Motueka: (fast) 3-Tage Trekking im Abel Tasman National Park

Meine erste Stadt auf der Südinsel war Picton, aber dort blieb ich nicht. Erwin und ich sind direkt weiter nach Motueka gefahren. Dies ist die nächst größere Stadt, die in der Nähe des wunderschönen Abel Tasman Nationalparkes liegt. Dieser leicht zugängliche Park bietet unterschiedliche Arten der Freizeitgestaltung, Kajaken ist sehr beliebt, da der Park viele traumhafte Sandstrände bietet, wandern oder mit Seehunden schwimmen. Der 51 km lange Coast Track ist einer der beliebtesten Wanderwege und dauert ca. 3-5 Tage, je nachdem wie schnell man ist. Ich hatte vor nicht ganz die 51 Kilometer in 3 Tagen zu schaffen.

Aber zunächst zu meiner Reise nach Mouteka, die Fahrt ist einfach zu beschreiben, es war schrecklich. Die ersten 30 Kilometer gingen stets nur bergab, kurvig, aber wie – jede Kurve sah gleich aus, alles um mich rum war grün, ich war kurz vorm Durchdrehen! Gott sei Dank war das irgendwann vorbei und danach war es zwar immer noch kurvig (wie fast immer in Neuseeland), aber es fiel mir nicht mehr so negativ auf. Motueka erreichte ich dann am frühen Nachmittag, was auch gut so war, da ich schon am nächsten Tag los in den Nationalpark wollte. Meine erste Station war somit die Touristeninformation i-Site, um mich noch einmal zu vergewissen, dass das Wetter für meinen Wochenendausflug passt, hat es. Im Supermarkt habe ich dann Proviant für die nächstn 3 Tage eingekauft. Da ich keinen Campingkocher besitze – geschweige denn ihn tragen möchte – gab es bei mir für die nächsten Mahlzeiten nur kalte Küche.

Mein Hostel Laughing Kiwi, war ein Traum. Eigentlich sind es drei kleine Häuser und ich war im schönsten untergekommen mit einer Riesenküche, warmen Duschen und einem gemütlichen Wohnzimmer. Dort habe ich mich gleich nett mit einem Chilenen und einem Italiener unterhalten, habe dann aber erstmal A-L-L-E-S aus meinem großen Rucksack ausgepackt. Da mein kleiner Tagesrucksack definitiv zu klein gewesen wäre, um Klamotten und Proviant für 3 Tage zu transportieren, musste ich meinen großen nehmen. So groß ist der ja aber auch eigentlich gar nicht. 🙂 Das war ein Akt, denn alles was ich die nächsten Tage nicht brauchte, landete im Kofferraum, der arme Erwin. In meinem Zimmer waren 3 Asiatinnen und eine Deutsche. Mit einer Japanerin habe ich mich aber länger unterhalten, da sie gerade erst aus dem Park zurück kam und mir einiges über das Wandern dort erzählen konnte. So stellte sich auch heraus, dass ich meinen Trip noch mal umplanen musste, denn im Park gibt es mehrere Stellen, die man nur überqueren kann, wenn gerade Ebbe ist. Meine Planung ging dadurch nicht so wirklich auf, denn ich wusste das mit der Ebbe zwar, hatte aber nie geschaut wo diese Teilstücke waren und somit hat mein vorab organisierter Rücktransport mit dem Wassertaxi nicht mehr funktioniert. (Kompliziert hier zur Erklären, habs ja selbst erst richtig verstanden als ich im Park war…) Aber um das mal ein wenig zu veranschaulichen, so sah mein Plan aus:

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Nachdem ich mit Packen, Proviant vorbereiten und Umrämen fertig war, habe ich mir mein Abendessen gekocht und danach mit zwei deutschen Mädels einen Film geschaut, den sie ausgeliehen hatten. Neben mir auf der Couch saß ein älterer Kiwi, Peter und Peter wird am nächsten Tag noch eine Rolle spielen, leider keine gute…

Nach dem Film habe ich mich in die Heia gelegt und war doch ein bisschen aufgeregt am nächsten Tag alleine loszuwandern. Vorher waren das ja immer organisierte Touren oder es war jemand mit mir dort wie z.B. im Parque Nacional Tayrona. Doch es kommt immer anderrs als man denkt, nachdem ich mich morgens wieder mit dem Chilenen unterhalten habe, fragte Peter mich, ob ich denn in den Park fahren würde. Nachdem ich das bejahte, fragte er, ob ich ihn mitnehmen könnte. Gut, dachte ich mir, der wird ja nicht dort übernachten also hast du ihn maximal einen Tag am Hals. Denn Peter war mir von Anfang an irgendwie unheimlich. Eigentlich ist er aus Wellington, lebt aber seit einem Jahr in verschiedenen Städten auf der Südinsel – in Hostels??? Naja gut, übrigens war das mit der Ebbe und Flutgeschichte wirklich wichtig, denn der Chilene hat sich den gesamten Fuß an den Felsen aufgeschnitten als er versucht hat bei ankommender Flut einen Teil des Parkes zu durchwandern.

Vorneweg, evtl. tu ich dem armen Peter auch Unrecht, aber der ging mir von Anfang an einfach tierisch auf die Nerven. Kennt ihr das? Ihr trefft Menschen und egal was sie wie sagen, sie nerven euch und ihr möchtet einfach nicht mit ihnen reden? So ging es mir mit Peter und als er dann meinte, er könnte ja fahren, da er das Rechtsfahren ja gewohnt ist, war schon nach 5 Minuten der erste Moment gekommen in dem ich ihn gerne aus dem Auto geschmissen hätte. Als er dann meinte, ich solle dem einen Auto nicht so auffahren, war der zweite Moment gekommen. Anmerkung der Autorin: ja, ich weiß, dass ich manchmal zu sehr auffahre, aber das hat mir kein dahergelaufener wahrscheinlich arbeitsloser geschiedener XX zu erzählen, den ich seit 1 Stunde kenne. Da ich bei Abel Tasman Aqua Taxi für Sonntag um 15.15 Uhr einen Rücktransport nach Marahau (das ist ein ganz kleiner Ort in dem der Parkeingang liegt) organisiert hatte, konnte ich mein Auto auf deren Parkplatz abstellen. Peter hat das aber nicht verstanden und wollte mich die ganze Zeit auf den Hauptparkplatz vorm Parkeingang lotsen. Nachdem wir geklärt hatten, dass ich entscheide wo geparkt wird, kam der nächste Brüller. Ich steige aus, Peter organisiert erstmal seine Riesentasche neu, lässt sie im Auto und schlägt die Tür zu. Es hat dann ein wenig gedauert bis er verstand, dass ich ja erst in 3 Tagen wieder zurück an dieses Auto kommen werde und seine Tasche dann ebenfalls dort so lange bleiben wird und danach dann sonstwo, aber nicht bei ihm, weil er ja heute wieder zurückwandert und dann vor einem verschlossenen Auto steht. Nachdem wir das geklärt hatten, hat er die Tasche mitgenommen in das Büro vom Wassertaxi und sie dort deponiert. Dort habe ich auch nochmal die Ebbe-Flutproblematik angesprochen und da es keinen anderen Weg gab, sollte ich am letzten Tag meiner Wanderung morgens abgeholt werden, eine Station weiter nach oben gebracht werden und dort hätte ich dann noch ein wenig wandern können. Gebucht, bezahlt und los gings.

Der Park ist wirklich wunder-wunder-schön, traumhaft, toll, kann man gar nicht beschreiben – wenn Peter nicht gewesen wäre. Da man die Hütten im Park vorab online reservieren und bezahlen muss, bin ich davon ausgegangen Peter wandert mit mir die 4 Stunden bis Anchorage und kehrt dann wieder um. So wanderten wir durch den Park und jetzt endlich mal ein paar Fotos.

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Die ersten Meter nach dem Rangerbüro auf dem Abel Tasman Coast Track

Man läuft durch unglaublich tolle grüne Dschungellandschaft und hat dabei die Möglichkeit sich verschiedene Strände anzuschauen, wenn man vom Hauptweg abweicht. Leider lagen die Strände alle tiefer als der Hauptweg, weshalb ich jedes Mal meinen Rucksack verflucht habe. Das Laufen an sich, war kein Problem, der Trek ist nicht sooo schwer, aber mit den 5-6 Kilogramm, die ich da auf dem Rücken hatte, war das doch schon ne andere Nummer. Hat sich aber leider jedes Mal wieder gelohnt.

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Auf dem Weg und der erste Strand: Sandy Bay

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Coquille Bay

Zum Weg an sich gibt es nicht viel zu sagen, der ist die meiste Zeit recht eben und nicht sonderlich anstrengend. Ansonsten versuchte Peter ein Gespräch mit mir zu führen, aber ich war dazu einfach nicht in der Lage und habe immer nur recht knapp geantwortet. Manche Menschen haben aber irgendwie auch kein Gefühl dafür wie sie auf andere Personen wirken. Außerdem wollte er andauernd meinen Rucksack tragen, war ja nett gemeint, aber ich wusste ja, dass ich ihn die nächsten Tage auch tragen muss und da habe ich einen gewissen Ehrgeiz und will das alleine packen. Aber ich will mich nicht über ihn aufregen, sondern mich lieber an die wunderschöne Landschaft erinnern.

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Wieder der Weg und Apple Tree Bay

Langsam taten mir doch ganz gut meine Nacken- und Schultermuskulatur weh und ich fragte mich wie ich am nächsten Tag die doppelte Strecke laufen wollte…aber das Ende war dann doch nahe und wir erreichten die erste Hütte zur Übernachtung Anchorage.

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Erste Übernachtungsstation: Anchorage

In der Hütte habe ich mir ein Bettchen ausgesucht, mein Zeug abgestellt und erstmal Mittag gemacht. Da Peter ja ganz spontan mit ist, hatte er nur ein paar Müsliriegel aus dem Shop vom Wassertaxi dabei, aber kein Wasser. Zum Glück gab es Trinkwasser an der Hütte. Mein Essen habe ich dann aber nicht geteilt, ich hatte ja nur für eine Person kalkuliert. Nun hoffe ich, dass er sich dann bald mal vom Acker machen würde, aber nein welch Überraschung er würde auch die Nacht dort bleiben. Leider Gottes hatte er mich im Wassertaxi-Büro so zugetextet, dass ich vergessen hatte einen Schlafsack zu mieten, was ich in der Nacht noch sehr bereuen würde. Nach dem Mittagessen habe ich mich mit einem deutschen Pärchen und einem Österreicher sehr nett unterhalten. Peter schlich immer so um uns rum, was ich ja gar nicht leiden kann, integrier dich oder lass es bleiben, aber erwarte nicht, dass ich dich integriere. Leider fuhr die Gruppe mit dem Wassertaxi wieder zurück an den Anfang des Parkes, da sie nur einen Tagesausflug dort hatten. Ich wollte mich dann an den Strand legen und was macht Peter, kommt natürlich mit. Ungefragt…am Strand sind wir beide eingeschlafen und als ich aufwachte, hatte ich kurz überlegt ihn einfach liegen zu lassen, aber ich würde ihn ja später in der Hütte wiedersehen…kein Ausweg weit und breit außer bis zum nächsten Morgen durchhalten und 8 Stunden entspannt ohne ungewollten Anhang wandern! Zum Glück übernachteten aber noch mehr Leute in dieser Nacht in der Hütte, darunter Tim und Lisa aus Deutschland. Die beiden waren sehr nett und mit ihr habe ich mich gut verstanden, so dass wir später alle zusammen los sind, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Dazu kamen noch ein Asiate, Will (UK) und natürlich Peter… Irgendwas hatte der Ranger da aber falsch an das schwarze Brett geschrieben, denn am empfohlenen Strand war es wirklich sehr hübsch, aber es gab keine Sonne. 🙂

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Sonnenuntergang ohne Sonne

In der Hoffnung die Sonne beim nächsten Aussichtspunkt zu sehen, liefen wir also einen recht steilen berghoch, aber der lag leider strategisch ungünstig. So bin ich ungewollt doch noch mal 1,5 Stunden durch die Prärie gelaufen und das auch noch ohne Sonnenuntergang. Wenigstens hat sich Lisa am Ende mit Peter unterhalten, war ich den los… der Abend endete dann damit, dass ich in meinem Bettchen einen Film schaute und mir alles abfror. Es war echt saukalt in der Nacht, ich hatte nur mein Schlafsack-Inlay dabei und habe dann alles was ich dabei hatte über mich gelegt, Regenjacke, Handtücher, Sarong. Am Ende habe ich meinen Rucksack neben mich ins Bett gelegt. Peter hatte ja gar nichts dabei und hat mich mehrmals nachts wegen der Kälte angequatscht, aber ich habe da einfach nicht reagiert. Am nächsten Morgen sah ich, dass er zwischen zwei Matratzen schlief, ihm war wohl auch kalt gewesen. Gott, war ich froh am nächsten Morgen aufzuwachen in der Gewissheit ihn endlich nicht mehr ertragen zu müssen. Als ich dann packte, stand er die ganze Zeit neben mir mich beobachtend, das kann ich ja leiden. Ich genoss dennoch mein Frühstück in den warmen Sonnenstrahlen. Meinen Rucksack warf ich mir auf den Rücken, sagte noch schnell Tschüss und lief los bis…da einer ruft „Marina, wait. I’ll walk the same way“, mein ungewollter Schatten Peter. Ich war echt zu nix mehr in der Lage, nicht nur, dass der spontan da übernachtet hat, jetzt sollte ich den Rest des Trips auch noch mit ihm verbringen??? Nee, ich war zu nichts mehr in der Lage außer einem leicht aggressiven „really“ und lief los. Er merkte dann wohl endlich, dass ich keinen Bock mehr auf ihn hatte und blieb stehen. Meine Güte war ich erleichtert! So wanderte ich über den Strand von Anchorage im Bewusstsein, dass ich jetzt 4 Kilometer mehr laufen musste als geplant, weil gerade Flut war und ich einen Umweg laufen musste…

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Der Start in meinen zweiten Tag

Und ich lief und lief, zunächst einmal steil bergauf…mir graute, dass der ganze zweite Tag so wäre bis auf einmal hinter mir jemand angerannt kam. Nein zum Glück nicht dieser Soziopath sondern der Ranger, der am Abend vorher unsere Reservierungen kontrolliert hatte. Der joggte gerade. 🙂 Wir hatten am Abend vorher besprochen wann ich wie am Besten loslaufe und als er mich da sah, fragte er mich direkt nach Peter, ob denn alles okay sei. Ich sagte ihm dann, dass ich komplett genervt sei und er erwähnte daraufhin, dass Peter gestern bei ihm auch die Awaroa Hütte gebucht hätte und er ihm aber irgendwie auch verdächtig vorkommt. Er erzählte mir aber auch, dass Peter gerade noch am Strand war und ich somit 20-30 Minuten Vorsprung vor ihm hätte. Ja, war ich denn in nem bekloppten Krimi? Da reist man 6 Monate durch Südamerika und hat NIE eine auch nur annähernd so unangehme Situation gehabt wie gerade in einem der schönsten Ecken Neuseelands!

Ich ließ mir davon aber nicht den Tag verderben und lief munter weter.

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Auf dem Weg zu Torrent Bay, Bild 3: ist übrigens der Torrent Stream

Auch hier gab es die Möglichkeit noch einen weiteren Umweg zu machen und sich Cleopatra’s Pool anzuschauen. 10 Minuten einfacher Weg waren ausgeschildert, mir kam das ja länger vor und dann war der Pool auch noch hinter Steinen gelegen, und ich hätte erst noch einen Fluß überqueren müssen, davon habe ich dann doch Abstand genommen.

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Irgendwo hinter Steinen: Cleopatra’s Pool

Relativ zügig kam ich dennoch voran und war an Torrent Bay angelangt. Hier gibt es sogar eine Art kleines Dorf.

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Torrent Bay

Zwei Stunden waren ab hier veranschlagt um nach Bark Bay zu gelangen, wo ich meine Mittagspause machen würde. Es folgen jetzt ein paar Bilder, aber es sind einfach so viele dabei, die ich hübsch fand. 🙂

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Auf dem Weg zu Bark Bay

Recht hungrig war ich dann froh am Bark Bay angekommen zu sein und machte mich über mein Mittagessen her: Brötchen, gekochte Eier, Avocado und Thunfisch, zum Nachtisch ein Mix aus Nüssen und getrockneten Früchten.

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Bark Bay und die Möve, die bei mir mitessen durfte

Und dann kam wieder so eine Stelle, die man nur bei Ebbe durchqueren kann. Dennoch Schuhe muss man ausziehen und Hose hochkrempeln. Da meine mir im Wasser runtergerutscht ist, war ich recht froh, dass es so eine praktische zip-Hose war und ich den naßen Part zum Trocknen einfach an den Rucksack hängen konnte. Leider ging es dann wieder ganz gut steil bergauf. Insgesamt fande ich den zweiten Tag anspruchsvoller als den ersten, was sich auch mit der Aussage der Japanerin deckte. Dafür hat man dann aber wenigstens immer wieder atemberaubende Aussichten.

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Impressionen vom Weg

Bergab bin ich kleine Teilstücke sogar eher runter gerannt als gelaufen, weil das so einfach einfacher war, man entschuldige die Wortdopplung im letzten Satz. Bergauf bin ich natürlich gekrochen… 😉 Und dann war ich schon am Onetahuti Beach, einem dieser Stücke für die es auch keine Alternative gibt, sollte man gerade keine Ebbe haben (bzw. 2 Stunden davor und danach).

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Am Onetahuti Beach

Auch hier hieß es wieder „Schuhe aus“, fand die Pause zum Füße trocknen aber gar nicht so schlimm. Anschließend ging es wieder bergauf und wie…langsam taten mir auch meine Muskeln wieder weg, die sind das halt nicht gewohnt. Irgendwann hilft leider auch die schön anzusehende Natur nicht mehr.

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Nah am Ende, der Weg und ich auch

Endlich kam ich zu einem der langersehnten Wegweiser, der mir sagte, dass ich in einer Stunde an der Hütte sein könnte und dabei an einem Café vorbeikommen würde oder ich konnte den offiziellen Rangerweg laufen, der 1,5 Stunden dauerte. Ich habe mich tatsächlich für den längeren Weg entschieden…oh Mann, hab ich mich gehasst. Durch den Dschungel ging es immer weiter und ich dachte das hört nie auf, tat es aber doch und zwar am Strand. Da war aber auch gerade Ebbe und der Weg bis zur Hütte dauerte noch einmal Ewigkeiten!!! So lange, dass ich mich irgendwann einfach hingesetzt habe, den Rucksack von mir geschmissen habe und nicht mehr wollte. Nach ner Minute gings aber wieder und ich habe es zur Hütte geschafft.

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Die letzten Meter

In der Hütte angekommen, war ich erstmal überrascht, denn diese war aus Holz nicht wie die neue bei Anchorage aus einer Art Wellblech. An der Hütte habe ich mich noch mit einem jungen Herrn unterhalten, der aber weiter ist zum Campingplatz. Nach dem ich geduscht hatte (eiskalt), war auch schon der Ranger da. Der Ranger von der letzten Hütte hatte mir noch gesagt, dass er in der nächsten Hütte Bescheid geben wird, dass ich einen Schlafsack gestellt bekomme, leider wusste der andere Ranger davon nichts. 🙁 Naja, es gab einen Kamin in der Hütte und es sollten noch vier Gäste kommen, so dass ich hoffte, das die das mit dem Feuer machen hinbekommen. Kurz darauf kam auch eine sehr sympathische 4-er Mädelsgruppe (Katharina, Lucia, Martina und den vierten habe ich leider vergessen). Die Mädels waren sehr nett und wir hatten einen entspannten Abend vor dem Kamin. Katharina war nämlich eine 1A Feuermacherin. 🙂 Extremm schnell und fertig mit der Welt bin ich eingeschlafen. Peter war nicht wie befürchtet aufgetaucht und es war warm in der Hütte. Nachts wurde es doch dann kälter, weil das Feuer immer mal wieder kurz vorm Ausgehen war, aber dennoch 1.000 Mal besser als in der Nacht zuvor.

Am nächsten Morgen sind die Mädels dann wieder zurück in Richtung Anchorage gewandert und ich wurde freundlicher Weise vom Ranger mit seinem Boot abgeholt, und in Nähe der Ablegestellte des Wassertaxis abgesetzt. Denn mittlerweile war wieder Flut und die Hütte lag direkt am Meer.

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Der Ranger war auch recht redselig und hat mir noch verschiedene Fische und diesen Rochen im Wasser gezeigt. 🙂 Das Leben als Ranger scheint doch ein wenig einsam zu sein. In der glühenden Sonne bin ich dann gefühlte Stunden über den Strand zum Ablegepunkt gelaufen. Da ich noch jede Menge Zeit hatte, habe ich mich entspannt in die Sonne gelegt.

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Mein Sonntagmorgen

Mein Taxi war allerdings nicht da zur vereinbarten Zeit und mich überfiel schon leichte Panik…bis auf einmal eine Gruppe Mädels und Jungs vorbeikam und fragte, ob ich Marina sei. Der Fahrer ließe ausrichten, es dauert noch ein wenig. Und wie, der war ne gute halbe Stunde zu spät und das Boot war voll bis obenhin. Ich wunderte mich schon, dass die alle weiter Richtung Norden des Parkes wollten. Während wir dann fuhren, beschlich mich schon der erste Verdacht, dass wir für mich in die falsche Richtung unterwegs waren. Als wir bei Bark Bay hielten, war ich mir dann sicher. Ich fragte den Fahrer wie er denn gedenke mich in Totaranui abzusetzen. Der fiel ja aus allen Wolken, aber auf meinem Ticket stand der richtige Zielort. Seine Idee war dann, dass ich in Bark Bay auf das nächste Taxi warte und dann hochfahre. Darauf hatte ich aber ehrlich gesagt keinen Bock, mittlerweile war es halb Zwölf und um 15.00 Uhr ging mein Transport zurück aus dem Park, die Zeit dazwischen hätte sich für fast nichts mehr gelohnt, also bin ich komplett mit nach Marahau gefahren. Lustig war, dass wir im Boot sitzen bleiben durften, während es auf einen Anhänger geladen und von einem Traktor gezogen, über die Straßen fuhr. 🙂 Die Wassertaxi-FIrma hat mir auch ohne Probleme das Geld wiedergegeben für die Fahrt, die ich nicht in Anspruch genommen hatte.

Somit bin ich nur 2 Tage durch den Park gewandert, war ich aber gar nicht so böse drüber. Der Park ist echt schön, aber nächstes Mal würde ich ne Kombi Kajak und Wandern machen, denn der Park ändert sich nicht groß je tiefer man in ihn hineinläuft, es sind immer wunderschöne Strände. Wenigstens war ich somit früher im Hostel, denn ich musste noch entscheiden wo ich überhaupt als nächstes hinfahren würde.

Im Hostel dann die Überraschung: die Besitzer hatten sich spontan frei genommen. Denn es war ein sehr sonniger Tag. Ich hatte eh sehr viel Glück mit dem Wetter im Park, muss man sagen. Freundlicher Weise hatten sie meinen Zimmerschlüssel aber unter einem Kopfkissen versteckt und so konnte ich dann doch einchecken. Den restlichen Tag habe ich dann mit Orga verbracht und zwei Ausflügen in den nahegelegenen Supermarkt – wo ich kein Bier kaufen durfte, weil ich meinen Ausweis nicht dabei hatte!?!?! Die Frau wollte mir nicht glauben, dass ich 30 werde, sympathisches Land. Und welch ein Zufall, erinnert ihr Euch an die zwei englischen Mädels vom Maori-Abend? Die stiegen im selben Hostel ab und waren mit mir in einem Zimmer. Dieses Mal war ihr Akku wohl nicht ganz aufgeladen und man konnte sich vernünftig mit ihnen unterhalten. Am Abend kam ich dann mit Katharina ins Gespräch, 19 Jahre, gerade Abi gemacht aus Rheinland-Pfalz und so lustig. Sie arbeitet in einer Fischverarbeitungsfirma und hat mir so einige interessante Stories erzählt. Somit scheiterte dann auch mein Plan früh schlafen zu gehen, weil wir so lange gequatscht haben. Dann bin ich aber sehr schnell sehr tief eingeschlafen.