Cusco: endlich was zu essen!

Da waren wir nun also angekommen in Cusco, mit dem Taxi für das wir definitiv auch zu viel gezahlt haben (aber ich hatte keine Lust zum Handeln) ging es dann zu unserem Hostel Frankenstein. Das Hostel gehört einem Deutschen: Ludwig, der äußerst amüsant und hilfsbereit ist. Vor allem ist es schön, dass man mit ihm alles in Deutsch klären kann. 🙂 Da wir gegen späten Nachmittag mit Auspacken usw. fertig waren, mussten wir erstmal was essen. Wir waren ja den ganzen Tag im Bus und dieses Mal gab es noch nicht mal ein superweiches Brötchen mit trockenem Hühnchen und Mayo aus dem Beutelchen. Ludwig ist schon deutsch, denn er hat sogar einen kleinen Guide selbst zusammen gestellt, der die kulinarischen Highlights Cuscos beinhaltet. Und nach 4 Tagen in Cusco werden mir meine Mitreisenden zustimmen: endlich was zu essen (auf diesem Kontinent)!! So sind wir gleich mal losgestiefelt, um die von Ludwig angepriesenen Riesenburger bei Los Perros zu probieren. Los Perros = die Hunde, aber es liefen vorm Restaurant noch Straßenhunde rum, scheint also nicht so als würde der Name in Zusammenhang mit den Zutaten stehen. Und was soll ich sagen, es war wirklich ein Riesenburger, leider ohne Pommes, aber dafür super super lecker:

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400g Fleisch zwischen südamerikanischem Brötchen

Nachdem wir dieses Monstrum an Fleischware verputzt hatten und glücklich waren, musste noch ein Nachtisch her und dafür sind wir dann zu Heidi’s, einem sehr hübschen Café direkt in der Altstadt Cusco’s. Dort hat sich dann jeder etwas anderes gegönnt, ich habe den Käsekuchen versucht und der war auch sehr lecker, aber Oma, Deiner ist leckerer. 🙂 Heidi ist wohl auch Deutsche, denn die Karte war auf Spanisch und Deutsch geschrieben und Heidi macht sogar ihren Yoghurt und ihr Müsli selbst. Können wir also auch nur empfehlen. Da in unserem Hostel am ersten Tag das Internet nicht funktionierte, sind wir noch in eine echt nette Bar eingekehrt in der wir uns alle woohoo ein Wasser bzw. einen Saft bestellt haben, um dann das freie WiFi nutzen zu können. Die Bar hat aber auch richtig gute Musik gespielt, kennt man sonst gar nicht so von diesem Kontinent. . .Nach diesem Tag sind wir dann huschhusch zurück ins Hostel und haben uns unseren wohlverdienten Schlaf gegönnt.

Cusco – Free Walking Tour

Am nächsten Tag hatten wir uns auf die Fahne geschrieben an der Free Walking Tour Cusco teilzunehmen, aber vorher musste natürlich erstmal gefrühstückt werden. Und an dieser Stelle mal herzlichen Dank an Sanne, die mir zu allererst Jack’s empfohlen hat. Ein Traum von einem Lokal! So gut, dass wir bisher jeden Tag dort frühstücken waren. 🙂 Aber wenn man sich diese Teller anschaut, kann das wohl auch jeder verstehen.

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Desayuno Gordo: Eier, Kartoffeln, Würstel, Bacon & Toast (19 Soles)

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Pancakes mit Mangoschaum, Bananen & Erdbeeren

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Müsli mit Yoghurt & Obst

Also, es wird dieses Mal ein Artikel, der sich sehr um das kulinarische in und um Cusco dreht. Was eigentlich eine Schande ist, denn diese Stadt und das sie umgebende heilige Tal haben auch kulturell sehr viel zu bieten. Auf 3.300 Meter liegt Cusco mit nur halb so vielen Einwohnern, wie Frankfurt sie zählt. Berühmt ist es vor allem deshalb, weil es der Ausgangspunkt zum berühmten Machu Picchu – der verlorenen Stadt ist. Aber davon berichte ich dann nächstes Mal, wenn wir vom 4-tägigen Inkatrail zurück gekommen sind. Somit sind wir nach diesem sagenumwobenen Frühstück los zum Treffpunkt der Free Walking Tour, ein kleiner Park direkt um die Ecke unseres Hostels. Die Tour war doch etwas anders als die anderen Walking Touren, die ich bisher mitgemacht hatte, aber auch sie hatte ihren Charme und immerhin muss man ja nur Trinkgeld geben. So sind wir dann durch die Altstadt Cuscos gelaufen zum Stadtteil San Blas. Dieser Part Cuscos ist heute das Künstlerviertel, ähnlich wie der Prenzlauer Berg in Berlin vor 15 Jahren wollte da keiner wohnen und heute ist es das „Inviertel“. Zufälliger Weise war an diesem Tag irgendein Jubiläum in Cusco, weshalb auf der Plaza de Armas 1.000 Leute und vor allem verkleidete Kinder eine Art Umzug abgehalten haben. Sehr farbenfroh anzusehen.

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Feierlichkeiten an der Plaza de Armas & im kleinen Park um die Ecke

Die Tour ist gar nicht so viel an klassischen Sehenswürdigkeiten vorbeigekommen, weshalb ich dazu jetzt auch gar nicht so viel erzählen kann. Wir haben einfach einen hübschen Spaziergang durch das historische Viertel und San Blas gemacht, wo ich jetzt mal die Fotos sprechen lasse:

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Eine Inkastätte (ich weiß den Namen einfach nich…) & die Kathedrale (Foto is von nem anderen Tag)

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Lama 🙂

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Aussicht über Cusco

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Noch mehr Aussicht

Nach diesem Teil der Tour sind wir dann dem kulinarischen Part Cuscos vorgestellt worden. 🙂 Zunächst ging es in den wohl einzigen Sushiladen Cuscos, der Fisch wird jeden Tag frisch von Arequipa aus eingeflogen, allerdings war ich so satt von Jack’s, das ich das nicht auch noch probieren konnte. Weiter ging es im nächsten Restaurant mit Alpaca-Probierstückchen, aber das hatten wir ja schon im Colca Canyon, das brauchte ich nicht nochmal. Danach durften wir in einem kleinen Imbiss Chicha Morada probieren. Aufmerksame Leser erinnern sich an mein Chicha Erlebnis in Bogotá? Sicherlich, nicht wahr, nun Chicha Morada ist aus dunklem Mais und hat wohl nicht immer Alkohol, dennoch das Zeug ist lila und so schmeckt es auch, ist nichts was es sich lohnen würde nach Europa zu importieren. Danach sind wir in einer kleinen Verkaufsshow gelandet, direkt um die Ecke unseres Hostels ist ein Innenhof in dessen Geschäften Textilien aus Alpaca und Lama verkauft werden, außerdem gibt es einen Schmuckladen. Dessen Werkstatt haben wir natürlich auch angeschaut und konnten die verschiedenen Felle von Alpaca, Babyalpaca und Lama anfassen. Babyalpaca heißt übrigens nicht, dass die Wolle von einem kleinen Alpaca ist. Nein, falsch gedacht (wusst ich bis dahin auch nicht), Babyalpaca bezeichnet man die Wolle von einem Alpaca, das das erste Mal geschoren wurde. Wieder was gelernt. 😉 Nach diesem kleinen Shoppingausflug in dem ich fast ein Armband für 120 Dollar gekauft hätte (keine Panik, hab ich nicht), ging es in das kostenlose Schokoladenmuseum Cuscos. Da habe ich mit Panos auch Schokoladenaufstrich mit Erdbeeren gemischt probiert, ist ganz lecker, wenn man die Erdbeeren weglassen würde. Schokotee gab es auch, aber Kedda meinte den gibts auch im Alnatura, brauchte ich also nicht kaufen. Dafür hab ich mir eine Tafel Schokolade gegönnt. Und dann ging es zum letzten Probierrestaurant, da stand wie konnte es anders sein: Pisco Sour auf der Karte.

Da Kedda und ich eigentlich vorhatten den Manu Nationalpark zu besuchen, haben wir uns nach der Tour auf die Suche nach verschiedenen Agenturen gemacht, die in unseren Reiseführern empfohlen wurde. Leider haben wir das Ganze irgendwie leicht unorganisiert gestartet, denn entweder war die Agentur umgezogen oder wir hatten uns die Adresse aufgeschrieben ohne Namen der Agentur und haben somit die falsche Agentur in der richtigen Straße gesucht und ach ja, also wir hatten trotzdem am Abend drei Angebote, die aber alle nicht passten. Die einzige richtig professionell erscheinende Agentur hatte leider nur Touren, die für uns vom Datum her ungünstig gewesen wären, die andere wollte uns eine Tour mit Rafting und Ziplining verkaufen und wiederum eine andere Agentur machte einen viel zu günstigen Preis (4 Tage für 270 Dollar). Zum Vergleich, die professionelle Agentur offerierte uns 3 Tage für ca. 410 Dollar, da konnte also irgendwas nicht stimmen. Nun hatte die eine Agentur zu der wir wollten nicht mehr auf, weshalb wir dort dann am nächsten Tag hin sind.

Abends waren Kedda und ich doch relativ kaputt wegen der ganzen (sinnlosen) Rennerei, so dass Kedda im Hostel geblieben ist und ich doch mit mir gerungen habe mich noch mal aufzuraffen, um mit den Jungs und Melanie essen zu gehen. Aber ich bin doch sehr froh, dass ich mitgegangen bin, denn der Laden war der Hammer. Auf die Empfehlung einer Freundin von Panos sind wir ins Fallen Angel gegangen und der Name ist Programm. Hätte ich gewusst, dass wir in so ein tolles Restaurant gehen, hätte ich mich ja mal rausgeputzt… das ganze Ambiente war äußerst stylish und kreativ. Total toll waren einige der Tische, die Badewannen mit Glasplatte oben drüber waren und in den Wannen schwammen echte Goldfische. 🙂 Der Rotstich in den Fotos kommt übrigens von der schön schummrigen Beleuchtung.

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Fliegende Schweine an der Decke

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Schwimmende Fische unterm Teller

Auch das Essen war wirklich gut, und in so einem Ambiente gönnt man sich ja mal was, weshalb ich über 130 Soles ausgegeben habe, aber für 3 Gänge und ein Glas Wein, das man hier sowieso fast nie bezahlen kann. Nur das Mousse im Nachtisch war ein wenig zu fest, aber ansonsten hat sich dieser Ausflug echt gelohnt!

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Garnelen auf Kartoffel mit Speck

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Rind in Senfsauce mit Kartoffelkuchen und Gemüseturm

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Weißes Mousse auf Erdbeersoße

Nun stand am nächsten Tag ja Keddas und meine Agenturensuche noch an, aber natürlich erst nach einem Frühstück bei Jack’s. 🙂 Ich hatte ganz vergessen mein Ham & Egg Sandwich vom ersten Tag zu posten, das geht natürlich nicht.

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Nach diesem wunderbaren Start in den Tag, sind Kedda und ich noch mal zu Bonanza Tours gegangen, die um 9 Uhr öffnen sollten – ja, haben sie aber nicht. Das Ganze stand ja schon am Tag vorher unter keinem Stern, da war die Frustration doch zum Greifen nahe. Aber dann halt los zur nächsten Agentur, wir haben sogar dieses Mal in der richtigen Straße, die richtige Agentur gesucht, nur wusste keiner von uns die Hausnummer…aber durch Glück haben wir sie dann doch gefunden, sollte um 9 Uhr auf haben – hatte sie aber nicht! Aber ein kleines Schild sagte uns, wir sollten doch mal im Büro schräg gegenüber nachfragen, da sind wir dann auch hin, aber leider konnten die uns auch nicht helfen. Wir sollten unsere Daten da lassen und die Senorita würde uns dann ein Angebot schicken…mittlerweile ist Sonntag Abend und wir haben kein Angebot bekommen. Auch nicht von Bonanza Tours, denen wir auch geschrieben hatten, somit sieht unser Plan jetzt so aus nach Machu Picchu am nächsten Tag abends nach La Paz zu fahren. Sehr schade, denn der Park muss echt toll sein, aber manchmal soll es halt nicht sein. Ein Grund wiederzukommen. Und somit schließe ich hiermit meinen sehr auf die kulinarischen Genüsse ausgelegten Bericht über Cusco. Aber wir haben uns auch was angeschaut, das folgt dann im nächsten Bericht. 🙂

Titicacasee II: an der Copacabana

Copacabana – dieser Ort auf der bolivianischen Seite direkt am Titicacasee ist allerdings nicht der bekannte Strand aus dem bekannten Lied, dieser liegt in Brasilien. Dennoch war dieser Ort in Bolivien nach einem recht hektischen Start im Hostel unser Ziel. Denn unsere Taxis kamen einfach nicht bei und wir hatten Angst, den Bus zu verpassen. Irgendwann saßen wir dann aber doch alle fünf im gewählten Transportmittel. Nun überquerten wir ja die Grenze zwischen Peru und Bolivien und das ist eine sehr putzige Angelegenheit. Bei der Einreise in Peru bekommt man einen weißen Zettel, den man besser nicht verlieren sollte und hey, sogar ich hatte den noch. Mit diesem Zettel und dem Reisepass bewaffnet, verlässt man dann den Bus und geht in das erste peruanische Büro. Dort wird etwas vom Zettel abgerissen und gestempelt, damit geht man dann zum nächsten peruanischen Büro und bekommt den Ausreisestempel, dafür gibt man den Rest vom weißen Zettel ab. Dann geht man mit seinem vorher ausgefüllten grünen Migrationsantrag zum bolivianischen Büro und bekommt dort einen Einreisestempel sowie den grünen Zettel teilweise zurück. Schön ist, dass der Bus währenddessen in Schrittgeschwindigkeit neben dir fährt. Vor der ganzen Sache wechselt man noch schnell Geld in Bolivianos, ich habe mittlerweile nun vier Währungen in meinem Portemonnaie Peruanische Soles, Bolivianos, Kolumbianische Pesos und Dollars. Nicht so schön war, dass unsere Buscrew erstmal Mittag gemacht hat und wir da rumstanden bis sie ihre Suppenteller geleert hatte. Dann waren wir aber schon fast in Copacabana angekommen, noch schnell 1 Boliviano mehr oder weniger legale Einreisesteuer an den bolivianischen Grenzbeamten gezahlt und schon wurden wir nach kurzem Warten von unserem Guide Jaime (oder Pablo, hier ist sich die Gruppe nicht einig) in Empfang genommen. Lustig ist übrigens, dass Kedda diese Grenzprozedur ja schon hinter sich hatte, weil sie in La Paz gelandet war und diese noch einmal bei der Rückreise erlebt hat und es noch ein weiteres Mal mit mir zusammen tun wird, wenn wir von Peru nach Bolivien reisen. 🙂

Jaime/Pablo hat uns dann zunächst die im maurischen Stil errichtete Kathedrale in Copacabana gezeigt. In ihr steht die Virgen de Candelaria, eine Jungfrauenstatue, die in extremer Form verehrt wird und zu der die Menschen von überall her pilgern. Zudem bekommt sie wohl ziemlich viele Geschenke (auch aus aller Welt), die direkt an den Franziskaner Orden übergehen, dem gehört die Kirche nämlich – eigentlich sollten diese Orden ja arm sein, aber gut da kann man ja mal ne Ausnahme machen.

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Die Kathedrale in Copacabana

Als nächstes stand dann zu meiner Freude das Mittagessen an, ja was soll ich sagen, das Menü des Tages, das man hier mittags essen kann, war jetzt nicht wirklich eine Bereicherung. Fisch oder Hühnchen mit Pommes und Reis…wobei wir dazu übergegangen sind, den Reis abzubestellen und dafür mehr Pommes zu bekommen. Aber dabei habe ich gemerkt, dass Bolivien wirklich billig ist. Ich glaube, wir haben 30 Bolivianos für das Essen gezahlt, das sind ca. 3,70€ (inkl. Suppe und Nachtisch). Nach dem Essen ging es dann mit dem Boot los zur Überfahrt mit Ziel Isla del Sol. Ich kann nun bestätigen, dass die bolivianischen Inseln des Titicacasees noch schöner sind als die peruanischen.

Isla del Sol

Die Isla del Sol beherbergt ca. 2.000 Einwohner und dort zu leben, ist gar nicht so einfach. Also, im Sinne von dort hinziehen, das geht nämlich nur, wenn man jemanden, der auf der Insel geboren ist, heiratet. Aber so schön es war, da leben möchte ich dann doch nicht. 😉 Nach einer Legende ist diese Insel der Geburtsort der Incas: von Manco Capac und dessen Schwester und obacht auch Frau Mama Ocllo. Der Name Titicaca beruht übrigens auch auf ebenso einer Legende, die ich hoffentlich noch zusammen bekomme. Denn unsere Welt (die zwischen der oberen und unteren Welt liegt) wird durch den Puma repräsentiert. Die Schlange stellt die Unterwelt dar und die obere göttliche Welt repräsentiert der Kondor. Nun haben eben diese Puma angeblich die Bevölkerung der Insel Marka Pampa vor der Isla del Sol aufgefressen. Daraufhin wurde die Insel überschwemmt (und diese Stadt liegt wirklich vor der Insel) und alle Puma bis auf einer ertranken. Dieser eine hat es dann bis an die Nordküste der Isla del Sol geschafft und sich dort in einen Stein verwandelt. Pumafelsen heißt in Quechua Titicaca und so kam der See zu seinem Namen. 🙂 Ungefähr so soll das gewesen sein, unser Guide sprach nur Spanisch und davon ganz schön viel, weshalb ich mir nicht alles so genau merken konnte/wollte.

Nach einer knapp 2stündigen Fahrt haben wir zuerst an der Südseite der Insel angelegt und haben uns dort Überbleibsel eines Tempels angeschaut, der allerdings nicht auf die Inca zurückzuführen ist, sondern auf die Tiwanakus, das indigene Volk, das vor den Incas geherrscht hat.

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Hoch zu diesen Ruinen war es natürlich mal wieder ein recht anstrengender Aufstieg, wie man sehen kann.

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Der Aufstieg und wie hübsch der See im Hintergrund aussieht 🙂

Nach der Besichtigung dieser archäologischen Stätte ging es dann weiter zu unserem Hostel Las Islas, das sehr hübsch und richtig komfortabel war. Zu erwähnen gilt noch, dass die peruanischen Touristen, diese Stätten wohl nicht mehr als so heilig ansehen, weil sie nämlich oben drauf saßen bis unser Guide ihnen mal kurz die Leviten gelesen hat und sie sich daraufhin an den Abstieg gemacht haben.

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Ausblick von der Terrasse unseres Hostels

Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten, sind wir auf eine kleine Erkundungstour durch Yumani eines der drei Dörfer der Insel gegangen. Auch hier mussten wir mal wieder unebene Treppen nach oben laufen und als wir dachten, so das war’s jetzt, bald geht’s zum Abendessen, haben wir zwei Engländerinnen von unserer Tour zu den peruanischen Inseln getroffen. Diese haben uns dann gefragt, ob wir schon beim Aussichtspunkt waren…Aussichtspunkt??? Verdammt, da haben wir es auch gesehen, man konnte einen Berg hochlaufen…also, was blieb uns übrig, da auch noch hoch. Und irgendwie war ich in dem Moment mal total sportlich motiviert und bin mit Panos ein paar Meter den Berg hoch gejoggt. 🙂 Danach war ich aber auch aus der Puste…

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Der Weg zum Aussichtspunkt der Isla del Sol

Oben angekommen haben wir dann aber gesehen, dass der richtige Aussichtspunkt noch einen Berg weiter rechts liegt, bis dahin war es dann aber ein Katzensprung und wir konnten den Sonnenuntergang sehen. Allerdings war es saukalt und ich meinte, wir könnten ja jetzt mal schnell wieder umkehren als mich doch so ne alte deutsche Hexe anzischt, ich könnte ja wohl auch mal ruhig sein. Ich war ja so perplex, wir haben sie dann aber heimlich ganz böse beschimpft, so eine dumme Ziege, also ehrlich…naja, hübsch war’s da oben trotzdem.

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Der Sonnenuntergang

Schnell ging es dann aber aufgrund der Kälte auf den Rückweg. Anschließend hatten wir ein kleines Abendessen im Restaurant unseres Hostels. Das Menü des Tages war, ratet mal?! Fisch! Ha, ja, ich habe dann ein Sandwich genommen, noch mal Fisch konnte ich einfach nicht essen. Melanie, Kedda und ich hatten ein nettes 3er Zimmer und als wir dann so das Licht ausgemacht haben, merkten wir, dass es erstens ziemlich kalt und war und zweitens erst halb Neun. Nee, dacht ich mir, so früh schlafen gehen, das is nicht, also noch mal lesen. Nur wie gesagt, es war kalt, weswegen ich mit Keddas Handschuhen und meiner Mütze sowie Stirnlampe gelesen habe. Mich erinnert das Foto ja an Der arme Poet von Spitzweg…

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Um 21:07 Uhr haben wir dann aber beschlossen, dass es spät genug ist und haben schön bis 7 Uhr ausgeschlafen. Beim amerikanischen Frühstück haben wir dann auf unseren Guide gewartet, der netter Weise für uns die gesamte Tour umgeplant hatte. Eigentlich wären wir nämlich um 10 Uhr wieder in Copacabana gewesen, aber er hat für uns ein Boot gechartert mit dem wir auch noch die Isla de la Luna sowie die Nordseite der Isla del Sol besuchen konnten! Auf dem Weg zur Anlegestelle sind wir dann noch am Fuente del Inca einer Quelle, die ewige Jugend verspricht, vorbeigekommen.

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Panos beim Anzapfen des Jungbrunnens

Das Wässerchen mussten wir natürlich auch probieren, wir werden sehen, ob uns nun allen ewige Jugend geschenkt wurde, aber ich glaube eher, dass das ganze hoch und runterlaufen mich schneller altern lässt als ich es sonst tun würde… Beim weiteren Laufen zum kleinen Hafen haben wir dann noch die Escalera del Inca, die vor Jahrhunderten angelegten Terrassen, besichtigt.

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Escalera del Inca

Nach einer kurzen Fahrt im Privatboot kamen wir auch schon auf der Isla de la Luna an und zwar wirklich nur wir, keine anderen Touristen, das war schon nett. Dort wurden gerade Restaurierungsarbeiten an einer der Ruinen dort durchgeführt, weshalb wir nicht alles fotografieren durften. Die Arbeiter der Insel haben den Glauben, dass ihnen ein Foto die Seele stiehlt. Aber wir konnten den Tempel der Sonnenjungfrauen fotografieren. Für dieses Kloster wurden nur sehr hübsche 5-6 jährige Mädchen ausgesucht, die dann im Kloster leben mussten. Später wurde der Komplex als Gefängnis genutzt bis eines Tages bei einem Fußballspiel Wärter gegen Gefangene folgendes passierte: die Wärter waren ganz schlau und haben die Fußbälle bei den Waffen aufbewahrt. Was also hat ein noch schlauerer Gefangener gemacht, als er den Ball holen sollte, er hat sich gegen das Sportgerät und für die Handfeuerwaffe entschieden, die Wärter erschossen und die Gefangenen konnten sich nach Peru absetzen. Seitdem steht das Kloster leer, so viel ist aber auch nicht mehr übrig.

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Tempel der Sonnenjungfrauen

Ganz vergessen habe ich ja die Mauer, die vor den Ruinen steht. Diese ist nämlich aus der Incazeit und das kann man sehr schön an ihrer Zusammensetzung erkennen. Die Incas waren nämlich in der Lage Gebäude komplett ohne Füllmittel zu konstruieren, nur bloße Steine ineinander gesetzt, bilden die Wand.

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Incabauweise

Nach dieser kleinen Besichtigungstour auf der Isla de la Luna sind wir mit dem Boot zurück zur Isla del Sol gefahren, dieses Mal aber nach Cha’llapampa, dem Dorf auf der Nordseite der Insel. Besucht haben wir auch das sehr sehr kleine Museum, das Fundstücke der versunkenen Stadt Marka Pampa zeigt. Richtig gut gemacht war das Museum allerdings nicht und uns musste auch erst aufgeschlossen werden, schon lustig, die Südamerikaner. 🙂 Danach ging es wieder an eine Wanderung, 45 Minuten meistens schön bergauf zu den Ruinen auf der Nordseite der Insel.

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Bild 1: Schnitzelparade lag da so rum am Strand
Bild 2: Der Weg über Strand zu den Ruinen auf der Nordseite der Isla del Sol

Hier haben wir die Ruinenanlage Chincana besichtigt sowie den Fußabdruck der Sonne und das Highlight für mich: der Felsen in den sich der Puma verwandelt hat, der Titicaca. Man hat da aber nicht wirklich nen Puma erkennen können, also ich auf jeden Fall nicht, weshalb ich davon auch irgendwie kein Foto habe.

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Chincana

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Fußabdruck der Sonne

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Ansichten des Titicacasees

Nachdem wir den Rückweg bezwungen hatten, ging es mit dem Boot zurück zur Südseite der Isla del Sol, denn es war Zeit für das Mittagessen. Langsam kann ich ja drüber lachen, aber es gab Fisch mit Pommes…dieses Mal aber Königsfisch, der weißes Fleisch hat im Gegensatz zur Trucha, das ist, glaube ich, Regenbogenforelle. Ab da endete auch unsere Privattour und wir sind mit jeder Menge anderer Touristen zurück nach Copacabana gefahren. Unser Guide hat uns dann an Land noch unsere Rückfahrttickets nach Puno organisiert und schon waren zwei Tage in Bolivien vorbei. Toll war, dass uns diese Extraausflüge nichts mehr gekostet haben, dafür hat der Guide dann auch ordentlich Trinkgeld bekommen, immerhin hat er einen Tag länger gearbeitet. Der Übertritt von der bolivianischen zur peruanischen Grenze verlief dann auch problemlos und für mich vor allem erfreulich. Denn warum auch immer hat mir die Uschi am Flughafen bei meiner ersten Einreise nach Peru nur 30 Tage Visum genehmigt und nun habe ich nach erneuter Einreise auch die verdienten normalen 90 Tage! Ha! Das ist auch sehr praktisch, da Kedda und ich seit heute versuchen einen Trip in den Dschungel Perus zu organisieren und das wäre mit meinen 30 Tagen Visum schon fast knapp geworden. Die Jungs sind dann in Puno noch was essen gegangen, wir Mädels allerdings haben uns nur noch im Hostel aufgehalten. Kedda und ich hatten sogar ein Doppelzimmer, ein Luxus den ich jetzt schon ein paar Wochen nicht mehr hatte. Und nach einer gut durchschlafenen Nacht ging es am nächsten Tag schon weiter zu unserem nächsten Ziel: Cusco – die Incastadt schlechthin.

Titicacasee: Tee ist kein Nachtisch!

Nach Arequipa stand nun der See mit dem wahrscheinlich lustigsten Namen der Welt auf unserem Programm: der Titicacasee. Da Kedda am Montag aus La Paz nach Puno gereist ist, haben wir uns dafür entschieden, gleich am Sonntag auf die peruanischen Inseln des Titicacasees zu fahren und dort auch zu übernachten, so dass wir bei Keddas Ankunft auch im Hostel sein würden. Melanie ist aufgrund ihres Fußes, den sie sich beim Trekking im Colca Canyon zugerichtet hat, nicht mitgekommen und hat das Hostel gehütet. Unser Hostel Tyka war übrigens sehr nett und über dieses haben wir auch unsere Ausflüge gebucht. Als wir angekommen sind, haben wir alle sehr schnell die Höhe bemerkt auf der wir uns befanden, denn der Titicacasee liegt auf 3.808 Metern über dem Meeresspiegel und man ist viel schneller aus der Puste als im „Flachland“. Schön, dass unsere Zimmer alle im zweiten Stock lagen… Da konnte man sich nach dem Rucksack schleppen erstmal hinlegen…aber zum See, der zusammen gefasst einfach nur wunderschön ist und der definitiv eine Reise wert ist! (Mitreisende dürfen mich in der Kommentarfunktion gerne korrigieren, sollten sie das anders sehen.)

Isla Flotantes

Früh morgens sind wir nach einem Frühstücksbüffet (hatte ich ja noch nie hier) abgeholt worden und sind vom Hafen ca. 1,5 Stunden mit einem kleinen Boot zu unserem ersten Ziel geschifft worden: die schwimmenden Inseln der Uros – die Islas Flotantes.

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Der Titicacasee & der Ausblick auf die schwimmenden Inseln

Diese Inseln schwimmen, weil sie aus Schilf konstruiert sind. Es existieren ca. 50 Inseln und diese müssen ständig mit einer neuen Schicht totora Schilf bebaut werden, da die Inseln von unten buchstäblich wegfaulen. Auch die Hütten der Uros sind aus diesem Baustoff und müssen ca. alle 6 Monate zerstört und durch neue Hütten ersetzt werden. Uns wurde schon von anderen Reisenden erzählt, dass die Inseln extrem touristisch ausgeschlachtet werden, aber wir wollten diese trotzdem sehen, denn so eine Bauweise gibt es sonst nirgendwo auf der Welt. Unser Guide, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe, der mir dafür aber um so mehr mit seinen schlechten Witzen auf die Nerven ging, hat uns dann erklärt wie die Inseln und Hütten gebaut werden und die Uros haben im Hintergrund eine Miniaturinsel aus Modellen aufgebaut. Ja, es war touristisch, natürlich erst recht als wir zum Schluss die Waren der Uros präsentiert bekommen haben und diese käuflich erwerben konnten – hab ich auch gemacht, sehe ich das doch als eine Art Entwicklungshilfe bzw. Unterstützung der indigenen Bevölkerung. Wir konnten das Schilf auch probieren, das kann man nämlich sogar essen, war aber relativ geschmacklos fand ich. Den Kindern scheints aber zu schmecken.

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Minidorf & schilfessendes Kleinkind

Das Laufen auf der Insel ist aber schon witzig, als würde man auf einem großen SpongeBob laufen, die Insel federt und man läuft ein wenig wie auf Watte. 🙂

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Mit einem der aus Schilf gebauten Boote sind wir dann noch zu einer weiteren schwimmenden Inseln gefahren, von wo aus es wieder mit dem kleinen Motorboot zur nächsten Insel (Amantaní) ging.

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Schilfboot

Isla Amantaní

Nach einer gut 3-stündigen Bootsfahrt sind wir auf der Insel angekommen, und wurden gleich von den dort lebenden Familien begrüßt. Diese Insel ist noch nicht ganz so kommerzialisiert und meinem Eindruck nach herrscht dort ein sehr einfaches, aber ruhiges friedliches Dorfleben. Panos, Christian und ich hatten Glück und konnten zu Dritt bei Julia unterkommen. Nun hieß es (hoch)laufen zu Julias Haus, das in besserem Zustand war als ich es erwartet hätte. Ein wenig feucht war es in unserer Unterkunft und es gab keine Dusche, aber es war ja auch nur für eine Nacht.

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Unsere Unterkunft (Innen- & Außenansicht)

Zunächst gab es aber Mittagessen…ja, was soll ich sagen, der Lonely Planet hatte noch nie so Recht, Zitat: „man sollte sich auf kurze Episoden peinlicher Stille (und) eine doppelte Portion Kohlenhydrate…gefasst machen.“ Können wir bestätigen, immerhin konnte Julia spanisch sprechen, denn die Inselbewohner sprechen normalerweise untereinander Quechua, eine der drei offiziellen Sprachen in Peru. Ein wenig haben wir uns aber bei der in der Tat sehr kohlenhydratreichen Mahlzeit unterhalten:

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Kartoffeln, Feind, Okra & frittierter Käse

Da auf dem Tisch auch kleine Löffelchen lagen, spekulierten wir ja auf einen Nachtisch. 🙂 Aber nein, es gab einen Tee…der war zwar lecker, aber jetzt mal ernsthaft unter uns: Tee ist kein Nachtisch!!! Nach diesem mehr oder weniger glücklich machenden Essen haben wir uns dann in die Sonne gesetzt und immerhin die schöne Aussicht genossen.

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Unsere Aussicht

Um vier ging es dann nämlich los zum vereinbarten Treffpunkt an der Plaza de Armas mit unserer Reisegruppe. Bis dahin war es aber mal ein schöner 20-minütiger Weg, auf dem Julia immer vor uns lief und fleißig ihr Garn gesponnen hat. Ihr haben wir nämlich vorher auch noch was abgekauft, aber bei der Menge an Dingen, die ich verliere, ist’s auch nicht schlecht ne Backup Mütze zu besitzen. 😉

Zusammen mit unserer Gruppe, naja mehr oder weniger, denn der Weg ging wieder mal bergauf und das auf fast 4.000 Metern, so dass unsere Gruppe eher tröpfchenweise nach und nach am Ziel eingetroffen ist, ging es dann zu den Ruinen auf der Insel. Laut unserem Guide war der Weg 1 km lang und 200 Höhenmeter hoch, also wir sind der Meinung, das war länger! Vor allem hat dieser kleine Peruaner, der immerhin Englisch sprach, andauernd die selben Stories erzählt. Deswegen weiß ich auch so genau, dass die Einheimischen dieser Insel einmal im Jahr zu den beiden Tiwanaku-Ruinen hoch wandern müssen: die Tempel Pachamama und Pachatata – Muttererde und Vatererde. Die eine Hälfte der Insel besucht den einen, die andere Hälfte den anderen Tempel und dort werden dann irgendwelche Rituale abgehalten. Nun liegen beide Tempel auf zwei verschiedenen Hügeln, wir haben uns (natürlich!) für den entschieden, der weiter weg war, aber angeblich die bessere Aussicht bietet. Ich hatte noch gar nicht erwähnt, dass wir im Colca Canyon Anne kennen gelernt hatten, die mit ihrem Freund und Vater reist und die wir in den letzten Tagen immer wieder getroffen haben, so auch oben bei den Tempelruinen. 🙂 Dort haben wir dann die wahrlich schöne Aussicht inkl. Sonnenuntergang als Belohnung für den Aufstieg sehen können.

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Sobald die Sonne weg war, wurde es aber auch bitterlich kalt und wir sind schnell zurück zur Plaza de Armas gelaufen, wo Julia auf uns gewartet hat. Ich glaube, in der Dunkelheit hätten wir den Weg auch alleine nicht gefunden, obwohl Panos & Christians ihre Stirnlampen dabei hatten. Das Abendessen war leider nicht so der Hammer, nur eine Suppe…und nun kommt ein Teil, den ich gerne verschweigen würde, aber der journalistischen Objektivität halber muss ich auch darüber berichten. Teil dieser zweitägigen Tour, die wir gebucht hatten, war auch ein Abend mit den Einwohnern Amantanís. Wir waren eigentlich schon total müde und auch nicht wirklich motiviert, aber Julia hatte da wohl irgendwie Lust zu. So haben die Jungs noch ne Runde Karten gespielt und ich mich mit meinen Kopfschmerzen ins Bett gelegt, bis es dann soweit war…wir mussten traditionelle Kleidung der Amantaní anziehen…

Für die Jungs ja nicht so schlimm, das waren nur Ponchos und okay echt lustig aussehende Mützen, aber ich?! Ich sah echt verkleidet aus, möchte Euch das aber nicht vorenthalten, ich kann ja zum Glück ganz gut über mich selbst lachen, behaupte ich jetzt einfach mal.

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Ohne Worte

In diesem Aufzug, der immerhin warm hielt, sind wir dann bei Dunkelheit zur Fiesta an der Plaza de Armas gelaufen. Hmm…Fiesta…naja, wir waren entweder zu früh oder die anderen alle zu spät, denn wir saßen da erst mal einfach nur rum in unserer Verkleidung. Der Besitzer des Supermarktes, der mal schnell in einen Tanzschuppen umdekoriert wurde, meinte dann aber, en 3 minutos fiesta…ah ja…da hat der gute Mann nicht zu viel versprochen, was ein Fest (<- Ironie). irgendwann waren wir dann ein paar mehr Leute, aber auch nicht mehr als 15. Die Chinesen aus unserer Gruppe haben sich da mal schön vor gedrückt, hätten wir besser auch mal. Denn auf einmal ging es dann ans Patschehändchenpacken und im Kreis tanzen. Ich hab's versucht, aber ich konnte da trotz ernsthaftester Bemühungen keine Choreografie im Tanzstil der Einheimischen erkennen. Wir haben den Abend dann aber auch schnell abgekürzt und gegen neun Uhr unsere Gastmutter gebeten mit uns nach Hause zu gehen. Vielleicht wollte sie noch weiter Party machen, aber ich hatte echt Kopfschmerzen und bin sofort eingeschlafen als mein Kopf das Kissen nur ansatzweise berührt hat. Aus Respekt vor der Privatsphäre meiner Mitreisenden werde ich auch nur ein Foto von mir abbilden. Bei Bedarf kann aber gerne bei Christian das Video von unserem Tanz angesehen werden. Herr Paulus steht Ihnen dann ab dem 20. Juli unter den bekannten Kontaktdaten wieder zur Verfügung.

Am Morgen nach der spektakulären Party ging leider die kreativlose Küche weiter, wir hatten eine Art Pfannkuchen, die leider komplett neutral geschmeckt hat. Also, weder süß noch salzig, so dass ich meinen in Zucker getunkt habe und dennoch alle drei aufgegessen habe, man weiß ja nie wann es wieder was gibt, nicht wahr.

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Was auch immer, es war essbar

Nach dem Abstieg vom Berg und einer Umarmung mit Julia ging es dann mit dem Boot zur letzten Insel, die in unserem Programm stand: Taquile. Auch auf dieser Insel spricht die Bevölkerung Quechua und sie hat sich weitestgehend ihre Kultur beibehalten. Die haben dort nämlich ein super System, das ich auch gerne unserer Familienministerin vorschlagen möchte. Die Männer Taquiles tragen nämlich alle eine Mütze und an deren Farbe erkennt man, ob jemand verheiratet (rote Rückseite der Mütze) oder Single ist (weiße Rückseite der Mütze). Das würde doch vielen Menschen wirklich viel vergebene Mühe sparen. Gut, wir bräuchten mehr Farben, aber wir haben das schon ausgearbeitet: schwarz = verheiratet, weiß = Single, grau = es ist kompliziert oder wir haben eine offene Beziehung, lila Streifen = homosexuell. Da weiß jeder gleich woran er ist, ich finde das ist ein ernstzunehmender Vorschlag.

Aber gut, die Insel ist wirklich hübsch, nur durften wir auch hier wieder erstmal Ewigkeiten durch die Walachei hinauf laufen, um die Plaza de Armas zu erreichen. Die Taquiler oder wie man sie nennt, leben in einer Art sozialistischer Kommune und jeder arbeitet für jeden. Denn alles eingenommene Geld wird bei den Chefs der Insel abgegeben und Montag ist Zahltag, da bekommen alle ihr Gehalt ausgezahlt. Nun verdienen auch diese Bewohner ihr Geld zum größtenteil mittlerweile mit den Touristen und verkaufen ihre Webarbeiten. Allerdings scheint der Sozialismus einfach nicht zu funktionieren, denn in der Halle in der die Waren verkauft wurden, waren wohl a) kaum Waren und b) hat auch keiner versucht sie zu verkaufen. 🙂 So hat es zumindest Panos sehr zu meiner Erheiterung beschrieben. Hier ein paar Eindrücke von der Insel & deren Bewohner:

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Taquile

Nach einem kleinen Aufstieg sind wir dann zum Mittagessen übergegangen und es gab Fisch mit Pommes…den werden wir die nächsten Tage noch öfters sehen. Ach, und zum Nachtisch, natürlich: Tee…ich sag dazu jetzt einfach nix mehr.

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Trucha & der Nachtisch…pfff

Aber wir hatten eine echt tolle Aussicht vom Restaurant aus und ich fand auch die mehr oder weniger langen Schifffahrten auf dem Titicacasee nie nervend, weil man einfach immer so ein schönes Panorama zu sehen bekam.

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Nach weiteren 20 Minuten Abstieg zum kleinen Anlegepunkt der Insel sind wir dann in einer Rekordzeit am frühen Nachmittag wieder im Hafen von Puno angelegt. Mit einem Bus extra für uns sind wir dann auch direkt vor der Haustür abgesetzt worden und haben uns erstmal dem Internet gewidmet. Gegen 16 Uhr dann das Highlight: Kedda ist angekommen. 🙂 Neben der Wiedersehensfreude habe ich mich wie ein Schnitzel in der Pfanne über das Glas nutella gefreut. 🙂 🙂 🙂 DANKE!!!

Alle zusammen sind wir dann abends noch etwas Essen gegangen und haben mit Limonade und Pisco Sour angestoßen: auf den Urlaub, darauf dass Kedda jetzt da ist und ich genau an diesem Tag 3 Monate unterwegs war. Kedda hat ihren Flug natürlich absichtlich auf dieses Datum ausgelegt. Nach dem Essen hieß es schon wieder früh schlafen gehen, denn am nächsten Tag stand schon der nächste Ausflug an, der Besuch der bolivianischen Inseln des Titicacasees, den teilen sich Peru und Bolivien nämlich.

Cañón del Colca: Kondore, Staub und Alpakas

2 Uhr aufstehen was soll ich sagen, es gibt schönere Zeiten, um einen Tag zu beginnen. Gegen 3 Uhr wurden wir dann aber von einem kleinen Minibus mit anderen Touristen abgeholt. Unsere 3-tägige Tour hat 170 Soles gekostet, zusätzlich muss man dann aber vor dem Canyon noch ein Touristenticket für 70 Soles kaufen…hier gibt’s auch für alles ne Steuer oder ein besonderes Ticket. Der Colca Canyon ist mit 3.191m übrigens der zweittiefste der Welt, nur der gleich nebenan gelegene Canon Cotahuasi ist noch 163m tiefer. Unser Frühstück hatten wir dann in einem Restaurant in dem es eiskalt war, da die Wände unverputzt waren und nach oben hin nur ein Wellblechdach Schutz vor dem Wetter bot. Leider gab’s auch nur Brötchen mit Margarine und Marmelade, nicht so der beste Start…aber gut. Unser erster Halt war dann aber die Reise wert: der Cruz del Cóndor.

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Dort kann man Kondore beobachten, die in den Felsvorsprüngen nisten. Die Viecher haben aber ganz schön lange auf sich warten lassen und man konnte sie auch eher von weiter weg sehen, mit dem Foto wurde das Ganze leider auch nicht richtig was.

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Kondor – von nahem sind die eh hässlich :p

Nach einer weiteren Fahrt mit dem Bus ging es dann los mit dem Trekking. Der LP warnt ein wenig davor den Canyon mit einer Tour zu besichtigen, zu viele Touristen etc. Aber mir kam das Ganze auch nicht touristischer vor als andere Orte. Gut, am Kondor Aussichtspunkt standen schon viele Touristen, aber das wäre so oder so gewesen, auch wenn wir uns auf eigene Faust auf die Socken gemacht hätten. Unsere Gruppe war aber klein, nur 6 Personen, das heiß wir vier und ein französisches Pärchen. Leider habe ich kein gutes Bild von ihm, denn er sah genau so aus wie TingelTangel Bob aus den Simpsons. 🙂 Waren aber beide sehr nett und konnten Englisch sprechen, da sie 5 Jahre in Sydney gelebt haben. Die beiden sind schon seit 8 Monaten auf Weltreise und haben in Südostasien angefangen, sozusagen meine Route umgekehrt. Der erste Tag des Trekkings war hauptsächlich nur in den Canyon 1.000 Höhenmeter runter zuwandern – von 3.800m auf 2.800 m. Der Weg war allerdings recht staubig und an einem Punkt hat es wohl einen Erdrutsch gegeben, zumindest mussten wir ein paar Bauarbeiter an einem steilen recht unbefestigten Stück Weg passieren, aber die Aussicht war Hammer.

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Der Weg & die Aussicht

An einer Brücke haben wir dann gerastet bis es danach ein kleines Stück bergauf ging.

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Panos & ich

Nach ca. 3 Stunden hatten wir dann auch unser Lager für die erste Nacht erreicht. Eine schlichte Unterkunft, aber okay, es gab Suppe zum Mittagessen und Alpaca mit Reis. Schmeckt ein wenig wie zähes Rind, oder die haben das zu lange gebraten, kann auch sein. Wir waren alle doch ein wenig müde nach dem frühen Aufstehen, weshalb wir uns bis zum Abendessen nochmal hingelegt haben. Irgendwie haben wir auch ein Riesenglück, denn gerade an diesem Tag feierte das Dorf in dem wir abgestiegen waren, dass eine neue Familie sich um die Wasserkanäle, die das Dorf mit eben diesem versorgen kümmert. Jedes Jahr muss das eine Familie unbezahlt tun und das wird gefeiert – mit Blasmusik und jede Menge Alkohol. Diese musikalische Unterhaltung wurde uns dann bis neun Uhr abends geboten…

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Peruaner + Alkohol + Blasinstrument = schlechte Mischung

Nach dem Abendessen (Suppe, Reis und Kartoffelfladen gefüllt mit „Käse“) sind wir dann auch alle schon wieder ins Bett (trotz musikalischer Unterhaltung), denn es wurde auf den 2.800m doch recht kühl nachts.

Der zweite Tag war vom Laufen her leichter als der erste, nach dem Frühstück um sieben Uhr sind wir los gestiefelt. Zunächst ein wenig auf und ab und dann 30 Minuten den Berg hinauf…ich weiß aber nicht woran es lag, ob an den Coca Blättern, die ich dort angefangen habe zu kauen oder vielleicht wird meine Kondition ja doch endlich mal besser, es hat sogar Spaß gemacht. Oben angekommen konnten wir uns an einem der zahlreichen Wasserkanäle, die durch den Canyon fließen abkühlen. Danach ging es eigentlich nur noch bergab und das hat mir sogar wirklich gut gefallen. Ich mag Coca. 🙂 Ich weiß gar nicht, ob ich davon schon erzählt hatte, zumindest kaut das hier fast jeder, die Blätter helfen gegen die Höhe und du fühlst dich einfach besser. Immerhin wird aus diesen Blättern ja auch Kokain hergestellt, weshalb ich der Wirkung jetzt einfach mal glaube. Hier ein paar Eindrücke vom Weg:

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2. Wandertag

Unser Ziel war an diesem Tag eine Oase mitten im Canyon, die wir auf unserem Weg runter in den Canyon schon sehen konnten und es war dort wirklich traumhaft. Weniger traumhaft war die Aussicht auf unseren 3stündigen Marsch am nächsten Tag, wir konnten von oben nämlich auch den Weg aus dem Canyon wieder raus sehen, aber dazu dann später mehr.

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Das rote lange Dach: unser Hostel in der Oase

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Der Weg für Tag 3…

In der Oase hatten wir ein sehr spartanisches 4er Zimmer, aber dafür einen Pool und es war immer Happy Hour. 🙂 Echt toll, normalerweise kostet ein Pisco Sour 10 Soles, aber in der Happy Hour kosten zwei nur 15 Soles, Happy Hour ist aber immer. Ich mag die Peruaner vielleicht doch langsam. Den Nachmittag haben wir dann so lange am Pool verbracht bis es zu kalt wurde.

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Der Pool…

Danach haben Panos und Christian Melanie und mir ein neues Kartenspiel beigebracht, das sogar mir als weniger Spiele begeisterten Person Spaß gemacht hat. Leider war das Mittagessen in der Oase überhaupt nicht mein Fall, Kartoffelpüree, Thunfischsalat (mit Tomaten und Zwiebeln) und ha na was? Reis…haben sich Christian und Panos über meine Portion freuen können. Das Abendessen war dann aber besser, Spaghetti mit Tomatensoße. Unser vorheriger Versuch noch einen Cocktail zu bestellen, scheiterte leider daran, dass der Hostelbesitzer betrunken war und meinte nehmt euch einfach zwei Bier, ich weiß auch gar nicht, ob wir die überhaupt bezahlt haben. Auch diesen Abend sind wir zu einer Rentnerzeit ins Bett, um 20 Uhr lagen wir in der Heia, aber es gab dort auch keine Elektrizität und auch hier mitten im Canyon war es nachts recht kalt. Außerdem hieß es am nächsten Morgen um 4:30 Uhr aufstehen…

4:30 Uhr Wecker – Sachen packen (nichts vergessen!!! – auch wenn ich zwei Mal panisch Unterwäsche und Sonnenbrille im Verlauf des Tages gesucht habe…)
5:00 Uhr warmer Tee zur Stärkung, kein Frühstück. 🙁 Das fand ich gar nicht toll, denn ich wusste für die Wanderung aus dem Canyon hoch waren 3 Stunden angesetzt. Ich hatte da ja schon echten Bammel vor, denn Hochlaufen ist ja nicht gerade meine Stärke und nun 3 Stunden lang mit 1.000 Höhenmetern Unterschied? Vorsorglich habe ich mal ganz viel Coca gekaut und ich glaube, das hat auch geholfen. Mit Stirnlampen sind wir die erste Stunde den Canyon hochgelaufen, über Steine und ab und zu treppenartigen Gebilden. Wir waren dieses Mal nicht nur unsere Gruppe, sondern ziemlich viele, muss lustig ausgesehen haben die vielen kleinen Lichter, die sich den Berg hoch geschlängelt haben. Was soll ich sagen, bis zur Hälfte ging das Laufen ganz gut, auch wenn ich schon eher langsam war. Panos und die beiden Franzosen hatten sich ziemlich schnell abgesetzt und Melanie hatte sich ein Muli genommen, um den Weg zu besteigen. Aber ab da war es für mich dann doch ganz schön anstrengend und auch das Coca hat irgendwie nicht mehr so geholfen. Ich war heilfroh als ich nach ziemlich genau 3 Stunden endlich oben war. Langsam liefen wir nämlich auch in der prallen Sonne (stückchen Weise). Vor mir waren zum Teil auch Leute mit riesigen Rucksäcken, die ich echt nicht beneidet habe 12 Kilo oder was das war den Canyon hochzuschleppen. Ich hatte ja schon mit meinem kleinen 3-4 Kilo schweren Rucksäckle zu kämpfen. Panos und die Franzosen haben den Weg in krassen 2 Stunden geschafft, Christian in 2,5 Stunden und ich wie gesagt in 3 Stunden, aber immerhin in der veranschlagten Zeit! Und das bei dem Weg:

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Der Weg: Nahaufnahme

Danach sind wir dann in die Stadt gelaufen, um zu frühstücken. Und endlich: Spiegeleier! 🙂 Ich war so froh, dass ich gleich noch eine Portion bestellt habe. Man kann sich vorstellen, dass wir relativ kaputt waren (variierte Panos war fit wie ein Turnschuh) und vor allem dreckig. Der Weg war zwischendrin so staubig und am ersten Tag sind wir auch kurze Zeit durch den Rauch von einem Feuer gelaufen, d.h. unsere Klamotten brauchten dringend eine Wäsche. Im Bus, der uns zurück nach Arequipa bringen sollte, bin ich dann erst mal eingepennt und habe gar nicht mitbekommen, dass wir zu spät los sind, weil wir auf vier Israelis gewartet haben. Ich bin ja wirklich die allerletzte, die in irgendeiner Art rassistisch oder antisemitisch denkt, wirklich nicht, aber man hört hier schon öfters, dass sich die Isrealis hier unter aller Sau benehmen. Sie sind (angeblich) immer zu spät, laut, unhöflich und dreist. Können wir jetzt bestätigen, es soll sogar Hostels in Südamerika geben, die keine Israelis in Gruppen mehr aufnehmen. Als wir beim Mittagessen wieder auf die isrealische Gruppe gewartet haben, hat uns das der Guide dieser Gruppe auch bestätigt, dass sie immer Probleme mit diesen Leuten haben. Ob das durch das gestärkte Selbstbewusstsein nach 3 bzw. 2 Jahren Armee kommt? Keine Ahnung, es hat genervt. Da wir zu spät waren, war unser ganzes Timing ziemlich hinten dran. Auf dem Weg zum Mittagessen haben wir deshalb nur ganz kurz an zwei Aussichtspunkten Halt gemacht:

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Aussichtspunkt 1 & 2: Nummer 2 angeblich Incagräber

Das Mittagessen hatten wir in einem Restaurant und das erste Mal für mich in Südamerika: Büffet. War lecker, aber leider wurde irgendwann, wie es so oft ist, nicht mehr aufgefüllt…aber dafür konnte ich ein typisches peruanisches Gericht probieren. Gefüllte Paprika oder besser Pepperonischote, war nämlich ganz schön scharf. Anschließend konnten wir noch für 15 Soles Eintritt heiße Quellen in Chivy besuchen. Das haben Panos, Christian und ich auch getan, war jetzt nix besonderes, aber das warme Wasser war pure Erholung für die gepeinigten Beinmuskeln. Anschließend sind wir mit dem Bus auf 4.900 Meter Höhe gefahren, dort oben lag Schnee und es war richtig kalt, aber ich bin nur mal kurz aus dem Bus um eins, zwei Mal zu Atmen, ich war einfach müde. Aber ich habe mich aus dem Bus gequält als wir danach noch bei Alpakas gehalten haben, so süß. 🙂

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Alpacas 🙂

Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder in Arequipa und danach gab es für mich nur noch duschen, packen und Feierabendbierchen mit Christian. Heute sind wir nämlich schon wieder unterwegs, die beiden letzten Artikel habe ich im Bus (dieses Mal Cruz del Sur) geschrieben, da wir gerade auf dem Weg nach Puno am Titicacasee sind. Wir schrauben uns also höhenmäßig hoch und ich bin sehr gespannt auf den See und freue mich, denn dort treffen wir in zwei Tagen Kedda, die mit uns den Inkatrail machen wird. 🙂

Arequipa: die weiße Stadt

Nach unserer unwahrscheinlich erholsamen Busfahrt sind wir dann gegen 14 Uhr in unserem Hostel Amazing Hostel Arequipa angekommen. Nach der Fahrt war natürlich erstmal eine Dusche fällig und Auspacken. Am späten Nachmittag sind wir dann los zu einer ersten Erkundung Arequipas – der weißen Stadt. Weiß deshalb, da die zweitgrößte Stadt Perus aus weiß getünchtem Vulkangestein errichtet wurde. Denn Arequipa wird von mehreren Vulkanen umgeben, von denen sieben semiaktiv sind. Der bekannteste ist wahrscheinlich Misti (5.822 m), den man auch von der Stadt aus sehr gut sehen kann. Zunächst einmal sind wir nach Stunden ohne Essen auf die Suche nach Nahrung gegangen. Fündig geworden sind wir in der Straße San Francisco bei El Turko, ein Dönerladen. Und allen Vorurteilen entgegenwirkend, ich fand’s lecker und war glücklich über mein günstiges Mittag/Abendessen inkl. freiem WiFi. Allerdings wird es in Arequipa auch relativ schnell kalt und ich hatte mich ein wenig unpassend angezogen, aber zum Glück kann man ja auch hier käuflich warme Kleidung erwerben und das sogar aus Baby Alpaca. 🙂 Der liebe Panos hat mir mal schnell etwas Geld geliehen und ich habe mir in einem kleinen Laden (von denen es hier 100e gibt) eine schwarze Jacke aus eben diesem weichen und warmen Stoff gekauft. Ich war eh schon die ganze Zeit auf der Suche nach einer schwarzen Jacke… danach sind wir runter zur Plaza de Armas gelaufen und konnten den Platz sowie die Kathedrale bewundern.

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Die Kathedrale

Mittlerweile nähere ich mich auch dem dritten Monat in dem ich nicht zu Hause war und somit musste der ein oder andere Kosmetikartikel nachgekauft werden. In Kolumbien war ich eine Riesenauswahl von eben diesem Sortiment gewöhnt, das war jetzt leider in Arequipa im Supermarkt nicht so. Außerdem sind hier Shampoo, Bodylotion und sämtliche andere Flüssigkeiten zur Körperpflege eingeschlossen, man muss erst eine Dame bitten, dass sie einem das gewünschte Produkt aus dem Schrank gibt und diesen zuvor aufschließt. Zusätzlich sind die Preise hier echt der Hammer: 13 Pesos für Shampoo, also mehr oder weniger 4€. Wattepads hatten die erst gar nicht und in der Apotheke wollten sie für ein Päckchen 2,50 Soles…die liebe Kedda bringt mir aber jetzt auch das mit. Danke. 🙂 Nach diesem mehr oder weniger erfolgreichen Shopping ging unser erster Tag in Arequipa dann auch zu Ende.

In unserem Hostel war sogar Frühstück inkludiert, Pfannkuchen mit Banane und Arequipa. Frisch gestärkt sind wir dann los, um uns der Kultur Arequipas zu widmen. Zunächst haben wir uns die Kathedrale direkt an der Plaza de Armas mit einer Führung angeschaut. Für nur 5 Soles pro Person wurde uns die Kathedrale, das Museum der Kathedrale und der Turm gezeigt. Hier wurde auch mal wieder die südamerikanische Arbeitsweise deutlich, denn in der Kathedrale steht eine riesige Orgel, die in Belgien gefertigt wurde. Als sie in Peru ankam wusste aber niemand wie sie zusammen gebaut werden sollte, somit stand die Orgel 100 Jahre lang still in der Kathedrale bis in den 90er Jahren ein paar Peruaner die Pläne in Belgien geholt haben und die Orgel richtig zusammen setzen konnten. Bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob auch ein Belgier in Arequipa dann mal geholfen hat, aber viel toller finde ich, dass das Instrument einfach mal ewige Zeiten ungenutzt rumstand.

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Die Orgel -jetzt auch mit Funktion

Die Kathedrale wurde durch eines der vielen Erdbeben in Arequipa schon drei Mal komplett zerstört und wurde mit Hilfe von Spenden nun wieder aufgebaut. Toll war, dass wir auf die Kathedrale drauf konnten und somit einen super Blick auf die Plaza de Armas und den Vulkan Misti hatten.

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Die Aussicht von der Kathedrale

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Misti: der Vulkan

Das Museum, das wir vorher noch besichtigt haben, war jetzt nicht so spannend, man hat verschiedene religiöse Artefakte sowie die Gewänder des Bischofs für unterschiedliche Anlässe gesehen. Danach sind wir zum Museum Sanctuarios Andinos nur ein paar Minuten von der Kathedrale entfernt gegangen. Das Highlight dort ist „Juanita, die Eisprinzessin„. Um die Götter z.B. bei Kriegen, Vulkanausbrüchen oder Lawinen zu besänftigen, opferten die Inkas Kinder auf den verschiedenen Vulkanen rund um Arequipa. Juanita war eine davon, sie ist so besonders, da sie in Eis eingeschlossen war und somit sehr gut erhalten ist. Das Museum kostet 30 Soles Eintritt und man bekommt zurst einen Film über die Entdeckung Juanitas gezeigt. Anschließend wird man von Studenten durch das Museum geführt, dem Guide gibt man dann noch ein Trinkgeld, weil die Führung im Preis nicht enthalten ist. Ich fand die Führung gut, man hat die Kleidung gesehen, die Juanita und andere geopferte Kinder getragen haben sowie die Grabbeigaben, die mit den Kindern gefunden wurden, darunter z.B. ganz kleine Lamafiguren. Außerdem hat man erfahren, dass die Kinder, die geopfert wurden, schon im Alter von 1-2 Jahren ausgewählt wurden und diese alle zusammen aufgewachsen sind mit dem Wissen, dass sie irgendwann sterben werden, schon krass. Juanita wird von Januar bis April nicht ausgestellt, weshalb wir Glück hatten und sie sehen konnten. Allerdings bin ich mir nicht sicher was ihre Konservierung angeht, denn in ihrem Glaskasten war sie ziemlich mit Eis überzogen, aber das müssen die Peruaner wissen.

Mittlerweile war dann auch schon Zeit für das Mittagessen, leider hatte die Chevicheria, die wir uns ausgesucht hatten, geschlossen und somit sind wir dann in einem netten Restaurant direkt an der Plaza de Armas mit Blick über den Platz essen gegangen. Anschließend haben wir uns ein altes koloniales Herrenhaus angeschaut die Casa de Moral, sehr hübsch mit begehbarem Dach für eine coole Aussicht.

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Casa del Moral: Gang zum Garten & Innenhof

Danach stand das Monasterio Santa Catalina auf dem Plan – eine Stadt in der Stadt. Dieses Kloster hat eine besondere Geschichte, denn dort wurden fast ausschließlich nur Mädchen aus reichen spanischen Familien Nonnen. Doch die Nonnen hatten dort ein äußerst luxoriöses Leben mit Einzelappartements und Dienerinnen. Gekostet hat eine Aufnahme in dieses Kloster übrigens 50 Kilo Gold und normalerweise ereilte immer die zweite Tochter einer Familie das Schicksal der Nonne. Allerdings änderten sich die Zeiten drastisch als nach fast 300 Jahren ausschweifendem Lebensstil eine strengere Obernonne das Zepter in die Hand nahm und die Nonnen ab da in Gemeinschaftsschlafsälen nächtigen mussten ohne Dienerinnen und deshalb auch selbst kochen und putzen mussten. Bis 1970 war dieser Ort der Öffentlichkeit nicht zugänglich und Geheimnis umrungen, heute vermieten die Nonnen einen Großteil des Klosters und es kann besichtigt werden. Wir haben uns auch eine deutschsprachige Touristenführerin gegönnt, die in perfektem Deutsch die Geschichte des Klosters erzählt hat. Heute leben ca. 80 Nonnen in einem moderneren Teil des Monasterios und nicht mehr nur reiche Spanierinnen sondern zum Großteil Peruanerinnen. Diese Anlage ist definitiv einen Besuch wert und wunderschön:

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Monasterio Santa Catalina – eine Stadt in der Stadt

Hier sieht man auch mal wie luxuriös die Nonnen gelebt haben mit edlem Geschirr aus Frankreich.

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Da wir am nächsten Tag los wollten zu einem 3-tägigen Trekking mussten wir noch packen und ein Restaurant für das Abendessen musste auch noch gefunden werden. Panos und Christian haben sich das Monasterio noch etwas länger angeschaut und Melanie und ich sind los, um im Hatunpa einen Tisch zu reservieren. Melanie wollte noch etwas für das Trekking in einem Outdoor Laden kaufen und dort habe ich doch dann spontan mal einen neuen Buff (also keinen echten, aber egal) gekauft, war auch ne super Sache für das Trekking. Bevor es ans Packen ging, haben wir noch einer der ältesten Kirchen Arequipas, der jesuitischen Iglesia de La Compania einen Besuch abgestattet. Nachdem Packen ging es dann zum Essen und das Restaurant war ein Volltreffer (ist auch Nummer 2 auf Tripadvisor in Arequipa bei Restaurants.) Es bietet nur Platz für 16 Personen, deshalb auch die Reservierung, hier bekommt man drei verschiedene Sorten Kartoffeln zusammen mit einem Belag und das tolle man kann eine kleine Portion eines anderen Belages dazu bestellen. Sehr lecker!

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Soo lecker!!

Die Zeit haben wir uns damit vertrieben, die 63 Flaggen, die auf dem Tischuntersetzer zu sehen waren mit Ländern zu versehen. Wenn man 50 weiß, bekommt man die Getränke zum halben Preis, wir haben es zwar nicht ganz geschafft, aber trotzdem 4 Soles beim Wasser gespart. 🙂 Nach dem Essen hieß es dann aber schon Zeit fürs Bett, denn wir mussten um 2 Uhr aufstehen, da wir um 3 Uhr für das Trekking in den Colca Canyon abgeholt wurden…das ist keine Uhrzeit, um aufzustehen, hab ich mal wieder festgestellt…

Cial: Bus des Grauens

Ich muss ja sagen, dass bisher meine Reisen von A nach B in Ecuador sowie in Kolumbien einwandfrei funktioniert haben, mal abgesehen von den Straßenverhältnissen vielleicht. In Peru haben wir aber zu viert Südamerika total erlebt. Um 20.00 Uhr sollte unser Nachtbus am Sonntag Abend in Ica losfahren und 12 Stunden später in Arequipa ankommen. Und jetzt ein Tipp für alle die durch Peru reisen:

    Fahrt niemals mit Cial!!!!

Zunächst einmal war die Busstation von Cial komplett runtergekommen, von den Toiletten erst gar nicht zu sprechen, das waren die miesesten die ich in Südamerika bis dahin jemals gesehen hatte. Nun wurde es dann 20.00 Uhr und unser Bus fuhr auch ein, aber es hieß wir sollten noch kurz warten, Tickets hatten wir auch noch nicht. Diese wurden uns aber kurz später ausgehändigt, mit den großen Rucksäcken ging es dann an den Bus, aber nein „momento“ hieß es dann von einem dieser kleinen Peruaner, die da wohl zum Arbeiten angestellt waren. Da standen wir nun, nach ein paar Minuten wurde mir das zu blöd und ich habe ihn freundlich darauf hingewiesen, dass so ein Rucksack Gewicht hat und wir die gerne in den Bus laden würden. Nein, das würde jetzt nicht gehen, stellt die Rucksäche hier in die Ecke. Da standen sie dann auch vorm Bus – eine lange Zeit standen sie da. Es wurde dann irgendwann halb Neun meine ich, als der Herr meinte wir könnten jetzt in den Bus da gäbe es jetzt Essen, aber die Rucksäcke nicht. Gut, wir dann in den Bus und unser Essen bekommen: Reis mit Hühnchen. Ich find’s ja mittlerweile schon fast lustig. Dazu noch ein Schluck IncaCola, nein die habe ich verweigert, das Zeug ist knallgelb und schmeckt wie Waldmeister nur noch synthetischer.

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Incacola

Uns hat ja schon irritiert, dass unsere Rucksäcke immer noch nicht eingeladen wurden und es immer später wurde…gegen 22 Uhr habe ich dann mal einen anderen echt ätzenden Typen gefragt, was denn jetzt eigentlich los wäre und warum unsere verdammten Rucksäcke immer noch vor dem Bus stehen würden. Seine Antwort: dieser Bus wird nicht fahren. Das hatten wir uns auch schon fast gedacht, weil ein Mechaniker unter dem Bus lag und zwischendrin verzweifelt telefoniert hat. Meine Frage, was denn dann die Lösung wäre, wurde mit „en cinco minutos“ abgetan. Nach diesen 5 Minuten habe ich mit Panos den Herren erneut aufgesucht, meint er „dime“ also sag mir. Ich: die 5 Minuten sind um. Er: Ja, der Bus fährt nicht. DANKE für diese Information! Als ich dann nachfragte, was denn seine Lösung sei, meinte er, es kommt ein neuer Bus um halb Eins und dann fahren wir nach Arequipa…großartig. Gut, also dachten wir uns warten wir halt, sind ja nur 4 Stunden Verspätung. Der eine Teil hat geschlafen, der andere, darunter meine Wenigkeit vor dem Bus hin und her getigert. Jetzt weiß ich wie sich Raubkatzen im Zoo fühlen, denn wir durften das Gelände auch nicht verlassen, sondern waren eingeschlossen. Da ist natürlich die erste Idee: Bier! Ich dann den kleinen Peruaner gefragt wo ich denn hier Bier kaufen kann. Nein, ich darf kein Bier kaufen, weil dann könnten wir nach Alkohol riechen…?????? WAS?! Okay, also kein Bier für uns, das hat die Laune nicht gebessert. Ich weiß gar nicht mehr warum wir dann noch mal mit dem Hässlichen gesprochen haben, aber irgendwann kam raus, dass im 1 Uhr Bus nicht genug Platz für alle sein wird und es einen anderen Bus um 3 Uhr gibt. Da war’s dann ja vorbei mit meiner Diplomatie und der Typ wollte uns am Ende auch einfach nicht verstehen und hat sich damit rausgeredet, dass er unser Spanisch nicht versteht. Irgendwie sollte es dann eine Lotterie geben, um auszulosen wer in welchem Bus fährt, aber da wir ja eine Gruppe wären, würde es ja Sinn machen, dass wir erst gar nicht daran teilnehmen. Der Typ wollte halt erstmal alle Peruaner besänftigen, bevor die dummen Ausländer dran sind. Ganz demokratisch ist er dann in den Warteraum und hat nach fast 3 Stunden eigen initiativ mal mit uns kommuniziert. Das war ja eh das Beste, der Bus fuhr und fuhr nicht, aber kein Schwein hat was gesagt. Wir hätten da auch immer noch wie die Schafe mit den Rucksäcken vor dem Bus stehen können…

Die Menge hat die Nachricht von der Verspätung aber relativ gelassen aufgenommen, es kam dann noch der abwegige Vorschlag Personen mit Kindern sollten definitiv im ersten Bus fahren, aber das wurde dann auch schnell verworfen. Ich habe meiner Wut dann in einer Flut von Kraftausdrücken, natürlich in Deutsch, freie Luft gelassen und mit kleinen Akten der Gewalt mich gegen das Busunternehmen gewehrt wie z.B. Klopapier in die Toilette zu schmeißen (was man in Südamerika niemals tun sollte), Plakate abzureißen und meinen Müll auf den Boden zu werfen. So richtig gut hat das aber auch nicht getan. Irgendwann konnt ich nicht mehr tigern und habe mich im kaputten Bus hingelegt. Ach so, es war übrigens nur die Kupplung, die nicht mehr ging. Grad war ich eingeschlafen als Melanie mich und Panos weckte, los wir müssen mit den Rucksäcken zum Bus.

Da standen wir dann alle, wir die Peruaner und noch zwei Franzosen vor den vergitterten Toren. Das muss ein Bild für die Götter gewesen sein. Dann kam auch endlich der Bus und auf einmal waren die kleinen Peruaner ganz schnell und haben ihr Zeug hinten in die Gepäckaufbewahrung geschmissen. Ich habe mich schon gewundert woher auf einmal die Eile und warum auf einmal alle (außer der 12köpfigen frnazösischen Reisegruppe, die vorher schon aussortiert wurde) es so eilig haben. Ja, als wir dann im Bus drinne waren, wussten wir es: es gab nicht genug Sitzplätze!!!

Ich dachte ja, dass muss ein Missverständnis sein. Nein, nach dem Nachfragen wussten wir, dass in Nazca 8 Personen aussteigen werden und dann können alle sitzen. Vorher müssen wir aber 2 Stunden stehen! Ich konnt’s nicht glauben, gab natürlich auch keine Preisreduktion. Eine halbe Stunde haben Panos, Christian und ich es geschafft zu stehen, es war mittlerweile nach 1 Uhr und wir hatten 5 Stunden Verspätung. Danach haben wir uns auf die Treppe hoch zum zweiten Stock gesetzt und tatsächlich, ich weiß nicht wie, wir sind da eingeschlafen. Eingekeilt, saukalt und immer mal wieder gestört von Personen, die zur Toilette im ersten Stock wollten. Melanie hatte das Glück und konnte einen Sitz ergattern. Als wir dann in Nazca ankamen, sind wir sofort in das Abteil gegangen und haben uns 4 Sitze geschnappt. Wenigstens hatten wir jetzt cama, obwohl wir nur semicama gebucht hatten. Danach hieß es dann ca. 13 Stunden lang Bus fahren und aus dem Nachtbus wurde ein halber Tagesbus. Wir konnten auch so lange schlafen bis um 8.30 Uhr das Entertainment mit amerikanischen Sinnlosfilmen losging mit spanischer Synchronisierung. Aber hier kann man sich nicht aussuchen, ob man den Ton hört, man MUSS ihn über die Lautsprecher hören.

Zusammengefasst: wir waren schlagskaputt als wir gegen viertel vor Zwei in Arequipa ankamen!
Verspätung insgesamt: 6 Stunden und 2 Stunden mehr oder weniger ohne Sitzplatz verbracht. In Arequipa haben wir uns gleich bei Cial beschwert, die wollten uns dann als Entschädigung was zu essen geben, wir haben sie immerhin auf 10 Soles pro Person gehandelt. Kam dann in die Gemeinschaftskasse…nach einer kurzen Taxifahrt hatten wir es dann geschafft und waren in unserem Hostel in Arequipa angekommen. Ab jetzt fahren wir nur noch die Luxusklasse Cruz del Sur!!!

Nachtrag: trauriger Weise habe ich dann in diesem Bus meine super tolle Schlafmaske vergessen :(, gibt jetzt auch nen Artikel unter Allgemein in dem steht, was ich bisher alles vergessen habe…

Huacachina: Ein Traum in der Wüste

Wie bereits im letzten Artikel erwähnt, waren wir (sag ich jetzt einfach mal so für die Gruppe sprechend) extrem happy die Sonne zu sehen. Mit dem Bus sind wir ja nach Ica gefahren, einer Stadt, die an sich wohl nicht so wirklich viel zu bieten hat, weshalb wir dort auch keinen Stopp eingelegt haben, sondern mit dem Taxi direkt weiter gefahren sind nach Huacachina. Dieser wirklich kleine Ort mit nur 200 Einwohnern (von denen meiner Meinung nach ca. 150 im Tourismus arbeiten) besteht aus einer malerischen Oase umgeben von riesigen Sanddünen. Unser Hostel Banana’s Adventure war ebenfalls ein voller Treffer. Statt dem 4-er Dorm haben wir zwei Doppelzimmer bekommen in einer kleinen Hütte direkt am Pool. Nun hatten wir es leider nicht geschafft in Pisco das Nationalgetränk Pisco Sour zu trinken, was wir dann an der Bar des Hostels gleich mal geändert haben. Schmeckt ganz gut, aber die abgewandelte Maracuja Variante hat mir ja besser geschmeckt.

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Unser Pool & die Lagune

Nach dieser kleinen Erfrischung sind wir zur Lagune gelaufen, die ca. 3m von unserem Hostel entfernt war, die Sanddünen hoch. Meine Güte, das war richtig anstrengend. Da saßen wir dann in der Sonne mit Blick auf die Lagune – traumhaft!

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Danke Melanie fürs Foto 🙂

Abends haben wir dann beim BBQ des Hostels mitgemacht, wobei Christian und ich uns einig waren, dass es definitiv nicht genug zu essen war. Ich habe das mit Daiquiris kompensiert, was ich mal besser hätte lassen sollen. Es gibt da Fotos, die bitte niemals die Öffentlichkeit erreichen, ja Herr Paulus? Danke.

Am nächsten Tag haben wir nach einem wirklich leckeren Frühstück* im Hostel den ersten Ausflug gemacht und zwar mit einem außergewöhnlichen Gefährt durch die Sanddünen zu fahren und dabei dann auch gleich auf einer Art simplen Snowboard die Dünen runterzusausen. Die Fahrt war richtig cool, wie eine Achterbahn nur im Sand mit

    Traumwetter

und jeder Menge schreiender Mädels. 🙂

*auch wenn ich den Fehler gemacht habe ein gekochtes Ei zu bestellen, das kam dann erst geschält und kalt, nach Reklamation immer noch geschält, aber warm, dennoch steinhart ach ja..

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Bild 1: unser Gefährt
Bild 2: Christian & ich beim Sandboarden
Bild 3: die Aussicht

Das einzig doofe war, dass unsere Tour nur 1,5 Stunden anstatt der versprochenen 2 Stunden ging, aber das haben wir reklamiert und jeder hat 5 Soles (weniger als 2€) Rabatt bekommen, immerhin. Und danach ging es dann auch gleich weiter zur nächsten Tour der Besichtigung einer Destillerie für Pisco Sour inkl. Verkostung. Ja, das war ganz nett gemacht und unser Guide hat uns das auch alles sehr nett erzählt, aber Pisco ist dennoch nicht mein Fall, ist halt ein Traubenschnaps.

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Der Ort der Verkostung

Danach sind wir nochmal zu einer Art Museum für Pisco, dort standen jede Menge alte Gefäße rum gefüllt mit Pisco und da war dann für mich nach dem insgesamt, ich glaube, 8. Pisco Schluss, einer mehr und ich hätte ganz schnell die örtlichen Sanitäranlagen aufsuchen müssen…aber nett war’s für eine Nachmittagsbeschäftigung. Den Rest des Tages haben wir dann im Hostel verbracht, wo ich ja noch kurz davor war den kleinen peruanischen Typen zu hauen der hinter der Bar des Hostels, die gleichzeitig auch Restaurant war, gearbeitet hat. Denn ich hatte mir einen Hamburger bestellt ohne Tomate, aber mit Pommes. Wer verdammt nochmal isst denn bitte Hamburger ohne Pommes?? Denn mein Burger kam dann ohne Beilage, wer mich kennt, weiß, ich ess‘ meinen Hamburger nicht ohne Pommes, da bin ich schwierig. Sofort zur Bar und reklamiert – was wirklich auffällig ist in Südamerika hier entschuldigt sich keine Sau, es wird immer jemand anderem die Schuld gegeben, in diesem Fall: mir. Ha, aber so nicht Freundchen, ich habe ihm dann deutlich zu verstehen gegeben, dass Pommes jetzt sehr freundlich wären und zwar hurtig. Daraufhin hat die Küche dann angefangen zu werkeln und hat sich auch gleich um Christians Essen gekümmert. Auf einmal kommt der Koch mit zwei neuen Burgern inkl. Pommes aus der Küche, ich natürlich gleich gefragt wo denn nun meine fehlenden Pommes wären. Antwort: der Koch hat gedacht, er muss auch einen neuen Burger machen, kundenfreundlich wäre ja gewesen mir nun das neue warme Essen zu geben, aber nein man schichtet die Pommes einfach auf einen anderen Teller und gibt mir diese…ich muss es ja nicht verstehen, war aber dennoch lecker. Meine Laune war nur kurzzeitig nahe dem Gefrierpunkt. So haben wir dann aber unseren Nachmittag verbracht bis es dann um 19.00 Uhr mit dem Taxi los ging, um den Nachtbus nach Arequipa zu erwischen. Und die Fahrt war so absolut unfassbar, dass es dafür einen extra Artikel geben wird: Cial: Bus des Grauens

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Da war die Welt noch in Ordnung…

Was bisher alles verloren ging

Ich werde meinem Ruf andauernd etwas zu verlieren auf dieser Reise wirklich gerecht und da ich mich selbst erziehen muss, mache ich diese Untugend jetzt öffentlich. Heute war es nämlich soweit und ich habe meine echt coole Schlafmaske im Bus verloren (was nach dieser Busfahrt eigentlich total verständlich ist…). Ärgerlich ist das dennoch und ich gelobe jetzt Besserung und nun hier die Liste:

1. Schal (Buff) im Bus nach Tena
2. Sonnencreme im Büro des Tourveranstalters in Baños
3. Schnelltrocknendes Handtuch im Hostel in Santa Marta
4. Sonnenbrille (2 Monate alt) ebenfalls im Hostel in Santa Marta
5. Oberteil beige kurzärmelig irgendwo in Bogotá
6. Schlafmaske im Bus nach Arequipa
7. Mein schwarzes echt tolles Longsleeve keine Ahnung wo es hin ist, ich dachte eigentlich ich hätte extra gut drauf aufgepasst
8. Mein Taschenaschenbecher – im Salzhostel im Salar de Uyuni
9. Mein American Spirit Zigarettenetui samt Feuerzeug – auf der Weintour durch Maipú (da hatte ich noch keinen Schluck Alkohol getrunken!)
10. Lange Thermounterhose – keine Ahnung wo, aber ich glaube, das war unbewusst, weil sie so hässlich war
11. Die zweite Schlafsmaske mitgebracht bekommen von Kedda – im Hostel in Mendoza
12. Mein neuer Hut aus Thailand – im Hostel in Siem Reap liegen lassen
13. Rasierer – im Hotel in Tha Khaek
14. Seifenunterlegeding – verschwand auf mysteriöse Weise im Bad des Guesthouses auf Koh Rong

Was bisher geklaut wurde…

1. Señor Snugglez aus dem großen Rucksack beim Flug von Santa Marta nach Medellín
2. Mein gesamtes Portemonnaie inkl. aller Kreditkarten und meinem Apple-Adapter zum Fotos importieren am Busbahnhof in Córdoba
3. iPhone 4 in Luang Prabang in der Red Bul Bar

Pisco: Klein Galápagos

Zwar waren wir in dieser Nacht in Pisco, allerdings war die Stadt Pisco nicht unser primäres Ziel, das wir uns anschauen wollten, sondern klein Galápagos: die Islas Ballestas. Auf dieser Inselgruppe nisten zehntausende Vögel, darunter Tölpel, Pelikane und noch weitere Arten, deren Namen ich jetzt nicht mehr weiß. Wirklich früh (und das nach einer Nacht mit wenig Schlaf) sind wir um 8.00 Uhr abgeholt worden von einem Kleinbus und sind nach Paracas gefahren. Unser Guide war außergewöhnlich sprachlich begabt und konnte Englisch, Französisch sowie Spanisch sprechen, allerdings muss er auch schon einmal Gäste verloren haben, denn er hat peinlichst genau darauf geachtet, dass wir immer genau da stehen wo er uns abgestellt hat und dieser Bereich wurde uns vorher ganz genau durch bestimmende Handbewegungen kenntlich gemacht. Mit einem kleinen Boot für 30 Passagiere ging es dann los. Ach nein, ich vergass, vorher mussten wir noch die Hafensteuer bezahlen: 7 Soles. Aber die kann man nicht auf einmal bezahlen, nein man bezahlt bei einer Dame 5 Soles und bekommt einen Voucher für diese Steuer und bei einer anderen Dame zahlt man dann die verbleibenden 2 Soles und bekommt einen kleinen Voucher, warum das nicht eine Dame in einem Aufwasch erledigen kann, weiß ich nicht, aber vielleicht schafft man so auch einfach Arbeitsplätze.

Ich dachte ja, dass die Inseln nicht so spektakulär wären, aber doch dieser Ausflug von 2 Stunden lohnt sich. Zuerst passiert man mit dem Boot den dreizackigen Kandelaber, eine große Figur, die in einen Hügel geritzt ist. Niemand weiß wohl so genau was er bedeutet oder wer ihn geschaffen hat, aber mich hat es ja schon gewundert, wie das da so lange alle Wetterbedingungen überdauern konnte, angeblich regnet es dort nicht, oder Volontäre müssen das einmal im Jahr überarbeiten, damit es erhalten bleibt, ist aber nur meine persönliche Vermutung.

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Kandelaber

Danach haben wir ca. eine Stunde lang die Inseln umschifft und dabei eine Unmenge an Vögeln gesehen. Seelöwen und sogar Humboldtpinguine konnten wir auch beobachten, das war wirklich toll. Vorallem da ich in Galápagos ja keine Pinguine gesehen habe. (Foto vom Pinguin folgt)

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Islas Ballestas

Die Islas Ballestas sind übrigens auch die Inseln auf denen Guano abgebaut wurde – Vogelmist, der als Dünger dient. Dieser war so wertvoll, dass die Peruaner mit den Chilenen einen Krieg über diese Inseln geführt haben, heute allerdings hat Kunstdünger Guano abgelöst und ein Abbau findet nur noch ca. alle 10 Jahre statt. Am Hafen wieder angekommen, sind wir mit dem Taxi zur Plaza de Armas von Pisco gefahren. Pisco ist der Ort indem auch der gleichnamige Schnaps ansässig ist. Bekannt ist ja der Pisco Sour, der sich übrigens so mixen lässt:

3 Teile Pisco
1 Teil frischgepresster Limonensaft
2 Teelöffel löslicher Zucker
1 Eiweiß
Angostura und 10 gestoßene Eiswürfel

Im Mixer 2 Minuten durchrühren und in Gläser füllen, nach Wunsch mit Zimt bestreuen. Zum Geschmack des Getränkes kommen wir später noch bzw. im nächsten Artikel zu sprechen. Pisco wurde in einem schlimmen Erdbeben 2007 fast komplett zerstört und so sieht es dort auch aus. Mit einem Taxi sind wir zur Plaza de Armas gefahren und haben uns dort ein wenig umgeschaut sowie mal einen Snack zu uns genommen.

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Plaza de Armas

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Die immer noch zerstörte Kirche am Plaza de Armas

Mit einem Taxi ging es dann wieder zurück zum Hostel, wo wir nur schnell die Rucksäcke geschnappt haben und direkt weiter sind zum Platz an dem die Busse nach Huacachina abgefahren sind – der Ort an dem wir endlich nach vier Tagen wieder Sonne sehen konnten. 🙂

Lima: nicht unbedingt einen Besuch wert

Die „Stadt der Könige“ (Lima) ist die Hauptstadt Perus, wahrscheinlich auch allgemein bekannt und schon der Lonely Planet findet sie im Vergleich zu anderen Hauptstädten Südamerikas nicht ganz so berauschend. Dieser Meinung schließe ich mich an. Am Donnerstag Morgen sind wir nach einem Frühstück im Hostel mit dem Taxi zum Museo de Oro – wieder ein Goldmuseum. Ich muss aber auch hier sagen im Vergleich zu dem in Bogotá war das in Lima für mich eher enttäuschend. In Bogotá war der Aufbau der Ausstellung viel moderner und interaktiver. Zudem gab es wohl mal einen großen Skandal als rauskam, dass wahrscheinlich die meisten Exponate Fälschungen sind. Zudem war der Preis unverschämt teuer: 33 soles, das sind ca. 10€, schon fast deutsche Museumspreise…naja. Aber einer der Verkäufer der zahlreichen Shops um das Museum herum hat uns ein Café empfohlen in der Nähe des Goldmuseums und da sind wir dann auch hin. Das Café war wirklich super, es gab unwahrscheinlich viele Kuchen, Stückchen usw. und das nicht teuer und die Sachen haben so geschmeckt wie man sie als Europäer gewohnt ist, also süß wenn es süß sein soll und salzig wenn es salzig sein soll. 🙂

Mit dem nächsten Taxi ging es dann in das Zentrum Limas zur Plaza de Armas, dort haben wir uns dann die 1555 erbaute Catedal de Lima angeschaut. In ihr befindet sich der Sarg von Francisco Pizarro, dem Gründer Limas, der generell eine wichtige Rolle in der Geschichte Perus spielte. Es gab wohl auch hier lange ein Gerücht, dass diese Überreste nicht ihm sind, aber angeblich ist es nun bewiesen. Wir hatten eine sehr nette englischsprachige Führerin, die uns allerhand interessantes erzählt hat. Seit 5 Monaten sind für Besucher auch die unter der Kirche liegenden Gräber zugänglich, das war schon beeindruckend und irgendwie mystisch. Obwohl wir später noch etwas viel obskureres gesehen haben.

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La Catedral de Lima

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Wir vor dem Altar 🙂 & die Gräber

In unserem Ticket war auch der Besuch des Palacio de Arzbispo inkludiert, weshalb wir uns das auch noch angeschaut haben. Die religiöse Kunst fand ich jetzt nicht so spannend, aber dafür waren die Räume hübsch anzusehen in denen der Erzbischof gearbeitet hatte.

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Innenansicht Palacio de Arzbispo

Danach ging es noch weiter mit Sightseeing und wir sind zum Convento San Francisco, eine Kirche und Kloster erbaut im Barockstil. Auch hier hatten wir eine englischsprachige Führung, allerdings hat die Dame ein äußerst gewöhnungsbedürftiges Englisch gesprochen und jeder Satz begann mit „follow me my friends“, was dann irgendwann zum Running Gag wurde. Dort findet man auch das berühmte Bild in dem Jesus mit seinen Jüngern Meerschweinchen zum letzten Abendmahl isst. Anscheinend gibts davon mehrere, denn ich dachte, das würde in Quito hängen…naja, zumindest wurden dort bis 1808 70.000 Tote bestattet. Die Knochen der Verstorbenen sind in einer äußerst merkwürdigen Art und Weise für Besucher zusammen gestellt worden, man hat einfach sortiert. Beinknochen zu Beinknochen und Schädel zu Schädel, das Ganze sieht dann so aus:

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Knochen…

Eigentlich durfte man dort nicht fotografieren, Melanie hat es aber dennoch gewagt und mir freundlicher Weise ihre Fotos zur Verfügung gestellt. Danke, Melanie. 🙂
Nach so viel Kultur sind wir erstmal über die Plaza de Armas geschlendert und sind dabei von einem Tourveranstalter angesprochen worden, der eine Tour zu San Cristobal einem Aussichtspunkt Limas angeboten hat. Für 5 Soles haben wir das dann auch gemacht. Die Fahrt nach da oben war abenteuerlich, ging es doch ziemlich nah am Abgrund den Berg hoch. Allerdings hat Lima ein Luftverschmutzungsproblem, zudem war das Wetter auch einfach nur grau, so dass die Aussicht grade mal Null war…

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Die Aussicht über Lima

Mittlerweile war es dann auch Abend und wir mussten was essen, das sollte bei all dem ja nicht zu kurz kommen, gelle Christian? 🙂 Wir sind uns da einig, Hunger ist definitiv zu vermeiden! Bei einem ganz netten Restaurant haben wir dann zu Abend gegessen und sind auf unserem Rückweg ins Hostel noch einmal über die Plaza de Armas gelaufen, dieses Mal beleuchtet.

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Nun wollten wir dann mit dem Taxi in unserem Stadtteil Miraflores fahren. Ich kann jetzt ehrlicher Weise sagen, die Taxifahrer in diesem Land sind einfach unmöglich, 3 wollten uns nicht mitnehmen, weil sie nicht durch den Stau wollten und der vierte, der uns am Ende mitgenommen hat, hat den Vogel dann abgeschossen. Ich habe ihm die Adresse gesagt und er ja, er weiß nicht genau wo das ist – hmm, das haben wir gemerkt. Als wir dann in der Nähe des Hostels waren, blieb der Typ einfach stehen und hat das Auto nicht mehr bewegt. Wir konnten auch nur bis dahin kommen, weil Melanie ein GPS Gerät dabei hatte und so den Weg zum Hostel ablesen konnte, aber halt nicht die letzten Meter. Wir sind dann frustriert ausgestiegen und haben das Hostel selbst gefunden. Daraufhin haben Christian und ich erstmal ein Bier getrunken! Dann ging’s aber auch schon ins Bett.

War ganz schön viel was wir da am ersten Tag in Lima getan haben, aber wir wollten auch schon am nächsten Tag weiter nach Pisco, deshalb war das schon okay. Nach dem Frühstück, was unwahrscheinlich lange gedauert hat und generell hat unser Koch im Hostel zu viel Marihuana konsumiert, der Typ konnte sich nie merken was wir in welcher Menge bestellt haben und es war nie richtig was er dann brachte… an diesem Tag stand dann auf dem Programm sich Miraflores anzuschauen. Das ist der modernere und reichere Teil Limas, da wir gerade an einem Bus vorbei gelaufen sind, haben wir dort auch grade eine 1-stündige Tour durch Miraflores gemacht mit einem dieser Touribusse. War aber cool, so sind wir nochmal am Meer vorbei und haben den Parque del Amor gesehen, der von dieser Statue geschmückt wird.

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Die Tour hat zeitlich perfekt gepasst und wir sind dann noch schnell zur Bank um Geld zu holen. Denn am vorherigen Abend haben wir an drei Banken versucht Geld zu bekommen, aber alle unsere Karten wurden abgelehnt, keine Ahnung warum. Und auch hier ist es das selbe Problem: kein Peruaner hat Wechselgeld, was doof ist, wenn dir der Automat nur 100er gibt. Nach dem Mittagessen bei dem Christian Ceviche für sich entdeckt hat, sind wir zurück zum Hostel und anschließend mit dem Taxi zu unserem Bus nach Pisco. Lima hat leider auch kein zentrales Busterminal, weshalb es vorher ein kleiner Akt war rauszufinden wo wir am besten starten. Das Mädel aus unserem Hostel hat uns aber ganz lieb Bustickets telefonisch reserviert, die wir dann auch abgeholt haben. Unser Bus sollte eigentlich 3,5 Stunden direkt nach Pisco brauchen, aber es waren dann doch 5. Mit einem äußerst merkwürdigen Taxifahrer sind wir dann zu unserem Hostel im Stadtteil San Andres gefahren. Der Typ hat uns dann erzählt dort wo wir hinwollten, wäre es sehr gefährlich und am Besten sollten wir ein anderes nehmen. Ja klar, und wahrscheinlich hat sein Bruder grad eines aufgemacht? Wir sind trotzdem zum Hostel La Terraza und der Besitzer war super cool. Er hat uns dann noch spät um 21 Uhr alles zur Tour am nächsten Tag zu den Islas Bellastas erzählt und wir bekamen richtig gute Doppelzimmer, sogar mit Fernseher und warmer Dusche! Christian, Melanie und ich haben uns dann noch beim Bierchen mit dem Besitzer unterhalten, der lustigerweise Pfeiffer mit Nachnamen heißt, weil sein Urgroßvater aus Bremen kam. Er hat uns dann auch gesagt, dass es in San Andres kein Stück gefährlich ist, aber die Taxifahrer halt oft mit Hostels zusammenarbeiten. Ohne Mist: Traue NIEMALS einem Taxifahrer in Südamerika! Die Nacht dort war leider nicht sehr entspannend, da Pisco ein Fischerdorf ist und in dieser Woche feiern die Fischer irgendwas und zwar auch spät nachts. Von 1 Uhr nachts bis morgens um 6 Uhr war durchgängig Livemusik angesagt und zwar richtig laut…dafür war das Frühstück super. Es gab richtige Brötchen, Rührei, Joghurt und richtigen Kaffee, ich war glücklich, aber dazu dann mehr im Bericht über Pisco.