Salar de Uyuni: Natur in weiß, rot und grün

Nun waren wir angekommen in Uyuni, unser Hostel La Magia de Uyuni war zwar etwas teurer, nämlich gute 420 Bolivianos für das 2er Zimmer, aber sehr hübsch. Als wir in Uyuni ankamen, wartete schon eine Dame von unserem Touroperator Empexsa auf uns und hat uns freundlicher Weise zum Hostel gefahren, obwohl dieses direkt um die Ecke war. Uyuni hat nämlich ungefähr die Ausmaße von Rurrenabaque. Nach dem Duschen (welch Wohltat) sind wir zunächst einmal los zum Frühstück, bei Minutemen sind wir fündig geworden und konnten für 50 Bolivianos ein recht ordentliches Frühstücksbüffet genießen. Beim Frühstück haben wir dann einen ehemaligen Unternehmensberater kennen gelernt, der mit seiner Frau ebenfalls ein Jahr auf Reise ist, die aber wegen Höhenkrankheit dem Frühstück fern blieb.

Durch unseren Besuch bei Minutemen sowie einem Stopp bei unserem Touroperator haben wir dann eigentlich auch einmal komplett die Stadt durchlaufen, die einen Faible für Statuen hat, die aber unterschiedlicher nicht sein könnten. In Uyuni schien zwar die Sonne, aber es war dennoch relativ kühl, zum Glück hatten wir in unserem Zimmer aber eine funktionierende Heizung – nur so als Anmerkung, weil es auf den Fotos doch schon sonnig aussieht.

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Kunstwerke in den Straßen Uyunis & Schnitzelparade auf Futtersuche

Zwar hatten wir erst am Samstag einen Bürotag, aber auch an diesem Sonntag haben wir uns mal dem Nichtstun hingegeben, in Uyuni selbst gibt es aber auch nicht wirklich etwas zu sehen, außer dem Uhrenturm:

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Uyunis Sehenswürdigkeit: der Uhrenturm

Weshalb wir unser hübsches Zimmer genossen haben und es nur verlassen haben, um ein italienisches Restaurant mit dem kreativen Namen Restuarante Italiana zu besuchen – in dem es übrigens auch mexikanische Küche gibt. Das Essen war gut, nur das Bier war nicht so lecker, aber dafür ist es das Bier, das aus der höchsten Brauerei der Welt kommt: aus dem Ort Potosi.

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Direkt aus der höchsten Brauerei der Welt – geschmackstechnisch bringt das leider weniger was…

Zu unserer Freude ging unsere 3-tägige Tour durch den Salar de Uyuni am nächsten Tag erst um 10:30 Uhr los, was uns ausschlafen und sogar das Frühstück unseres Hostels in Anspruch nahmen ließ. Das war auch recht ordentlich mit Müsli, Yoghurt, Eiern, Toast, nur warum auch immer bei solchen Büffets kommen im Menschen ja sämtliche Urtriebe hoch und es herrscht ein Kampf bis zur letzten Mandarine. In unserem Fall stach da recht negativ ein älteres israelisches Pärchen aus der Masse, das Toast in Mengen von ca. 6 Scheiben zurück in seine Höhle, ähm Entschuldigung zurück zu seinem Tisch trug…dabei isst man im höheren Alter doch gar nicht mehr so viel, dachte ich? Na gut, wir wurden satt und nach dem Frühstück packten wir mal wieder, langsam werde ich richtig gut und alles hat 1a gepasst. Beim Weg zu unserem Touranbieter habe ich noch schnell Geld geholt und das sogar problemlos und schon hieß es ein wenig warten. Alle Touren starten wohl gegen halb Elf, denn auf einmal war die sonst recht unscheinbare Straße in der sich unsere Agentur befand, voll mit Touristen. Im Jeep waren wir dann zu siebt, unser Guide Enrique, der auch zeitgleich Fahrer und Koch war und vier Franzosen. Welch Freude, zwei der Franzosen konnten kein Englisch, unser Französisch ist auch ausbaufähig, was in den folgenden 3 Tagen zu sehr kreativen Gesprächen geführt hat. Zwei der vier waren ein Paar, Isabelle und Michael, sie sprach Englisch, er Spanisch, weshalb ich mich mit ihm auf Spanisch unterhalten habe, das nenne ich mal Völkerverständigung. Aline sprach auch Englisch und Anna leider nur französisch, weshalb ich mit ihr auch eigentlich gar nicht aktiv kommuniziert habe.

Unser erster Stopp von vielen auf diesem Ausflug war der Cementerio de Trenes, ein Schrottplatz voll mit alten Dampfloks und Güterwaggons. Sehr schlaue Idee, eine Müllhalde in eine Touristenattraktion zu verwandeln. 🙂

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Cementerio de Trenes

Mit dem Jeep ging es dann immer lustig weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit, in Colchani hat uns eine Dame erklärt wie Salz aus der nahe gelegenen Salzwüste abgebaut und verarbeitet wird. Aber auch hier stelle ich mir die Frage, was machen sie mit all dem Salz??? Zumindest mal nicht exportieren, das gesamte Salz wird nur in Bolivien verkauft, was mich doch staunen ließ.

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Das Salz wird übrigens getrocknet, dann durch eine Maschine weiterverarbeitet und anschließend in Plastikbeutel abgefüllt, leider ist der Verdienst am weißen Gold nicht wirklich groß: 50 Kilogramm kosten gerade Mal 2 Bolivianos. Unser Mittagessen haben wir dann im eigentlich verbotenen Hotel Playa Blanca eingenommen. Das Hotel wurde illegal in der Salzwüste errichtet und verschmutzt dieses einzigartige Naturschauspiel. Leider habe ich auch nicht drüber nachgedacht und dort auch noch Schokolade gekauft…aber nur eine Tafel.

Unseren Koch muss ich an dieser Stelle einmal loben, in den 3 Tagen gab es nur einmal Reis. 🙂 Nach dem Mittagessen ging es dann weiter zum ersten Fotoshooting.

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Vor und im verbotenen Hotel Playa Blanca

Die Salzwüste Salar de Uyuni ist die größte der Welt und liegt auf 3.653 Metern Höhe und bedeckt mehr als 12.000 Quadratkilometer. Sie entstand aus einem Salzsee, dem Lago Minchín, als dieser austrocknete blieben verschieden große Pfützen aus Salz bestehen. Weil dort alles weiß ist, fehlt dem menschenlichen Auge der Bezug zur Perspektive und man kann unglaublich lustige Fotos machen, von denen ich hier mal ein paar zeige:

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Auf was für Ideen man so kommt

Der weitere Weg führte uns dann zur Isla Pescado auch bekannt unter dem Namen Isla Incahuasi – das ist Quechua und bedeutet Haus der Inka. Diese Insel ist umgeben von Salz und sieht selbst auch etwas karg aus, da sie größtenteils aus Stein und Kakteen besteht. Man kann auf der Insel auch einen Weg hochlaufen, dafür zahlt man dann 30 Bolivianos Eintritt. Das haben wir natürlich, sportlich wie wir sind getan, nur beim Rückweg sind wir ein wenig querfeldein gelaufen…auf illegalen Wegen haben aber auch wir unseren Jeep wiedergefunden. Was gar nicht so einfach ist, denn die 3-Tagestour verläuft eigentlich bei allen Touranbietern entlang des gleichen Weges, weshalb an jeder Sehenswürdigkeit ca. 30 Jeeps stehen.

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Der Blick von der Isla Pescado – Foto 2 inkl. Jeeps

Die Fahrt durch die Salzwüste war doch schon etwas holprig, denn auch in diesem Jeep gab es hinten zwei billige Plätze, die genau über der Hinterachse lagen und man somit die Gelegenheit hatte sich von der Unebenheit der Strecke genaustens zu überzeugen. Nach einem weiteren Fotoshooting in der Salzwüste, haben wir dann gegen 17.00 Uhr unser Hotel erreicht. Dieses war tatsächlich aus Salz gebaut und ich kann nun nach einer Nacht in diesem berichten, Salz punktet nicht wirklich durch seine beeindruckende Eigenschaft der Wärmeisolation. Abendessen gab es, sehr zu meiner Unzufriedenheit, erst um 20.00 Uhr und bis dahin habe ich mir gefühlt mehrere Körperteile abgefroren. Das Abendessen war aber lecker, es gab ein typisches bolivianisches Gericht, dessen Namen ich grade nicht weiß, aber es besteht aus Pommes, Wurst, Fleisch, Zwiebeln, Paprika, einer Soße und gekochten Eiern – alles in einem Topf. Vielleicht etwas für den nächsten Kochzirkel? 🙂

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Das Salzhotel, unsere Betten & das Abendessen

Eingemummelt in Schlafsack (hatte ich mir ausgeliehen), Schlafsack Inlay und drei Decken sowie bewaffnet mit Mütze und Handschuhen haben wir dann die Nacht verbracht. Mit all diesen Schichten um einen herum, war es auch warm genug und ich habe sehr gut geschlafen, bis am nächsten Morgen um 5:30 Uhr der Wecker klingelte. Zum Frühstück gab es Toast, Dulce de Leche, Marmelade (unnötig zu erwähnen Geschmack Erdbeere), Rührei und Margarine. Leider ohne Teller. 🙁 Als ich unseren Guide darauf ansprach, fand er das wohl keine so angebrachte Frage und hat nur in sich reingenuschelt, morgen gibt’s dann mehr. Ich wollt ja vor allem nen Teller haben! Abgesehen davon war unser Guide wirklich toll und ein sehr amüsanter Zeitgenosse.

Im tiefen Südwesten Boliviens, wo wir uns befanden, ist es vor allem die Landschaft, die beeindruckt und das Hauptziel ist, weshalb man sich auf die mühsame Fahrt hier hin begibt, denn wie bereits erwähnt, die Straßenverhältnisse sind unterirdisch. Aber aus eben dem genannten Grund haben wir immer mal wieder gehalten, um Fotos zu machen, denn wie unser Guide sagte Fotos sind „muy importante!“

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Ohne Worte: Bolivien einfach schön

Auf unserem Weg passierten wir einige Lagunen und die erste war schon einmal ein Highlight, weil dort Flamingos auf Futtersuche waren. Die Vögelchen haben sich auch gar nicht durch uns Touristen stören lassen und ich hatte mich gefreut als ich in Galapagos einen gesehen hatte. 🙂

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Die erste Lagune mit Flamingos

Ich behaupte einfach mal, dass die Flamingos, die wir dort gesehen haben, die seltenen Jamesflamingos waren. Ansonsten findet man in diesem Teil der Erde noch zwei weitere Flamingoarten: die chilenischen und die Anden Flamingos. An diesem hübschen Ort gab es dann auch unser Mittagessen: Flamingo mit Geschmack Hühnchen, Nudeln & Gemüse.

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Es ist angerichtet 🙂 (Bildrechte: Kedda)

Danach ging es weiter zur nächsten Lagune, die gefühlt um die Ecke lag und dort waren, Überraschung: noch mehr Flamingos. 🙂

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Vor unserer Abfahrt hatten sich noch ein paar Vikunjas an die Lagune verirrt

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Noch eine Lagune, noch mehr Flamingos

Quer durch die Natur ging es dann zum nächsten Stopp, die Landschaft hier verändert sich auch ständig, was eine ungeahnte Vielzahl an Fotomotiven entstehen lässt, deshalb hier noooch mehr Bilder.

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Kurz vor Schluss des zweiten Tages haben wir dann noch zwei beeindruckende Dinge gesehen, zuerst einmal den Árbol de Piedra – der Baum aus Stein. Eine sehr interessante Felsformation, die wie der Name schon sagt, das Aussehen eines Baumes hat. Unsere Tour war ja anfangs etwas gefährdet, weil es in diesem Teil Boliviens geschneit hatte, die Überreste davon ließen sich auch je tiefer wir in den Süden fuhren merklich erkennen. Uns wurde dann auch klar, warum wir ein paar Tage früher gewisse Pässe hätten nicht passieren können, selbst mit Jeep nicht.

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Árbol de Piedra & die dazugehörige Landschaft

Dort um die Ecke des Baumes hatte sich doch jemand erdreistet und in die Wüste „FC BAYERN“ geschrieben…Leute gibts…hätte ja wenigstens die Eintracht sein können….

Das nächste Highlight war dann auch das letzte für diesen Tag die Laguna Colorada – eine rot eingefärbte Lagune. Die Färbung der Lagune hat leider einen sehr traurigen Grund, in ihr lebt ein Mikroorganismus, der die Flamingos massenweise dahinrafft. Sie verenden elendig in der Lagune und durch ihre rosa Federn färbt sich die Lagune rot. Deshalb sollte man sich beeilen diese Attraktion zu bestauenen, denn bald gibt es dort keine Flamingos mehr.

Nein Quatsch. 🙂 In der Lagune ist wirklich irgendwas, ein Mineral meine ich, das in Verbindung mit der Sonne das Planton rot färbt und dadurch entsteht diese Färbung, den Flamingos geht es ganz prima dort.

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La Laguna Colorada

Nach der Lagune durften wir auch endlich die 150 Bolivianos Nationalparkgebühr entrichten, natürlich auch wieder mit Angabe unserer Nummer des Reisepasses, wozu auch immer diese gebraucht wird. Weitere 15 Minuten später waren wir schon im Hostel Las Rocas angekommen und dieses unterschied sich jetzt nicht groß von unserer ersten Übernachtungsmöglichkeit. Aber auch hier wurde es ganz schön kalt, und nach dem Abendessen (Spaghetti mit Tomatensoße) hat unser Guide eine wahre Welle der Begeisterung ausgelöst. Als einzige Gruppe bekamen wir Wärmflaschen und die hat mir wirklich das Leben gerettet. Wie ein kleiner Wurm lag ich nachts in meinem Schlafsack + Inlay und hatte mich total verhedert, weshalb ich nachts den Schlafsack aufmachen musste und die Wärmflasche mich dann über den Rest der Nacht gut weitergewärmt hat.

Am nächsten Tag hieß es noch früher aufstehen: 4:30 Uhr fand der Weckruf statt und es gab Pancakes zum Frühstück – wieder ohne Teller, aber dafür Yoghurt und FruitLoops (die ich ja total unnötig finde). Wir machten uns so früh auf den Weg, weil wir die Geysirbecken Sol de Mañana besuchen wollten und diese morgens wohl am aktivsten sind. Der Weg dorthin hat dann noch einmal aufgezeigt, wie sehr es vorher geschneit haben musste, denn die Straße war rechts und links gesäumt von Schneewänden.

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Geysirbecken Sol de Mañana & der Weg dorthin

Anschließend sind wir dann noch weiter Richtung Chile gefahren – bis zur Grenze fehlten auch nur noch 25 Kilometer, um die Laguna Verde, also die grüne Lagune zu besuchen. Allerdings ist diese im Winter jetzt nicht so richtig grün, deswegen haben wir sie uns halt mal in Blau angeschaut.

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Laguna Verde

Fast vergass ich ja, vor der grünen Lagune hatten wir noch die Möglichkeit die Aguas Calientes zu besuchen, heiße Quellen am Wegesrand. Wir hatten am frühen Morgen aber sicherlich um die Minus 10 Grad und ich hatte auch gar keine Schwimmsachen dabei, weshalb ich auf diese Erfahrung verzichtet habe.

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Bei Aguas Calientes

Auf unserem ca. 400 Kilometer langem Rückweg nach Uyuni habe ich dann die meiste Zeit versucht zu schlafen, das Gerüttel im Jeep wirkt aber auch irgendwann einschläfernd. Wenn wir gehalten haben, konnte ich mich aber auch überwinden und habe für eins zwei Fotos noch einmal das motorenbetriebene Gefährt verlassen.

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Als wir zum Mittagessen in einen kleinen Kiosk eingekehrt sind, grasten davor drei Lamas, das eine ist auf dem oberen Foto zu sehen -hübsch der Ohrenschmuck, oder? Zum Mittagessen gab es dann Feind mit Mais, Champignons und Thunfisch. Simpel, aber hat mich definitiv glücklich gemacht. Ach ja, Reis gab es noch dazu, wie konnte ich den vergessen..

Die allerletzte Sehenswürdigkeit war dann eine Ansammlung kurioser Felsformationen, ich sehe im folgenden Bild ja einen Dinosaurier, der einen Vogel anschreit…

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Wir hatten ab diesem Punkt noch ca. eine Stunde bis zur neugegründeten Gemeinde San Cristobal zu bewältigen und hatten dann noch einmal 1,5 Stunden vor uns. Insgesamt waren wir ab morgens um 5:30 Uhr bis ziemlich genau um 17:00 Uhr unterwegs. Respekt an unseren Fahrer muss ich an dieser Stelle mal sagen, der auch nie (merkbar) die Orientierung verloren hat. In Uyuni angekommen hatten wir uns mit den Franzosen noch schnell für das Abendessen verabredet. Blöd nur, dass die Dame aus der Agentur meinte, dass unser 21 Uhr Bus nach Potosi um 19 Uhr fahren würde. Wir meinten dann, dass wir bitte den um 21 Uhr nehmen möchten, daraufhin erklärte sie, dass um 21 Uhr nur ein Bus nach Sucre fährt – grrrr. Was blieb uns anderes übrig, haben wir den früheren Bus genommen, was im Nachhinein sogar ganz nett war. Nur mussten wir ja den Franzosen Bescheid geben, dass wir am Essen nicht teilnehmen könnten und sind ein wenig planlos durch Uyuni gelaufen bis sie uns tatsächlich wieder über den Weg gelaufen sind und wir uns verabschieden und leider auch absagen konnten. Bei einem kleinen Restaurant haben wir dann Falafel mit Pommes gegessen. Die Falafel war wirklich gut, aber die Pommes…ernsthaft, das waren wohl die schlechtesten bisher in meinem Leben. Wir hatten vorher schon das verdächtige Geräusch der Mikrowelle vernommen und dann wussten wir es, da waren unsere Pommes drin. Wer schon einmal Pommes in der Mikrowelle hatte, weiß, dass diese die Konsistenz von Backsteinen annehmen. Aber gut, danach sind wir direkt zum Busbahnhof, unser Ticket für die Plätze 1 und 2 hatten wir ja schon. Da saßen wir dann friedlich bis auf einmal eine Französin kam und Platz Nummer Eins für sich beanspruchen wollte, das stand auch so auf ihrem Ticket. Ich bin dann in das Büro der Busgesellschaft und bat um Aufklärung – tja, wer lesen kann, ist doch meist im Vorteil, die Französin hatten Platz Nummer Eins, aber bei einer anderen Busgesellschaft. Das habe ich ihr dann erklärt, nachdem ich natürlich bei den Bolivianern im Büro als komplett bescheuert da stand, sie sagte daraufhin schnell danke und weg war sie…ts. Unsere Busfahrt dauerte vier Stunden und unser Busfahrer dachte wohl, er müsste einen neuen Geschwindigkeitsrekord brechen und hat sich durch aufdringliches Hupen Platz auf der Straße verschafft.

Nun hatte ich mit unserem Hostal Eucalyptus einen Abholservice vom Busterminal in Potosi vereinbart. Das war schon schwer genug per E-Mail, ich hatte eigentlich recht deutlich geschrieben, dass wir am 31. Juli um 21 Uhr losfahren und am 01. August gegen 1 Uhr ankommen. Als Antwort bekam ich dann zurück, ja super, dann seid ihr sicherlich am 30. Juli um 20.00 Uhr hier ????? Hä? Meine Antwort erklärte dann noch einmal, nein wir kommen am 01. August morgens an, ich melde mich, sobald ich die Buscompany weiß. Als wir dann bei unserem Touroperator auf den Start des Ausfluges warteten, durfte ich freundlicher Weise im Hostel anrufen und habe versucht die fehlenden Daten durchzugeben. Leider hatte das Mädel keine Ahnung worum es ging und ehrlich gesagt, ich hätte mich gewundert, wenn das mit dem Pickup-Service funktioniert hätte. Nun musste ich ja noch einmal anrufen, um zu erklären, dass wir am 31. August um 23 Uhr ankommen, weil wir einen früheren Bus nehmen. Mit der Dame, die dieses Mal am Telefon war, war ich mir doch recht einig was unsere Ankunftszeit anging und ich war guter Dinge bis sie am Schluss meinte, gut dann bis zum nächsten Morgen. Wir dachten uns schon, okay, das hat nicht funktioniert und so war es auch, aber wir hatten einen sehr netten Taxifahrer, der uns vom Busterminal (das eine Tankstelle ist) zum Hostel gefahren hat. Endlich schlafen in einem richtigen Bett, nicht auf Salz – ein Traum. 🙂