Pisco: Klein Galápagos

Zwar waren wir in dieser Nacht in Pisco, allerdings war die Stadt Pisco nicht unser primäres Ziel, das wir uns anschauen wollten, sondern klein Galápagos: die Islas Ballestas. Auf dieser Inselgruppe nisten zehntausende Vögel, darunter Tölpel, Pelikane und noch weitere Arten, deren Namen ich jetzt nicht mehr weiß. Wirklich früh (und das nach einer Nacht mit wenig Schlaf) sind wir um 8.00 Uhr abgeholt worden von einem Kleinbus und sind nach Paracas gefahren. Unser Guide war außergewöhnlich sprachlich begabt und konnte Englisch, Französisch sowie Spanisch sprechen, allerdings muss er auch schon einmal Gäste verloren haben, denn er hat peinlichst genau darauf geachtet, dass wir immer genau da stehen wo er uns abgestellt hat und dieser Bereich wurde uns vorher ganz genau durch bestimmende Handbewegungen kenntlich gemacht. Mit einem kleinen Boot für 30 Passagiere ging es dann los. Ach nein, ich vergass, vorher mussten wir noch die Hafensteuer bezahlen: 7 Soles. Aber die kann man nicht auf einmal bezahlen, nein man bezahlt bei einer Dame 5 Soles und bekommt einen Voucher für diese Steuer und bei einer anderen Dame zahlt man dann die verbleibenden 2 Soles und bekommt einen kleinen Voucher, warum das nicht eine Dame in einem Aufwasch erledigen kann, weiß ich nicht, aber vielleicht schafft man so auch einfach Arbeitsplätze.

Ich dachte ja, dass die Inseln nicht so spektakulär wären, aber doch dieser Ausflug von 2 Stunden lohnt sich. Zuerst passiert man mit dem Boot den dreizackigen Kandelaber, eine große Figur, die in einen Hügel geritzt ist. Niemand weiß wohl so genau was er bedeutet oder wer ihn geschaffen hat, aber mich hat es ja schon gewundert, wie das da so lange alle Wetterbedingungen überdauern konnte, angeblich regnet es dort nicht, oder Volontäre müssen das einmal im Jahr überarbeiten, damit es erhalten bleibt, ist aber nur meine persönliche Vermutung.

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Kandelaber

Danach haben wir ca. eine Stunde lang die Inseln umschifft und dabei eine Unmenge an Vögeln gesehen. Seelöwen und sogar Humboldtpinguine konnten wir auch beobachten, das war wirklich toll. Vorallem da ich in Galápagos ja keine Pinguine gesehen habe. (Foto vom Pinguin folgt)

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Islas Ballestas

Die Islas Ballestas sind übrigens auch die Inseln auf denen Guano abgebaut wurde – Vogelmist, der als Dünger dient. Dieser war so wertvoll, dass die Peruaner mit den Chilenen einen Krieg über diese Inseln geführt haben, heute allerdings hat Kunstdünger Guano abgelöst und ein Abbau findet nur noch ca. alle 10 Jahre statt. Am Hafen wieder angekommen, sind wir mit dem Taxi zur Plaza de Armas von Pisco gefahren. Pisco ist der Ort indem auch der gleichnamige Schnaps ansässig ist. Bekannt ist ja der Pisco Sour, der sich übrigens so mixen lässt:

3 Teile Pisco
1 Teil frischgepresster Limonensaft
2 Teelöffel löslicher Zucker
1 Eiweiß
Angostura und 10 gestoßene Eiswürfel

Im Mixer 2 Minuten durchrühren und in Gläser füllen, nach Wunsch mit Zimt bestreuen. Zum Geschmack des Getränkes kommen wir später noch bzw. im nächsten Artikel zu sprechen. Pisco wurde in einem schlimmen Erdbeben 2007 fast komplett zerstört und so sieht es dort auch aus. Mit einem Taxi sind wir zur Plaza de Armas gefahren und haben uns dort ein wenig umgeschaut sowie mal einen Snack zu uns genommen.

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Plaza de Armas

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Die immer noch zerstörte Kirche am Plaza de Armas

Mit einem Taxi ging es dann wieder zurück zum Hostel, wo wir nur schnell die Rucksäcke geschnappt haben und direkt weiter sind zum Platz an dem die Busse nach Huacachina abgefahren sind – der Ort an dem wir endlich nach vier Tagen wieder Sonne sehen konnten. 🙂