Koh Tao: Weihnachten unter Palmen

Nach der aufrüttelnden Fahrt (harmlos formuliert) fand ich auf dem Anlegesteg schon den Herren, der mich abholen und zu meiner Unterkunft bringen sollte. Schnell verabschiedete ich mich von Kathi und auf ging es. Eine Französin hatte den Katamaran tatsächlich heulend verlassen und diese dem Nervenzusammenbruch nahe Person saß dann mit mir und zwei Engländern und ihrem spanischen Freund auf der selben Ladefläche wie ich. Wir hatten nämlich alle dieselbe Tauchschule Buddha View, die für uns den Transport organisierte. Für die Feiertage wollte ich allerdings mal etwas mehr Privatsphäre und Ruhe, so dass ich mir einen Bungalow ganz für mich allein im Koh Tao Tropicana Resort gebucht hatte. Dieses Resort befindet sich direkt neben den Unterkünften der Tauchschule, so dass ich noch schnell klären konnte, dass ich meinen Advanced Open Water Kurs nicht vor Donnerstag anfangen würde. 🙂

Ich habe mich zwar schon einmal bedankt, aber noch einmal an dieser Stelle herzlichen Dank, Herr K. für die tollen Tipps und Empfehlungen auf der kleinen Insel. Koh Tao bedeutet übersetzt „Schildkröteninsel“, da die Gewässer dort vor längerer Zeit voll mit eben diesen Tierchen war. Nur 21 Quadratkilometer groß, liegt dieses beliebte Reiseziel 70 Kilometer entfernt von der Küste zwischen Suratthani und Chumphon im Golf von Thailand. Ab 1933 wurde die Insel als Gefängnis für politische Gefangene genutzt bis ein Premierminister alle Sträfline gleichzeitig begnadigte. Ab diesem Zeitpunkt war der Ort für kurze Zeit unbewohnt bis er von zwei Zwillingsbrüdern der Nachbarinsel Koh Panghan per Segelboot angesteuert wurde (kein allzu ungefährlicher Trieb damals) und diese sich einige der schönsten Grundstücke am Sairee Beach sicherten. Wie es mit so vielen Zielen ist, irgendwann entdeckten Backpacker die Insel für sich und heute findet sich dort alles was das touristische Herz begehrt: Geldautomaten, Supermärkte, Hostels, Clubs und Restaurants.

In meiner Bleibe angekommen durfte ich leider erstmal warten bis das Housekeeping mit dem Bungalow durch war, im Hotelrestaurant nahm ich ein Frühstück zu mir und schlief danach dort ein – sah nicht halb so schlimm aus wie es war, da man eh auf dem Boden saß und Matten unter einem hatte. Nachdem zur Mittagszeit mein neues Reich endlich bezugsfertig war, nutzte ich eines der zwei Betten und schlief noch einmal richtig – ohne Wellen, ohne Geschaukel und ohne seekranke Mitreisende. So erholsam! Mittlerweile war es dann schon Nachmittag und ich legte mich einfach an den kleinen Streifen Strand, den das Resort besaß.

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Der Ausblick vom Tropicana Resort

Zu meinem Erschrecken musste ich anschließend feststellen, dass ich nur eine kalte! Dusche in meinem Bungalow hatte. 🙁 Normalerweise bestimmt gar kein Problem, wenn die Sonne den ganzen Tag auf den Wassertank scheint, aber wie schon zuvor auf dem Festland waren die Temperaturen ungewöhnlich kalt auf Koh Tao, so dass das Wasser nicht wirklich angenehm zum Duschen war. Der Tag endete so ruhig wie ich ihn verstreichen ließ, ich lief noch ein wenig die Hauptstraße Koh Taos entlang und kehrte bei einem spanischen Restaurant ein.

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So gemütlich sah’s beim Spanier aus

Zu Hause verabredete ich mich dann via Facebook mit Ben und Jake, die ich ja auf Gili T. kennen gelernt hatte für den nächsten Tag um die Insel zu erkunden.

Zu meiner Freude hatte ich direkt gegenüber vom Resort ein französisches Café in dem es ein 1A englisches Frühstück mit frischgepresstem Orangensaft gab, brauche eigentlich nicht zu erwähnen, dass ich dort jeden Tag war, oder? 🙂 Anschließend ging ich zu einem der vielen Verleiher und lieh mir für 24 Stunden einen Roller aus. Braucht man auf der Insel auch wirklich, da eine Taxifahrt egal wohin 200 Baht kostet und die Miete für den Roller ebenfalls 200 oder manchmal sogar nur 150 Baht für besagte 24 Stunden. Da ich im Süden der Insel war, die Jungs aber genau in der Mitte am Mae Haad Bay fuhr ich mit meinem neuen Gefährt dorthin. Dort lernte ich dann auch Ted kennen, der eigentlich mit den anderen zwei seit Monaten reist, aber damals nicht mit auf Gili T. war. Da die Jungens noch nicht gefrühstück hatten, gingen wir in ein Café. Während ich mir so die Karte anschaute, dachte ich „die kennst du doch?“ – da besitzt der Franzose gleich zwei Cafés mit dem Namen Cappucchino! Nachdem die Drei sich gestärkt hatten und mich noch belehrten ich könnte doch keinem Rollerverleiher meinen Pass als Pfand geben, wollten sie sich auch motorisierte Transportmittel mieten. Als sie ganz schnell wieder zurück kamen, gaben sie kleinlaut zu, ja sie müssten jetzt auch ihre Pässe holen. Aha! Das ist wohl eine beliebte Masche, sobald der Roller auch nur den kleinsten Kratzer hat, müssen die Touristen überteuerte Reparaturkosten bezahlen. Da der Verleiher deinen Pass hat, befindest du dich nicht unbedingt in der SItuation wieder dich beschweren zu können. Ohne Pass bekommt man aber einfach keinen Roller – ein Teufelskreis! Jake und Ted liehen sich richtige Crossbikes, Ted und ich blieben beim Roller. Mit von der Partie war noch ein Ungare, der aber nicht sonderlich spannend war und auch nur deshalb mitkam, weil er im selben Raum schlief wie meine drei Reisebekanntschaften. Los ging es zum ersten Strand: Freedom Beach. Das Ben sich bei seinem Fahrstil nie hingelegt hat, war in meinen Augen auch ein Wunder… Am Strand angekommen, gingen die Jungs schonrcheln und ich tat was für meine Bräune.

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Freedom Beach

Nach einer gewissen Ruhezeit hieß es wieder rauf auf die Mofas und weiter zum nächsten Strand, Sai Deang Beach. Dort kann man sehr gut schnorcheln und sogar kleine harmlose Riffhaie beobachten. Der Weg dorthin auf dem Roller war etwas abenteuerlich, aber noch anstrengender war es danach die ganzen Stufen wieder zum Parkplatz hochzukraxeln…

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Sai Daeng Beach

Der Plan war ja an diesem Tag die Insel zu erkunden und nachdem wir alle ein wenig geschnorchelt hatten (Jake lieh mir freundlicher Weise seine Maske und Schnorchel) fuhren wir mit den Rollern die komplette Hauptstraße der Insel von Süden nach Norden zum Dusit Bancha Resort, von hier hat man einen wunderschönen Blick auf die kleine vorgelagerte Insel Nang Yuan.

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Rechts hinten zu sehen: Nang Yuan (bessere Bilder folgen)

Im Restaurant der Hotelanlage hatten wir jeder noch eine kleine Mahlzeit bevor es weiterging zu einem der Aussichtspunkte der Insel. Schnell musste ich noch dieses Foto machen. 🙂

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Wir fuhren erst eins zwei Mal an der kleinen Seitenstraße vorbei und ohne meine Karte wären wir wohl aufgeschmissen gewesen, aber irgendwann fanden wir den Weg zu Two View, einem Aussichtspunkt zu dem man natürlich nicht komplett hochfahren konnte, sondern laufen musste…

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Aussicht – nach hartem Aufstieg

Wenn ich ehrlich bin, sind wir, glaube ich, gar nicht ganz hoch bis „Two View“ gelaufen, da uns ein Engländer vorher erzählt hatte, es lohnt sich nicht wirklich und wir sollten lieber auf diesen Felsen klettern, was die Jungs auch getan hatten. Dabei hat Ben erstmal die Schutzkappe seiner Kamera beim Sprung vom Felsen verloren. Zu erwähnen ist, falls ich es nicht schon tat, dass Ben und ich uns in Sachen Dinge verlieren, verlegen, schusslig sein ziemlich ähnlich sind, wobei er an diesem Tag definitiv der Schlimmere war! Jake hat die Kappe aber wiedergefunden und alles war wieder gut. 🙂

Nachdem wir wieder an unseren Transportmitteln angelangt waren, machten wir uns auf den Osten der Insel zu erkunden, einer der wenigen Teile der Insel, die man noch auf befahrbaren Straßen erreichen kann – neben der touristischen Westseite.

Bevor ich es vergesse, hier noch der Weg zum Aussichtspunkt, aber wie immer, kommt das nicht so rüber.

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Der Weg

Wir folgten einfach der einen Straße, die wir Richtung Osten finden konnten und landeten am Ende auf einer Art Plateau und hatten einen schönen Ausblick auf diese Seite der Insel.

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Keine Angst, die Fotos sind nur Fake, ich saß nur auf dem Motorrad und bin es keinen Meter weit gefahren. Nur Posing. 🙂

Dort saßen wir dann ein wenig, bis wir auf einer weniger gut befahrbaren Straße zum (ich glaube) Tanote Bay.

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An diesem unserem letzten Stopp für diese Ausflugstour schoss Ben dann auch den Vogel ab. Er fragte zum bestimmt 5. Mal „where is my scooter key??“, konnte ihn dieses Mal aber tatsächlich nicht wiederfinden. Er hatte inn wirklich im Rollerschloss stecken lassen! Gut, ich glaube auf Koh Tao hat jeder Thai einen Roller, gibt also nicht wirklich einen Grund einen zu klauen. 🙂 Sollte übrigens nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ihm das passiert ist. Zu meiner Verteidigung, habe den Schlüssel auch oft gesucht, aber NIE im Roller stecken lassen!

Nach unserer Erkundungstour bin ich heim und habe mir eine kalte Dusche gegönnt, da wird man wenigstens richtig wach! Der aufmerksame Leser bemerkt, ich versuche es mir schön zu reden… gegen 21 Uhr traff ich mich dann mit den Jungs wieder an ihrem Hostel und wir gingen eine super leckere Pizza direkt neben an essen. Mittlerweile hatte sich ihr gesamter Dorm uns angeschlossen, so dass die Abendessensrunde aus 6 Männern und mir bestand. Nach dem der Hunger gestillt war, dezimierte sich die Gruppe aber als wir uns aufmachten zum Sai Ree Beach, um noch etwas trinken zu gehen. So liefen wir am Strand entlang, waren öfters orientierungslos wo jetzt eigentlich der offizielle Weg war, fanden dann aber doch Fishbowl eine Art Beachclub. Da ich mit dem Roller unterwegs war, blieb es bei einem Bier, aber auch ansonsten endete der Abend früh und ruhig, da wir alle vor hatten am nächsten Abend zu Weihnachten wieder herzukommen. Beeindruckend war allerdings die Show, der „Feuerteufel“, arme Thais, zum Teil nicht älter als 13 Jahre, die mit brennenden Kugeln und Seilen Kunststücke vollführen. So lange bis die Touristen gut angetrunken sind und es für einen super Spaß halten durch brennende Springseile zu hüpfen. Kaum einer Erwähnung wert, dass sich jeder zweite schön ein beiliebiges Körperteil verbrannt hat, da er nicht so elegant rein-, raus,- oder synchron sprang. Und bei der Masse an Leuten hat sich auch ständig ein neuer Freiwilliger gefunden, der mitspringen wollte, darunter auch Elliot der Italiener aus dem Bus, der sich richtig schön verbrannt hatte.

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Feuerspielchen am Sai Ree Beach

Nach dem Seilspringen war dann noch Limbo tanzen, natürlich mit brennender Stange angesagt… naja, wir sind dann heim, Weihnachten stand ja vor der Tür. 🙂 Zumindest für uns Europäer, Jake ist ja Däne und Ted Schwede, nur Ben kam aus Neuseeland und somit war für ihn Weihnachten eigentlich erst am 25.12. da musste er aber durch.

°°°Weihnachten°°°

Den Tag des Weihnachtsfestes begann ich festlich mit meinem täglichen guten Frühstück, verlängerte meinen Roller um 2 Tage und schon ging es auf nach Sai Ree Beach, um mich wieder mit meinen 3 Reisekumpanen zu treffen. Bei 30 Grad gab Ben alles für die weihnachtliche Stimmung und hatte den wohl einzigen Weihnachtsmannanzug der insel erstanden, für gute 99 Baht (über 20€). 🙂 Auf dem Roller sah das einfach nur göttlich aus! Auch wenn alle Drei um einiges jünger waren als ich, wir hatten eine super lustige Zeit auf Koh Tao und ich fand es sehr rührend, als Ben nicht nur sich, sondern auch mir eine Nikolausmütze gekauft hatte. Welch ein Zufall, dass ich ja mein rotes Kleid hatte und dies dann zum Shooting am Strand perfekt mit der Mütze kombinieren konnte. Am Sai Daeng Beach waren wir ein wenig das Highlight und nicht nur wir machten Fotos von uns. 🙂

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Fröhliche Weihnachten!

Die Foto-Aktion war dann zunächst abgeschlossen, bis wir noch einmal das Resort gegenüber der kleinen Insel Nang Yuan besuchten. Dessen Eingang wurde von einem großen Stein überdacht und wir waren wahrscheinlich nicht die Einzigen, die dieses Foto schossen.

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Starker Däne

Eine kleine Erfrischung stärkte uns nach einem weiteren kleinen Shooting.

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Da Jake und Ted ganz begeistert waren von ihren Motorrädern (denen machten die doofen Geschwindigkeitsstopper auf der Straße auch nicht so viel aus wie unserern Rollern), fuhren die beiden den Rest des Tages über die Insel und Ben schloss sich meinem Strandtag an. Am Freedom Beach hatten wir ein paar ruhige Stunden und traffen durch Zufall den Holländer und Ungaren aus Bens Dorm wieder. Der heilige Abend wurde dann nicht wirklich heilig, aber das hatte ich für dieses spezielle Weihnachten auch nicht erwartet. Gegen halb Acht traff ich mich mit Kathi, die ich im Bus kennen gelernt hatte erstmal an ihrem Bungalow. Glücklicher Weise konnte ich dort gut versteckt meinen Roller abstellen, denn Kathi wohnte noch mal weiter weg als die Jungs, aber sehr schön in ihrem eigenen Bungalow mit warmer Dusche! Auf dem Balkon ihres Nachbarn, der ein Amerikaner indischer Abstammung war und eine Art Super-Consultant war (Zitat: „I have unique information“) tranken wir mit ihm zusammen ein Bier, bis er und sein Freund inkl. Thai-Freundin zum Essen gingen. Wir verquatschten uns bei drei Bierchen und entschieden dann gegen halb Zehn, dass nun doch Abendessenszeit wäre. Im Hippo’s gab es einen Burger für mich und einen Salat für Kathi, bis wir uns aufmachten zur Christmas Party am Strand. Dort waren so unendlich viele Leute, unglaublich, dass wir nach 10 Sekunden dort gleich den Holländer, Ben, Ted, Matthew (Engländer) und Jake wiedertraffen. Wir hatten eine sehr coole Party und dort lernten wir auch Monic (Deutschland) und Sabine (Holland) kennen.

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Viele viele Menschen

Die Party endete allerdings um 3 Uhr und auf dem Rückweg balgten sich Jake und Ted auf der Straße (das Alter…) und es dauerte ewig bis wir an einem Club vorbeikamen der noch geöffnet war. Der Holländer und ich tanzten dort noch ein wenig, die anderen machten sich heim. Besagter Niederländer ging mir aber irgendwann tierisch auf die Nerven, so dass wir ebenfalls den Heimweg antraten. Ich dachte ganz optimistisch, dass ich heimlaufe…hatte ich aber doch ein wenig unterschätzt die Strecke. Zum Glück gibt es noch nette Menschen und Ben (Engländer) hielt mit seinem Roller neben mir und hat mich zu meinem Hotel gefahren. Lief also alles nach Plan. 🙂

Der nächste Tag bedarf nicht wirklich einer detailierten Erläuterung, ich tat nichts. Ich holte irgendwann meinen Roller bei Kathi ab, die ich leider verpasste, da sie wohl gerade in dieser Viertelstunde einen Kaffee holen war und ansonsten lag ich in meinem Bett. Abends verließ ich den Bungalow nur zum Essen im Hotelrestaurant. EIn wenig produktiv war ich, denn ich hatte an diesem Tag doch noch kurz mein Briefing zu meinem Tauchkurs und somit nutzte ich die Zeit beim Essen, um mir ein paar Theorieseiten durchzulesen.

Am 2. Weihnachtsfeiertag begann dann morgens um 7.20 Uhr mein Tauchkurs. Was eine Uhrzeit, zum Glück hatte ich noch einen Schokoladencroissant als Reserver, der schnell mein Frühstück wurde. Mit dem Pick-up ging es zum kleinen Hafen und wie das in Thailand so ist, man kann nicht einfach direkt auf sein Boot steigen, man überquert erstmal alle vorgetauten Schiffe und kann sich so auch mal den Laderaum sowie die Fracht diverser Tanker anschauen, spannend!

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Bilder von unserem Boot

Unser erster Tauchgang war der Tieftauchgang, so dass ich das erste Mal tiefer als 20 Meter auf bis zu 28 Meter tauchte. Leider war die See so aufgewühlt, dass die Sicht gerade mal Null war. Etwas enttäuschend, da Koh Tao so als Tauchparadies angepriesen wird. Zusätzlich war das Wasser kalt und auf dem Schiff habe ich mir mehrmals gefühlt Körperteile abgefroren. Neben mir machte nur ein weiterer Typ den Advanced Open Water, Dean, der mir nicht wirklich sympathisch war. Ständig tat ihm was weh, entweder die Flosse, oder die Brille, oder die Jacke, es war immer was! Am Ende trug er dann seine Socken in den Flossen. Nach einer Ruhezeit auf dem Boot ging es zum nächsten Tauchkurs, dem Navigieren. Was ein Spaß. 🙂 So ganz habe ich das mit dem Kompass nicht verstanden, aber es hat gereicht um zu bestehen. Wir sind lustige Quadrate getaucht und mussten uns an DIngen im Wasser orientieren, immerhin war hier die Sicht besser. Danach ging es zurück an Land und wir hatten eine Pause bis 17 Uhr, die ich damit verbrachte mich mit Kathi und Sabine zum Mittagessen im Whitening, am Mae Haad Bay, zu treffen. Ein sehr nettes Restaurant, etwas teurer, aber wirklich super gutes Essen.

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Unser Ausblick beim Mittagessen und mein Salat mit Garnele, gebratenem Gemüse und Fetakäse

Kathi brachte ich danach mit dem Roller noch etwas näher an ihr zu Hause, während uns Sabine auf ihrem Radl folgte – ein Fahrrad zu mieten, kostet übrigens genau so viel wie ein Roller. Sabine und ich liefen dann nur kurz über den Strand und schon entdeckten wir Ben, Ted und Jake. Die hatten mir zwar vorher geschrieben wo sie waren, aber ohne sie wirklich zu suchen, fanden wir sie sofort. Sabine und ich legten uns dann noch einmal auf Liegen in die Sonne und während Sabine sich auf holländisch mit unseren Liegennachbarn unterhielt, fing ich an die Fragen aus meinem Theorietauchbuch schriftlich zu beantworten. Diesen dummen Wisch brauchte die Tauchschule nämlich, um mich den Kurs bestehen zu lassen. Bäh, Hausaufgaben im Urlaub! Vom Strand machte ich mich direkt auf zurück zur Tauchschule denn mein erster Nachttauchgang stand an. Viele erzählten mir, dass sie die Nachttauchgänge nicht mögen aufgrund der beschränkten Sicht, aber ehrlich gesagt viel schlechter als tagsüber war das dort auch nicht. 🙂 Ich hatte eh viel zu sehr mit meinem Bleigürtel zu kämpfen, der nicht richtig fest saß, so dass ich mich auf die Dunkelheit gar nicht konzentrierte, hat aber Spaß gemacht, einen Rochen habe ich sogar gesehen!

Nach 3 Tauchgängen an einem Tag bin ich zwar noch schnell in ein kleines Restaurant bei mir in der Nähe gelaufen, aber nach dem Essen schlief ich direkt ein, so fertig war ich. Außerdem hatte ich am nächsten Tag noch 2 Tauchgänge vor mir. Um 7.15 Uhr stand ich wieder einsatzbereit an der Tauchschule. Der Spanier vom ersten Tag (der Freund von der sich übergebenden Französin) brachte erstmal alles durcheinander indem er statt seiner Tauchtasche meine nahm und einfach die Flossen austauschte. Was zur Folge hatte, dass mein Dive Master mir die falsche Flossengröße einpackte und ich am Ende mti seinen schicken Flossen tauchen durfte. 🙂 Da am Vorabend nicht klar war, ob wir Wracktauchen machen würden, hatte ich die Theoriefragen zur Unterwasserwelt beantwortet, damit ich dies nicht umsonst gemacht hatte – da wir natürlich dann zum Wrack sind! – musste ich während des Tauchgangs insgesamt 15 verschiedene Unterwasserwesen identifizieren. 3 Wasserfeste Übersichtskarten durfte ich zwar mitnehmen, aber nee, die Sicht war so schlecht, ich musste mich auf so vieles konzentrieren, dass ich mit Mühe nur 4 hinbekam – hab aber trotzdem bestanden. 🙂 Mein letzter und abschließender Tauchgang war dann der zur Perfektion der Tarierung – also dem „Schweben unter Wasser“ mal ganz einfach formuliert. D.h. wir mussten uns mit verschränkten Beinen wie Buddha schwebend im Wasser halten, über Kopf tauchen, mit unserem Kopf bzw. unserem Atemgerät einen Stock, der im Boden steckte, treffen usw. Das machte richtig Spaß! An diesem Tauchort und Tag war auch die Sicht besser und wir konnten sogar ein paar bunte Fischis sehen. Gegen 12 Uhr waren wir wieder in der Tauchschule und trugen unsere Tauchgänge in unsere Logbücher ein. Dabei habe ich übrigens gesehen, dass mein Mittaucher Dean gar nicht Dean mit Vornamen hieß, sondern Werner und Dean nur mit Zweitnamen! 🙂 Was gemeine Eltern…. den Nachmittag füllte ich dann ganz meine Gewohnheit wieder mit viel Programm, aber davon berichte ich dann im nächsten Artikel.

3 Gedanken zu „Koh Tao: Weihnachten unter Palmen

  1. Hi Marinchen, ja so würde ich mir Weihnachten auch mal gefallen lassen. Tolle Landschaften, allemal wärmer als bei uns (das kalte Wasser aus der Dusche)und super coole Erlebnisse und Bekanntschaften. Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Tauchschein! Freu mich schon auf den nächsten Blog – liebste Grüße aus Thüringen von deiner Kerstin

  2. Hello! Ich muss schon sagen, auf diesen Bericht habe ich mich besonders gefreut habe. Des is aber auch schön da. Freut mich dass es Dir auch so gut gefallen hat und Du so viel unternommen hast. Ich wusste dass der Bäcker gegenüber Dir gefallen wird. 🙂
    Ich lese mich das ganze nochmal in Ruhe durch.

    PS: Ja, war Tanote Bay! Rischtisch!

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