Sukhothai: endlich mal Tempel

Unser Hotel Foresto Sukhothai Guesthouse war, wie bereits erwähnt, wirklich ein Traum. Leider habe ich vergessen Fotos vom Raum zu machen, aber das war das bisher schönste Ambiente in dem ich nächtigen durfte (neben dem Ibis Styles in Yogyakarta). Auf Grund dessen und da ich ja immer noch todsterbenskrank war, verlängerten wir unseren Aufenthalt dort um eine Nacht. Wir waren aber beide nach der Busfahrt gerädert, so dass wir uns gleich noch einmal hinlegten und ein Frühstück direkt im Hotelrestaurant einnahmen. Dies war dann das erste Mal das ich den Herrn Hotelbesitzer einen Atemschutz tragen sah.

Manu sah sich anschließend in Sukhothai ein wenig um, während ich einfach nur versuchte mich von dieser Erklältung bis Bronchitis zu erholen. Ab diesem Tag habe ich auch Antibiotikum genommen, weil Reisen so einfach keinen Spaß macht. Dank der Bettruhe und dem Medikament ging es mir auch so gut, dass ich mich fit genug fühlte, um abends eine Radtour, die wir gebucht hatten, mitzumachen. Vorher gab es im Hotelrestaurant noch schnell eine Kleinigkeit thailändisch zu essen.

Um 16.00 Uhr wurden wir von einem kleinen Pick-Up abgeholt, so direkt nebeinander gequetscht auf der Ladefläche kamen wir auch gleich schnell mit einem schweizer Pärchen ins Gespräch. Die Radtour sollte uns durch das ländliche Thailand führen und war jeden Baht wert! In einer 10er Gruppe radelten wir fröhlich los.

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Grünes Thailand

Unser erster Stopp führte uns zu einer Fischräucherei. Ich habe davon Abstand genommen mir die Fische von der Nähe aus anzusehen, da sich der Rauch so gar nicht mit meiner Erkältung vertragen hat. Zum Glück unterlag Herr Marx nicht solchen gesundheitlichen Einschränkungen und konnte diese Fotos machen:

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Als ich so vor der Räucherei stand, kamen drei größere Hunde, die mich aggressiv anbellten, aber ich glaube ja daran, dass Hunde meine Tierliebe merken und hab mich deshalb nicht gefürchetet. War auch richtig so, die Besitzerin kam gleich um die Ecke und hat die Drei ruhig gestellt. Nach dieser kleinen Episode ging es zurück auf die Räder und wir fuhren an einem Fluß entlang zu einer Sojasprossenfabrik.

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Hinter dieser Mauer wäre dann der Fluß zu sehen 🙂

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Impressionen des Weges

Ich schreibe zwar Fabrik, aber das Ganze war eher ein kleiner Familienbetrieb, dennoch produzieren sie das Gemüse hier tonnenweise.

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Sojasprossenproduktionsstätte

Weiter fuhren wir zu einer Chili– und einer Tabakplantage. Unsere freundliche Thai-Gruppenleiterin hatte einen für ihr Land typischen Humor und ermutigte uns gleich dazu mehr zu rauchen, da dies die thailändische Wirtschaft ankurbeln würde.

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Tabakplantage

Auf unserem weiteren Weg mussten wir eine wenig vertraunswürdige Hängebrücke überqueren. Unserer Gruppenleiterin nach waren wir aber alle versichert und konnten die Überquerung wagen.

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Die Landschaft, die sich uns durch diese Fahrradtour bot, hat mir endlich einen Eindruck von Thailand gegeben, der sich deutlich abhob vom so touristischen Süden. Nun bin ich mittlerweile schon bald 5 Wochen hier und kann sagen, dass mir persönlich der Norden sehr gut gefallen hat und ich tatsächlich wiederkommen würde, was ich vor 2 Wochen noch nicht gedacht hätte.

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Nachdem wir so schön durch die Gegend radelten, musste erneut eine Brücke überquert werden. Diese allerdings war weit weg von vertrauenswürdig. Aus Bambus gebaut war sie am Beginn recht nachgiebig und dann musste man auch noch das Radl da drüber kriegen ohne das es zwischen den Bambusrohren hingen blieb…

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Unser sympathischer Guide ließ auch hier wieder ihrem Humor freien Lauf und meinte wir sollen beim Überqueren bitte aufpassen, denn im Fluß gäbe es Krokodile und dagegen wären wir dann auch nicht versichert. Sie war wirklich süß und hat die ganze Zeit so schön gelächelt, da lacht man auch mal über solche Witze. 🙂

Unser Highlight war dann auf der weiteren Fahrt den Sonnenuntergang zu sehen

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Als letzte Station stand dann noch eine Pilzfarm auf dem Programm. Ein proteinreiches Gemisch aus Erde und anderen Zutaten wird in Plastikflaschen gefüllt und diese dann auf einandergestapelt im Schatten sich selbst überlassen. In diesen Flaschen sind natürlich auch noch Pilzsporen, die wenn sie austreiben so aussehen:

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Unser Rückweg führte uns dann durch Sukhothai zurück zum kleinen Büro des Tourenveranstalters. Vorher gab es aber noch für jeden einen frittierten Crêpe. 🙂

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Der Crêpe-Stand

Für mich gab es sogar noch eine Packung Strepsilis, bei uns als Dolodobendan bekannt. Ich hatte während der Tour den ein oder anderen mittelstarken Hustenanfall, so dass mir unser Guide in der Apotheke welche kaufte. Das fand ich sehr lieb! Mit einem Tuk Tuk wurden wir dann zurück zu unserem Hotel gebracht und wir sind noch schnell was um die Ecke Essen gegangen. Kulinarisch ist Sukhothai leider nicht so der Hammer. Immerhin haben wir uns mal an Thaifood versucht, war lecker, aber so richtig glücklich machts mich halt leider nicht. In dieser Nacht zeigte das Antibiotikum erste Wirkungen und ich wachte nur noch alle 2 Stunden von Husten geplagt auf. Dennoch stellen wir den Wecker am nächsten Morgen etwas weiter nach hinten und machten uns erst gegen 10 Uhr auf um den Geschichtspark Sukhothai zu besichtigen.

Sukhothai gilt als erstes thailändisches Königreich und wird manchmal als Angkor Wat Miniversion bezeichnet. Hier stehen unzählig viele Tempel herum, viele davon noch sehr gut erhalten, andere weniger. Mir hat der Park sehr sehr gut gefallen, wir hatten aber auch wunderschönes Wetter. Zunächst nahmen wir uns aber eine Art Sammel Tuk Tuk (den thailändischen Namen kann ich weder schreiben noch aussprechen) – heißt ein sehr großes Tuk Tuk, das mehr Personen aufnehmen kann, aber nur ca. 30 km/h fährt.

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Für nur 30 Baht pro Perrson fuhren wir damit zum Geschichtspark. Während dieser Fahrt hatte ich leider wieder so einen heftigen Hustenanfalls das mir Wasser angeboten wurde, aber das hatte ich selbst und hat leider auch nicht so wirklich geholfen. Trotzdem bis auf den Husten ging es mir um einiges besser und hatte Spaß daran mit den Rädern, die wir gemietet hatten die verschiedenen Tempelanlagen zu besuchen. Zunächst fuhren wir aber zu einem etwas abgelegenerem Tempel, dem Wat Chang Lom. Chang bedeutet übersetzt „Elefant“ und aus diesem Grund fuhren wir auch speziell zu diesem Tempel, da er von 32 Elefantenstatuen gesäumt wird. Auf dem Weg dorthin hatten wir uns zunächst ein wenig verfahren oder besser gesagt, wir fuhren in die richtige Richtung, dachten das könnte nicht richtig sein, fuhren zurück um festzustellen doch da waren wir richtig. 🙂

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Wat Chang Lom

Der Wat Chang Lom kann kostenlos besichtigt werden, wohin gegen man für die 21 Stätten im Geschichtspark 100 Baht Eintritt zahlt und noch einmal 10 Baht, um das Radl mitzunehmen. Man kann den Park aber auch mit Tuk Tuk und Auto oder Roller besichtigen, kostet dann nur mehr. Der Park ist sehr hübsch angelegt worden und jeder Tempel ist gut beschriftet und meist steht auch etwas zur Geschichte der jeweiligen Stätte.

Zuvor kamen wir aber am ebenfalls kostenlosen Wat Traphang Thong vorbei, der umgeben von Wasser auf einer kleinen Insel thront. Das sah schon recht hübsch aus, aber der Tempel an sich war für mich nicht sehr spektakulär.

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Wat Traphang Thong

Dann ging es aber in den Gesichtspark, während man an der Kontrolle vorbeiradelt (ja, man muss nicht halten oder gar absteigen) und mit seinem orangenen Ticket winkt, öffnet flink ein zweiter Parkmitarbeiter die Schrank und schon ist man umgeben von jahrhunderteralter Geschichte.

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Unsere Räder & eine der Schranken

Zuerst schauten wir uns das Highlight des Parkes an, den Wat Mahathat. Zum einen ist es eine riesige Tempelanlage gewesen und zum anderen gilt die Architektur dieses Tempels als bezeichnend für diese Region.

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Wat Mahathat

Munter radelten wir zum nächsten Tempel. Besonders an diesem sind seine drei praangs (Türme) im Khmer-Stil. Der Tempel galt als buddhistische Stätte, bis eine in Stein gemeißelte Gottheit verriet, dass der Tempel vormals hinduistisch gewesen sein musste. Laut Informationstafel fand dies übrigens einer der Könige Thailands bei einem seiner Besuche heraus, ob das jetzt so stimmt, lass ich mal dahin gestellt.

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Wat Sri Sawai (ist auch von einem Wassergraben umgeben)

Auf unserem Weg zum bescheidenen Wat Sa Si kamen wir noch am Wat Traphang Ngoen vorbei, der eine hübsche Buddhastatue vorzuweisen hat.

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Wat Traphang Ngoen

Der Wat Sa Si liegt inmitten eines Lotusblütenteiches. Ursprünglich führte hier mal eine Straße durch, wir konnten uns beide aber nicht wirklich vorstellen wo diese ehemals verlaufen ist…?

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Wat Sa Si

Neben all den Tempeln schauten wir uns im Park noch das King Ramkhamhaeng Monument an. Eine Statue eines Königs, die angeblich doppelte so groß ist wie ein normaler Mensch, ich würde ja fast behaupten sie ist größer. Vielleicht hat man keinen Thai als Maßstab genommen. 🙂

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King Ramkhamhaeng Monument

Zum Mittagessen sind wir dann in eines der kleinen Freiluftthairestaurants gegangen. Wieder Thaifood, aber immerhin ist das grundsätzlich sehr billig. Frisch gestärkt machten wir uns auf zur Erkundungstour der umliegenden historischen Stätten, um den Park gibt es ca. 70 andere Tempel und Statuen zu besichtigen. Zur Beruhigung, wir haben nicht alle 70 gesehen und ich werde sie nicht alle vorstellen. :p Im Park selbst fanden wir durch Zufall noch den Wat Sorask, der wie unser erster Tempel in Sukhothai auch von Elefanten getragen wurde.

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Wat Sorasak

Direktt an der Straße stand noch ein Buddha Schrein, dessen Renovierung wohl erst vor Kurzem abgeschlossen wurde. Hier warfen wir aber nur einen kurzen Blick auf den Buddha.

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Phra Buddhasirimarawichal Schrein

Kostenlos konnten wir dann den Wat Phra Phai Luang besichtigen, der mich aber auch sehr an vorherige Tempel erinnerte.

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Wat Phra Phai Luang

Mittlerweile war es 14 Uhr und die Sonne brannte ganz gut, so dass wir uns nach einem Tempelrundgang erstmal in den Schatten setzten und diese Vögel beobachten konnten.

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Aber auch Kühe liefen an der Tempelanlage herum. 🙂

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Nachdem wir uns ein wenig von der Sonne erholt hatten, machten wir uns auf zu unserem letzten Tempel, dem Wat Si Chum, der auch definitiv ein gelungener Abschluss für unsere „kleine“ Tempeltour war. Im Inneren des Tempels sitzt eine riesige Buddhastatue, die außergewöhnlich lange Finger hat und deshalb gerne fotografiert wird. Wahrscheinlich muss man deshalb für diesen Tempel auch noch einmal 100 Baht Eintritt bezahlen, aber verglichen mit Preisen bei uns, sind die 2,50€ doch zu verkraften, denke ich.

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Wat Si Chum

Nach all der Radelei gönnten wir uns ein Eis und setzten uns unter eine der Salas (diese überdachten auf Säulen stehendne ansonsten offenen „Häuschen“). Anschließend radelten wir zurück zum Geschichtspark und gaben unsere Räder zurück. Eigentlich wollten wir noch das zum Park gehörende Museum besuchen, aber wir fanden den Eingang als nicht, so dass wir uns gegen einen Besuch entschieden und mit dem Sammel Tuk Tuk wieder zurück fuhren. Wir fuhren zur denkbar schlechtesten Zeit zurück, denn es war gerade Schule aus und somit war das Tuk Tuk voll mit Schülern, die an verschiedenen Stellen abgesetzt werden wollten. Die Fahrt dauerte dann ein wenig länger… Gerade rechtzeitig kamen wir im Hotel wieder an, denn ich musste noch eine Agentur anrufen mit der ich in zwei Tagen einen Visa Run machen würde. Leider war das Internet zu schlecht für einen Skype-Anruf, doch der Hotelbesizer ließ mich umsonst mit seinem Handy telefonieren, so was nennt man doch Service. Abends gingen wir noch in ein Restaurant, das eine Ecke weiter weg war von unserer Bleibe als das Restaurant des Vorabends, aber auch hier war das Essen nicht wirklich überzeugend. Somit endete unser Aufenthalt in Sukhothai, denn am nächsten Tag reisten wir weiter in den Norden Thailands, nach Chiang Mai.