Hobbiton: zu Besuch beim Herr der Ringe

Freitag Morgen fing der Tag mal wieder unverschämt früh an, aber ich musste erstmal das Auto von seinem kostenfreien Parkplatz holen, um es vor dem Hostel abzustellen. Meinen ganzen Kram wollte ich ja nicht durch die halbe Stadt tragen. Die Suche eines neuen Parkplatzes ging dann schneller als gedacht, so dass ich dann gute 45 Minuten vor der Touristeninformation saß und auf meinen Bus wartete – Ziel: Hobbiton. 🙂

Ca. eine Stunde von Rotorua entfernt liegt nämlich das Dorf der Hobbits. Peter Jackson erschien die Landschaft, die er dort vorfand perfekt für seine Herr der Ringe Triologie und somit wurde dieses Stück Land zur Filmkulisse. Eigentlich befindet sich hier die Alexander-Farm, eine der größten Schafsfarmen Neuseelands. Unsere Gruppe war zum Glück recht klein, nur ca. 20 Leute. Ich hatte schon von anderen gehört, dass hier zum Teil 80 Leute durch das Land der Großfüßler geschleust werden. Leider war das Wetter nicht ganz ideal, es war ziemlich kühl, aber wenigstens hat es nicht geregnet. Regenschirme hätten in Hobbiton aber sogar zur Verfügung gestanden. Nachdem unser Bus ankam, konnten wir noch kurz in den Souvenirshop – habe davon abgesehen etwas käuflich zu erwerben und dann ging es mit Bus und Guide weiter direkt zu den „Stadttoren“ Hobbitons.

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Zu Besuch bei Frodo & Co.

Ich hatte Glück, denn längere Zeit konnte man das Filmset nicht besuchen, weil der Hobbit gedreht wurde. Für diesen wurden auch auf dem Hügel direkt neben Hobbiton neue Hobbithäuschen erbaut. Die Häuser sind nicht alle gleich groß, damit man mit der Perspektive spielen kann. Unser Guide hat uns immer wieder interessante Geschichten zur Filmkulisse erzählt und ich war mir erst nicht sicher, ob das nicht zu touristisch sein würde, aber die Investition von 105 Dollar hat sich gelohnt. Denn es ist irgendwie schon toll so mitten im Herr der Ringe zu stehen.

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Der erste Blick auf Hobbiton

Süß war die Liebe zum Detail, die sich überall gezeigt hat, wie Wäsche, die zum Trocknen aufgehängt wurde, Geräte zur Gartenarbeit, ein kleiner Stuhl vor dem Haus, als hätten sich grad alle einfach nur zum Nickerchen machen hingelegt (Wäscheleine etc. folgt zum Teil dann in den nächsten Bildern, ich gehe ja strikt chronologisch vor mit meinen Fotos, die ich hier zeige.)

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Die ersten Hobbithäuschen

Auch einen Gemüsegarten gab es, der noch nicht mal Fake ist, hier wird wirklich Gemüse angebaut. Mittlerweile arbeiten durch diese Touren unwahrscheinlich viele Leute hier, darunter auch einige Gärtner.

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Der Gemüsegarten

Ich war ja wirklich ganz begeistert von den kleinen Hütten, deshalb habe ich auch unendlich viele Bilder gemacht, die ihr euch jetzt anschauen müsst, aber ist ja besser als wenn ich wieder so viel schreibe, nicht wahr. 🙂

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Sogar Wegweiser gab’s!

Diesen Weg, den man im letzten Bild sieht, sind wir dann auch hoch gelaufen, immer weiter in Richtung von Frodos zu Hause, vorbei an weiteren Erdhöhlenhäuschen.

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Im nächsten Bild sieht man, wie klein manche der Häuser sind, im Vergleich zum Durchschnittsdeutschen.

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Von weiter oben hatte man dann auch einen guten Blick auf den See in Hobbiton und die Gaststätte „Green Dragon“.

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Die Aussicht – irgendwie alles ein wenig surreal

Wir konnten auch in zwei der Hobbithäuser hinein, nur ist das leider eher enttäuschend. Die meisten der Häuser sehen von innen so aus, da ihre Innenansicht nicht gebraucht wird. Frodos Haus hingegen hat wohl Telefon, Internet und eine voll ausgestattete Küche.

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Eine Hobbithütte von außen und von innen

Die Hütte von Frodo konnten wir von innen leider nicht besichtigen, man konnte aber durch die Fenster sehen, dass diese Hütte wirklich wie ein richtiges zu Hause dekoriert wurde. Der Grund warum Besucher nicht mehr erlaubt sind die Hütte von innen zu sehen, ist recht einfach. Manche Touristen sind einfach ein bissi deppert im Oberstübchen und klauen die Filmkulissen oder ritzen ihre Namen in die Wände und Türen. Ist ja auch wirklich unwahrscheinlich kreativ, wenn man einen Allerweltsnamen wie Kevin hat – Entschuldigung an dieser Stelle an alle Kevins.

Aber immerhin konnten wir es von außen sehen. Unser Guide hat uns auch eine interessante Geschichte dazu erzählt. Wenn Gandalf vor Frodos Haus gefilmt wurde, hat man einfach alles um das Haus herum in Miniaturgröße versetzt, d.h. einen den Zaun durch einen ganz niedrigen ersetzt, das Gras und die Büsche fast komplett herunter geschnitten usw. Was ich auch nicht wusste, wenn Frodo/Bilbo und Gandalf miteinander auf der Bank geredet haben, dann saßen sie nicht nebeneinander, sondern einer auf der Bank und der andere viel weiter hinten. Durch den Winkel mit dem die Kamera das dann aufnimmt, sieht es später so aus sie hätten nebeneinander gesessen – verrückte Filmwelt.

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Konnte leider kein Bild in voller Breite von Frodos Haus machen, der Weg vor dem Haus war dafür einfach zu eng

Der Baum im Hintergrund ist übrigens komplett fake, d.h. er wurde aus Metall, Gummimasse und Kunstblättern gerfertigt. Laut Guide macht es weniger Spaß 10.000e von falschen Blättern an einen Baum zu kleben, kann ich mir vorstellen.

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Komplett von Menschenhand gestalteter Baum

Es gab noch ein paar weitere Geschichten, die mir klar machten, ich könnte nie beim Film arbeiten. So sieht man im Herr der Ringe jawohl auch ab und zu Schafe – kann ich mich persönlich nicht mehr dran erinnern – und der Film wurde ja auf einer Schafsfarm gedreht. Peter Jackson fand aber, dass die neuseeländischen Schafe zu modern aussahen und ließ die 15.000 vorhandenen Schafe umsiedeln und ließ englische, traditionellere Schafe einfliegen?!?!? Da fragt man sich doch, ob das wirklich hätte sein müssen. Die armen neuseeländischen Schafe, wissen wahrscheinlich noch nicht mal, dass sie zu modern ausschauen. Eine Geschichte habe ich mir auch noch gemerkt. Es gibt wohl eine Szene bei der im Hintergrund Kinder Pflaumen von einem Pflaumenbaum essen. Nun gab es dort aber keinen Pflaumenbaum, nur Apfel. Was macht man also, man entlaubt den armen Apfelbaum und klebt anschließend einzeln Blüten eines Pflaumenbaumes an…für eine Szene, die ca. 1 Minute des Films ausmacht. Nee, also da bin ich zu effizient denkend für, bei mir hätten die Kinder Äpfel gegessen…

Bei unserem Spaziergang sind wir noch an vielen weiteren Hobbithäuschen vorbeigekommen, wie man auf den Fotos sehen kann.

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Die Tour endet dann im „Green Dragon“ wo man sogar ein Freigetränk bekommt. Ale, Ginger Beer oder einen Cidre, habe mich für letzteres entschieden und der war sogar lecker.

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Auf dem Weg zum grünen Drachen & dem Freigetränk 🙂

Im grünen Drachen gab’s auch Snacks zu kaufen, die noch nicht mal so teuer waren, aber hat mich leider nichts angesprochen. Ist schon verrückt, dann so mitten in einem Teil des Filmes zu stehen.

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Im grünen Drachen

Auf Ansporn unseres Busfahrers habe ich mir dann auch peinlich berührt Hobbitklamotten angezogen und mich hinter den Tresen gestellt…hach ja, was man nich alles so tut nach einem Cider.

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Ohne Worte

Mit dem grünen Drachen endete dann auch unsere Tour, wobei wir echt viel Zeit hatten, um uns dort in Ruhe umzuschauen und auch das Gelände dahinter zu erkunden.

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Das Festgeländer hinter dem grünen Drachen

Doch auch irgendwann endete unsere Tour und wir sind zurück nach Rotorua gefahren. Ich habe im Bus ein Nickerchen gemacht und da ich auf dem Weg zu meinem Auto am Hostel vorbeikam, bin ich da schnell reingehüpft und habe meinen Bikini geholt, denn ich dort vergessen hatte…und dann ging es mit dem Auto weiter zu meinem nächsten Ziel: Waitomo.

9 Gedanken zu „Hobbiton: zu Besuch beim Herr der Ringe

  1. Was für schöne Bilder von Hobbiton! 🙂 Als ich damals in Matamata war, hat man nur die Türen von den Hobbithöhlen gesehen – aber jetzt sieht es ja wirklich wie im Film aus! Hast Du auch den Party tree umarmt? 😉

  2. Hase, bekommst du eigentlich Geld für deine Blog-Einträge?
    Neulich wurde ja direkt nachdem du dort warst bei Galileo über die Death Road berichtet und nun schreibst du über Hobbiton und direkt darauf erscheint es bei „Places to see before you die“!
    Ich würde die mal anschreiben, die scheinen dich zu stalken 😉

    • Hahaha, echt wahr? Is ja geil. Aber leider muss ich das verneinen, bisher bezahlt mich niemand. Falls jmd Interesse hat dies zu tun, kann er oder sie sich gerne bei mir melden. 🙂

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