One Day (eigentlich 2 Days) in Bangkok – Teil 2 & der schwimmende Markt von Amphawa

Den nächsten Morgen ging ich recht entspannt an und habe ein wenig ausgeschlafen, um danach in einem kleinen Restaurant zu frühstücken. Durch mein langsameres Besichtigungstempo habe ich mich erstmal für eine kleine Schifffahrt auf dem Chao Phraya entschieden. Auf dem Weg zum Pier, bin ich noch an einem alten Fort vorbeigekommen.

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Das Parapet Phrakan Fort

Ein wenig ziellos suchte ich meinen Pier zum Ablegen, den Phra Arthit, eine freundliche Thaidame hat mir aber den richtigen Weg gewiesen. Für 30 Baht bin ich auf eines der „besseren“ Touristenboote. Man kann auch für 15 Baht hier lang schippern, aber diese Boote waren meist total überfüllt und man hatte echt Probleme überhaupt an Bord gehen zu dürfen. Nun ich genoß meine Flußfahrt von der nun ein paar Impressionen folgen.

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Brücke Rama, der 8.

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Auf dem Chao Phraya

Meine Idee war den Tempel Wat Arun zu besuchen und so stieg ich an der Station am Tha Thien aus. Der nette Herr vom Boot mit Mikrofon ausgestattet hatte auch erwähnt, dass man dort aussteigen wollte, wenn man sich Wat Arun anschauen möchte. Nun stieg ich da aus und merkte der Tempel ist ja immer noch auf der anderen Flußseite??? Hmm, dachte ich gut läufste erstmal vom Pier weg, da ergibt sich schon was. Da ich einfach keine Info darüber fand wie ich auf die andere Flußseite kommen sollte, bin ich spontan den Schildern zu einem anderen Tempel, dem Wat Pho gefolgt. Nachdem ich den Eintritt bezahlt hatte, kam schon ein Herr auf mich zu, ob er nicht denn mein Guide sein dürfte – für 200 Baht (rund 5€). Da ich ja gerne was zu Sachen erfahre, die ich mir anschaue, habe ich dem zugestimmt – was ein Fehler!

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Die ersten Schritte im Wat Pho

Der Herr war zwar sehr nett, aber erzählte mir andauernd nur was davon wie ich sehr alt werden würde und wollte ständig Fotos von mir machen. Nach einer gewissen Zeit bat ich ihn dann aufzuhören Fotograf zu sein und mir doch bitte was zum Tempel zu erzählen. Naja, war immer noch nich so informativ, aber wenigstens musste ich nicht mehr neben jeder Steinfigur posieren.

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Da hatte unser klärendes Gespräch noch nicht stattgefunden

Ein wenig was hat er aber doch gewusst, so stehen in Wat Po unzählige Buddhastatuen, die alle nach und nach vergoldet werden, wenn reiche Familien ihren Buddha sponsorn, gedankt wird ihnen dann mit einer kleinen Tafel auf Buddhas Sockel.

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Schwarz – so sieht ein Buddha vor dem Vergolden aus

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Und hier wird ein Buddha gerade vergoldet bzw. verziert

Ansonsten ja kann ich gar nich so viel zum Tempel erzählen, außer dass er der älteste in Bangkok ist und im 16. Jahrhundert errichtet wurde.

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Es gab aber 3 verschiedene große Buddha-Statuen zu Besichtigen und vor dieser zeigte mir mein Guide noch wie ich diesen richtig verehren würde.

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Buddha 1

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Buddha 2

Der Tempel beherbergt eine der ältesten Massageschulen Thailands, die zur Bewahrung der thailändischen Medizin und eben der berühmten Thai-Masssaaaageeee dient. Deshalb finden sich auch solche Wandgemälde auf dem Tempelgelände.

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Anatomie Dämon und Mensch

Der Hauptgrund eines Besuches von Wat Pho ist wohl aber der gewaltigste Buddha Thailands: 46 Meter lang und 15 Meter hoch! Dort war dann auch richtig viel los, mein Guide verließ mich, worüber ich nicht so böse war und ich schaute mir meinen bisher größten Buddha an.

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Im Inneren besteht der Buddha aus Ziegelsteinen und wurde dann mit Gips geformt und mit Blattgold verziert. Seine Füße werden von Perlmutt geschmückt.

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Die Füße des riesigen Buddhas, geschmückt mit Perlmutt

Damit beendete ich dann auch schon fast meinen Besuch des ältesten Tempel Bangkoks, der wirklich sehr hübsch ist, mal vom beeindruckenden Riesenbuddha abgesehen.

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Mehr Impressionen aus Wat Pho

HALBTAGESAUSFLUG NACH SAMUT SONGKHRAM

Mittlerweile musste ich mich auch spurten, denn ich sollte um 13 Uhr am Büro von Buddha View sein, um meinen Halbtagesausflug zu einem der schwimmenden Märkte anzutreten. Auf dem Rückweg zum Pier entdeckte ich dann auch den kleinen Verschlag, der auf einen Pier führte wo man für 3 Baht zu Wat Arun übergesetzt wurde. Bei Dave angekommen holte mich eine kleine Thailady mit ihrem Roller ab und wir kämpften uns durch die Touristenmassen auf der Straße. Mit einem Van und anderen Touristen ging es dann zum Folding Umbrella Market“. Doch, ich bin des Englischen noch mächtig und weiß, dass umbrella nicht schwimmend heißt, aber wir besuchten zunächst eine weitere Kurisosität Thailands. Der Rom Hub Market ist ein kleiner Markt, der entlang von Bahnschienen läuft bzw. auf ihnen. Nun läuft es ganz simpel eigentlich so ab, dass sobald ein Zug kommt, einfach alle ihre Sonnenschirme zurückklappen, sobald sich ein Zug durch Gehupe ankündigt. 🙂

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Folding Umbrella Market

Leider hatte ich nicht das Glück einen Zug zu sehen, das hatte mir Dave beim Buchen der Tour schon gesagt zu 80 % kommt kein Zug oder man verpasst ihn, wir haben ihn verpasst um zehn Minuten. Naja, war trotzdem ganz nett über den Markt zu laufen. Obwohl ich das ja nicht zum ersten Mal sehe und mir dessen bewusst bin, dass das in Deutschland krass reguliert ist, aber ich finde es schon immer wieder faszinierend wie hier Fisch und Fleisch einfach so nur durch einen Sonnenschirm geschützt gelagert wird. Und dann kommt man an Dingen vorbei, wo man sich nicht sicher ist, was das eigentlich sein soll:

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Frösche???

Da es aber wohl ein Spektakel ist, wenn der Zug tatsächlich kommt, hier ein Video von einem Blogger, der ebenfalls schon dort war und mehr Glück hatte als ich – hier klicken

Ich muss sagen der Typ, der unser Guide war, war super unfreundlich und auch der Fahrer murrte mehr als das er sich in Englisch äußerte. Denn wir wurden dann mit dem Auto einfach zum nächsten Markt geschifft und hatten dort dann fast 3 Stunden Zeit, um uns den schwimmenden Markt von Amphawa anzuschauen. Es gibt einen bekannteren bei Bangkok, aber ich hatte im Internet gelesen, dass der nur noch für die Touristen stattfindet und total enttäuschend sein soll, weshalb ich mich für die weniger bekannte Alternative entschied.

Nun, der Markt war aber auch nicht so richtig busy als wir ankamen, es gab jede Menge Geschäfte und Cafés auf beiden Seiten des Flußes, aber halt nicht schwimmend, sondern am Ufer…

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Am Ufer des schwimmenden Marktes

Da gab es aber schon allerhand zu sehen, zu essen und zu kaufen.

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Oftmals waren die Beschriftungen nur in Thai, was mich dann doch davon abhielt was zu probieren. Mit zunehmender Stunde wurde der Markt dann aber doch geschäftiger und es kamen Händler mit ihren Longtail-Booten angefahren.

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Gerade am einen Ufer am Ende war es sehr geschäftigt, weil es dort sehr günstig Seafood zu kaufen gab. Trotz meiner Garnelen-Aktion in Indonesien traute ich mich an Tintenfischringe und Flusskrebse heran.

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Gute Nachricht: ich habe es überlebt, schlechte Nachricht: die Viecher waren komplett ungewürzt und die scharfe Sauce dazu war nix für mich nicht Scharf-Esserin. Aber dennoch eine Erfahrung wert! 🙂 So lief ich dann noch ein paar Mal auf dem Pier hin und her, gönnte mir ein Käffchen und eine Eisschokolade (beides wirklich unverschämt billig) bis es Zeit wurde zum Treffpunkt zurück zukehren. Wo ich noch dieses Foto vom Markt schießen konnte, da es langsam spät wurde.

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Einen Programmpunkt hatten wir noch zu absolvieren, auf den ich ja gut und gerne hätten verzichten können: Feuerfliegen anschauen. Mit einem Longtailboot ging es auf dem Fluß auf zur Suche nach den kleinen leuchtenden Insekten. Wir haben tatsächlich auch welche angetroffen, aber fand ich persönlich nicht sehr spektakulär und fand es viel amüsanter die Asiaten zu beobachten wie sie versuchten davon Fotos zu machen…hach ja. 🙂 Auf dem Rückweg sind wir noch einmal am Markt vorbeigekommen, allerdings sehr schnell, deswegen sind die Fotos nicht so wirklich was geworden.

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Und damit endete dieses Ausflugspaket mit einer Rückfahrt nach Bangkok, wo ich den Abend ruhig im Hostel verbracht habe. Am nächsten Tag war dann mein vorläufig letzter Tag in Bangkok, denn abends sollte es mit der Lomprayaha zu meiner Feiertagsresidenz auf Koh Tao gehen. Da der Bus zum Boot erst um 21.00 Uhr fuhr, hatte ich noch einen weiteren Tag in Bangkok. Mein Hab & Gut konnte ich bei Buddha View einlagern und nach einem mittelmäßigen Frühstück machte ich mich auf, um noch ein wenig Boot zu fahren.

Am Anlegesteg lernte ich zwei deutsche Mädels kennen, die 4 Monate durch Südostasien gereist sind und mir so von Myanmar erzählten, dass ich es evtl. doch noch auf dieser Reise integrieren werde. Ansonsten waren an diesem Tag die billigen Boote so voll, dass die Mädels erst noch mal shoppen gegangen sind und ich mich dann für mehr Geld auf eines der Touristenboote setzte,
Da ich ausnahmsweise mal gar kein Ziel hatte zu dem ich wollte, bin ich einfach an der Endstation am Tha Sathon ausgestiegen. In Bangkok gibt es ein super Skytrain-System und mit dem bin ich dann spontan doch zum Jim Thompson Haus gefahren. Erstmal musste ich aber an einem Schalter 100 Baht in Münzen wechseln und mich dann erneut anstellen, um ein Fahrtticket am Automaten ziehen zu können, der nur Münzen annimmt. Das nenne ich Arbeitsplatzbeschaffung!

Ganz auf der Höhe war ich geistig aber wohl nicht (wie gesagt ab und zu fühlte ich mich in Thailand einfach nicht so fit) den bei zwei zur Auswahl stehenden Fahrtrichtungen habe ich mich für die falsche entschieden…grr. Exakt den selben Fehler haben aber auch zwei andere Touristen mit mir gemacht, zum Glück kam die Bahn in die richtige Richtung recht zügig und ich war innerhalb von einer Viertelstunde an meiner Zielstation National Stadium. EIn kurzer Fußweg brachte mich dann zum Jim Thompson Haus.

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Eine äußerst gut strukturierte Sehenswürdikeit, mit Shuttleservice zur S-Bahn, eigenem Shop für Seidenwaren, Führungen in verschiedenen Sprachen (obligatorisch für einen Besuch) und alles durchgetaktet. Jim Thompson war Amerikaner und hat sich nach einem Aufenthalt in Thailand dazu entschieden hier zu wohnen. Er war mittlerweile geschieden und hat nie wieder geheiratet. Aus verschiedenen Teilen Thailands hat er alte Holzhütten im thailändischen Stil abbauen und in Bangkok direkt an einem kleinen Flußarm des Chao Phraya wieder aufrichten lassen. Eigentlich war er bei der Army, aber als er sich in Thailand nieder ließ, hat er die Seidenspinnkunst der Thais bewundert und seine eigene Firma gegründet. Damit war er äußerst erfolgreich bis er 1962 (meine ich) bei einem Urlaub verschwand und nie wieder gesehen wurde – bis heute weiß man nicht was mit ihm geschehen ist. Mysteriös!

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Jim Thompson Haus

In den Häusern selbst war das Fotografieren nicht gestattet, aber der Mann hatte Geschmack und es ist eine durchaus lohnenswerte Sache sich das anzuschauen. Motiviert, weil das grade alles so gut lief, habe ich mir dann doch noch den Wat Arun angeschaut, auch wenn es von der Zeit her schon knapp wurde, da ich um 18 Uhr meine Sachen bei Dave (im Reisebüro) abholen musste. Mit dem Boot ging es wieder zurück Richtung Altstadt und dann habe ich endlich den Transfer zur anderen Flußseite in Anspruch genommen – für 3 Baht!

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Die Überfahrt und Wat Arun

Der Tempel hat mir fast von allen am Besten gefallen. Zwar waren dort auch jede Menge Touristen, aber man konnte den 82 Meter hohen Turm im Khmer-Stil hinaufsteigen! Sein Äußeres ist mit chinesischen Porzellankacheln verziert, die chinesische Seefahrer zurückließen, da sie als Ballast nicht mehr benötigt wurden.

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Wat Arun

Dann ging es an den Aufstieg – meine Herren, das war gar nicht so einfach!

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Oben angekommen, hatte man aber einen tollen Blick über Bangkok!

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Der Ausblick von Wat Arun

Langsam musste ich mich dann doch spurten und nahm ein Boot zurück zu meinem Stammpier. Dave half mir dann mit meinen Sachen, die ich einfach nur 3 Häuser weiter beim Lomprayah Office abgeben musste bzw. sie vor dem Büro auf der Terrasse unter ein Netz stellen. Ob da wirklich nix wegkommt, dachte ich mir, aber ich war optimistisch. Die restliche Zeit bis zum Check-In für den Catamaran und den Bus verbrachte ich in einem Restaurant, versuchte zu skypen bis es dann soweit war.

In der Schlange zum Check-In lernte ich dann Kathi (23, Deutschland) kennen, sie ist 4 Monate durch Indien gereist und brauchte jetzt eine Pause und hat sich für Thailand entschieden. Zusammen mit ihr und Elliot (21, Italiener) habe ich dann auf den Bus gewartet. Elliot konnte perfekt Deutsch, da er in der Schweiz auf einem Internat war, generell sah er nicht italienisch sondern schwedisch aus, kam aber wohl auch daher, dass seine Mutter Schwedin ist, was eine multinationale Prägung. Nun irgendwann kam der Bus mit guter Verspätung. Er war aber relativ bequem, nur die beiden Engländer, die sich im Bus direkt neben uns betrinken mussten, nervten ein wenig. Morgens um 7 Uhr kamen wir dann irgendwo (ich habe echt keinen Plan wo) an einem Pier an und nach nochmaligem Warten konnten wir auf den Katamaran. Oh mein Gott, was eine Fahrt! Die See war super rau und der Katamaran schlug ständig mit einem Riesenknall auf dem Wasser auf. Ich würde sagen ca. 80 % der Passagiere haben sich übergeben. Wir drei versuchten die Fahrt einfach zu verschlafen, was auch ganz gut ging, aber am Ende waren wir alle froh, als wir endlich an Land waren! So, und hiermit schließt der Bangkok-Bericht, entschuldige mich für die Länge, verspreche Koh Tao wird kürzer. 🙂

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Der Teufels-Katamaran