht. 🙂 Leider war das Wetter nicht so super, wie in Quito nicht selten, war es bewölkt (Anmerkung der Autorin: dennoch hat die Sonne genug geschienen, um mir gehörig das Gesicht zu verbrennen).

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La Virgen de Quito

Danach sind wir zurück in die Altstadt und haben was zu essen gesucht, irgendwie war das gar nicht so leicht und ich habe nur schnell bei einem kleinen Bistro Toast und Früchte mit (viel) Sahne gegessen. Man kann anmerken, dass die Ecuadorianer total auf süß stehen, hier gibts echt alles mit Sirup, Zucker oder Zuckerstreuseln. Unser nachfolgender Versuch uns in einer Kathedrale ein besonderes Gemälde anzuschauen, schlug leider fehl, da sonntags die Kathedrale geschlossen ist oder gerade zu dem Zeitpunkt als wir hin wollten. Deshalb haben wir uns dann dazu entschieden die Basilica del Voto Nacional zu besichtigen. Das hat sich auch wirklich gelohnt, man kann ziemlich hoch hinauf klettern und ich meine wirklich klettern. In diesem Gebäude gab es Treppen, die in Deutschland NIEMALS dazu zugelassen wären, damit Personen auf sie steigen. Aber gut wir sind in Ecuador. Schlimm war eher, dass mir gar nicht so bewusst war wie sehr ich mich doch vor Höhe ängstige, aber ich war tapfer und dank meiner netten Begleitung Malwina und Karrey, die mir gut zugesprochen haben, hab auch ich es ganz nach oben geschafft.

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Die Treppe

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Die Aussicht auf La Virgen de Quito von der Basilika aus

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Noch mehr Aussicht

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Die Basilika

Danach war ich zumindest ziemlich geschafft, aber die 2 $ Investition haben sich gelohnt, Ecuadorianer zahlen übrigens nur 1 $. Das ist in Südamerika aber wohl nicht selten, dass Ausländer mehr zahlen, gibts auch bei Flügen. Nett fand ich auch, dass der Herr an der Eingangskontrolle uns erzählt hat, dass er schwedisch spricht und sein Hund auf deutsche Kommandos hört…Sachen gibts. 🙂

Unser Plan war anschließend mit dem Bus zurück nach La Mariscal zu fahren, allerdings hatten wir den letzten erwischt und der hielt am Startpunkt des Quitotour-Buses…das war dann ein wenig unpraktisch, denn laufen wollte die Strecke von uns keine mehr. Aber wir haben es tatsächlich geschafft einen der normalen öffentlichen Buse zu nehmen (Anmerkung der Autorin exklusiv für den RMV: 0,25 € / Fahrt). Ein super Thema um auch mal den Schauermärchen ein Ende zu setzen, hier ist in GAR KEINEM FALL an jeder Ecke Mord und Totschlag. Im Gegenteil die Menschen sind total nett, ich habe schon mehrmals nicht verstanden was ich für Wasser oder Essen bezahlten sollte und wenn ich zu viel gegeben habe, habe ich das zurück bekommen. Alle Menschen, die wir angesprochen haben wegen des Weges waren super freundlich und generell erzählen die Menschen hier gerne von sich. Ich hatte auch schon eine nette Unterhaltung mit einem alten Mann als ich am Mittwoch auf die anderen Mädels gewartet habe. Er fragte mich zwar, ob wir die DDR noch hätten, aber ansonsten war das trotz meiner begrenzten Spanischkenntnisse einfach nett. Es gibt einfach ein paar Regeln zu beachten, z.B. sobald es dunkel ist, nimmt man sich ein Taxi (kostet hier viel weniger als bei uns) oder den Weg hoch zum El Panicello läuft man nicht, sondern auch hier nimmt man sich ein Taxi. Und eben auch im Bus muss man einfach aufpassen, ansonsten kann es sein, dass einem das Geld aus der Tasche gestohlen wird. Man neigt auch dazu hier überall erst einmal was böses zu vermuten, was absolut falsch ist. In Otavalo habe ich auch einem Verkäufer 10 $ gegeben (1 $ sollte ich bezahlen) und er ist damit weg zum Wechseln, das hat zwar gedauert, aber er kam wieder. Und das Beste war, er konnte meinen Schein nicht wechseln, also hab ich nur um die 50 Cent (mein letztes Kleingeld) gezahlt. Also, kein Grund zur Sorge. 🙂 Und mit diesen beruhigenden Worten schließe ich für heute. Schlaft gut!

Otavalo & die Wasserfälle von Peguche

Heute war nun der erste Tag in Ecuador ohne Unterricht, d.h. ich hatte auch Zeit mir mal etwas anzuschauen. Auf meiner Liste stand ganz oben der Kunsthandwerkermarkt in Otavalo und den habe ich mir heute zusammen mit Malwina, Karrey und Stephan (allesamt aus der Sprachschule angeschaut). Los ging es zu einer unverschämt frühen Uhrzeit: wir haben uns um 7 Uhr getroffen und sind dann mit dem Taxi zum Busterminal im Norden gefahren. Zu erzählen gibt es vor der Fahrt noch, dass ich an einem kleinen Stand am Treffpunkt einen Kaffee gekauft habe. Denn wie so oft war ich zu spät zum Frühstück, es bestand dann (sorry Mama & Papa) aus Zigarette und Kaffee. Leider hatte ich vergessen, dass die Ecuadorianer in jedes Getränk der flüssigen Art Unmengen an Zucker schütten, ich hatte somit eigentlich Zucker mit ein wenig Kaffee…ich hab ihn dann nicht ausgetrunken.

Nach der Taxifahrt mit einem sehr netten Fahrer, den ich leider nicht immer verstanden habe, sind wir dann am Busterminal angekommen und haben uns in eine lange Schlange eingereiht. Die Fahrt nach Otavalo kostet 2 $, denn in Ecuador werden die Fahrpreise nach der Fahrtzeit berechnet und nach Otavalo braucht man so ca. 2 Stunden. Ich finde, das ist ein Preissystem, das man auch in Deutschland mal andenken könnte, zumindest der absolut überteuerte RMV, aber nur mal so am Rande.

Otavalo an sich ist berühmt für verschiedene Dinge, allerdings vor allem für den bereits erwähnten Kunsthandwerksmarkt. Dort verkaufen die indigenas verschiedenste Waren, die in Handarbeit gefertigt worden sind. Wobei ich sagen muss, ein paar Sachen sahen mir schon verdächtig nach Massenware aus und ich glaube, das ein oder andere kommt in großen Kisten aus dem fernen Osten, aber wir wollen uns mal nicht die Illusion nehmen lassen. Fotos konnte ich leider nicht allzu viele machen, denn das mögen die Einwohner in Otavalo nicht so. Karrey hat einmal eine Frucht an den Kopf geschmissen bekommen als sie ein Foto (ungefragt) machte. Hätte ich ja auch keine Lust zu, dass mich andauernd jemand fotografiert bei der Arbeit, also ich kann da die Einheimischen zumindest verstehen. Leider waren wir zu spät für den Tiermarkt, der schließt um 10 Uhr.

Aber der Kunsthandwerkmarkt ist schon toll, man kann Taschen, Decken, Ponchos, CDs (gefälscht) und jede Menge weitere Handwerksarbeiten kaufen – ich verrate an dieser Stelle, das ein oder andere Mitbringsel hat es in meine Tasche geschafft. Vor allem bekommt man aber auch Coca Produkte angeboten: als Tee, als Bonbons oder auch die puren Blätter. Coca ist die Bezeichnung für die getrockneten Blätter des Cocastrauchs und ja, die Pflanze dient als das in Bankerkreisen so beliebte Kokain. In Ecuador werden hauptsächlich die Blätter gekaut, weil auch diese eine angenehme Wirkung entfalten und vor allem aber die Inhaltsstoffe gegen die Höhe helfen. Mittags haben wir dann auch auf dem Markt gegessen, ich hatte einen super leckeren Fisch:

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Das gesamte Essen für 3,50 $ – kann man nicht meckern, weils so lecker war!!

Auch habe ich mir ein Stück des angeblichen besten Kuchens Otavalos gegönnt und ich kann es bestätigen seeeehr lecker. Auf dem Markt gab es auch für Europäer die ein oder andere Kuriosität, so wird dort halt mal ein ganzes Schwein gebraten (mit Apfel im Mund) und gegrillt. Die Fotos davon hat Malwina, sobald wir die ausgetauscht haben, werde ich das noch ergänzen. Nachdem wir über den gesamten Markt geschlendert sind, hatten wir noch genug Zeit zu einem „kleinen“ Ausflug zu den Wasserfällen (spanisch: cascade) des nahe gelegenen Dorfes Peguche. Ich gebe zu, ich hatte mir da naiver Weise so einen kleinen hübschen verträumten ebenerdigen Wasserfall vorgestellt, ich schiebe die Schuld auf Lonely Planet… Naja, erstmal ließ die Beschilderung zu wünschen übrig, aber nach mehrmaligem fragen wo wir lang laufen müssten und wie lange das denn dauern würde (die Antwort war jedes Mal 15 Minuten) haben wir dann doch Schilder gefunden. Ich dachte ja: „Wanderschuhe? Brauche ich heute nich!“ hmmm….hätt ich sie mal lieber mitgenommen, denn es ging doch über recht unebene Straßen. Als wir dann angekommen sind, mussten wir uns noch schnell an der Information eintragen und los gings, sah meiner unerfahrenen Meinung nach aus wie im Urwald. Nach einer Brücke ging es dann doch auf unsteten Wegen immer weiter bergauf, auch eine Treppe aus Holz und ja Stein oder so was, es hat zumindest meine Schuhe braun gefärbt. Positiv denkend wie ich bin, habe ich das einfach mal als Übung für Maccu Picchu gesehen. Der Weg hat sich aber gelohnt, wir sind dann am Wasserfall angekommen und mussten durch einen kleinen Tunnel kriechen, um anschließend durch das Wasser zurückzulaufen an das Ende des Weges. Ist ein wenig kompliziert zu beschreiben, aber es war schon recht glitschig auf den Steinen rumzukraxeln und sich nicht hinzulegen. Auf dem Weg zurück hatten wir noch einen sehr schönen Ausblick auf die Cascade de Peguche und sind dann von dort bis zum Busterminal zurück gelaufen. Da wusste ich aber auch was ich getan habe…meine Güte. Nun ist Samstag Abend, ich hatte Maiskolben zum Abendessen bei meiner Gastfamilie und bin jetzt totmüde. Muss aber noch für morgen was recherchieren, weil wir morgen Quito erkunden wollen, und ich erstmal rausfinden muss wo ich da hin soll. 🙂 Aber das wird bestimmt. Immerhin treffen wir uns morgen erst um 10 Uhr anstatt um 7 Uhr. Dann mal Euch eine gute Nacht!!

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Weitere Bilder folgen!! Hier mal ein ganz kleiner Eindruck vom Markt.

Und ein größerer vom Wasserfall – das sieht jetzt eventuell unspektakulär aus, aber ich stand da bis zu den Knien im Wasser, um das Foto zu machen:

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Die ersten Tage in Quito

Ich kann schon einmal vorweg sagen, dass dieser Bericht wahrscheinlich weniger unterhaltsam sein wird als der letzte, denn mir ist tatsächlich noch nichts für mich typisches passiert…ich bin selbst etwas irritiert, aber die Reise ist ja noch lang. Also, die Hoffnung nicht aufgeben. 🙂

Nach meiner gestrigen Anreise konnte ich mir ganz kurz die Sprachschule anschauen, diese ist erst vor zwei Tage umgezogen. Zum alten Standort hätte ich von meiner Gastfamilie aus vier Minuten Laufweg gehabt, nun sind es ca. 15 Minuten, aber das ist nicht wirklich schlimm. Ich wohne bei der Besitzerin der Sprachschule Rosa und habe jetzt für 4 Wochen eine Gastschwester Daniela (21 Jahre) und einen Gastbruder Maeto (11 Jahre alt). Daniela hat in München studiert und kann somit ziemlich perfekt Deutsch, ihr Freund Kai, der in der Schule aushilft ebenfalls. Nach einem kurzen Mittagessen gestern, habe ich mich dann erst einmal hingelegt und habe auch bis zum Abendessen nichts getan außer ein wenig Film geschaut (habe ich schon erwähnt, dass ich mein iPad Mini liebe?). Meine vegetarischen Ambitionen kann ich in Südamerika aber wohl wirklich komplett vergessen, hier besteht eigentlich jedes Mahl (bisher) aus Hähnchen.

Heute war dann mein erster Tag in der Sprachschule. Nach einem „ecuadorianischen“ Frühstück – meines bestand aus extrem leckeren Müsli mit Papaya und Banane sowie Yogur (Joghurt), Toast mit Marmelade, die aber aus ganz anderen Früchten besteht als bei uns (irgendwie auch logisch) und Kaffee, ging es dann zu Fuß in die Sprachschule. Zu Fuß, weil heute Mittwoch ist in Ecuador und in Quito nicht an jedem Tag alle Autos fahren dürfen. Es hängt vom Nummernschild ab, wann das Auto gefahren werden darf. Eine Maßnahme, um den CO2 Ausstoß hier zu reduzieren, was auch dringend nötig ist. Denn zu der enormen Höhe hier – Quito liegt auf 2.850 m – kommt der Smog, der Neuankömmlinge aus Flachlandeuropa wie mich erstmal schnaufen lassen. Ich habe eine sehr nette Spanischlehrerin, die mit mir morgens 4 Stunden lang Vokabeln und Grammatik paukt und eine ebenfalls sehr sympathische Lehrerin, die mit mir nachmittags zwei Stunden Dialoge sprechen übt. Aber ich bin da jetzt mal ehrlich meine Sätze klingen noch ziemlich nach Grundschulniveau. Es ist schon interessant in ein Land zu kommen in dem man sich nicht verständigen kann. Gerade zusammen mit der Gastfamilie ist es schon komisch nicht gleich mitreden zu können, aber das motiviert wenigstens die Sprache schnell zu lernen.

Mein Highlight heute (am Mittwoch) war allerdings bisher das almuerzo – Tagesmenü. Man bekommt in kleinen Restaurants für 2 Dollar eine Suppe und ein Hauptgericht. Oft ist das Hühnchen mit Reis und/oder Linsen. Ich hatte heute dazu auch noch gebackene Kartoffeln, Kochbanane und es ist unglaublich auch in Südamerika ist der Feind zu Hause: GURKENsalat. Muss ich nicht erwähnen, dass ich den habe stehen lassen… ich dachte ja schon die wollen von mir als nicht Ecuadorianerin mehr Geld, aber nein 2 Dollar…

Nun habe ich als Streberin meine Hausaufgaben für heute erledigt und werde mich gleich noch mal hinlegen bevor ich nachher mit Leuten aus der Sprachschule auf einen Mojito weggehe. 🙂 Und wer sich jetzt denkt, warum ich auf meiner kleinen Weltreise so viel schlafe: die Höhe nimmt einen echt mit. Heute Mittag war mir während des Unterrichts schlecht und schwindelig. Man soll es die ersten Tage auch ruhig angehen lassen, weshalb ich auch heute Abend nicht gleich in vollen Zügen das ecuadorianische Nachtleben austesten werde. Das hat auch einigermaßen funktioniert, ich war gegen 0 Uhr wieder daheim. Allerdings mein nicht ganz erst gemeinter Vorsatz gar nicht zu trinken, wurde radikal untergraben. Denn in Quito gibt es 3 Bars in denen Frauen bis 22 oder 23 Uhr umsonst trinken. 🙂 Das Konzept wie man damit Umsatz macht, hat sich mir noch nicht erschlossen, aber hat mir zwei Mojitos beschert. Danach sind wir noch in eine Art Diskothek / Salsa Bar – man tanzt dort halt Salsa. Und hier Obacht mal an die deutschen Männer, die Ecuadorianer tanzen alle.

Und ja ich gebe es zu: ein Bier habe ich mir noch in der Bar gegönnt, Ich habe sogar ein wenig Salsa getanzt – also das was ich dafür halte, denn Tanzstunden hatte ich noch nicht. Als Frau steht man an der Seite und wartet bis man aufgefordert wird zum Tanzen. Allerdings habe ich die meiste Zeit mit den einheimischen Freundinnen unserer Studienkoordinatorin Franzi getanzt.

Am Donnerstag (also gestern) begann der Tag dann mit strahlendem Sonnenschein, ich bin mit meiner Gastmutter und dem Hund der Familie Fidou im Auto (heute durfte es gefahren werden) zur Schule gefahren und hatte meine vier Stunden Grammatikunterricht. Und wehe es sagt noch mal einer Spanisch lernen sei einfach – ha! Da schaue man sich mal die Verben ser, estar, tener, haber und hacer an….5 Verben für ähnliche Bedeutung…aber meine Lehrerin meinte, das würde noch werden. Mittags bin ich zusammen mit Malwina, die ebenfalls aus Deutschland kommt und hier Spanisch lernt wieder in das kleine Restaurant zum almuerzo. Leider haben wir die Bedienung mit keinem Wort verstanden als sie uns mitteilen wollte, was es als Hauptgericht gibt. Ich habe mir dabei jetzt nichts groß gedacht, wie es meine schüchterne Art ist, habe ich nämlich erstmal festgestellt, dass ich nicht weiß, was ich da zu mir nehme. Malwina fragte mich deshalb, ob ich wissen wolle, was ich da esse. Leichtsinnig sagte ich ja klar…hätte ich das mal besser sein lassen, es war nämlich Zunge. Und ab dem Moment konnte ich das nicht mehr essen. Ich habe mich dann an den Reis gehalten…glaube irgendwie so was passiert mir noch öfters. Kai hat mir dann erzählt, dass in der Suppe zur Vorspeise oft Hühnerherzen sind, aber da habe ich alles was nicht aussah wie Kartoffel nicht angerührt, war wohl besser so. Naja, so viel zum kulinarischen Teil – und Papa ja, ich mach Fotos 🙂

Nun ist mein Eintrag schon so lang, aber es sind ja auch ein paar Tage vergangen. Gestern hat sich der strahlende Sonnenschein dann in ein Ungewitter mit Massen an Regen verwandelt. Das ist aber aufgrund der Höhe von Quito nichts ungewöhnliches. Abends habe ich dann mal Vokabeln gelernt und bin relativ früh eingeschlafen.

Heute ist Freitag und bisher ist uns die Sonne erhalten geblieben. Nach der gestrigen Erfahrung waren Malwina und ich allerdings zum MIttagessen in einer Bäckerei und dort gab es dann ein komplett zungenfreies Sandwich für mich. Davon habe ich keine gegessen, aber lecker sehen sie aus, oder?

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Wenn alles klappt, werde ich die dritte meiner vier Wochen Unterricht zusammen mit Malwina in Tena machen können. Dort ist Dschungel und man hat nur vormittags Unterricht, nachmittags erkundet man dann den „Urwald“. Mal schaun, ob das klappt. Rosa (meine Gastmutter) muss das noch für mich umbuchen. Ansonsten habe ich es heute das erste Mal in den ecuadorianischen Supermarkt geschafft, um dort Handcreme zu kaufen. Aber es ist krass, wie teuer hier alles ist, gerade die Kosmetikartikel. Zum Beispiel kostet Shampoo 3-5 Dollar, Mascara (bin halt dran vorbeigelaufen) 18 Dollar usw… aufgefallen ist mir, dass hier alle Verpackungen viel größer sind als bei uns. Brot, Margarine, Käse, alles fast doppelt so groß als bei uns. Ich schließe das darauf zurück, dass es hier normal ist Familie zu haben, nicht so wie in der Single-Haushalt Großstadt Frankfurt. 😉 So, und nun habe ich Euch genug Eurer Zeit geklaut. Obwohl heute Freitag Abend ist, werde ich wohl zu Hause bleiben, weil wir morgen nach Otavalo wollen. Dazu dann aber mehr demnächst. Freu mich auf Eure Kommentare – habe mich auch sehr über die letzten gefreut!!!

Der Flug nach Ecuador

So, es ist soweit mein erster richtiger Blogeintrag – direkt aus dem Flugzeug, nicht live, denn WLAN gibt es hier leider noch nicht, aber zeitnah. Aktuell fliegen wir noch nichtmal eine halbe Stunde, aber ich hab’s schon geschafft mich selbst zu übertreffen: ich habe meine Bordkarte verloren. . . Ich kann die Aufschreie gewisser Personen nahezu hören, wenn sie das hier lesen. 🙂 Ich weiß auch gar nicht wie das passieren konnte, nachdem ich nach der Sicherheitskontrolle dem weniger sympathischen Herren von der Gepäckaufgabe wieder begegnet bin, habe ich die Bordkarte aus den Augen verloren. Die nette Stewardess meinte allerdings das wäre nicht so schlimm, hoffen wir das sie Recht hat. Mittlerweile bereue ich auch ein wenig, dass mein Abendessen aus 2 San Miguel und 1 Radeberger bestand…an dieser Stelle noch einmal lieben Dank an alle, die am Flughafen waren, ihr habt mir die letzten Stunden wirklich angenehm gestaltet und für 1 Minute hatte ich vergessen auf was für einen Trip ich mich im nächsten Moment begeben werde.

In der Zwischenzeit ist auch die in den letzten Stunden immer wiederkehrende Frage „WAS HAB ICH MIR DABEI GEDACHT???“ in den Hintergrund gerückt und ich freue mich (fast) auf Ecuador – ein wenig überwiegt noch die Angst vor der durchaus berechtigten Frage in Santo Domingo nach meinem Boarding Pass und der ebenso durchaus verständlichen Frage, weshalb ich Weißwürste und süßen Senf in meinem Rucksack transportiere, vor allem da die Einfuhr von Wurstwaren, außer sie befinden sich in handelsüblichen Konserven, untersagt ist. Naja, aber mir wird jeder zustimmen, dass es ziemlich sinnlos wäre nur süßen Senf mitzubringen, wenn sich die Gastfamilie auf typisch deutsche (bayerische) Wurstwaren als Gastgeschenk freut…und Handkäs‘ ist zwar hessisch, aber kein adäquater Ersatz.

Inzwischen ist übrigens die letzte Stunde des 10 Stunden dauernden Fluges angebrochen und ich fühle mich relativ…geknautscht, das Wort trifft es ganz gut…aber immerhin habe ich ein wenig geschlafen und Blicke voller Zuversicht auf den kommenden fast 4stündigen Stop in Santo Domingo, den anschließenden Flug nach Panama sowie den Umstieg in eine wohl kleinere Maschine, die mich dann hoffentlich an mein Ziel Quito in Ecuador bringt. Der Großteil der Passagiere bleibt in Santo Domingo und da wir mit dem gleichen Flugzeug weiterfliegen, hoffe ich auf ein wenig mehr Platz. Nachtrag: es gab mehr Platz und die 4 Stunden Aufenthalt in Santo Domingo habe ich einfach verschlafen im Transitbereich. Nun nutze ich das freie WLAN des Panama City Flughafens und werde gleich mal versuchen mir auf Spanisch ein Frühstück zu bestellen. Allerdings wurde mir auf meine Frage nach einem vegetarischen Sandwich mehrmals etwas mit Hühnchen angeboten…aber gut, das hatte ich schon gehört, dass hier Huhn nicht wirklich als Fleisch gilt. 🙂 In 3 Stunden geht mein Anschlussflug nach Quito und ich hoffe, dass mein Rucksack es schafft von Condor zur Copa Airlines verfrachtet zu werden. Übrigens keine Angst, nicht alle meine Blogeinträge werden so lang sein, aber an den Flughäfen ist sonst nicht viel zu tun.

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Der Ausblick auf den Flughafen von Panama City

Und ich bin angekommen! Hat alles reibungslos funktioniert und ich war sogar schon mit meiner Gastfamilie essen, jetzt werd ich mich erst nochmal hinlegen…fast 20 Stunden Flug schlauchen doch ein wenig.