Legian (Bali): Sarong, Massage or Transport?

Unser Flug am nächsten Morgen hatte wieder eine traumhafte Uhrzeit um 7:30 Uhr sollte der gehen. Leichte Angst war beim Gepäck aufgeben vorhanden, da wir eigentlich nur 15 kg pro Person aufgeben durften, die nette Dame hat aber bei keinem was gesagt – auch bei mir nicht mit dem Spitzengewicht der Gruppe: 18 kg. Noch schnell Flughafensteuer bezahlt und dann flogen wir mit LionAir nach Denpasar. Den Flug verschlief ich komplett, er war auch nur eine Stunde lang. Als nächstes brauchten wir ein Taxi nach Legian, das liegt direkt neben Kuta – dem Partyort Balis. Wenn man zu viert reist und dann noch in einer Frauengruppe kommt ja etwas an Gepäck zusammen, das haben die Taxifahrer dort gleich mal ausgenutzt und wollten uns zwei Taxis verkaufen. Das haben wir aber abgelehnt und sind dann mit einem anderen Taxiunternehmen als dem vom Flughafen gefahren. Ging auch alles gut und wir kamen in unserem Hotel „Puri Naga Sea Side Cottages“ an. Das Hotel muss in den 70ern mal der Hammer gewesen sein, von außen sieht es auch immer noch recht niedlich aus, aber innen ja gut da sieht man den Zahn der Zeit. Dennoch es war groß, hatte eine Klimaanlage und das Personal war freundlich, außerdem hatten wir nur ca. 1 Minute zum Strand zu laufen.

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Puri Naga Sea Side Cottages

Den haben wir uns dann doch gleich einmal angeschaut, kurze Verhandlungen den Liegenpreis betreffend und da lagen wir am Double Six Beach. 🙂

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Double Six Beach

Jetzt im Nachhein wird mich Bali wohl nicht so schnell wiedersehen. Es ist einfach zu touristisch, andauernd fragt einer „Transport?“ – äußerst intelligent das vier Personen zu fragen, wenn man als Beförderungsmittel nur einen Roller hat. Auch „Masssaageeee?“ wird einem alle 3 Minuten entgegen gerufen. Für meine Wäschen wollten sie dann auch noch Wucherpreise von 200.000 Rupiah (ca. 12€) über 10.000 Rupiah für ein T-Shirt bis ich dann jemanden fand der pro Kilo gewaschen hat. Nach dem Strand sind wir uns abends noch ein anderes Hotel anschauen gegangen, das war aber wohl gerade im Umbau, so dass dies keine Option war. Gegessen haben wir dann sehr gut, es gab Curry, sehr lecker. Nach ein paar Bieren sind wir dann auch zurück ins Hotel.

Der nächste Tag war leider wettermäßig nicht so dolle, so dass wir auf der Einkaufsmeile Kutas/Legians (so ganz habe ich die Abgrenzung nicht verstanden)
shoppen gegangen sind. Ich brauchte ja schließlich was neues zum Anziehen für meinen bevorstehenden 30. Geburtstag. Ich wurde auch fündig, noch einmal herzlichen Dank an meine Einkaufsberater. Kathi, Stevie und ich haben dann noch einen Stopp für ein anti-alkoholisches Kaltgetränk eingelegt und da war der Tag auch schon wieder fast vorbei. Abends sind wir dann ins „Mozzarella“ gegangen, ein hübsches, wenn auch etwas teureres Restaurant. Meine Shrimps hatten auch mehr die Größe einer Vorspeisenportion, dafür gab es zwei Cocktails zum Preis von einem, wenn auch diese eher in kleinen Gläsern ausgeschenkt wurden.

Wir saßen dort so lange bis das Restaurant tatsächlich geschlossen hat, das war allerdings noch recht früh gegen halb Elf. So sind wir zu einer weiteren Bar und haben dort noch das ein oder andere Bintang zu uns genommen bis auch diese Bar schloss. Stevie konnte ich dann auch noch überreden in einer weiteren Bar auf „ein Bier“ zu gehen. Daraus wurden dann 5 und wir tanzten fröhlich zu einer Live-Band, die so absolut nicht meine Musik gespielt hat.

Am nächsten Tag war das Wetter dann auch wieder besser und wir haben wieder einen Strandtag eingelegt. Viel zu erzählen gibt es davon nicht, außer dass wir in der Gruppe ca. 13 Sarongs bei einer Strandverkäuferin gekauft haben. Am Strand spielt sich leider wie zu meist an solchen Orten das Selbe (oder das Gleiche, what ever) ab, man wird andauernd angesprochen, ob man nicht folgendes käufllich erwerben möchte:

– Sonnenbrillen (auch wenn man seine demonstrativ auf der Nase trägt)
– Schiffe, die man im Wind fliegen lassen kann
– Schmuck
– 50 cm große Buddhamasken
– kleine Elefanten aus „Silber“
– Eiscreme
– Früchte

Desweiteren kann man sich noch einer professionellen Massage, Fußpflege oder Maniküre unterziehen, wahlweise steht auch ein vertrauenswürdiger persönlicher Eincremer allzeit bereit. An diesem Tag waren wir aber nicht nur am Strand, wir hatten uns für abends vom Hotel aus einen Fahrer organisieren lassen, der mit uns zu einem Tempel fahren sollte: Ulu Watu. Angeblich einer der tollsten Tempel zum Besichtigen. Um 17 Uhr ging es los und die Gruppe war schon leicht hungrig, wir hatten aber keine Zeit mehr für einen Snack.

Auf dem Weg hielten wir noch an einem sehr kleinen Strand Padang Padang, der super fürs Surfen sein soll. Dort hielten wir dann für einen kleinen Aussichtsstopp.

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Padang Padang

Der Tempel Pura Luhur Ulu Watu wurde direkt an einer Klippe erbaut und thront über dem Meer. Im Lonely Planet wird der Tempel als super schön beschrieben, wir waren dann doch eher enttäuscht. Man konnte den eigentlichen Tempel gar nicht betreten, die hochgelobte balinesische Tanzvorführung war total überteuert (weshalb wir sie uns auch nicht angeschaut haben) und wir waren nicht die Einzigen, die die Idee hatten sich den Sonnenuntergang dort anzuschauen.

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Pura Luhur Ulu Watu

Unser Fahrer warnte uns vor dem Betreten des Tempels noch vor den Affen, die gerne Sonnebrillen, Wasserflaschen oder alles andere nicht niet- und nagelfeste klauen. Beim Sonnenuntergang haben wir dann auch welche gesehen, die ließen sich auch ganz brav fotografieren.

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Weniger brav war einer der Gesellen dann als er Kathi’s Wasserflasche geklaut hat. 🙂 So ein schlaues Tier, hat die Flasche aufgebissen und daraus getrunken!

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Da war sie weg die Flasche

Bei meinem kurzen Versuch die Flasche davon abzuhalten auf den Affen zu zu rollen, hat er mich richtig böse angefaucht mit fletschenden Zähnen. Bin ja gegen Tollwut geimpft, aber da habe ich ihm die Flasche doch kampflos überlassen. Nach Betrachten des Sonnenuntergangs, wurden wir von unserem Fahrer dann zum Abendessen in ein sehr schönes, aber teures Restaurant gefahren. Da es uns zu teuer war, sind wir dann den Heimweg angetreten.

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Sonnenuntergang bei Ulu Watu

Allerdings nicht ohne einen Stopp bei einer internationalen Fastfood Kette einzulegen. Leider Gottes war aber wohl ganz Bali bei McDonalds, denn innen war alles voll und die Schlange zum Drive-Through war auch ewigst lang. Wir also entschieden, wir fahren weiter ohne Cheeseburger-Snack. Dummerweise war der Parkplatz so voll, dass wir in der Schlange zur Ausfahrt anstanden und dann auch gleich doch in der Drive-Through Schlange hätten bleiben können, naja. Unser Fahrer hat uns dann in Legian rausgelassen und wir sind bei dem Laden, bei dem wir unsere Currys hatten eingekehrt. Da waren alle glücklich als die Teller mit Essen kamen. :p Danach sind Stevie und Kathi dann zur Massage und Kati und ich haben Ausschau gehalten nach einem Laden, der vertrauenswürdig genug aussah, um unsere Füße und Hände machen zu lassen. Bzw. Kati eine Pediküre und ich eine Maniküre. Was ein Erlebnis: das ca. 19-jährige Mädel hat da mit einem Druck an meinen Nägeln rumgemacht, nee das ging gar nicht. Auch das zweite Mädchen, das es versucht hat, hat krumm und schief gefeielt. Da bin ich ja eigen und habe das nach 3 Nägeln abgebrochen. Der Besitzer meinte dann „try another girl“, aber bei nur noch 7 verbliebenen Nägeln war mir das Risiko zu hoch und ich habe meine Nägel selbst gefeilt. 🙂

Am nächsten Tag stand Kultur auf dem Programm. Wir hatten unseren Fahrer nämlich noch für zwei weitere Tage bestellt. Dafür hat der Gute von uns auch 1,2 Millionen bekommen. Das sind so um die 72€, dafür dass in Indonesien das jährliche Durchschnittsgehalt bei um die 3.500 Dollar liegt, war das ja kein allzu schlechtes Geschäft für ihn. Dabei hat er mit Sicherheit auch noch ein wenig Provision erhalten, denn er hat uns am nächsten Tag erstmal zu einer Kaffeeplantage gefahren, damit wir dort eine Verkostung durchführen konnten. 🙂

Das war aber gar nicht so uninteressant, denn neben Kokoskakao, grünem Tee, Safran Tee, Rosen Tee und noch vielem mehr konnten wir auch den besonderen Kopi Luwak probieren. Das ist der Kaffee, der sein besonderes Aroma dadurch bekommt, dass die sogenannte Schleichkatze die Bohnen frisst und wieder ausscheidet. Zwar mussten wir für das Tässchen 3€ zahlen, aber wenn man schon mal da ist, probiert man das ja auch.

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Der Verkostungspavillon, die Teesorten und der Katzenkaffee

Beim Geschäfte machen kennen die Indonesier ja nix, mitten im Nirgendo kann man natürlich im Shop auch mit Kreditkarte bezahlen, da wir ja gute Touristen sind, haben einige Mitglieder der Gruppe auch käuflich Produkte erworben. Vor der Verkostung konnten wir uns die Schleichkatze auch anschauen, die armen Viecher sitzen da den ganzen Tag nur im Käfig. Angeblich sind diese aber nur zur Ansicht dort eingesperrt, weitere 40 würden frei auf der Plantage leben, um ihre Arbeit dort zu verrichten.

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Schlafende Schleichkatze

Auf dem weiteren Weg zu einem weiteren Tempel hielten wir noch an einem Aussichtspunkt. Auch dort würde wohl jeder PETA-Aktivist die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Dort kann man Fotos machen mit Flughunden, Schlangen, Affen und Eulen, die armen Dinger sitzen da den ganzen Tag in der prallen Sonne – oder wie an diesem Tag im Regen und müssen sich von depperten Touristen hochhalten lassen. Nee nee, also da brichts mir ja das Herz. 🙁

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Unser Fahrer gestaltete unseren Tag immer sehr abwechslungsreich und wusste immer noch einen Tempel mehr, den wir uns anschauen konnten, so machten wir Halt beim Daya Tarik Wisata Ulun Danu Beratan gemacht. Ich hoffe zumindest, dass das der Name des Tempels war. 🙂

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Dort sind wir dann ein wenig rumgelaufen, aber ohne Führer, so dass ich nicht wirklich was zu dem Tempel erzählen kann. Außer dass Frauen ihn nicht betreten dürfen, wenn sie ihre Periode haben.

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Auf dem Tempelgelände standen dauernd so unschöne Tierfiguren herum, die fanden wir dann richtig spannend und haben ein paar Fotos gemacht. Man könnte auch denken, wir wären in DisneyWorld gewesen.

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An diesem Tag stand echt viel auf dem Programm, wie ich gerade merke. Zum Mittagessen sind wir dann zu den 3 Lakes gefahren. Nach der Erfahrung vom vorherigen Abend brachte unser Fahrer Norman uns zu einem landestypischen billigen Restaurant, das Essen war lecker und wir hatten eine schöne Aussicht.

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Sehr interessant: die Art und Weise um die Aufmerksamkeit der Bedienung zu erlangen

Bevor wir dann beim Monkey Forest waren, hielten wir auch noch um uns ein der für Indonesien typischen Reisterrassen anzuschauen. Leider war es immer noch etwas trübe und regnerisch. Als wir dort unsere Fotos machten, haben zwei deutsche Mädels versucht mit dem Roller etwas zu schnell über den Schotter auf dem Parkplatz zu fahren und haben sich dabei gut hingelegt. Hilfe war aber gleich da und es ist auch nichts schlimmes passiert, glaube die waren beide mehr geschockt als verletzt.

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Reisterrassen

Dann waren wir aber doch irgendwann beim Monkey Forest. Laut Lonely Planet sollen sich in diesem Park 3 Tempel befinden, die ich persönlich nicht wirklich gesehen habe. Die Affen waren aber auch schon Spaß genug. Eine mit Stock bewaffnete Dame führte uns eine gute halbe Stunde durch das Gelände und dabei saß doch der ein oder andere Affe auf uns. 🙂

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Die Affen sind los!

Auch hier am Ende des Rundgangs: Fotos mit Flughunden – wieder arme Viecher. Wobei die da freiwillig hängen, einer ist nämlich eine Runde geflogen und kam zurück als sein Besitzer ihn rief. Ebenfalls etwas befremdlich war, als unser Guide am Ende meinte, so die Tour wäre nun vorbei, wir könnten dann jetzt ihren Shop besuchen. Da öffnet sie zwei Holztüren und dahinter verbirgt sich jede Menge Kram…wir haben ihr dann etwas Trinkgeld gegeben, denn sie hatte einfach nix schönes. Davon war sie nicht wirklich begeistert, aber besser als nix, denk ich.

Damit war unser Tag aber noch lange nicht am Ende, auf dem Rückweg sind wir dann nach Tanah Lot gefahren, einem Tempel, der im Wasser in einem Stein errichtet wurde. Angeblich ist das aber kein Original mehr, was da steht. Kati und Stevie kennen Bali ja noch als es nicht ganz so touristisch war und ich kann immer noch nicht glauben, dass es da vor 10 Jahren nur eins zwei Stände gegeben hat. Tanah Lot war echt die Krönung, wir mussten an ca. 100 Läden (u.a. einer Art Kino) vorbei, um zum Tempel zu gelangen. Einfach nur krass.

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Der Eingang zur Shoppingmeile – äh, dem Tempel

Solche Svastikas wie in einem der Bilder zu sehen ist, gibt es hier ständig. Seit 6.000 Jahren wird dieses Symbol verwendet, u.a. auch von den Hindus, und bedeutet wörtlich übersetzt „das (zum) Gutsein gehörige“. Mir hat auch ein Hindu erzählt, dass es für sie etwas im Sinne von „immer den richtigen Weg gehen“ bedeutet. Als Deutsche ist es aber doch erstmal verwunderlich, wenn man das Symbol an jeder zweiten Haustür sieht.

Der Tempel an sich war schon recht hübsch, nur war auch hier viel zu viel los und das Wetter war immer noch ungünstig, um schöne Fotos zu machen.

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Tanah Lot – der Wassertempel

Stevie, Kathi und ich sind sogar mit FlipFlops zum Tempel rübergewatet und haben unsere Hände sowie Gesicht im heiligen Wasser waschen dürfen. Gegen eine kleine Spende bekam man dann noch Reis auf die Stirn geklebt und eine Blume hinters Ohr gesteckt. Mit diesem Tempel war unsere Sightseeing-Tour dann aber beendet und wir sind heim in unser Hotel. Abschließend noch einmal mit Norman geklärt, dass er uns wirklich erst am Dienstag wieder abholt, nicht am nächsten Tag und dann gab es Abendessen bei einem kleinen Italiener. Stevie und ich hatten jeweils eine durchaus leckere Pizza, die restlichen Gerichte waren wohl eher unterdurchschnittlich.

Der darauffolgende Tag war ganz der Entspannung gewidmet und wir waren nach einem Frühstück nur am Strand. Leider habe ich an diesem Tag unseren Freund, den Liegenverleiher nicht gleich gefunden und fälschlicher Weise dann bei einem jungen Typen Liegen gemietet. Ach, das tat mir aber leid, als Kati ihn mir kurz darauf gezeigt hat, habe mich bei dem Herrn aber entschuldigt und ich glaube er hat mir verziehen. Da dieser Tag recht unaktiv war, gibts auch nur ein Foto vom Sonnenuntergang.

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Sonnenuntergang am Double Six Beach

Abends waren Stevie, Kathi und ich noch im wie wir es nennen „billig, billig, voll, voll“ essen. Der Laden hieß bei uns so, weil er immer voll war und dann auch noch billig. Dort hatten wir wirklich gutes indonesisches Essen, ich z.B. Chicken Sate (Spieße) mit Erdnusssoße. Kathi und Stevie hatten bei ihrer Massage vorher gehört, dass an diesem Abend eine balinesische Zeremonie stattfinden sollte. Nun liefen wir dort hin wo uns gesagt wurde, aber nichts, der gesamte Stadtteil war einfach nur komplett dunkel. An einer Straßensperre liefen wir vorbei immer weiter durch die Dunkelheit. Ein alter Mann hatte zwar etwas zu uns gesagt, als wir an der Sperre vorbeiliefen, aber da wir weder Bahasa noch Bali sprechen, wussten wir auch nicht was er von uns wollte. Nun gut, wir liefen immer weiter, bis wir wieder an einer Sperre vorbeikamen. Dort durften wir dann plötzlich nicht mehr zurück und erfuhren, dass die Zeremonie „secret“ sei. Unser Heimweg verlängerte sich dementsprechend, da wir einen Umweg laufen mussten und dann auch noch in einer Sackgasse landeten. Ausnahmsweise hatte ich mal ne gute Idee und schlug vor, dass wir anstatt alles zurück zu laufen, einfach durch eines der Luxushotels in der Straße durchlaufen, da die mit Sicherheit einen Ausgang zum Strand hätten. Gesagt, getan, der Herr von der Hotel Security war sehr behilflich und meinte klar könnten wir da durchlaufen. Der Plan ging auf und 5 Minuten später waren wir wieder daheim und haben den Abend mit einem Bier auf unserem Balkon ausklingen lassen.

Dienstag war es dann soweit wir wechselten den Ort, denn keiner von uns wollte die gesamte Resturlaubszeit in Legian bleiben. So kombinierten wir eine weitere Sightseeing-Tour mit dem Umzug nach Padang Bai. Auf unserem Weg hielten wir mal wieder bei einem Tempel und zuerst wollte keiner von uns dort hin, da diese auch jedes Mal Eintritt kosten. Zu unserer Überraschung hier nicht, es sollte nur gespendet werden. Haben wir getan und uns auch brav in die Spenderliste eingetragen, man findet uns unter Hans Heinzelmann aus Österreich“. Jetzt wo ich ein paar Tempel gesehen habe, muss ich sagen, der hier hat mir eigentlich fast am Besten gefallen.

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Tempel: Name unbekannt

Wie man auf den Bildern sieht, hatten wir aber auch gutes Wetter. So gut, dass ich fast zerflossen bin beim Herumschauen.

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Nach der Tempelbesichtigung hat unser Fahrer uns noch ermöglicht lokale Künstler zu besuchen und deren Werke käuflich zu erwerben, die waren aber viel zu teuer, so dass wir dort nur herumgelaufen sind, aber ne hübsche Ganesh Statue hatten sie im Eingang stehen.

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Unser nächster Halt war die Stadt Ubud, so eine Art kulturelle Hauptstadt Balis. Wir waren aber an diesem Tag erst um 10.00 Uhr losgefahren, so dass wir in Ubud nur anderthalb Stunden hatten. Dort haben wir uns noch einmal eine kleine religiöse Stätte angeschaut sind über den Markt gelaufen und haben zu Mittag gegessen.

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Ubud

Eigentlich war der Plan nach Ubud noch zum Muttertempel zu fahren, dies wären allerdings 2 Stunden Fahrt dorthin gewesen und Kati und Stevie kannten ihn schon, so dass wir uns entschlossen uns nur noch Goa Gajah anzuschauen und danach direkt weiter nach Padang Bai zu fahren. Goa Gajah bedeutet Elephant Caveist wohl mal ein Palast gewesen und erst 1950 wurde ein verschüttetes Badebecken dort entdeckt.

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Goa Gajah

Kathi und ich sind nicht direkt zu der interessant aussehende Höhle gegangen, sondern ein paar Treppen hinunter, an einem Wasserfall vorbei.

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Als wir die Treppen auf der anderen Seite hochliefen, kamen wir an einer Art Steinbalkon vorbei, auf dem ein alter sehr verwirrt aussehender Mann saß und die ganze Zeit schrie „come, come“, keine Ahnung seit wann der da gewohnt hat… auf unserem Weg zurück passierten wir natürlich noch den ein oder anderen Verkaufsstand.

Am Ende sind wir dann auch in die Höhle, aber richtig spannend war das nicht, dort gab es die in oder andere Götterfigur.

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Da ich irgendwie die Einlasskontrolle pasiert hatte ohne mein Ticket abzugeben, habe ich das dann einer Frau geschenkt, die sich das Ganze noch anschauen wollte. Die wollte mir erst das Geld dafür geben, aber das war meine gute Tat für den Tag und ich habe ihr das Ticket freilich geschenkt. Dann war es soweit und wir fuhren zu unserem nächsten Ort auf Bali: Padang Bai. Mittlerweile schrieben wir den 03. Dezember, was hieß, dass wir in meinen Geburtstag reinfeiern würden. Eigentlich wollten wir dafür in Kuta/Legian bleiben, aber so dolle war die Party da jetzt auch nicht (wir unternahmen ja immerhin einen Versuch) und laut Internet existierte auch in Padang Bai ein Nachtleben. So checkten wir ein im Padang Bai Beach Resort. Der Ort ist ein kleines Fischerdorf, das sehr gut zum Tauchen und Schnorcheln ist. Sehr groß ist es wirklich nicht, Stevie und Kathi haben es in 30 Minuten fast durchlaufen gehabt. Die Managerin vom Hotel erzählte uns dann auch, dass es genau eine Bar gibt, die länger als 22 Uhr aufhat – da war die Wahl wo es reinzufeiern galt schon getroffen. 🙂

In der Angst, dass es evtl. nichts wird mit Party, haben wir das Prinzip (danke Herr Marx für den Tipp) „Hoch die Tassen“ befolgt und uns im Restaurant einen Weißwein bestellt. Der war ausnahmsweise nämlich mal fast erschwinglich und zur Feier des Tages hat die Gemeinschaftskasse es mal krachen lassen. Nach einem sehr guten Essen, ging es dann ins Babylon. Dort war schon gut was los, es spielte eine Liveband und der Kellner kam lustiger Weise an den Tisch und sang aus Spaß „Happy Birthday“ als er die Tischkerze anzündete, als wir ihn darauf aufmerksam machten, dass mein Geburtstag wirklich kurz bevor stünde war er ganz begeistert, teilte mir aber mit, dass die Live-Band nur bis 23 Uhr spielt und dann vorher ein Geburtstagsständchen singen muss. Was soll ich sagen, es war ein super cooler Abend und am nächsten Tag gings uns allen schlecht. 🙂 So wie ich das geplant hatte, hehe. Wir lernten noch einen jungenn Mann aus Whales kennen, dessen Name für mich immer noch nicht abschließend geklärt ist. In der Gruppe herrschten verschiedene Namen für ihn vor, Griffin, Gary oder Gariff…is ja eigentlich auch egal. Zumindest hat er uns einen Tequilla ausgegeben. Harter Alkohol ist in Indonesien ja so ne Sache, Stichwort Ethanolvergiftung, wir haben es aber alle überlebt und sind nicht blind geworden. Wobei sich am nächsten Tag auch herausstellte, dass ich wohl die Einzige war, die das Glas überhaupt komplett ausgetrunken hatte!

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Endlich 30! 🙂

Laut Beschreibung meiner Zimmermitbewohnerin Frau M. bin ich wohl in dieser Nacht einfach ins Bett gefallen und habe nichts mehr getan, man muss sich ja jetzt ausruhen mit 30!

Yogyakarta: Kultur auf Java

Wie bereits erwähnt sind wir entspannt zum Flughafen gefahren. Die Bezeichnung flughafennah sollte Booking.com auch noch einmal überdenken, denn wir waren gut eine Stunde unterwegs, hat uns aber eigentlich auch nichts gemacht. Überraschend war dennoch, dass wir schon auf dem Weg in den Flughafen anstehen mussten…

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Warten vor dem Flughafen, eine neue Erfahrung

Nach einer direkten Durchleuchtung unserer Taschen und dem Aufgeben unseres Gepäcks, haben wir noch schnell einen Snack gegessen und sind zu unserem Gate. Also, wären wir, wenn wir gewusst hätten welches Gate – an den Bildschirmen über den Gates standen nämlich keine Destinationen. Die Lautsprecherdurchsagen waren auch nicht wirklich gut verständlich, so dass wir einen LionAir Mitarbeiter nach unserem Gate fragten. Er meinte, wir sollen auf die Ansagen hören, mein dezenter Hinweis, dass man die nicht verstehen könnte, kommentierte er damit, dass er uns dann einfach holt. Was ein Service. 🙂 Wir fanden dann aber doch ohne Probleme das Gate und bestiegen das Flugzeug in dem eine Affenhitze war. Das hat dem schreienden Kleinkind in der Reihe hinter uns auch nicht gepasst. Arme Stevie, die saß neben dem Schreihals.

Nach einer Stunde Flug (oder weniger) landeten wir in unserem neuen zu Hause für die nächsten Tage: Yogyakarta, der kulturelle Hotspot Javas. Hier gibt es verschiedene Tempel zu besichtigen und auch ansonsten soll Tradition hier groß geschrieben werden. Zunächst ging es aber mit dem Taxi los in unser Hotel Ibis Styles. Sehr sehr hübsch und auch gar nicht so teuer, da wir durch günstige Umstände Rabatt erhielten. Es sei aber auch angemerkt, dass wir etwas Zeit brauchten uns in unserer kleinen Vierergruppe auf dieses Hotel zu einigen.

Da wir am Nachmittag ankamen, bezogen wir erstmal unsere Zimmer. Danach wurde die Rooftopbar erkundet und gleich einmal das typisch indonesische Bier „Bintang“ probiert. Wir probierten dies gar nicht so exzessiv, aber es langte um den Vorrat des Ibis zu erschöpfen und wir auch San Miguel umsteigen mussten. 🙂 Das Abendessen nahmen wir im Ibis Restaurant ein, was etwas gehetzt war, da Kathi und ich noch ein Spezialangebot zur Massage angenommen hatten, wir gönnten uns das Couple-Special. 1 Stunde Massage für 200.000 Rupih / pro Person (=12 €). Die Massage war auch super, hätte ich nicht so gefroren, weil selbst dort die Klimaanlage auf voller Pulle lief. Danach bin ich direkt ins Bett gefallen, zu mehr war ich nicht mehr im Stande.

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Der Pool neben der Dachterrasse

Yogyakarta ist wie Jakarta eine große Stadt mit viel Verkehr und jede Menge besorgter Indonesier, die Angst haben, dass du vielleicht gerade in dem Moment in dem du es am dringend brauchen würdest, keinen Transport bekommst und dich liebevoll fragen „traaansport??? miss, darling, traaansport?“ Die Wahl hat man dann zwischen Rikschas und Pferdekutschen. So eine Kutsche würde ich nie besteigen, die Pferdchen sahen so schlecht aus, das ich das niemals unterstützen würde. Vielleicht steigen sie dann irgendwann komplett auf menschenbetriebene Fortbewgungsmittel um, wenn kein Tourist das mehr in Anspruch nimmt. Unser Hotel lag sehr direkt und so schlenderten wir an unserem ersten Tag ein wenig durch die Straßen – immer auf der Suche nach einem Schnäppchen.

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In den Straßen Yogyakartas

So verging der Vormittag ganz gut und wir liefen als nächstes zu einer großen Markthalle in Yogya (wie der Insider sagt): dem Pasar Beringharjo. Dort wird von Elektronik über Klamotten bis hin zu frittierter Fledermaus alles verkauft. Das Probelm an den Klamotten ist, das es keine schönen gibt. Totale Reizüberflutung, alles bunt und davon abgesehen nicht wirklich tragbar für Europäer. Im unteren Geschoss werden Lebensmittel jeglicher Art angepriesen. Dort sprach uns ein Herr an, der uns danach mehr ungefragt den Markt zeigte. Das war aber eigentlich ganz cool, denn er konnte uns endlich erzählen was das so war, was wir da sahen. So sind diese Kartoffelchips ähnlichen Dinger, frittiertes Gemüse – generell frittieren Indonesier gerne, was ja zunächst einmal in meiner Weltanschauung nichts schlechtes ist.

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Gemüsechips

So ging es immer weiter über den Markt: Gemüse, Fisch, Gewürze und frittierte Fledermäuse

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Alles was das Herz begehrt

Unserem Guide haben wir ein wenig Trinkgeld gegeben und uns dann verabschiedet. Wir liefen noch durch ein großes Geschäft, das sämtliche Arten von Souvenirs verkauft, beliebt sind hier Schattenspielfiguren oder Puppen für indonesisches Kasperletheater (soll nicht abwertend gemeint sein, aber so heißt das ja nun mal bei uns). In einer Mall direkt um die Ecke versuchten wir landestypisch zu essen, was gar nicht so einfach war, da das gewählte Restaurant nicht genug Bilder neben den Namen der Speise hatte und wir somit nicht genau wussten was kam und so dolle wars leider auch nicht.
Wir kontrollierten anschließend den Warenvorrat des Hotels und konnten voller Freude feststellen, dass es wieder Bintang gab. Danach nahmen Kati und Stevie die Spa-Leistungen des Hotels in Anspruch und Kathi und ich reservierten einen Tisch in einem sehr süßen kleinen Restaurant, das von einem Franzosen betrieben wird Kesuma.

Das Essen sowie die Atmosphäre dort waren super, nur gab es keinen Wein. Der ist in Indonesien wie harter Alkohol sehr sehr teuer, weil man dafür eine bestimmte Lizenz braucht und somit der Alkoholkonsum gesenkt werden soll. Im Ibis hätte eine Flasche rund 40€ gekostet und das wäre noch nicht mal eine außergwöhnliche gewesen. Hier eine Auswahl der Speisen:

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Wir hatten einen sehr netten Abend (Mitreisende mögen mich bitte über die Kommentarfunktion korrigieren, falls nötig) und ich denke, wir schliefen alle glücklich und satt ein.

Der nächste Tag sollte dann eines meiner Highlights in diesem Urlaub (von meinem 1-Jahresurlaub) werden. Wir hatten uns einen Fahrer für diesen Tag genommen, den wir über das Hotel gebucht hatten. Mit ihm fuhren wir nach Borobodur – einer der wichtigsten Tempelanlagen in Südostasien und ein Relikt der blühenden Zeiten des Buddhismus auf Java. Indoensien ist ja zu 98 % muslimisch, wenn ich mich nicht irre, aber alles was man sich hier anschaut hat was mit Buddhismus oder Hindusimus zu tun. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, stand der kleine Van noch nicht richtig und es kam eine Gruppierung von Staßenverkäufern auf uns zu. Wir wollten aber weder Mützen noch Sarongs (noch nicht) oder kleine Borobodur Imitate. Am Eingang der Anlage nahmen wir uns einen Guide, für 75.000 Rupih, sprich 5 €. Der Herr war sehr nett und wusste einiges, der Tempel wurde im 9. Jahrhundert errichet, verschwand aber 1006 unter einer Aschedecke nach einem Vulkanausbruch. Wiederentdeckt wurde er 1814 und im Jahre 2010 passierte genau das gleiche oder selbe, je nachdem was grammatikalisch richtig ist.

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Borobodur von der Ferne aus

Borobodur liegt auch nicht auf einem Hügel, sondern wurde um einen herum gebaut. Man kann auch nicht irgendwie in das Innere des Tempels gehen, sondern sich auf den verschiedenen Stockwerken aufhalten. Diese sind gesäumt von wundervollen Verzierungen, die in den Stein gemeißelt sind. Die Wände erzählen verschiedene Geschichten, die total toll waren. So opferte sich ein Stier, der mit einem Affen befreundet war, als ein Fremder diesen Essen wollte und der Stier ließ sich essen.

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Man entdeckt auf jeder der vier Seiten des Tempels 72 Buddhas, deren Handbewegungen haben unterschiedliche Bedeutungen. Eine unserem Stopphandzeichen ähnliche Geste bedeutet im buddhistischen „Don’t worry“. 🙂

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Auf der obersten Etage finden sich dann jede Menge Glocken und unter jeder sitzt ein Buddha!

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Buddha versteckt unter Glocke – leider wird ihm oft der Kopf geklaut 🙁

Von dort oben hatte man auch eine tolle Sicht.

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Befremdlich war zunächst, dass ständig Leute kamen, die Fotos mit uns wollten. Eine Viezahl von Schülern, die wohl etwas über andere Kulturen lernen sollten. Sorry Deutschland, unsere einhellige Meinung war, es wäre typisch für uns viel zu trinken, Goethe und Schiller sind mir erst danach eingefallen. Zum Teil waren wir mit richtig vielen Leuten auf dem Bild, man hätte denken können wir wären eine Art indonesischer Wu Tang Clan.

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Wir haben neue Freunde gefunden

Nachdem wir es schafften uns auch noch etwas anzuschauen anstatt Fotos zu machen, verließen wir Borobodur und fuhren zu einem weiteren Tempel: Mendut. Er ist nur 3,5 Kilometer entfernt gelegen und so hielten wir dort. Nach kurzer Verhandlung mit unserem Fahrer war auch für diesen Tempel das Eintrittsgeld in unserem Ausflugspaket enthalten (man kanns ja mal versuchen nicht wahr) und wir schauten uns diesen Tempel auch noch an. Im Inneren befindet sich eine Buddhastatue und zwei seiner Schüler.

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Mendut-Tempel

Direkt nebenan befindet sich das Mendut Kloster, wo wir trotz sengender Hitze auch noch schnell drüber gelaufen sind.

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Mendut Kloster

Im klimatisierten Auto ging es nun zum Mittagessen, das hatte der Herr aus dem Reisebüro uns freundlicher Weise geschenkt. Es war schon eine Art Tourifalle, aber sehr hübsch gelegen und das Essen war gut. Der Ausgang führte uns natürlich durch eine Silberwerkstatt inkl. Verkaufsraum. Wir wollten aber alle nichts kaufen, als ich von der Toilette wiederkam, sah ich Teile meiner Reisegruppe kleine Körbe mit Sachen füllen – zum Glück wollten wir nichts kaufen. 🙂

Damit war unser Tag aber noch lange nicht vorbei. Es hatte mittlerweile, wie schon am Vortag, angefangen zu regnen. Wie praktisch wenn man da ein Schlauchboot auf dem Dach hat.

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Unser nächstes Ziel war der Vulkan Gunung Merapi, oder besser gesagt der Ort an dem er liegt: Kaliurang. Nun ist dieser Vulkan der aktivste des Landes und man kann nicht auf ihn hinauf – ein wenig kann man an ihm hochlaufen, aber das Wetter motivierte uns nicht wirklich, vor allem mich nicht. Nach zähen Verhandlungen in denen wir zwei Regencapes für Kathi und mich rausschlugen nahmen wir uns einen Jeep inkl. Fahrer, der uns ein paar interessante Punkte rund um den Vulkan zeigen sollte. Immerhin konnte man den Vulkan ein wenig durch die Wolken erspähen.

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Vulkan Merapi

Unser Fahrer konnte kein Englisch, so beschränkten sich unsere Kommandos auf „Stop„, wenn wir ein Foto machen wollten und auf „Go“, wenn wir damit fertig waren. Beim Ausparken ist er mit seinem Jeep erstmal gegen den dahinterstehenden gerollt, das gibt einem doch ein gutes Gefühl. Ich denke, hätten einige Teile unserer kleinen illustren Runde gewusst, wie die Fahrt werden würde, hätten sie sie nicht angetreten. Der junge Herr, der uns ansprach, ob wir nicht eine Tour machen wollen würden, meinte die Fahrt würde etwas holprig werden…hmmmm, das war kein Ausdruck.

So quetschten wir uns alle in den Jeep, Stevie auf dem Vordersitz, wir anderen drei hinten letzte Reihe (gab ja nur die). Die Straße war gut matschig und rutschig durch den Regen und eigentlich würde ich das auf dem wir da gefahren sind auch gar nicht Straße nennen. Die Fotos sind leider nicht so gut geworden, da wir uns sehr gut festhalten mussten als wir den ersten Teil der Strecke durch eine Art Kiesgrube fuhren und uns den Weg teilen mussten – mit Lastern, die gefährlich schwankten dank ihrer Ladung.

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Nachdem wir das überstanden hatten, hätten wir fast was interessantes nicht gesehen. Wir dachten der Fahrer hätte uns zu einem Einkaufskiosk gebracht und baten ihn schon umzudrehen bis wir merkten, dass wir vor den Resten eines Dorfes standen, das 2006 von pyroklastischen Strömen (schnellfließende Masse aus heißer Asche, Gasen und Gesteinsstücken) zerstört wurde.

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Gruselig fand ich ja die Fotos, die den Vulkan beim Rauch spucken zeigten und in diesen Wolken konnte man dämonenhafte Gesichter entdecken! Weiter ging es über Stock und Stein zum Bunker, in dem damals Menschen zur Evakuierung untergebracht wurden. Das war auch scary, vor allem war der gar nicht so groß…

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Der Bunker

Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem Stein, der aussieht wie ein Mensch, das haben die hier wohl drauf, so was zu sehen.

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Stein mit Gesicht

Von dort aus konnte man auch den Weg sehen, den dieser heiße Strom durch die Landschaft genommen hatte.

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Desweiteren kamen wir noch an mehr zerstörten Häusern vorbei, die vielleicht sogar mal ganz nett ausgesehen hatten.

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Als die Fahrt danach zu Ende war, waren wir alle wohl sehr froh, dass wir uns nun auf dem Heimweg befanden. Kathi und ich waren nochmal im Hotel zu Abend essen und dann war der Tag auch schon vorbei.

Der nächste Tag brachte wieder einen Ausflug mit sich. Zunächst fuhren wir zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Yogyakarta selbst, dem Sultanspalast, genannt Kraton. Der ist nur weniger wie eine Sehenswürdigkeit hergerichtet, weil der Sultan dort wirklich wohnt. Als Sultan wird man geboren und bis vor einiger Zeit hatte dieser auch noch mehr als eine Frau, der aktuelle lebt aber monogam und hat 5 Töchter. Was ihn ärgern dürfte, denn nur männliche Nachfolgen können Sultan werden, so wird nach seinem Tod sein Bruder oder dessen Sohn das Zepta übernehme – hat uns übrigens alles die Dame erzählt, die unser Guide war.

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Der Sultanspalast

Der Vater des aktuellen Sultan war leidenschaftlicher Koch, weshalb auch Küchengeräte in einem kleinen Museum ausgestellt wurden. An sich war das Ganze jetzt aber nicht so spannend. Wir konnten noch eine Aufführung eines Puppentheaters mit musikalischer Begleitung anschauen, aber auch das hat mich persönlich jetzt nicht so vom Hocker gerissen.
Direkt danach sind wir zum Wasserschloss „Taman Sari“ gefahren worden. Diese Anlage mit mehreren Schwimmbädern diente dem Sultan als Badetempel. Ein Pool für seine Frauen, einer für die Kinder und sein eigener. Das sah bestimmt al sehr hübsch aus, war nun aber doch etwas runtergekommen.

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Taman Sari

Im Garten dahinter konnten wir uns noch davon ein Bild machen wie hier Batik Waren hergestellt werden sowie die Schattenspielfiguren. Natürlich kann man diese Arbeiten auch kaufen, unser Guide hatte praktischer Weise auch noch einen Shop mit eben diesen Waren und Gemälden.

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Indonesische Handwerksarbeitenk

Mit dem Auto ging es anschließend zu einer weiteren beeindruckenden Tempelanlage: Prambanan. Javas größte hinduistische Tempelstätte mit über 50 Gebäuden. Doch auch hier, diese Stätte wurde schon zweimal von einem Erdbeben heimgesucht, letztes Mal in 2006 und eine Vielzahl der kleinen Tempel sind zerstört worden und ihre Steine liegen einfach so herum. Für den Wiederaufbau eines Tempels brauchen die Indonesier 1 Jahr, somit kann das noch ein wenig dauern bis sie damit fertig sind.

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Prambanan

Mit 47 Metern ist der Shiva Tempel der höchste. Ehrlicher Weise muss ich aber sagen, dass ich anhand der Fotos nicht mehr erkennen kann wo genau wir jetzt rein durften und wo nicht. Denn seit dem Erdbeben sind bestimmte Teile nicht mehr zugänglich und man muss einen schicken blauen Bauarbeiterhelm tragen, um das Gelände betreten zu dürfen.

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Nehme an das war der Shiva-Tempel

Aber auch hier erzählen die Tempel Geschichten so wie die von Rama und Sita. Die angeblich schönste Liebesgeschichte Indiens, denn Rama gewinnt Sita bei einem Wettkampf. Danach wird sie ihm aber entführt. Zum Glück kann er sie retten. Um jedoch ihre Unversehrtheit zu prüfen, zündet Rama Sita an. Doch da sie immer noch unschuldig ist, krümmt ihr das Feuer kein Haar – muss Liebe schön sein. Es gibt einen weiteren Tempel, der der Göttin Durga gewidmet ist. Dort streicht man ihr (als Frau) 3 mal über die Wange und über die eigene und man erlangt angeblich unglaubliche Schönheit. Ein weiterer Tempel ist für Shivas Sohn Ganesh (der Elefant) und ein kleiner Tempel ist für Shivas Reittier Nandi, einen Bullen errichtet worden. Ganeshs Tempel durfte man aber leider nicht betreten, weshalb meine Fotos nichts geworden sind, gibts nur den Bullen und weitere Tempelansichten.

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Nach unserer geführten Tour wollten wir mit einer kleinen Bahn zu weiteren Stätten Prambanans fahren. Diese fährt auf dem Tempelgelände herum und war in unserem Eintrittspreise inkludiert. Bis diese los fuhr – das dauerte aber…dafür wurde versucht uns ein Tandem zum Ausleihen anzudrehen. So spektakulär war das dann aber nicht mehr, da die Tempel arg zerstört waren.

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Mittlerweile waren wir alle sehr ausgehungert und wollten gerne zu McDonalds (der Richtigkeit halber nicht alle.) Unser Fahrer meinte aber der wäre zu weit weg und fuhr uns eigenmächtig irgendwo in die hinterste Wallachei, wo keiner von uns essen wollte. Somit sind wir direkt nach unserem kleinen Umweg weiter zur letzten Station des Tages: Ratu Boko.

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Ratu Boko

Mir war aber mittlerweile vor lauter Hunger die Lust am Tempelschauen vergangen, zumal hier wirklich nicht mehr viel übrig war. So besichtigten wir diese Stätte nicht ganz so lange und fuhren direkt zu McDonalds. 🙂 Nach unserem Mahl gingen wir zurück ins Hotel. Danach stand die große Sache bevor ein Hotel für Bali zu buchen, zu viert saßen wir mit unserem Bier beschallt von der Live-Band in unserer Dachterrassenbar und suchten Hotels, nach gut 2,5 Stunden fand sich auch eines, danach hieß es packen und schlafen, denn unser Flug nach Denpasar ging um 07.30 Uhr.

Jakarta: Stadt des Grauens

Meinen 2-stündigen Flug nach Jakarta verschlief ich komplett. Netter Weise haben mir die Indonesier aber eine Stunde geschenkt, denn in Java ist eine Stunde hinter Singapur. Am Flughafen erinnerte mich dann alles wieder an Südamerika, man verlässt gerade den Gepäckbereich und hört 50 verschiedene Menschen „Taaaaxi“ rufen. Mein Hostel Six Degrees hatte mir vorher eine Mail geschickt in der stand welchem Taxiunternehmen man trauen kann, darunter Bluebird. Silverbird hatte noch im Flughafen einen Stand, die wollten allerdings 250.000 Rupih von mir haben, das sind umgerechnet ca. 16 €. Das war mir fiel zu teuer, also stellte ich mich draußen in die ewigst lange Schlange von Bluebird. Da man mir irgendwie anzusehen scheint, dass ich kein Asiate bin, sprachen mich ca. 10 Menschen an, ob ich denn nicht en Taxi bräuchte – nur zur Erinnerung: ich stand in der Schlange für ein Taxi!!! Man hätte also durchaus erkennen können, dass ich nich vorhabe mit einem dieser haöbillegelan Selbstsmörder zu fahren. Zwischendurch kam mir dann doch der Gedanke, dass es vielleicht besser gewesen wäre, den teureren Taxiservice in Anspruch zu nehmen, da hätte ich schon längst im klimatisierten Auto gesessen anstatt bei 85 % Luftfeuchtiggkeit draußen zu warten. Irgendwann kam aber ein Taxi und für nur 130.000 Rupih bin ich an meinem Hostel angekommen.

Die Besitzerin war wahrschlich ein Schatz und auch mein Zimmer war total okay, mit Klimaanlage, eigenem Licht über dem Bett und einem Handtuch. In meinem Dorm waren zu dieser Zeit nur ein weiterer Typ mit dem ich mich kurz unterhielt, aber dann bin ich ins Bett gefallen. In der Nacht war ziemlich was los im Zimmer, da immer wieder jemand angereist ist, aber so müde wie ich war, hat mich das nicht wirklich gestört. Frisch ausgeruht ging es am nächsten Tag los zu einer Besichtigung Jakartas. Vorher gab es aber noch Frühstück. Ich war kaum im Frühstücksbereich angelangt, als mich schon zwei Philippininnen (schreibt man das so??) ansprachen, ob ich mich nicht zu ihnen setzen will. Die beiden waren ganz begeistert von meiner langen Reise und auch ansonsten super lieb und freundlich. Das Frühstück war mehr als erwartet, frisches Obst, Toast, Erdnussbutter und Marmelade, ich bin ja mittlerweile schon mit wenig zufrieden…

Zusammen mit den zwei Philippininnen (Namen sind mir leider entfallen) ging es dann los zur Besichtigung. Mit dem, nenen wir es mal, S-Bahnsystem sind wir nach Kota gefahren, dem alten niederländischen Viertel. War mir vorher auch nicht bewusst, dass Java mal von den Niederländern besetzt war. Der Weg zur S-Bahn-Station war schon Horror, brütende Hitze, 1.000e Roller, Müll in jeglicher Form überall und Gehwege, die sich mir nichts, dir nichts in metertiefe Abgründe verwandelten.

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Da möchte ich aus mehreren Gründen nicht reinfallen

An der Station haben wir dann ein günstiges Ticket gekauft, wobei die eine Philippinin auf einem 5-minütigen Weg ca. 20 Menchen nach eben diesem gefragt hat und ob das denn wirklich der richtige Zug wäre, man kanns ja auch ein wenig übertreiben nicht wahr. Dort ist mir gleich ein Schild aufgefallen, da sage mal einer im MRT von Singapur wäre viel verboten, das kann Java noch besser.

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Finde gerade das bessere Foto nicht…

In Kota angekommen, verlässt man die S-Bahn-Station auf eine Riesenstraße und muss sich durch sämtliche Autos quetschen und dabei aufpassen nicht von Rollerfahrern überrannt zu werden, die den Gehweg als Abkürzung verwenden, nochmal Horror! Dann standen wir endlich da auf dem Taman Fatahillah Platz und was soll ich sagen, es war nicht schön. 🙁 Riesenbaustelle und einfach zu warm. Ich hatte auch gar keine Zeit mir das genau anzuschauen, denn es kamen ca. alle 3 Minuten kleine Gruppen von Jugendlichen, die mir Fragen stellen wollten und Fotos mit mir machen. Zusätzlich kam noch der ein oder andere Indonesier, der ebenfalls eine Foto haben wollte. Habe die Welt nicht mehr verstanden…

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Taman Fatahillah Platz

Während wir zum Café Batavia liefen und ich im Gehen weiterhin Fragen beantwortete, kam man sich echt ein wenig beobachtet vor, andauernd hat einer geschaut oder „heimlich“ in Foto gemacht. Ich verstehe jetzt ja total, warum nicht viele Touristen sich nach Jakarta verirren, aber das Europäer so selten sind? Nun ja, wir fanden das Café dann und dieses ist berühmt, weil es um 1805 gebaut wurde und das im kolonialen Stil.

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Café Batavia

Dort nahmen wir dann jeder einen frischen Fruchtsaft und ein leichtes Mahl zu uns, ich frittierte Shrimps mit Mayo, 🙂

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Von unserem Sitzplatz am Fenster hatte man noch einmal einen sehr schönen Blick auf den Platz…

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Nachdem wir gespeist hatten, machte ich den Vorschlag, dass wir uns den alten Hafen Sunda Kelapa anschauen könnten. Ca. 1 Kilometer sollte der weg sein. Leider gibt es in Jakarta kaum Gehwege und der Weg dorthin war, ja wie soll ich sagen: Horror. Es war immer noch viel zu warm, andauernd brüllt dir einer was hinterher „hello, how are you, where are you from, transport?“ – die Sätze und Worte sind dabei variabel in ihrer Reihenfolge. Die beiden Philippininnen waren auch leicht genervt vom Laufen, soweit mein Eindruck, und wollten andauernd jemanden nach dem Weg fragen, was recht unnötig war, denn man musste nur geradeaus. Irgendwann kamen wir dann zu einer Art maritimen Museum, das sich keiner anschauen wollte, aber es war zumindest mal in der Nähe des alten Hafens.

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Museum zu Schiffen- und Schiffsfahrt

So sind wir dann Richtung Hafen gelaufen, die Gegend dort war so gar nicht schön und überalle stand dreckiges Wasser. Die Philippininnen waren mittlerweile gut genervt, aber ich dachte mir, jetzt sind wir schon mal hier, da finden wir auch diesen verdammten Hafen – leider haben wir das nicht. WIr landeten irgendwann in einer Sackgasse und als wir dort raus waren, wollten die Philippininnen zurück.

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Impressionen vom Weg

Immerhin schafften wir es uns auf dem Rückweg eine von Jakartas Sehenswürdigkeiten anzuschauen: die alte Geflügelmarktbrücke. Die Philippinin fragte wieder 5 Menschen nach dem Weg, obwohl es wieder nur gerade aus ging. Nun kamen wir dann an einer Brücke vorbei und sie meinte, die würde ja gar nicht aussehen wie auf dem Foto…ja, weil das nicht die Brücke war! Mir war das klar, dass die richtige hinter dieser Brücke liegen würde, aber sie hat zur Sicherheit noch einmal jemanden gefragt. Leider Gottes war auch die Geflügelmarktbrücke kein wirkliches Highlight und zudem auch noch gerade unter Restaurationsarbeiten.

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Geflügelmarktbrücke

Richtig unschön war der „Fluß“, der unter der Brücke entlang floss, ich habe selten in meinem Leben so etwas schwarzes gesehen, das auch noch blubberte, vom Geruch gar nicht zu reden.

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Als wir zurück nach Kota liefen, konnte man aber sogar eine hübsche Seite Jakartas sehen, auch wenn es nur von kurzer Dauer war.

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Vorbei kamen wir noch am Toko Merah, was glaube ich, etwas in Richtung rotes Haus heißt. Hier hatte der Gouverneur seine Residenz errichtet. Man kann sich das Gebäude wohl auch von innen anschauen, aber die drei Herren, die am Eingang saßen, sprachen leider kein Englisch oder schliefen, da haben wir uns gegen einen Besuch entschieden.

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Toko Merah

Mittlerweile waren wir auch alle der Meinung, dass das Wetter nicht mehr zum Aushalten wäre und wir haben den Rücweg zur S-Bahn-Station gesucht. Diese fanden wir dann überraschender Art und Weise schnell, riskierten noch einmal unser Leben beim Überqueren der Straße und stellten uns gefühlte 30 Minuten in eine Schlange, um ein Fahrtticket zu einem Wert von 0,50 Cent zu erwerben. Jakarta ist einfach ein Traum. 🙂 Sehr anwenderfreundlich ist es auch, dass nirgendwo ein Plan hängt wo welcher Zug hinfährt, was aber auch egal ist, da die S-Bahnen auch nicht beschriftet sind. Man fragt dann halt mal (konnte eine von uns ja sehr gut), wie durch ein Wunder stiegen wir in den richtigen Zug ein und liefen von unserer Station Chikini zurück zum Hostel.

Dort habe ich mir gleich ein Taxi bestellen lassen, denn ich zog an diesem Tag um. Grund war, dass meine Mädels an diesem Abend in Jakarta landen sollten und da wir am nächsten Tag direkt weiter nach Yogyakarta flogen, hatten wir uns ein Hotel in Flughafennähe ausgesucht. Ca. eine Stunde fuhr ich zu unserer neuen Bleibe, dem Lathyshya Boutique Guest House. Im Nachhinein denke ich ja der Fahrer ist mit mir nen hübschen Umweg gefahren, aber Jakarta ist so riesig (8,9 Millionen Einwohner), dass ich keine Chance hatte irgendwie den Weg zu verfolgen. Auf die Spitze trieb er es dann aber als er mich einfach irgendwo an der Straße rauslassen wollte, Englisch sprach er auch nicht wirklich, aber ich blieb einfach stur sitzen. Unser Hotel war in einer Art abgeriegeltem Wohnviertel, dort pasierten wir dann eine Sicherheitskontrolle und der Herr bestätigte mir auch, dass dort unser Hotel liegen würde. Am Ende hat er mich doch tatsächlich direkt vor der Haustür abgeliefert, die Eule. Das Hotel war wirklich nett und vorallem der Manager war ein Goldstück und sprach Deutsch. Mit ihm unterhielt ich mich ein Weilchen und organisierte den eigentlich schon organisierten Flughafentransport von Stevie, Kathi und Kati. Nachdem mir Benni, der Manager noch eine Pizza bei Pizza Hut bestellt hatte (die liefern hier! – zwar nicht das, was man bestellt hat, aber gut) und ich diese gegessen hatte, habe ich mich noch mal hingelegt bis wir um 21.30 Uhr los sind um die Mädels vom Flughafen abzuholen.

Erst mal standen wir am Flughafen vorm falschen Ausgang, am Ende kam dann raus, es gäbe drei Ausgänge, die die Mädels benutzen könnten…zudem wurde ich als Einzige zum Rauchen woanders hingeschickt, die Indonesier hat der Polizist nicht belangt, nur die Touristin. Wenn man mich fragt: öffentliche Diskriminierung! Aber am Ende ging alles gut, die Mädels waren ganz perplex, dass ich da schon am Flughafen stand und wir haben uns, behaupte ich jetzt einfach, alle tierisch gefreut uns nach 7,5 Monaten wiederzusehen! An dieser Stelle auch noch mal 1000 Dank, dass ihr hier seid, meine Lieben!

Im Hotel wurde dann Wiedersehen gefeiert, denn mir wurde Ebbelwoi in Dosen mitgebracht!! 🙂 Zu spät wurde es dann aber auch nicht, wir sind wieder in unser 4-er Zimmer, haben am nächsten Tag gefrühstückt und sind entspannt zum Flughafen gefahren.

Singapur: ein leichter Einstieg nach Asien

Zu einer unmenschlichen Uhrzeit durfte ich an diesem Montag Morgen aufstehen, so dass ich mich auch leider gar nicht richtig bei Sandra und Ruben verabschieden konnte. Denn um 4.00 Uhr habe ich das Haus verlassen, um das Auto zu tanken, meinen Erwin abzugeben und gefühlte Ewigkeiten vollbepackt zum Terminal des Flughafens Christchurch zu laufen. Nach dem problemlosen Einchecken (ich machte mir schon Sorgen wegen Übergepäck, war aber alles gut) habe ich noch einen Porridge gefrühstückt und mich über das schnelle kostenlose WLAN am Flughafen gefreut. Zunächst bin ich nach Sydney geflogen, von wo aus es aber direkt weiter ging nach Singapur. In Singapur kam ich dann am Nachmittag gegen 15.00 Uhr an. Mit der ganzen Zeitverschiebung habe ich aber keine Ahnung wie lange ich jetzt eigentlich unterwegs war. 🙂

Ich hatte ja Glück und kannte jemanden in Singapur. Amit (31, Indien) hatte ich in Kolumbien kennen gelernt und da er öfters Couchsurfer hostet, konnte ich für die vier Nächte, die in Singapur geplant waren bei ihm wohnen. Problem war nur, dass mein iPhone sich akkumäßig verabschiedet hatte und ich am Flughafen in Singapur erst einmal verzweifelt eine Steckdose gesucht habe, um es zu laden. Denn ich sollte Amit Bescheid sagen, wenn ich den MRT (Mass Rapid Transit) nehmen würde, damit er mich abholen konnte. Starbucks war dann meine Rettung. Das MRT-System in Singapur ist super, man erreicht eigentlich jede Sehenswürdigkeit mit den bis zu 6x wiederaufladbaren Tickets für die Untergrundbahn und meine Fahrt zu Amits Wohnung hat mich nur 2,70 Singapur-$ gekostet. Allerdings durfte ich 3x umsteigen, die Leute sahen mich schon ganz mitleidig an, so bepackt wie ich war. Außerdem war ich ja für neuseeländisches Wetter angezogen, also viel zu warm für das subtropische Klima in Singapur.

Amit hat mich dann an der Haltestelle abgeholt und zum Glück war seine Wohnung nur wenige Meter von dieser entfernt. Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte, sind wir zu einem der unzähligen Food Courts in Singapur gegangen, in denen man günstig essen kann. Meine gebratenen Nudeln mit Shrimps haben nur 5 S$ gekostet. Dort habe ich dann auch mein erstes Tiger-Bier probiert…nun ja, was soll man sagen, hübsches Label, aber so richtig würde ich das Kaltgetränk nicht in die Kategorie Bier einordnen. Wir haben an diesem Abend aber nicht lange gemacht, denn ich war doch relativ fertig mit der Welt. Dennoch hat mir Amit meinen ersten hinduistischen Tempel direkt um die Ecke des Food Courts gezeigt. Ich war ja ganz überwältigt wie kunstvoll dieser geschmückt war. Am nächsten Morgen gab es Toast und Erdnussbutter zum Frühstück – da war ich erleichtert, Reis und Nudeln sind ja so gar nicht meins, wenn es um die erste Mahlzeit des Tages geht.

Amit ist dann zur Arbeit und ich bin los, um Little India zu besichtigen. Im Gegensatz zu vielen Stimmen, die man so hört, fand ich Singapur übrigens wirklich interessant. Klar, das Land hat keine sooo lange eigene Kultur, aber allein schon von der Architektur her und dem Mix zwischen modern und traditonell, lohnt sich ein Abstecher dorthin. Ein Polizeistaat ist es auch nicht, ich habe nicht einen Polizisten dort gesehen, aber natürlich die Verbotsschilder, die mit dem Land in Verbindung gebracht werden.

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Man kann auch T-Shirts damit kaufen, davon habe ich aber abgesehen

Mit dem MRT war ich in kürzester Zeit in Little India und mir hat es dort sehr gut gefallen. Ich lief einfach herum und habe dabei drei Tempel gesehen, die ich auch vorhatte zu besuchen. Kurz vor meinem Besuch muss ein Fest gewesen sein, denn die Straßen waren noch über und über mit Deko vollgestellt und es gab spezielle Angebote in Restaurants und Geschäften. Wie das Fest jetzt hieß, weiß ich aber nicht mehr.

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Little India

Als erstes habe ich mir den Sri-Veeramakaliamman-Tempel angeschaut, der der Göttin Kali gewidmet ist. Allerdings war dieser, wie so vieles aktuell in Singapur teilweise nicht betretbar aufgrund von Renovierungsarbeiten.

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Sri-Veeramakaliamman-Tempel

Im Tempel habe ich vorsichtshalber mal keine Fotos gemacht, das wird wohl nicht immer so gerne gesehen. Mein erster Tag in Singapur war wettertechnisch für mich die Hölle, es war einfach viel zu warm! Ich schleppte mich aber weiter durch die Straßen und gelangte zum Sakaya-Muni-Buddha-Gaya Tempel. Dieser diente englischen Soldaten im zweiten Weltkrieg dazu Nachrichten auszutauschen, da Temepl als religiöse Stätte von den Japanern nicht ganz so streng kontrolliert wurden.

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Sakaya-Muni-Buddha-Gaya Tempel

Im inneren des Tempel sitzt ein 15 Meter großer Buddha. Er thront auf einer Art Plateau in der hinter Glasscheiben die Geschichte Buddhas anhand von Figuren nacherzählt wird. Geht man hinter den Buddha kann man in einen kleinen Raum unter ihm gehen und dort findet man den schlafenden Buddha. Es war aber strengstens verboten diesen anzufassen, gab sogar eine Überwachungskamera in dem kleinen Raum, evtl. sieht man die Polizei nicht mehr, weil die jetzt einfach überall Kameras aufgestellt haben? Hmm…

Direkt gegenüber dieses Tempels steht ein weiterer, der taoistische Leong-San-See Tempel, der durch seine Holzschnitzarbeiten auffällt.

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Tempel Nummer 3: Leong-San-See Tempel

Weiterhin quälte ich mich durch die Sonne und die gefühlten 100 % Luftfeuchtigkeit und kam dabei zufällig noch am Sri Srinivasa Peruma Tempel vorbei, gefallen mir persönlich ja sehr gut diese Tempel – auch wenn sie mich nach der gesamten Zeit in Asien wahrscheinlich gar nicht mehr interessieren werden .

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Sri Srinivasa Peruma Tempel

Mein Mittagessen hatte ich dann in einer der unzähligen Malls Singapurs. Diese war der Jahreszeit entsprechend komplett weihnachtlich gestaltet und aus Lautsprechern tönte amerikanische Weihnachtsmusik, aber irgendwie war das extrem surreal mit den dort hiesigen Wetterverhältnissen.

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Meine weitere Reise brachte mich dann in das Zentrum der Stadt, wo ich erst einmal Probleme hatte mich zu orientieren und das National Museum of Singapore zu finden. Da es langsam anfing zu regnen (ist ja gerade Regenzeit), lief ich auf meiner Suche durch den Fort Canning Park. Wie der Name schon sagt, der Park war einmal ein Fort und dort stehen noch ein paar Kanonen herum. Zusätzlich findet man immer wieder Schilder, die einem etwas zum jeweiligen Standort erklären, so war hier ein Bunker untergebracht.

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Im Fort Canning Park

Endlich fand ich dann das Nationalmuseum und auf dem Weg dorthin steht doch einiges an interessanter Kunst herum.

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Kunst auf dem Weg, davor und das Nationalmuseum selbst

Das Museum ist in einem sehr schönen im viktorianischen Stil gehaltenen Gebäude untergebracht und zeigte zum einen Kunstwerke von der aktuellen Singapur Biennale. Dort gab es eine raffinierte Installation: in einem dunklen Raum sah man nur grün leuchtende Kronleuchter, unterschiedlicher Größen. Diese Kronleuchter repräsentierten alle jeweils ein Land, das seinen Strom durch Atomenergie gewinnt und die je größer der Leuchter, um so mehr Atomkraftwerke besitzt das Land. Direkt nebendran standen mehrere „Menschen“. Auf Flächen, die die Umrisse von Menschen hatten, wurden essende Asiaten projiziert, danach sollten sie ihren Namen und den des Gerichtes, das sie gegessen hatten, nennen. Das Ganze war dann ein Verweis auf die unzähligen Selbstkritikprozeduren, die Chinesen unter Mao über sich ergehen lassen mussten. Fand ich beides sehr gut.

Die Dauerausstellung des Museums war aber ebenfalls sehr gut. Mithilfe eines Audioguides wird einem die Geschichte Singapurs erklärt, kann ich nur empfehlen, wenn man sich dafür interessiert. Ich war dort über 2 Stunden, in denen meine Aufmerksamkeit nur von einem Anruf Amits abgelenkt wurde. Der Gute hatte sich Sorgen gemacht, ob ich mich schon verlaufen hatte – nur weil ich am Abend vorher immer in die falsche Richtung laufen wollte…
Irgendwann war ich dann aber wirklich zu nichts mehr im Stande und bin zur nächsten Station heimgelaufen, habe mir noch einen Snack mit zum Abendessen genommen und bin heim. Aufgefallen ist mir dabei noch dieses Gebäude, das ich mal in einer Ausstellung im Architekturmuseum zu Hause gesehen habe.

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Das mit dem Snack war auch ne super Idee, denn wir hatten gar keine Zeit mehr, um richtig was zu essen. Wir sind nämlich zu einer Standup-Comedy Show in Clarke Quay gegangen, das neue Ausgehviertel Singapurs. Der Abend dort war sehr lustig und am Ende saßen wir mit dem Moderator der Show und einem der Comedians sowie noch ein paar anderen Leuten draußen. Bis auf einen Chinesen habe ich auch dem Humor und den Witzen folgen können, was mich überrascht hat, da es ja nicht meine Muttersprache war. Leider Gottes gab es dort Bier und Amit und ich haben unser letztes Bargeld investiert. Danach sind wir noch in einen anderen Laden auf ein letztes Bier, das war auch besser so. Der Hunger plagte uns dann aber beide, so dass wir in ein indisches Schnellrestaurant sind und jeder eine Art indisches Brot und ein Curry hatten – meine Güte, war das SCHARF!!! Ich musste danach Eiswürfel lutschen, um zu überleben!

Am nächsten Tag ist Amit dann ein wenig später auf die Arbeit, was nicht so schlimm ist, da er selbstständig ist. Ich habe es auch mal ruhig angehen lassen und bin erst gegen Mittag los zu meiner Erkundungstour des Kolonialviertels. Mein erster Stopp war das wohl klimatisierte Singapore Art Museum, dessen Eintritt ist nämlich im Nationalmuseumsticket enthalten. Ein paar sehr coole Dinge gab es da, u.a. einen wieder dunklen Raum in dem auf Glas tanzende Menschen und Tiere projiziert wurden, dazu lief asiatische Musik.

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Singapore Art Museum

Im Museum hat ich lustiger Weise auch ein Wachmann angesprochen, dass ich am Tag zuvor im Nationalmuseum war, er hatte dort Wachdienst und heute nun im Kunstmuseum, Zufälle gibts. Mein Weg führte mich dann zum berühmten Raffles Hotel, bennant nach dem englischen Herrn der Singapur auf dem Zeichenbrett entwarf und gründete.

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Raffles Hotel

Nach einem Mittagessen wieder in einer Mall (dort war es wenigstens auszuhalten), lief ich an verschiedenen wichtigen Gebäuden Singapurs entlang, leider war die wohl recht hübsche City Hall noch mitten im Renovierungsprozess.

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City Hall

Weitere Gebäude, die leider alle von riesengroßen Baustellen umgeben waren, folgen hier:

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In der Reihenfolge: St. Andrews Cathedral, Supreme Court, Parliament House

So kam ich dann irgendwann zum Fluss, der Singapur teilt und dort zeichnet sich auch noch einmal der Kontrast der Stadt deutlich ab, vorne alte kleine im asiatischen Stil gehaltene Häuschen und im Hintergrund die Skyline.

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Dem dort gelegenen Asian Civilization Museum habe ich auch noch einen Besuch abgestattet. Dort waren aber einfach zu viele Informationen und ich war nicht aufnahmefähig bei der vorherigen Hitze und dem vorherigen Abend… habe mir dann mehr Videos angeschaut als Informationen zu lesen. Das war nett – über Kaligraphie, Handwerkskunst usw. halt alles was die asiatische Kultur so beschäftigt.

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Asian Civilization Museum

Da ich nun schon direkt um die Ecke war, habe ich alle meine Kräfte zusammen genommen und bin über eine Brücke zum Merlion Park gelaufen.

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Im Park steht die für Singapur berühmte Statue des Merlion, ein Löwenkopf mit dem Körper eines Fisches, muss man nicht verstehen die Kombi. Der Park liegt übrigens im Stadtteil Obacht! Marina Bay. Ein ganz neuer Teil der Stadt, den es vor 2 Jahren angeblich noch nicht gab.

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Der Merlion und ein hübscher Wegweiser 🙂

Dort habe ich dann erstmal Rast gemacht und man hat von dort eine Aussicht auf verschiedene architektonisch bedeutende Bauten Singapurs, wie z.B. das Marina Bay Sands, ein Casino, das in Schiffform auf dem gleichnamigen Hotel thront.

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Marina Bay Sands

Direkt auf der anderen Seite der Bucht liegt die Helix-Autobrücke und das schwimmende Marina Bay Floating Stadium sowie das Riesenrad Singapore Flyer.

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Aber auch hier am Merlion ist nicht alles erlaubt..

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Nach meiner kleinen Pause dort, habe ich noch ein paar Postkarten gekauft , die wohl schon alle angekommen sind – ein Hoch auf die Post von Singapur! Auf dem Rückweg habe ich mich dann aus Versehen noch einmal durch eine komplette Mall durchgeschlagen, denn die Ubahn-Stationen von Singapur enthalten gerne einen Ein- oder Ausgang zu einer Mall oder wie die Station City Hall, eine Art unterirdischer Mall von einer U-Bahn-Station zur nächsten…

Wieder zu Hause war Amit schon da und wir sind im Food Court wieder etwas essen gegangen. An diesem Abend stellte sich auch heraus, dass ich gar nicht am nächsten Tag weiter nach Indonesien fliegen würde, sondern einen Tag später. Ich wollte mich schon aufregen, weil ich noch nicht einchecken konnte…das konnte ich aber auch am nächsten Tag nicht. Denn als ich den Flug buchte, konnte ich online bei Titel nur chinesische Zeichen auswählen. Da habe ich das genommen was mir am Besten gefiel und das war wie sich beim Einchecken herausstellte das Symbol für Doktor…nun wie alle wissen, einen Doktortitel habe ich nicht vorzuweisen und somit habe ich vom Online-Checkin mal Abstand genommen.

Nach dem Abendessen bin ich ruckzuck vor dem Fernseher eingeschlafen, ich war so schlagskaputt nach dem Tag und dem Abend zuvor. Den nächsten Tag verließ ich das Haus aber auch nicht viel früher, da ich mir selbst mal etwas mehr Ruhe verordnet hatte. Gegen Mittag bin ich dann also los, um Chinatown zu besichtigen. Ein wuseliger bunter Stadtteil Singapurs. Dort angekommen habe ich bei einem der 1.000en chinesischen Schnellimbisse gebratene Ente mit Nudeln bestellt – für 3 Singapur-Dollar! Und die Ente war sooo lecker!!!

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Der chinesische Food Court

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Die Ente

Danach fühlte ich mich auch in der Lage meine Besichtigungstour fortzusetzen. Dabei musste ich eine sehr große Straße überqueren und das war nur über iene Füßgängerbrücke möglich, die mich von einem chinesischen Food Court in den anderen führte, Mann, war ich froh da raus gewesen zu sein, das waren einfach zu viele verschiedene Essensgerüche.

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Eindrücke aus Chinatown

Mein erster Tempel in Chinatown war dann der Sri Mariamman Tempel, die älteste Hindu-Kultstätte des Landes. Dort durfte ich gegen eine kleine Gebühr auch Fotos vom Inneren des Tempels machen.

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Sri Mariamman Tempel

Zum Glück liegt in Singapur vieles sehenswertes beieinander, so dass ich in kürzester Zeit beim buddhistischen Tempel Buddha Tooth Relic Temple & Museum war. Der Tempel ist berühmt, weil dort angeblich der Zahn Buddhas liegt, wobei dessen Echtheit angezweifelt wird. Der Tempel ist zumindest riesig: 5 Stockwerke und eine Dachterrasse. Wobei nur das untere Stockwerk Tempel ist und leider waren auch zwei große Figuren gerade zur Restauration an andere Orte gebracht worden. Der Rest des Gebäudes ist Verwaltung und Museum, wo ich mir noch ein mal den Werdegang Buddhas durchgelesen habe.

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Buddha Tooth Relic Temple & Museum

Den Zahn konnte man sich nicht ansehen, der ist hinter einer Glasscheibe in einem extra Raum untergebracht. Weiter ging es zum nächsten Tempel dem Thian Hock Heng Temple, meine Motivation war an diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz so groß, da ich mich immer noch nicht an die Temperaturen dort gewöhnt hatte bzw. die Luftfeuchtigkeit.

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Thian Hoch Heng Tempel

Auf meinem Rückweg bin ich noch am Lau Pal Sal vorbei, das soll, wenn ich mich recht entsinne, vikorianisch sein. Wofür genau das Gebäude da war, weiß ich auch nicht, aber das ist auch gar nicht so wichtig, denn es war eh fast komplett nicht zu sehen und einfach nur eine weitere riesige Baustelle.

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Das war alles was man sehen konnte und das nur weil die Tür zur Baustelle gerade offen stand

Danach war ich dann wirklich reif für zu Hause und habe nur noch schnell ein Foto gemacht. 🙂

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Als Amit dann nach Hause kam, sind wir ziemlich direkt los. Denn er hatte von seiner Bank kostenlose Tickets für das Musical Lightseeker bekommen. So sind wir zunächst wieder günstig in einem Food Court essen gegangen. Dort war so viel los, meine Güte, keine Ahnung wer diese ganzen Menschen waren, unglaublich. Von dort sind wir mit dem Expresszug auf die Insel Sentosa gefahren. Diese ist einfach nur voll mit teuren Dingen, die man tun kann. So auch ein Casino, das wohl mehr Umsätze macht als Las Vegas. Das Musical war, meiner Meinung nach, eher bescheiden. Wir konnten auch aufgrund eines technischen Defektes nicht das komplette Musical sehen, sondern nur Auszüge und Regiesseur, Produzentin und sonstige Leute haben zwischendrin was erzählt. Die Kulisse hat mich total an Herr der Ringe gemixt mit Avatar erinnert, und die Story war auch nicht wirklich prickelnd. Wenigstens gab es umsonst Champagner & Wein. 🙂 Um die Besucher zu entschädigen, gab es für jeden auch noch einmal 2 Tickets für das Musical (um es ganz zu sehen) sowie 2 Tickets für das Warner Brothers Movie Gelände bzw. den Freizeitpark dort. Für Amit hat sich das gelohnt, der hat jetzt jeweils 4 Tickets. Mit dem Expresszug sind wir dann noch mal an den künstlichen Strand von Sentosa gefahren. Ich fands hübsch, aber es war nix los. Mit Mühe und Not konnten wir ncoh ein Bier organsieren und hätten dann fast den letzten Zug zurück verpasst. Zu Hause haben wir leider den Abend mit Wodka Red Bull für mich und Wodka pur für Amit ausklingen lassen. Was ein Glück hatte ich am nächsten Tag nichts vor, denn ich bewegte mich von der Couch nicht weg bis ich am Nachmittag das Haus verlassen musste, um mich zum Flughafen aufzumachen. Bewundernswerter Weise habe ich nur einmal einen MRT in die falsche Richtung genommen…einchecken ging dann auch am Schalter, ganz ohne Doktortitel und ich war heilfroh als ich in Jakarta ankam.

Christchurch: ein rundum entspanntes Wochenende

Kajaken mit Delphinen fiel für mich ja aus an diese Morgen. Die anderen beiden sind zwar ein wenig auf dem See gepaddelt, aber Delphine haben sie nicht gesehen – somit alles richtig gemacht. Aufgrund dessen war ich früh wach und habe mich dazu entschlossen in Akaroa ein zweites Frühstück einzulegen und dann nach Christchurch weiter zu fahren. Glücklicher Weise kannte ich dort ja auch jemanden, nämlich Sandra, mit der ich zusammen im Nord gearbeitet habe. Ich hatte wieder mal Glück, denn Sandra wohnte sehr hübsch gelegen mit einer phantastischen Aussicht auf Christchurch.

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An dieser Stelle noch mal Danke an Sandra, die mich so lieb hat willkommen geheißen und mir eine riesige Freude mit gutem deutschen Bier gemacht hat.

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Das beste Willkommensgeschenk ever 🙂

Den Abend haben wir dann mit dem Konsum des Bieres verbracht, wir hatten uns natürlich auch einiges zu erzählen. Sandra hatte Deutschland einen Monat vor mir verlassen und somit gab es einiges zu berichten. Am nächsten Tag war dann auch glücklicher Weise das Wetter besser und die Motivation das Haus zu verlassen, war größer. Da sich die Anzahl meiner Socken (schon wieder!) auf dramatische Weise dezimiert hat, sind Sandra und ich zu einer Mall gefahren. Vorher sind wir noch bei einem Sushi-Laden vorbei, der, was mich überrascht hat, günstig war. 🙂

In der Mall habe ich dann tatsächlich neue Socken bekommen. Man möge das jetzt als banal abtun, aber in manchen Ländern ist es gar nicht so einfach kurze schwarze Socken Größe 40 zu finden. In der Mall habe ich dann noch ein paar mehr Dinge käuflich erworben und wir haben im Supermarkt alles eingekauft, um abends Pizza backen zu können.

Nachmittags sind wir dann mit Slim, der Hund der bei Sandra und Ruben wohnt, Gassi gegangen. Soo süß! Hätte ihn ja am liebsten mitgenommen, aber da waren die beiden dagegen… Dennoch auf unserem Spaziergang runter zum Strand hatten wir ein paar tolle Aussichten auf den Strand von Sumner, dem Stadtteil in dem Sandra wohnt.

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Am Strand war es richtig nett und auf dem Rückweg habe ich noch einen kleinen Snack bei einem Imbiss gegessen – man weiß ja nie wann es die nächste Mahlzeit gibt, nicht wahr?

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Der Strand und Slim

Christchurch wurde im Februar 2011 ja sehr stark von einem Erdbeben zerstört und bis heute gleich die Stadt an manchen Stellen mehr einer Geisterstadt. Auch in Sumner stehen halb zerstörte Häuser auf einem Hügel, komplett verlassen, weil die Bewohner sie nicht mehr betreten dürfen.

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Gezeichnet vom schlimmen Erdbeben in 2011

Am Strand liegen auch noch Steine, die beim Erdbeben dorthin hinunter gefallen sind.

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Zum Abendessen gab es dann selbstgemachte Pizza. Ruben hat den Teig zubereitet und wir haben alles geschnitten was es so zum Belegen einer Pizza gab. Das Ergebnis konnte sich sehen und auch schmecken lassen. 🙂

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Selbstgemachte Pizza, lecker!

Am Sonntag war das Wetter dann wieder eher regenerisch und graud, aber wir waren um 11.00 Uhr mit einer Freundin Sandras und deren Eltern verabredet. Obwohl Christchurch zum Teil wirklich ein wenig gruselig erscheint, da Teile der Stadt so aussehen als wäre das Erdbeben gerade erst passiert, wird versucht die frei gewordenen Flächen neu zu beleben und temporär auszufüllen z.B. mit diesem Park aus Paletten oder einem Café in einem Bus.

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Zu fünft sind wir durch die Stadt gelaufen und haben einige Beispiele für Häuser gesehen, die noch nicht wieder in Stand gesetzt wurden. Vor dem Erdbeben konnte man mit einer Art Tram durch die Innenstadt Christchurchs fahren, diese ist aber mehr oder weniger immer noch komplett zerstört. Mein Navi wollte mich bei meiner Anreise mehrmals durch Straßen lotsen, die abgeriegelt waren. Vorher aber noch ein paar nette Bilder von Christchurch.

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Christchurch von seiner grünen Seite

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Christchurch nach dem Erdbeben

Krass fand ich den Cathedral Square und die Kathedrale an sich, als wäre sie erst ein paar Minuten vorher eingestürzt.

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Die Kathedrale in der Innenstadt

Dennoch wurde auch hier versucht das Ganze irgendwie positiv neu zu beleben wie mit dieser Art Vorhaus durch das man nun in die Kathedrale schauen kann.

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Ebenfalls noch immer geschlossen ist die Art Gallery, sie sollte eigentlich schon vor einiger Zeit neu eröffnen, hat sie bisher aber nicht. Ich mochte aber den Gartenzwerg, den man über den Zaun erspähen konnte.

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Art Gallery Christchurch – noch immer geschlossen

Zum Mittagessen waren wir in einem netten Restaurant und dort hatte ich dann meine letzten Eggs Benni, wie der Neuseeländer sagt. Danach sind wir zur neuen Innenstadt in Christchurch gelaufen, die komplett aus Schiffscontainern besteht.

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Containerstadt – ein Ersatz für die zerstörte Innenstadt

Anschließend haben wir einen kleinen Ausflug zum Hafenstädtchen Lyttelton gemacht. Sandra und ich sind vorgefahren, da die anderen noch einkaufen mussten für ihre Weiterreise. In einer leicht abgefahrenen Bar, der Wunderbar, geführt von zwei Deutschen, hatten wir entspannt ein paar Kaffee mit Aussicht auf den Hafen.

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Lyttelton

Danach haben wir uns auf den Heimweg gemacht, denn ich musste noch packen. Welch Freude…alles was vorher im Auto herumflog, musste nun in meinen kleinen 42 plus 10 Liter Rucksack. Während dessen hat Sandra, nett wie sie ist, das Abendessen gekocht, vegetarische neuseeländisch Pies und die waren echt lecker!

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Danach haben wir den Abend entspannt auf der Couch verbracht, sehr früh bin ich dann aber in die Heia, denn um 3.30 Uhr musste ich aufstehen, um meinen Flug nach Singapur zu bekommen.

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Noch ein Abschiedsfoto mit Slim

Akaroa: das erste Mal Kajak fahren

Zum letzten Mal in Neuseeland hatte ich eine lange Fahrt vor mir, ungefähr 5 Stunden brauchte ich von Dunedin nach Akaroa. Ein wunderschönes Flecken Erde, das ganz in der Nähe von Christchurch liegt. Die Franzosen versuchten hier eine Kolonie zu errichten, weshalb die Straßen dort auch mit „Rue“ bezeichnet werden. Die Engländer haben dort dann aber doch die Oberhand gewonnen und aus der französischen Kolonie ist nichts geworden. Dennoch der kleine Ort liegt malerisch an einem See und hat mir sehr gut gefallen.

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Ausblick auf Akaroa

Dank Simone hatte ich den Tipp auf der Onuku Farm zu übernachten. Da ich ja schon ein wenig unterwegs war, dachte ich zuerst „wo bin ich denn hier gelandet?“ – denn es ging durch Akaroa immer tiefer ins Nirgendwo auf einer 1-spurigen Straße. Immerhin gab es Schilder, die mir zeigten, dass ich mich noch nicht verfahren hatte. Die Onuku Farm liegt wirklich am Ende der Straße, aber es lohnt sich. Mit einem wunderbaren Ausblick auf den See und totaler Ruhe in der Natur trumpft das Hostel auf. Geführt wird es gerade von zwei Deutschen, die meinten sie müssten mit mir Englisch reden, na gut, wer’s braucht, nicht wahr…

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Auf der Onuku Farm

Außer mir war kein Gast im Haupthaus, die meisten schlafen mit Schlafsäcken in einer Hütte. Da ich ja keinen Schlafsack besitze und auch wirklich nicht mehr nachts frieren wollte, habe ich gerne die 10 Dollar mehr pro Nacht bezahlt und war alleine in meinem 4-er Dorm. Den Nachmittag habe ich dann dazu genutzt einfach nur faul in der Sonne zu liegen, jawohl ich war faul. 🙂 Abends habe ich mir aus meinen verbliebenen Lebensmittelvorräten was gekocht, mich mit einer Französin unterhalten und den Abend mit Lesen vor dem Kamin, den es im Haupthaus gab, ausklingen lassen.

Der nächste Tag war dann ebenfalls sehr entspannt, da ich erst um 12.00 Uhr eine Kajak-Tour gebucht hatte. Somit habe ich gefrühstückt, geduscht und bin nach Akaroa rein gefahren. Dort habe ich mein Auto an der Stadtkirche geparkt und habe mir ein wenig das Städtchen angeschaut.

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Akaroa

In einem kleinen Café habe ich mich draußen hingesetzt und natürlich Eggs Benedict gegessen. 🙂

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Danach bin ich dann zum Treffpunkt für das Kajaken gelaufen. Da zwei Personen abgesagt hatten, war ich mit der Dame, die das Unternehmen gegründet hat alleine, aber das war auch gar nicht so schlimm. Hat wenigstens keiner gesehen wie dämlich ich mich beim Kajaken angestellt habe…zuerst ging es aber mit dem Jeep zur Bucht in der wir kajaken wollten. Dort kann man wirklich nur mit Vierradantrieb hinauf, alles andere ist motorischer Selbstmord. Ich würde mich das nicht trauen da hoch zu fahren. Dafür hatte man von da oben eine sehr schöne Postkarten-Aussicht auf Akaroa.

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Ein Stückchen weiter oben sind wir auf einen kleinen Hügel geklettert, um die Straße zu beobachten. Meine Kajak-Lehrerin war dann der Meinung sie hätte ein Auto den Weg hinauf fahren sehen. Was zur Folge hatte, dass wir dort oben warteten…und warteten…und warteten…bis sie dann der Meinung war, dass da wohl doch kein Auto war.

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Als wir den Weg hinunter sind, wusste ich auch, warum sie keinem Auto entgegen kommen wollte, da wäre defnitiv kein Platz gewesen auf dieser Straße! Vorbei fuhren wir an Schafen und eins, zwei Häusern zu Flea Bay. Was ich nicht wusste, dass diese Bucht Privatbesitz der Dame war. Ich sage übrigens Dame, weil die Gute schon über 60 Jahre alt war.

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Flea Bay

Auf dem Weg durfte ich dann verschiedene Gatter und Tore öffnen und schließen, damit die Schafe nicht abhauen. 🙂 Am Haus meiner Tourführerin schnappten wir uns die Paddel und los ging es. Vorher wurden wir noch von ihren Schafen begrüßt, die in Erwartung auf Futter gleich angerannt kamen. Sooo niedlich und weich die kleinen Lämmer!

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Wie bereits erwähnt, Kajaken ist nicht so mein Ding. Ich bekam am Strand eine kleine Einführung und muss das Paddel wohl so was von falsch eingesetzt haben bei meiner Trockenübung, dass die Gute ganz verzweifelt war. Sie meinte bei einer Gruppe von 5 Leuten macht das einer, warum gerade ich das jetzt bei einer einzelnen Person sein muss hat sie ganz aus der Fassung gebracht. War ja keine Absicht…so ausführlich war ihre Erklärung aber auch gar nicht, so…

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Schon nach den ersten Metern im 2-er Kajak (in denen ich mein Paddel kontinuierlich falsch hielt) sahen wir einen Seelöwen auf uns zu schwimmen und einen der auf den Felsen rumsaß.

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Gleich danach sahen wir schon die ersten Pinguine. Leider etwas schwierig die kleinen Tiere von einem wackelnden Kanu aus zu fotografieren.

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In dieser Bucht sind wir dann immer weiter gekajakt, allerdings nicht allzu lange, da das Wetter nicht so toll dafür war. Angeblich war es zu windig, oder sie war einfach genervt von meiner Paddelei. 🙂 Obwohl sie zwischendrin mal meinte, ich würde mich verbessern, hoffe das hat sie nicht aus Nettigkeit gesagt.

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Auf dem Rückweg sind wir dann noch an einer kleinen Seelöwenkolonie vorbeigekommen.

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Noch mehr Seelöwen

Bis wir wieder an unserem Ausgangspunkt waren, hatten wir noch die Gelgenheit Pinguine im Wasser schwimmen zu sehen, zu niedlich!

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Sorry, besser ging das mit dem Foto nicht.

Und da waren wir auch schon fast wieder zurück…

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Nachdem wir das Kajak an Land geschafft hatten, gab es zur Belohnung noch Muffins und Kaffee (Nescafé) im Garten der älteren Dame. Wir haben ein wenig geplaudert und dabei hat sie mir dann erzählt, dass sie inmitten einer Pinguinkolonie wohnt. Rund um ihr Haus im Garten hat sie kleine Nistplätze für die schwimmenden Freunde gebaut und die nehmen das tatsächlich an.

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Pinguin-Nistplatz im Garten

Nach der kleinen Teestunde ging es mit dem Auto zurück nach Akaroa. Ich bin noch mal kurz in den Supermarkt und habe zurück auf der Farm gekocht und diesen Blog geschrieben. Später kam ein deutsches Pärchen in das Haupthaus. Mit den beiden habe ich mich dann unterhalten und sie waren gar kein Pärchen, sondern nur Freunde, die sich bei der Arbeit bei McDonalds kennen gelernt hatten (mittlerweile haben sie andere Jobs). Die zwei waren super lustig, allerdins kann ich mich einfach nicht mehr an ihren Namen erinnern, er hieß Olli…fällt mir vielleicht wieder ein. Da wir 3 vor hatten am nächsten Tag um 7.45 Uhr mit der Frau des Farmbesitzers Kajaken zu gehen und dabei Delphine zu sehen, bin ich dann relativ früh ins Bett. Am nächsten Tag war es aber wohl wirklich zu stürmisch und die Delphinsaison hatte erst angefangen, so dass ich mich dann dazu entschieden habe nicht mitzugehen. Ich habe dann in Ruhe meine Sachen gepackt und bin entspannt in die Stadt gefahren. Dort habe ich noch mal gefrühstück und habe mich dann aufgemacht zu meinem letzten Ziel in Neuseeland: Christchurch.

Dunedin: Schafe und Pinguine auf einem Flecken Erde zusammen

Dieses Mal war meine Reise von kürzerer Dauer, nur ca. 2 Stunden bis nach Dunedin. Die Stadt an sich hat wohl nicht soo viel zu bieten, denn in Dunedin hat mich jeder Einheimische gefragt, was ich denn hier tun wolle. Dabei gilt die Stadt als „Capital of Wildlife“. Denn direkt neben Dunedin liegt die Otago Peninsula auf der es einiges an Tierchen gibt.

Da mein Zeitplan ja leider recht straff war, bin ich in meinem Hostel Manor House Backpackers gegen 13.00 Uhr angekommen und um 15.00 Uhr startete schon meine Tour mit ELM Wildlife Encounter. Die Zeit nutzte ich, um ein wenig in der Stadt herumzulaufen, allzu weit kam ich allerdings nicht. So viel hat die Stadt an sich auch wirklich nicht zu bieten.

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In Dunedin

Da es ja Mittagsessenszeit war habe ich mir einen neuseeländischen Döner gegönnt. Der Verkäufer war sehr nett und wollte auch schon immer mal ne Weltreise machen. Unser Gespräch musste ich dann aber abkürzen, weil ich wieder zurück zum Hostel musste. Ich sollte ja um 15.00 Uhr abgeholt werden…dem war aber nicht so, ne halbe Stunde stand ich da bei dem Dreckswetter (kann man ja auf den Fotos sehen) auf der Straße rum. Der Minivan war fast komplett besetzt und auf der 40-minütigen Fahrt zur Peninsula haben wir noch zwei Pärchen eingesammelt.

Unser erstes Ziel war ein Aussichtspunkt an dem man Albatrosse sehen kann. Diese Viecher sind ja riesig! Ihre Spannweite beträgt über 3 Meter! Unglaublich…da man die Vögel aber beim Fliegen über dem Meer beobachtet, ist es relativ schwierig sie zu fotografieren.

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Ein Albatros

Unsere Fahrerin war zusammen mit einem anderen Herr Tourguide, so dass sie uns noch etwas über die Albatrosse erzählt hat. Es ist wohl außergewöhnlich, dass genau an dieser Stelle Albatrosse nisten. Außerdem ist die gesamte Kolonie von einem Herrn vor Jahren schon markiert worden, so dass es wissenschaftlich gesehen ein wahres Paradies für Vogelliebhaber ist. Danach ging es mit dem Auto wieder weiter zu einem privaten Gelände, zu dem nur ELM exklusiven Zugang hat, weil der Schafsfarmer dort nur an sie vermietet. Dabei hatte ich dann aber auch mal die Gelegenheit ein neuseeländisches Schaf zu fotografieren – unser Guide meinte übrigens es gibt 53 Millionen Schafe in Neuseeland. Die Schafe werden immer weniger, weil ihre Wolle nicht mehr so populär ist. Wenn man überlegt, dass es 4,5 Millionen Neuseeländer gibt, finde ich die Zahl der Schafe dennoch beachtlich.

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Mäh

Vorher wurde schon angemerkt, dass man ein wenig laufen müsste. Das es natürlich mal wieder über Berge ging, war ja zu erwarten. Zunächst ging es aber bergab zu einer Bucht in der sich Hooker Seelöwen tummeln. Diese gehören wohl zu den seltensten Seelöwen.

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Hooker Seelöwen, wer kennt sie nicht

Nachdem wir diese Tierchen lange genug bestaunt haben, sind wir den Berg wieder hoch gekraxelt, um ihn auf der anderen Seite wieder hinunter zu laufen. Unser Ziel war diese Bucht:

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Dort kommen nämlich die Bewohner an Land, die ich unbedingt sehen wollte: Yellow-eyed Penguins. Diese sind ebenfalls recht rar, da sie verschiedene Verhaltensweisen an den Tag legen, die ihrer Vermehrung nicht wirklich positiv zuträglich sind, wie z.B. dass ein brütendes Paar sehr viel Platz um sich braucht und keine anderen Pinguine in ihrer Nähe akzeptiert. Wir traffen aber schon vor der Bucht in einem Stück hoch bewachsene Grünfläche auf Pinguine! 🙂 ELM hat den Bereich dort extra für die Pinguine angelegt und Fallen aufgestellt, damit keine Opossums oder wilde Katzen, die Pinguine zum Frühstück fangen. Die Pinguine scheinen das Areal gut anzunehmen, denn da saßen schon zwei.

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Yellow-eyed Penguin

Die heißen übrigens so, weil sie wirklich gelbe Augen haben. Zwar ist der gelbe Kranz rund um den Kopf sehr auffällig, aber auch die Augen selbst sind gelb und keiner weiß wozu sie das haben. Wir haben auf unserem Weg zur Bucht noch mehr gesehen. Dabei konnten wir auch beobachten was passiert, wenn ein Pinguin den anderen nicht leiden kann. Der eine ist ganz wild auf den anderen los bis der Angegriffene versucht hat sich am Strand abzusetzen. Ist das niedlich, wenn Pinguine versuchen am Strand zu rennen. 🙂 Vom Kampf selber hab ich keine Fotos gemacht, das wäre eh nix geworden…

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Auch der Blue Penguin nistet hier. Dafür gibt es extra eingerichtete kleine Nistplätze. Der blaue Pinguin ist allerdings im Gegensatz zu seinem gelbäugigen Cousin nicht selten.

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Zur Abwechslung ein Blue Penguin

An der Bucht haben wir dann Pinguine aus dem Wasser laufen sehen und die sind auch recht zielstrebig gelaufen und wir waren ihnen sehr nahe. Es wurde aber darauf geachtet, dass es nicht zu nah wurde. Der Pinguin hatte auch immer Vorfahrt.

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Die zwei Pinguine vor und hinter dem Holzstück waren übrigens die zwei, die sich nicht mochten

Am Strand lagen dann auch noch ein paar Seehunde rum, zumindest meine ich das so zu erinnern. Den Unterschied zwischen diesen ganzen Seeviechern habe ich immer noch nicht in mein Hirn bekommen.

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Seehund (?!)

Wir überquerten den Strand und kamen zu einem kleinen Aussichtspunkt. Von einer Art Hütte aus konnten wir die Pinguine sehen, aud dem selben Hügel auf dem die Schafe grasten. 🙂 Was ein surreales Bild: Schaf und Pinguin an ein und dem selben Ort!

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Kann jeder den Pinguin sehen?

Ab da war es leider schweinchenkalt, so dass ich nicht mehr so viele Fotos gemacht habe. Wir sind dann zu noch einem Aussichtspunkt, aber die zwei Fotos, die ich da gemacht habe, sind auch nicht so dolle geworden.

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Damit endete auch unsere Tour. Sehr positiv fand ich, dass wir in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, weil wir so viele waren. Das war sehr angenehm. Am Bus traffen wir uns dann alle wieder und es ging zurück in die Stadt. Ich war sogar die zweite, die man abgesetzt hat. Ich hatte auch gar keine Lust eine Stadtrundfahrt vorbei an Dunedins Hotels zu machen. Das Hostel in dem ich war, war eine alte Villa, was recht nett anzusehen war, aber es war sooo kalt! Im Endeffekt war ich dort ja auch wirklich nur zum Schlafen, habe es mir gar nicht richtig angeschaut. Am nächsten Tag ging es ja schon wieder weiter nach Akaroa.

Queenstown: Sprung des Grauens

Direkt bin ich von Milford Sound nach Queenstown gefahren und ich war sehr froh, das ich wusste, dass ich die nächsten Tage kein Auto fahren würde. Queenstown war übrigens mal eine Goldgräberstadt, habe ich ja überhaupt nicht gewusst. Nachdem die Goldvorräte erschöpft waren, glich die Stadt wohl mehr einem verlassenen Ort im wilden Westen. Heute ist das nicht mehr ganz so und Queenstown ist ja bekannt für die vielen verschiedenen Möglichkeiten seine Freizeit hier etwas spannender auszugestalten. Was ich auch nicht wusste, dass Queenstown sehr hübsch an einem See liegt. Ich bin auf dem Weg zum Hostel noch schnell bei einer bekannten Fast Food Kette vorbei und danach habe ich mich nicht mehr aus meinem Hostel Nomad Backpackers bewegt. Das Hostel lag super gut, ca. 1 Minute vom See und der Shotover Street entfernt. Allerdings ist es auch riesig, so richtig gemütlich war das nicht. In meinem Zimmer waren zwei Australier mit denen ich mich unterhalten habe, ein Brasilianer und ein japanisches Pärchen. Wenn ich eines mittlerweile echt hasse, dann Pärchen im Dorm, das braucht doch echt kein Mensch… Na gut, die Australier sind dann noch Einen heben gegangen, aber ich hatte einfach immer noch keine Lust mich mit Alkohol zu beschäftigen.

An meinem ersten Tag in Queenstown habe ich zunächst ein paar Erledigungen gemacht. Zum Frühstück war ich im Vudu Café, das im Internet beste Empfehlungen hatte. Und wie fast jeden Tag, hatte ich zum Frühstück Eggs Benedict, ich liebe sie einfach. 🙂 Papa, die können dann auch gerne auf die Liste der Dinge, die ich zum Frühstück haben möchte, wenn ich wiederkomme. Danke! 😉

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Eggs Benedict

Da die Portion irgendwie für mich nicht ausreichend war, habe ich mir noch einen Porridge gegönnt. Da muss ich aber leider sagen, da hatte ich schon bessere.

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Danach bin ich gut gestärkt zum Kiwi Birdlife Park gegangen. Das der auf einem Berg liegt, wusste ich auch nicht…Queenstown hat mich von seiner Architektur übrigens an einen Skiort in Österreich oder der Schweiz erinnert. Da es extrem schwer ist Kiwis in der freien Wildbahn zu sehen, hatte ich über book.me ein Ticket für den Park zum halben Preis erstanden. Denn dort ist es sozusagen garantiert, dass man Kiwis sieht.

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Der Eingang zum Kiwi Birdlife Park und das Maskottchen auf dem Park-Auto

Immerhin hatte man von da oben einen schönen Blick auf Queenstown.

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Ausblick auf Queenstown

Der Park beherbergt neben Kiwis auch noch andere Vogelarten. Aber zunächst einmal waren die Kiwis das Highlight. Da sie nachtaktiv sind, besucht man die Tierchen in einer nur mit Rotlicht ausgestrahlten Behausung. Da Vögel wohl rot nicht wirklich gut sehen, hat es für sie den Anschein als wäre es Nacht. Und da liefen tatsächlich zwei Kiwis rum! Leider darf man dort keine Fotos machen, aber so ein Kiwi ist ganz schön groß und richtig niedlich, wenn er mit seinem langen Schnabel in der Erde rumstochert auf der Suche nach Nahrung. Eine Viertelstunde später, war dann auch schon die Kiwifütterung. In einer Art Reagenzglas bekommt das Kiwi-Paar eine ganz merkwürdige Mischung an Futter. Die Tierwärterin hat die Gläser in der Erde deponiert und die beiden haben ganz harmonisch zu zweit drauß gefressen. Ein Kiwi legt übrigens ein Ei, das 30 % seiner eigenen Körpergröße entspricht, die haben uns ein Röntgenbild gezeigt, armes Kiwi-Weibchen.

Nach der Fütterung habe ich mir noch den Rest vom Park angeschaut, da folgen einfach mal ein paar Bilder. Neben den Vögeln (die ich mit meiner Kamera nicht wirklich gut fotografieren kann), gab es auch noch eine kleine Ausstellung zum Leben der Maori.

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Im Park habe ich dann auch den Papagei gesehen, der mir am Tag vorher auf der Straße begegnet war. Ich meine die heißen Kea

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Im Park liefen auch Paradiesenten herum, die ganze Familie Duck inkl. der kleinen flauschigen Küken.

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Mama Paradiesente und Küken

Im Eintrittspreis war neben der Kiwifütterung auch noch eine Tiershow enthalten. Da sind dann allerhand Vögel hin und her geflogen und mein persönliches Highlight ein Opposum. Allerdings sind die für die Neuseeländer ja mehr eine Plage, weil sie eingeschleppt wurden zur Fellzucht, jetzt sind sie ein Problem für die natürlichen Bewohner der Insel. Uns wurde auch nahegelegt Opossum Socken oder Handschuhe zu kaufen, das habe ich aber nicht übers Herz gebracht. Nach dem Besuch im Park bin ich noch am Friedhof von Queenstown vorbeigekommen. Der hatte irgendwas, so auf einem Hügel gelegen.

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Queenstowns Friedhof

Nach diesem kleinen Ausflug habe ich meine Einkäufe ins Hostel gebracht und mich nachmittags noch mal auf eine Erkundungstour begeben und bin am See, an dem Queenstown liegt vorbeigelaufen. Dort war auch gerade ein kleiner Handwerksmarkt und da Samstag war, waren auch die Straßen und Cafés voll mit Menschen. Fand ich ja gut nach der ganzen Abgeschiedenheit an der Westküste. Auf der Shotover Street habe ich dann für den nächsten Tag mein Adrenalin-Paket käuflich erworben: Rafting, Shotover Jet fahren und Bungy Jumping – zum Schnäppchenpreis von 544 Dollar – reden wir einfach nicht davon.

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Queenstown von einer seiner hübschesten Seiten

Anschließend bin ich noch eine Runde durch den Queenstown Garden gelaufen. Ein sehr hübscher Park, nett angelegt mit einem kleinen Bach, Brücken und jeder Menge Blumen.

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Queenstown Garden & das letzte Bild: Denkmal für die Opfer des 2. Weltkrieges

Danach bin ich ins Hostel und habe mich ein wenig mit dem Brasilianer unterhalten, der in seiner Woche hier zum wahren Bungy Jumping Süchtigen geworden ist, insgesamt 6 Mal ist er wohl gesprungen. Davor hatte ich ja wirklich Bammel: Springen nur an einem Seil hängend. Das stand mir dann am nächsten Tag bevor.

Ich stand extra früh auf, um bei Bob’s Weigh noch mein alltägliches Frühstück zu genießen und stand dann pünktlich um 8.00 Uhr an der Touristeninformation. Von dort aus ging es mit einem Bus zum Rafting. Leider habe ich dieses Mal keine Fotos vom Rafting, weil ich es vergessen habe danach noch mal in der i-Site vorbeizuschauen. Die Busfahrt dorthin war aber schon ein Erlebnis für sich. Nachdem wir unsere Wetsuits anhatten, ging es wieder in den Bus und auf eine der gefährlichsten Straßen der Welt, ja in Neuseeland, das gibts hier auch. Ohne Fahrbahnbegrenzung fährt man am Abgrund vorbei, an einer Stelle musste der Fahrer das rechte Vorderrad über den Abgrund schieben, damit er hinten nicht am Berg entlang schrappt…aber ich vertraue den Leuten ja immer blind und habe mir keine Sorgen gemacht. Lustiger Weise habe ich beim Raften Jess wiedergetroffen, die ich aus Franz Josef kannte, kleines Land. Das Rafting war echt ganz cool, zwischendrin etwas „langweilig“, da schipperte man nur so auf dem Kawarau River. Hier in der Nähe wurden auch Szenen von Herr der Ringe gedreht. Es gab aber zwei Stellen beim Rafting, die richtig Spaß gemacht haben, wo es an Steinen vorbei richtig hoch und runter ging. Außerdem sind wir durch einen Tunnel geraftet, angeblich der längste Tunnel, den es gibt beim Rafting weltweit. Da hier im Fluß nach Gold gesucht wurde, sind rechts und links am Ufer oft Überreste von der Maschinerie zum Goldsuchen zu sehen, hätt ich ja nicht gedacht, dass die in Neuseeland den Schrott einfach so rumliegen lassen.

Praktischer Weise lag das Unternehmen zum Jetboot fahren direkt neben dem Rafting Office. So konnten wir duschen und ein Teil der Gruppe, so wie ich, ist direkt weiter zum Shotover Jet fahren.

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Shotover Jet Queenstown

Beim dieser Aktivität fährt man mit so einem lustigen Boot super schnell auf dem Fluß herum und wird dabei nass. 🙂 Der Fahrer macht dann noch ein paar Witzchen und dreht das Boot im Kreis oder fährt ganz nah an den Felsen vorbei. Das war schon cool, aber der Spaß kostet normalerweise einzeln 129 Dollar für ca. 15 Minuten, das finde ich dann doch etwas überteuert.

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Jetboot-Ablegestelle

Vom Jetboot fahren habe ich auch keine Fotos, weil die a) nicht gut waren und b) wollten die wieder 40 Dollar von mir, irgendwann ist ja auch meine Lust am Geldauszugeben erschöpft. Schnell ging es wieder in den Bus und wir fuhren zurück nach Queenstown zum Büro von AJHAckett, dem Bungy Jumping Unternehmen. Zum Lunch hatten wir gar keine Zeit, dafür hat mich Sam (23, Australien) angesprochen, der mit Craig (ebenfalls Australien) einen Wochenendtrip nach Queenstown gemacht hat. Wir haben uns dann sehr nett unterhalten und es stellte sich heraus, dass wir sogar den gleichen Bungy Sprung machen: Nevis Bungy – mit 134 Metern der höchste in Neuseeland. Die Fahrt dorthin dauerte ca. 40 Minuten und ich war wirklich aufgeregt…ist ja auch irgendwie bekloppt 134 Meter in einen Canyon zu springen!!!

Außerdem muss den ihre Waage spinnen, so viel kann ich gar nicht wiegen! Um den Anfänger beim Bungy Jumping noch mehr zu demütigen, muss man sein Gewicht in RIESENZahlen auf seiner Hand geschrieben mit sich herumtragen. Da war ein Holländer, der 10 Kilo weniger wog als ich, da kann doch was nicht gestimmt haben! Naja, wir bekamen dann jeder den Bungy Gurt um und durften dann zur Aussichtsplattform.

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Von dieser kleinen Plattform springt man

Dort sieht man dann dieses kleine Häuschen an Seilen hängend über einem Canyon…mit einer kleinen Gondel fährt man dann dort hinüber.

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Die Gondel des Grauens

Die Typen, die da arbeiten sind schon alle ziemlich cool, dass muss man einfach sagen. So richtig wie man sich den Stereotyp vorstellt, verspiegelte Sonnenbrille, Muskelshirt und grade mit der Schule fertig. 🙂 Außerdem lief dort exrem laute Technomusik, was ich ganz gut fand, hat man die anderen wenigstens nicht schreien hören. Um das Erlebnis noch mehr auszugestalten, ist der Boden in dem Kasten teilweise verglast. So kann man von oben den Personen beim Springen zuschauen…woohoo. Ich habe zwar Bilder und Video vom Sprung gekauft, aber leider mag meine SD Karte, die nicht aufs iPad auslesen, deshalb nur Fotos von den ausgedruckten Bildern. In dem Häuschen sieht es dann so aus:

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Ich kann Euch sagen das Gefühl kurz vor dem Sprung war echt nicht schön, kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal so aufgeregt war! Außerdem sitzt man vorher noch auf einem Stuhl und bekommt das Bungyseil um..

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Meine erste Assoziation: elektrischer Stuhl

Als ich aufgestanden bin vom Stuhl um zum „Sprungbrett“ zu laufen, war mir so mulmig, ich meinte auch zu dem Typen, „I think, I can’t do that“. Aber die Jungs sind da eiskalt, der hat einfach 3,2,1 gezählt und dann musst du springen.

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Aber wer möchte da schon freiwillig runter springen???

Mir wurde gesagt, wenn man es dann nicht tut, ist die Hemmschwelle noch größer, also sprang ich.

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Sprung des Grauens

Leider bin ich wie ein Mädchen gesprungen und nich so cool, wie man es eigentlich tun sollte (und einem auf Bildern vorher erklärt wird). Aber ich habe mich getraut und wenn ich das nächste Mal die Gelegenheit habe, werde ich in jedem Fall noch mal springen. Das war echt super! Vorallem hüpft man dann ja noch ein paar Mal nach, beim ersten Mal versucht man dann irgendwas an den Beinen zu lösen, damit man nicht wie ein Fisch am Haken hochgezogen werden muss. Von da hat man dann auch eine super Aussicht. 🙂

Was ein Gefühl danach, hui. Bei Sam hat leider die Videofunktion nicht funktioniert, so dass sie ihn noch mal hätten springen lassen für umsonst, aber er wollte nicht. Ich hätte das ja sofort noch mal gemacht, um meine Haltungsnote zu verbessern. 🙂 Da wir ewig warten mussten, um die Bilder zu bekommen, aber Sam und Craig schon früher fertig waren, sind die schon mit einem Bus vor mir zurück in die Stadt. Wir verabredeten uns aber zum Essen bei Fergburger verabredet. Die Burger dort werden über alles gelobt und der Laden war echt total voll. Auch die anderen vier, die mit uns zum Sprung da waren, sind mit zum Essen dort und den Burger hatte ich mir ja redlich verdient, nicht wahr?

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Außerdem gab es Beck’s! Für günstiges 6,50 Dollar…aber egal, das brauchte ich. Danach bin ich wieder ins Hostel und habe mich etwas später mit den beiden Jungs auf ein Bierchen im Pub on Wharf getroffen. Aus einem Bier wurden allerdings mehrere und dann finden die beiden auch noch an mit Jäger-Bomb, Jägermeister Shots in Red Bull. Nachdem ich die letzten 3 Wochen fast keinen Alkohol getrunken hatte, war ich an diesem Abend doch recht motiviert, aber dementsprechend auch schnell etwas betrunken. Ich weiß nicht in wie vielen Bars wir danach waren, ich habe nur ein paar Bilder auf meinem Telefon gefunden, von denen fast alle nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, aber eines geht.

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Zu später Stunde im „Cowboy’s“

Ich hatte das Glück in dieser Nacht meinen Dorm für mich zu haben, da der Brasilianer und das Pärchen an diesem Tag abgereist waren (die Australier waren schon Samstag geflogen). Der Montag war dann überhaupt nicht schön…nachdem ich mich unter die Dusche geschleppt hatte, ging ich los um in Joe’s Garage zu frühstücken. Hatten mir Craig und Sam empfohlen, war auch wirklich sehr nett. Ich lief dann noch mal zum See habe mir bei Patagonia einen Apfel-Karotten-Orange Saft mitgenommen und mich an den See gesetzt. MIr ging es aber einfach nicht gut, so dass ich mich danach nur noch ins Bett gelegt hatte. Um es kurz zusammen zu fassen, so schlecht ging es mir in der gesamten Reisen nicht. Ich quälte mich dann mit apathischen Kopf hin und her schmeißen bis ich so hungrig war, dass ich mir an einem kleinen Stand am See was zu Essen geholt hatte und danach wieder nur im Bett verweilte. Spät abends kam ein Mädel in das Zimmer mit dem ich mich unterhalten hatte. Und sie arbeitet für Aj Hackett, ist die Sales Managerin für Bungy und da da die Firma am nächsten Tag 25 Jahre alt wurde, gab es in Queenstown eine große Feier. Sie arbeitet eigentlich in Auckland, aber darf an beiden Feiern teilnehmen. SIe hat das auch nur ca. 20x erwähnt, dass sie für AJ Hackett arbeitet, aber man muss ihr auch zugestehen, dass das schon ziemlich cool ist. Die Firma ist wohl auch sehr familiär, eine Woche vorher starb ein langjähriger Mitarbeiter bei einem Motoradunfall und die Firma hat die Beerdigung und die Raten für das Haus der verbliebenen Famliie bezahlt. Abends war sie dann noch mit AJ und dem anderen Gründer was Trinken, wie sie mir danach erzählt hat. Am nächsten Tag hat sie sich in ihr Partyoutfit gezwängt (fluoreszierende pinke Leggings und 25 Jahre T-Shirt) und ich bin los um zu meinem nächsten Ziel zu fahren Dunedin.

Franz Josef: aus einem ganz anderen Blickwinkel

Obwohl ich einige Stunden Fahrt vor mir hatte, laut Navi um die 6 Stunden, ließ ich mir beim Aufstehen ein wenig Zeit. Frühstück habe ich dennoch ausfallen lassen, da ich in naiver Art und Weise davon ausgegangen bin, dass auf meinem Weg bestimmt demnächst ein Café liegen würde. Nachdem ich mich von Sonja verabschiedet hatte, sind Erwin und ich los zum Gletscher Franz Josef an der Westküste der Südinsel. Benannt wurde der Gletscher nach dem österreichischen Kaiser, da ein Österreicher den Gletscher erforschte und somit seinen Kaiser ehrte. Der Gletscher schiebt sich jeden Tag um 1,5 Meter nach vorne, manchmal sogar 5 Meter. Man kann auch hier auf dem Gletscher wandern mit oder ohne Führung, aber da mein Zeitplan leider auf der Südinsel doch recht straff geplant war, habe ich mich nur auf eine Aktivität beschränkt. Direkt um die Ecke vom Franz Josef Glacier gibt es noch einen zweiten Gletscher den Fox Glacier, denn ich mir aber gar nicht angeschaut habe.

Zunächst aber mal zu meiner Reise dort hin, leider führten die ersten zwei Stunden meiner Fahrt mehr oder weniger durchs Nichts. Vor mir nur kurvige Straße und ab und zu mal ein anderes Auto zu sehen, dementsprechend auch keine Möglichkeit zum Frühstücken… Als sich dann irgendwo im Nirgendwo eine Tankstelle auftat, habe ich erstmal das erledigt, denn man weiß hier nie so richtig wie viele Kilometer es zur nächsten Tankstelle sind. Dem heiligen Spaghettimonster dank war auf der gegenüberliegenden Seite dann eine Art Diner und ich habe gegen 12 Uhr endlich mein englisches Frühstück gehabt. Danach war meine Laune extremst gesteigert, aber um es kurz zu fassen, diese 7 Stunden Fahrt haben mich doch echt ausgelaugt. Ist doch recht anstrengend, wenn man so weite Strecken allein im Auto zurücklegen muss. Ich habe aber meinen Weg zur Franz Josef Town gemacht und das Hostel Chateau Franz Bachpackers & Motel war sehr hübsch. Generell muss ich sagen, dass die Hostels in Neuseeland alle sehr modern, aber auch gemütlich sind, hat mir gut gefallen.

Nachdem ich mich häuslich einrichtete, habe ich mich (mal wieder) diesem Blog gewidmet. Da es im Hostel kostenlose Pizza und Suppe gab, kam ich mit Jess und Helen aus England ins Gespräch. Ich bin dann aber noch mal in den Supermarkt, um Kleinigkeiten einzukaufen. Viel mehr ist hier auch nicht möglich, Franz Josef Stadt besteht eigentlich nur aus Unterkünften, einem kleinen Supermarkt, verschiedenen Touranbietern und Touristen. Als ich wieder im Hostel war, habe ich Jess und Helen wieder getroffen, die mir erzählten, dass sie jetzt gleich den Whirlpool vom Hostel nutzen werden. Super Idee, da habe ich mich doch gleich mal angeschlossen und ein wenig entspannt. Danach gab es wieder Nudeln mit Fertigsoße zum Abendessen. Helen und Jess hatten dann noch ein paar Filme von der Rezeption ausgeliehen und so haben wir am Ende zu sechst „Notting Hill“ geschaut. Ich mag Hugh Grant eigentlich gar nicht und Julia Roberts auch nicht… aus diesem Grund, aber auch weil ich am nächsten Morgen um 07.20 Uhr einen Termin hatte, bin ich vor Ende des Films ins Bett.

Denn endlich war es so weit: mein erster Fallschirmsprung. 🙂 In Taupo war ja das Wetter zu schlecht gewesen, an diesem Tag waren allerdings perfekte Wetterverhältnisse, um aus einem fliegenden Flugzeug zu springen. Die Fallschirmsprünge hier unten sind nicht gerade billlig, aber ein wenig hatte ich gespart. Es gibt eine neuseeländische Internetseite www.bookme.co.nz über die verschiedene Aktivitäten manchmal bis zu 90 % billiger angeboten werden. So viel war es beim Fallschirmsprung jetzt nicht, aber ich glaube ich habe 100 Dollar beim Sprung gespart und so nur noch 320 Dollar bezahlt…nur…aber gut, so was macht man ja auch nicht allzu oft. Da bei Bookme auch Fotos vom Sprung billiger angeboten wurden, habe ich das auch noch dazu gebucht. Pünktlich stand ich dann bei Skydive Franz Josef vor der Tür. Insgesamt waren wir vier Leute, die an diesem Tag sprangen. Mit dem Auto ging es zum kleinen Flugplatz, wo wir unsere schicken Sprungklamotten bekamen und die Einführung in das Springen.

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Noch am Boden – alles gut

Super fand ich übrigens folgendes Hinweisschild, sehr aussagekräftig.

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Ah ja, danke für den Hinweis.

Mit dieser kleinen Propellermaschine (siehe oben) ging es dann auf 15.000 Fuß. Man hätte zwar auch von 18.000 Fuß springen können und hätte dann 75 anstatt 60 Sekunden freien Fall gehabt, aber ich dachte mir beim ersten Sprung reichen mir wahrscheinlich schon die 60 Sekunden aus. Die Aussicht vom Flugzeug war schon super, die Sonne schien auch so schön. Der Gletscher allerdings hat mich jetzt nicht so beeindruckt, nachdem ich den Perito Moreno in Argentinien gesehen habe, ist der Franz Josef leider nicht annähernd so hübsch.

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Die Aussicht

Einmal sind wir recht nah am Berg vorbeigeflogen, ich habe das Flugzeug schon einen Flügel verlieren sehen, aber wir waren ja mit Profis unterwegs, es ist nix passiert. Vorm Springen gab es dann für alle noch eine Extraportion Sauerstoff.

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War ich heilfroh, dass ich nicht die Erste war, die springen musste, sondern die Letzte. Ist schon ein merkwürdiges Gefühl aus einem Flugzeug zu springen. Aber ohne jetzt irgendwie überheblich wirken zu wollen, ich hatte nicht allzuviel Angst oder war nervös. Ich war ja nicht Diejenige, die aktiv springen musste, sondern der Herr an dem ich dran hing. Er hat das auch ganz oft überprüft, dass wirklich alle Karabinerhaken zu sind. Und da sprangen wir oder besser gesagt er… 🙂

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Der Sprung

Und dann kam der freie Fall, krasses Gefühl. Vorallem taten mir ab dem Sprung meine Ohren sauweh, wegen dem Luftdruck oder was auch immer, meine Güte, den ganzen Tag waren meine Ohren zu. Ich hatte auch eine Art Brille auf, aber meine Augen tränten trotzdem wie sau. Lustig war, dass ich ja einen persönlichen Fotografen hatte, der dann unter mir flog und seine Fotos machte. Was ein geiler Job!

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Freier Fall – ahhhhhh

Vor dem Sprung wurde zigmal abgefragt, was wir tun sollten, wenn uns während des Sprungs auf die Schultern geklopft wird: die Träger loslassen und die Arme ausbreiten. Ich war aber so mit Fallen und Schreien beschäftigt, dass ich das Klopfen auf meiner Schulter gar nicht mitbekommen habe – im Video, das es vom Sprung gibt, kann man das sehr gut sehen, wie ich auf ganzer Linie versagt habe diesbezüglich. 🙂

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Da hab ichs dann auch geschafft die Träger los zu lassem

Nach 1 Minute wurde dann der Schirm geöffnet und das Fliegen kam mir etwas kontrollierter vor.

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Mein Tandempartner löste dann irgendwelche Gurte, so dass ich freier in der Luft hing – meine Güte, war das scary. Dann durfte ich sogar den Fallschirm lenken, sehr cool. Ebenfalls mehrfach eingebläut wurde uns beim Landen mit dem Allerwertesten: die Beine hoch nehmen. Tut man das nicht richtig, kann man sich wohl leicht einen Knochen im Bein brechen. Landung lief aber auch gut, ist also nix passiert.

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Sicher gelandet

Dann gabs noch ein Abschlussbild und fertig waren wir!

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Die anderen waren ja vor mir angekommen und der Chinese war ganz euphorisch. Ich war mehr damit beschäftigt auszurechnen wann ich an meinem nächsten Zielort ankommen würde, denn ich hatte wieder 6,5 Stunden Fahrt vor mir. 🙁 Mit dem Auto ging es dann wieder zurück in die Stadt. Da wir alle Fotos oder Videos mitgekauft hatten, mussten wir auch alle nochmal 1 Stunde auf eben diese warten. Ich habe die Zeit zum Tanken und Frühstücken genutzt, meinen USB-Stick eingesteckt und los ging es – on the road again.

Mein nächstes Ziel war die kleine Stadt Te Anau, die der beste Ausgangspunkt ist, um den Fjord Milford Sound zu besichtigen. Meine Nerven lagen auch recht blank als ich dort angekommen war. Ausgehungert habe ich eingecheckt in meinem Hostel YHA Te Anau und habe mir direkt in einem kleinen Fischladen Fish & Chips mitgenommen. Nach dem Abendessen habe ich mich in meinem Zimmer mit einem Engländer und einem Amerikaner nett unterhalten, habe mich ansonsten aber auch einfach nur hinlegen wollen – was ich dann auch getan habe. 🙂 Nach so einer Autofahrt und einem Fallschirmprung kann man ja auch mal müde sein.

Milford Sound: eine Bootsfahrt, die ist lustig, eine Bootsfahrt, die ist schön!

Te Anau kann man, meiner Meinung nach, auch eher in die Kategorie verschlafenes Nest einordnen. Der Supermarkt macht um 19.00 Uhr zu und im Café kennt jeder jeden, ich war da gar nicht so böse drum nur eine Nacht verbracht zu haben. Im gleichen Fischladen wie am Abend zuvor, habe ich mir einen Kaffee und ein Sandwich mitgenommen und habe mich auf den Weg nach Milford Sound gemacht. Dort ist der gleichnamige Fjord, der wunderschön sein soll. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden und verfahren kann man sich nicht, denn irgendwann ist Milford Sound das einzige Ziel zu dem die Straße führt. Wie die gesamte Westküste war auch diese Fahrt landschaftlich sehr schön und so habe ich auch an einem der vielen Mirror Lakes angehalten. Es war, glaube ich aber, etwas zu windig, denn so richtig hat das mit dem Spiegeln nicht funktioniert.

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Mirror Lakes

Ansonsten war auch diese Strecke recht kurvig, aber man fuhr an unwahrscheinlich beeindruckenden Bergen vorbei.

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Weniger nett war dann der Tunnel an dem man warten musste, weil er 1-spurig war…

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Ich hatte drüber nachgedacht in Milford Sound kajaken zu gehen, aber da ich mein Auto bei JUCY gemietet hatte und die auch eine Bootsfahrt auf Milford Sound anbieten, habe ich mich zu einer Bootstour entschlossen bei der ich nur den halben Preis bezahlt habe. 🙂 Man muss hier ja sparen wo man kann. In Milford Sound angekommen, war der Schalter von Jucy Cruize erstmal geschlossen. In Neuseeland machen Angstellte ja alle 2 Stunden Pause, das war da wohl gerade der Fall. Die Zeit habe ich genutzt, um mal meine Korrespondenz zu beantworten. Da bezahlt man halt mal 5 Dollar für 50 Megabyte…internettechnisch ist Neuseeland echt noch in den 90igern. Leider Gottes muss ich sagen, dafür das Milford Sound so großartig von allen gelobt wurde, war ich doch etwas enttäuscht. Es wird aber auch gesagt, dass die Erfahrung die man dort macht total vom Wetter abhängt. Mit Sonne muss das bestimmt wunderschön sein, aber ich hatte einen der 360 wolkenverhangenen Tage erwischt. Außerdem war auch das Boot nicht wirklich spektakulär, es zog und dann fiel auch noch einer der zwei Motoren aus. So dauerte die Fahrt aber wenigstens etwas länger.

Nun aber mal ein paar Bilder. Beeindruckend war das natürlich schon an diesen Riesenbergen vorbei zu schippern. Der Mitre Peak ist mit 1.692 Metern der höchste Berg der direkt aus der See hervorgeht, das fand ich schon toll.

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Letztes Bild: Mitre Peak

Und so ging es dann immer weiter mit dem Bootchen über das Wasser.

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Außerdem sieht man ab und zu auch Seehunde, die da faul rumliegen.

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Delphine sind sogar auch dort herumgeschwommen, aber um sie wirklich zu sehen, dafür waren wir etwas zu weit weg. Auf der Rückfahrt sah ich dann noch ein hier heimisches Tier, als ich wieder vor dem Tunnel wartete, eine Art Papagei. Hüpfte da einfach so auf die Straße. 🙂

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Nach der Bootsfahrt war mein nächstes Ziel Queenstown mit einem kurzen Stopp in Te Anau zum Mittagessen. Wieder im selben Fischladen, aber der hatte es mir angetan. 🙂 Das Auto hatte ich auch noch mal getankt, ich glaube insgesamt, habe ich das in den zwei Tagen 5 Mal getan… Und dann ging es auch schon los nach Queenstown, und ich muss sagen ich freute mich richtig mal wieder in einer Stadt zu sein mit Restaurants, richtigen Supermärkten usw.

Auf der Fahrt war aber auch immer mal wieder so ein netter Ausblick, das ich anhalten musste.

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Ausblick von unterwegs

Tut mir leid, dass die letzten beiden Artikel weniger spannend oder unterhaltsam waren, aber wenn man nur so wenig Zeit hat, dann leidet da echt die Reiseerfahrung. Deshalb habe ich in Queenstown dann auch vier Nächte verbracht, um mal wieder etwas langsamer zu reisen.