Motueka: (fast) 3-Tage Trekking im Abel Tasman National Park

Meine erste Stadt auf der Südinsel war Picton, aber dort blieb ich nicht. Erwin und ich sind direkt weiter nach Motueka gefahren. Dies ist die nächst größere Stadt, die in der Nähe des wunderschönen Abel Tasman Nationalparkes liegt. Dieser leicht zugängliche Park bietet unterschiedliche Arten der Freizeitgestaltung, Kajaken ist sehr beliebt, da der Park viele traumhafte Sandstrände bietet, wandern oder mit Seehunden schwimmen. Der 51 km lange Coast Track ist einer der beliebtesten Wanderwege und dauert ca. 3-5 Tage, je nachdem wie schnell man ist. Ich hatte vor nicht ganz die 51 Kilometer in 3 Tagen zu schaffen.

Aber zunächst zu meiner Reise nach Mouteka, die Fahrt ist einfach zu beschreiben, es war schrecklich. Die ersten 30 Kilometer gingen stets nur bergab, kurvig, aber wie – jede Kurve sah gleich aus, alles um mich rum war grün, ich war kurz vorm Durchdrehen! Gott sei Dank war das irgendwann vorbei und danach war es zwar immer noch kurvig (wie fast immer in Neuseeland), aber es fiel mir nicht mehr so negativ auf. Motueka erreichte ich dann am frühen Nachmittag, was auch gut so war, da ich schon am nächsten Tag los in den Nationalpark wollte. Meine erste Station war somit die Touristeninformation i-Site, um mich noch einmal zu vergewissen, dass das Wetter für meinen Wochenendausflug passt, hat es. Im Supermarkt habe ich dann Proviant für die nächstn 3 Tage eingekauft. Da ich keinen Campingkocher besitze – geschweige denn ihn tragen möchte – gab es bei mir für die nächsten Mahlzeiten nur kalte Küche.

Mein Hostel Laughing Kiwi, war ein Traum. Eigentlich sind es drei kleine Häuser und ich war im schönsten untergekommen mit einer Riesenküche, warmen Duschen und einem gemütlichen Wohnzimmer. Dort habe ich mich gleich nett mit einem Chilenen und einem Italiener unterhalten, habe dann aber erstmal A-L-L-E-S aus meinem großen Rucksack ausgepackt. Da mein kleiner Tagesrucksack definitiv zu klein gewesen wäre, um Klamotten und Proviant für 3 Tage zu transportieren, musste ich meinen großen nehmen. So groß ist der ja aber auch eigentlich gar nicht. 🙂 Das war ein Akt, denn alles was ich die nächsten Tage nicht brauchte, landete im Kofferraum, der arme Erwin. In meinem Zimmer waren 3 Asiatinnen und eine Deutsche. Mit einer Japanerin habe ich mich aber länger unterhalten, da sie gerade erst aus dem Park zurück kam und mir einiges über das Wandern dort erzählen konnte. So stellte sich auch heraus, dass ich meinen Trip noch mal umplanen musste, denn im Park gibt es mehrere Stellen, die man nur überqueren kann, wenn gerade Ebbe ist. Meine Planung ging dadurch nicht so wirklich auf, denn ich wusste das mit der Ebbe zwar, hatte aber nie geschaut wo diese Teilstücke waren und somit hat mein vorab organisierter Rücktransport mit dem Wassertaxi nicht mehr funktioniert. (Kompliziert hier zur Erklären, habs ja selbst erst richtig verstanden als ich im Park war…) Aber um das mal ein wenig zu veranschaulichen, so sah mein Plan aus:

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Nachdem ich mit Packen, Proviant vorbereiten und Umrämen fertig war, habe ich mir mein Abendessen gekocht und danach mit zwei deutschen Mädels einen Film geschaut, den sie ausgeliehen hatten. Neben mir auf der Couch saß ein älterer Kiwi, Peter und Peter wird am nächsten Tag noch eine Rolle spielen, leider keine gute…

Nach dem Film habe ich mich in die Heia gelegt und war doch ein bisschen aufgeregt am nächsten Tag alleine loszuwandern. Vorher waren das ja immer organisierte Touren oder es war jemand mit mir dort wie z.B. im Parque Nacional Tayrona. Doch es kommt immer anderrs als man denkt, nachdem ich mich morgens wieder mit dem Chilenen unterhalten habe, fragte Peter mich, ob ich denn in den Park fahren würde. Nachdem ich das bejahte, fragte er, ob ich ihn mitnehmen könnte. Gut, dachte ich mir, der wird ja nicht dort übernachten also hast du ihn maximal einen Tag am Hals. Denn Peter war mir von Anfang an irgendwie unheimlich. Eigentlich ist er aus Wellington, lebt aber seit einem Jahr in verschiedenen Städten auf der Südinsel – in Hostels??? Naja gut, übrigens war das mit der Ebbe und Flutgeschichte wirklich wichtig, denn der Chilene hat sich den gesamten Fuß an den Felsen aufgeschnitten als er versucht hat bei ankommender Flut einen Teil des Parkes zu durchwandern.

Vorneweg, evtl. tu ich dem armen Peter auch Unrecht, aber der ging mir von Anfang an einfach tierisch auf die Nerven. Kennt ihr das? Ihr trefft Menschen und egal was sie wie sagen, sie nerven euch und ihr möchtet einfach nicht mit ihnen reden? So ging es mir mit Peter und als er dann meinte, er könnte ja fahren, da er das Rechtsfahren ja gewohnt ist, war schon nach 5 Minuten der erste Moment gekommen in dem ich ihn gerne aus dem Auto geschmissen hätte. Als er dann meinte, ich solle dem einen Auto nicht so auffahren, war der zweite Moment gekommen. Anmerkung der Autorin: ja, ich weiß, dass ich manchmal zu sehr auffahre, aber das hat mir kein dahergelaufener wahrscheinlich arbeitsloser geschiedener XX zu erzählen, den ich seit 1 Stunde kenne. Da ich bei Abel Tasman Aqua Taxi für Sonntag um 15.15 Uhr einen Rücktransport nach Marahau (das ist ein ganz kleiner Ort in dem der Parkeingang liegt) organisiert hatte, konnte ich mein Auto auf deren Parkplatz abstellen. Peter hat das aber nicht verstanden und wollte mich die ganze Zeit auf den Hauptparkplatz vorm Parkeingang lotsen. Nachdem wir geklärt hatten, dass ich entscheide wo geparkt wird, kam der nächste Brüller. Ich steige aus, Peter organisiert erstmal seine Riesentasche neu, lässt sie im Auto und schlägt die Tür zu. Es hat dann ein wenig gedauert bis er verstand, dass ich ja erst in 3 Tagen wieder zurück an dieses Auto kommen werde und seine Tasche dann ebenfalls dort so lange bleiben wird und danach dann sonstwo, aber nicht bei ihm, weil er ja heute wieder zurückwandert und dann vor einem verschlossenen Auto steht. Nachdem wir das geklärt hatten, hat er die Tasche mitgenommen in das Büro vom Wassertaxi und sie dort deponiert. Dort habe ich auch nochmal die Ebbe-Flutproblematik angesprochen und da es keinen anderen Weg gab, sollte ich am letzten Tag meiner Wanderung morgens abgeholt werden, eine Station weiter nach oben gebracht werden und dort hätte ich dann noch ein wenig wandern können. Gebucht, bezahlt und los gings.

Der Park ist wirklich wunder-wunder-schön, traumhaft, toll, kann man gar nicht beschreiben – wenn Peter nicht gewesen wäre. Da man die Hütten im Park vorab online reservieren und bezahlen muss, bin ich davon ausgegangen Peter wandert mit mir die 4 Stunden bis Anchorage und kehrt dann wieder um. So wanderten wir durch den Park und jetzt endlich mal ein paar Fotos.

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Die ersten Meter nach dem Rangerbüro auf dem Abel Tasman Coast Track

Man läuft durch unglaublich tolle grüne Dschungellandschaft und hat dabei die Möglichkeit sich verschiedene Strände anzuschauen, wenn man vom Hauptweg abweicht. Leider lagen die Strände alle tiefer als der Hauptweg, weshalb ich jedes Mal meinen Rucksack verflucht habe. Das Laufen an sich, war kein Problem, der Trek ist nicht sooo schwer, aber mit den 5-6 Kilogramm, die ich da auf dem Rücken hatte, war das doch schon ne andere Nummer. Hat sich aber leider jedes Mal wieder gelohnt.

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Auf dem Weg und der erste Strand: Sandy Bay

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Coquille Bay

Zum Weg an sich gibt es nicht viel zu sagen, der ist die meiste Zeit recht eben und nicht sonderlich anstrengend. Ansonsten versuchte Peter ein Gespräch mit mir zu führen, aber ich war dazu einfach nicht in der Lage und habe immer nur recht knapp geantwortet. Manche Menschen haben aber irgendwie auch kein Gefühl dafür wie sie auf andere Personen wirken. Außerdem wollte er andauernd meinen Rucksack tragen, war ja nett gemeint, aber ich wusste ja, dass ich ihn die nächsten Tage auch tragen muss und da habe ich einen gewissen Ehrgeiz und will das alleine packen. Aber ich will mich nicht über ihn aufregen, sondern mich lieber an die wunderschöne Landschaft erinnern.

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Wieder der Weg und Apple Tree Bay

Langsam taten mir doch ganz gut meine Nacken- und Schultermuskulatur weh und ich fragte mich wie ich am nächsten Tag die doppelte Strecke laufen wollte…aber das Ende war dann doch nahe und wir erreichten die erste Hütte zur Übernachtung Anchorage.

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Erste Übernachtungsstation: Anchorage

In der Hütte habe ich mir ein Bettchen ausgesucht, mein Zeug abgestellt und erstmal Mittag gemacht. Da Peter ja ganz spontan mit ist, hatte er nur ein paar Müsliriegel aus dem Shop vom Wassertaxi dabei, aber kein Wasser. Zum Glück gab es Trinkwasser an der Hütte. Mein Essen habe ich dann aber nicht geteilt, ich hatte ja nur für eine Person kalkuliert. Nun hoffe ich, dass er sich dann bald mal vom Acker machen würde, aber nein welch Überraschung er würde auch die Nacht dort bleiben. Leider Gottes hatte er mich im Wassertaxi-Büro so zugetextet, dass ich vergessen hatte einen Schlafsack zu mieten, was ich in der Nacht noch sehr bereuen würde. Nach dem Mittagessen habe ich mich mit einem deutschen Pärchen und einem Österreicher sehr nett unterhalten. Peter schlich immer so um uns rum, was ich ja gar nicht leiden kann, integrier dich oder lass es bleiben, aber erwarte nicht, dass ich dich integriere. Leider fuhr die Gruppe mit dem Wassertaxi wieder zurück an den Anfang des Parkes, da sie nur einen Tagesausflug dort hatten. Ich wollte mich dann an den Strand legen und was macht Peter, kommt natürlich mit. Ungefragt…am Strand sind wir beide eingeschlafen und als ich aufwachte, hatte ich kurz überlegt ihn einfach liegen zu lassen, aber ich würde ihn ja später in der Hütte wiedersehen…kein Ausweg weit und breit außer bis zum nächsten Morgen durchhalten und 8 Stunden entspannt ohne ungewollten Anhang wandern! Zum Glück übernachteten aber noch mehr Leute in dieser Nacht in der Hütte, darunter Tim und Lisa aus Deutschland. Die beiden waren sehr nett und mit ihr habe ich mich gut verstanden, so dass wir später alle zusammen los sind, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Dazu kamen noch ein Asiate, Will (UK) und natürlich Peter… Irgendwas hatte der Ranger da aber falsch an das schwarze Brett geschrieben, denn am empfohlenen Strand war es wirklich sehr hübsch, aber es gab keine Sonne. 🙂

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Sonnenuntergang ohne Sonne

In der Hoffnung die Sonne beim nächsten Aussichtspunkt zu sehen, liefen wir also einen recht steilen berghoch, aber der lag leider strategisch ungünstig. So bin ich ungewollt doch noch mal 1,5 Stunden durch die Prärie gelaufen und das auch noch ohne Sonnenuntergang. Wenigstens hat sich Lisa am Ende mit Peter unterhalten, war ich den los… der Abend endete dann damit, dass ich in meinem Bettchen einen Film schaute und mir alles abfror. Es war echt saukalt in der Nacht, ich hatte nur mein Schlafsack-Inlay dabei und habe dann alles was ich dabei hatte über mich gelegt, Regenjacke, Handtücher, Sarong. Am Ende habe ich meinen Rucksack neben mich ins Bett gelegt. Peter hatte ja gar nichts dabei und hat mich mehrmals nachts wegen der Kälte angequatscht, aber ich habe da einfach nicht reagiert. Am nächsten Morgen sah ich, dass er zwischen zwei Matratzen schlief, ihm war wohl auch kalt gewesen. Gott, war ich froh am nächsten Morgen aufzuwachen in der Gewissheit ihn endlich nicht mehr ertragen zu müssen. Als ich dann packte, stand er die ganze Zeit neben mir mich beobachtend, das kann ich ja leiden. Ich genoss dennoch mein Frühstück in den warmen Sonnenstrahlen. Meinen Rucksack warf ich mir auf den Rücken, sagte noch schnell Tschüss und lief los bis…da einer ruft „Marina, wait. I’ll walk the same way“, mein ungewollter Schatten Peter. Ich war echt zu nix mehr in der Lage, nicht nur, dass der spontan da übernachtet hat, jetzt sollte ich den Rest des Trips auch noch mit ihm verbringen??? Nee, ich war zu nichts mehr in der Lage außer einem leicht aggressiven „really“ und lief los. Er merkte dann wohl endlich, dass ich keinen Bock mehr auf ihn hatte und blieb stehen. Meine Güte war ich erleichtert! So wanderte ich über den Strand von Anchorage im Bewusstsein, dass ich jetzt 4 Kilometer mehr laufen musste als geplant, weil gerade Flut war und ich einen Umweg laufen musste…

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Der Start in meinen zweiten Tag

Und ich lief und lief, zunächst einmal steil bergauf…mir graute, dass der ganze zweite Tag so wäre bis auf einmal hinter mir jemand angerannt kam. Nein zum Glück nicht dieser Soziopath sondern der Ranger, der am Abend vorher unsere Reservierungen kontrolliert hatte. Der joggte gerade. 🙂 Wir hatten am Abend vorher besprochen wann ich wie am Besten loslaufe und als er mich da sah, fragte er mich direkt nach Peter, ob denn alles okay sei. Ich sagte ihm dann, dass ich komplett genervt sei und er erwähnte daraufhin, dass Peter gestern bei ihm auch die Awaroa Hütte gebucht hätte und er ihm aber irgendwie auch verdächtig vorkommt. Er erzählte mir aber auch, dass Peter gerade noch am Strand war und ich somit 20-30 Minuten Vorsprung vor ihm hätte. Ja, war ich denn in nem bekloppten Krimi? Da reist man 6 Monate durch Südamerika und hat NIE eine auch nur annähernd so unangehme Situation gehabt wie gerade in einem der schönsten Ecken Neuseelands!

Ich ließ mir davon aber nicht den Tag verderben und lief munter weter.

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Auf dem Weg zu Torrent Bay, Bild 3: ist übrigens der Torrent Stream

Auch hier gab es die Möglichkeit noch einen weiteren Umweg zu machen und sich Cleopatra’s Pool anzuschauen. 10 Minuten einfacher Weg waren ausgeschildert, mir kam das ja länger vor und dann war der Pool auch noch hinter Steinen gelegen, und ich hätte erst noch einen Fluß überqueren müssen, davon habe ich dann doch Abstand genommen.

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Irgendwo hinter Steinen: Cleopatra’s Pool

Relativ zügig kam ich dennoch voran und war an Torrent Bay angelangt. Hier gibt es sogar eine Art kleines Dorf.

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Torrent Bay

Zwei Stunden waren ab hier veranschlagt um nach Bark Bay zu gelangen, wo ich meine Mittagspause machen würde. Es folgen jetzt ein paar Bilder, aber es sind einfach so viele dabei, die ich hübsch fand. 🙂

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Auf dem Weg zu Bark Bay

Recht hungrig war ich dann froh am Bark Bay angekommen zu sein und machte mich über mein Mittagessen her: Brötchen, gekochte Eier, Avocado und Thunfisch, zum Nachtisch ein Mix aus Nüssen und getrockneten Früchten.

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Bark Bay und die Möve, die bei mir mitessen durfte

Und dann kam wieder so eine Stelle, die man nur bei Ebbe durchqueren kann. Dennoch Schuhe muss man ausziehen und Hose hochkrempeln. Da meine mir im Wasser runtergerutscht ist, war ich recht froh, dass es so eine praktische zip-Hose war und ich den naßen Part zum Trocknen einfach an den Rucksack hängen konnte. Leider ging es dann wieder ganz gut steil bergauf. Insgesamt fande ich den zweiten Tag anspruchsvoller als den ersten, was sich auch mit der Aussage der Japanerin deckte. Dafür hat man dann aber wenigstens immer wieder atemberaubende Aussichten.

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Impressionen vom Weg

Bergab bin ich kleine Teilstücke sogar eher runter gerannt als gelaufen, weil das so einfach einfacher war, man entschuldige die Wortdopplung im letzten Satz. Bergauf bin ich natürlich gekrochen… 😉 Und dann war ich schon am Onetahuti Beach, einem dieser Stücke für die es auch keine Alternative gibt, sollte man gerade keine Ebbe haben (bzw. 2 Stunden davor und danach).

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Am Onetahuti Beach

Auch hier hieß es wieder „Schuhe aus“, fand die Pause zum Füße trocknen aber gar nicht so schlimm. Anschließend ging es wieder bergauf und wie…langsam taten mir auch meine Muskeln wieder weg, die sind das halt nicht gewohnt. Irgendwann hilft leider auch die schön anzusehende Natur nicht mehr.

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Nah am Ende, der Weg und ich auch

Endlich kam ich zu einem der langersehnten Wegweiser, der mir sagte, dass ich in einer Stunde an der Hütte sein könnte und dabei an einem Café vorbeikommen würde oder ich konnte den offiziellen Rangerweg laufen, der 1,5 Stunden dauerte. Ich habe mich tatsächlich für den längeren Weg entschieden…oh Mann, hab ich mich gehasst. Durch den Dschungel ging es immer weiter und ich dachte das hört nie auf, tat es aber doch und zwar am Strand. Da war aber auch gerade Ebbe und der Weg bis zur Hütte dauerte noch einmal Ewigkeiten!!! So lange, dass ich mich irgendwann einfach hingesetzt habe, den Rucksack von mir geschmissen habe und nicht mehr wollte. Nach ner Minute gings aber wieder und ich habe es zur Hütte geschafft.

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Die letzten Meter

In der Hütte angekommen, war ich erstmal überrascht, denn diese war aus Holz nicht wie die neue bei Anchorage aus einer Art Wellblech. An der Hütte habe ich mich noch mit einem jungen Herrn unterhalten, der aber weiter ist zum Campingplatz. Nach dem ich geduscht hatte (eiskalt), war auch schon der Ranger da. Der Ranger von der letzten Hütte hatte mir noch gesagt, dass er in der nächsten Hütte Bescheid geben wird, dass ich einen Schlafsack gestellt bekomme, leider wusste der andere Ranger davon nichts. 🙁 Naja, es gab einen Kamin in der Hütte und es sollten noch vier Gäste kommen, so dass ich hoffte, das die das mit dem Feuer machen hinbekommen. Kurz darauf kam auch eine sehr sympathische 4-er Mädelsgruppe (Katharina, Lucia, Martina und den vierten habe ich leider vergessen). Die Mädels waren sehr nett und wir hatten einen entspannten Abend vor dem Kamin. Katharina war nämlich eine 1A Feuermacherin. 🙂 Extremm schnell und fertig mit der Welt bin ich eingeschlafen. Peter war nicht wie befürchtet aufgetaucht und es war warm in der Hütte. Nachts wurde es doch dann kälter, weil das Feuer immer mal wieder kurz vorm Ausgehen war, aber dennoch 1.000 Mal besser als in der Nacht zuvor.

Am nächsten Morgen sind die Mädels dann wieder zurück in Richtung Anchorage gewandert und ich wurde freundlicher Weise vom Ranger mit seinem Boot abgeholt, und in Nähe der Ablegestellte des Wassertaxis abgesetzt. Denn mittlerweile war wieder Flut und die Hütte lag direkt am Meer.

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Der Ranger war auch recht redselig und hat mir noch verschiedene Fische und diesen Rochen im Wasser gezeigt. 🙂 Das Leben als Ranger scheint doch ein wenig einsam zu sein. In der glühenden Sonne bin ich dann gefühlte Stunden über den Strand zum Ablegepunkt gelaufen. Da ich noch jede Menge Zeit hatte, habe ich mich entspannt in die Sonne gelegt.

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Mein Sonntagmorgen

Mein Taxi war allerdings nicht da zur vereinbarten Zeit und mich überfiel schon leichte Panik…bis auf einmal eine Gruppe Mädels und Jungs vorbeikam und fragte, ob ich Marina sei. Der Fahrer ließe ausrichten, es dauert noch ein wenig. Und wie, der war ne gute halbe Stunde zu spät und das Boot war voll bis obenhin. Ich wunderte mich schon, dass die alle weiter Richtung Norden des Parkes wollten. Während wir dann fuhren, beschlich mich schon der erste Verdacht, dass wir für mich in die falsche Richtung unterwegs waren. Als wir bei Bark Bay hielten, war ich mir dann sicher. Ich fragte den Fahrer wie er denn gedenke mich in Totaranui abzusetzen. Der fiel ja aus allen Wolken, aber auf meinem Ticket stand der richtige Zielort. Seine Idee war dann, dass ich in Bark Bay auf das nächste Taxi warte und dann hochfahre. Darauf hatte ich aber ehrlich gesagt keinen Bock, mittlerweile war es halb Zwölf und um 15.00 Uhr ging mein Transport zurück aus dem Park, die Zeit dazwischen hätte sich für fast nichts mehr gelohnt, also bin ich komplett mit nach Marahau gefahren. Lustig war, dass wir im Boot sitzen bleiben durften, während es auf einen Anhänger geladen und von einem Traktor gezogen, über die Straßen fuhr. 🙂 Die Wassertaxi-FIrma hat mir auch ohne Probleme das Geld wiedergegeben für die Fahrt, die ich nicht in Anspruch genommen hatte.

Somit bin ich nur 2 Tage durch den Park gewandert, war ich aber gar nicht so böse drüber. Der Park ist echt schön, aber nächstes Mal würde ich ne Kombi Kajak und Wandern machen, denn der Park ändert sich nicht groß je tiefer man in ihn hineinläuft, es sind immer wunderschöne Strände. Wenigstens war ich somit früher im Hostel, denn ich musste noch entscheiden wo ich überhaupt als nächstes hinfahren würde.

Im Hostel dann die Überraschung: die Besitzer hatten sich spontan frei genommen. Denn es war ein sehr sonniger Tag. Ich hatte eh sehr viel Glück mit dem Wetter im Park, muss man sagen. Freundlicher Weise hatten sie meinen Zimmerschlüssel aber unter einem Kopfkissen versteckt und so konnte ich dann doch einchecken. Den restlichen Tag habe ich dann mit Orga verbracht und zwei Ausflügen in den nahegelegenen Supermarkt – wo ich kein Bier kaufen durfte, weil ich meinen Ausweis nicht dabei hatte!?!?! Die Frau wollte mir nicht glauben, dass ich 30 werde, sympathisches Land. Und welch ein Zufall, erinnert ihr Euch an die zwei englischen Mädels vom Maori-Abend? Die stiegen im selben Hostel ab und waren mit mir in einem Zimmer. Dieses Mal war ihr Akku wohl nicht ganz aufgeladen und man konnte sich vernünftig mit ihnen unterhalten. Am Abend kam ich dann mit Katharina ins Gespräch, 19 Jahre, gerade Abi gemacht aus Rheinland-Pfalz und so lustig. Sie arbeitet in einer Fischverarbeitungsfirma und hat mir so einige interessante Stories erzählt. Somit scheiterte dann auch mein Plan früh schlafen zu gehen, weil wir so lange gequatscht haben. Dann bin ich aber sehr schnell sehr tief eingeschlafen.

Wellington: Bären und Kultur

Nach einer sehr erholsamen Nacht habe ich am nächsten Morgen Anna an ihrem Hostel abgeholt, da wir beide nach Wellington wollten. Eigentlich hat Anna einen dieser Buspässe, aber der Bus war wohl ausgebucht und so habe ich sie mitgenommen. Die Fahrt sollte gute vier Stunden dauern, so war es ganz nett, dass ich durch meine neugewonnene Beifahrerin Unterhaltung hatte. 🙂 Vorallem sind wir beide gleich hungrig und fanden es eine super Idee in Paraparaumu (oder wie das Kaff heißt) zum späten Frühstück zu halten. In einer Mall haben wir recht günstiges englisches Frühstück gehabt – wir waren uns aber auch hier einig, dass das mehr ein Appetizer war. Somit sind wir in den Supermarkt und haben noch ein paar Kleinigkeiten gekauft. Man weiß hier in Neuseeland ja auch nie, ob im nächsten Ort überhaupt ein Supermarkt existiert. Gut, weiß man wahrscheinlich schon, wenn man sich vorher über die Einwohnerzahl informiert, ich bin hier aber leider immer noch recht unvorbereitet und bin froh, wenn ich weiß warum ich überhaupt in die nächste Ortschaft fahre…

Paraparaumu scheint übrigens ein Rentnerparadies zu sein, der Altersdurchschnitt lag knapp unter 80, vielleicht etwas für den verdienten Ruhestand?

Ohne größere Vorkomnisse sind wir dann in Wellington, der Stadt der Einbahnstraßen angekommen. Dank Emma (das ist mein Navi) sind wir aber gut an unserem Hostel Nomads Backpackers angekommen. Leider ist Wellington nicht nur einschlägig bekannt für das chaotische Straßensystem sondern auch für die unwahrscheinlich hohen Preise fürs Parken – so habe ich pro Tag lockere 28 Dollar bezahlt…aber was soll man machen, kann das Auto ja schlecht mit ins Zimmer nehmen. Check in war auch erst um 14 Uhr, so dass ich die Gegelegenheit nutzte das Auto umzuparken, nachdem wir das Gepäck in den Aufbewahrungsraum gebracht hatten. Dabei bin ich auch gleich mal positiv aufgefallen, denn der Schlüssel zum Storage Room hing an einem riesigen Plüschteddybären, konnte man eigentlich gar nicht übersehen…habe ihn dennoch im Raum vergessen und dort eingeschlossen. 🙂 Gott sei Dank hatten die einen zweiten Schlüssel. Als wir dann später unsere Taschen aus dem Raum in unserer Zimmer gebracht hatten, wunderte ich mich, was da großes in meiner Jackentasche steckt – ich hatte den Plüschteddy samt Schlüssel mitgenommen. Hach ja, Anna fand das alles sehr amüsant, die Dame an der Rezeption lächelte auch als ich ihr betreten den Bären zurückbrachte…

Wir hatten solches Glück mit unseren 1,5 Tagen in der Hauptstadt Neuseelands, denn es war super sonnig. Also, haben wir uns für eine draußen-Aktivität entschieden und sind mit der alten Standseilbahn zum Botanischen Garten gefahren. Unser Hostel lag sehr zentral, so dass wir nur 5 Minuten zum Ticketschalter der kleinen Bahn laufen mussten.

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Cable Car in Wellington

Die Bahn wurde 1902 gebaut, um den auf einem Berg gelegenen Stadtteil Kelburn mit der City zu verbinden. Das ging auch wirklich recht steil hoch und hat ein wenig gescheppert. Außerdem scheint die oberste Haltestelle gerade saniert zu werden, denn als wir dort ankamen, war nur Gerüst und Bauarbeiter um die Bahn herum zu sehen.

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In der Bahn und der Blick von Kelburn aus

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Noch mehr Aussicht auf Wellington

Der 25ha große Botanische Garten ist einfach zu durchlaufen, leider hatten wir ein Rückfahrticket für die Bahn gekauft. Denn der Weg ging bergab und so mussten wir anschließend wieder alles hochlaufen…immerhin ist der Hauptweg markiert durch diese hübsche rosa Blume.

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1A Wegmarkierung

Der Garten hat auch einen Spielplatz, einen Ententeich, ein Café und ist halt vorallem grün, deshalb ein paar Bilder von unserem Spaziergang.

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Im Botanischen Garten Wellington

Herzallerliebst und zu Tränen rührend war diese Parkbank und wem sie wie gewidmet wurde. Irgendwann will ich auch ne Parkbank!

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Ist das nicht süß??

Nachdem wir durch den Garten geschlendert waren, sind wir auch noch auf einen kurzen Besuch in das Cable Car Museum, das ist nämlich umsonst. Wäre auch unverschämt dafür was zu verlangen, denn der Souvenirshop war fast größer als der Exponatenraum…. Interessant fand ich aber, dass es in Wellington mehrere private kleine Cable Cars gibt, sozusagen Treppenlifte für den Berg. 🙂 Sind wohl wahre Touristenattraktionen geworden.

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Im Cable Car Musem

Nach unserer Rückkehr mit dem Bähnchen sind wir durch Wellington gelaufen und trotz Sonne, der berüchtigte Wind, der durch die Stadt weht, ließ uns frieren. Wir kauften uns als Snacks jeder ein Sandwich, aßen es in der Sonne (das war nett) und liefen an verschiedenen wichtigen Bauten Wellingtons vorbei.

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U.a. die Bibliothek, Regierungsgebäude, Supreme Court

Dabei sind wir auch an der angeblich schönsten Kirche Neuseelands vorbeigekommen, der Old St. Pauls. Die war sogar offen, kostete keinen Eintritt und hat mir persönlich gut gefallen.

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Old St. Pauls Church

Auf unserem Rückweg sind wir an der Waterfront am Hafen entlang gelaufen. Ich hoffe, man sieht das auf den Bildern, da war eine Brücke, die recht interessant aussah und mit Kunst (dem Vogelkopf zum Beispiel) geschmückt war.

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Waterfront

In unserem 10er Dorm war außer uns zu dieser Zeit nur noch ein Ire, dessen Name mir leider gerade nicht einfällt. Zusammen sind wir zum kostenlosen Abendessen, das unser Hostel in der Bar nebenan stellt, gegangen. Das Essen ist nur eine kleine Portion, aber für 2 Dollar kann man auf eine normale Portion upgraden und das haben wir dann zusammen mit einem Bier gemacht. Den Iren mussten wir allerdings erst überreden, also zum Bier, was ist bloß aus den Iren geworden? Danach musste ich leider los, weil ich endlich mal wieder ins Theater gegangen bin. Ich hatte das schon in Auckland vor, aber dann lief dort ja nur das Musical Wicked. Somit bin ich in das Circa Theater, das gerade ein neues Stück spielte „Con“, heißt glaube ich Betrüger oder Schwindler auf Englisch und darum ging es in dem Stück. Recht verdrehte Story, aber sehr amüsant. Nur hatte ich bei einem Schaupsieler echt Probleme sein Englisch zu verstehen. Dennoch ich war richtig glücklich mir mal wieder ein Stück anzusehen und hatte sogar die Gelegenheit nach dem Stück noch bei einem Frage-Antwort-Gespräch mit den Schauspielern, Drehbuchautor und Produzent anwesend zu sein. Allerdings hat meist der Produzent seeehr lange geantwortet und das auch in einem echt schlimmen Neuseelandakzent. Und somit endete der erste Tag in Wellington.

Da Anna Italienerin ist (dem guten Kaffee also genetisch verbunden ist)und ich Kaffee einfach so mag, sind wir am nächsten Morgen auf der Cuba Street auf die Suche nach einem bestimmten Café gegangen, dem Fidel’s. Als wir schon fast aufgeben wollten, haben wir es doch noch gefunden.

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War ja eigentlich kaum zu übersehen die Werbung

Die Cuba Street ist wohl die Café und Shoppingmeile Wellingtons, machte auch einen recht kreativen Eindruck wie z.B. dieses Wasserspiel.

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Aber zu den wichtigen Dingen des Lebens: Nahrung. Denn im Fidel’s sah das Essen so gut aus, dass wir uns spontan einig waren, ein zweites Frühstück zu bestellen und wir hatten fantastische Eggs Benedict, jummy.

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FRÜHSTÜCK – eine meiner drei Lieblingsmahlzeiten am Tag

Am nächsten Tag schien immer noch die Sonne, aber Wellington ist auch die Kulturhauptstadt Neuseelands und somit sind wir zunächst in die kostenlose City Art Gallery geganen, eine Galerie für moderne Kunst. Ja, also die Kunst war dann doch wirklich sehr modern. Beispiel: wir durften uns an einen Tisch mit zwei Mikrofonen und zwei Pflanzen setzen. Durch das Mikrofon konnte man dann der Blume gut zureden, ihr viel Glück beim Wachsen wünschen und so was. Manche Sachen waren wirklich auf einem hohen Level der Konzeptionskunst angesiedelt und ich hätte mir wirklich eine Führung gewünscht, um wenigstens etwas zu verstehen, denn der Flyer zu den Ausstellungen war weniger hilfreich. Dennoch eine architektonisch beeindruckende Galerie und es war umsonst. 🙂

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City Art Gallery

Direkt um die Ecke der Galerie liegt das Te Papa Museum, das Nationalmuseum Neuseelands, ebenfalls kostenfrei. Es ist riesig! 6 Stockwerke voll mit Informationen. Selbst wenn ich dort wohnen würde und jede Woche einmal einen Teil anschauen würde, ich glaube, ich würde es niemals schaffen alles zu lesen. Das Museum ist aber sehr schön aufgebaut, es gibt Wechselausstellungen wie in unserem Fall gerade eine zu den französischen Impressionisten (die Ausstellungen kosten aber um die 17 Dollar Eintritt), ein Café, natürlich einen Souvenirshop und einen Bush Walk hinter dem Museum.

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Das Te Papa Museum

Es wird hier jedes Thema in Neuseeland behandelt, die Flora und Fauna, die Schafszucht, die Maori-Kultur, Erdbeben, Dinosaurier, Frauenrechte in Neuseeland, Kunst in Neuseeland, das einzig in Neuseeland entwickelte und gebaute Auto, der Trakker und vieles mehr. Wir waren einfach nur platt danach, schon zwischendrin wäre ich beinah auf einer Bank eingeschlafen.

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Zwei Dinge sind mir allerdings gut in Erinnerung geblieben, zum einen gab es mehrere Videos, die aus der Perspektive eines Schafes gedreht wurden. 🙂

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Die Schafs-Kamera

Das andere war ein für immer konservierter riesiger Tintenfisch. Dabei habe ich auch gelernt, dass dieses Tierchen das größte Auge im gesamten Tierreich besitzt und dass man bisher nur Weibchen dieser Spezies gefunden hat, keine Männchen, man weiß also nicht wie die aussehen.

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Riesentintenfisch

Zu dem Tintenfisch gab es sogar noch einen kurzen 3D Film, da wird an nix gespart in dem Museum. Die Wechselausstellungen haben wir uns aufgrund Überforderung und hohen Eintrittspreisen gespart und sind stattdessen an die frische Luft zum Mt. Victoria – mit meinem Auto. 🙂 Das ging aber auch steil hoch! Bei dem Aufstieg, okay der Auffahrt haben wir sogar einen dieser kleinen privaten Kabelwägelchen gesehen, niedlich. Leider konnte ich auf der schmalen Straße nicht einfach stehen bleiben zum Foto machen.

Dummerweise sind wir nicht ganz bis hoch gefahren, weil die Straße irgendwie zu aussah…also sind wir diesen Berg hoch.

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Die Aussicht auf Wellington war nett, aber dort oben war es so windig, dass wir uns schnell wieder an den Abstieg und die Rückfahrt gemacht haben.

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Aussicht auf Wellington

Da der Tag noch recht früh war, versuchten wir unser Glück und sind zum Parliament House, dem Regierungsgebäude Neuseelands gefahren, um eine kostenlose Führung mitzumachen. Wir kamen genau pünktlich an, nur der Parkautomat hat uns fast zur Verzweiflung gebracht. Dort kostete übrigens eine halbe Stunde einen Dollar…

Leider durfte man in den Gebäuden keine Fotos machen, aber die Führung war spitze. Unser Guide hat ein sehr klares englisch gesprochen und wir haben insgesamt 3 Gebäude besichtigt. Den Bienenkorb, der für repräsentative Zwecke dient, das Parlamentshaus und die dazugehörige Bibliothek. Alles drei sehr unterschiedliche Gebäude, die innen mit verschiedener Kunst dekoriert sind. DIe Bibliothek ist auch einmal komplett abgebrannt, da sie aus Holz gebaut war. Jemand hat bei einer Restaurierung vergessen einen der Trockner auszustellen und irgendwann stand die Haupthalle in Brand. Da die Bibliothek reichlich verziert ist, aber niemand in Neuseeland wusste wie man diese Dekoration restaurieren könnte, hat das dann der Mann gemacht, der normalerweise für Peter Jacksons Zombie-Filme die Zombiemasken schminkt…verrücktes Land. 🙂

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Das Parlamentshaus – der Bienenkorb war auf einem der anderen Fotos zu sehen

Nach dieser Führung sehnte ich mich dann nach ein wenig Ruhe, Anna ist in die Nationalbibliothek für freies Internet gegangen und ich habe mich im Hostel mit dem nicht kostenfreien grottenschlechten Internet herumgequält. Frage mich ernsthaft warum man etwas, das so einfach ist wie das Internet absichtlich so kompliziert gestaltet. Unser Zimmer war mittlerweile auch voll, aber so richtig ausgegangen ist niemand. Außer zwei Mädels, die sind zu einem Couchsurfing Treffen für zwei Stunden und so war ich faul zu Hause. Am nächsten Morgen musste ich aber auch unverschämt früh aufstehen, da ich um 7.15 Uhr spätestens das Auto auf der Fähre einchecken musste. Von Wellington ging es nämlich nach Picton – 4 Stunden Fähre und das auf überhaupt nicht ruhiger See. Auf der selben Fähre war Renske (29, Holland), die mit mir im Zimmer in Wellington war. Nach dem ich gefrühstück hatte, haben wir uns dort zufällig getroffen und gemeinsam gelitten. Denn die See war rauh und es schlugen ein paar Wellen gegen die Fenster…laufen erinnerte an laufen, wenn man betrunken ist, kein schönes Gefühl. Aber auch das ging um, und so waren wir dann gegen 12.00 Uhr endlich angekommen auf der Südinsel Neuseelands.

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Fähre frisst Auto

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Erster Blick auf die Südinsel

Tongariro: Vulkan des Grauens

Da war ich nun in meinem Hostel The Park im Tongariro National Park Village, das auch wieder mehr einem Hotel als Hostel glich. Der Tongariro National Park war der erste Nationalpark Neuseelands und der vierte weltweit. Man kann verschiedene Wege durch den Park wandern und das Alpine Crossing ist angeblich die schönste Tageswanderung Neuseelands. Anmerkung der Autorin: mit GUTEM WETTER!

Wirklich positiv an Neuseeland finde ich ja, dass die Nationalparks kostenlos sind. Deshalb braucht man nur einen Transport zum Start des Treks, den man laufen möchte und einen Rücktransport am Ende des Wanderweges. Mein Hostel hat diesen Service auch angeboten für stolze 35 Dollar pro Person. Die Damen von der Rezeption gingen mir aber gehörig auf die Nerven, weil mir die zwei zu jeder Frage, die ich stellte, unterschiedliche Antworten gaben…und dazu dann noch diese amerikanisch angehauchte oberflächliche Freundlichkeit…aber irgendwann waren dann alle Klarheiten bezüglich des Transportes beseitigt.

In meinem Zimmer waren 3 deutsche Mädels (Jenny, Jessy und Ingrid), eine Holländerin und ein englischsprachiger junger Herr. Wir haben uns nett unterhalten und dann auch gleichzeitig in der Küche gekocht, wobei ich mich dann anschließend früh ins Bett gelegt habe, da am nächsten Tag um 7.30 Uhr der Transport zum Trekking starten sollte. Leider trat am nächsten Tag das ein was ich befürchtet hatte, das Wetter war zu schlecht, um im Nationalpark wandern zu gehen. 🙁 Angeblich herrschten dort Winde mit 80 km/h Geschwindigkeit, dazu kam noch Regen. Die anderen aus meinem Zimmer reisten alle am frühen Morgen weiter nach Wellington, da sie alle zusammen mit einem dieser Busse unterwegs sind, die verschiedene Ziele in Neuseeland anfahren. Nun hatte ich dann aber glücklicher Weise (schon wieder) ein Einzelzimmer mit eigenem Bad, welch Luxus. Ich habe mich schon gefargt, ob die mich immer alle alleine in ein Zimmer packen aufgrund meines fortgeschrittenen Alters (im Vergleich zum Durchschnittstouristen hier)?

Nun ja, ich habe den Tag dann dazu genutzt mein 3-Tage Trekking im Abel Tasman Nationalpark zu organisieren sowie die Fähre von der Nord- zur Südinsel und mir zu überlegen was ich denn so in Wellington tun möchte. Einen Versuch unternahm ich noch, um diesen Sonntag aktiv zu gestalten, ich buchte einen Fallschirmflug im 1 Stunde entfernten Taupo, aber leider war auch dort das Wetter so schlecht, dass auch diese Unternehmung ins Wasser fiel. Am nächsten Tag hatte ich dann aber Glück und es ging pünktlich um 7.30 Uhr los zum…

Alpine Crossing

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Am Anfang des Alpine Crossing, Strecke: 19,4 Kilometer

Wir waren zu sechst im Bus, aber leider keine wirklich spannende Gruppe. Ein Pärchen, offensichtlich englisch, da sie in Joggingzügen losliefen und ein Kiwi mit zwei Mexikanerinnen im Anhang. Mit der englisch-spanischen Kombo habe ich mich auch unterhalten, aber nur so lange – Achtung, unglaublich, bis die mir zu langsam waren. 🙂 Irgendwann habe ich auch dieses händchenhaltend-wandernde Paar überholt…

Der Trek führt einen zunächst durch einen Mix von Busch und Steinen. Leider war es anfangs noch ziemlich wolkig, weshalb alles ein wenig grau aussieht.

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Alpines Gestrüpp und Stein

Man kraxelte über Steine, lief aber auch manchmal auf diesen sehr komfortablen Holzwegen, konnt man sich wenigstens nicht verlaufen.

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Auf dem Holzweg 🙂

Die ersten Kilometer waren wirklich noch harmlos und ich wartete die ganze Zeit darauf, dass es schlimm wird, denn unser Busfahrer hatte uns vorher die einzelnen Abschnitte des Weges erklärt und in seiner Rede kamen die Worte „sehr“ und „steil“ zusammenhängend vor. Obwohl es eine Tageswanderung ist, wird davor gewarnt, sie auf die leichte Schulter zu nehmen, gerade weil hier das Wetter gerne mal umschwenkt und was schlechtes Wetter hier bedeutet, habe ich später dann auch erfahren müssen. Bevor es dann an den schwierigen Teil geht, trifft man zuerst auf dieses Warnschild.

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Hat mich ja kurz verunsichert

Mutigen Herzens bin ich aber weiter gegangen, war mein Rucksack doch gepackt mit Vorräten und über 2 Litern Wasser. Dieser Teil war dann doch schon anstrengender und auf solchen Treppen ging es bergauf – inkl. Regen und Wind.

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Der Regen wandelte sich dann je höher man kam in Schnee und ich wünschte ich hätte doch meine Handschuhe mitgenommen. Wenigstens hatte ich Kopfhörer und iPhone dabei, so dass ich Musik hören konnte, um mich abzulenken.

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Leicht frostige Verhältnisse auf dem Weg

Je weiter man hoch kam, um so mehr Leute kamen einem auch entgegen, die sind wohl umgedreht, weil es oben wirklich windig war und man sich die Nase abgefroren hat. Auf einem kleinen Plateau habe ich dann Anna (28, Italien) kennen gelernt. Sie wollte weiter gehen, also habe ich mich dazu entschlossen es auch zu versuchen! Wir kämpften uns also weiter nach oben, Anna um einiges besser als ich, dafür war ich aber sogar schneller als die andere Deutsche, mit der Anna vorher gelaufen war, weil sie zusammen mit dem gleichen Transport zum Nationalpark kamen. Auf dem nächsten Plateau angekommen, hat mich die Landschaft dann doch ein wenig an den Mond erinnert.

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Ich dachte ja, das wäre der schlimmste Part gewesen…

Leider wurde ich eines besseren belehrt, denn wir mussten eine Art Gipfel überqueren und das bei 50 km/h Windgeschwindigkeit. Die Steine waren zudem vereist und der Weg schmal, ich hatte da echt ein bissi Angst beim Hochklettern. Dieser Teil hörte zum Glück genau dann auf als ich kurz davor war Umzukehren, Mann, war ich froh! Daher auch der Titel Vulkan des Grauens!

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Nach dem schlimmsten Teil

Mit uns lief, wie gesagt, das eine deutsche Mädel und noch ein Spanier, auf die wir da oben warteten. Danach ging es an den Abstieg und der war dieses Mal gar nicht so leicht, weil die Erde total locker war und man bei jedem Schritt gerutscht ist. Dafür hat aber diese Aussicht entschädigt.

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Auf unserem Abstieg sind wir an mehreren dieser warmen Seen vorbeigekommen. Danach war der Weg echt in Ordnung, ab und zu ging es mal ein wenig bergauf, aber das nette ist, dass sich hier die Vegetation regelmäßig ändert und wir nach dieser Vulkanüberquerung wieder durch Buschland gemixt mit Felswüste gelaufen sind.

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Impressionen vom Weg

Wir befanden uns übrigens in einer aktiven Vulkangegend, der letzte Ausbruch war, glaube ich, 1800-irgendwas, dass man das noch aktiv nennen darf…

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Bin ich auch mal durch Vulkangegend gelaufen

Auf unserem Weg nach unten, hatten wir dann eine tolle Aussicht und konnten auch einige der dampfenden Schwefelquellen sehen.

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Ab dort ging es dann ziemlich lange durch die selbe Landschaft immer weiter Richtung Ende des Treks entgegen.

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Bis wir dann an einer Hütte Halt gemacht haben, um was zu Essen. Carina, das andere deutsche Mädel, hatte ca. 3 Kilogramm gekochte Nudeln mit Tomatensoße dabei, war dann vielleicht doch etwas zu viel. Nach dieser Rast ging es wieder tüchtig weiter.

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Die Hütte an der wir gerastet haben

Auf dem weiteren Weg liefen wir dann durch verschieden farbige Gräser und Pflanzen. Wenn ich mir die Fotos jetzt so anschaue, muss ich sagen, ja war wirklich eine tolle 1-Tageswanderung. 🙂

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Die blautragende Person ist übrigens Anna

Irgendwann taten Anna und mir dann aber doch die Beine weh und wir sehnten uns nach dem Ende…ja, die letzten Kilometer sind immer die schlimmsten. Mein Busfahrer hatte das auch erwähnt, denn am Ende läuft man durch eine Art Tropenwald, hüpft über unzählige Treppen und Flüße und man denkt, es hört niemals auf.

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Hat es dann aber doch irgendwann! Wir waren schon froh. 🙂 Und ihr dürft ein bissi Stolz auf mich sein, denn wir brauchten für den Trek weniger als die veranschlagte Zeit, so dass ich anstatt meinem geplanten Transport um 15.00 Uhr, den eine Stunde früher nehmen konnte – und das als Einzige aus meiner Gruppe! Jawohl! 🙂 Da der Transport der anderen drei erst für 16.00 Uhr angesetzt war und sie keinen Handyempfang hatten, um das umzuplanen, sind die drei bei uns mitgenommen worden. Im Hostel habe ich erstmal heiß geduscht und mir dann einen Burger zum Abendessen gegönnt, sowie ein Bierchen. Gab nämlich 50 % Rabatt, wenn man den Hostel-Transport in Anspruch genommen hat. Sehr müder, aber auch sehr zufrieden ging ich dann zu Bett.

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Zum Abschluss: mein Belohnungsburger

Waitomo: unter Tage

Auf meinem Weg von Rotorua nach Waitomo habe ich Halt gemacht, um das erste Mal in meinem Leben bei Wendy’s zu essen, aber ehrlicher Weise, war ich ein wenig enttäuscht. Satt wurde ich aber und weiter ging es, denn ich brauchte doch etwas um zu meinem nächsten Ziel zu gelangen. Übrigens habe ich noch nie so viele überfahrene Tiere auf der Straße gesehen wie hier in Neuseeland, alleine auf dem Weg von Auckland nach Rotorua habe ich 14 überfahrene „etwase“ gesehen, arme Viecher.

Waitomo ist ein Maori-Name und bedeutet übersetzt: wai = Wasser, tomo= Schlucht, Loch. Diese Maori-Namen erklären meist auch schon, warum man den Ort überhaupt besucht. In Waitomo gibt es verschiedene Höhlen, die man besichtigen kann. Die berühmteste ist der Glowowrm Cave, eine Höhle, die erleuchtet wird von Glühwürmchen. Freitag Nachmittag kam ich dann in meinem Hostel Kiwipaka Waitomo an. Ist mehr ein Ferienhauskomplex als Hostel und die einzige richtige Bar des Ortes ist wohl auch dort untergebracht. Ich war, wieder mal, alleine in meinem Zimmer, was ich aber sehr entspannend fand. Außerdem gab es keine Stockbetten, sondern vier freistehende Betten inkl. Schreibtisch, Schrank und allem drum und dran, nur das WiFi war grottig. Dafür dass das 4 Dollar für 24 Stunden kostet, habe ich mich dann auch mal beschwert und schaue an, komplett die 4 Dollar zurückerstattet bekommen. Weniger schön war allerdings, wer noch so im Hostel war, nämlich eine asiatische Schulklasse, gerade in die Pubertät gekommen. Meine Güte, ich hatte ganz vergessen wie kindisch Mädels um die 16 Jahre alt sein können…Gerenne auf dem Flur, Gekreische, Türen werden zugeschlagen. Ist das ein Zeichen, dass ich alt werde, weil mich das genervt hat? Vielleicht vesteht man mich besser, mit diesem Foto aus der Küche:

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Einer der Lehrer entschuldigte sich auch bei mir, nur Recht so! Naja, ich hatte ja Ruhe in meinem Zimmer, habe mir gemütlich was gekocht, nachdem die Schulklasse ihren Berg Geschirr bewältigt hatte und habe wunderbar geschlafen. Am nächsten Tag dann die Überraschung: im selben Hostle waren Alexi und Johannes aus meinem Hostel in Auckland abgestiegen. 🙂 Johannes und ein Mädel, das mit ihnen reiste, hatten an diesem Tag vor in einer der Höhlen Rafting zu machen. Das hatte ich mir auch überlegt, aber ich war zuspät dran und der Spaß war schon ausgebucht. Da Alexi klaustrophbisch ist, wollte er sich die 3 großen Höhlen, Glowworm Cave, Aranui Höhle und Ruakuri Höhle auf klassische Weise mit Touren anschauen, da habe ich mich doch spontan abgeschlossen. Während ich auf ihn wartete, habe ich mich mit Johannes und dem Mädel auf der Terrasse unterhalten und als die weiter sind zum Einchecken, mit einem englischen Pärchen, das mehr oder minder meine Reiseroute in Asien hat. Die treffe ich bestimmt wieder…

Gegen 10.00 Uhr sind wir dann in die Touristeninformation i-Site und haben das Komboticket für alle 3 Höhlen zum Schnäppchenpreis von 91 Dollar erstanden. Unsere erste Höhle war die Aranui-Höhle, die ca. 2,5 Kilometer vom Besucherzentrum wegliegt, weshalb Alexi uns mit seinem Wagen gefahren hat. Später hat sich auch rausgestellt, warum er fahren wollte, er traute mir nicht, da ich ja sonst auf der rechten Seite fahre…tss! Dabei habe ich mich da mittlerweile schon komplett dran gewöhnt. Wir hatten einen superschönen sonnigen Tag erwischt, den verbringt man ja gerne mal unter Tage, nicht wahr. Wir mussten auch nicht lange warten und um 11.00 Uhr fand unsere 45-minütige Tour statt. Die ältere Dame war sehr nett und hat uns viel zur Höhle erzählt. Sie ist nach dem Herrn Aranui benannt, der die Höhle dank seinem Hund fand, der dort ein Wildschwein reinjagte. Dort gibt es aber keine Glühwürmchen, weil es zu trocken ist, dafür jede Menge Stalaktiten und Kalksteinformationen. Der Weg dorthin führt einen erstmal durch eine dschungelartige Vegetation.

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Der Weg zur Aranui-Höhle

Die Höhle war wirklich sehr schön und im Nachhinein würde ich sagen, diese hat mir am Besten gefallen, weil sie so klein war und trotzdem tolle Formationen zu bieten hatte.

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Die Neuseeländer sind auch total kreativ dabei den Mineralformationen Namen zu geben, wenn etwas aussieht wie ein Blumenkohl nennen sie es Blumenkohl und wenn etwas aussieht wie ein Vorhang nennen sie es Vorhang…

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In der Aranui-Höhle

Viel kann ich leider nicht zur Entstehungsgeschichte der Stalaktiten erzählen, das wissen viele bestimmt besser als ich. Nach unserer ersten Tour hatten wir noch gut eine Stunde Zeit bis zur nächsten Tour durch die Ruakuri-Höhle. Allerdings war nicht so klar, wo man nun für die Tour abgeholt wurde. Ein Zeichen sagte zwar „park here – wait here“, aber wir waren nicht die einzig kurzzeitig verwirrten Touristen. Irgendwann kam aber unsere Reiseführerin und es ging los.

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Bild 2: Eingang zur Ruakuri-Höhle

Wie sich unschwer erkennen lässt, ist der Eingang zu der Höhle nicht echt. Mit Rucksäcken durfte man nicht in die Höhle, da man evtl. etwas kaputt machen könnte, wenn man sich umdreht. Sollte man etwas anfassen, kostet das übrigens Strafe….lächerliche 10.000 Dollar. Hätte man ja auch 100.000 Dollar schreiben können, so unsinnig wie das ist.

Die Höhle diente den Maori als Friedhof und damit niemand mehr über die heilige Stätte trampelt, führt eine 15 Meter tiefe Wendeltreppe in die Höhle hinein.

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Das Bild mit den Punkten ist die Wendeltreppe

Der Stein auf dem ersten Bild dient dazu sich die Hände zu waschen, damit man nicht doch aus Versehen die Höhle kontaminiert. Als nächstes geht es dann durch Sicherheitstüren und Tunnel tiefer in die Höhle hinein, die ab und zu doch recht eng war und man schon aufpassen musste sich nicht an einem Stalaktiten zu stoßen.

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Erste Eindrücke der Ruakuri-Höhle

Hier nun auch der schon erwähnte Vorhang:

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Der Vorhang

Da auch hier meine wissenschaftlichen Kenntnisse an ihre Grenzen stoßen, einfach nur ein paar weitere Fotos.

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Noch mehr Ruakuri-Höhle

In dieser Höhle findet übrigens auch das Rafting statt. Sehr lustig, weil die alle eine rote Stirnlampe aufhaben und durch das Dunkel raften oder tuben (also in einem Gummiring sitzen) und man diese Schlange aus roten Lichtern von oben beobachten kann. Ab und zu hört man die Leute auch jubeln oder schreien – irgendwann muss ich hier zurückkommen und das auch machen. 🙂 Bin mir nicht sicher, ob man das auf einem der Bilder erkennt, aber man kann auch Abseiling in der Höhle buchen, die Menschlein, die auf dem Foto zu sehen sind, sind allerdings nur Puppen. Und kann mir einer erklären, wer das Wort Abseiling erfunden hat? Der englischsprachige Part der Gruppe war ja ganz erstaunt, als ich meinte, dass „Abseilen“ ein deutsches Wort ist. Nach knapp zwei Stunden endete dann diese Tour und ich war heilfroh, denn ich war sooo hungrig.

Zunächst stand aber erstmal die Fahrt zur Glühwürmchen-Höhle bevor und der Besuch dieser. Dort darf man allerdings keine Fotos machen. Vor der Höhle kann man sich aber vor einen Green-Screen stellen und später wird der Hintergrund auf dem Foto dann durch Glühwürmchenhöhle ersetzt. Ich hatte aber ein grünes Top an und deshalb war auch mein Top geglühwürmchenshopped. 🙂 Sollte aber eh etwas um die 39 Dollar kosten, da haben wir beide mal von eine Kauf abgesehen.

Die Tour durch die Glühwürmchen-Höhle dauert auch nur ca. 45 Minuten. Die Höhle gehört übrigens einer Maori-Familie und fast alle Mitarbeiter dort gehören diesem Maori-Stamm an. So war auch unsere Reisegruppenleiterin maori-stämmig. Die Höhle ist unwahrscheinlich hoch und hat eine super Akustik, weshalb dort auch regelmäßig Konzerte stattfinden. Danach geht es dann auf einem Boot komplett durch die Höhle, alles dunkel bis auf einen Himmel aus Glühwürmchen, sah wirklich wunderschön aus. Allerdings sind Glühwürmchen überhaupt nicht niedlich. Wie ich lesen musste, sind die Glühwürmchen die Larven der Plizmücke. Nachdem diese Eier gelegt hat, schlüpfen die Larven und fressen das was ihnen am nächsten ist, ihre Geschwister. Dann verpuppt sie sich und es schlüpft eine neue Pilzmücke. Diese ist aber mundlos, kann also nicht fressen. Sie paart sich, legt Eier und stirbt dann – das alles in 2-3 Tagen. Find ich persönlich ja ne recht eklige Geschichte.

Nach der Tour ging es dann aber endlich zum Essen. Alexi und ich haben bei einem Bistro direkt um die Ecke des Hostels gehalten und ich hatte einen super Deluxe-Hot Dog mit Spargel und karamellisierten Zwiebeln. Viel Auswahl an Restuarants gibt es in Waitomo auch nicht, glaube der Ort hat nur zwei Straßen…nach dem Essen war Alexi so nett mich zum Hostel zu fahren und ich bin los zum nächsten Stopp: dem Tongariro National Park – wie immer, wenn ich Auto fahre hier im Regen.

Hobbiton: zu Besuch beim Herr der Ringe

Freitag Morgen fing der Tag mal wieder unverschämt früh an, aber ich musste erstmal das Auto von seinem kostenfreien Parkplatz holen, um es vor dem Hostel abzustellen. Meinen ganzen Kram wollte ich ja nicht durch die halbe Stadt tragen. Die Suche eines neuen Parkplatzes ging dann schneller als gedacht, so dass ich dann gute 45 Minuten vor der Touristeninformation saß und auf meinen Bus wartete – Ziel: Hobbiton. 🙂

Ca. eine Stunde von Rotorua entfernt liegt nämlich das Dorf der Hobbits. Peter Jackson erschien die Landschaft, die er dort vorfand perfekt für seine Herr der Ringe Triologie und somit wurde dieses Stück Land zur Filmkulisse. Eigentlich befindet sich hier die Alexander-Farm, eine der größten Schafsfarmen Neuseelands. Unsere Gruppe war zum Glück recht klein, nur ca. 20 Leute. Ich hatte schon von anderen gehört, dass hier zum Teil 80 Leute durch das Land der Großfüßler geschleust werden. Leider war das Wetter nicht ganz ideal, es war ziemlich kühl, aber wenigstens hat es nicht geregnet. Regenschirme hätten in Hobbiton aber sogar zur Verfügung gestanden. Nachdem unser Bus ankam, konnten wir noch kurz in den Souvenirshop – habe davon abgesehen etwas käuflich zu erwerben und dann ging es mit Bus und Guide weiter direkt zu den „Stadttoren“ Hobbitons.

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Zu Besuch bei Frodo & Co.

Ich hatte Glück, denn längere Zeit konnte man das Filmset nicht besuchen, weil der Hobbit gedreht wurde. Für diesen wurden auch auf dem Hügel direkt neben Hobbiton neue Hobbithäuschen erbaut. Die Häuser sind nicht alle gleich groß, damit man mit der Perspektive spielen kann. Unser Guide hat uns immer wieder interessante Geschichten zur Filmkulisse erzählt und ich war mir erst nicht sicher, ob das nicht zu touristisch sein würde, aber die Investition von 105 Dollar hat sich gelohnt. Denn es ist irgendwie schon toll so mitten im Herr der Ringe zu stehen.

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Der erste Blick auf Hobbiton

Süß war die Liebe zum Detail, die sich überall gezeigt hat, wie Wäsche, die zum Trocknen aufgehängt wurde, Geräte zur Gartenarbeit, ein kleiner Stuhl vor dem Haus, als hätten sich grad alle einfach nur zum Nickerchen machen hingelegt (Wäscheleine etc. folgt zum Teil dann in den nächsten Bildern, ich gehe ja strikt chronologisch vor mit meinen Fotos, die ich hier zeige.)

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Die ersten Hobbithäuschen

Auch einen Gemüsegarten gab es, der noch nicht mal Fake ist, hier wird wirklich Gemüse angebaut. Mittlerweile arbeiten durch diese Touren unwahrscheinlich viele Leute hier, darunter auch einige Gärtner.

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Der Gemüsegarten

Ich war ja wirklich ganz begeistert von den kleinen Hütten, deshalb habe ich auch unendlich viele Bilder gemacht, die ihr euch jetzt anschauen müsst, aber ist ja besser als wenn ich wieder so viel schreibe, nicht wahr. 🙂

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Sogar Wegweiser gab’s!

Diesen Weg, den man im letzten Bild sieht, sind wir dann auch hoch gelaufen, immer weiter in Richtung von Frodos zu Hause, vorbei an weiteren Erdhöhlenhäuschen.

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Im nächsten Bild sieht man, wie klein manche der Häuser sind, im Vergleich zum Durchschnittsdeutschen.

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Von weiter oben hatte man dann auch einen guten Blick auf den See in Hobbiton und die Gaststätte „Green Dragon“.

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Die Aussicht – irgendwie alles ein wenig surreal

Wir konnten auch in zwei der Hobbithäuser hinein, nur ist das leider eher enttäuschend. Die meisten der Häuser sehen von innen so aus, da ihre Innenansicht nicht gebraucht wird. Frodos Haus hingegen hat wohl Telefon, Internet und eine voll ausgestattete Küche.

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Eine Hobbithütte von außen und von innen

Die Hütte von Frodo konnten wir von innen leider nicht besichtigen, man konnte aber durch die Fenster sehen, dass diese Hütte wirklich wie ein richtiges zu Hause dekoriert wurde. Der Grund warum Besucher nicht mehr erlaubt sind die Hütte von innen zu sehen, ist recht einfach. Manche Touristen sind einfach ein bissi deppert im Oberstübchen und klauen die Filmkulissen oder ritzen ihre Namen in die Wände und Türen. Ist ja auch wirklich unwahrscheinlich kreativ, wenn man einen Allerweltsnamen wie Kevin hat – Entschuldigung an dieser Stelle an alle Kevins.

Aber immerhin konnten wir es von außen sehen. Unser Guide hat uns auch eine interessante Geschichte dazu erzählt. Wenn Gandalf vor Frodos Haus gefilmt wurde, hat man einfach alles um das Haus herum in Miniaturgröße versetzt, d.h. einen den Zaun durch einen ganz niedrigen ersetzt, das Gras und die Büsche fast komplett herunter geschnitten usw. Was ich auch nicht wusste, wenn Frodo/Bilbo und Gandalf miteinander auf der Bank geredet haben, dann saßen sie nicht nebeneinander, sondern einer auf der Bank und der andere viel weiter hinten. Durch den Winkel mit dem die Kamera das dann aufnimmt, sieht es später so aus sie hätten nebeneinander gesessen – verrückte Filmwelt.

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Konnte leider kein Bild in voller Breite von Frodos Haus machen, der Weg vor dem Haus war dafür einfach zu eng

Der Baum im Hintergrund ist übrigens komplett fake, d.h. er wurde aus Metall, Gummimasse und Kunstblättern gerfertigt. Laut Guide macht es weniger Spaß 10.000e von falschen Blättern an einen Baum zu kleben, kann ich mir vorstellen.

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Komplett von Menschenhand gestalteter Baum

Es gab noch ein paar weitere Geschichten, die mir klar machten, ich könnte nie beim Film arbeiten. So sieht man im Herr der Ringe jawohl auch ab und zu Schafe – kann ich mich persönlich nicht mehr dran erinnern – und der Film wurde ja auf einer Schafsfarm gedreht. Peter Jackson fand aber, dass die neuseeländischen Schafe zu modern aussahen und ließ die 15.000 vorhandenen Schafe umsiedeln und ließ englische, traditionellere Schafe einfliegen?!?!? Da fragt man sich doch, ob das wirklich hätte sein müssen. Die armen neuseeländischen Schafe, wissen wahrscheinlich noch nicht mal, dass sie zu modern ausschauen. Eine Geschichte habe ich mir auch noch gemerkt. Es gibt wohl eine Szene bei der im Hintergrund Kinder Pflaumen von einem Pflaumenbaum essen. Nun gab es dort aber keinen Pflaumenbaum, nur Apfel. Was macht man also, man entlaubt den armen Apfelbaum und klebt anschließend einzeln Blüten eines Pflaumenbaumes an…für eine Szene, die ca. 1 Minute des Films ausmacht. Nee, also da bin ich zu effizient denkend für, bei mir hätten die Kinder Äpfel gegessen…

Bei unserem Spaziergang sind wir noch an vielen weiteren Hobbithäuschen vorbeigekommen, wie man auf den Fotos sehen kann.

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Die Tour endet dann im „Green Dragon“ wo man sogar ein Freigetränk bekommt. Ale, Ginger Beer oder einen Cidre, habe mich für letzteres entschieden und der war sogar lecker.

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Auf dem Weg zum grünen Drachen & dem Freigetränk 🙂

Im grünen Drachen gab’s auch Snacks zu kaufen, die noch nicht mal so teuer waren, aber hat mich leider nichts angesprochen. Ist schon verrückt, dann so mitten in einem Teil des Filmes zu stehen.

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Im grünen Drachen

Auf Ansporn unseres Busfahrers habe ich mir dann auch peinlich berührt Hobbitklamotten angezogen und mich hinter den Tresen gestellt…hach ja, was man nich alles so tut nach einem Cider.

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Ohne Worte

Mit dem grünen Drachen endete dann auch unsere Tour, wobei wir echt viel Zeit hatten, um uns dort in Ruhe umzuschauen und auch das Gelände dahinter zu erkunden.

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Das Festgeländer hinter dem grünen Drachen

Doch auch irgendwann endete unsere Tour und wir sind zurück nach Rotorua gefahren. Ich habe im Bus ein Nickerchen gemacht und da ich auf dem Weg zu meinem Auto am Hostel vorbeikam, bin ich da schnell reingehüpft und habe meinen Bikini geholt, denn ich dort vergessen hatte…und dann ging es mit dem Auto weiter zu meinem nächsten Ziel: Waitomo.

Rotorua: Schwefel liegt in der Luft

Rotorua (erst jetzt nach fast 2 Wochen kann ich diesen Namen fehlerfrei aus dem Gedächtnis schreiben) liegt gut 2,5 Stunden Autofahrt von Auckland entfernt und ich bin die auch durchgefahren bis auf einen kurzen Stopp im Supermarkt. Rotorua hat so einiges an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung zu bieten, hier findet sich Neuseelands aktivste Thermalgegend, d.h. sprühende Geysire, blubbernde Schlammvulkane und ein ständig präsenter Schwefelgeruch. Außerdem kann man viel Sport machen, Radfahren, Rafting, Wandern – hach, genau das Richtige für mich… Außerdem ist hier der Ort, um sich mit der Maori-Kultur zu beschäftigen, da 35 % der Bevölkerung in und um Rotorua maori-Wurzeln haben.

Mein Hostel Rotorua Downtown Backpackers lag super zentral, was nur zum Nachteil hatte, dass die Parkplätze direkt vor der Haustüre was gekostet haben…aber zum Glück nicht nach 17 Uhr, so dass ich das Auto erstmal ohne etwas zu bezahlen stehen lassen konnte. Zum Glück war auch Kat von der Rezeption noch da und konnte mir meinen 6-er Dorm zeigen, denn ich oh Freude die gesamten 3 Nächte für mich hatte. 🙂 An diesem Abend war ich leicht von Kopfschmerzen geplagt und hatte vor mir nur noch was zu Essen zu machen und mich dann direkt hinzulegen, aber habe mich dann doch noch länger mit ein paar Deutschen unterhalten. Hatte ich schon erwähnt, dass von 10 Neuseeland-Touristen mindestens 7 aus unserem Land stammen? Und dass ich zumeist die Einzige bin, die 2013 nicht zum ersten Mal wählen durfte? Nun gut, als ich dann im Bett lag, muss ich dem Hostel leider den Titel „des schlechtesten Bettes in dem ich in den letzten Monaten geschlafen habe“, verleihen. Am nächsten Tag hatte ich dann eigentlich vor durch den Redwood Forest zu wandern, aber ich habe mich dann beim Frühstück mit Melanie, die ich am Abend vorher kennen gelernt hatte, unterhalten und die meinte, dass sie um 13.00 Uhr eine Tour zu Wai-O-Tapu machen würde und deshalb habe ich meine Pläne dann umgeworfen. Ganz tatenlos wollte ich aber bis dahin nicht sein, so dass ich mich aufgemacht habe den Park Kuirau zu erkunden. Der Park lag nur ein paar Minuten von meinem Hostel entfernt und nachdem ich das Auto auf einen kostenfreien Parkplatz umgeparkt hatte, habe ich mich auf den Weg gemacht.

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Der Park wurde 2003 fast vollständig von Schlamm, der Folge eines Vulkanausbruches war, begraben, womit er noch mehr eine Sensation wurde. Mitten in der Stadt finden sich hier brodelnde Schlammlöcher, heiße Quellen und riesige Dampfwolken, ich konnt meinen Augen gar nicht richtig trauen.

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Im Kuirau Park

Außerdem lief da dieser lustige hübsche Vogel rum, der wollte sich aber nicht fotografieren lassen, ist ganz aufgeschreckt vor mir weg gerannt als ich ihm gefolgt bin, dabei wollte ich ihm doch gar nix tun.

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Feiges Federvieh!

Die Wetteraussichten waren leider nicht so rosig für die nächsten Tage und für den Vormittag war das auch zutreffend, weshalb der Himmel recht grau auf den Fotos ausschaut. Dafür war der Park aber sehr schön angelegt und da hier gerade Frühling ist, blüht auch alles ganz fleißig. Nur dieser ständige Schwefelgeruch ist mir irgendwann dann doch unangenehm gewesen, der natürlich auch im Park stark vorhanden war.

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Da bemerkt man doch den englischen Einfluss – bezogen auf die Parkgestaltung

Ich bin dann mehr oder weniger durch den gesamten Park geschlendert…

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Noch mehr Kuirau Park

…bis ich zum Lake Rotorua gekommen bin. Da war das Wetter aber dann so mies, dass ich mich dort nicht so lange aufgehalten habe und den Heimweg angetreten bin.

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Am Lake Rotorua

Im Hostel angekommen, hatte ich gerade noch Zeit zum Duschen und einen kleinen Snack bis wir dann abgeholt wurden. Die Tour bestand nur aus uns Dreien, alle vom selben Hostel: Melanie (Deutschland), Rodrigo (28, Brasilien) und mir. Unser Fahrer war recht nett, nur ich dachte ja irgendwie da wäre noch eine geführte Tour im Thermal Wonderland dabei, leider war das nicht der Fall, so dass es im Nachhinein sehr viel günstiger gewesen wäre, wir 3 hätten einfach mein Auto genommen, aber gut, nachher ist man immer schlauer.

Dafür hat unser Fahrer uns auch beim 2. größten Schlammvulkan der Erde abgesetzt, der größte ist Yellow Stone in den USA, wusst ich bis dahin auch noch nicht. 🙂

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Schlamm, leider mit 60-80 Grad Celsius zu warm zum Baden

Ein kleines Stück weiter ist dann schon das Besucherzentrum und der Eingang zum Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Wir hatten ca. 1,5 Stunden Zeit, um uns dort umzuschauen, was ausreichend war. Es gibt insgesamt 3 Wege, die alle zusammen einen großen geben und natürlich sind wir das komplette Programm gelaufen. 🙂
Die 25 Stationen im Wunderland haben zum Teil recht interessante Namen, wie Station Nummer 1: Devil’s Home. Meiner Meinung nach, hätte sich der Teufel ja auch sicherlich ne größere Hütte leisten können.

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Devil’s Home

Es gab auch des Teufels Tintenfaß:

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Devil’s Inkpot

Mein absolutes Highligt war dann Artist’s Palette, die Farben entstehen durch Mineralien, die vom naheliegenden Champagnerpool rübergeschwemmt werden und Sauerstoff ausgesetzt sind, dadurch dann die farblichen Variationen.

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Artist’s Palette

Ich muss gestehen von allen bunten Erdlöchern weiß ich jetzt nicht mehr die Namen zuzuordnen, deshalb folgen einfach ein paar hübsche Bildchen.

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Das nächste weiß ich dann aber doch wieder, der Oyster Pool, weil der Pool nun ein wenig aussieht wie eine Auster.

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Aber gut, ich geb’s auf, bis auf einen Namen habe ich mir irgendwie nichts mehr gemerkt, somit einfach weiterhin hübsche neuseeländische Landschaften.

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Hach, doch einen Namen habe ich mir aber natürlich germerkt: den Champagner Pool, der 74 Grad warme kleine See ist über 700 Jahre alt und enthält verschiedene Mineralien darunter auch Gold und Silber.

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Der Champagner Pool

Ganz vergessen habe ich noch eine Stelle an der sich ganz viele Vögel tummelten, vorallem der pied stilt, ein schwarz-weißer Vogel mit dünnen Beinchen und langem Schnabel. Fanden wir alle recht überraschend, dass bei der Wärme und dem Geruch eine Vogelart dieses Gebiet für sich beansprucht, aber anscheinend ist das für sie die perfekte Umgebung. Nun sind wir auch am Schluss des Rundganges und wir kommen zu meinem zweiten Lieblingvulkanschlammwhateverdingsda Devil’s Bath – ein giftgrüner See, der seine Farbe dem zuströmendem Wasser aus dem Champagner Pool verdankt. Dieses mischt sich mit Schwefel und Salzen und so entsteht die Farbgebung, die wohl in der Palette von Gelb bis Grün je nach Lichteinfall variiert.

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Devil’s Bath

Pünktlich waren wir wieder zurück und unser Fahrer ließ uns am Supermarkt raus. Einigermaßen schnell ging der Einkauf vonstatten, ich stand dummerweise an der langsamsten Kasse Neuseelands an. Nudeln hatte ich nicht gekauft, die gab es im Hostel nämlich 4free, nur natürlich nicht, wenn ich danach frage, sie waren aus…grrrr. Also, gab es gesunden Salat, auch Recht. Da es mitten am Nachmittag war bin ich mit Ricardo nochmal zu dem See gelaufen, da das Wetter um einiges besser war als am Morgen.

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Nochmal Lake Rotorua

Wir sind aber ein gutes Stück weitergelaufen als ich es getan hatte, da wir auf der Suche nach einer blubbernden Stelle im See waren, die wir aber nicht gefunden haben, nur einen übergewichtigen Hund. 🙂

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Nach unserem Spaziergang sind Ricardo und ich nochmal auf ein Feierabendbier weg, allerdings geht in Rotorua nicht so wirklich viel Nachtleben, von meiner Erfahrung jetzt ausgehend, aber bei 7 Dollar für ein Bier, fand ich das gar nich soo tragisch. Nachsem wir verzweifelt nach einer weiteren Bar gesucht haben und ich vorher noch meine Zigaretten für 21,40 Dollar gekauft habe, sind wir in einer Poolbar mit Hallencharakter eingekehrt, dort roch es dann aber so übel nach Schwefel, das wir dann heim sind.

Am nächsten Tag hatte ich dann eigentlich geplant endlich durch den Redwood Forest zu laufen, aber wie das manchmal so ist, man wacht morgens auf und ist unmotiviert. Also, habe ich mal ein wenig ausgeschlafen, wenn man das genau betrachtet, habe ich das in den letzten Monaten nicht so oft getan. Nach dem Frühstück kam mir dann in den Sinn, dass mir Finn, der mich um eine Zigarette angschnorrt hatte, mir erzählt hat, dass Rafting in Rotorua ganz toll sein soll. An der Rezeption habe ich den naßen Spaß dann gebucht und hatte so noch ein bisschen Zeit zum Entspannen. Gegen halb Eins wurde ich dann abgeholt, mit mir im Bus Eileen und Catherina (beide Deutschland) und ein englisches Pärchen. Der Typ von Raft it!, der uns abgeholt hat, war ein Vorzeigeneuseeländer, unwahrscheinlich cool und lässig, aber immerhin hat er uns ein Eis spendiert, was man hier irgendwie Iceblock nennt. Selbst die Engländer wussten nicht was er wollte, als er uns einen anbat.

Das Rafting selbst war echt super cool, hat richtig Spaß gemacht. Weniger Spaß war es in den Wetsuit reinzukommen… mit dem Auto ging es dann an den Fluß, ich glaube der Name war Kaituna. Ich musste auch feststellen, dass so ein Schlauchboot doch einiges wiegt, als wir es vom Auto an den Fluß tragen mussten.

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Neben uns sechs im Boot, waren auch Finn und noch ein anderer Typ mit uns, die beiden surften auf kleinen Brettern durch den Fluß, falls einer von uns rausgefallen wäre, wären sie dann für unsere „Rettung“ zuständig gewesen. Wir sind nämlich über zwei oder drei Wasserfälle gepaddelt, wie hoch die jetzt waren kann ich nicht genau sagen. Der Neuseeländer an sich übertreibt ja gerne mal und erzählte was von 6 Metern, wer sich die Fotos anschaut sieht aber, das sind keine 6 Meter. 🙂

Erste Hürde war in das Boot hineinzukommen, siehe Foto:

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Und dann ging es auch schon los, paddelnd den Fluß und den ersten Wasserfall hinunter:

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Bild 3: Floß fast nicht mehr sichtbar

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Aber alle sind im Boot geblieben

Beim Runterkommen ist mir mein Helm aufs linke Ohr geschlagen, das hat mir dann zwei Tage ein wenig wehgetan, aber jetzt ist alles wieder gut. Beim nächsten kleinen Wasserfall sieht das dann schon besser aus.

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Es müssen wohl 3 Fälle gewesen sein, wie sich an den Bildern ausmachen lässt und bei diesem hätte ich fast mein Paddel verloren, konnte es aber retten.

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Sehr cool war, dass in meinem Angebot, die Fotos mitenthalten waren, dafür habe ich aber auch mehr als die anderen bezahlt. Im Nachhinein bin ich aber froh, denn die Bilder find ich schon toll.

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Wer mich noch nicht gefunden hat, ich bin ganz hinten auf der rechten Seite 🙂

Bei folgendem Bild sieht man übrigens Finn im Vordergrund, der die Wasserfälle alleine nur mit diesem kleinen Brett runter musste. Er wird in dem kleinen Rafting-Unternehmen gerade angelernt, um Guide für Extremsportarten zu werden, ich glaube, unbezahlt.

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Da ich die ganze Zeit hint saß, wurde ich zwar naß, aber nie so wie die beiden Engländer vorne im Boot. Das musste unser Guide natürlich ändern und somit durfte ich mich dann ganz nach vorne setzen und wir sind vier Mal immer wieder zum selben kleinen Wasserfall gepaddelt und ich wurde richtig nass!!

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Nach 45 Minuten auf dem Wasser, war der Spaß leider schon wieder vorbei. Muss ich unbedingt nochmal machen! Am Ende gab es noch ein nettes Gruppen-Sprung-Foto und dann ging es zurück zum Ausgansgpunkt.

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Aus dem Wetsuit rauskommen, war einfacher als gedacht. Anschließend wurden uns die Fotos gezeigt, ich habe meine CD bekommen und freundlicher Weise hat mein Hostel die Fotos in die Dropbox hochgeladen, weil sie ein Foto für ihre Facebook Page wollten. Soll mir ja recht sein, 50 Fotos weniger, mit denen ich mich rumschlagen muss. Im Hostel hatte ich dann noch Zeit zum Duschen bis ich schon wieder weiter musste. Denn wie anfangs erwähnt, ist Rotorua der Ort für Maori-Kultur. Somit hatte ich dann eine der vielen Maori-Touren hier gebucht und zwar das TAMAKI Maori Village. Der Spaß hat 88 Dollar gekostet, aber es war ein Abendessen inkludiert. 🙂

Zusammengefasst fand ich den Abend ganz nett, aber ehrlicher Weise war mir das Ganze viel zu touristisch und ob das wirklich zum Erhalt der Maori-Kultur beiträgt, wage ich zu bezweifeln. Weiß man ja aber vorher nie, nicht wahr. Ricardo wollte dann auch mit abends, hat sich aber relativ spät dazu entschieden mit dem Resulatat, dass er zu einer späteren Show gegangen ist als ich.

Zunächst wurden 3 Busse mit je keine Ahnung wie vielen Leuten, vornehmlich Kiwis und Amis zum Maori-Dorf gekarrt. Jeder Bus hatte vorher die Aufgabe seinen Häuptling zu wählen, bei uns hat der Busfahrer einen bestimmt. In diesem Maori-Touri-Dorf arbeiten heute über 350 Maoris, wie ich dem Informationsblatt entnehmen durfte. Diesem ist es auch zu verdanken, dass ich den Abend rekonstruieren kann. Zunächst standen wir auf einer Art Vorplatz vor dem marae (zu Dt. Dorf), dort erfolgte das Te Wero, die Herausforderung. Maori-Krieger tanzen mit wilden Gesten und Grimassen, vorallem Zunge rausstrecken vor den gewählen Häuptlingen herum. Einer der Krieger platziert dann ein Teka (das Friedensangebot) vor den Häuptlingen, wird dieses aufgehoben, darf anschließend das Dorf betreten werden. Das ganze sieht eher amüsant als aggressiv aus, es ist aber strengstens verboten zu lächeln oder sich viel zu bewegen, weil den Maori dieses Ritual immer noch sehr viel bedeutet. Sah aber meiner Meinung nach schon recht untraditionell aus, das die gesamte Garderobe der Maori made in china war und überhaupt nicht authentisch wirkte.

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Te Wero (die Herausforderung)

Anschließend erhallt der Karanga – Begrüßungsruf und es folgt der Begrüßungstanz (Powhiri). Erst danach ist es gestattet das Dorf zu betreten. Im Dorf werden einem dann verschiedene Maori-Sitten vorgeführt wie z.B. Spiele und Waffen oder Tänze. Um das Ganze auch richtig belustigend zu gestalten, müssen die 3 Häuptlinge immer alles ausprobieren oder 3 weitere Freiwillige aus der Gruppe.

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Verschiedene Maori-Bräuche

Beeindruckend fand ich wie die Frauen mit dem Poi umgehen können, das ist ein kleiner Sack an einer Schnur mit dem man verschiedene Kunststücke erlernen kann, sieht einfach aus, aber ist es wohl nicht. Nach dieser Führung durch die Bräuche der Maori sind wir anschließend in das Wharenui (zu Dt. großes Haus) geführt worden, dort wurden dann Tänze, Gesänge und Kriegskunst vorgeführt sowie ein kurzer Film über die Geschichte der Maori in Neuseeland.

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Im Wharenui: Maori-Bräuche live vorgeführt

Das Wichtigeste hätt ich fast vergessen, das Essen. 🙂 Es gab nämlich ein traditionelles hangi => Erdofen. Bei dieser Art des Kochens werden Steine über Holz erhitzt und in ein großes Erdloch gelegt. Darauf kommen dann Körbe mit Fleisch, darüber Gemüse und Puddingkörbe. Ein nasses Tuch wird ganz zu oberst aufgelegt, gefolgt von einem nassen Jutesack. Zum Schluss wird Erde über alles geschüttet und das Mahl köchelt vor sich hin. Vor dem Essen wurde uns das Erdloch präsentiert und auch das Essen – das roch lecker…

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Das Hangi: beeindrucken ist Bild 1, nicht wahr? 🙂

Nachdem wir in den Speisesaal (Wharekai) geführt wurden, herrschte Zucht und Ordnung, jeder hatte einen Tisch zugewiesen bekommen und durfte erst ans Büffet als er von Maoris an dieses geführt wurde. Das Essen war lecker, aber hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich mir was anderes bestellt. 🙂

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Fisch, Rind, Hühnchen, Salat, Süßkartoffeln und Preiselbeeren uvm.

Die Nachtische waren interessant, das eine war eine Art Pudding mit Baiser und einer dünnen Maracujacremeschicht, das andere war, glaube ich, ein Bread Pudding mit Sahen und Vanillesauce. Papa, nee, letzteres brauchen wir nicht nachkochen.

Geendet hat der Abend dann mit der Abschlusszeremonie Porpoporoaki, es wurde ein Lied gesungen und eine Rede gehalten. Zwischendrin wurde noch darauf aufmerksam gemacht, dass der Souvenir Shop gleich schließt. Das wichtigste allerdings habe ich entweder verpasst oder es wurde nicht aufgeführt, denn eigentlich sollten die Häuptlinge und der Häuptling der Maoris das Hongi durchführen. Die typische Begrüßung der Maori durch Zusammenpressen der Nasen. Unser Busfahrer hatte das zwar mit unserem Häuptling gemacht, aber ich hatte das irgendwie noch mal erwartet. Naja, wir sind dann wieder mit dem Bus zurück gebracht worden. Zu erwähnen sind noch zwei Engländerinnern, die mit mir am Tisch saßen und sich mit mir unterhalten haben. Die zwei waren zwar ganz nett, aber so richtig medikamentös eingestellt waren die auch nicht, die haben ständig wie Schulmädchen gekichert und gelacht, is ja schön, wenn man Spaß im Leben hat, aber das kam doch sehr übertrieben rüber. Desweiteren wurde unsere Rückfahrt durch unseren Busfahrer erheitert, der die Gruppe dazu ermunterte Hits wie Old McDonald had a farm… zu singen oder bei einem Lied über den Kreisverkehr 5 Runden in eben diesem zu fahren…gut andere Länder, andere Sitten, ich hatte schon wieder Hunger und hätte lieber bei McDonalds gehalten.

Der Abend endete dann im Hostel, wo ich noch mal kurz mit Ricardo Himbeer-Cider getrunken habe und dann aber ins Bettchen bin, denn am nächsten Tag musste ich früh raus.

Waiheke Island: angekommen im Paradies

Nach dieser wenig erholsamen Nacht ging es am Sonntag dann weiter nach Waiheke Island. Das ist eine der vielen Inseln, die vor Auchkland im Hauraki Golf liegen, aktuell ist sie aber die beliebteste. Nur 45 Fährminuten ist dieses kleine Paradies von Auckland entfernt, für Personen kostet die Fähre auch nur um die 35 Dollar für meinen Erwin (sprich meinen vierrädrigen Gefährten) musste ich da schon tiefer in die Tasche greifen, stolze 150 Dollar. Aber gut, der Erwin ist’s mir wert und es war auch ziemlich praktisch auf der Insel nicht auf den Bus angewiesen zu sein.

Das erste Abenteuer war die Fahrt zur Ablegestelle in Half Moon Bay, etwas außerhalb von Auckland. Dank dem Navi haben Erwin und ich aber 1A den Weg gefunden und ihn auch heil überstanden – toitoitoi. Da ich lieber etwas früher aufgestanden war, um die Fähre nicht zu verpassen, sollte auf der Fahrt doch irgendwas schief gehen, hatte ich ein wenig Zeit am Anlegesteg und konnte die Möven beobachten, dieser Ausblick war schon ein super Anfang für die nächsten 3 Tage, die ich auf der Insel zubringen würde.

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Am Ablegesteg von SEALINK in Half Moon Bay

Und dann kam auch schon die Fähre, solch einen Luxus hatte ich gar nicht erwartet, denn innen drin gab es eine Bar, Fernsehen, bequeme Tische und Stühle, richtig schick – und Erwin stand auch sicher.

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Die Fähre

Auf der Insel angekommen, bin ich zu meinem Hostel Kina Backpackers gefahren, dass nur 5 Minuten entfernt vom Strand Onetangi liegt und eine phantastische Aussicht auf diesen hat. Dazu kommt ein großer Außenbereich, eine gut ausgestatte Küche und in meinem Zimmer standen auch nur zwei Betten.

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Kina Backpackers auf Waiheke Island

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Und der Ausblick

Im Hostel habe ich mich erstmal mit mehreren Leutchen nett unterhalten, die Hälfte war Deutsch, wie fast überall hier. Es geht gerade das Gerücht um, dass Neuseeland die Anzahl der Visa für Deutsche limitieren will, wie es schon Australien getan hat, weil hier einfach zu viele Work & Travel machen. So auch in meinem Hostel, eigentlich fast alle von dort haben auf der Insel gearbeitet oder waren auf der Suche nach Arbeit. Nachdem mich dann doch der Hunger plagte, bin ich mit Ashlei (30, USA) und Anna (19, Deutschland) und Pet (Alter unbekannt, England) zum Supermarkt gefahren. Endlich habe ich meinen ersten Countdown besucht. Hier gibt es dann doch mehr Produkte, die ich von zu Hause kenne, aber zu was für Preise. 500g Butter 5-7 Dollar?!?! Dafür gibt es immerhin Hummus in zigfacher Variation für um die 3 Dollar. Nach dem Einkauf bin ich mit Ashlei an den Onetangi Strand gelaufen und habe dort meinen Snack verzehrt. Traumhaft war das dort.

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Strand Onetangi

Am Strand haben wir uns dann noch mit einem Argentinier unterhalten, von denen sowie auch Brasilianern sind einige hier in Neuseeland, vielleicht verlerne ich dann doch nicht so schnell mein Spanisch. Da ich mir noch mehr von der Insel anschauen wollte, sind Ashlei und ich zurück zum Hostel und sind zusammen mit Anna und meinem Auto zu einem kleinen Küstenspaziergang aufgebrochen. Mit Erwin sind wir bis Palm Beach gefahren und von dort aus über den Strand, in einen kleinen Wald und weiter über die Insel gelaufen.

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Palm Beach

Am Strand saß eine Trommlergruppe, der wir noch kurz lauschten bevor wir dann, um die Aussicht zu genießen, dem Wanderweg bergauf gefolgt sind.

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Palm Beach von oben

Nachdem wir uns durch den kleinen Wald gekämpft hatten, kamen wir an einer Straße raus und sind dann immer weitergelaufen, bis es wieder runter ging in eine Art Dschungel.

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Und wie man sieht, da mitten in der wilden Vegetation bauen die Kiwis ihre Häuser, das wäre ja nix für mich. Weiter dem Wanderweg gefolgt kamen wir zur Sandy Bay und haben kurz gerastet.

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Sandy Bay

Um wieder auf die Straße zu gelangen, durften wir echt krass steil bergauf laufen, ich gebe die Hoffnung mittlerweile auf ein zweites flaches Holland zu entdecken. Mittlerweile war es dann schon fast 18.00 Uhr, so dass wir uns auf der Straße auf den Rückweg zum Auto machten. Ich muss mich ja selbst mal loben, ich habe die ganze Zeit ohne Fehler die Karte gelesen, die anderen beiden haben mir am Ende blind vertraut. 🙂 Im Hostel angekommen, habe ich mich dem Blog gewidmet und bin dann doch noch spontan mit auf eine Halloweenparty. Paolo (Brasilien) hatte mich dann doch überredet und freundlicher Weise sein Bier mit mir geteilt. Zusammen mit Ashlei sind wir dann zur Party gelaufen mit lustiger Einlage, weil Paolo Baywatch Musik anmachte, Ashlei daraufhin den Baywatch Walk hingelegt hat, wobei die Tüte mit den Bierdosen gerissen ist und eine auf den Boden knalle und das Bier aus der Dose geschossen kam. Um das zu krönen, hat Ashlei die anderen Dosen wieder in die kaputte Tüte getan, ist wieder los gerannt und es ist dasselbe mit den zwei anderen Dosen passiert 🙂

Netter Weise mussten wir auch gar nicht alles laufen, da jemand aus dem Hostel mit Auto anhielt und uns mitnahm. DIe Party war nett, ich habe mich mit unendlich vielen Leute unterhalten, aber irgendwie bekam mir die Bowle nicht so und als Paolo meinte er geht jetzt heim, weil er am nächsten Morgen arbeiten musste, habe ich die Chance ergriffen und habe mich angeschlossen. Laufen mussten wir wieder nicht, ein Italiener hat uns gefahren. Und somit endete mein erster Tag auf Waiheke Island.

Die Insel ist allerdings nicht nur für ihre entspannte Atmosphäre und schönen Strände bekannt, sondern auch für ihre Weingüter. Das trockene, heiße Klima ist perfekt zum Weinanbau und somit hat die kleine Insel, die rund 8.000 Einwohner hat unzählig viele Weingüter. Um diese durchzuprobieren, hatte ich schon in Auckland eine Tour bei Ananda Tours gebucht. Die war zwar nicht billig, aber wurde empfohlen. Pünktlich um 10.00 Uhr wurde ich abgeholt und dann kurz in der Stadt abgesetzt, weil die anderen zwei, die die Tour mitmachen würden noch von der Fähre abgeholt wurden. Bei einem guten Kaffee habe ich gewartet und dann ging es zu Dritt los. Die anderen beiden hatten eine andere Tour gebucht als ich bzw. ihre enthielt noch das Gourmetpackage, d.h. kleine Speisen zur Weinverkostung – das Tolle: ich wurde kostenlos upgegraded. 🙂 Manchmal habe auch ich Glück und konnte somit auch das Essen genießen. Das Pärchen das mit mir die Tour machte, war aus Auckland (sie ursprünglich aus China) und feierte seinen 7. Hochzeitstag. Die beiden waren sehr nett, nur hatte ich etwas Probleme seinen neuseeländischen Akzent zu verstehen.

Als erstes besuchten wir eine Olivenölfarm Rangihoua – diese Maori-Namen machen mich noch ganz deppert, ehrlich. Die Farm war sehr hübsch angelegt, wie man sieht:

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Rangihoua Olivenölfarm

Die Dame hat uns dann was zum Olivenölbaum erzählt und in der Fabrik selbst haben wir einen Film zur Olivenölherstellung geschaut und sie hat uns dazu weitere Details gegeben. Danach durften wir natürlich auch noch das Öl probieren.

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Allerdings muss ich sagen, dass mir diese gold- und silberprämierten Olivenöle nicht so geschmeckt haben, zu grasig. Da ist mein Gaumen einfach das billige Supermarktöl gewohnt..

Unser Fahrer Andy hat uns auch immer wieder etwas über Waiheke erzählt und wir haben auch angehalten, um den ein oder anderen Blick von oben auf die Insel zu haben.

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Unser erstes Weingut hieß Peacock Sky und war auf einem Hügel mit fantastischer Aussicht gelegen, und einen süßen Hund gabs, den Sky. Nur die Besitzerin fand ich ein wenig arrogant, dafür gab es dort aber endlich was zu Essen. 🙂 Zu jedem der Weine gab es einen passenden kleinen Snack, wie z.B. eine kalte Suppe, Feta mit Beerenmarmelade, eine Art Filoteig scharf gefüllt und eine Runde Schnaps durften wir auch noch probieren.

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Weingut Nummer 1: Peacock Sky

Eigentlich bin ich ja kein Rosé Trinker, aber der hat mir geschmeckt und da habe ich mal eine Flasche gekauft, habe auch ein hübsches Tascherl dazubekommen. Unser nächstes Weingut war nicht weit entfernt: Kennedy Point Vineyard. Dort hat eine Deutsche mit uns die Verkostung durchgeführt und die war exquisit, denn es gab Austern zum Weißwein…nicht mein Fall.

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Weingut 2: Kennedy Point Vineyard

Wir durften aber noch mehr probieren und dieses Mal gab es Käse dazu – richtigen Käse. Meine Freude brauch ich wohl nicht zu beschreiben.

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Vor lauter Käse ganz vergessen, zwischen Austern und Käse hatten wir auch hier eine Führung und uns wurde die Weinrebe erklärt.

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Unser letztes Weingut war auch gleich der Ort an dem wir Lunch haben würden. Zwar hätte es auch günstigere Restaurants gegeben, aber die zwei anderen hatten sich das ausgesucht, also bin ich da mit – natürlich nicht ungefragt. Im Mudbrick Vineyard sind die Preise doch schon etwas höher, dafür sitzt man mit toller Aussicht und das Essen war sehr gut. Auch die Portionsgröße war angemessen, wie mein Lamm.

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Und der Nachtisch erst, eine Schoko Crème Brûlée…

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Anschlieeßend hatten wir dann eine weitere Verkostung und langsam habe ich auch die Wirkung des Weines bemerkt. Ich weiß, bei Verkostungen trinkt man eigentlich nicht ganz aus, aber wenn es schon mal eingeschenkt ist…

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Unser letztes Weingut: Mudbrick Vineyard

Nach der Verkostung hatten wir noch genug Zeit, uns auf dem Weingut umzusehen und einen kleinen Berg hinaufzulaufen, um noch einmal eine andere Aussicht über Waiheke zu haben.

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Mudbrick Vineyard und die Aussicht von dort

Die Tour war dann auch zu Ende, Andy holte uns pünktlich ab und zurück im Hostel war der Rest des Tages geruhsam. Erst bin ich mit Anna nochmal an den Strand, wo der ganze Rest der Gruppe sich schon bräunte, aber das es windig und spät war, sind wir dann wieder zurück ins Hostel. Abends wurde das Hostel voller, als einige der Partygäste vom Tag voher vorbeischauten, aber der Aben blieb ruhig und ich habe zwischendrin meine Artikel über Rio fertig gestellt. Mittlerweile hatte ich dann auch ein Einzelzimmer, da Johanna, die mit mir im Zimmer war, um Geld zu sparen in ein größeres Zimmer gezogen war. Wird übrigens nicht die letzte Nacht Einzelzimmer bleiben hier in Neuseeland.

Am nächsten Tag ging es dann zurück nach Auckland, allerdings erst nachmittags um 15.00 Uhr. Entspannt habe ich gefrühstückt, gepackt, mich verabschiedet und bin zu Dead Dog Bay gefahren. Einem Kunstpark, der in Privatbesitz ist. Aber in Vergleich zu Inhotim ein ganz kleiner. Dort angekommen, gab es keine Kasse, die mir meine 20 Dollar wechseln konnte – 10 waren der Eintritt und die sollte man in einen kleinen Kasten werfen, so bin ich dann erstmal ohne bezahlt zu haben los. Der Park war recht hübsch mit interessanten Skulpturen, die ich einfach mal zeige.

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Dead Dog Bay

Als ich mit meinem Rundgang fertig war, habe ich brav die Karte zurück gelegt und wollte dann die 10 Dollar aus dem Auto holen, wirklich. Im Auto angekommen habe ich aber erstmal meine Mails gecheckt, bis die Besitzerin des Parkes an meinem Auto hielt und mich ansprach – hach, wie peinlich. Die dachte natürlich ich wollte mir den Eintritt sparen, schnell habe ich versucht ihr das zu erklären und ihr das Geld gegeben. Geglaubt hat sie mir wahrscheinlich nicht…nun ja. Da ich noch ein wenig Zeit hatte bis zur Fähre, bin ich „in die Stadt“ gefahren und habe in einem netten Restaurant Mittag gegessen. Danach ging es zur Fähre, die dieses Mal leider viel kleiner und weniger luxoriös war, aber auch okay. Und dann ging es mit dem Auto los zu meinem nächsten Ziel: Rotorua. Davon dann bald mehr.

Auckland: Die Stadt der Vulkane

Da war ich nun endlich angekommen in Neuseeland. Fing schon mal richtig gut an, denn die Bodylotion, die ich im DutyFree in Dubai gekauft hatte, musste ich noch in Dubai extra verpacken lassen und am Gate aufgeben…nach der ganzen Reise habe ich dann vergessen nach dieser auf dem Gepäckband Ausschau zu halten und somit fährt sie wahrscheinlich noch immer herrenlos auf dem Band herum…naja gut. Mit einem Bus, der ins Stadtzentrum Aucklands fährt bin ich dann in die Stadt gekommen. War jetzt kein öffentlicher, sondern ein privater Bus mit weniger Stopps, aber war mit 16 Dollar immer noch günstiger als 75$ für ein Taxi. Am ersten Stopp bin ich dann ausgestiegen und habe erstmal eine der bekanntesten Straßen Aucklands gesucht, die K Road, Abkürzung für den Maori Namen Karangahape, den die Straße eigentlich hat. Nun wusste ich aber nicht genau, ob ich die Straße hoch oder runter laufen musste und habe eine Neuseeländerin gefragt. Die war so hilfsbereit und ist mit mir so lange die Straße lang gelaufen bis wir wussten in welche Richtung ich musste, zwei Mal hat sie auch in Cafés nachgefragt, wirklich sehr freundlich die Kiwis.

Mein Hostel K Road City Travellers lag super zentral und war auch ansonsten absolut empfehlenswert. Beim Buchen meines ersten Hostels in Neuseeland hat mich aber erstmal die Realität in Sachen Preisniveau eingeholt, ich glaube ich habe um die 22$ / Nacht bezahlt und wie ich jetzt weiß, war das ziemlich günstig für Neuseeland. Außerdem war das Wifi kostenlos (was hier nicht die Regel ist), es gab Frühstück (Toast mit Erdnussbutter, mein Dulce de Leche Ersatz) und eine Terrasse war auch vorhanden. Eigentlich hatte ich vor am Nachmittag mir noch eins zwei Sachen in Auckland anzuschauen, aber mein Flug von Melbourne aus hatte Verspätung, dann fuhr der 10-Minuten Bus doch nur alle 25-Minuten und dann habe ich ja noch das Hostel gesucht. Nach der Dusche war ich dann erst gegen 18 Uhr fertig und dann wollte ich auch nicht mehr los. Auf der Terrasse habe ich mich dann nett mit einer Deutschen und einem Iren unterhalten, die empfahlen für das Abendessen einfach die Straße runter zu einem asiatischen Food-Court zu gehen. In einer kleinen Halle waren nur Schnellimbisse aus Asien, thailändisch, malaysisch, chinesisch usw. – sehr lecker. Danach wollte ich eigentlich lesen, aber ich bin doch sofort eingeschlafen, so dass ich erstmal mit Licht geschlafen habe, bis Johannes (Schweden) das Licht ausgemacht hat. In meinem 4-Zimmer war noch Alexi (Ire) und ein Mädel, ebenfalls aus einem englischsprachigen Land.

Am nächsten Tag war dann aber schon Sightseeing angesagt, denn in Neuseeland habe ich ja leider nicht so viel Zeit. Ich glaube, es sind genau 30 Tage, die ich für Nord- und Südinsel veranschlagt habe und somit bleibt mir nicht viel Zeit zum Ausruhen. Auckland wurde auf 50 Vulkanen errichtet und hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Die meisten anderen Reisenden hatten mir empfohlen Auckland so schnell wie möglich zu verlassen, aber ich muss sagen, ich mochte die Stadt.

Nun bin ich dann an meinem ersten richtigen Tag in Auckland den Stadtspaziergang aus meinem Reiseführer abgelaufen und der war echt gut. Mein Hostel lag praktischer Weise auch noch direkt am Startpunkt, so dass ich die Queen Street runtergelaufen bin bis zum Myers Park. Ein sehr kleiner Park, der von einem Herrn Myer gestiftet wurde. Im Park befindet sich auch ein Kindergarten, ist auch so benannt nach dem deutschen Wort, obwohl es damals wohl leicht antideutsche Stimmen gab, ein englisches Synonym zu finden (weiß ich alles von der Infotafel am Park.) 🙂

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Kindergarten im Myers Park

Durchläuft man den Park von der K‘ Road aus, kommt man direkt an der Nachbildung von Michelangelos Moses vorbei, da ich von der Queen Street kam, bin ich erstmal ein wenig verirrt herumgelaufen bei meiner Suche.

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Michelangelos Moses

Vom Park aus hat man auch einen ersten guten Blick auf das Wahrzeichen Aucklands, den Skytower. Ein 328 Meter hoher Turm in dem es auch ein Restaurant, eine Bar und verschiedene waghalsige Aktivitäten gibt. Man kann z.B. ohne Geländer gesichert an einem Seil auf dem Skytower entlanglaufen, ist aber teuer. So wie eigentlich alles hier… 🙁

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Der Skytower

Den Park habe ich dann wieder in Richtung Queen Street verlassen und bin an verschiedenen wichtigen Gebäuden Aucklands vorbeigekommen u.a. auch dem Civic Theater. Das nächste Ziel war dann der Khartoum Place, der mich doch ein wenig an die Treppen in Rio erinnerte. Das Wahrzeichen erinnert daran, dass Neuseeland das erste Land war in dem Frauen das Wahlrecht erhielten!

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Der Khartoum Place

Über eine Treppe bin ich dann zur Auckland Art Gallery gelangt. Die wurde vor nicht allzulanger Zeit komplett restauriert und kann sich sehen lassen. Neben neuseeländischer Kunst, gibt es auch internationale sowie zeitgenössische Kunst zu sehen. Das Museum ist gratis, allerdings, wird eine Spende erwartet, wie in England halt.

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Vor der Auckland Art Gallery und im Foyer – so hübsche Blumen 🙂

Auf 3 Ebenen kann man sich dann der Kunst widmen, was ich auch getan habe und ich denke die Renovierung kann sich sehen lassen.

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Einblicke in die Auckland Art Gallery

Auf der Sculpture Terrace gab es dann noch mehr zu sehen.

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Von den Bildständern hinter mir gab es ganz viele auf der Terasse

Nach dem Besuch der Galerie bin ich direkt in den hinter ihr liegenden Albert Park geschlendert. Ein sehr hübscher viktorianischer Garten, der gerne von Studenten besucht wird, da er direkt neben der Universität liegt.

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Im Albert Park

Im Park stehen auch ein paar alte viktorianische Kaufmannshäuser, die, soweit ich das gesehen habe, heute von Reiseagenturen und anderen Firmen genutzt werden.

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Im Albert Park II

Direkt gegenüber vom Park fängt der Campus der Universität an und man kann ihr Wahrzeichen den Clock Tower gar nicht übersehen. Da der Tower für die Verwaltung der Studenten genutzt wird, ist er meist offen, so dass ich einfach mal reinmarschiert bin.

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Der University Clock Tower – von außen und innen

Leider konnte man nicht ganz hoch, aber immerhin hat der Eintritt nichts gekostet – in diesem Land freue ich mich da nämlich sehr darüber. Hinter dem Turm geht es dann zum Universitätsgelände, wo ich noch am Old Government House und der Albert Barracks vorbei gekommen bin. Ersteres war der Regierungssitz bis der nach Wellington verlegt wurde und zweiteres ist ein Stück Mauer, das von der Festung, die dort mal stand, noch übrig geblieben ist.

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Old Government House & Albert Barracks

Durch den Park sollte man dann eigentlich zum Chancery Precinct kommen, wo es viele Cafés und Deisgnerläden hat. Ich bin aber irgendwie falsch gelaufen und in der Straße in der ich war, wimmelte es auch nur so von Cafés, so dass ich mich dort in eines gesetzt habe und fantastische Eier Benedikt hatte. Mit einem Coffee2Go ging es dann weiter und zurück auf den richtigen Weg. Den Chancery Precinct fand ich jetzt gar nicht so dolle, so dass ich nur drüber geschlendert bin, weiter auf der King Street, die wohl die Shoppingmeile Auchklands ist. Durch die kleine mit Pubs gesäumte Vulcan Lane kam ich zurück auf die Queen Street und direkt zur Britomart Train Station. Das Gebäude war mal die neuseeländische Post und ist nun ein Bahnhof.

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Britomart Train Station

Ein kleines Stück weiter war ich schon am Hafen angelangt…

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Am Hafen von Auckland

So bin ich dann in Richtung Viaduct Harbour gelaufen und weiter zum Wynyard Quarter,dort konnte man gerade seine Favoriten für einen Fotowettbewerb wählen, waren ein paar echt coole Sachen dabei. Insgesamt war der Hafen mehr ein Mix aus Restaurants, Bars und ein wenig Kunst.

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Wynyard Quarter ist mit dem Rest vom Hafen über eine Zugbrücke verbunden und wurde wohl anlässlich der Rugby-WM 2011 eröffnet.

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Da der Fischmarkt um die Ecke lag, bin ich dort auch noch mal vorbei. Hui, lagen da große Rochen und Tintenfische rum…Fotos habe ich innendrin aber nicht gemacht.

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Der Fischmarkt

Damit war meine Besichtigungstour aber noch nicht zu Ende. Kurz in der Touristeninformation i-Site vergewissert, wo die Fähre nach Devenport abfährt und los bin ich zum Pier 1. Für 11 Dollar kann man nach Devenport und zurück fahren, die Fähre braucht nur ca. 15 Minuten, um diesen auf einer Insel gelegenen Stadtteil von Auckland zu erreichen.

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Devenport noch in weiter Ferne

Devenport kann man ganz leicht selbst erkunden in dem man einen kleinen Rundweg über die Insel läuft und dabei an wunderschönen Stränden vorbeikommt.

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Devenport Beach

Mein nächstes Ziel war dann der auf einem Berg oder besser gesagt Vulkan gelegene Aussichtspunkt North Head. Der Aufstieg war gar nicht mal so ohne. Was ich nicht wusste, dass Devenport mal ein Militärstützpunkt war und man auf North Head durch die alten Tunnel laufen kann.

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Alter Militärtunnel

Man hatte aber wirklich eine sehr schöne Aussicht über Auckland und Devenport von ganz oben.

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Dort oben habe ich dann Nigel kennen gelernt, ein netter älterer Kiwi, der mir so einiges über die Geschichte Devenports erzählt hat und mit mir den Rest der alten Militäranlage erkundet hat.

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Zusammen sind wir dann den Berg wieder heruntergelaufen und dabei an diesem kleinen süßen Strand vorbei gekommen.

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Weiter ging es zum Cheltenham Beach, an dem Häuser stehen, die so perfekt aussehen, dass das Ganze was surreales hat, zumindest für mich. Wunderschön, aber ich würde dort vor Langeweile wahrscheinlich eingehen, schön als Ort um die Rente zu genießen.

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Am Cheltenham Beach

Nigel ist dann zurück zu seinem Auto, das oben auf North Head stand und ich bin weiter durch die Stadt gelaufen, um den Mt Victoria zu besteigen. Auf dem Weg dorthin habe ich mir noch die besten Fish & Chips meines Lebens mitgenommen. Da lief ich dann mit meinem Abendessen immer weiter den Berg hoch. Irgendwann hatte ich dann wirklich Hunger und habe mich auf dem Weg ins Gras gesetzt und mein Essen genossen mit einem traumhaften Ausblick. Und keine Menschenseele außer mir und ja gut, so einem leicht merkwüridgen Typen, der dort den Weg andauernd im Kreis gelaufen ist und dabei was von Krischner erzählt hat.

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Ich bin dann aber auch noch komplett hoch auf den Gipfel gelaufen und dort waren sogar ein paar Touristen und noch mehr Aussicht.

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Ausblick vom Mt. Victoria

Was man hinaufgeht, muss auch wieder hinunter und so bin ich dann wieder zurück zur Fähre gelaufen. Ich hatte Glück eigentlich fuhr grad gar keine offizielle, aber ein Herr und ich durften schnell noch auf die Fähre aufspringen und schon war ich zurück in Auckland. Mittlerweile war es dann doch schon Nachmittag und ich bin zurück ins Hostel gelaufen. In einem super coolen Laden habe ich dann noch zwei neue Täschchen gekauft in denen ich die ganzen Eintrittskarten etc. der Reise sammle. Nach dem ganzen Programm und immer noch leicht im Jetlag habe ich mich dann mit Alexi aus meinem Zimmer unterhalten, die anderen sind ausgegangen an dem Abend, aber ich war einfach nicht in der Lage. Außerdem halten mich die Preise hier extrem davon ab, abends mal „einen“ trinken zu gehen. Hinzukam auch noch, dass am nächsten Tag eine große Herausforderung bevorstand, denn ich musste meinen Mietwagen abholen…

Das habe ich dann auch gemacht, wieder war ein wunderschöner Tag in Auckland und ich bin zur Mietwagenstation von JUCY gelaufen, an der Stelle danke Simone für die Empfehlung! Mit mir dort wartend nur Deutsche, es ist unglaublich, ich frage mich, ob irgendwer vom letzten Abiturjahrgangn noch in Deutschland ist oder ob die alle hier sind?!? Nun habe ich ja so meine Erfahrung mit dem Linksverkehr, weshalb ich die Komplett-Sorgenfrei-Versicherung abgeschlossen habe. 🙂 Mit dem Auto ging es dann zu meinem nächsten Ziel, der Wallace Arts Centre. Eine private Kunstsammlung, finanziert von einer Bank etwas außerhalb vom Zentrum Aucklands.

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Viel zu erzählen gibt es da nicht, die Galerie ist auch gratis – Spende wird erwartet. Mir hat sie sehr gut gefallen, da sie in einem hübschen Gebäude mit niedlichem Café untergebracht ist.

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Das Wallace Arts Centre

Ich zeige jetzt einfach mal ein paar Bilder von Sachen, die ich cool fand und dann sind wir auch schon fast am Ende dieses Artikels, versprochen. 🙂

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Die Kunstwerke sind aber nicht nur im Haus, sondern auch im Garten verteilt. Was hier in Neuseeland wohl eh ein recht verbreiteter Weg ist Kunst zu zeigen, finde ich ja toll. Durchs Grüne schlendern und dabei noch was zum Schauen zu haben.

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Noch mehr Kunst, getarnt als Osterei (siehe letztes Bild)

Da ich doch dieses Mal ein besseres Gefühl hatte mit dem Linksverkehr als damals in London, traute ich mich was und bin mit dem Auto den Mt. Eden hochgefahren. Ein Vulkankrater, von dem man eine tolle Aussicht über Auckland hat. Leider hatte ich an diesem Tag dann weniger Glück mit dem Wetter und es war eher grau in grau…

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Der Blick von Mt. Eden auf Auckland

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Der Blick in den Krater

In den Krater darf man nicht laufen, weil er den Maori heilig ist, hätt ich aber eh nicht gemacht, muss man ja wieder hochlaufen. Da ich in Auckland irgendwie motiviert war, habe ich mir dann auch noch das Auckland Museum angeschaut. Ein RIESENkomplex mit 3 Stockwerken. Dort habe ich dann ein kleines Mittagessen eingenommen und habe kurz auf meine Führung gewartet. Der Spaß hat 40 Dollar gekostet und ich muss sagen, leider war es das nicht wert. Das Museum ist einfach zu groß als das man dort nicht nach einem Stockwerk die Lust verlieren würde und die Führung, die ich hatte, war leider nicht so dolle. Die Frau wusste eigentlich nie die Antwort auf eine Frage, verwechselte Feet und Kilometer und ja insgesamt war sie irgendwie verpeilt, die Gute…aber toll fand ich im 3. Stock die Nachbildung Aucklands aus vergangenen Zeiten.

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Foyer im Auckland Museum

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Die Dame hat uns ein wenig was zur Geschichte der Maori und der Engländer in Neuseeland erzählt. Dabei sind wir durch alle 3 Stockwerke gegangen, aber haben wirklich nur einen Bruchteil der Ausstellungsstücke besprochen.

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Ein visueller Streifzug durchs Auckland Museum

Und wie man sieht, das Museum beinhaltet wirklich alles über die Maoris, die Flora und Fauna Neuseelands usw. und sofort. Der Elefant ist übrigens Teil einer Wechselausstellung und dessen Geschichte ist eigenltich die einzige, die ich mir wirklich gemerkt habe. 🙂 Der Elefant wurde für den Auckland Zoo gekauft, damit er Touristen auf seinem Rücken durch die Gegend trägt. Das mochte der Elefant aber nicht und somit war dieser Plan gestorben. Der Elefang wurde auch mit der Zeit immer aggressiver, so dass er eines Tages erschossen wurde. Ein Restaurator hat dann 5 Tage gebraucht, um ihn auszustopfen…armer Dumbo (war nicht sein richtiger Name). Eigentlich steht er im Keller des Museums, aber jetzt passte er gerade zur Ausstellungsthematik im Erdgeschoss des Museums…Kategorie unnützes Wissen. Danach habe ich das Museum dann verlassen und noch mal 12 Dollar fürs Parken bezahlt…im Hostel habe ich mich dann diversen Dingen gewidmet und meine Weiterreise organisiert. Die Nacht im Hostel ist dann noch eine Erwähnung wert, da wir eine 12-köpfige irische Gruppe im Haus hatten und einer wohl Streit mit seiner Freundin hatte. Sie hat ihn daraufhin ausgesperrt, woraufhin er (bestimmt 100kg schwer) anfing mitten in der Nacht gegen ihre Tür zu hämmern. In unserem Zimmer waren dann auch alle wach, außer Alexi, der 2-sprachig laut im Schlaf gesprochen hatte und sich wohl auch vorher nicht in unserem Zimmer sondern der Küche entkleidet hatte. Kann ich bestätigen, denn beim Frühstück lagen da seine Klamotten. 🙂 Nachdem der Ire dann mit seiner Freundin geklärt hatte, sie möge bitte die Tür, nicht wie von ihr vorgeschlagen das Fenster öffnen, war Ruhe im Haus bis Johannes aus meinem Zimmer anfing zu schnarchen. 🙂 Ich liebe Mehrschlafsäle…und somit haben wirs jetzt alle geschafft, sorry für den langen Artikel!

Noch ein Nachtrag: hatte ja die Ehre mit dem 380A zu fliegen.

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Belo Horizonte: gelungener Abschied von Brasilien

Ich hatte ja das große Glück in Ushuaia zwei Brasilianer, Andre und Victor, kennen gelernt zu haben, die beide aus Belo Horizonte stammen. Und noch viel mehr Glück hatte ich, dass ich bei Andre über das Wochenende wohnen durfte und er mich sogar vom Flughafen abgeholt hat. 🙂 Andre war aber ein wenig zu spät und ich stellte fest, sollte er mich nicht abholen, habe ich echt Null Ahnung wo es in Belo Horizonte sicher ist zu wohnen und wo ich dann hin sollte, aber glücklicher Weise hatte er mich nicht vergessen.

Belo Horizonte ist nicht wirklich ein Ziel für Touristen, zumindest haben mich alle immer fragend angeschaut und nicht verstanden warum ich denn dort hin will…ich hatte dafür ja aber einen ganz bestimmten Grund: den Kunstpark Inhotim. Ansonsten hatte mein Reiseführer nicht viel zur Stadt zu sagen, außer das es einen großen Markt gibt. Andre allerdings hat mir schon auf dem Weg zu seiner Wohnung seine Heimatstadt näher gebracht. Wir sind auf dem Weg zum Mittagessen nämlich an einer Lagune (künstlich) vorbeigekommen. Essen war wir lustiger Weise in einer Schnellrestaurantkette für Nudeln und das im Stadion von Belo Horizonte, oder besser gesagt auf dem Komplex gelegen. Und da ja bald die WM ansteht, war vor dem Stadion auch einiges los und Bauarbeiter haben irgendetwas fertig gestellt.

Das Essen war ausgesprochen lecker, Nudeln hatte ich schon lange nicht mehr…glaub ich zumindest.

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Für die WM 2014: das Stadion in Belo Horizonte

In Brasilien gibt es einen ziemlich bekannten Architekten Oskar Niemayer und der hat auch einiges in Belo Horizont gestaltet wie z.B. die Kirche, die an der Lagune steht. Sieht meiner Meinung nach nicht aus wie eine typische Kirche, aber sehr cool.

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Architektur by Oskar Niemayer

Die Lagune fand ich wirklich hübsch, auch wenn Andre meinte, dass das Wasser eher dreckig wäre, aber da habe ich mittlerweile schon schlimmeres gesehen.

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Ich find sie ja hübsch

Nach der kleinen Besichtigungstour haben wir uns dann auf den Weg gemacht zu Andre’s Wohnung. Er wohnt recht schick in einem Apartementhaus, zusammen mit seiner Mutter, was aber für Brasilianer nichts ungewöhnliches ist. Ausgezogen wird normaler Weise erst, wenn man verheiratet ist. Andre ist dann noch mal für ein paar Stunden arbeiten gegangen und ich habe mich am Hochgeschwindigkeitsinternet erfreut. Außerdem hatte ich noch Gesellschaft vom Hund der Familie, Sissi, ein ganz hässliches kleines Rattentier, das habe ich ihr aber nur in Deutsch gesagt, so dass sie das nicht verstanden hat. Sissi ist auch schon älter und richtig schnell ist sie nicht mehr, aber ab und zu hat sie mich besucht während ich mich endlich mal über Neuseeland informiert habe, wenn auch nur meine erste Destinition: Auckland. Ich muss auch erwähnen, dass sich Andre wirklich sehr bemüht um mich gekümmert hat, ebenso Victor, der mir schrieb, wenn ich will könnten wir uns treffen, da Andre ja arbeiten ist. Ich hatte aber echt noch n bissi was zu tun und somit dachte ich als es schon nach 19 Uhr war, dass Andre heimkommen würde. Das war dann aber seine Mutter, die eigentlich über das Wochenende verreisen wollte. Leider spreche ich ja kein Portugiesisch und Andre’s Mama nicht wirklich Englisch, wir haben aber dennoch versucht eine Unterhaltung zu führen bis Andre dann auch heimkam. Mit dem Auto sind wir dann los, um Victor und seine Freundin Gabi zu treffen.

In einer ganz coolen Bar saßen die beiden schon und hatten auch Essen bestellt: Hühnchenherzen…armes kleines Huhn…oder besser die armen Hühner, aber wenigstens wird der Rest hier ja auch gegessen. In der Bar arbeitete auch Bianca, eine langjährige Freundin der beiden und zu fünft hatten wir einen echt guten Freitag Abend. Ich mag ja eigentlich keinen Schnaps, aber hier habe ich dann doch mal welchen probiert, da man sich aus 50 verschiedenen Geschmäckern 3 für einen Shot aussuchen konnte, der dann noch mit einem Tropfen Pfefferessenz verfeinert wird…also brauch ich jetzt nicht unbedingt. Die Nacht war dann fast zu kurz, da wir erst gegen halb Drei heimkamen, aber schon um 7 Uhr wieder aufgestanden sind, weil wir am nächsten Tag den eigentlichen Grund für meinen Besuch in Angriff nehmen wollten, Inhotim. Angeblich wurde der Kunstpark nur gebaut, um Geld zu waschen, aber darüber gibt es verschiedene Meinungen, ob das nun wahr ist oder nicht, war mir aber eh relativ egal. 🙂

Ich fands ja echt toll, dass Andre mitgekommen ist, denn der Park liegt doch noch mal fast 45 MInuten Autofahrzeit von Belo Horizonte entfernt, ich wäre am Ende auf der Autofahrt auch fast eingenickt, wenn die Straße nicht in einem so dermaßen schlechten Zustand gewesen wäre, dass an Schlafen nicht zu denken war. Vorm Parkplatz bot uns dann der Securitymann an die Eintrittskarten bei ihm zu kaufen – für 20 Reals anstatt 28 am Eingang…haben wir gemacht, aber merkwürdig war das schon. Der Park war relativ gut besucht, was mich ja fast gewundert hat, da ja oftmals noch nicht mal Brasilianer was von dem Park wussten.

Der Park hat mir sehr gut gefallen und ich bin super froh, dass ich den von meiner möchte ich einmal im Leben gesehen haben-Liste abhaken kann. Zumal der Park auch echt recht groß ist – leider nicht flach…wir sind manchmal echt gut bergauf gelaufen, aber das war es wert, denn die höher gelegenen Kunstwerke waren meist die coolsten. Der Park besteht aus geschlossenen Galerien, aber auch jeder Menge Freiluftkunst sprich Skulpturen und Installationen. Die Galerien sind alle architektonisch außergewöhnlich gestaltet und manchmal an den jeweiligen Künstler, der dort ausstellt angepasst. Manche Kunstwerke wurden auch extra nur für Inhotim angefertigt.

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In Inhotim

Ich versuche mal den Gang durch das Gelände zu rekonstruieren.

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Künstler: Hélio Oiticica

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Künstler: Edgar de Souza

Die im oben gezeigten Statuen zeigen ein und die selbe Figur bei einer Rollbewegung des Körpers, aber ohne Kopf. Sehr süß war, dass später ein Kind probiert hat das nachzumachen und seine Eltern ihn fotografiert haben.

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Künstler: Doug Aitken

In der oben gezeigten Galerie gab es nicht viel zu sehen, nur zu hören und zwar die Geräusche der Erde. In der Mitte ist ein Loch in das 12 Meter tief eine Mikrofon hinab gelassen wurde und man nun in der Galerie der Erde lauschen kann. Viel hört man zwar nicht, aber das Ganze hatte eine irgendwie interessante Atmosphäre.

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Sammelsurium von Dingen, die mir gefallen haben 🙂

Insgsamt konnte sich aber auch die Landschaftsarchitektur im Park sehen lassen:

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Nach einem erneuten Aufstieg kamen dann wir zu einem meiner Lieblingskunstwerke, von dem ich vorher schon gehört hatte. Die Autos waren alle drei unterschiedlich farbig, der Künstler hat dann die Teile der einzelnen Autos miteinander getauscht, so dass alle drei nun bunt sind. Mit einem dieser Autos ist er dann auf einen Roadtrip, die zwei anderen wurden von Freunden gefahren und seitdem wurde an den Fahrzeugen wohl auch nichts mehr geändert.

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Künstler: Jarbas Lopes

Noch weiter oben stand dann die folgende Installation, der Künstler hat da wohl Männerträume wahr werden lassen und hat mithilfe eines Krans diese Metallstangen in flüssigen Zement fallen lassen – sozusagen Mikado im großen Stil nur umgekehrt. 🙂

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Künstler: Chris Burden

Nach dem wir diesen Berg erklimmt hatten, ging es endlich mal flach weiter und zwar zu dem hier:

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Künstler: Marilá Dardot

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Die Aussicht vom Berg hat sich aber wenigstens gelohnt

Die Buchstaben sind eigentlich Blumenkästen, in manchen wuchsen auch noch Pflanzen, aber irgendwie nicht in denen die ich brauchte. Die ganze Wiese war voll mit den Kästen und es war interessant zu sehen was für Worte die Leute doch so legen. Es gab sogar Gießkannen und frisches Wasser mit denen man sein Wort gießen konnte.

Direkt nebenan, gab es diesen Pool, der ein Telefonbuch darstellen soll. Ich erinnere mich noch, dass das ein Merkmal des Künstlers war, dass er versucht Alltagsgegenstände probiert in neuen Formen zu interpretieren, wie das Telefonbuch im Pool.

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Künstler: Jorge Macchi

Mittags waren wir dann in einem der zwei (oder waren es drei) Restaurants im Park essen. Billig war das nicht gerade, aber es hat sehr gut geschmeckt und hätten wir nicht ewig warten müssen, wäre ich rundum zufrieden gewesen. 😉 Von einem meiner persönlichen Highlights durfte ich leider keine Bilder machen, denn ganz am Anfang waren wir in einer Galerie in der ein Videofilm gezeigt wurde, es ging zusammengefasst um Karneval und Natur und die Beziehung des Menschen zu beiden, irgendwie so, komplett hatte ich das nicht verstanden. Aber der Künstler ließ eine Art Monstertruck im Karnevalszug mitfahren, dieser steht unter einer Art Glaskubel mitten im Wald in Inhotim, aber wie gesagt leider kein Foto. Allerdings hat die SCHIRN auch schon darüber berichtet (ist das letzte Bild im Artikel)einfach hier klicken.

Es gab noch ganz viele andere tolle Sachen, die ich leider nicht fotografieren durfte oder die sich nicht fotografieren ließen wie die Soundinstallation von Janet Cardiff und George Bures Miller mit dem Titel The Murder of Crows. Man sitzt in einer riesigen Halle umgeben von Unmengen an Lautsprechern, die um die Zuhörerstühle herum verteilt wurden. Die Lautsprecher spielen nie alle gleichzeitig, man muss sich das so vorstellen, dass man z.B. das Gefühl bekommt jemand läuft hinter einem vorbei, weil jeder Lautsprecher nur einen Schritt wiedergibt, total cool gemacht und singen kann die Janet auch.

Wir waren im Park bis er geschlossen hat und dennoch haben wir nicht alles gesehen, manche Galerien waren aber auch gerade geschlossen, um für neue Kunstwerke Platz zu machen. Mit dem Auto sind wir wieder zurück nach Belo Horizonte und nach einer kurzen Ruhepause sind wir dann bei einem Argentinier Pizza Essen gegangen. Das Restaurant war echt gut und es gab eine Pizza mit vier verschiedenen Belägen, u.a. benannt nach den Fußballclubs Buenos Aires‘. 🙂

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Man sieht leider nicht so viel, aber ein wirklich schönes Restaurant

Zu Hause haben wir uns dann noch eine Flasche Rotwein gegönnt und dann war auch schon Sonntag, mein letzter kompletter Tag in Brasilien. 🙁 Das Frühstück haben wir ausfallen lassen, da ich erstmal mit meinen Lieblingseltern geskypt habe (inkl. meiner Oma und meinem Bruderherz) und es dann schon Zeit fürs Mittagessen war. In einem netten Restaurant saßen wir draußen, denn es war aufeinmal richtig warm. Den Nachmittag habe ich dann bei Victor und seinen Freunden verbracht, da Andre arbeiten musste. Victor’s Appartementhaus hat auch einen Pool mit BBQ Anlage, und da wohl ein wichtiges regionales Fußballspiel anstand, waren Freunde da, um sich das Spiel bei einem BBQ anzuschauen. Was soll ich sagen, ich habe das Spiel auf der Sonnenliege verschlafen. 🙂 Abends gab es noch ein paar Bier und nachdem Andre mich abgeholt hatte, sind wir nur noch heim und haben Pizza nach Hause bestellt. Übrigens ne Unverschämtheit in Brasilien hat McDonalds einen LIEFERSERVICE!! Nur nicht in das Viertel in dem Andre wohnt, hätte ich ja gerne mal ausprobiert.

Ich hatte echt ein Rundumsorglospaket, den Montag Morgen wurde ich von Andre auch wieder zum Flughafen gebracht und das war gar nicht mal spät. Um 09:17 Uhr ging mein Flug zurück nach Rio de Janeiro, mein Plan war den Tag am Flughafen zu verbringen, da es dort aber kein WiFi gibt und ich irgendwie schlagskaputt war, habe ich mir mal richtig was gegönnt. Ganz dekadent habe ich mich im Flugzeughotel einquartiert. Die hatten einen Infoschalter direkt am Gate und hatten mir den stolzen Preis von 350 Reals genannt, aber das hatte ich eh die ganze Zeit schon vor und somit wurde ich mit dem Shuttle Service in das Linx Hotel gebracht und habe in einem so luxoriösen Zimmer gewohnt – ein Traum. 🙂 Mit eigenem Bad, Doppelbett, TV, Klimaanlage und einem Pool im 2. Stock.

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Das Allerbeste war allerdings das Internt, es war so schnell, dass ich über 1.000 Bilder hochladen konnte, daran denke ich sehnsüchtig zurück, denn das Internet in Neuseeland – ich sag es mal ganz direkt – kotzt mich an! Man darf zahlen, aber die Qualität ist super mies und ich bin froh, wenn ich heute 5 Bilder der 270 verbliebenen hochladen kann…aber gut. Kommen wir mal schnell zum Ende, denn ich war dann bis 23 Uhr im Hotel, hatte freundlicher Weise wieder einen kostenlosen Shuttle-Service zum Flughafen und bin an den Check-In Schalter. Da haben die erstmal nach meinem Ticket aus Neuseeland raus gefragt, hatte ich ja sogar nur nicht zusammen mit dem Hinflugticket gebucht. Dann musst erst recherchiert werden, ob ich als Deutsch den ein Visum für Neuseeland brauche – nein, nicht für 90 Tage oder für Australien – nein, war nur ein Transitflug…der Herr von Emirates war aber sehr nett und wir konnten uns dann einigen, dass ich mitfliegen darf, wenn ich meine Wasserflasche vorher austrinke. Und dann ging er los mein Marathon:

Rio de Janeiro – Dubai – Melbourne – Auckland = 43 Stunden unterwegs
Dabei habe ich komplett das Gefühl für die Zeit verloren und wusste nicht, ob ich frühstücken oder Abend essen sollte. Am Flughafen von Dubai hatte ich dann 11 Stunden Aufenthalt, die ich mit Blog schreiben, shoppen (brauchte ne neue Tasche und Kopfhörer) verbracht habe. Und da ich mir dachte, ich bin mal richtig dekadent habe ich mir im Spa am Flughafen eine Massage gegönnt, dort konnte ich dann auch gleich mal duschen, ganz nett so bei 3 Tagen Reise. Und dann war ich endlich da: NEUSEELAND!

Rio de Janeiro Teil 2: neue Spezies entdeckt – der Punkaffe

Beim Frühstück am nächsten Tag habe ich mich dann mit einem weiteren Deutschen unterhalten: Dirk (mein Alter), der ebenfalls für mehrere Monate durch die Welt reist. Spontan hat er sich uns angeschlossen eine DER Sehenswürdigkeiten Rios zu besichtigen, den Cristo Redentor. Ich fand es ja unfassbar praktisch und nett, dass die anderen immer wussten wie man wo hinkommt und ich mir keine Gedanken machen musste. So sind wir dann mit der Metro los und an der Station Largo do Machado ausgestiegen. Es gibt ab diesem Punkt verschiedene Wege zum Cristo hochzukommen, entweder nimmt man einen öffentlichen Bus, die Zahnradbahn (hat aber, glaube ich, als wir da waren grade nicht funktioniert) oder mit einem kleinen Van. WIr haben für Hin -& Rückfahrt 39 Reals bezahlt, der Eintrittspreis war da aber auch mitdrin. Mit diesem kleinen Van ist man innerhalb von 20-30 Minuten am Eingang zum Cristo.

Man steigt ein paar Treppen hinauf und hat schon von dort aus einen unglaublichen Ausblick.

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Die ersten Bilder am Cristo

Steigt man weiter hinauf, wird man von putzigen kleinen Punkäffchen begrüßt. 🙂

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Habe der Spezies einen neuen Namen gegeben: Punkaffe

Und dann stand Cristo schon vor uns, zur Abwechslung mal eine Hinteransicht.

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Der Besuch des Cristos war schon toll, allerdings wäre es noch besser ohne die Massen an Touristen gewesen. Klar, ich bin ja auch einer von Ihnen, aber ich versuche wenigstens anderen Leuten nicht dauernd im Weg zu stehen. Was zugegeben recht unmöglich war, weil es so voll war an manchen Aussichtspunkten. Aber ich will mich gar nicht beschweren, wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter und konnten eine phantastische Aussicht genießen. Ich hatte vorher schon von anderen gehört, die an einem wolkigen Tag auf dem Cristo waren und noch nicht einmal mehr als Cristos Unterkörper gesehen haben.

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Und hier ist dann auch mal der Grund unseres Besuches:

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Das Wahrzeichen Rios: Cristo Redentor

viel zu erzählen gibt es sonst dazu nicht, deswegen einfach ein paar Bildchen.

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Eigentlich sollte der Cristo ein Kreuz in der einen Hand als Symbol für Religion und in der anderen eine Kugel als Symbol für die Welt halten. Dann wurde aber entschieden, dass Cristo durch seine ausgestreckten Arme die Religion darstellt und die Welt bzw. Menschheit durch die Stadt Rio zu seinen Füßen. Ebenfalls interessant fand ich, dass zur Eröffnung der Statue die wahnwitzige Idee aufkam, Cristo anzuleuchten aus Rom! Aufgrund von Wolken war dies aber nicht möglich…

Nach diesem kleinen Ausflug sind wir los etwas zum Mittagessen zu suchen, denn es war schon längst Zeit dafür. 🙂 Dabei konnten wir gleich eine weitere Besonderheit Brasiliens testen: Restaurants in denen man sein Essen nach Gewicht bezahlt. Es gibt ein Büffet und der Gast kann sich nehmen so viel er will, am Ende wird der Teller gewogen und nach dem Essen bezahlt man an einer Extrakasse. War recht lecker, und lustiger Weise mussten Yannis und ich beide exakt 34,18 Reals bezahlen.

Den Nachmittag habe ich dann genutzt um FlipFlops zu kaufen, die sind hier so günstig und es gibt eine Riesenauswahl. Dirk hat mich freundlicher Weise dabei beratend unterstützt. Abends sind wir dann nur um die Ecke zu einem kleinen Imbiss und haben verschiedene brasilianische Snacks gegessen. Zum einen gibt es größere Kugeln gefüllt mit Hühnchen, ummantelt von einer Art Kartoffelteig. Den Namen davon habe ich leider vergessen, aber es ist ziemlich massiv und mehr als eines könnt ich davon nicht essen. Unsere Gruppe hatte mittlerweile neue Mitglieder, die beiden Freunde von Jeff Steve und Ian waren angekommen und unglaublich lustig, ich mag die Iren. 🙂 Georgie und Emma hatten beschlossen auf eine Party in den Club ZeroZero zu gehen, ich war davon allerdings weniger angetan. Da die Iren und Dirk erstmal was trinken gehen wollten, habe ich mich denen angeschlossen und bin nach dem ganzen brasilianischen Bier auf Wodka Red Bull umgestiegen…nun ja, das Ende vom Lied war, dass ich dann doch spontan mit den 3 Iren auf diese Party bin ohne jegliches Geld. Die Party war ganz cool, am Ende klebte der Boden nur so, dass meine FlipFlops sich nicht mehr von diesem lösten, echt krass. Am Ende hatten Jeff und ich nicht genug Geld, um unsere beiden Rechnungen (man bekommt beim Eintritt eine Karte auf die alles gebucht wird) zu bezahlen. Zum Glück war Ian noch da und der konnte uns aushelfen. Um es perfekt zu machen, hat uns der Taxifahrer dann auch noch zu früh rausgelassen und wir mussten unseren Weg zurück zum Hostel suchen…danach war dann erstmal schlafen angesagt.

Am nächsten Tag ging es mir jetzt nicht so dolle, wie auch dem Rest, der auf der Party war. Somit sind wir erstmal los zum Strand: Jeff, Emma, GEorgie, Steve, Ian und noch ein paar mehr aus dem Hostel. Der Tag war recht entspannt und das Highlight war als einer der Brasilianer frisch gebratene Scampis gekauft hatte und sie mit uns teilte, sooo lecker. 🙂

Der Tag war aber nicht komplett faul, wir traffen uns nämlich um vier Uhr mit Dirk und Yannis im Hostel. Beide waren nicht mit auf der Party und waren somit fit genug die Free Walking Tour in Rio zu laufen. Nach schnellem Duschen sind wir dann mit dem Taxi los um zum nächsten Must-Sees Rios zu fahren: dem Zuckerhut. Zwei Taxis waren voll und am Zuckerhut angekommen, haben wir uns das Geld für die erste von zwei Seilbahnen gespart und sind hochgelaufen

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Die Seilbahn zum Zuckerhut

…hätte ich gewusst wie der Weg war, hätte ich das sicherlich nicht getan. Außerdem waren wir zu spät dran, wir wollten von oben den Sonnenuntergang sehen, so dass wir mehr oder weniger hoch rannten. Der Weg war natürlich super steil und nicht befestigt…Jeff hat ein nettes Foto von mir wie ich nach Luft ringend am Baum lehne…

Aber wenigstens haben wir auf dem Weg auch wieder die Punkaffen gesehen. 🙂

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Ob der in meiner Tasche wohnen möchte?

Komplett fertig mit der Welt war ich so froh, als wir am ersten Aussichtspunkt angekommen waren. Manche Leute gehen wohl gar nicht direkt auf den richtigen Zuckerhut hoch, weil die Aussicht vom ersten Berg schon ziemlich der Hammer ist.

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Schon wieder Aussicht…

Als wir die Tickets für die Seilbahn hoch auf den Zuckerhut kauften, sprachen mich drei Jungs an, die ebenfalls aus Deutschland sind. Irgendwie wussten die nicht so genau welches Ticket sie kaufen sollten. Wir haben uns ganz nett unterhalten, aber dann ist meine Reisegruppe weiter zur Seilbahn.

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Der Blick auf den Zuckerhut

Und wir hatten es doch tatsächlich noch geschafft rechtzeitig zum Sonnenuntergang da zu sein! 🙂

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Der Blick vom Zuckerhut

Da die Seilbahn ab 19.00 Uhr umsonst ist, haben wir so lange gewartet und konnten so die Stadt auch noch mal erleuchtet sehen, der Cristo wird momentan übrigens in Rosa angestrahlt.

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Rio bei Nacht

Mit dem Taxi ging es dann zurück, leider wieder nur in die Nähe des Hostels, so dass wir wieder unseren Weg suchen mussten. Yannis war da aber ziemlich gut drin. Abends sind Georgie, Ian, Steve und ich Sushi essen gegangen. Eigentlich wollten wir es nur abholen, aber dann war das Restaurant so nett, dass wir grad dort geblieben sind. Mit dabei war auch noch ein Typ aus dem Oman, der interessante Geschichten aus seinem Heimatland erzählt hat z.B. wenn du nur kurz in der Apotheke bist, kann es sein, dass du rauskommst und dein Auto auf vier Backsteinen anstatt Reifen steht.

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Mein Abendessen – Portion ausreichend

Und damit endete dann mein vorletzter richtiger Tag in Rio. Am nächsten Tag habe ich dann endlich das in die Tat umgesetzt, was ich seit meiner Ankunft vorhatte, die Free Walking Tour mitzumachen. So habe ich dann auch mal das Zentrum Rios gesehen, das meiner Meinung nach auch wirklich einen Besuch wert ist. Mit der Metro bin ich dann ohne Probleme zum Treffpunkt gefahren und lustiger Weise, der erste mit dem ich mich von der Tour unterhalte, war Argentinier. Die Gruppe war recht groß und die Tour hat sich definitiv gelohnt.

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Rio’s Zentrum

Wir haben u.a. Halt gemacht bei einer superschönen Bäckerei – dort hätte ich ja alles kaufen können, habe mich aber auf eine typisch brasilianische Süßigkeit beschränkt, die aus Kondensmilch und Schokolade gemacht wird, hat mich ja an Rumkugeln ohne Rum erinnert.

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Die edelste Bäckerei Rios – angeblich

Auf unserem Weg haben wir auch eine Kirche besucht, die eine außergewöhnliche Geschichte trägt. Da unsere Reisegruppenleiterin recht schnell gesprochen hat, habe ich den Anfang nicht so richtig verstanden. Ich versuchs dennoch, die Armee schoß irgendwie mit größeren Kalibern in der Stadt rum, aber angeblich nicht, um irgendwen zu bekämpfen. Eines der Geschoße landete dann im Kirchenturm wo eine Marienfigur stand. Daraufhin hat diese sich dann verabschiedet und ist ein paar Meter in die Tiefe gestürzt, da sie aber nur einen Finger abgebrochen hatte, gilt die ganze Geschichte seitdem als Wunder… als die Menschen dann versuchten sie wieder in die Kirche zu bringen, brachen sie dann doch das Kreuz, das sie in der Hand hält an einem Ende ab.

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Igreja de N. Snr. da Lapa dos Mercadores

Direkt um die Ecke der Kirche steht man schon fast im Wasser, dort ist der Hafen Rios. Vor einigen Jahrhunderten war dieser allerdings noch viel weiter in Richtung Stadt und dieses Wasserhäuschen war der einzige Ort der Stadt an dem es frisches Wasser gab. Die Treppen links neben dem Wasserhäuschen führten direkt in das Meer.

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Am Hafen

In Rio protestieren gerade die Lehrer für besseres Gehalt und argumentieren vorallem damit, dass Millionen für die WM ausgegeben werden, aber nicht genug Mittel zur anständigen Bezahlung der Lehrkräfte bereit gestellt werden.

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Erinnerungen an Bloccupay werden wach

Als nächstes schauten wir uns dann das Theater an, dessen Architektur von Paris inspiriert ist, da der Bürgermeister ein großer Fan der französischen Hauptstadt war und wollte, dass Rio genau so aussieht.

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Unsere Tour endete dann in Lapa an dem alten Aquädukt, auf dem bis vor kurzem noch ein Zug fuhr. Der brachte die Leute nach Santa Teresa, man erinnere sich an den steilen Berg dort, den konnte man mit dem Zug erklimmen. Der Zug hatte aber einen Unfall und Leute starben, nun ist Rio gerade dabei ihn wieder in Stand zu setzen, damit er zur WM wieder fährt.

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In Lapa

Anschließend ist die gesamte Gruppe noch los, um DAS brasilianische Gericht feijoada zu essen: Schweinefleisch gekocht mit schwarzen Bohnen, Reis, einer Art Granulat gemacht aus getrocknetem Gemüse und Algen. Dazu gab es noch einen Caipi, der recht stark war. Das Essen war gut, aber jeden Tag bräuchte ich das auch nicht.

Foto folgt

Nach dem Essen hat die Gründerin der Free Walking Tour uns zu den bunten Treppen geführt, ich kannte sie ja schon, aber ich fand sie so toll, dass ich noch mal mit bin.

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Die Tour endete dann am frühen Nachmittag, so dass ich mich noch mal zum Strand aufmachte. Mit mir kam ein Deutscher, der für die Uni in Rio auf einem Kongress war und noch 3 Wochen Urlaub dran gehängt hat. Mit der Metro sind wir zu meinem Hostel, wo durch Zufall gerade alle anderen saßen und somit sind wir alle gleich los zum Strand nachdem ich mich noch schnell (komplett umsonst) in meinen Bikini geschmissen hatte. Denn als wir am Strand waren, war es plötzlich richtig kalt und windig, so dass wir nach 20 Minuten grade wieder umgedreht sind. Netter Weise hat Georgie dann im Hostel pochierte Eier auf Toast mit Kirschtomaten gekocht, so lecker. Der Abend war dann ruhiges Zusammensitzen mit allen und noch mehr brasilianischem Bier. Das einzige Problem war, dass die anderen alle ausgehen wollten und ich mich aber standhaft weigerte mitzugehen. Ich war standhaft und bin wirklich nicht mit, und wie ich am nächsten Tag hörte, hab ich auch nix verpasst. Ist ja meistens so nich wahr.

Und dann war schon Freitag und ich flog nach Belo Horizonte, der 3. größten Stadt Brasiliens.