Salta: meine erste Großstadt in Argentinien

Wie bereits erwähnt, fing mein Sonntag ja nicht ganz so prickelnd, sondern leicht angeschlagen an. Aus diesem Grund habe ich auch das Frühstück ausfallen lassen bis ich mich dann doch irgendwann aus dem Bett gequält und mich auf den Weg zum Busbahnhof gemacht habe. Dort saß ich erst im Schatten, habe mich dann aber in die Sonne gelegt und auf meinen Bus gewartet…weder in der Lage mich zu bewegen noch mich um was Essbares zu kümmern. Beinahe hätte ich dann meinen Bus verpasst, weil ich vorm falschen stand. 🙂 Ein freundlicher Herr wies mich dann daraufhin, dass mein Transportmittel sich hinter dem Bus befinden würde vor dem ich stehe…es scheint mit Busen in Argentinien hab ich es nicht so.

Die Fahrt nach Salta habe ich dann schlafend verbracht. Zum Glück kam ein Verkäufer von Sandwiches in den Bus, dem habe ich dann gleich mal was abgekauft, denn so gegen Nachmittag hatte ich dann doch auch Hunger. In Salta angekommen, bin ich mit dem Taxi zu meinem Hostel Sol Huasi gefahren und habe erst mal nichts getan. Aber ein großes Ziel hatte ich in Salta: McDonald’s 🙂 In Bolivien gibt’s ja keinen und das letzte Mal war ich dort in Kolumbien, also habe ich mich aufgemacht und bin ca. eine halbe Stunde zu besagtem Schnellimbiss gelaufen. Meine Vorfreude war so groß als ich die bekannten rot-gelben Leuchtbuchstaben gesehen habe, meine Freude verflog aber auch wieder ganz schnell als ich feststellte, dass das Schnellrestaurant voller Familien mit Kleinkindern war. Zusätzlich waren alle Mitarbeiter verkleidet und ein Clown machte in der Ecke seine Fatzen. Als ich dann anstand, wusste ich auch was los war, an der Kasse war ein Schild Feliz día del niño – ja super, da geh ich da einmal hin und dann so was. Aber gut, habe meinen total überteuerten Burger dennoch mit Genuss gegessen. 🙂 Da sich der McDonald’s in einem Einkaufszentrum befand, bin ich auch gleich noch in den Supermarkt und welch Freude, es gab eine Kosmetikartikelabteilung!! Man sagt ja, dass Argentinien das europäischste Land Südamerikas sei und ich glaube, das stimmt auch. Das gesamte Erscheinungsbild der Städte und Läden erinnert viel mehr an zu Hause als es Peru oder Bolivien getan haben.

Nach meinem erfolgreichen Streifzug durch die Konsumhalle Saltas bin ich wieder zurück zum Hostel gelaufen. Mittlerweile war es dunkel und ich bin erstmal an meinem kurzzeitigen neuen zu Hause vorbei gelaufen… es wurde halt doch Zeit sich mal richtig auszuschlafen. Im Zimmer habe ich mich noch sehr nett mit einem australischen Pärchen unterhalten, das aber um 0 Uhr den Bus zur Grenze genommen hatte und ich somit in dieser Nacht ein Einzelzimmer hatte.

Am nächsten Tag habe ich mich dann von meinem straffen Zeitplan verabschiedet und bin grad noch so zum Frühstück reingeschneit. Da am Montag Feiertag war in Argentinien, gab es nur Kekse mit Dulce de Leche und Kaffee, aber gut. Beim Frühstück habe ich Conni und Toni aus – Überraschung – Dreieich kennen gelernt. 🙂 Mit Conni bin ich dann zusammen über den wirklich hübschen Platz Plaza 9 de Julio gelaufen, um Geld zu wechseln und ein Restaurant zu finden.

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Plaza 9 de Julio

Toni kam dann auch dazu und so sind wir zusammen durch Salta gelaufen und hatten ein recht fleischhaltiges Mittagessen. Danach sind wir zum Busbahnhof, um Bustickets zu kaufen. Spannend nicht wahr. Nicht so toll war, dass meine Company nicht auf hatte (wegen dem Feiertag), aber im Endeffekt war das gut, weil ich dann meine Pläne änderte und nicht nach Cachi gefahren bin.

Bei einer netten Tretbootfahrt auf dem See im Parque San Martín haben wir uns dann sportlich betätigt, nett war das, nur ein wenig teuer: 40 Pesos für 20 Minuten, aber geteilt durch drei immerhin.

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Auf dem See

Nach dem ganzen Sport gab es dann ein Eis zur Belohnung und 30 Minuten anstehen für den teleférico in Salta, der einen auf den Hügel Cerro San Bernardo bringt.

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In der Wartehalle des teléferico

Die vielleicht 20minütige Fahrt hat uns einen hübschen Blick über die Stadt gebracht und auf dem Berg angekommen, haben wir mit einem Bierchen auf den Sonnenuntergang gewartet. Es war leider etwas diesig, deswegen sind die Bilder nicht so dolle. Der Sportlichkeit nicht Genüge getan, sind wir den Berg dann runter gelaufen.

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Etwas durcheinander: Sonneuntergang, Blick aus der Gondel, Weg bergab

Im Hostel haben wir uns dann mit Jos und Juri getroffen, den beiden Holländern, die ich in Tupiza kennen gelernt hatte. Zusammen sind wir in ein super Restaurant und haben argentinisches Fleisch gegessen – meine Güte, war das gut. Leider gabs zum Essen den selben Wein, dem ich meinen Kater zu verdanken hatte, so dass wir uns zu fünft eine Flasche geteilt haben.

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F-L-E-I-S-C-H

Hach sorry Leute, das wird ein langer Artikel, aber ich war auch fünf Tage in Salta… am nächsten Tag habe ich mich dann der Kultur gewidmet. Um das Abzukürzen, ich war im Pajcha – Museo de Arte Étnico Americano in dem ein sehr liebenswerter Herr, der gefühlte 10 Sprachen beherrschte mir eine Privatführung gab. Ein sehr hübsches kleines Museum mit äußerst interessanten Ausstellungsobjekten über die südamerikanische Kultur.

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Im Museo de Arte Étnico Americano

Als nächstes stand das Museo de Arte Contemporáneo (MAC) auf dem Programm. Ein ebenfalls kleines, aber feines Museum das hauptsächlich südamerikanische Künstler ausstellt und ich muss sagen, traurig, dass wir davon nicht mehr in Europa sehen. Auf der Plaza habe ich mir dann in der prallen Sonne ein Mittagessen gegönnt, einen Caesar Salad, der auch richtig lecker war. Danach bin ich wieder ins Hostel und habe Recherche bezüglich meiner Weiterreise betrieben. Nachmittags habe ich mich wieder aufgemacht, um die Kathedrale zu besichtigen:

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In der Kathedrale

Sowie die von außen sehr außergewöhnliche Iglesia de San Francisco – außergewöhnlich wegen ihrer rot-gelb-weißen Fassade.

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La Iglesia San Francisco

Zwischendrin habe ich noch schnell meinen Tagesausflug für Cachi organisiert sowie ein Busticket zur Weiterreise nach Cafayate gekauft. Ich bin begeistert wie reibungslos hier alles läuft in Argentinien. Aber gut, im Córdoba Artikel kann dann gelesen werden wie es ist, wenn es nicht so gut läuft… <- Spannungsbogen. Den Abend habe ich dann entspannt im Hostel verbracht. Die Nacht war weinger erholsam, weil irgendwer instrumental Musik praktiziert hat, was ja ganz nett war, aber zum Einschlafen nicht grade förderlich und ich musste am nächsten Tag früh raus, denn ich hatte 1,5 Tage auf einer Pferderanch gebucht.

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Auf der Ranch „Sayta“

Gleich vorab, nein ich werde mir in Deutschland kein Pferd kaufen, viel zu teuer. Ich mache das hier nur, weile es so typisch argentinisch ist. Um 9 Uhr wurde ich abgeholt und zwar Punkt 9 Uhr, ich hatte noch nicht mal fertig gefrühstück! Mit mir war ein nettes irisches Pärchen, das in 10 Tagen seine einjährige Weltreise beenden würde und somit hatten wir einiges worüber wir uns im Auto unterhalten konnten. Zu meiner Freude gabs auf der Ranch noch mal Frühstück. 🙂

Die Ranch war echt ein Traum, richtiges Gaucho-Feeling kam da auf. Nach dem Frühstück ging es auch schon los zum Reiten, dieses Mal aber nur 2,5 Stunden. Da ich die Einzige war, die Englisch und Spanisch sprach, durfte ich dann für unseren Gaucho Übersetzerin sein, super. Manchmal habe ich aber auch falsch übersetzt. 🙂 Aus Versehen versteht sich. Wir waren dann doch eine relativ große Gruppe mit sehr netten Leuten, bis auf eine Holländerin, die mir irgendwie auf die Nerven ging.

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Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück dieser Erde

Der Ausflug hat echt Spaß gemacht und uns wurde der Gaucho-Reitstil (versucht) beizubringen, nur eine Hand am Zügel und brav wieder Trab geübt. Mein Pferd war aber resistent gegen meine Befehle und wollte nie traben, wenn ich das wollte, hab mir auch nicht den Namen von dem störrischen Tier gemerkt. So!

Nach dem Reitausflug gab es asado – argentinisches BBQ. Zum Niederknien, mit vielen verschiedenen Salaten, Salsa, Brot und Wein. Und zwar nur Wein, kein Wasser, ich muss gestehen, ich war dann doch ein wenig angetütelt. Der Besitzer der Farm Enrique war ein älterer Herr, so lustig, unglaublich. Sein Englisch war begrenzt, deshalb hat er eine Voluntärin Marianna eingestellt, die übersetzt. Einen Satz konnte er allerdings „of course, my horse“ und das nicht so schöne, aber vielseitig einsetzbare wort mit „f“ am Anfang war auch Teil seines aktiven Englischwortschatzes, war äußerst amüsant. Da ich die Einzige war, die mit Übernachtung gebucht hatte, konnte Marianna mit mir Reiten gehen und so hatten wir zu Dritt am Nachmittag einen zweiten netten Reitausflug. Bei dem wir auch ohne Sattel Galopp geübt haben, aber mit Gaucho als Helfer mit auf dem Pferd.

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Marianna und Gaucho beim Galopp

Nach diesem sportlichen Tag musste ich mich erstmal hinlegen und habe mir mal alles über Buenos Aires rausgeschrieben. In der Stadt gibts so viel zu tun, da werde ich 3 Wochen bleiben müssen, hui. Typisch argentinisch gab es dann gegen halb Zehn Abendessen. Enrique hatte gerade ein befreundetes Pärchen zu Besuch und zusammen mit Enrique und Marianna gab es dann das von Enrique zubereitete Bierhühnchen. Lecker wars.

Danach habe ich es noch eine halbe Anstandsstunde ausgehalten und bin ins Bett gefallen. Die Nacht war so erholsam auf der Ranch, kein Geräusch, Einzelzimmer und eigenes Bad, weil ja sonst keiner da war. Super entspannt gab es am nächsten Tag dann wieder Frühstück mit der neu angereisten Gruppe und gegen Elf ging es mit dem Taxi zurück zu meinem Hostel. Der Rest des Tages war dann Officetag und ich habe mich mit Ben (USA), Grace (Neuseeland) und Joshua (UK) aus meinem Dorm unterhalten. Geskyped habe ich noch und Grace war so nett mit mir nochmal zum Supermarkt zu laufen und vor allem ihren Salat und Käse (hat geschmeckt!!) zu teilen. Ach, fast vergssen ich habe mir noch ein Museum angeschaut, das Museo Histórico del Norte, aber ich war nur ca. 15 Minuten drin, war irgendwie nicht aufnahmefähig.

Der Rest des Tages war unspektakulär und somit versuchen wir das doch mal abzukürzen und gehen zum nächsten Tag über, dafür gibt es dann nämlich einen neuen Artikel. Glückwunsch meine Hasen, ihr habts geschafft. :)<