Pai: hier könnt ich wohnen

Nach unserer kleinen Achterbahnfahrt nach Pai, kamen wir gegen 21 Uhr in dem kleinen Ort an. Pai ist bekannt als Hippiestadt und seine angenehme relaxte Atmosphäre. Kann ich nur bestätigen, so schön war es da. Als wir ankamen, war gerade der Markt in der Walking Street noch in vollem Gange. Dort zeigt sich recht deutlich der Hippiegeeinfluss auf die Stadt, man kann allerlei kurioses und hübsches kaufen.

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Ein wenig planlos machten wir uns auf die Such nach unserem Hotel Walking Street Guesthouse, als wir es fanden, war mein persönliches Highlight das schnelle Internet und die freundliche Besitzerin, sie war wirklich ein Goldschatz. Nur die Matratzen im Bett waren viel zu hart, man lag wie auf einem Stein. Da der Markt so nett aussah, sind wir über ihn geschlendert und haben noch das ein oder andere Straßenessen probiert.

Am nächsten Morgen stand die Erkundung Pais auf dem Plan. In unserer Zimmerrate war ein Frühstück enthalten, das aber nicht wirklich gut war. Wir mieteten uns einen Roller und machten uns auf. Erst hatten wir ja an Fahrräder gedacht, bin ich froh, dass wir das gegen ein motorenbetriebenes Gerät getauscht hatten, mit dem Radl wären wir nicht annährend so weit gekommen.

In meinem Reiseführer stand Pai hätte nicht wirklich etwas zu bieten in Bezug auf Sehenswürdigkeiten, aber das kann ich gar nicht bestätigen. Die Berge um Pai sind wunderschön und auch so gab es einiges zu sehen. Zum Beispiel diesen weißen Buddha mitten in den Bergen.

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Oder die Landschaft, wie gesagt…

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Auf unserem Weg kamen wir zunächst an der Memorial Bridge vorbei. Diese Brücke wurde von den Japanern während des 2. Weltkrieges erbaut und am Ende des Krieges gesprengt, damit sie den Amerikanern nicht nutzt. Allerdings war die Brücke zu dieser Zeit wichtig für die Einheimischen geworden und so baten sie die Regierung eine neue Brücke zu bauen, was auch getan wurde.

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Memorial Bridge

Der Pai Canyon war unser nächster Halt und von dort hatte man eine sehr schöne Aussicht. Mittlerweile war allerdings die Mittagssonne draußen und das durch den Canyon krabbeln war eine schweißtreibende Angelegenheit.

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Pai Canyon

Wir hatten vorher ein wenig im Internet gelesen und einen Tempel gefunden von dem man eine tolle Aussicht haben sollte, aber irgendwie glaube ich, dass wir das verwechselt hatten mit einem den wir später besucht haben. Dennoch eins, zwei Bildchen.

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Der Aufstieg zum Tempel: natürlich Stufen

Da wir eine kleine Karte hatten, wollten wir uns noch einen Wasserfall ansehen. Der Weg dorthin war aber sehr uneben und unser Benzin näherte sich dem roten Bereich, so dass wir umdrehten und in einem kleinen Bauernhof (so nenn ich es jetzt mal) nach dem Weg fragten. Außerdem wollte ich dort einen frischen Maracujasaft – der beste Saft der Welt- zu trinken, der großflächig beworben wurde. Natürlich gab es denn aber gerade nicht. 🙁 Wir machten uns dann doch noch einmal auf und fanden den Wasserfall auch. Aber ich merks immer wieder, ich finde Wasserfälle einfach nicht spektakulär.

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Viel spannender fand ich die Kühe, die uns auf dem Weg entgegenkamen.

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Nach dem Besuch des Wasserfalls versuchten wir noch einen Aussichtspunkt zu erreichen, aber mit unserem kleinen Roller ging das leider nich so gut, von den Straßenverhältnissen mal abgesehen. Also, haben wir uns auf den Rückweg gemacht und haben dem Tempel auf dem Berg (mit dem weißen Buddha) einem Besuch abgestattet.

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Auch zu diesem Tempel hätte man ewigst lang Treppen hochlaufen müssen, aber mit dem Roller konnten wir direkt hochfahren. Nur die 150 Meter zum Buddha mussten wir uns noch erklettern.

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Der Buddha & die Aussicht
Der Tag war doch recht lang, so dass wir kurz zu Hause ausruhten. Abends sind wir bei einem kleinen Burgerladen eingekehrt, der sogar vegetarische Varianten anbot!

Leider sind die Fotos des Burgers gerade nicht verfügbar, da sie auf meinem Handy waren und der Download der Dropbox zu lange dauert – FOLGT 😉

Durch Zufall traffen wir das österreichisch-schweizer Pärchen vom Kochkurs wieder. Die beiden hatte ich zuvor nicht erwähnt, weil ich ihn komisch fand. Tu ich auch jetzt noch, aber wir hatten dennoch einen netten Abend mit ein paar Bierchen, bis wir uns absetzten und heim sind. Manu musste am nächsten Morgen früh raus, um rechtzeitig mit dem Bus nach Chiang Mai zu fahren, um dort seinen Flug nach Bangkok zu bekommen.

Nun war ich dann wieder alleine, immer erstmal ein komisches Gefühl, das aber auch schnell wieder vergeht, immerhin habe ich das ja jetzt schon bald 10 Monate lang geschafft. Nachdem ich Manu verabschiedet hatte, zog ich mit meinen Sachen in mein neues Hotel, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß. Zum Glück hatte ich mir das Zimmer für die nächsten 3 Nächte schon an unserem ersten Tag in Pai organisiert, denn es fand ein Festival statt und viele Touristen waren auf der Suche nach einem Bett. Für 300 Baht hatte ich mein eigenes riesiges Zimmer mit warmem Wasser und WiFi und einer super Lage.

Zum Frühstück ging ich in ein eher gehobeneres Hotel, aber dort konnte man so schön in der Sonne sitzen. In aller Ruhe gab es ein großes Frühstück und ich fing an meine Blogeinträge zu schreiben. Den Rest des Tages habe ich mit Recherche über Myanmar und munterem Blogschreiben im Hotel verbracht. Abends ging es nur noch um die Ecke, um eine Falafel zu essen. Der Mensch braucht ja auch mal Ruhe, nich wahr. Am nächsten Tag war ich aber aktiv! Ohne Frühstück ging ich um 10 Uhr zum Yoga! Bei Mum’s Yoga kosten 1,5 Stunden Yoga und eine halbe Stunde Meditation nur 200 Baht, also 5 €! Geht man sieben Mal hin sogar nur insgesamt 600 Baht – ich war aber nur einmal da. 🙂 Mumy ist eine 63-jährige Thailänderin, ehemalige Schönheitskönigin und hat 3 Ehemänner überlebt, die alle auf unglückliche Art und Weise gestorben sind (in Fluß gefallen, auf Treppe ausgerutscht usw.). Da Mums Auto gerade kaputt war, wurden wir mit einem Roller, der eine Art Metallkasten an der Seite montiert hat zu Dritt zum Yogastudio, das etwas außerhalb der Stadt liegt, gebracht.

Das Yoga hat super viel Spaß gemacht, auch deshalb da wir nur unter einem Dach, also keine Wände sportelten und man eine schöne Aussicht auf die Berge hatte.

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Beim Yoga lernte ich Hannah und Georgia aus England kennen gelernt mit denen ich anschließend zusammen zum Frühstücken bin. Das Ganze dauerte schließlich länger als geplant, so dass ich nur noch 3 Stunden hatte, um mich fertig zu machen und weitere meine To Do Liste abzuarbeiten. Denn gegen meine Pläne ging ich doch zum Musikfestival in Pai, Hannah und Georgia hatten mich gefragt, ob wir uns dazu nachher treffen wollen, da sagt man ja nicht sein.

Zusammen mit Georgia, die mich am Treffpunkt abholte, bin ich zu dem Hostel der beiden gelaufen. Dort hat uns netter Weise ein Australier Marco, der ein Motorrad hatte, Bier mitgebracht aus dem Supermarkt. Irgendwann startete die ganze Gruppe (Hannah, Georgia, Marco und zwei englische Mädels), um auf dem Night Market noch etwas zu Abend zu essen. So lecker: Crêpe mit Nutella und Erdnussbutter, Wachteleier, Frühlingsrolle und Pizzastückchen – ich war glücklich. 🙂 Irgendwer oraganisierte ein Tuk Tuk und für wenig Geld wurden wir zum Festivalgelände gefahren.

Das Festival war schon lustig, aber skurill. Es gab vier oder fünf Bühnen, der Großteil war elektronische Musik und es gab mal wieder Alkohol aus Eimern zu trinken.

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Wie man sieht, gab es sogar Heißluftballone! Davon ist einem aber zwischendrin die Luft ausgegangen. Auf der Hauptbühne legten dann zwei DJs auf. Wobei ich keine Ahnung habe, wer das war, denn auf der Bühne tanzten so viele Menschen unorganisiert herum… zunächst kamen einfach 10 Ladyboys, die ohne jegliche Choreografie ihre eigene mehr oder weniger ansprechende Show ablieferten.

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Bild ist leider nicht so gut geworden

Neben den Ladyboys gab es einen Mann im roten T-Shirt, der leicht obszön tanzte und für mich so aussah, als ob er grade einfach so auf die Bühne gesprungen wäre. Schien aber keinen der anderen AKteure zu stören, wie den Vorzeige-HipHoper oder den Mann mit der gelben Lockenperücke – man merkt, es war eine verrückte Show.

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Ich, Hannah und Georgia sowie einmal die gesamte Gruppe

Bis 3 Uhr waren wir auf dem Festival und am nächsten Morgen schlief ich mich erstmal aus. Ich gestehe einen leichten Kater ein, der dazu führte, dass ich mich nach dem Frühstück gerade wieder ins Bett legte. Ich schaffte es aber noch einmal über die Walking Street zu laufen und das ein oder andere Souvenir käuflich zu erwerben. Und ich hatte sogar noch einen sehr guten grünen Salat mit Kürbis und Fetakäse im Witching Well, wo ich schon mit Hannah und Georgia zum Frühstück war.

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Man beachte Broom Parking 🙂

An diesem Abend verpasste ich leider Zoes Ankunft (sie kannte ich von meinem Visa-Run), aber wir verabredeten uns zum Frühstück am nächsten Tag. Dabei lernte ich auch Abbe und Craig kennen, die Zoe auf ihrer Reise kennen gelernt hat, die lustiger Weise aus der selben Gegend in England kommen wie sie. Durch Zufall gesellte sich auch noch Marco vom Vorabend zu uns bis wir alle aufbrachen, denn ich hatte meinen Bus um 12 Uhr zu bekommen, um zurück nach Chiang Mai zu fahren.

Abschließend kann ich sagen, dass Pai definitiv eine Reise wert ist, der Ort hat einen ganz besonderen Charme und ich überlege schon ständig wie ich eine Rückkehr dorthin in meine Reise integrieren kann. 🙂

4 Gedanken zu „Pai: hier könnt ich wohnen

  1. Hi Marinchen, na das war doch mal was – ein verrücktes Festival!!! Bleibste eben jung!!! Vielleicht schaffe ich es auch irgend wann mal nach Asien???
    Mich hat der Job wieder, krrrr… deine Kerstin

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